Gemeindeblatt | Juli 2004 - (.pdf | 990 KB)
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14<br />
SCHULE UND KULTUR<br />
Und wieder ist ein langes Schuljahr zu Ende.<br />
Viel Arbeit, Schweiß, Tränen, aber auch Lachen,<br />
Erfolge und schöne Momente: für<br />
Schülerinnen und Schüler, für Lehrpersonen<br />
und Schulpersonal gleichermaßen. Das heurige<br />
Schuljahr war geprägt von etwas ganz<br />
Besonderem, dem schulübergreifenden Projekt<br />
„Open mind open school“. Was hat ein<br />
offener Geist mit Schule zu tun? Nun, hinter<br />
„Open mind open school“ steckt ein umfangreiches<br />
Bühnenprojekt, an dem nahezu die<br />
gesamte Schulgemeinschaft der Mittelschule<br />
beteiligt war.<br />
Der Startschuss fi el bereits zu Schulbeginn.<br />
Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen<br />
und Schüler brüteten über unterschiedliche<br />
Ideen und Themen, man diskutierte leidenschaftlich<br />
während des Unterrichts oder traf<br />
sich eigens dazu am Nachmittag. Eines war<br />
klar: „Open mind open school“ soll zum<br />
künstlerischen Spiegelbild schulischer Aktivität<br />
werden. Einen Blick hinter die Schulkulissen<br />
gewähren und zeigen, was Schülerinnen<br />
und Schüler als große Gemeinschaft<br />
Tolles leisten. Bühnenreif war das Projekt<br />
dann im April. Für mehrere Tage stand Naturns<br />
ganz im Banne der Veranstaltungen,<br />
Ausdrucksformen und Darbietungen. Und<br />
das war gut so, denn zuweilen stand das<br />
Projekt auf wackligen Beinen. Was im Herbst<br />
in zahlreichen und emotionsgeladenen Lehrersitzungen<br />
an Motivation, Vorschlägen,<br />
Ideen und Beiträgen gesammelt und zu einem<br />
Potpourri zusammengestellt wurde,<br />
drohte mitunter am schulischen Alltagsstress<br />
zu scheitern. Die Nerven aller Beteiligter,<br />
Schüler und Lehrer, wurden wochenlang<br />
arg strapaziert.<br />
Am Mittwoch, 14. April war davon keine Rede<br />
mehr. Um Punkt 19.00 Uhr hob sich der Vorhang<br />
im Bürger- und Rathaus, der Saal platzte<br />
aus allen Nähten. „Open mind open<br />
school“ begann zu leben, mit der Eröffnung<br />
der Ausstellung im Foyer und der anschließenden<br />
Eröffnungsaufführung.<br />
Und die hatte es in sich. Ein 2-stündiges<br />
Sammelsurium an Attraktionen und Überraschungen,<br />
souverän moderiert vom Schüler<br />
Stefan Breitenberger. Auf der nebelverrauchten<br />
Bühne bewegten sich Mädchen in perfekt<br />
abgestimmten Tanzbewegungen (Leitung:<br />
Esther Muther und Sibylle Mazoll). Der<br />
chinesische Drache entführte das Publikum<br />
ins Reich der Mitte und beeindruckte nicht<br />
nur die jüngeren Zuschauer. Lehrerchor und<br />
Schülerchor begeisterten mit bekannten und<br />
unbekannten Melodien (Leitung: Norma<br />
Schaller), begleitet von der Schulband (Leitung:<br />
Armin Bauer). Dass auch Turnen an der<br />
Mittelschule groß geschrieben wird, führten<br />
die Turngruppe mit akrobatischen Bodenübungen<br />
und eine Mädchengruppe mit eleganten<br />
Bänderübungen vor Augen (Leitung:<br />
Richard Perkmann). Ambitionierte Schauspieler<br />
stellten in einem kleinen Theaterstück<br />
ihr Talent unter Beweis (Regie: Hermann<br />
Fliri). Aufmerksamkeit macht hungrig.<br />
Im Anschluss an die Premierenveranstaltung<br />
wartete auf die vielen Zuschauer ein üppiges<br />
Buffet, von vielen Eltern freiwillig und liebevoll<br />
vorbereitet.<br />
Und „Open mind open school“ ging weiter.<br />
Am darauffolgenden Donnerstag Abend lud<br />
