Firmung 2009 Das Feuer in dir entfachen - Bonifatiuswerk
Firmung 2009 Das Feuer in dir entfachen - Bonifatiuswerk
Firmung 2009 Das Feuer in dir entfachen - Bonifatiuswerk
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<strong>Firmung</strong> <strong>2009</strong><br />
Projekte<br />
Anregungen<br />
Geschichten<br />
Interview<br />
Tipps<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong>
Vorwort<br />
H<strong>in</strong>weis<br />
Seit 2008 f<strong>in</strong>den Sie<br />
für Ihre Planungen<br />
Thema und Bildmotiv der<br />
Erstkommunion-<br />
und Firmaktionen des<br />
<strong>Bonifatiuswerk</strong>es bereits<br />
ab Juni/Juli des Vorjahres<br />
im Internet unter<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
<strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong><br />
<strong>Firmung</strong> <strong>2009</strong><br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong> <strong>entfachen</strong><br />
Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter <strong>in</strong> der Pastoral, liebe Eltern,<br />
<strong>Feuer</strong> spielt <strong>in</strong> allen Weltreligionen und Menschheitsgeschichten e<strong>in</strong>e überragende Rolle. Schon<br />
<strong>in</strong> der Antike spiegelt sich se<strong>in</strong>e Bedeutung <strong>in</strong> zahlreichen Mythen, etwa im Mythos des Prometheus.<br />
„<strong>Feuer</strong>“ ist e<strong>in</strong> urmenschliches Symbol, e<strong>in</strong> Archetypus, der zu unseren elementaren Welterfahrungen<br />
gehört. Nicht von ungefähr s<strong>in</strong>d <strong>Feuer</strong>, Rauch und Beben im Alten Testament ganz<br />
zentrale Begleitersche<strong>in</strong>ungen e<strong>in</strong>er Gottesersche<strong>in</strong>ung. Wir Christen entzünden <strong>in</strong> der Osternacht<br />
am Osterfeuer die Osterkerze, S<strong>in</strong>nbild der Auferstehung Jesu Christi, der von sich selbst<br />
sagt: Ich b<strong>in</strong> das Licht der Welt (Joh. 8,12).<br />
Nach dem Zeugnis der Apostelgeschichte zeigt sich der Heilige Geist „<strong>in</strong> Zungen wie von <strong>Feuer</strong>“.<br />
Die Kraft dieses Geistes ist es, die den jungen Menschen bei ihrer <strong>Firmung</strong> zugesagt wird und<br />
hilft, das eigene Lebensfeuer im Innersten zu erspüren und so den S<strong>in</strong>n des <strong>Das</strong>e<strong>in</strong>s<br />
auszuloten: <strong>Feuer</strong> und Flamme zu se<strong>in</strong> für Gott, die Menschen und die gesamte Schöpfung,<br />
– eben alles Lebendige.<br />
Die äußeren Voraussetzungen (mit) zu schaffen, damit <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />
dieses <strong>Feuer</strong> immer wieder neu entfacht werden kann und nicht erlischt, das ist seit<br />
fast 125 Jahren das Anliegen der Diaspora-K<strong>in</strong>der- und -Jugendhilfe im <strong>Bonifatiuswerk</strong><br />
der deutschen Katholiken. In diesem Jahr haben wir daher bewusst unsere Firmaktion<br />
auch thematisch unter das Motto „<strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong>“ gestellt.<br />
Viele junge Christen leben heute <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er säkularen Diaspora, die ke<strong>in</strong> oder wenig Verständnis<br />
mehr zeigt für den christlichen Glauben. Gerade junge Menschen, die aus der<br />
areligiösen Umgebung der neuen Bundesländer kommen, brauchen daher dr<strong>in</strong>gend<br />
unsere Unterstützung und unser Gebet, damit das <strong>Feuer</strong> ihrer Begeisterung nicht erstickt.<br />
Die Diaspora-K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe fördert <strong>in</strong> der mittel- und norddeutschen Diaspora sowie<br />
<strong>in</strong> Nordeuropa und im Baltikum. Sie unterstützt Projekte, die zur Bildung christlicher Geme<strong>in</strong>schaft<br />
und zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die neue Generation <strong>in</strong> extremer Diaspora<br />
notwendig s<strong>in</strong>d, und setzt dabei gerade auch auf die Solidarität der Firmbewerber<strong>in</strong>nen und<br />
Firmbewerber.<br />
Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützen wir richtungweisende Aktionen, von denen wir<br />
Ihnen e<strong>in</strong>ige <strong>in</strong> diesem Heft besonders erläutern möchten.<br />
Als Dank für Ihre Mitarbeit enthält das Heft e<strong>in</strong>e Reihe von Anregungen bekannter Autor<strong>in</strong>nen<br />
und Autoren rund um das Thema Diaspora, <strong>Firmung</strong> und „<strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong>“. Neben<br />
den E<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> diesem Heft f<strong>in</strong>den Sie weitere Tipps und Informationen zum Thema unter<br />
www.bonifatiuswerk.de/firmung.<br />
Allen Autor<strong>in</strong>nen und Autoren des Heftes darf ich an dieser Stelle sehr herzlich danken. Sie<br />
unterstützen das Anliegen der Diaspora-K<strong>in</strong>derhilfe auf <strong>in</strong>novative und lebendige Weise.<br />
Mit Gottes Segen für Sie und Ihre Arbeit mit dem Jugendlichen<br />
b<strong>in</strong> ich ich <strong>in</strong> froher Verbundenheit<br />
Ihr<br />
Monsignore Georg Austen<br />
(Generalsekretär)<br />
<strong>Feuer</strong><br />
Komm, Heiliger Geist,<br />
und entzünde <strong>in</strong> uns<br />
das <strong>Feuer</strong> de<strong>in</strong>er Liebe.<br />
(aus e<strong>in</strong>em alten Hymnus)<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong>
<strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Seele nie ausgehen lassen,<br />
sondern es schüren – damit die Welt nicht erkaltet und verhärtet.<br />
(Anselm Grün)<br />
E<strong>in</strong> Leben auf Sparflamme<br />
gibt es nicht<br />
Gedanken zum diesjährigen Firmmotiv<br />
von Albert Bies<strong>in</strong>ger und Matthias Micheel<br />
Im Sakrament der <strong>Firmung</strong> werden die Jugendlichen mit dem Heiligen Geist gesalbt. Unwiderruflich<br />
erhalten sie Gottes Zusage und die bleibende Gewissheit, dass ihr Leben gel<strong>in</strong>gt und sie letztlich nicht<br />
scheitern werden: trotz all der unvermeidlichen Erfahrungen von Leid, Ohnmacht und Schmerz. Für<br />
ihren Lebensweg erhalten sie von Gott selbst (!) die Zusage, auch <strong>in</strong> Um- und Irrwegen das eigentliche<br />
Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
