Projekt D (Seite 116-144) - internationale gartenschau hamburg 2013
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IGA - Broschüre<br />
Teil D <strong>Seite</strong>n <strong>116</strong>-<strong>144</strong>
118
D. Zur Kultur der Landschaft<br />
In den Vier- und Marschlanden wie auch im Alten Land hat sich die Kulturlandschaft<br />
über Jahrhunderte im Landschaftsbild fast unverändert erhalten.<br />
Eine Internationale Gartenbauausstellung bietet die Möglichkeit, über eine<br />
behutsame Erschließung und sanften Tourismus die Landwirtschaft an die<br />
Großstadt Hambur g „näher heran zu holen“ und hierbei für die Multifunktionalität<br />
der Kulturlandschaft zu werben.<br />
Der historische Dorfkern von Kirchdorf mit seiner Kirche von 1614, Norddeutschlands<br />
größter Windmühle, 1582 gegründet und heute betriebsbereit<br />
in ihrer Substanz von 1874/75, und dem Amtshaus Wilhelmsburg im ehemaligen<br />
Grotenschloß von 1620 bieten gute Voraussetzungen als Ausgangsort<br />
für Exkursionen mit dem Rad und zu Fuß. 5 Minuten zu Fuß vom Dorfkern<br />
steht an der Kirchdorfer Straße das Deichdenkmal und erinnert nicht nur an<br />
die Eindeichung Wilhelmsburgs 1333, sondern auch an die Sturmflut von<br />
1962, die Wilhelmsburg mehr als alle anderen Hamburger Stadtteile getroffen<br />
hat.<br />
Das ehemalige Grotenschloß, heute Museum der Elbinsel Wilhelmsburg,<br />
bietet die Möglichkeit, die landwirtschaftliche Kulturgeschichte kennenzulernen<br />
oder auch nur im Geigencafé mit 200 privat gesammelten Geigen<br />
auszuspannen, in der Raritätenbibliothek des Museums zu schmökern und<br />
einen Überblick über die Geschichte der Sommerblumenverwendung von<br />
1600 bis heute zu gewinnen. Im Herzen des norddeutschen Gemüse- und<br />
Zierpflanzenanbaugebiets lassen sich nicht nur historische, sondern auch<br />
moderne gartenbauliche Themen vertiefen.<br />
Die Mülldeponie Georgswerder soll eine weithin sichtbare IGA-Landmarke<br />
und zum großflächigen „Blumengemälde“ in der Landschaft werden. Sie<br />
wird Besucher Hamburgs begrüßen und als höchste Hamburger Erhebung<br />
als Aussichtsberg und Freizeitgebiet fungieren. Von dort hat man einen<br />
schönen Blick über Wilhelmsburg auf das IGA-Gelände, die Natur- und<br />
Kulturlandschaft von Wilhelmsburg mit dem Hamburger Hafen im Hintergrund.<br />
Im Osten breitet sich das Blumen- und Gemüseanbaugebiet der Vierlande<br />
aus und nach Norden führt der Blick über die Veddel zur Hamburger Innenstadt<br />
mit ihren zahlreichen Kirchen.<br />
119
122<br />
Wettern als Voraussetzung<br />
für die Landkultivierung<br />
Bunthäuser Spitze
D1. Wilhelmsburger Osten:<br />
Landwirtschaft und “Sanfter Tourismus”<br />
im Einklang mit Natur und Umwelt<br />
Strategische Bedeutung<br />
Mögliche Partner<br />
Maßnahmen<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Verfügbarkeit<br />
Finanzierung<br />
Seit über 350 Jahren hat sich die bäuerliche Kulturlandschaft und die<br />
traditionelle Bewirtschaftung im Wilhelmsburger Osten erhalten. Mit <strong>Projekt</strong>en<br />
und besonderen Anbauformen sollen Landwirtschaft und Gartenbau (auch<br />
der Vier - und Marschlande) präsentiert werden. Die ökologische Flächenbewirtschaftung<br />
soll eine besondere Rolle spielen.<br />
In Zusammenarbeit zwischen dem Museum der Elbinsel Wilhelmsburg und<br />
den ansässigen Landwirtschaftsbetrieben soll die Multifunktionalität der<br />
Kulturlandschaft erlebbar gemacht werden. Im Vordergrund steht die Versorgung<br />
mit regional erzeugten Produkten sowie die Erholungsfunktion und die<br />