die Musikschule, die sich spontan dem<br />
Schulprojekt angeschlossen hatte, zu einer<br />
feinen Konzertstunde (Leitung: Stefan Gstrein).<br />
Die Zuhörer durften sich am schönen<br />
Klang verschiedenster Instrumentalgruppen<br />
erfreuen. Im Foyer des Rathauses gab es an<br />
drei weiteren Tagen kunstvolle Schülerarbeiten<br />
zu bestaunen.<br />
Jedes Großereignis braucht einen würdigen<br />
Abschluss. Die Schlussfeier am Sonntag, 18.<br />
April war Glanzlicht und Höhepunkt. Sie<br />
stand ganz im Zeichen von fächerübergreifenden<br />
Programmpunkten. Eingerahmt von<br />
musikalischen Darbietungen (Schülerchor,<br />
Lehrerchor, Schulband) zeigten Schülergruppen<br />
ihre Kenntnisse in Italienisch. „Vacanze<br />
in Africa“, ein Theaterstück, erinnerte an den<br />
Wohlstand der Industriestaaten und mahnte<br />
zu mehr Verständnis und Hilfsbereitschaft<br />
den Dritte-Welt-Ländern gegenüber. Dass<br />
nicht alles stimmt, was man hört, veranschaulichten<br />
Schüler und Schülerinnen in<br />
„storie vere, storie false“, wobei das Publikum<br />
mit einbezogen wurde. Italienische<br />
Buchtipps haben vielleicht den einen oder<br />
anderen aus dem Publikum zum Lesen animiert.<br />
Ein wahrlich sinnliches Vergnügen war<br />
der Kurzfi lm „Langtaufers – Erleben mit allen<br />
Sinnen“. Eindrucksvolle Aufnahmen belegten<br />
den Winterspaß der Klassen 2E und 2F.<br />
Hören, riechen, schmecken und tasten: Im<br />
tiefverschneiten Langtauferer Tal ging es um<br />
„Mensch sein“ im wahrsten Sinne. Erinnerung<br />
an alte Kindheitserinnerungen wurden<br />
wach. Dass Verständigung auch ohne Worte<br />
möglich ist, bewies eine Schülergruppe mit<br />
ihrer pantomimischen Darbietung. Dabei<br />
GEMEINDEBLATT NATURNS | Nr. 3 | <strong>Juli</strong> <strong>2004</strong><br />
Open mind open school<br />
Viel Applaus und Begeisterung für das schulübergreifende Projekt der<br />
Mittelschule “Simon Ybertracher” Naturns<br />
mussten die „Im Käfi g Gefangenen“ erkennen,<br />
dass Mimik und Gestik auch zu Missverständnissen<br />
führen können. „I will survive“<br />
(ich werde überleben), so das Schlusslied<br />
der Abschlussfeier. Ein mitreißendes musikalisches<br />
Bekenntnis für Lebensfreude, Mut,<br />
Engagement: für Jung und Alt. Der Funken<br />
sprang über. Standing ovation für „Open<br />
mind open school“, alle Beteiligten wurden<br />
frenetisch bejubelt.<br />
Was bleibt, sind unvergessliche Erinnerungen.<br />
An wunderschöne Feste, an Bravour<br />
und Enthusiasmus von Schülern und Lehrern,<br />
positive und begeisterte Rückmeldungen<br />
... und an einen nicht enden wollenden<br />
Applaus, der bei vielen wohl noch immer<br />
nachklingt.<br />
Dank und Anerkennung für ein von den Flügeln<br />
der Gemeinschaft getragenes Projekt<br />
gebührt vor allem:<br />
- Initiatorin und Projektleiterin: Frau Norma<br />
Schaller<br />
- Musikalische Leitung: Armin Bauer<br />
- Lehrpersonen für Kunst- und Technische<br />
Erziehung: Petra Prinoth, Daniela Rieder,<br />
Karl Hell, Robert Bernardi, Johanna Weithaler,<br />
Petra Weithaler für die Gestaltung der<br />
Ausstellung<br />
- Verwaltung: Michaela Gruber, Sekretärin<br />
- Schulwarte: Marialuise Gamper, Otto Karner<br />
- Fotografi n: Maria Gapp<br />
- Bürger- und Rathaus: Albert Pixner und<br />
Helmuth Zischg<br />
- Tontechnik: Helmuth Müller und Christoph<br />
Unterholzner<br />
- Und all jenen, die hier nicht namentlich<br />
aufscheinen (Pöll Gudrun)