Über den Heiligen Geist zu sprechen – so wie ihn das Pf<strong>in</strong>gstereignis <strong>in</strong><br />
der Apostelgeschichte bezeugt (Apg 2,1-13) –, das ist natürlich ke<strong>in</strong>esfalls<br />
so leicht, erst recht nicht <strong>in</strong> der religionspädagogischen Arbeit mit K<strong>in</strong>dern<br />
und Jugendlichen. Manche Theologen konstatieren sogar regelrecht e<strong>in</strong>e<br />
„Geistvergessenheit“ unserer Epoche.<br />
<strong>Das</strong> Wort „Geist“ hat im Deutschen e<strong>in</strong>e geradezu legendäre Bedeutungsbreite:<br />
Im alten Schloss etwa geht der „Geist“ als Gespenst um, „geistreiche“<br />
Reden schw<strong>in</strong>gt der eloquente Intellektuelle, vom „Kampfgeist“ ist nicht nur<br />
im Sport die Rede, und die „guten Geister“ erledigen alle anfallende Arbeit<br />
rasch und selbstlos. Vom „Geist des We<strong>in</strong>es“ oder „Ungeist“ e<strong>in</strong>er bestimmten<br />
geschichtlichen Epoche ganz zu schweigen.<br />
Gegen die Erstarrung: Gottes <strong>Feuer</strong> wärmt.<br />
Die Bibel spricht von W<strong>in</strong>d oder <strong>Feuer</strong>, wenn sie die Gegenwart des<br />
Heiligen Geistes beschreiben will. <strong>Das</strong> Wirken des Heiligen Geistes auch<br />
nur annähernd <strong>in</strong> Worte zu fassen ist natürlich nicht möglich. <strong>Das</strong> Symbol<br />
des <strong>Feuer</strong>s aber gibt zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>e Ahnung von der Kraft und Wärme Gottes,<br />
die unser Innerstes erfüllt, „Kraftfeld“ Gottes, das uns Menschen auch<br />
durch die dunklen Tunnel unseres Lebens begleitet und das Licht ist, auf das<br />
unser Weg zugeht. Diese Kraft Gottes offenbart sich oft sehr überraschend,<br />
erschreckend, geheimnisvoll und fasz<strong>in</strong>ierend zugleich. Wenn Gottes Geist<br />
als <strong>Feuer</strong> über uns Menschen kommt, dann ist es, als wenn er uns der Kälte<br />
und der Erstarrung der eigenen Gewohnheiten, des alltäglichen <strong>Das</strong>e<strong>in</strong>skampfes<br />
und der Belanglosigkeiten entreißt. E<strong>in</strong>e enorme Kraft, die unsere<br />
tiefste Sehnsucht weckt und so unser ganzes Leben zu verändern vermag!<br />
Petrus war zwar schon vor Pf<strong>in</strong>gsten e<strong>in</strong> eifriger Jünger, doch er versagte<br />
auch immer wieder kläglich. Nicht e<strong>in</strong>mal vor e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen römischen<br />
Magd konnte er sich zu Jesus bekennen.<br />
Nach der Ausgießung des Geistes aber begegnen wir e<strong>in</strong>em ganz veränderten Petrus: Er predigt unter<br />
Todesgefahr das Evangelium und gew<strong>in</strong>nt so Hunderte von Menschen für Jesus. Petrus ist aus se<strong>in</strong>er<br />
Autor<br />
Matthias Micheel. Theologe<br />
und Sozialarbeiter, Leiter<br />
der Diaspora-K<strong>in</strong>der- und<br />
-Jugendhilfe im <strong>Bonifatiuswerk</strong><br />
der deutschen Katholiken.<br />
Autor<br />
Albert Bies<strong>in</strong>ger. Professor<br />
für Religionspädagogik,<br />
Universität Tüb<strong>in</strong>gen, renommierter<br />
Autor zahlreicher<br />
religionspädagogischer Werke.<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong><br />
<strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong>-Motiv<br />
wurde gestaltet<br />
von Diplom-Fotodesigner<br />
Ansgar<br />
Hoffmann,<br />
Schlangen,<br />
www.hoffmannfoto.de<br />
Den Text für das<br />
„<strong>Feuer</strong>-Meditationsbildchen“<br />
für Firml<strong>in</strong>ge schrieb<br />
Monsignore Georg Austen,<br />
Generalsekretär des <strong>Bonifatiuswerk</strong>es<br />
der deutschen Katholiken, Paderborn.<br />
Gebet<br />
H<strong>in</strong>führung<br />
Herr Jesus Christus,<br />
wie sich bei e<strong>in</strong>em <strong>Feuer</strong> e<strong>in</strong><br />
Holzscheit am anderen entzündet,<br />
so wollen auch wir de<strong>in</strong>e<br />
Frohe Botschaft weitersagen.<br />
Hilf uns dabei.<br />
Amen.<br />
www.bonifatiuswerk.de
H<strong>in</strong>führung<br />
Erstarrung erwacht, ist <strong>Feuer</strong> und Flamme für die Botschaft, wird vom heiligen<br />
<strong>Feuer</strong> e<strong>in</strong>er Leidenschaft gepackt, die nicht e<strong>in</strong>fach aus ihm selbst oder<br />
aus der Welt kommen kann.<br />
<strong>Feuer</strong> kann auch zerstören. Wir kennen die Bilder von furchterregenden<br />
Waldbränden, Bilder der von <strong>Feuer</strong>walzen e<strong>in</strong>geschlossenen Häuser und<br />
Menschen.<br />
<strong>Feuer</strong> ist niemals harmlos. Umso wichtiger ist es, dass wir uns bewusst werden, uns dem wärmenden<br />
<strong>Feuer</strong> Gottes und nicht dem zerstörenden <strong>Feuer</strong> des Bösen zu öffnen.<br />
Wer sich das Sakrament der <strong>Firmung</strong> spenden lässt, wird zwischen Geist und Ungeist <strong>in</strong> dieser Welt<br />
unterscheiden lernen und vor allem das jeweils Mögliche dazu beitragen, dass schon auf dieser Erde<br />
Gottes Licht zum Zuge kommt und Bosheit, Gewalt, Vorurteile und Hass zurückgedrängt werden.<br />
Die Jugendlichen werden durch die <strong>Firmung</strong> befähigt, aus der Kraft des Geistes Jesu Christi ihren Glauben<br />
und überhaupt ihr gesamtes <strong>Das</strong>e<strong>in</strong> eigenverantwortlich zu gestalten, ihrer <strong>in</strong>nersten Sehnsucht<br />
auf den Grund zu gehen. <strong>Das</strong>s sie sich (neu) bewusst werden: Ihr seid „Königssöhne“ – K<strong>in</strong>der<br />
Gottes.<br />
Dieser Geist Jesu Christi ist es, der ihrem Leben e<strong>in</strong> <strong>in</strong>neres <strong>Feuer</strong> verleiht. E<strong>in</strong> <strong>Feuer</strong>, das <strong>in</strong> den Dunkelheiten<br />
Orientierung gibt und die Lust am Leben und Glauben entfacht.<br />
Aber Gott will ke<strong>in</strong>e willenlosen Automaten. Er lockt und fordert heraus, das <strong>Feuer</strong> immer wieder neu<br />
zu <strong>entfachen</strong> und die Glut unter der Asche nicht zu ersticken. Die Freiheit, die Gott uns schenkt, befähigt<br />
uns, aufrecht durch das Leben zu gehen, unangepasst und kreativ zu se<strong>in</strong>, fragend und suchend.<br />
Es liegt viel daran, dass die Jugendlichen bei ihrer Suche nach S<strong>in</strong>n und Gott verlässliche Freunde und<br />