Stärkung des Naturschutzes in der Kulturlandschaft.<br />
Gartenbauverband Nord, Landwirtschaftskammer, Tourismus Zentrale<br />
Hamburg, Museum der Elbinsel Wilhelmsburg, Windmühlenverein, Geschichtsverein<br />
Wilhelmsburg, Hamburger Verkehrsverbund (HVV), Privatwirtschaft<br />
Hinzu kommt die Organisation eines Gärtnermarktes oder einer Gartenbaumesse<br />
mit regionalen Sorten und Produkten, die Schaffung von Reitwegen<br />
und die Wiederbelebung des „Spinatflohs“, eines Kleinbusses zum S-Bahnhof.<br />
Landwirtschaft, „Sanfter Tourismus“. Flächen verfügbar.<br />
Privatwirtschaftliche Finanzierung bzw. ggf. anteilige privatwirtschaftliche<br />
Finanzierung in Verbindung mit EU-Fördermitteln.<br />
Im Heuckenlock 1000 Dienstschafe halten Deiche instand<br />
Flankierende Maßnahme<br />
123
124<br />
Zeugen
D2. Historische Spurensuche<br />
in der Kulturlandschaft<br />
Spuren<br />
Entwicklungsziel<br />
Leitbild<br />
Strategische Bedeutung<br />
Mögliche Partner<br />
Maßnahmen<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Verfügbarkeit<br />
Finanzierung<br />
Wie in den Vier- und Marschlanden und im Alten Land sollen sich auch in<br />
Wilhelmsburg <strong>Projekt</strong>e des „Sanften Tourismus“ entwickeln.<br />
Die historischen Wurzeln sollen hervorgehoben und vermittelt werden.<br />
Museum der Elbinsel Wilhelmsburg, Windmühlenverein, Geschichtsverein<br />
Wilhelmsburg, Privatwirtschaft, Tourismus-Zentrale-Hamburg, Gartenbauverband<br />
Nord<br />
Das Museum der Elbinsel im ehemaligen Amtshaus, dem ehemaligen<br />
Grotenschloß, bildet den Ausgangsort für Exkursionen mit dem Rad und zu<br />
Fuß, für geführte historische Spaziergänge, für ein Geigencafé und das Thema<br />
historische Pflanzenverwendung des 17. Jahrhunderts. Mit Lesungen,<br />
Sommercafé und Tanzveranstaltungen soll Kultur mit Landschaft verbunden<br />
werden. Demonstrationsflächen von Anbauformen, Klassenzimmer im Grünen<br />
und Ausstellungen zur Landnutzung sowie ländliche Themengärten sind<br />
geplant. Mit der Wiederaufnahme der alten Fährverbindung von Goetjensort<br />
über die Norderelbe ins Spadenland soll die Landschaft und die dörfliche<br />
Idylle des Wilhelmsburger Ostens und die denkmalgeschützten Gehöfte am<br />
Jenerseitedeich besser erschlossen werden.<br />
Alter Dorfkern Kirchdorf mit Friedhof und Amtshaus, Landwirtschaft<br />
Privatwirtschaftliche Finanzierung bzw. ggf. anteilige privatwirtschaftliche<br />
Finanzierung in Verbindung mit EU-Fördermitteln<br />
Flankierende Maßnahme<br />
125
126<br />
Flusslandschaft sichtbar machen
D3. Naturschutzgebiet Heuckenlock –<br />
Geschütztes erlebbar machen<br />
Entwicklungsziel<br />
Leitbild<br />
Strategische Bedeutung<br />
Mögliche Partner<br />
Maßnahmen<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Verfügbarkeit<br />
Finanzierung<br />
Das Heuckenlock ist der letzte Süßwassertide-Auenwald Europas. Das<br />
Naturschutzgebiet erstreckt sich wie ein wilder, verwunschener Park entlang<br />
der Süderelbe im Wilhelmsburger Osten. Neben einer 400 Jahre alten Ulme<br />
sind dort viele seltene, vom Aussterben bedrohte Tiere, Blütenpflanzen und<br />
Gräser geschützt.<br />
Diese europäische Einmaligkeit und Besonderheit soll wieder in das Bewusstsein<br />
der Öffentlichkeit gerückt werden und für den Naturschutz werben.<br />
Naturschutzverbände und Stiftungen<br />
Durch naturschutzfachliche Führungen soll die Einmaligkeit des Lebensraumes<br />
dokumentiert werden.<br />
Naturschutzgebiet, Instandsetzung der Brücke ist erforderlich<br />
