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Freundesbrief 1/2011 - Missionsschule Unterweissach

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Gemeinschaft<br />

seiner<br />

Leiden erfahren<br />

<strong>Freundesbrief</strong> 185<br />

1/<strong>2011</strong><br />

Ihn<br />

erkennen<br />

seinem<br />

Tode<br />

gleichgestaltet<br />

werden<br />

Zur Kraft<br />

seiner<br />

Auferstehung<br />

gelangen<br />

Das EINE Evangelium<br />

Bildinterpretation<br />

von Siegfried Kettling<br />

Erfahren, dass Gott<br />

befähigt, wen er ruft<br />

Berichte aus den Praktika<br />

Kreativ das Evangelium<br />

weitergeben<br />

Sketchboard-Seminar mit<br />

Gerd Eberhard<br />

Einladung zur<br />

Jahreskonferenz


„Ihn möchte ich erkennen<br />

und die Kraft seiner Auferstehung<br />

und die Gemeinschaft seiner Leiden<br />

und so seinem Tode gleichgestaltet werden,<br />

damit ich gelange<br />

zur Auferstehung von den Toten.“<br />

Philipper 3, 10+11<br />

S. 3<br />

S. 4<br />

S. 9<br />

S. 11<br />

S. 14<br />

S. 16<br />

S. 17<br />

S. 18<br />

S. 20<br />

I N H A LT<br />

Liebe Leserin, lieber Leser<br />

Thomas Maier<br />

Das EINE Evangelium<br />

Bildinterpretation von<br />

Dr. Siegfried Kettling<br />

Hochwasser an der<br />

<strong>Missionsschule</strong><br />

Thomas Maier<br />

Erfahren, dass Gott<br />

befähigt, wen er ruft<br />

Praktikumsberichte<br />

Studierender<br />

Kreativ das Evangelium<br />

weitergeben<br />

Gerd Eberhard<br />

Kultur im Zelt<br />

Ralf Dörr<br />

Einladung zur Konferenz<br />

Konferenzprogramm<br />

Die Wahrheit muss in Auge<br />

und Herz gemalt werden


Ihn möçh†e ich ‰rke~n‰n !<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

es war acht Tage nach Ostern. Die Jünger<br />

Jesu waren von Furcht und Zweifeln wie<br />

gelähmt. Da kommt der auferstandene Jesus<br />

durch verschlossene Türen – auch ihrer<br />

Herzen – zu ihnen. Er spricht ihnen zu:<br />

„Friede sei mit euch!“ Da weicht ihre Angst,<br />

Vertrauen gewinnt Raum. Aus verängstigten<br />

Jüngern werden mutige Nachfolger Jesu.<br />

Das geschieht bis heute. Menschen<br />

kommen zum Glauben und werden durch<br />

Jesus verändert – ein Leben lang.<br />

Vor kurzem erzählte mir ein Bekannter<br />

ganz bewegt und strahlend vor Freude:<br />

„Wir haben zu Hause ausgemistet und uns<br />

von unnötigem Ballast befreit. Was wir<br />

nicht brauchen, haben wir weggegeben.<br />

Wir ernähren uns gesünder als zuvor.<br />

Überhaupt hat sich viel bei mir verändert.<br />

Ich habe aufgehört zu rauchen. Am wichtigsten<br />

in allem: ich lebe elementarer, viel<br />

mehr aus dem Vertrauen in Gott und weniger<br />

aus dem Machen in eigener Kraft.<br />

Ich bin Gott sehr dankbar für all diese<br />

Veränderungen.“<br />

Es ist schon lange her, dass er zum Glauben<br />

gekommen ist. Aber seither wartet er<br />

nicht einfach nur auf den Himmel. Es liegt<br />

ihm viel daran, Jesus immer mehr zu erkennen<br />

und sich ihm tiefer anzuvertrauen.<br />

Er erbittet und erhofft sich, dass Jesus sein<br />

Leben mehr und mehr verwandelt.<br />

Das entspricht genau dem, was Paulus erfahren<br />

hat. Als Jesus Christus ihm vor Damaskus<br />

begegnete, wurde er von ihm für<br />

den Glauben gewonnen. Aber dabei ist es<br />

nicht geblieben, sondern Paulus ist ständig<br />

im Glauben gewachsen. Jesus prägte ihn<br />

immer mehr. Diese Dynamik bringt er als<br />

sein Lebensmotto in dem nebenstehenden<br />

Wort auf den Punkt. Was für eine Dynamik!<br />

An Jesus zu glauben, führt uns in einen<br />

Prozess der Umwandlung hinein, der<br />

mit der Taufe beginnt und in der Ewigkeit<br />

seine Vollendung erfährt. Jeder Tag, alles,<br />

was geschieht, gewinnt in diesem Horizont<br />

neue Bedeutung. Wer zum Glauben<br />

kommt, will auch, dass dieser Glaube in<br />

seinem Leben wirksam wird. Wer durch<br />

Jesu Kreuz erlöst ist, den verlangt auch danach,<br />

die Kraft seiner Auferstehung zu erfahren.<br />

Kreuz und Auferweckung gehören<br />

bei Jesus untrennbar zusammen, und das<br />

kann bei uns nicht anders sein. Es bleibt<br />

ein tiefes Geheimnis, dass die Kraft der<br />

Auferstehung gerade auch in Schwachheit<br />

erfahren wird.<br />

Was Gott im Kreuz Jesu und in seiner Auferweckung<br />

an neuer Wirklichkeit geschaffen<br />

hat, das stellt uns in ein neues Licht<br />

und nimmt uns hinein in sein neuschaffendes<br />

Handeln. Siegfried Kettling entfaltet<br />

das in tiefgründiger Weise, indem er<br />

den wohl bedeutendsten Holzschnitt von<br />

Lucas Cranach interpretiert. Lassen Sie<br />

sich mit hineinnehmen in das tiefe Geheimnis<br />

unseres Glaubens, in die befreiende<br />

Bewegung dessen, was wir zusammenfassend<br />

Gesetz und Evangelium nennen<br />

(S. 4).<br />

Um eben diese verwandelnde Kraft Jesu<br />

wird es an unserer Jahreskonferenz am<br />

26. Juni und bei der sich anschließenden<br />

Theologischen Konferenz gehen. Zu beidem<br />

lade ich Sie herzlich ein (das Programm<br />

finden Sie auf S. 22). Es wäre<br />

schön, wenn Sie mit dabei sein könnten.<br />

Wir freuen uns auf die Begegnung mit<br />

Ihnen!<br />

Mit herzlichen Grüßen – auch von allen<br />

Mitarbeitenden unserer Schule<br />

Ihr / euer<br />

Pfr. Thomas Maier<br />

Direktor der <strong>Missionsschule</strong><br />

3


WORTSTARK<br />

WORTSTARK<br />

4<br />

Das EINE Eva~gelium<br />

Luthers Entdeckung und Cranachs Bild<br />

„Kein Bildnis noch Gleichnis“ von Dr. Siegfried Kettling<br />

„Kein Bildnis noch Gleichnis“<br />

Wenn etwas bei und für Christen ganz unmöglich<br />

ist, dann sagt Paulus immer wieder:<br />

„Mä génoito!“, „Das bloß nicht, das<br />

keinesfalls!“, oder wie Luther sagt: „Das<br />

sei ferne!“<br />

Bilder von Gott? Holzschnitte, Kupferstiche,<br />

Gemälde – oder auch „Ideen“, Gedankengebilde<br />

„in sublimer Geistigkeit“ – Niemals!<br />

– Es sei denn, dass … Dass Gott<br />

sich für uns ins Bild setzt. Exklusiv in Jesus<br />

Christus, dem einen wahren Ebenbild,<br />

dem Urbild und Zielbild, der einen Ikone<br />

Gottes (2.Kor. 4,4; Kol. 1,15; Hebr. 1,3)! Von<br />

„Inkarnation“, „Fleischwerdung“ spricht<br />

Joh. 1,14. „Fleisch“ ist eine grobe Vokabel.<br />

Sie duftet immer nach Tod. „Siehe, das ist<br />

Gottes Lamm!“ „Gottes Lamm“ – Gott ist<br />

immer Leben, „Lamm“ aber Opfer, Tod!<br />

Fotografieren lässt sich diese Zweiheit<br />

nicht. Jedes Bild wäre total finster oder völlig<br />

überbelichtet. Doch der Heilige Geist<br />

kann unsere Organe öffnen, lässt uns beides<br />

„einleuchten“. Den Doppelklang macht<br />

er hörbar, Gottes Stereo! „Was wir gesehen<br />

… betrachtet … betastet haben!“ Das Le-


en begegnet da – ganz „geistlich“ und<br />

ganz „sinnenfroh“! (vgl. Joh. 1,1-3).<br />

Auch die besten Bilder von dieser Wirklichkeit<br />

(etwa der Isenheimer Altar) lassen<br />

sich keinesfalls anbeten. Von „Götzen“<br />

sprach Luther ganz polemisch in seiner Bibelübersetzung.<br />

Aber Sehhilfen dürfen sie<br />

schon sein, beileibe nicht der Ort selbst,<br />

aber doch Verweis auf ihn! Im Mittelalter<br />

malte man „Armenbibeln“ – „Arme“ waren<br />