Partner f<strong>in</strong>den, das Lodern des <strong>Feuer</strong>s, das Werben Gottes, <strong>in</strong> ihnen überhaupt wahrzunehmen. <strong>Das</strong>s<br />
sie Unterstützung erfahren, sich auf das größte Abenteuer ihres Lebens e<strong>in</strong>zulassen. E<strong>in</strong> Leben auf<br />
Sparflamme gibt es nicht! Gottes Geist ist der Geist der Stärke und Kraft. Se<strong>in</strong> <strong>Feuer</strong> bedeutet: Leidenschaft,<br />
Überw<strong>in</strong>dung der Trägheit, Kampf gegen die Feigheit: Komm, Heiliger Geist, Geist Gottes, der<br />
uns befeuert, mutig unseren Glauben <strong>in</strong> der Welt zu bezeugen!<br />
Die Freunde und Freund<strong>in</strong>nen Jesu und se<strong>in</strong>e Mutter waren immer noch an dem Ort, an<br />
dem sie sich verborgen hatten. Es war die Zeit, <strong>in</strong> der das Pf<strong>in</strong>gstfest stattfand. Immer noch<br />
hatten sie Angst vor ihren Verfolgern. Gott hatte den Beistand, auf den sie warteten, den<br />
Heiligen Geist, noch nicht gesandt. Da geschah es plötzlich: Vom Himmel her kam e<strong>in</strong><br />
gewaltiges Brausen, so wie e<strong>in</strong> heftiger Sturm. <strong>Das</strong> ganze Haus war voll davon. Und dann<br />
sahen sie: Über jedem und jeder von ihnen waren kle<strong>in</strong>e Flammen wie Zungen von <strong>Feuer</strong>.<br />
<strong>Das</strong> waren die Zeichen: Sturm und <strong>Feuer</strong>. Der Heilige Geist Gottes erfüllte alle mit Mut und<br />
Kraft. Alle Angst war weg. Sie begannen die Frohe Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden.<br />
Sie g<strong>in</strong>gen h<strong>in</strong>aus. Weil es Pf<strong>in</strong>gstfest der Juden war, waren Menschen aus allen Ländern<br />
versammelt. Jeder hatte e<strong>in</strong>e andere Sprache. Die Freunde Jesu begannen zu ihnen<br />
vom Reich Gottes und von Jesus zu sprechen. Und da geschah das Unglaubliche: Alle, die<br />
da waren, verstanden, was sie sagen wollten, obwohl sie doch die Sprache, <strong>in</strong> der geredet<br />
wurde, nie gehört hatten! Viele staunten und waren begeistert. Andere aber sagten: Die<br />
s<strong>in</strong>d betrunken vom vielen We<strong>in</strong>. Aber an diesem Tag kamen viele Menschen zur Geme<strong>in</strong>schaft<br />
der Christen h<strong>in</strong>zu. Die Kirche, die Geme<strong>in</strong>de, die Geme<strong>in</strong>schaft der Christen, hatte<br />
begonnen.<br />
(nach Apostelgeschichte 2,1-11, nacherzählt von Elsbeth Bihler)<br />
Medientipps zum Thema<br />
Georg Schwikart (Hg.): Bist du das, Gott? E<strong>in</strong>e<br />
Spurensuche. Unterschiedlichste Autor<strong>in</strong>nen<br />
und Autoren sprechen von ihrer lebendigen<br />
Gotteserfahrung, was gerade für das Gespräch<br />
mit Jugendlichen <strong>in</strong>teressant se<strong>in</strong> dürfte. Neukirchen-Vlyn:<br />
Aussaat, 2007. ISBN 3-7615-5581-4.<br />
12,90 €.<br />
Felix Rohner-Dobler: <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> mir. <strong>Firmung</strong><br />
als Initiation. Handreichung für die Geme<strong>in</strong>dearbeit.<br />
<strong>Firmung</strong> wird hier als Initiation, als Feier<br />
des Wendepunktes vom K<strong>in</strong>d zum Erwachsenen<br />
bzw. vom K<strong>in</strong>d zum Jugendlichen, begriffen.<br />
ISBN 978-3-466-36650-7. 13,95 €.<br />
Guido Erbrich (Hg.): Abenteuer: Leben.<br />
Zum S<strong>in</strong>n des Lebens f<strong>in</strong>den. Mit starken<br />
Texten und Gebeten ist das Buch e<strong>in</strong>e Art<br />
„Kompass“ auf der Suche nach dem S<strong>in</strong>n im<br />
Leben. Leipzig: St. Benno-Verlag, 2007.<br />
ISBN 3-7462-2124-2. 12,50 €.<br />
Zum Beispiel: Du. Gebete für junge Menschen.<br />
Alte und neue Gebete stehen neben<br />
Texten aus der Bibel, dem Stundenbuch, dem<br />
Messbuch und dem Gotteslob. <strong>Das</strong> Buch will<br />
Jugendlichen helfen, e<strong>in</strong>e eigene Sprache<br />
gegenüber Gott zu f<strong>in</strong>den. Leipzig: St. Benno-<br />
Verlag, 2007. ISBN 3-7462-1698-2. 9,90 €.<br />
E<strong>in</strong> Schüler fragte e<strong>in</strong>st<br />
se<strong>in</strong>en Rabbi:<br />
Lehrer, was ist das Schlimmste?<br />
Dieser antwortete:<br />
Wenn der Mensch vergisst,<br />
dass er e<strong>in</strong> Königssohn ist!<br />
(Mart<strong>in</strong> Buber)<br />
Collage: <strong>Feuer</strong><br />
Material: rotes, gelbes, orangefarbenes<br />
und braunes Tonpapier,<br />
e<strong>in</strong> großer Bogen Papier,<br />
Klebstoff, Stifte<br />
Jede/-r schneidet sich aus dem<br />
bunten Tonpapier e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Flamme und schreibt darauf<br />
den eigenen Namen.<br />
Auf dem großen Bogen Papier<br />
s<strong>in</strong>d braune Streifen Tonpapier als<br />
Holzstoß zusammengeklebt<br />
worden. Darüber kleben jetzt<br />
alle ihre Flammen, sodass e<strong>in</strong><br />
großes <strong>Feuer</strong> entsteht.
Der gläubige Thomas<br />
oder: erst<br />
Geschichte<br />
Zweifler, dann <strong>Feuer</strong> und Flamme<br />
vorgestellt von Guido Erbrich<br />
Der Apostel Thomas ist me<strong>in</strong> persönlicher „Liebl<strong>in</strong>gsjünger“. Es gefällt mir richtig<br />
gut, wie er offen und ehrlich mit se<strong>in</strong>en Freunden ist und auch sagt, wenn er etwas<br />
nicht glauben kann. Denn mir geht es oft auch so. <strong>Das</strong> Schöne ist: Jesus nimmt<br />
Thomas ernst. Denn Zweifeln gehört zum Leben dazu! Die Geschichte aus der Bibel<br />
beschreibt das so:<br />
Thomas wusste nicht so richtig, was er davon halten soll. Die anderen Jünger redeten<br />
begeistert auf ihn e<strong>in</strong>: „Wir haben den Herrn gesehen. Er ist nicht tot!“ Thomas dachte<br />
nach: Der Freitag, an dem Christus am Kreuz starb, war nicht lange her. Er wurde<br />
begraben und der große Ste<strong>in</strong> vor se<strong>in</strong> Grab gerollt. Se<strong>in</strong>e Freunde mussten sich täuschen.<br />
„Ich weiß, ihr seid traurig, und auch ich würde mich riesig freuen, wenn Jesus<br />
noch bei uns wäre“, entgegnete er, „aber wenn ich nicht die Male der Nägel an se<strong>in</strong>en<br />
Händen sehe und wenn ich me<strong>in</strong>en F<strong>in</strong>ger nicht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Wunden legen kann, glaube<br />