Klärung im Rahmen des zu erstellenden Finanzierungskonzeptes für die<br />
Durchführung der IGA <strong>2013</strong><br />
Natur behutsam betreten<br />
Flankierende Maßnahme<br />
127
128<br />
Auf Entdeckungsreise in der Kulturlandschaft
D4. Wiederaufbau der historischen<br />
Wasserburg im Heuckenlock<br />
Entwicklungsziel<br />
Leitbild<br />
Strategische Bedeutung<br />
Mögliche Partner<br />
Maßnahmen<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Verfügbarkeit<br />
Finanzierung<br />
Das 200 Jahre alte reetgedeckte, bei einem Brand z.T. zerstörte Großköthnerhaus,<br />
auf einer Warft geschützt von einem noch vollständig erhaltenen<br />
Sommerdeich gelegen, soll im ursprünglichen Zustand der Wasserburg<br />
rekonstruiert werden.<br />
Die Rekonstruktion soll Geschichte und Besonderheit der Besiedlungsformen<br />
der Elbinsel Wilhelmsburg dokumentieren.<br />
Naturschutzverbände, Gesellschaft für ökologische Planung (GÖP)<br />
Die Rekonstruktion der Wasserburg oder eine moderne Interpretation der<br />
Baugruppe ermöglicht den Ausbau zu einem Elbauen-Informations-zentrum<br />
und Freilichtmuseum mit historischem Obstbaubestand im Koog.<br />
Keine derzeitige Nutzung<br />
Historische Fotodokumente der Wasserburg vor dem Brand<br />
Privatwirtschaftliche Finanzierung bzw. ggf. anteilige privatwirtschaftliche<br />
Finanzierung in Verbindung mit EU-Fördermitteln.<br />
Flankierende Maßnahme<br />
129
130<br />
Deponie Georgswerder - Überblick aus 45 Meter Höhe
D5. Mülldeponie Georgswerder<br />
Entwicklungsziel<br />
Leitbild<br />
Strategische Bedeutung<br />
Mögliche Partner<br />
Maßnahmen<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Verfügbarkeit<br />
Finanzierung<br />
Die Deponie ist mit ca. 45 Meter Höhe und dem Windkraftwerk schon von<br />
weitem als Landmarke zu sehen und dient als Orientierungspunkt. Von dem<br />
Müllberg hat man einen guten Überblick über Hamburg, den Hafen und die<br />
Inseln zwischen Norder- und Süderelbe.<br />
Der Berg mitten in der Marschenlandschaft ist in seiner jetzigen Gestalt ein<br />
Fremdkörper. Unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen und der<br />
damit verbundenen Restriktionen sollte eine dem Stadt- und Landschaftsbild<br />
gemäße Nachnutzung entwickelt werden, die sich der Markanz und dem<br />
Erholungswert des Bergs öffnet.<br />
Privatwirtschaft, Gartenbauverband Nord<br />
Das abfallende Gelände des Müllbergs soll während der IGA als Leinwand<br />
für ein großflächiges Kunstwerk aus Sommerblumen dienen. In den<br />
Folgejahren wird sich das Bild allmählich verändern und im Zuge der<br />
Sukzession auflösen zu einem bunten Blumenteppich. Lüftungsbauwerke<br />
werden zu Landschaftsskulpturen. Ökologisch wertvolle Bereiche an dem<br />
der Autobahn abgewandten Hang werden ausgespart.<br />
Keine Nutzung, aber Überwachung der Deponie durch die Umweltverwaltung,<br />
Teilbereiche ökologisch wertvoll, Flächen verfügbar<br />
Privatwirtschaftliche Finanzierung bzw. ggf. anteilige privatwirtschaftliche<br />
Finanzierung in Verbindung mit EU-Fördermitteln.<br />
Formen und Farben in der Landschaft<br />
Flankierende Maßnahme<br />
131
132<br />
Wege herüber
D6. Grüne Wegeverbindungen im<br />
Stromspaltungsgebiet mit<br />
Anbindungen an Hamburg und Harburg<br />
Entwicklungsziel<br />
Leitbild<br />
Strategische Bedeutung<br />
Mögliche Partner<br />
Maßnahmen<br />
Aktuelle Nutzung<br />
Verfügbarkeit<br />
Finanzierung<br />
Die nordsüdliche Verbindung über Wilhelmsburg ist durch seine Insellage<br />
und die Überflutungen schon immer mühsam gewesen. Durch den Ausbau<br />