die Analphabeten – man schuf „Illustrationen“<br />

in Kirchen und am Wegesrand.<br />

Gott hatte sich „abbildbar“ gemacht, sichtbar,<br />

hörbar. Das ist vielleicht der tiefste<br />

Sinn all unserer Sinne. „WORT“ will das<br />

Bild werden, personhafte Anrede, Gottes<br />

DU an uns, Gottes ICH für uns wird uns<br />

zugeraunt. Dieses Abbilden, Zeigen, Erzählen<br />

– das ist Gottes Armen-Evangelisation<br />

(solche Armen sind wir alle). Das ist<br />

so, weil Gottes Liebe zu uns drängt, sein<br />

„Gefälle“ in unser armes<br />

Fleisch und Blut. Der Teufel<br />

will und muss abstrakt bleiben:<br />

„bloßgestellt“ wäre er<br />

nie att raktiv, nur höllenhaft,<br />

nur Nacht und Grauen,<br />

Schein nur – das Nichts.<br />

Die Reformatoren „über-setzten“<br />

das göttliche Bibelwort<br />

in unsere Sprache – voller<br />

Farbe und Anschauung, dem<br />

„Volk aufs Maul geschaut“,<br />

Muttersprache und Dichterwort<br />

zugleich. Aber auch das<br />

Bild im Wortsinn blieb erhalten,<br />

den schwärmenden Bilderstürmern<br />

zu Trotz. Die<br />

neu entdeckte Wahrheit muss<br />

in Auge und Herz gemalt<br />

werden. Luthersprache und<br />

die Holzschnitte, Kupferstiche,<br />

Gemälde des Lucas Cranach<br />

bilden eine große evangelische,<br />

geradezu volksmissionarische<br />

Einheit.<br />

„Rechtfertigung“ –<br />

was ist das?<br />

Wir sehen hier Cranachs wohl<br />

bedeutendsten Holzschnitt.<br />

Sein Thema: das Stich-,<br />

Merk-, Lebenswort der Reformation<br />

RECHTFERTIGUNG!<br />

Rechtfertigen heißt vom Alten<br />

und Neuen Testament her<br />

„richtig machen“ (vgl. ein rechter Lehrer,<br />

rechtes Pferd, sogar rechter Winkel); theologisch:<br />

endlich wieder in das von Gott<br />

Gemeinte bringen, ins „Sehr gut“. – Luther<br />

kennt zudem das mittelalterliche<br />

Recht; da bedeutet Rechtfertigen zugleich<br />

Hinrichten: das verletzte Recht durch den<br />

Tod des Verbrechers endlich wieder „richtig“<br />

machen, es einrenken. Es wurde dafür<br />

von den Verwandten eine „Rechtfertigungsgebühr“<br />

verlangt. Rechtfertigung ist<br />

also beides miteinander: Hinrichtung und<br />

WORTSTARK<br />

5


WORTSTARK WORTSTARK<br />

6<br />

heilsames Neuschaffen. Da rin spiegelt sich<br />

die doppelte Botschaft der Bibel: „Gesetz<br />

und Evangelium“ sind die reformatorischen<br />

Kürzel dafür.<br />

Rechts und links, oben und unten …<br />

In der Mitte des Bildes, die ganze Bildhöhe<br />

durchschneidend, zwei Hälften schroff trennend,<br />

steht ein Baum. Es geht also um ein<br />

Thema in zweien, um eine Sache in zwei<br />

Aspekten. Das eine gibt es nie ohne das andere,<br />

und doch sind sie scharf zu trennen –<br />

wie Tod und Leben. Bei Cra-<br />

Luthersprache und die<br />

nach sind es verdorrte und<br />

Holzschnitte, Kupfer-<br />

lebendige Äste. In der alten<br />

stiche, Gemälde des<br />

Kunst meinte die rechte Bild-<br />

Lucas Cranach bilden<br />

eine große evangeseite<br />

das Rechte, Gute, Heile,<br />

lische, geradezu<br />

die linke dagegen das „Linki-<br />

volksmissionarische sche“, Schlechte, Böse, den<br />

Einheit<br />

Tod. In jeder Hälfte zeigt sich<br />

eine Diagonale: links der tötende<br />

Speer, rechts ein Strahl von lebenspendendem<br />

Blut. Ich assoziiere zunächst:<br />

Blutverlust – Tod, Blutspende – Leben … Es<br />

gibt aber auch – rechts wie links – eine<br />

waagerechte Trennungslinie. Oben und Unten<br />

werden „typologisch“ auf einander bezogen:<br />

Oben das alttestamentliche als Hintergrund,<br />

Vorbild, als Verstehenshilfe. Der Betrachter<br />

wird eingeführt in das von Jesus<br />

neu erschlossene AT (Lk. 24,25-27.32). In der<br />

unteren Hälfte begegne ich jeweils meiner<br />

Situation: links dem „Alten“, das tödlich ist;<br />

in der rechten Hälfte aber das Neue, Leben<br />

schaffend, den Tod abschaffend! Verdammnis<br />

dort – Heil hier! Links oben auf der<br />

Weltkugel thront der richtende Christus, das<br />

Schwert in der Rechten (ein im Mittelalter<br />

häufiges Motiv, heute eher verdrängt?). Zu<br />

seiner Seite links Maria; sie hilft und rettet<br />

nicht, ist selbst hilflos (vgl. Michelangelos<br />

Darstellung im „Jüngsten Gericht“). Rechts<br />

steht Johannes der Täufer. Er zeigt auf das<br />

eine seiner großen Themen: das Fluchgericht<br />

(Mt 3,7. 9-12). Warum aber ist gerade<br />

Jesus Christus der universale Richter? Warum<br />

verdichtet sich die Zweiheit des Bildes,<br />

Fluch und Rettung, Tod und Leben, in seiner<br />

Person? Antwort gibt es nur vom Neuen<br />

Testament her: Wer den Retter abweist<br />

(allem, was er tat, zum Trotz, siehe rechte<br />

Bildhälfte), den – nur den, den aber wirklich<br />

– trifft das Gericht. Also erst das Nein zum<br />

Ja bringt Verdammnis! Das ist die Logik:<br />

Wer die rechte Bildseite wegwirft, landet unweigerlich<br />

links! Dort in der Mitte sehen<br />

wir Adam – gejagt, gehetzt, schreiend in Not<br />

und Verzweiflung, ganz bloßgestellt und<br />

schutzlos. Hinter ihm die richtenden, verdammenden<br />

Instanzen: Moses mit den Gesetzestafeln,<br />

das heilige Recht, die Verurteilung<br />

proklamierend: „Leben verwirkt!“ (Erscheint<br />

Mose hier in der Gestalt der Obrigkeit,<br />

des Kurfürsten?) Zu seiner Rechten der<br />

Hohepriester, er wendet vor dem Grauen<br />

den Kopf ab, oder deutet er denen hinter<br />

ihm, warum auch er hier nicht helfen kann:<br />

Todesurteil! Daneben werden die ausführenden<br />

Organe sichtbar, ihr Zeichen der lange<br />

Speer. Sie hüpfen vor Freude, sind ganz in<br />

ihrem Element. Der Tod (ein Gerippe – das<br />

harte Gegenbild zu allem Leben) und der<br />

Teufel als dämonische Karikatur, Gottes gute<br />

Schöpfung völlig pervertiert: Klauen<br />

(nicht Hände und Füße), Hörner auf dem<br />

Kopf (man vergleiche die Dracula-Figuren<br />

heute, besser noch den Dämonenspuk auf<br />

Grünewalds Isenheimer Altar). Tod und<br />

Teufel – gräulich anzusehen – sind doch<br />

nichts Eigenes, nur Verzerrungen und<br />

Verkehrungen der guten Schöpfung. Der<br />

Speer berührt fast den panisch rennenden<br />

Adam. Er schreit. Sein Gebrüll als Echo auf<br />

das Triumphgeschrei des Bösen! Sein<br />

Fluchtweg hat Gefälle zum Feuer hin, unumkehrbar<br />

die Richtung: Einbahnstraße!<br />

Das Ziel: ein Loch, von Flammen umzingelt.<br />

Darin Mann, Frau und Kind. Wieder verzweifelt<br />

ausgestreckte Arme. Hölle! Nach<br />

oben lodern die Flammen. Verbrennen sie<br />

ihre Opfer am Ende, oder bereiten sie ewige<br />

Qual? Der Rauch steigt senkrecht empor,<br />

rahmt das Bild links außen, – eine undurchdringliche<br />

Mauer. Adams Flucht endet hier.<br />

Adams Katastrophe? Scheitert mit seinem<br />

Ebenbild am Ende Gott selbst? Hinter den<br />

Gräuelgestalten ein Wald. Undurchdringlich<br />

auch er. Nicht harmloses Ausflugsziel. Nicht<br />

Platz fürs Picknick im Sommer. Keinesfalls<br />

Asyl! Eher – ganz verwildert – das verlorene<br />

Paradies. Links davon wird der Ursprung<br />

des ganzen Elends demonstriert. Die ersten<br />

Menschen als Paar, denn das Alleinsein ist<br />

nicht gut. Reichen sie einander die Hand?