ich euch das nicht. <strong>Das</strong> müsst ihr verstehen.“ Ne<strong>in</strong>, dachte sich Thomas, da irren<br />
sich me<strong>in</strong>e Freunde, so viel ist sicher.<br />
Genau acht Tage später versammelten sich die Jünger wieder. Natürlich<br />
war auch Thomas dabei. Und dann passierte das, mit dem er nie gerechnet<br />
hätte. Durch die verschlossenen Türen kam Jesus <strong>in</strong> ihre Mitte und<br />
sagte: „Friede sei mit euch!“ Und als er Thomas sah, sagte er zu ihm: „Streck<br />
de<strong>in</strong>en F<strong>in</strong>ger aus – hier s<strong>in</strong>d me<strong>in</strong>e Hände, nimm de<strong>in</strong>e Hand und leg sie <strong>in</strong><br />
me<strong>in</strong>e Seite. Thomas, sei nicht ungläubig, sondern glaube!“ Thomas erschrak,<br />
das gibt’s doch nicht, doch er sah es mit eigenen Augen. Er antwortete: „Jesus –<br />
me<strong>in</strong> Herr und me<strong>in</strong> Gott!“ Und Jesus schaute ihn an und sagte: „Du glaubst, weil du<br />
mich siehst. Selig s<strong>in</strong>d alle, die nicht sehen und doch glauben.“ (nach Joh 20,24-29)<br />
Thomas ist e<strong>in</strong> starker Typ. Er zweifelt erst e<strong>in</strong>mal, und das ist auch menschlich.<br />
Denn unser Glauben mutet uns e<strong>in</strong>iges zu. Und Thomas ist so ehrlich, dass er sich<br />
traut, öffentlich zu zweifeln. Warum auch nicht? Schließlich war er nicht dabei, als<br />
Jesus den anderen Jüngern erschien. Außerdem ist die Geschichte der Auferstehung<br />
so unglaublich, dass er sich aus gutem Grunde erst e<strong>in</strong>mal für den Zweifel<br />
entscheidet. Als Jesus dann kommt, geht er <strong>dir</strong>ekt auf Thomas zu und fordert ihn<br />
auf, jetzt zu glauben. <strong>Das</strong> wirkt!<br />
Ab jetzt glaubt und verkündet Thomas Jesu Auferstehung. Er ist <strong>Feuer</strong> und Flamme<br />
für den auferstandenen Herrn und zieht h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> die Welt.<br />
Es wird vermutet, dass er auf se<strong>in</strong>en Missionsreisen sogar bis nach Süd<strong>in</strong>dien<br />
gekommen ist. Vielleicht ist das e<strong>in</strong>e Legende, aber sicher ist, dass die <strong>in</strong>dische<br />
christliche Kirche e<strong>in</strong>e der ältesten der Welt ist.<br />
Zurück zu Jesus. Er nimmt den zweifelnden Thomas ernst und somit auch unseren<br />
Zweifel. Er spricht uns Mut zu: „Selig s<strong>in</strong>d, die nicht sehen und doch glauben.“<br />
Damit s<strong>in</strong>d wir geme<strong>in</strong>t! In dieser Situation stecken wir. Die Zeit der <strong>Firmung</strong> ist<br />
e<strong>in</strong>e besondere Zeit, neu glauben zu lernen. Dann kannst du auch <strong>Feuer</strong> und Flamme<br />
se<strong>in</strong> und genauso durchstarten wie der Apostel Thomas!<br />
Autor<br />
Guido Erbrich. Theologe, Buchautor,<br />
Leiter der Katholischen<br />
Erwachsenenbildung Sachsen<br />
(KEBS), Bautzen.<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong><br />
Gebet<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
Geschichte<br />
Herr Jesus Christus,<br />
du möchtest,<br />
dass wir uns<br />
für dich entscheiden.<br />
Du möchtest,<br />
dass wir <strong>Feuer</strong> und<br />
Flamme s<strong>in</strong>d für<br />
de<strong>in</strong>e Frohe Botschaft.<br />
Wir bitten dich:<br />
Lass die Glut,<br />
die du <strong>in</strong> uns<br />
<strong>entfachen</strong> willst,<br />
nie verlöschen.<br />
Amen.
Quiz<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
<strong>Feuer</strong> und Flamme<br />
Quiz<br />
E<strong>in</strong> Quiz zur <strong>Firmung</strong><br />
von Georg Schwikart<br />
In der Apostelgeschichte (2,3) heißt es vom ersten Pf<strong>in</strong>gstfest: „Und es erschienen ihnen Zungen wie<br />
von <strong>Feuer</strong>, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich e<strong>in</strong>e nieder.“ – <strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong> ist <strong>in</strong> unserem<br />
Glauben e<strong>in</strong> altes Symbol: <strong>Feuer</strong> wärmt und macht hell, doch es vernichtet auch. In diesem kle<strong>in</strong>en<br />
Quiz dreht sich alles um <strong>Feuer</strong> und Flamme. Jeweils e<strong>in</strong>e der drei Antwortmöglichkeiten ist richtig. Die<br />
richtigen Buchstaben ergeben das gesuchte Lösungswort.<br />
Im Alten Testament lesen wir (Exodus 3,2), wie jemandem der Engel des Herrn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Flamme ersche<strong>in</strong>t, die aus<br />
e<strong>in</strong>em Dornbusch emporschlug. „Er schaute h<strong>in</strong>: Da brannte der Dornbusch und<br />
verbrannte doch nicht.“ – Wer hatte diese wundersame Begegnung?<br />
A) Abraham (K) B) Mose (S) C) Jesaja (D)<br />
Die Bibel erzählt von e<strong>in</strong>er „<strong>Feuer</strong>säule“ (Exodus 13,21).<br />
Bei welchem Ereignis ist sie wichtig?<br />
A) bei der Erschaffung der Welt (V) B) bei der S<strong>in</strong>tflut (S) C) beim Auszug aus Ägypten (N)<br />
Im Alten Testament stellt man sich Gott manchmal als e<strong>in</strong>en vor, der böse Menschen bestraft, <strong>in</strong>dem er <strong>Feuer</strong> und<br />
Schwefel auf sie herabregnen lässt. Zwei Städtenamen stehen stellvertretend für verdorbene Sitten (Genesis 19,24):<br />
A) Sparta und Athen (M) B) Jerusalem und Bethlehem (L) C) Sodom und Gomorrha (G)<br />
Im Hohelied (8,6) lesen wir, etwas sei stark wie der Tod und hart wie die Unterwelt:<br />
„Ihre Gluten s<strong>in</strong>d <strong>Feuer</strong>gluten, gewaltige Flammen.“ – Was ist geme<strong>in</strong>t?<br />
A) Liebe und Leidenschaft (R) B) Recht und Gerechtigkeit (W) C) Vertrauen und Frieden (F)<br />
Wer sagte über Jesus: „Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit <strong>Feuer</strong> taufen“ (z. B. Lukas 3,16)?<br />
A) Ezechiel (B) B) Johannes der Täufer (T) C) Paulus (H)<br />
Jesus sagt: „Ich b<strong>in</strong> gekommen, um <strong>Feuer</strong> auf die Erde zu werfen“ (Lukas 12,49). –<br />
Wie geht der Vers weiter?<br />
A) Wie froh wäre ich, es würde schon brennen! (B) C) Aber ihr habt es gelöscht! (U)<br />
B) Es wird alles verzehren, was lebt! (A)<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong>
7.<br />
8.<br />
9.<br />
10.<br />
11.<br />
12.<br />
Jesus benutzt bei se<strong>in</strong>en Predigten starke sprachliche Bilder.<br />
