Dezember 2009 - Meine Steirische.at

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DieOStSTEIRISCHE Am Sonntag, den 29. November war es wieder einmal soweit. Der Reit- und Fahrverein Flocke lud zur vorweihnachtlichen Feier in die Reithalle, zu welcher auch der Nikolo und die Krampuse mit der Kutsche erschienen. Es fanden sich in etwa ca. 300 Erwachsene in Begleitung von ca. 200 Kindern zu einem netten, in familjärer Atmosphäre stattfindenden Abend ein. Während die Jüngsten spielerisch betreut wurden, konnten sich die Erwachsenen bei Glühwein und kulinarischen Köstlichkeiten entspannt unterhalten. DIE OSTSTEIRISCHE DEZEMBER 2009 Wetzawinkel Nikolo und Krampus zu Besuch bei Reit- und Fahrverein Flocke Nachdem die Spannung bei den Kindern bereits unerträglich wurde erschien um 16.00 Uhr der Nikolo in Begleitung von 6 Krampusen in einer von zwei Haflinger gezogenen Kutsche. Der Nikolo und seine Gefährten nahmen sich für die jungen Gäste sehr viel Zeit. So kam es, daß der Nikolo für jedes anwesende Kind ein Geschenkssackerl aus seinem großen schweren Sack zauberte. Qualität muß nicht teuer sein! Für die Eltern der Kinder und übrige Besucher gab es eine Verlosung von mehreren großen und inhaltlich reichlich bestückten Nikolo-Geschenksäcken sowie vielen anderen Warenpreisen. Mit dieser Veranstaltung, welche nur mit fleißigen Helfern zustande kommen kann, gelang es auch wieder, Besucher aus anderen Teilen der Steiermark dafür zu interessieren. So kam z.B. eine Familie aus Leibnitz angereist, die zur Belohnung ihre Heimreise mit einem Gewinn aus den Hauptpreisen antreten konnte. Der Reitclub „FLOCKE“ sieht in der großen Besucherzahl die Bestätigung, dass dieses Brauchtum in der vorweihnachtlichen Zeit gerne angenommen und daher auch im Jahr 2010 wieder in dieser Form beibehalten werden wird. GREIMEL Stefan �� 2 Fotos: Ing. Johann Berger
3 Finstere Gestalten Nikolaus und Krampus sind Arbeitskollegen. Der Bote des Himmels und die Ausgeburt der Hölle kommen im Dezember Hand in Hand. Der „Kramperl“ oder auch „Bartl“ ist die restliche Jahreszeit angeblich mit Mostholen beschäftigt. Aber am 5. Dezember zeigt der zottige und gehörnte Begleiter des Bischofs den Menschen die dunklen Seiten des Lebens. Die Mischung aus Raubtier und Teufel liegt auch in der Quelle des Wortes. „Krampe“ bezeichnet die Kralle, „Krampn“ meint etwas Lebloses, Verdorrtes. Im gleichen Dienst steht übrigens Knecht Ruprecht, der bei uns allerdings recht selten geworden ist. Die werte Verwandtschaft dieser Figuren folgt kurz darauf, wenn während der „Rauhnächte“ die „Wilde Jagd“ durch die Lüfte tobt. Weitere familiäre Beziehungen müssen bei den Perchten angenommen werden. So erreichen uns über einst heidnische Bräuche, die später vom Christentum überlagert wurden, Angstmotive aus jenen Zeiten, da die Menschen noch viel stärker den Mächten der Natur und einander ausgeliefert waren. Oder hat sich daran eh nie etwas geändert? Martin Krusche editorial Sündteuer, wirkungslos, mit unerwünschten Nebenwirkungen, gefährlich Ich rede nicht von den boomenden illegalen Internet-Apotheken, bei welchen man alles zum „billigen Preis“ bestellen kann. Auch eine Unsitte, sehr wohl. Wovon ich rede, und dies angeregt durch einen Leserinnenbrief, sind die Wochenend-Gurus,Vorstadt-Schamanen und andere Heiler. Die meisten unter ihnen haben diverse Ausbildungen, bieten zum Teil ganz legal ihre Dienste an und bewegen sich im Graubereich von Erfahrung, Emotion und Pseudo-„Wissenschaften“. Ganz krass wird es, wenn man überlegt, welch Menge an Berufsbezeichnungen es gibt. Berater (zu allen Themen), Coach, Trainer, Lehrer, Meister, Medium, Therapeut, Heiler… Da werden dann Diagnosen erstellt, Therapien und Beratungen angeboten, fragwürdige Methoden praktiziert. Angeblich gibt es in der Nähe von Gleisdorf sogar eine/n Guru, der/die seinen/ ihren Schützlingen Injektionen verabreicht. Drei außerordentlich bedenkliche Sachverhalte wirken sich in dieser „Beraterszene“ DieOStSTEIRISCHE ganz besonders schädlich aus: Erstens die belegte Tatsache, dass eine Methode nur dann Erfolg hat, wenn die Beziehung zum Klienten stimmt. Gerade deshalb versuchen die dubiosen Elemente das Vertrauen der Kunden zu erschleichen, um sie dann zu „behandeln“. Wenn die Methode Mist ist, gelangt der Mist direkt in die Psyche des hilfesuchenden Menschen. Der zweite Haken an der Sache ist, dass die persönliche Erleuchtung der Heiler oft in Schnellsiedekursen vermittelt wurde. Eine fundierte Ausbildung muss aber die Grundlage sein. So werden die Zugangsvoraussetzungen, um als Lebensberater zu arbeiten, in Bundesgesetzblättern für die Republik Österreich geregelt. Sie benötigen eine fachliche Qualifikation (Unterricht, Prüfungen, Zeugnisse, meist 5 Semester) sowie eine fachliche Tätigkeit im Gesamtausmaß von 750 Stunden. Und drittens, die permanente Gefahr der Grenzüberschreitung. Z. B. die Verwandlung einer Shiatsu-Masseurin in eine Lebensberaterin und Psychiaterin ist bedenklich und unseriös. Probleme zu erkennen, darüber zu reden und Ansprechpartner zu sein ist ja ein schöner Zug unserer Mitmenschen, spätestens aber dort, wo daraus Beratung oder Therapie werden, müssten die Hobbypsychologen so weit sein und die Hilfesuchenden an befugte Spezialisten verweisen. Aber was denn, Hauptsache ist doch, dass wir unser Ego stärken und den derzeit vielen Suchenden mit allen Methoden das Geld aus der Tasche ziehen. Leider, Ihr Reinhard Wernbacher Herausgeber und Verleger DEZEMBER 2009 DIE OSTSTEIRISCHE
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