Nein, Eva gibt Adam von der verbotenen<br />

Frucht. Die Unschuld ist zu Ende. Ihre<br />

Scham suchen beide zu verdecken. Die<br />

Freude aneinander verkehrt sich in Angst.<br />

Sie können sich nicht mehr sehen lassen:<br />

schlimme Skala! Gottesverlust, Selbstverlust,<br />

Weltverlust! Die beiden Trompeten<br />

ganz oben sind Sinnbild der furchtbar<br />

durchdringenden Gottesstimme. (So in der<br />

Bibel die Posaune, wie im Requiem die Tuba<br />

…). Ist das „der letzte Ton aus dem letzten<br />

Loch“? Bilden sie – jedes Trommelfell<br />

zerreißend – die Vernichtung ab? Intonieren<br />

sie den Höllenchoral? Oder dürfen wir<br />

Menschen ein letztes, ewiges Halleluja erhoffen,<br />

ein „Preist den HERRN!“?<br />

In der Mitte der alles überragende Baum.<br />

Einen gleitenden Übergang von links nach<br />

rechts gibt es nicht: Verbesserung kann es<br />

nicht geben, wenn das Gute, der Gute,<br />

wirklich verloren ist. Heiles lässt sich nicht<br />

„entwickeln“ – schlicht, weil da „nichts<br />

mehr drin“ ist. Neues müsste total neu<br />

sein. Gott selbst müsste da einen völlig<br />

neuen Anfang setzen. Neuschaffung! Das<br />

Alte in seiner Abgründigkeit müsste gänzlich<br />

überwunden werden: Schuld und Gericht,<br />

Verzweiflung, Sinnlosigkeit, Tod. Besiegt<br />

müsste all das werden. Sünde kann<br />

nicht ins Heil transformiert werden. Niemals<br />

gibt es das „AN SICH“ (von sich aus),<br />

wenn überhaupt – dann nur „IN IHM“, indem<br />

sich Gott in seiner letzten Wirklichkeit<br />

und Wahrheit erschließt. Dann erklingt<br />

in einer neuen Welt der Ruf: „Siehe<br />

da, dein Gott!“ Von „felix culpa“, von „seliger<br />

Schuld“ hat ein Theologe gesprochen.<br />

Das ist nur deshalb keine Lästerung, weil<br />

Gott in der Tat „alles neu macht“.<br />

Gott selbst muss uns um den Baum herumführen.<br />

Sofort stoßen wir wieder auf<br />

den nackten Adam. Aber jetzt gibt es Begegnung,<br />

Kommunikation! Rechts neben<br />

Adam steht, in Kamelfell gehüllt, wieder<br />

Johannes der Täufer. Er schaut Adam in<br />

die Augen. Seine rechte Hand (mit den<br />

drei Schwurfingern) streckt er feierlich<br />

empor: Dahin! Nach oben musst du blicken!<br />

Da ist alles für dich entschieden! –<br />

Über dem Kopf der beiden verläuft von<br />

links nach rechts eine trennende Querli-<br />

nie. Zelte sind aufgeschlagen. Menschen<br />

liegen am Boden, offensichtlich Tote! Drei<br />

weitere stehen um einen Pfahl herum. Ein<br />

vierter eilt herbei. Warum fliehen sie<br />

nicht? Die am Boden kriechenden Schlangen<br />

sind doch auch für sie tödlich! Da<br />

„blicke“ ich es endlich! Es geht um die<br />

eherne (kupferne) Schlange (4. Mose 21).<br />

Jene ebenso schreckliche wie wunderbare<br />

Szene: Das lästernde Volk wird von seinem<br />

Gott gestraft – in tödlichem Ernst!<br />

„Feurige“ Schlangen kriechen am Boden.<br />

Ihr Gift bringt allen Gebissenen ein tod-sicheres<br />

Ende. Doch Gott fällt sich selbst in<br />

den Arm. Er hat Mose an einem Pfahl ein<br />

Abbild der Schlangen aufhängen lassen:<br />

Der Aufblick zu diesem Todesbild rettet<br />

ins Leben (Joh. 3,14).<br />

WORTSTARK<br />

„Crux – unica spes!“ „Das Kreuz – die<br />

einzige Hoffnung!“<br />

Eine alttestamentliche Modellgeschichte<br />

(Typos)! Dort am Pfahl (Kreuz) hängt die<br />

Rettung. Aber diese Geschichte ist nicht das<br />

Ende. Ihrem Ziel gehen wir erst entgegen.<br />

Ein anderes Kreuz ist rechts zu erbli cken.<br />

Viel größer ist es, hier geschieht das Entscheidende!<br />

Wir blicken weiter nach rechts.<br />

Auf dem Hügel steht eine Frau, der Eva in<br />

der linken Hälfte nicht unähnlich (vgl. die<br />

Haare) und doch eine ganz neue Gestalt.<br />

Im „Gotteswind“ (Geist) fliegen die Haare:<br />

bekleidet ist sie, ganz umschützt.<br />

Von ganz oben ist<br />

Warum aber ist gerade<br />

Jesus Christus der univer-<br />

ein Engel unterwegs, trägt<br />

sale Richter? Warum<br />

(schlecht erkennbar) ein Kind<br />

verdichtet sich die Zwei -<br />

im Arm. Gott gibt der jun-<br />

heit des Bildes, Fluch und<br />

gen Frau den rettenden Got-<br />

Rettung, Tod und Leben,<br />

tessohn, Heil, Leben für alle<br />

in seiner Person?<br />

Welt. Maria durchschaut das<br />

keineswegs, aber sie gibt sich anbetend<br />

dem Geheimnis zu eigen: „Ich bin des<br />

Herrn Magd!“ Das Wunder im Eingang des<br />

Evangeliums hat einen doppelten Akzent.<br />

Negativ: Die Männer, die Macher, die (Er)<br />

Zeuger sind hier keinesfalls dran. Der Retter<br />

der Menschheit kann nicht von Menschen<br />

„er- und ge-zeugt“ werden (Josef!).<br />

Positiv: Empfangen, sich-schenken-lassen<br />

(Maria), das ist es. Maria auf dem Hügel<br />

schaut auf den Gekreuzigten in der Mitte.<br />

7


WORTSTARK<br />

8<br />

Verbesserung kann es<br />

nicht geben, wenn<br />

das Gute, der Gute,<br />

wirklich verloren ist.<br />

Heiles lässt sich nicht<br />

„entwickeln“ – schlicht,<br />

weil da „nichts mehr<br />

drin“ ist<br />

Ihr (von uns nicht zu sehendes) rechtes Ohr<br />

wendet sie dem Engel zu: „Empfängnis<br />

durchs Ohr“ haben die Alten gesagt: Conceptio<br />

per aurem. Das Wort, das Schöpferwort,<br />

Gott selbst ist am Werk. Ganz Neues<br />

beginnt. Sola gratia – Geschenk, sonst<br />

nichts! Das Gotteswort, das Heilswort<br />

kommt den Hirten (links unter dem Hügel)<br />

von oben aus den Wolken (d.h. von Gott<br />

her) durch einen Engel zu. Den vom<br />

Schlangengift Getöteten stehen sie gefährlich<br />

nah. Aber jetzt! „Große Freude!“ „Heute<br />

– der Heiland geboren – gerade euch!“ – Zu<br />

Marias Füßen sehen wir eine Fahne. Wir<br />

folgen der horizontalen Stange und werden<br />

zu einem Lamm geleitet. „Gottes Lamm“!<br />

Es gibt sich selbst stellvertretend<br />

als gültiges Opfer<br />

hin, der Menschensohn,<br />

Heiland, Retter, Messias,<br />

der Sohn Gottes, der neue<br />

Adam. Das Lamm steht zu<br />

Füßen eines Gekreuzigten.<br />

Das „Wort vom Kreuz“ wird<br />

uns hier vor Augen gemalt.<br />

Für viele ist es „Blödsinn“ (Torheit) und<br />

„Skandal“ (Lästerung). Rational ist das nicht<br />

zu kapieren. Doch wie könnte es bei dem,<br />

das die ganze Welt rettet und wendet, anders<br />

sein? Sich über den „Sühnetod“ zu ärgern,<br />

ist keineswegs ein neues „Theologenfündlein“,<br />

sondern bei uns Tauben und<br />

Blinden ganz „normal“. Eben Torheit und<br />

Blasphemie! Aber bei denen, die es „blikken“<br />

und dabei mit ganz anderen Augen<br />

beschenkt werden, wird es „Kraft Gottes<br />

zur Rettung“. Hier ist das Heil, umfassende<br />

Hilfe, Jehoschua, JESUS! Auf seinem Kopf<br />