Wer wird demnach <strong>in</strong>s <strong>Feuer</strong> geworfen (z. B. Matthäus 7,19)?<br />
A) e<strong>in</strong> Baum, der ke<strong>in</strong>e gute Frucht br<strong>in</strong>gt (G) C) e<strong>in</strong> Sünder, der nicht bereut (I)<br />
B) e<strong>in</strong> Tier, das nicht gehorcht (J)<br />
Als Jesus am Abend vor se<strong>in</strong>em Leiden gefangen genommen wurde, war ihm e<strong>in</strong> Jünger von Weitem bis <strong>in</strong> den Hof<br />
des Palastes des Hohepriesters gefolgt (z. B. Johannes 18,18). Er saß dort bei den Dienern und wärmte sich am<br />
<strong>Feuer</strong> – doch als man ihn fragte, ob er Jesus kenne, verleugnete er ihn. Wer war das?<br />
A) Petrus (E) B) Judas (O) C) Thomas (U)<br />
Der heilige Franziskus bezeichnet <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em „Sonnengesang“ das <strong>Feuer</strong> als se<strong>in</strong>en<br />
A) Herrn (Z) B) Bruder (E) C) Fe<strong>in</strong>d (A)<br />
Der Schutzpatron der <strong>Feuer</strong>wehr ist der heilige<br />
A) Florian (U) B) Korb<strong>in</strong>ian (Q) C) Sebastian (T)<br />
Um die Asche für den Aschermittwoch zu gew<strong>in</strong>nen, muss etwas verbrannt werden:<br />
A) abgenutzte Gesangbücher (P)<br />
B) die Zweige vom Palmsonntag des Vorjahres (E)<br />
C) alte Messgewänder, die ja geheiligt s<strong>in</strong>d und nicht weggeworfen werden dürfen (C)<br />
Früher war es üblich, an kirchlichen Feiertagen Freudenfeuer zu entzünden.<br />
Wir kennen das noch vom Osterfest oder von St. Mart<strong>in</strong>. An welchem Tag gab es noch e<strong>in</strong> besonderes <strong>Feuer</strong>?<br />
A) an Allerseelen (Ö) B) an Fronleichnam (F) C) am Johannistag (I)<br />
Quiz<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
Jetzt brauchst du nur noch die Buchstaben der richtigen Antworten <strong>in</strong> die korrekte Reihenfolge zu<br />
br<strong>in</strong>gen. <strong>Das</strong> Lösungswort besagt, was sich Jesus von uns wünscht und uns durch die <strong>Firmung</strong> für das<br />
Evangelium ermöglicht:<br />
Autor<br />
Dr. Georg Schwikart.<br />
Religionswissenschaftler; freier<br />
Schriftsteller, e<strong>in</strong>er der bekanntesten<br />
Autoren religiöser K<strong>in</strong>derbücher,<br />
Sankt August<strong>in</strong>.<br />
Lösung:<br />
1 B (S), 2 C (N), 3 C (G), 4 A (R), 5 B (T), 6 A (B), 7 A (G), 8 A (E),<br />
9 B (E), 10 A (U), 11 B (E), 12 C (I) Lösungswort: Begeisterung<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
Quiz
Interview<br />
Interview<br />
„Es braucht Mut,<br />
das <strong>Feuer</strong> zuzulassen“<br />
Interview mit Dom<strong>in</strong>ikanerschwester<br />
Jordana Schmidt über <strong>Firmung</strong>,<br />
Jugendliche und kirchliche Medienpräsenz<br />
? Schwester Jordana, haben Sie eigentlich Er<strong>in</strong>nerungen an Ihre<br />
eigene <strong>Firmung</strong>? …<br />
Ja, das weiß ich noch. Me<strong>in</strong>e Schwester war me<strong>in</strong>e Firmpat<strong>in</strong>, und<br />
es war ziemlich kalt draußen und <strong>in</strong> der Kirche, es muss also W<strong>in</strong>ter<br />
gewesen se<strong>in</strong>. Auch an die Firmgruppe kann ich mich gut er<strong>in</strong>nern.<br />
Wir haben uns gerne getroffen und auch noch nachher, nachdem<br />
wir gefirmt waren. Wir waren fast alle aktiv <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de, <strong>in</strong> Gruppenstunden,<br />
im Chor usw.<br />
? Wenn e<strong>in</strong> Jugendlicher Sie fragt: Warum bist du überhaupt<br />
Christ? – Was antworten Sie dem?<br />
Hm, weil ich getauft worden b<strong>in</strong> … und das zu me<strong>in</strong>er Lebensgeschichte<br />
gehört. Weil mir das Gottesbild der Christen supergut<br />
gefällt – und ich viel davon <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em ganzen Leben habe –, b<strong>in</strong> ich<br />
es auch immer noch und sogar mit größter Begeisterung. Ich kann<br />
diesen Gott lieben, der Mensch geworden ist <strong>in</strong> Jesus. Ich habe e<strong>in</strong><br />
Gegenüber <strong>in</strong> diesem Gott, der mir immer, <strong>in</strong> jeder Lebenssituation,<br />
nahe ist. <strong>Das</strong> macht mich stark und auch frei. Für mich atmet dieser<br />
Glaube Freiheit, auch wenn das manchmal <strong>in</strong> den Kirchen nicht<br />
immer so rüberkommt.<br />
? Was wollen Sie persönlich jungen Menschen mitgeben, damit ihr Leben gel<strong>in</strong>gt?<br />
Für me<strong>in</strong> Leben ist es wichtig, dass ich zum „Leben <strong>in</strong> Fülle“ komme. Also, dass ich me<strong>in</strong>e Talente entdecke<br />
und lebe, dass ich e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Arbeit mache, also auch aktiv etwas tue und nicht nur rede. Dazu<br />
mache ich allen jungen Menschen Mut. Jeder kann etwas bewirken. Jeder etwas S<strong>in</strong>nvolles tun. Auch<br />
wenn es „ausbildungs-“ oder „arbeitsmäßig“ nicht so der Traumjob wird, gibt es genügend Möglichkeiten,<br />
Gutes zu bewirken. Vor allen D<strong>in</strong>gen kommt es immer darauf an, WIE ich etwas tue, z. B. auf e<strong>in</strong>e<br />
respektvolle Haltung allen Menschen gegenüber.<br />
? Wie muss Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach e<strong>in</strong>e moderne Firmkatechese beschaffen se<strong>in</strong>, wenn sie e<strong>in</strong> attraktives<br />
religiöses Deutungsangebot für Jugendliche darstellen will?<br />
In der Firmkatechese muss ganz sensibel drauf gehört werden, welche Fragen die jungen Menschen<br />
haben. Und dass wir ihnen unsere religiösen Vorstellungen nicht e<strong>in</strong>fach überstülpen. Begleiter und<br />
Begleiter<strong>in</strong>nen brauchen sie! Und echtes Suchen, Diskutieren, R<strong>in</strong>gen und auch Beten – und Stille!<br />
Auch sollte spirituelle Erfahrung möglich se<strong>in</strong>, mal e<strong>in</strong> Besuch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kloster, e<strong>in</strong> Bes<strong>in</strong>nungstag, e<strong>in</strong>e<br />
„schön“ gestaltete Messe. Es soll rüberkommen, dass die Kirche offen ist für die Fragen und Anregungen<br />
der jungen Christen. Ich habe gemerkt, dass gerade die jungen Menschen wieder „alte“ Formen schätzen.<br />
Weil sie Halt geben. Den Rosenkranz z. B. beten viele wieder gerne.