der Hafenanlagen und Brückenbauten zunächst verbessert, wurde die Insel<br />
durch die neu errichteten Verkehrsachsen der Industriemoderne in Nord-<br />
Süd-Richtung wiederum zerschnitten. Ziel ist es, das vorhandene Wegesystem<br />
auszubauen und landschaftsbegleitend zu gestalten.<br />
Der trennenden Wirkung der Verkehrsachsen und der Elbe auf den Stadtteil<br />
Wilhelmsburg soll entgegengewirkt werden. Dabei sollen die nord-südliche<br />
Anbindung an die Hambur ger HafenCity und an die Landungsbrücken<br />
einerseits sowie Harburg andererseits gestärkt und die ost-westliche Verbindung<br />
mit Zugang zu den Vier- und Marschlanden neu entwickelt werden.<br />
Privatwirtschaft, Umlandkreis, -gemeinden<br />
Zum Ausbau des Wege- und Radwegesystems müssen vorhandene Wege<br />
verbessert und neue Wege entlang der Landschaftsachsen und Grün-<br />
/Parkbereiche in Nordsüd- sowie Ostwest-Richtung entwickelt werden. Eine<br />
Besonderheit ist die Freihaltung der Wegeverbindungen der zur Deichbewirtschaftung<br />
notwendigen Schafherde (bis zu 1000 Tiere).<br />
Verfügbarkeit ist gegeben<br />
Klärung im Rahmen des zu erstellenden Finanzierungskonzeptes für die<br />
Durchführung der IGA <strong>2013</strong>.<br />
Flankierende Maßnahme<br />
133
136
Anhang<br />
137
138<br />
Zusammenfassung<br />
Mit der Bewerbung um die Ausrichtung einer Internationalen Gartenbauausstellung<br />
(IGA) im Jahr <strong>2013</strong> auf Wilhelmsburg setzt die Freie und<br />
Hansestadt Hamburg das Signal für eine nachhaltige Entwicklung des<br />
Stadtteils. Er liegt im Herzen der Metropole, auf Europas größter Flussinsel,<br />
zwischen HafenCity an der Norderelbe und HafenCampus an der<br />
Süderelbe.<br />
Zusammen mit der Nachbarinsel Veddel wird Wilhelmsburg für die<br />
Entwicklung der Hansestadt zum Süden hin große Bedeutung haben. Ihre<br />
Lage, mitten im Strom und zugleich mitten in der Stadt, zeichnet sie als<br />
zukünftige, attraktive Unternehmens- und Wohnadresse aus und bietet<br />
sehr gute Bedingungen, um die Chancen des Strukturwandels in der<br />
hanseatischen Wirtschaftsmetropole für eine soziale und umweltfreundliche<br />
Stadtentwicklung zu nutzen. Davon sind auch die Menschen auf Wilhelmsbur<br />
g überzeugt. Eine Internationale Gartenbauausstellung kann<br />
diesem notwendigen Prozess einen idealen und entscheidenden Impuls<br />
geben. Indem sie die Tradition der Gartenschauen in Hamburg fortführt<br />
und die Grünanlagen auf Wilhelmsburg gestaltet, erweitert und miteinander<br />
vernetzt, trägt sie entscheidend zur Verbesserung der städtischen Lebensqualität<br />
bei.<br />
Wilhelmsburg ist eine Perle. Erst sicherte die Eindeichung den Boden<br />
für die Landwirtschaft, später entstanden auch Fabriken, Verkehrsadern<br />
und Wohnsiedlungen, von denen heute einige als soziale Brennpunkte<br />
gelten.<br />
Das reizvolle Nebeneinander von Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft<br />
mitten in der Metropole stellt die IGA vor anspruchsvolle Aufgaben. Es<br />
gilt, Landschaftsräume zu sichern, Wege und Ufer zu gestalten und<br />
verlassenes Industriegelände auf Wilhelmsburg neu zu nutzen. Die<br />
vorliegende Konzeption für die IGA <strong>2013</strong> setzt dazu vier thematischräumliche<br />
Schwerpunkte:<br />
Die Inseloase<br />
Mitten auf der Insel gibt es ein großes, nicht ausgestaltetes Gelände mit<br />
alten Bäumen, Wasserläufen, Teichen und vielen Kleingärten. Das<br />
Kerngebiet für die IGA <strong>2013</strong> wird diesen Wilhelmsburger Park und das<br />