die Dornenkrone, Spott- und Marterinstrument<br />

– hier aber Strahlenbündel, Triumphzeichen.<br />

Schon ganz „österlich“ flattert das<br />

Lendentuch und zum drittenmal auf dieser<br />

Bildseite die Siegesfahne! So gibt Jesus sein<br />

Leben, sein Blut bricht aus der Seitenwunde.<br />

Es besprengt, bekleidet, adelt den noch<br />

ganz fassungslosen Adam darunter. „Ist das<br />

wahr?“, scheint er zu fragen. Das ist reformatorische,<br />

pietistische, nein, gesamt-christliche,<br />

gesamt-biblische „Blut- und Wundentheologie“,<br />

am Ende Gottes ureigene „Theologie“,<br />

die Altes und Neues Tes tament umspannt<br />

(der Auferstandene bündelt so: Lk.<br />

24,25-27). Das Lamm trägt die Siegesfahne<br />

mit der Kreuzspitze und dem Kreuzsymbol<br />

auf dem Stoff: „In hoc signo vincemus“, „in<br />

diesem Zeichen werden wir siegen“.<br />

Alles duftet nach Auferstehung<br />

(… spirat resurrectionem)<br />

Geöffnet ist das Grab und leer! Davor<br />

steht der Sieger von Ostern. Nach oben<br />

zeigt seine rechte Hand – nicht auf dies<br />

und das, auch nicht nur auf das Kreuz.<br />

„Sehet!“ Die ganze Bibel ist hier offen:<br />

Gott selbst drängt herein; er ist „alles in<br />

allem“ (1. Kor. 15,28). Der Osterhorizont<br />

zeigt sich, der schlechthin alles umfassende,<br />

– selbst ganz „horizontlos“, grenzenlos,<br />

das Leben selbst. Das habt zum Zeichen:<br />

Seine und unsere Feinde liegen rücklings<br />

und bäuchlings am Boden, plattgetreten,<br />

zur Strecke gebracht. Der Tod kapituliert<br />

ausdrücklich: „Hände hoch!“ Sein Grinsen<br />

ist nur noch Fratze. Der Teufel muss Erde<br />

fressen, nur der sich ringelnde Schwanz<br />

versucht zu protestieren. Lächerlich! Denn<br />

der Herr lachet ihrer (Ps. 2,4; 59,9; 126,2).<br />

Über aller Welt tönt jetzt das Osterlachen.<br />

Selbst der dunkle Täufer Johannes ist jetzt<br />

ganz Zeigefinger und Fingerzeig, Evangelist.<br />

Im Blutstrahl aus Jesu Brust schwebt<br />

der Heilige Geist herein: Altes ist vergangen,<br />

das ganz Neue bricht an. Selbst der<br />

trennende Baum in der Mitte ist dabei:<br />

Aus dem toten Stamm sprießt ein lebendiger<br />

Zweig. Auch die Natur duftet nach<br />

Auferstehung. Das alles ist RECHTFERTI-<br />

GUNG und darin der lebendige Gott: Tod,<br />

Sünde und Teufel hat er zur Recht „fertig<br />

gemacht“. Mit uns ist er erst dann „fertig“,<br />

wenn er uns auf ewig bei sich hat. Aber:<br />

„fertig mit uns“? Gottes Omega ist für<br />

ewig sein Alpha. Denn JAHWE ist Gott.<br />

Ewig wirkt er, weil er ewig lebt!<br />

Dr. Siegfried Kettling


Hochwa‚ser an der Mis‚⁄ons‚chule<br />

Land unter in <strong>Unterweissach</strong><br />

und unserer<br />

Renovierungs-<br />

Kasse<br />

Der Brüdenbach fließt malerisch mitten<br />

durch unser Missionsschulgelände.<br />

An normalen Tagen ein wunderschöner<br />

Anblick. Am Donnerstag 13. Januar<br />

<strong>2011</strong> trat er jedoch für einen Tag<br />

gewaltig über seine Ufer, wie bei vielen<br />

Flüssen im Rems-Murr-Kreis. Die<br />

Schneeschmelze und der Regen verursachten<br />

dies. Das Erdreich war ganz<br />

gesättigt und konnte nichts mehr aufnehmen.<br />

Auch das vor Jahren errichtete<br />

Rückhaltebecken vor <strong>Unterweissach</strong><br />

hat die nicht enden wollenden Wassermassen<br />

nicht mehr fassen können. In<br />

einer Breite von 50 Metern kam das<br />

Wasser auf die <strong>Missionsschule</strong> zu. Alle<br />

vor Jahren getroffenen Hochwasserschutzmaßnahmen<br />

halfen leider nicht<br />

viel. Der Druck des Wassers über viele<br />

Stunden hin ließ das Wasser durch das<br />

Mauerwerk in unsere Gebäude dringen.<br />

In Lehrsälen, Andachtsraum, Mediothek,<br />

Werkraum, Arbeitszimmer<br />

und der Buchhandlung standen lange<br />

bis zu 30 cm Wasser. So ergaben sich<br />

viele Schäden: Zerstörte Böden, Wände<br />

und Türen, Faltwände und Einbaumöbel,<br />

vom Wasser vollgesogen und auf-<br />

gequollen. Noch Schlimmeres konnten<br />

Studierende und Mitarbeiter mit vereinten<br />

Kräften und dank der Mithilfe<br />

von Nachbarn zwar verhindern, aber<br />

trotz allem war der Schaden groß.<br />

Unser Hausverwalter Martin Tränkle<br />

benachrichtigte umgehend die Versicherung,<br />

und die zuständigen Sachbearbeiter<br />

kamen schon am nächsten<br />

Tag. Die nötigen Maßnahmen wurden<br />

sofort eingeleitet. Eine Spezialfirma begann<br />

unverzüglich damit, alles herauszureißen<br />

und zu entsorgen, was kaputt<br />

gegangen war. Tische und Stühle,<br />

Schränke, Material und anderes, was<br />

noch brauchbar war, wurden in zwei<br />

Container eingelagert, um Platz für die<br />

Renovationsarbeiten zu schaffen. Zunächst<br />

aber mussten über einige Wochen<br />

hin Trockengeräte die Feuchtigkeit<br />

aus Wänden und Böden ziehen.<br />

An einem Freitag brach das Stromnetz<br />

zusammen, weil die Geräte zu viel<br />

Strom gezogen hatten. Die Versicherung<br />

machte uns aufgrund der komplexen<br />

baulichen Anforderungen zur<br />

Auflage, einen Architekten mit Hochwassererfahrung<br />

zum Bauleiter einzu-<br />

MISSIONSSCHULE<br />

9


MISSIONSSCHULE<br />

MISSIONSSCHULE<br />

10<br />

setzen. Im Rückblick können wir sagen:<br />

Gott sei Dank! Herr Baur aus<br />

Großbottwar hat in großer Umsicht<br />

und mit unglaublichem Engagement<br />

und Sachverstand die Dinge in die<br />

Hand genommen. Er hat mit Handwerkern<br />

und uns Wege gesucht und alle<br />

Möglichkeiten ausgelotet, um nicht nur<br />

den alten Zustand wieder herzustellen,<br />

sondern auch für weitere Hochwasser<br />

vorzusorgen. Ihm verdanken wir sehr<br />

viel. Besonders dankbar sind wir auch<br />

sieben Männern aus Oberlenningen.<br />

Sie haben uns spontan bei der hochwassersicheren<br />

Neuverlegung der<br />

Stromleitungen geholfen. Das hat nicht<br />

nur viele Kosten gespart, es war uns<br />

auch ein ermutigendes Zeichen der Solidarität!<br />

Dass die Studierenden der Jahrgänge<br />

eins bis drei bis zum 7. Februar im<br />

Praktikum waren, war ein weiterer Segen.<br />

Danach fand viele Wochen der Unterricht<br />

im Speisesaal, im Direktoren-<br />

und im Besprechungszimmer statt. Die<br />

Evangelische Kirchengemeinde hat uns<br />

das Gemeindehaus zur Verfügung ge-<br />

Ein Gottesgeschenk:<br />

Unsere Helfer aus Oberlenningen<br />

stellt, wo unsere Räume nicht mehr<br />

ausgereicht haben. Auch die bürgerliche<br />

Gemeinde hat uns ihre Hilfe angeboten.<br />

Es ging besser, als zunächst befürchtet,<br />

trotz aller Einschränkungen.<br />

Aber wir sind froh, dass wir nach und<br />

nach bis Mitte April wieder in die Unterrichtsräume<br />