? Sie sprechen das „Wort zum Sonntag“ und s<strong>in</strong>d überhaupt medial sehr präsent. Wie könnte die<br />
Kirche verstärkt die Medien nutzen, um junge Menschen besser zu erreichen?<br />
Die Medien erreichen viele Menschen. Auch diejenigen, die nie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kirche gesehen werden und die<br />
auch ke<strong>in</strong>en Glauben haben. Über die Medien kann e<strong>in</strong>e S<strong>in</strong>nmöglichkeit, die der Glaube vermittelt,<br />
vermittelt werden. Plötzlich bekommt jemand e<strong>in</strong>en Anstoß, der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben etwas <strong>in</strong> Bewegung<br />
br<strong>in</strong>gt oder neu belebt. <strong>Das</strong> bekomme ich manchmal als Rückmeldung, und das ermutigt mich, dieses<br />
Medium als „Verkündigung“ e<strong>in</strong>er wunderbaren Botschaft und Lebensfreude zu nutzen.<br />
? <strong>Das</strong> Thema der diesjährigen Firmaktion lautet: „<strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong> (<strong>entfachen</strong>)“. Was brauchen<br />
Jugendliche, um <strong>Feuer</strong> und Flamme für Jesus und Kirche zu se<strong>in</strong>?<br />
Vor allem brauchen sie e<strong>in</strong>en <strong>Feuer</strong>platz! Wenn sie e<strong>in</strong>fach nur brennen, besteht die Gefahr, dass<br />
irgendjemand sie vorsorglich wieder löscht: „Es könnte ja was passieren!“ Es braucht Mut, e<strong>in</strong> <strong>Feuer</strong><br />
zuzulassen, <strong>in</strong> dem vielleicht das e<strong>in</strong>e oder andere verbrennt, was mir so wichtig ist. Man weiß ja, dass<br />
Asche e<strong>in</strong> wunderbares Düngemittel für neues Leben ist! Und das ist es doch, was alle brauchen: LEBEN!<br />
Jugendliche brauchen Menschen, die ebenfalls „entflammt“ s<strong>in</strong>d. Die authentisch leben und gute Wegbegleiter<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
? Welche Wege gehen Sie selber,<br />
um jungen Menschen Themen wie<br />
„Heiliger Geist“ und „Pf<strong>in</strong>gsten“<br />
nahe zu br<strong>in</strong>gen?<br />
Ich habe selbst Firmgruppen geleitet.<br />
Aber dazu habe ich nun leider zu<br />
wenig Zeit. Im Bethanien- K<strong>in</strong>derdorf,<br />
<strong>in</strong> dem ich als Erziehungsleiter<strong>in</strong><br />
arbeite und wo ich auch mit me<strong>in</strong>en<br />
Mitschwestern lebe, feiern wir<br />
tolle Gottesdienste und bieten z. B.<br />
Frühschichten <strong>in</strong> der Advents- und<br />
Fastenzeit an. Auch sprechen wir viel<br />
mit den Jugendlichen, die gerne mit<br />
ihren Fragen über Gott und den S<strong>in</strong>n<br />
des Lebens zu uns kommen.<br />
? … was Sie sonst noch den Firmbewerbern,<br />
ihren Paten, Eltern,<br />
Katecheten wünschen möchten …<br />
Eigentlich „nur“ (es ist eigentlich ALLES): das Leben <strong>in</strong> Fülle zu spüren. Spüren, dass Glaube an Gott frei<br />
macht und lebendig. <strong>Das</strong>s es dem Leben S<strong>in</strong>n gibt und Halt, auch <strong>in</strong> schweren Situationen. <strong>Das</strong>s es nichts<br />
im Leben gibt, was uns von Gott entfernen kann, und er uns so liebt, wie wir s<strong>in</strong>d – ohne große Ansprüche<br />
von „du musst“ und „du sollst“. Die Gewissheit von Geliebt- Se<strong>in</strong> wünsche ich, denn das macht stark!<br />
Herzlichen Dank.<br />
Autor<br />
<strong>Das</strong> Gespräch führte<br />
Matthias Micheel,<br />
Diaspora-K<strong>in</strong>derhilfe.<br />
Tipp<br />
Persönliche Buchempfehlung von<br />
Schwester Jordana: Blättert mal <strong>in</strong> den<br />
Psalmen (im Alten Testament der Bibel),<br />
die s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach unglaublich!<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong><br />
Interview
Meditative Übung<br />
Dafür gut geeignet ist e<strong>in</strong>e Gelegenheit,<br />
bei der sich alle um e<strong>in</strong> abendliches (oder<br />
e<strong>in</strong> sehr früh morgendliches?) Lagerfeuer<br />
versammeln, bei dem die Funken <strong>in</strong> den dunklen<br />
Himmel stieben. Alternativ kann es aber auch<br />
e<strong>in</strong> w<strong>in</strong>terlicher Abend am offenen Kam<strong>in</strong> se<strong>in</strong>.<br />
Wenn beides nicht möglich ist, mag auch e<strong>in</strong>e<br />
Mitte mit mehreren, vielleicht unterschiedlich<br />
großen und dicken Kerzen als Sammlungspunkt<br />
dienen oder, als letzte Möglichkeit,<br />
e<strong>in</strong> schönes <strong>Feuer</strong>-Dia.<br />
Meditation<br />
(Dann müssen e<strong>in</strong>ige Textpassagen<br />
entsprechend<br />
variiert werden.)<br />
10<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
Brannte nicht unser Herz?<br />
E<strong>in</strong>e meditative Übung von Gerda Maschwitz<br />
zur Emmausgeschichte (Lk 24,13-35)<br />
„Und brannte nicht unser Herz?“, fragten die Emmaus-Jünger,<br />
als sie entdeckten, dass Jesus sie die ganze Zeit begleitet hatte<br />
und sie ihn nicht erkannt hatten.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong> im Herzen wird hier zu dem Zeichen, dass Jesus,<br />
dass Gott ihnen nahe war. Man kann die Erfahrung der<br />
Jünger recht unterschiedlich bewerten. Ich denke, es ist<br />
gar nicht so selten, dass wir erst im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> erkennen,<br />
was wichtig und hilfreich für uns war oder gewesen<br />
wäre. Oft wissen wir die Zeichen – unserer Gedanken,<br />
unserer Gefühle, unserer Träume oder unseres<br />
Körpers – nicht recht zu deuten.<br />
Nur kurz, manchmal blitzartig leuchtet Erkennen<br />
auf und wird dann gleich wieder überdeckt.<br />
Andere E<strong>in</strong>drücke, andere Gedanken, unsere eigenen<br />
Wertungen s<strong>in</strong>d schneller und stärker als das,<br />
was sich tief aus unserem Inneren meldet.<br />
E<strong>in</strong>e Möglichkeit, die Tür nach <strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>en Moment<br />
lang länger zu öffnen und so e<strong>in</strong>en tieferen Zugang<br />
zu uns selbst und der göttlichen Gegenwart <strong>in</strong> uns<br />
zu erhalten, f<strong>in</strong>den wir <strong>in</strong> der Meditation oder <strong>in</strong><br />
meditativen Übungen.<br />
Unter dem Thema „<strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong>“ möchte<br />
ich Jugendliche e<strong>in</strong>laden, mit e<strong>in</strong>er<br />
meditativen Übung den Weg vom äußeren<br />
<strong>Feuer</strong> zum <strong>in</strong>neren zu gehen.<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong>
Zum Ablauf:<br />
Wenn alle sich versammelt haben, ist es zunächst s<strong>in</strong>nvoll, mit e<strong>in</strong>er kurzen H<strong>in</strong>führung zu helfen,<br />
dass alle e<strong>in</strong>en guten Platz f<strong>in</strong>den, von dem aus sie das <strong>Feuer</strong> sehen können. Auch sollte die Haltung<br />
so se<strong>in</strong>, dass sie – draußen im Stehen, dr<strong>in</strong>nen im Sitzen – e<strong>in</strong>e Zeit lang ruhig verweilen können.<br />
Nach e<strong>in</strong>em Moment der Stille und des Schauens leiten Sie mit ruhigen Worten und deutlichen Stillephasen<br />