angrenzende, stillgelegte Bahnhofsgelände umfassen. Der neue IGA-<br />
Park wird ein weiteres Glied in der Kette der Grünanlagen Hamburgssein.<br />
In ihm wird es vielfältige Trend- und Freizeitangebote geben. Darüber
hinaus wird mit den Kleingärtnern in ihren Anlagen modellhaft eine<br />
Zukunftsperspektive für das Kleingartenwesen entwickelt und umgesetzt.<br />
Ein Stadtteil entdeckt seine Ufer<br />
Die Stadt möchte den Inselcharakter Wilhelmsburgs im Zuge der IGA<br />
<strong>2013</strong> wieder erlebbar machen und daher Wege zum und am Wasser<br />
ausbauen, sowie kulturgeschichtliche Spuren an Kanälen und Ufern<br />
aufdecken. Von den Landungsbrücken aus wird Wilhelmsburg mit der<br />
Fähre auf einer eindrucksvollen Fahrt durch den Hafen in wenigen<br />
Minuten erreichbar sein.<br />
Urlaub vor der Haustür<br />
Im Norden und Westen des neuen Parks erstrecken sich Wohn- und<br />
Gewerbegebiete, östlich verläuft eine Bahnlinie, die das alte Wilhelmsburg<br />
von den neuen Wohnsiedlungen in Kirchdorf trennt. Die IGA wird diese<br />
unzusammenhängenden Strukturen miteinander verknüpfen. Auch die<br />
Wege von den landwirtschaftlich genutzten Flächen im Osten sollen zum<br />
Zentrum der Insel mit dem IGA Park führen, so dass die Idee von einem<br />
Urlaub vor der Haustür realisiert werden kann. Dazu gehören viele kleine<br />
Aufenthaltsangebote auf vorhandenen Freiflächen im unmittelbaren<br />
Wohnumfeld, mit denen auch wechselnden Nutzungstrends Rechnung<br />
getragen werden kann.<br />
Zur Kultur der Landschaft<br />
Dieser Schwerpunkt zielt vor allem auf sanften Tourismus und Erholung<br />
in der seit über 700 Jahren bewirtschafteten Kulturlandschaft. Grünland<br />
und der Anbau von Gemüse und Blumen prägen den Wilhelmsburger<br />
Osten. Mit der IGA möchte die Stadt diese multifunktionale Landschaft<br />
erlebbar gestalten und so das Interesse wecken für ihren Erhalt als Lebensund<br />
Wirtschaftsraum für Gartenbau und Landwirtschaft in der Metropolregion.<br />
Die von der Deutschen Bundes<strong>gartenschau</strong> GmbH - DBG gesetzten<br />
Kriterien für die Ausrichtung von Gartenschauen werden durch die<br />
vorliegende Konzeption in vollem Umfang erfüllt.<br />
139
140<br />
Kostenübersicht<br />
Der Entscheidung des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg um die Ausrichtung einer Internationalen<br />
Gartenbauausstellung <strong>2013</strong> lag folgendes Zahlenwerk zugrunde:<br />
Lfd. Kosten in Mio. DM/ Annahme Annahme Annahme<br />
Nr. Einnahmen<br />
1<br />
6 Mio. Besucher 5 Mio. Besucher 4 Mio. Besucher<br />
1<br />
1 Investitionskosten 104 104 104<br />
2 Durchführungskosten 123 124 124<br />
3 Einnahmen 140 107 89<br />
4 Finanzierungslücke/<br />
Überschuss (Lfd. Nr. 2-3) + 17 - 17 - 35<br />
5 Steuermehreinnahmen 37 34 32<br />
6 Nutzenüberschuss<br />
ohne Berücksichtigung der<br />
Zinsaufwendungen für die<br />
Investitionen + 54 + 17 - 3<br />
Es wird mit 5 Mio. Besuchern gerechnet
1. Ausgaben 2007 2008 2009 2010 2011 2012 <strong>2013</strong> 2014 gesamt<br />
Kosten IGA-GmbH 1.170 1.170 2.340 2.340 3.510 5.850 5.850 1.170 23.400<br />
Kosten ZVG 500 500 500 500 1.000 1.000 1.000 5.000<br />
Ausstellungsflächen<br />
und -gebäude (tem-<br />
porär)<br />
Kosten der verkehrli-<br />
chen Maßnahmen<br />
Pflege der Parkanla-<br />
gen<br />
2. Einnahmen 2007 2008 2009 2010 2011 2012 <strong>2013</strong> 2014 gesamt<br />
Kartenverkauf 25.427 41.611 67.038<br />
Parkgebühren 4.083 4.083<br />
Eintritt für kosten-<br />
pflichtigeVeranstal- tungen<br />
1.000 1.000<br />
Geländeführungen 100 100<br />