zurückkehren können.<br />

Denn dann lässt es sich doch wieder<br />

anders arbeiten.<br />

Wir sind froh, dass die Versicherung<br />

den größten Teil der Kosten übernehmen<br />

wird. Sie belaufen sich im Ganzen<br />

auf ca. 320.000 Euro. Es hat uns ermutigt,<br />

dass Leute aus <strong>Unterweissach</strong> und<br />

aus der Bruderschaft spontan gespendet<br />

haben, nachdem sie vom Hochwasser<br />

gehört hatten. Herzlichen Dank dafür!<br />

Es bleiben uns voraussichtlich<br />

40.000 Euro Mehrkosten, die wir durch<br />

Spenden decken müssen. Wenn Sie uns<br />

dabei unterstützen möchten, würde<br />

uns das sehr helfen.<br />

Wir wissen noch nicht, ob wir wieder<br />

versichert werden und welche weiteren<br />

Hochwasserschutzmaßnahmen wir dafür<br />

durchführen müssen. Die entsprechenden<br />

Gespräche haben wir geführt,<br />

Ergebnisse gibt es zur Zeit noch nicht.<br />

Jetzt setzen wir unsere Arbeit in der<br />

Ausbildung von jungen Menschen getrost<br />

fort und hoffen, dass uns nicht<br />

mehr so bald ein Hochwasser dieses<br />

Ausmaßes ereilen wird. Gott bewahre<br />

uns und segne alle Spender.<br />

Herzlichst<br />

Direktor Thomas Maier


Erƒahren, das‚ Gø†t beƒähigt, wen ‰® ruƒ†<br />

Wie die Praktika unsere Studierenden motivieren und bilden<br />

Die allermeisten unserer Studierenden<br />

freuen sich riesig auf ihre Praktika. Da<br />

können sie ausprobieren, was sie gelernt<br />

haben. Da erfahren sie, wie nützlich es<br />

ist, gründlich reflektiert zu haben. In unserer<br />

Ausbildung räumen wir ganz bewusst<br />

den praktischen Erfahrungen einen<br />

hohen Stellenwert ein. Etwa ein<br />

Drittel der Zeit ist praktischen Teilen gewidmet<br />

(s. nebenstehende Übersicht).<br />

Gott hat uns Menschen mit<br />

Kopf, Herz und Hand geschaffen.<br />

Alle drei gehören zusammen.<br />

Das gilt für das ganze Leben<br />

und besonders für eine<br />

Ausbildung, die Menschen befähigen<br />

soll, in ihren Berufen<br />

kompetent zu arbeiten. Es geht<br />

nicht um ein Entweder-Oder<br />

im Verhältnis von Praxis und<br />

Theorie. Auch nicht um ein<br />

Mehr oder Weniger. Es geht<br />

um praxisorientiertes Wissen<br />

und um begriffene Praxis! Beides<br />

muss ineinander greifen,<br />

beide befruchten einander.<br />

Manches kann nur in der Pra-<br />

Gemeindepraktikum Hirzenhain<br />

1. Jahr<br />

gesamt<br />

7 Wochen<br />

2. Jahr<br />

gesamt<br />

9 Wochen<br />

3. Jahr<br />

gesamt<br />

8 Wochen<br />

4. Jahr<br />

gesamt<br />

20 Wochen<br />

Kinderstunde, Jungschar, Konfirmandenunterricht,<br />

Jugendkreis, Frauengesprächskreis,<br />

Seniorennachmittag … Die Liste<br />

könnte beliebig fortgesetzt werden, denn<br />

all diese und noch viel mehr Angebote<br />

gibt es in der Evangelischen Kirchengemeinde<br />

Hirzenhain. In diesem kleinen<br />

Ort mit rund 1200 Einwohnern zwischen<br />

Marburg und Siegen durfte ich mein dreiwöchiges<br />

Gemeindepraktikum machen.<br />

Ich war von Anfang an beeindruckt von<br />

den vielen unterschiedlichen Gruppen<br />

und von der Lebendigkeit der Gemeinde.<br />

Nach vier Monaten voller Theorie an<br />

der <strong>Missionsschule</strong> hatte ich mich sehr<br />

darauf gefreut, wieder ein bisschen Pra-<br />

xis gelernt werden; anderes nicht ohne<br />

verstehendes Nachdenken. Daher werden<br />

die Praktika jeweils gründlich vorbereitet<br />

und entsprechend ausgewertet. Die<br />

Erfahrungen in den Praktika motivieren<br />

wiederum unsere Studierenden sehr zum<br />

Studieren. Jetzt weiß man wieder, warum<br />

und wozu man überhaupt studiert und<br />

weshalb man Theologie und Pädagogik,<br />

Seelsorge und Psychologie lernt.<br />

Winterpraktikum<br />

Sommerpraktikum<br />

Winterpraktikum<br />

Sommerpraktikum<br />

Jugendevangelisation<br />

Erlebnispädagogik<br />

Gemeindedienst<br />

Winterpraktikum<br />

Sommerpraktikum<br />

Diakonie Einblicke<br />

Religionsunterricht<br />

Religionsunterricht<br />

Predigt<br />

xis zu schnuppern, einen Einblick in Gemeindearbeit<br />

zu bekommen und mich<br />

von Gott gebrauchen zu lassen. Und meine<br />

Erwartungen wurden mehr als erfüllt!<br />

Das Praktikum im Grundkurs ist ja dazu<br />

gedacht, einem Hauptamtlichen über die<br />

Schulter schauen zu können. Ich durfte<br />

jedoch weit mehr als das.<br />

Neben all den vielen Terminen, die ein<br />

Pfarrer hat und bei denen ich mit dabei<br />

sein konnte, konnte ich auch selbst aktiv<br />

werden. Das Vorbereiten eines Konfirmandenabends<br />

rund um das Thema „Knigge“<br />

sowie eines Missionsabends, an dem ich<br />

von meinem einjährigen Missionseinsatz<br />

in Äthiopien berichtet habe, hat mir sehr<br />

viel Spaß gemacht. Mich in einer Gemeinde<br />

„auszuprobieren“ und drei Wochen lang<br />

Gemeinde<br />

Campingkirche<br />

Jugendarbeit<br />

Freizeiten, Diakonie, …<br />

Predigt<br />

Freizeiten, Diakonie, …<br />

Einführungspraktikum<br />

Blockpraktikum kontinuierlich (z. B. wöchentlich)<br />

GLAUBEN LEBEN<br />

11


GLAUBEN LEBEN<br />

GLAUBEN LEBEN<br />

12<br />

… hat mich darin<br />

bestätigt, fleißig<br />

weiter zu studieren,<br />

um für meinen<br />

in die Rolle einer zukünftigen<br />

Dienst gut<br />

Hauptamtlichen zu schlüpfen,<br />

ausgerüs tet zu hat mich darin bestätigt, flei-<br />

werden<br />

ßig weiter zu studieren, um<br />

für meinen Dienst gut ausgerüstet<br />

zu werden. Diese Kirchengemeinde<br />

war ein wunderbarer Ort, um hinter die<br />

Kulissen zu schauen und vieles zu verstehen<br />

– auch den Pfarrer, der sich um viele<br />

Dinge kümmern muss und dessen Rolle<br />

nicht immer einfach ist.<br />

Winterpraktikum in Uruguay<br />

Etwas ungewohnt war es dann doch, am<br />

8. Januar im Atlantik zu schwimmen.<br />

Aber es machte Spaß. Und den ersten<br />

Sonnenbrand in diesem Jahr holte ich<br />

mir ebenfalls an diesem Tag. Ich war in<br />

Uruguay. Zu Beginn war ich überrascht,<br />

dass die meisten Menschen, mit denen<br />

ich hier zusammentraf, Deutsch sprachen.<br />

Dies war aber nicht weiter verwunderlich,<br />

da ich mich hauptsächlich in<br />

mennonitischen Kreisen bewegte.<br />

Der Schwerpunkt des Praktikums bestand<br />

in der Jugendarbeit. Die mennonitische<br />

Gemeinde in Montevideo hat ein<br />

kleines Kinderheim, in dem ich einen<br />

Teil meiner Zeit verbrachte. Ich redete<br />

und spielte mit den Jungs, arbeitete mit<br />

ihnen oder ich machte bei ihrer Bibelstunde<br />

mit. Auch<br />

die Gottesdienste<br />

und das sonstige<br />

Gemeindeleben der<br />

Mennoniten lernte<br />

ich ein wenig kennen.<br />

Die Mennoniten<br />