durch die Übung. Machen Sie an jedem Zeilenende e<strong>in</strong>e kurze Pause, und geben Sie zwischendurch<br />
immer wieder Zeit, dem <strong>Feuer</strong> e<strong>in</strong>fach nur zuzuschauen.<br />
• Schaut dem <strong>Feuer</strong> zu, schaut, ohne etwas Besonderes sehen zu wollen, seid e<strong>in</strong>fach da.<br />
• Hört das Knistern der Flammen,<br />
das Knacken des verbrennenden Holzes.<br />
Spürt die Wärme, die von den Flammen ausgeht.<br />
Seht die Farbe der Flammen, wie sie sich verändern,<br />
wie sie größer und kle<strong>in</strong>er werden.<br />
Kle<strong>in</strong>e Funken lösen sich, fliegen nach oben.<br />
Sie strahlen noch e<strong>in</strong>en Moment, ehe sie verlöschen.<br />
Seid ganz da, wach und offen für das, was euch das <strong>Feuer</strong> erzählen will. (ca. 1 M<strong>in</strong>. Stille)<br />
• <strong>Feuer</strong> – Licht im Dunkeln<br />
• <strong>Feuer</strong> – wärmend und e<strong>in</strong>ladend<br />
• <strong>Feuer</strong> – lebendig und geheimnisvoll<br />
• <strong>Feuer</strong> – machtvoll und zerstörerisch<br />
• <strong>Feuer</strong> – das verbrennt und sich verzehrt<br />
• <strong>Feuer</strong> – das verwandelt wird zu Licht und Energie<br />
Stille<br />
• Eure Augen sehen das <strong>Feuer</strong>, nehmt das Bild <strong>in</strong> euch auf,<br />
seht ihr es noch, wenn ihr die Augen, schließt?<br />
Wechselt e<strong>in</strong> paar Mal h<strong>in</strong> und her. Schaut auf das <strong>Feuer</strong> vor euch,<br />
und dann schließt die Augen und seht das <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> euch.<br />
Stille<br />
• Lasst euch vom <strong>Feuer</strong> berühren, und schließt die Augen ganz.<br />
Spürt die Wärme des <strong>Feuer</strong>s, sie berührt eure Haut,<br />
nehmt die Wärme <strong>in</strong> euch auf, sammelt sie <strong>in</strong> eurem Innern.<br />
Stille<br />
• Wenn ihr mögt, legt eure Hände flach auf eure Brust, und spürt <strong>in</strong> den Raum unter euren Händen.<br />
Dort, im Herzraum, brennt das <strong>Feuer</strong>, das eurem Leben Wärme und Licht gibt.<br />
Atemzug um Atemzug nährt ihr das <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> euch. Verweilt e<strong>in</strong>e Zeit so, und lauscht nach <strong>in</strong>nen.<br />
Wenn eure Gedanken abwandern, öffnet e<strong>in</strong> wenig die Augen, nehmt das <strong>Feuer</strong> wieder <strong>in</strong> euch h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>,<br />
und folgt eurem Atem. (ca. 1 M<strong>in</strong>. Stille)<br />
• <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong> – wärmend und e<strong>in</strong>ladend<br />
• <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong> – das verwandelt<br />
• <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong> – das stärkt und Mut macht<br />
• <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong> – das nach außen will<br />
• <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong> – das nie verbrennt<br />
Autor<strong>in</strong><br />
Gerda Maschwitz. Pädagog<strong>in</strong>,<br />
renommierte Buchautor<strong>in</strong>, Much/<br />
Bergisches Land.<br />
Öffnet nun wieder die Augen, seht das <strong>Feuer</strong>, dann löst eure Arme und Hände, bewegt euch e<strong>in</strong><br />
wenig, und lasst uns geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em Lied abschließen.<br />
Vorschlag dazu: Es gibt zwei Lieder aus Taizé, die vielleicht etwas von der Stimmung am <strong>Feuer</strong> aufnehmen<br />
können (Lieder: Im Dunkel unserer Nacht, entzünde das <strong>Feuer</strong>, das nie mehr verlischt, niemals<br />
mehr verlischt. Alternativ: Du bist der Quell des Lebens, du bist <strong>Feuer</strong>, Wärme und Licht.<br />
Beide <strong>in</strong>: Neue Gesänge aus Taizé, Herder Verlag).<br />
Die Übung kann für sich stehen und muss nicht „ausgewertet“ werden. Ich könnte mir vorstellen,<br />
dass vor oder nachher über „Moses am Dornbusch“ (passend zu Liedvorschlag e<strong>in</strong>s) oder über das<br />
„Pf<strong>in</strong>gstfeuer des Heiligen Geistes“ (Lied zwei) Anknüpfungspunkte für e<strong>in</strong> Gespräch entstehen<br />
können.<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
Meditative Übung<br />
11
Thematische Nachtwanderung<br />
1<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
Nachtwa<br />
Werde <strong>Feuer</strong> und Flamme!<br />
E<strong>in</strong>e thematische Nachtwanderung mit Lagerfeuer,<br />
vorgeschlagen von Claudia Hofrichter<br />
Von Menschen, die sich für e<strong>in</strong>e Sache mit aller Kraft und schier unbändigem Engagement e<strong>in</strong>setzen, sagt<br />
man, dass sie <strong>Feuer</strong> und Flamme s<strong>in</strong>d. Auf solche Weise begeistert se<strong>in</strong> ist um vieles mehr als e<strong>in</strong> Funken<br />
Schwärmerei, der schnell verglüht. Wer <strong>Feuer</strong> und Flamme ist, ist überzeugt von dem, wofür sie und er sich<br />
e<strong>in</strong>setzen. Jugendliche s<strong>in</strong>d während ihrer Firmvorbereitung e<strong>in</strong>geladen, sich des dreifaltigen Gottes<br />
zu vergewissern und ihrer Lebenssituation entsprechend zu klären, wofür sie ihre Kraft e<strong>in</strong>setzen<br />
möchten. Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>geladen, sich dabei anregen zu lassen von der Art und Weise, mit der Jesus sich e<strong>in</strong>gesetzt<br />
hat für se<strong>in</strong>e Überzeugungen. Während e<strong>in</strong>es Firmwochenendes oder zu e<strong>in</strong>er anderen Gelegenheit<br />
laden Sie die Jugendlichen zu e<strong>in</strong>er Abend-/Nachtwanderung e<strong>in</strong>. Auf dem Weg f<strong>in</strong>den die Jugendlichen<br />
mehrere Stationen mit Aufgaben vor. Am Ziel angekommen, wird e<strong>in</strong> Lagerfeuer gemacht und Stockbrot<br />
gebacken.<br />
Station A handelt von der Erkenntnis Gottes: Er zeigt sich. Wir können Gott anreden. Er offenbart se<strong>in</strong>en Namen,<br />
der „Programm“ ist. <strong>Das</strong> ist e<strong>in</strong>e der GABEn Gottes an uns.<br />
Station B macht bewusst, dass befreites, zu Engagement bereites Leben <strong>in</strong> Gottes- und Nächstenliebe<br />
das Los-Lassen von Bal-Last notwendig macht. <strong>Das</strong> ist se<strong>in</strong> Auftrag, se<strong>in</strong>e AUFGABE an uns.<br />
Station C lädt dazu e<strong>in</strong>, den Heiligen Geist als Beistand zu entdecken.<br />
Station D und E bereiten das Lagerfeuer und das geme<strong>in</strong>same Essen <strong>in</strong> Station F vor.<br />
Bei jeder Station werden die Jugendlichen von e<strong>in</strong>em/e<strong>in</strong>er Firmkatechesemitarbeiter/-<strong>in</strong> erwartet.<br />
<strong>Feuer</strong><br />
Vorgehensweise und Vorbereitungen:<br />
Die Jugendlichen teilen sich <strong>in</strong> Gruppen zu sechs bis acht Personen auf. Jede Gruppe durchläuft die Stationen<br />
A bis C. Station D und E werden unter allen Jugendlichen aufgeteilt.<br />