Pachteinnahmen Gast-<br />
ronomie<br />
Gärtnermarkt/<br />
Verkaufsstände<br />
Kataloge, Merchandi-<br />
sing u.ä.<br />
Sponsoring, Werbekos-<br />
tenzuschüsse,Anzei- gen<br />
Verkauf von Wirt-<br />
schaftsgütern<br />
1.883 1.883 1.883 1.883 11.301 18.835 37.668<br />
909 2271 5.907 9.087<br />
12.233 12.233<br />
Hallenschauen 1.000 1.000 8.000 10.000<br />
Erhebung der Ein-<br />
trittsgelder<br />
Versorgung / Entsor-<br />
gung, Sicherheit<br />
PR-/Marketing-/ Wer-<br />
bekosten<br />
Sonstige Durchfüh-<br />
rungskosten<br />
gesamt (ohne Zins-<br />
kosten)<br />
1.485 990 2.475<br />
846 3.383 4.229<br />
515 515 515 1.545 4.120 3.090 10.300<br />
530 2.120 2.650 5.300<br />
1.670 4.068 5.238 5.238 10.377 29.993 61.938 1.170 119.692<br />
Zinskosten 84 287 549 672 1.055 858 597 630 4.732<br />
1.754 4.355 5787 5.910 11.432 30.851 62.535 1.800 124.424<br />
rd. 124 Mio.<br />
15.000 15.000<br />
1.000 1.000 2.000<br />
2.000 3.861 5.861<br />
2.750 2.750 5.500 11.000<br />
500 500 1.000<br />
Gesamt 0 0 0 2.750 2.750 33.927 67.155 500 107.082<br />
rd. 107 Mio.<br />
141
142<br />
Impressum<br />
Herausgeberin<br />
Freie und Hansestadt Hamburg<br />
Umweltbehörde, Billstraße 84, 20539 Hamburg<br />
Inhaltliche Konzeption<br />
Umweltbehörde<br />
in Zusammenarbeit mit der Lenkungsgruppe der Verwaltungsdienststellen<br />
für die Bewerbung um die IGA <strong>2013</strong> sowie Landschaftsarchitekturbüro<br />
Pfrommer & Partner und Architekturbüro m h r h: Meike Hübenbecker, Ralf<br />
Holzer, Jens Achtermann<br />
Gestalterisches Gesamtkonzept und Realisierung<br />
Architekturbüro m h r h: Meike Hübenbecker, Ralf Holzer,<br />
Jens Achtermann<br />
Landschaftsarchitekturbüro Pfrommer und Partner: Dieter Pfrommer<br />
Text und Redaktion<br />
Dr. Regina Dube<br />
Heiner Baumgarten<br />
Dr. Martina Nath-Esser<br />
Dr. Sibylle Hoffmann<br />
Dr. Heike Brandstädter<br />
Umschlaggestaltung<br />
Architekturbüro m h r h: Meike Hübenbecker, Ralf Holzer,<br />
Jens Achtermann<br />
Bildnachweis<br />
Meike Hübenbecker, Ralf Holzer, Jens Achtermann, Anna Schroedter, Dieter<br />
Pfrommer, Ludwig Trauzettel<br />
Umweltbehörde: Manfred Stern, Nele Katrien Wykhoff,<br />
Dr. Martina Nath-Esser, Ulrich Hein-Wussow<br />
Stadtentwicklungsbehörde: Bildarchiv des Oberbaudirektors<br />
Behörde für Inneres: Stefanie Scharf<br />
Landesmedienzentrum Hamburg
Druck<br />
Druckerei Hartung<br />
100% Recyclingpapier<br />
Hamburg 2001<br />
Auflage 1000 Stück<br />
Anmerkungen zur Verteilung<br />
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Senats der<br />
Freien und Hansestadt Hamburg herausgegeben. Sie darf weder von Parteien<br />
noch von Wahlwerbern oder Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum<br />
Zwecke der Wahlwerbung herausgegeben werden. Dies gilt für Bürgerschafts-<br />
, Bundestags- und Europawahlen sowie die Wahlen zu Bezirksversammlungen.<br />
Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an<br />
Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder<br />
Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist<br />
gleichfalls die Weitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch<br />
ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift<br />
nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung<br />
zugunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.<br />
Die genannten Beschränkungen gelten unabhängig davon, auf welchem<br />
Wege und in welcher Anzahl die Druckschrift dem Empfänger zugegangen<br />
ist.<br />
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