aus Uruguay<br />

stammen fast vollständig<br />

von Vertriebenen<br />

aus Ost- und<br />

Westpreußen ab. Es<br />

war spannend zu<br />

sehen, wie deutschstämmige<br />

Familien,<br />

die in den 50er Jahren<br />

des vorigen<br />

Alles in allem durfte ich erfahren, dass<br />

Gott treu ist und dass er befähigt, wen er<br />

ruft. Das hat mich persönlich sehr ermutigt<br />

und meine Freude wieder neu gestärkt,<br />

junge Menschen auf ihrem Weg<br />

mit Jesus zu begleiten. Es lohnt sich so<br />

sehr.<br />

Franziska Goller<br />

Studierende im 1. Jahrgang<br />

Jahrhunderts<br />

nach Uruguay<br />

ausgewandert<br />

waren, sich hier<br />

manche ihrer<br />

Traditionen erhalten<br />

haben.<br />

Ein weiterer meinerArbeitsbereiche<br />

war die von<br />

OM-Uruguay<br />

(„Operation Mobilisation“, ein Missionswerk,<br />

welches auch in Deutschland zu<br />

Hause ist) veranstaltete Freizeit „Teen-<br />

Street“. Es handelte sich um eine Jugendfreizeit,<br />

bei der die persönliche Entwicklung,<br />

die Persönlichkeit jedes einzelnen<br />

Teilnehmers, stark im Vordergrund steht.<br />

Auch diese Erfahrung war für mich sehr<br />

wertvoll. Nur die spanische Sprache stellte<br />

eine kleine Hürde dar. Daran möchte<br />

ich noch weiterarbeiten.<br />

Denn mein Traum für meine berufliche<br />

Zukunft geht in Richtung missionarische<br />

Arbeit in Südamerika, weshalb ich auch<br />

darum bat, ein etwas anderes Praktikum<br />

als sonst üblich machen zu dürfen. Dieses<br />

Praktikum war mit Sicherheit ein<br />

wertvoller Baustein auf dem Weg zu meiner<br />

späteren Arbeit. Ich danke Gott für<br />

die Zeit, die ich in Uruguay verbringen<br />

durfte.<br />

Andreas Renz<br />

Studierender im 2. Jahrgang


Gemeinschaftspraktikum<br />

in Wismar<br />

Ich lande zu meinem letzten Missionsschul-Praktikum<br />

an einem Traumziel: Ich<br />

darf an die Ostsee, nach Wismar! Bald<br />

wird mir klar: diese Stadt mit ihren ca.<br />

45.000 Einwohnern hat eine ideale Größe,<br />

eine wunderschöne Altstadt, einen<br />

beeindruckenden Hafen, – aber leider<br />

auch sinkende Einwohnerzahlen<br />

und<br />

viel zu viele Arbeitslose<br />

(ca. 25%)!<br />

Das Stadtbild ist geprägt<br />

von vielen leer<br />

stehenden Häusern,<br />

aneinandergereiht,<br />

neben ein paar wenigen<br />

prachtvollen Gebäuden.<br />

Es wirkt, als<br />

lägen die besten Jahre<br />

dieser Stadt bereits<br />

hinter ihr. Und genau<br />

hier verbringe ich<br />

mein Praktikum in der landeskirchlichen<br />

Gemeinschaft vor Ort. Ich treffe auf eine<br />

treue Gemeinschaft mit knapp 30 Mitgliedern.<br />

Und ich habe die Chance, viele Menschen<br />

kennen zu lernen, die Jesus schon<br />

jahrzehntelang durch ein bewegtes Leben<br />

nachfolgen. Sehr viele von ihnen kamen<br />

mit ihren Familien infolge der Flucht in<br />

den 1940er Jahren nach Wismar und haben<br />

sich in den schwierigen Nachkriegsjahren<br />

hier eine neue Existenz aufgebaut.<br />

Zu diesen Menschen darf ich predigen,<br />

mit ihnen halte ich mehrere Bibelgespräche.<br />

Mein theologisches Arbeiten an den<br />

Bibeltexten erfreut mich und fordert<br />

mich zugleich heraus. Ich<br />

erlebe neue Predigtsituatio- ich habe die Chance,<br />

nen, eine konstante Zuhö-<br />

viele Menschen kennen<br />

zu lernen, die Jesus<br />

rerschaft und eine Entwick-<br />

schon jahrzehntelang<br />

lung von der Predigt mit ei-<br />

durch ein bewegtes<br />

nem starren Konzept hin zu<br />

Leben nachfolgen<br />

einem freien, kommunikativen<br />

Vortrag, der bei den Zuhörern ankommt.<br />

Damit die Gemeinschaft in Wismar<br />

eine Zukunft hat, braucht es auch<br />

Aufbauarbeit. Ich darf mit dabei sein,<br />

wenn das Predigerpaar vor Ort, Thomas<br />

und Gabi Bast, Studenten zum „Offenen<br />

Wohnzimmer“ zu sich nach Hause einlädt<br />

und für die Kinder der Umgebung<br />

„Abenteuerland“, vergleichbar mit einem<br />

Kinderbibeltag, veranstaltet.<br />

Es hat mich sehr bewegt, Dieses Praktikum war mit<br />

wie die Gemeinschaftsmit- Sicherheit ein wertvoller<br />

glieder in Wismar für ihre Baustein auf dem Weg zu<br />

Gemeinschaft vor Ort einste- meiner späteren Arbeit<br />

hen und wie sie sich ganz<br />

praktisch umeinander kümmern. Ich bewundere<br />

auch ihre Bereitschaft, neue Wege<br />

zu gehen für eine Zukunft ihrer Gemeinschaft!<br />

Für mich selbst nehme ich<br />

aus diesem Praktikum ein unverhofftes<br />

Geschenk mit: Noch vor einem Monat<br />

konnte ich mir Gemeinschaftsarbeit kaum<br />

vorstellen – nach dieser Zeit in Wismar<br />

bedeutet Gemeinschaftsarbeit für mich eine<br />

Möglichkeit für meine eigene Zukunft!<br />

Lydia Michel, Studierende im 3. Jahrgang<br />

GLAUBEN LEBEN<br />

13


AUS DEM LEHRSAAL<br />

AUS DEM LEHRSAAL<br />

14<br />

Kreåtiv das Evangelium w‰iterg‰ben<br />

Das Evangelium mit Worten zu verkündigen<br />

gehört zu den Kernkompetenzen<br />

unserer Ausbildung. Vier Jahre<br />

lang wird das geübt. Am 14. Februar<br />

lernten die Studierenden des zweiten<br />

Jahrgangs, wie gemalte Verkündigung<br />

funktioniert und wie sie Menschen<br />

auf ganz eigene Weise erreichen<br />

kann. Dieser Studientag wurde von<br />

Gerd Eberhard gestaltet. Er hat als<br />

Es ist kurz nach acht, Montagmorgen,<br />

alles Material steht bereit. Mit 11 Studierenden<br />

der Missionsschu-<br />

mit viel Spaß, einem<br />

le <strong>Unterweissach</strong> sitze ich in<br />

Pinsel und Farbenglas<br />

einem hellen Fensterraum<br />

in der Hand …<br />

erlernen wir die<br />

neben dem Speisesaal. Un-<br />

Negativschrift<br />

ser Thema: „Kreative Tafelbotschaft<br />

(Sketch boardmalen).“<br />

Dafür nehmen wir uns einen<br />

ganzen Tag Zeit. Und die Zeit ist gut<br />

angelegt.<br />

Am Anfang kämpfen wir uns durch<br />

die schwarz-weiße<br />

Theorie und sehen<br />

uns alles Wichtige<br />

auf dem Paper an.<br />

Viel Theorie, doch<br />

wie sieht das in der<br />

Praxis aus?<br />

Alle Teilnehmer<br />

schlucken, zunächst<br />

geht es darum, erst<br />

einmal das „richtige<br />

Schreiben“ zu erlernen.<br />

Dem einen<br />

oder anderen liegt<br />

Referent in der Liebenzeller Mission<br />

über viele Jahre auf diese Weise<br />

selbst das Evangelium verkündigt<br />

und es auch vielen anderen beigebracht.<br />

Inzwischen arbeitet er selbstständig.<br />

Bei Interesse kommt er gerne auch vor<br />

Ort zu einem Seminartag. Er ist erreichbar<br />

per eMail: Info-ge@gmx.info<br />

oder telefonisch unter 01 73/3 09 26 77.<br />

es auf der Zunge: „Bin ich denn ein<br />

Erstklässler?“ So kommen sich die<br />

meisten vor – mit viel Spaß, einem<br />

Pinsel und Farbenglas in der Hand,<br />

nicht zu vergessen dem konzentrierten<br />

Malen auf weißem Zeitungspapier, erlernen<br />

wir die Negativschrift.<br />

Alles wird genau andersrum geschrieben.<br />

Wie macht man ein Ö – also die<br />

Pünktchen oben, und wie geht jetzt<br />

ein Y? Keine Frage, Schwarz ist Weiß<br />

und Weiß ist Schwarz! „Oh Mann“. Da


ist der eine oder die andere froh, als<br />

die große Pause kommt. Und doch, ohne<br />

Theorie, ohne das Erlernen des<br />

Handwerks keine Praxis. Und die Praxis<br />

muss schnell gehen, damit die Kinder,<br />

Teens oder Familien, die vor einem<br />

sitzen, nicht schneller lesen können, als<br />

geschrieben wird.<br />

Es wird spannend. Zu einem Bild gehört<br />

Landschaft und Leben. Jeder hat<br />

die Chance ein Bild zu malen. Egal ob<br />

Berge, Städte, Flüsse oder Tiere. Wir<br />

versuchen und probieren, helfen einander<br />

und versuchen es noch einmal. Immer<br />

wieder werden die Farben neu angerührt.<br />

Immer wieder wird von einander<br />

gelernt.<br />

Doch wofür? Einfach nur malen? Die<br />

eigentliche Aufgabe kommt noch. Warum<br />

beschäftigen wir uns damit?<br />

Sketchboardmalen ist eine gute Möglichkeit,<br />

um Kinder und Erwachsenen<br />

den Glauben an Jesus nahe zu bringen.<br />

Beim Tafelpredigen kann nur so<br />

viel gemalt werden, wie auf die Tafel<br />

passt. Deshalb ist gut zu überlegen,<br />

was mir in dem Bibeltext so wichtig<br />

ist, dass es unbedingt aufgemalt bzw.<br />

berichtet werden soll.<br />

Am wichtigsten ist die Zielfindung und<br />

der Zielsatz, der sich gut sichtbar vom<br />

Rest des Bildes hervorhebt und der<br />

den Besucher persönlich anspricht. Außerdem<br />

ist es am Anfang wichtig, den<br />

Text aufzuschreiben – und die wichtigen<br />

Pinselstriche daneben zu malen.<br />

Nach soviel Theorie und Vorarbeit be-<br />

kommen die Teilnehmer jetzt die Zeit,<br />

selbst ein Tafelbild zu entwerfen. Gegenseitige<br />

Hilfe war nicht<br />

Immer wieder werden die<br />

nur erlaubt, sondern er-<br />

Farben neu angerührt.<br />

wünscht.<br />

Immer wieder wird von<br />

Die letzten beiden Stun-<br />

einander gelernt<br />

den haben wir uns freigehalten,<br />

damit jeder eine Tafelpredigt<br />

halten kann. Jeder gibt sich Mühe, jeder<br />

hat Ideen, und bei jedem wird sofort<br />

klar: „Es wird persönlich, und das<br />

spricht Zuhörer an!“<br />

Am Ende des Tages wird klar, es war<br />

ein sehr sehr lohnender Tag. Alle sind<br />

sich einig: „Den Tag<br />

will niemand missen.<br />

Er hat Bleibendes<br />

hinterlassen!“<br />

Gerd Eberhard<br />

Gerd Eberhard am Sketchboard<br />

AUS DEM LEHRSAAL<br />

15


GLAUBEN ERLEBEN<br />

GLAUBEN ERLEBEN<br />

16<br />

Die Harlem Praise Family wurde von Jimmi<br />

Love mitten im Ländle gegründet. Jimmi,<br />

Amerikaner, Allstar der weltbekannten<br />

Golden Gospel Singers und nicht zuletzt<br />

Christ, bringt einen weißen Chor zu<br />

schwarzem Sound.<br />

In den Kirchen bei ihm zu Hause in New<br />

York in Harlem, Queens und Brooklyn<br />

geht es lebendig zu. Da gehört zum Glauben<br />

ganz ungeniert – weinen, lachen, klatschen,<br />

tanzen und natürlich singen. Diese<br />

Emotionen bringt die Harlem Praise Family<br />

auf die Bühne. Der Chor arbeitet hart an<br />

sich und gibt alles, um Gott die Ehre zu erweisen.<br />

Sie tun das in Gottesdiensten, bei<br />

Veranstaltungen, auf Hoffesten, auf Stadtfesten,<br />

wohin auch immer Gott sie führt. „…<br />

es geht uns, der Harlem Praise Family,<br />

nicht um den Chor selbst. Es geht um Gott<br />

und seine unendliche Liebe zu uns allen.“<br />

Deshalb wollen sie die gute Nachricht<br />

Gottes, das Evangelium, verbreiten. Die<br />

live<br />

Jimmi Love<br />

and the Harlem Praise Family<br />

Kultur-im-Zelt<br />

Gospelkonzert im Rahmen<br />

der Jahreskonferenz <strong>2011</strong><br />

am So, 26.6. um 19.30 h<br />

im Fest-Zelt<br />

der Evang. <strong>Missionsschule</strong><br />

<strong>Unterweissach</strong><br />

Eintritt<br />

Vorverkauf 10 € | Abendkasse 12 €<br />

Vorverkauf<br />

Buchhandlung Evang. <strong>Missionsschule</strong><br />

<strong>Unterweissach</strong>, Telefon: 07191|58 249<br />

oder Ticket-Hotline: 0170|301 87 19<br />

Mail: info@kultur-im-Zelt.kircheunterwegs.de<br />

Harlem Praise Family ist ein deutscher<br />

Chor, für den Gospel nicht nur eine Musikrichtung<br />

ist. Gospel, das heißt für sie, anderen<br />

Gott vorzustellen und zu zeigen, was<br />

Er in ihrem Leben vollbringt, „und zwar<br />

ein Wunder nach dem anderen, kleine und<br />

große, jeden Tag“. Jedes ihrer Lieder ist ein<br />

Gebet und eine weit geöffnete Tür zu Gott,<br />

und ihre Begeisterung eine Einladung, hindurchzugehen.<br />

Die Harlem Praise Familiy hat eine Mission.<br />

Die Menschen zu erreichen, die nach<br />

Gott suchen und auch die, die Gott noch<br />

nicht kennen. Ganz einfach mit Gospel.<br />

Wir laden herzlich ein zu diesem außergewöhnlichen<br />

Event bei der Jahreskonferenz<br />

der Bahnauer Bruderschaft!<br />

Ralf Dörr, Vorsitzender der<br />

Bahnauer Bruderschaft


Herzliche Einladung zur<br />

Jahreskonferenz <strong>2011</strong> 25.-28. Juni <strong>2011</strong><br />

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde<br />

das Böse mit Gutem.“ (Jahreslosung, Römer 12,21)<br />

Ganz herzlich laden wir Sie ein zu unserer<br />

Jahreskonferenz! Die Jahreslosung<br />

hat es in sich. Böses geschieht in unserer<br />

großen und kleinen Welt. Dieser<br />

nüchterne Realismus führt aber nicht<br />

zu einer passiven Opferhaltung. Es wird<br />

das Böse nicht einfach hingenommen.<br />

Nein, vielmehr werden wir ermutigt,<br />

Böses mit Gutem zu überwinden. Wie<br />

aber können wir das? Wie ermächtigt<br />

uns Gott dazu, dem Bösen Gutes entgegen<br />

zu setzen? Gott liebt Gerechtigkeit<br />

und er will Entrechteten Recht schaffen.<br />

Bei unserer Jahreskonferenz wollen wir<br />

uns von Jesus inspirieren lassen. Er hat<br />

Menschen Gott und den Glauben an<br />

ihn erschlossen und ihnen gleichzeitig<br />

auf vielfältigste Weise geholfen.<br />

Unsere Referenten:<br />

Pfr. OKR Dieter<br />

Kaufmann<br />

Jg. 1955, verh. Seit<br />

2009 Vorstandsvorsitzender<br />

des Diakonischen<br />

Werkes<br />

Würt temberg und<br />

Oberkirchenrat der Württembergischen<br />

Landeskirche. Von 1990-1999 Landesjugendpfarrer<br />

und von 1999-2009 Dekan<br />

in Esslingen.<br />

Prof. Dr. Johannes<br />

Reimer<br />

Jg. 1955, verh. Geb.<br />

in der ehem. Sowjetunion,<br />

seit 1976 in<br />

Deutschland. Prof.<br />

für Missionswissenschaften<br />

an der Universität von Südafrika;<br />

Dozent für Missiologie am Theologischen<br />

Seminar des Bundes Freier evangelischer<br />

Gemeinden in Ewersbach. Viele<br />

Vorträge und Veröffentlichungen im<br />

Bereich Theologie und Praxis des gesellschaftsrelevanten<br />

Gemeindebaus.<br />

Wir wollen miteinander nach dem Auftrag<br />

Gottes für uns heute fragen – als<br />

Einzelne wie auch als Gemeinden und<br />

Gemeinschaften. Wie können und müssen<br />

wir missionarisch-diakonisch so leben<br />

und handeln, dass Gott bei Menschen<br />

heilsam ankommt?<br />

Kommen Sie, um Gott und einander zu<br />

begegnen, um zu erleben, wie Schwestern<br />

und Brüder ordiniert werden, um<br />

miteinander zu feiern und nachzudenken<br />

… – lassen Sie sich durch das vielfältige<br />

Programm anregen, eine schöne<br />

und gesegnete Zeit, seien es einige<br />

Stunden, ein Tag oder auch mehrere,<br />

hier bei uns an der <strong>Missionsschule</strong> zu<br />

verbringen. Wir freuen uns auf Sie!<br />

Pfr. Jürgen Schwarz<br />

Jg. 1960, verh. Neun<br />

Jahre Pfarrer der<br />

Evang. BrüdergemeindeWilhelmsdorf.<br />

Seit 2000 Pfarrer<br />

der Ludwig-<br />

Hofacker-Kirche in Stuttgart-Mitte,<br />

gemein sam mit seiner Frau Franziska<br />

Stocker-Schwarz. Seit vielen Jahren Dozent<br />

für Altes und Neues Testament an<br />

der Evang. <strong>Missionsschule</strong>.<br />

Pfr. Ulrich Laepple<br />

Jg. 1948, verh. Ausgewiesener<br />

Fachmann<br />

und Referent für diakonisch-missionarischenGemeindeaufbau<br />

bei der Arbeitsgemeinschaft<br />

Missionarische Dienste<br />

im Diakonischen Werk der EKD in Berlin.<br />

Autor und Herausgeber zahlreicher<br />

Bücher und Auf sätze im Bereich Diakonie<br />

und Mission.<br />

KONFERENZ<br />

17


KONFERENZ<br />

18<br />

IMPRESSUM<br />

Programm JA H R E S KO N F E<br />

Sa<br />

Sonntag, 26. Juni <strong>2011</strong><br />

14.00 Mitglieder-<br />

versammlung<br />

10.00 Fest- und<br />

Ordinations -<br />

Gottesdienst<br />

parall. Kindergottesdienst<br />

Krabbel- und<br />

Spielecke<br />

ab 11.45 Konferenzsuppe<br />

Offene<br />

Angebote<br />

12.30<br />

Hausführungen<br />

+ 13.00<br />

13.00 Impulse,<br />

- 13.45 Einblicke,<br />

Gespräche<br />

14.15 Geistliche<br />

-15.00 Besinnung<br />

13.30 Kaffee und<br />

- 16.00 Kuchen<br />

19.30 Kultur im Zelt<br />

Herausgeber: EVANG. MISSIONSSCHULE<br />

UNTERWEISSACH, Seminar für Theologie,<br />

Jugend- und Gemeindepädagogik der Bahnauer<br />

Bruderschaft GmbH • Im Wiesental 1<br />

71554 Weissach im Tal • Tel.: 0 71 91. 35 34-0<br />

Fax: -11 • eMail: buero@missionsschule.de<br />

www.missionsschule.de<br />

JA H R E S K O N F E R E N Z<br />

der Bahnauer Bruderschaft<br />

Predigt zur Jahreslosung großes Zelt<br />

Oberkirchenrat Dieter Kaufmann<br />

Musik: Chor der Studierenden und Posaunenbläser<br />

aus dem Kirchenbezirk Backnang<br />

ab 4 Jahre ev. Gemeindehaus<br />

bis 3 Jahre; mit Direktübertragung der Ver-<br />

anstaltung für Väter und Mütter gr. Lehrsaal<br />

Zeit der Begegnung<br />

Missionarisch-diakonischer Gemeindebau<br />

in Sonneberg-Wokenrasen, Thüringen<br />

Pfr. Günther Kreis,<br />

ehem. Direktor der <strong>Missionsschule</strong><br />

Konferenzsaal<br />

Was uns an der <strong>Missionsschule</strong> bewegt<br />

wie Praxis und Theorie in der Ausbildung<br />

einander befruchten<br />

Direktor Pfr. Thomas Maier und Studierende<br />

großer Lehrsaal<br />

Geistlich-diakonisch leben und leiten<br />

biblische Einsichten zu Apostelgeschichte 6<br />

Pfarrerin Dorothee Gabler,<br />

Dozentin an der <strong>Missionsschule</strong><br />

ev. Kirche <strong>Unterweissach</strong><br />

Musik: Posaunenbläser aus dem Kirchenbezirk<br />

Backnang<br />

Gospelkonzert mit Jimmi Love and the<br />

Harlem Praise Family (s. S. 20f) großes Zelt<br />

WORT & BUCH • Im Wiesental 1 • 71554 Weissach<br />

im Tal • Tel.: 0 71 91/5 82 49 • Fax: 30 01 16<br />

eMail: info@wort-buch.de • www.wort-buch.de<br />

Redaktion: Benjamin Gruhler, Sarah Koyyuru,<br />

Tobias Schaller, Br. Dr. Manfred Sitzmann,<br />

Renate Wachter, Manfred Zoll, Uli Gutekunst,<br />

Thomas Maier (verantwortlich)<br />

Bildnachweis:<br />

S. 1/2: Uli Gutekunst, S.4: Lucas Cranach d. Ä.;<br />

S. 9: ????????; S. 16: Harlem Praise Family; alle<br />

anderen privat und Archiv der Evang. <strong>Missionsschule</strong><br />

<strong>Unterweissach</strong>.


R E N Z 2 011 25.-28. Juni <strong>2011</strong><br />

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“<br />

(Jahreslosung, Römer 12,21)<br />

T H E O L O G I S C H E K O N F E R E N Z<br />

Gesamtthema: Missionarisch-diakonisch leben und handeln –<br />

von Jesus inspiriert<br />

Montag, 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Di, 28. Juni <strong>2011</strong><br />

9.00 Abendmahls<br />

gottesdienst<br />

10.15 Bibelarbeit<br />

15.30 Vortrag<br />

18.30 Festlicher<br />

Abend<br />

9.00 Andacht<br />

-9.30<br />

10.00 Vortrag<br />

14.00 Vortrag<br />

-15.30<br />

Konten:<br />

Evangelische Kreditgenossenschaft Stuttgart • Kto.: 416 592 • BLZ 520 604 10 • IBAN DE77 5206 0410 0000 4165 92 • BIC GENODEF1EK1<br />

Kreissparkasse Waiblingen • Kto.: 7876 • BLZ 602 500 10 • IBAN DE40 6025 0010 0000 0078 76 • BIC SOLADES1WBN<br />

Volksbank Backnang • Kto.: 3 746 003 • BLZ 602 911 20 • IBAN DE33 6029 1120 0003 7460 03 • BIC GENODES1VBK<br />

Grafische Gestaltung und Illustrationen: Uli Gutekunst, Neuffen, www.uli-guteKunst.de<br />

Druck: Streicher Druck GmbH, Winnenden • Papier: chlorfrei gebleicht, 50% Altpapier<br />

Martin Scheuermann, Michael Stahl,<br />

ev. Kirche <strong>Unterweissach</strong><br />

Prophetenwort und gesellschaftliche<br />

Wirklichkeit – Amos auf Kollisionskurs<br />

Pfr. Jürgen Schwarz<br />

Konferenzsaal<br />

Gemeinde heute – Licht der Welt? Die Suche<br />

nach gesellschaftsrelevantem Gemeindebau<br />

Prof. Dr. Johannes Reimer<br />

Konferenzsaal<br />

der Bahnauer Bruderschaft Festzelt<br />

. Ehrung der Jubilare<br />

. Verabschiedung v. Praxisdozent Berthold Rath<br />

. Grußworte Dekan Braun und<br />

Bürgermeister Schölzel<br />

Jenni Kögler<br />

ev. Kirche <strong>Unterweissach</strong><br />

Diakonie ist nicht, was die Gemeinde (auch<br />

noch) macht, sondern was sie ausmacht<br />

Pfr. Ulrich Laepple<br />

Diakonisch-missionarische Gemeindeentwicklung<br />

Konzeptionen und Konkretionen<br />

Pfr. Ulrich Laepple<br />

KONFERENZ<br />

19


Siegfried Kettling in „das EINE Evanglium“<br />

Beim Sketchboard-Seminar

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