Für die Stationen A, B und C: Liederbücher, Bibel für die Mitarbeiter/-<strong>in</strong>nen, Gitarre oder e<strong>in</strong> anderes Begleit<strong>in</strong>strument.<br />
Weitere H<strong>in</strong>weise s. u. bei den Stationen.<br />
Station A: Ich b<strong>in</strong> der „Ich-b<strong>in</strong>-da“ –<br />
Gott gibt sich Mose im brennenden Dornbusch zu erkennen<br />
Vorbereitung der Station:<br />
• E<strong>in</strong> Bezirk von etwa 8 m² oder 4 m Durchmesser wird als „heiliger“ Bezirk um e<strong>in</strong>en (Dorn-)Busch/Strauch<br />
abgegrenzt (je nach Bodenbeschaffenheit durch e<strong>in</strong> Seil auf dem Boden oder durch Ste<strong>in</strong>e oder Moos<br />
usw.).<br />
• S<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e entsprechenden Sträucher vorhanden, wird anderes Gehölz aufgeschichtet.<br />
• In den Busch/Strauch Blätter mit der Aufschrift „Ich b<strong>in</strong> der Ich-b<strong>in</strong>-da“ stecken, sodass sie von mehreren<br />
Seiten sichtbar s<strong>in</strong>d.<br />
• Bibel: Exodus 3,1-15<br />
Vorgehen:<br />
• Die Jugendlichen stehen um den „heiligen“ Bezirk herum.<br />
• Der/Die Mitarbeiter/-<strong>in</strong> führt die Person des Mose e<strong>in</strong> und bittet die Jugendlichen, sich mit Mose zu identifizieren.<br />
Er/Sie lädt dazu e<strong>in</strong>, sich mit Gesten entsprechend der Geschichte auszudrücken. Er/Sie erläutert, dass<br />
der umgrenzte Bezirk e<strong>in</strong> besonderer Ort ist, der <strong>in</strong> der folgenden Erzählung e<strong>in</strong>e besondere Rolle spielt.<br />
• Der/Die Mitarbeiter/-<strong>in</strong> liest Exodus 3,1-3 vor: Mose weidet die Schafe und Ziegen se<strong>in</strong>es Schwiegervaters<br />
Jitro, des Priesters von Midian. E<strong>in</strong>es Tages treibt er das Vieh über die Steppe h<strong>in</strong>aus und kommt zum<br />
Gottesberg Horeb. – Dort ersche<strong>in</strong>t ihm der Engel des Herrn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Flamme, die aus e<strong>in</strong>em Dornbusch<br />
emporschlägt. Er schaut h<strong>in</strong>: Da brennt der Dornbusch und verbrennt doch nicht. – Mose sagt: Ich will dorth<strong>in</strong><br />
gehen und mir die außergewöhnliche Ersche<strong>in</strong>ung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch<br />
nicht? – Die Jugendlichen gehen e<strong>in</strong>ige Schritte auf den „heiligen“ Bezirk zu.<br />
• Verse 4 und 5 werden vorgetragen: Als Gott sieht, dass Mose näher kommt, um sich das anzusehen, ruft er<br />
ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortet: Hier b<strong>in</strong> ich. – Gott sagt: Komm nicht näher heran!<br />
Leg de<strong>in</strong>e Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. – Die Jugendlichen legen ihre Schuhe ab<br />
und betreten den „heiligen“ Bezirk.<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong>
nderung<br />
• Weiter mit Vers 7-10: Gott spricht: Ich habe das Elend me<strong>in</strong>es Volkes <strong>in</strong> Ägypten gesehen, und ihre laute<br />
• Weiter mit Vers 6: Gott spricht: Ich b<strong>in</strong> der Gott de<strong>in</strong>es Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der<br />
Gott Jakobs. Da verhüllt Mose se<strong>in</strong> Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. – Die Jugendlichen<br />
halten die Hände vor ihr Gesicht.<br />
Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich b<strong>in</strong> herabgestiegen, um sie der Hand der<br />
Ägypter zu entreißen und aus jenem Land h<strong>in</strong>aufzuführen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> schönes, weites Land, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Land, <strong>in</strong> dem<br />
Milch und Honig fließen, <strong>in</strong> das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter.<br />
Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen, und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie<br />
unterdrücken. Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe me<strong>in</strong> Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!<br />
• Die Jugendlichen nehmen die Hände vom Gesicht. – Vers 11-15: Mose antwortet Gott: Wer b<strong>in</strong> ich, dass ich<br />
zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? Gott aber sagt: Ich b<strong>in</strong> mit <strong>dir</strong>;<br />
ich habe dich gesandt, und als Zeichen dafür soll <strong>dir</strong> dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt<br />
hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. Da sagt Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten<br />
kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie<br />
heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? Da antwortet Gott dem Mose: Ich b<strong>in</strong> der „Ich-b<strong>in</strong>-da“. So sollst du<br />
zu den Israeliten sagen: Der „Ich-b<strong>in</strong>-da“ hat mich zu euch gesandt. So sag zu den Israeliten: Jahwe, der Gott<br />
eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. <strong>Das</strong> ist me<strong>in</strong><br />
Name für immer, und so wird man mich nennen <strong>in</strong> allen Generationen.<br />
• Die Jugendlichen halten e<strong>in</strong>ige Augenblicke <strong>in</strong>ne.<br />
• Die Jugendlichen tauschen sich darüber aus, was sie empfunden haben. Wenn möglich tauschen sie aus,<br />
wie sie e<strong>in</strong>mal dieses „Ich-b<strong>in</strong>-da“ erfahren haben bzw. sich der Nähe Gottes bewusst geworden s<strong>in</strong>d. In<br />
e<strong>in</strong>er Sprechmotette ver<strong>in</strong>nerlichen sie den Gottesnamen „Ich-b<strong>in</strong>-da“. (E<strong>in</strong>e/-r beg<strong>in</strong>nt, den Gottesnamen<br />
auszusprechen und immer neu zu wiederholen, die anderen folgen nach. Alle folgen allmählich ihrem<br />
Rhythmus.)<br />
• Abschluss-Lied: Ich b<strong>in</strong> der Ich-B<strong>in</strong>-Da (Erdentöne – Himmelsklang Nr. 115) oder: <strong>Feuer</strong>, flammendes<br />
<strong>Feuer</strong> (Erdentöne Nr. 232, Stuttgart: Schwabenverlag, 2004. ISBN 978-3-7966-1091-2. 11,90 €).<br />
Station B: Stress, lass nach – Oder: Auf der Suche nach dem Glück –<br />
Jesus begegnet dem jungen Mann, der nach se<strong>in</strong>em Lebensglück sucht<br />
Jugendliche empf<strong>in</strong>den viele Situationen als Stress. „Stress mich nicht“ ist e<strong>in</strong> Synonym für viele Situationen,<br />
die e<strong>in</strong>e mehr oder wenige große Herausforderung bedeuten. Die biblische Begegnungsgeschichte ermutigt<br />
genau h<strong>in</strong>zuschauen, was das Leben beschwert und was es s<strong>in</strong>nvoll, glücklich und gelassen macht.<br />
Vorbereitungen: Gebetstext (s. u.) für alle Jugendlichen<br />
Vorgehen:<br />
• Die Jugendlichen erzählen, was sie stresst. Sie beschreiben, weshalb sie <strong>in</strong> diesen Situationen Stress empf<strong>in</strong>den.<br />
• Die biblische Erzählung wird <strong>in</strong> Anlehnung an Matthäus 19,16-30 erzählt:<br />
E<strong>in</strong> junger Mann kommt zu Jesus und fragt ihn: Wie kann ich das Leben f<strong>in</strong>den, das ewig Bestand hat? Jesus<br />
antwortet: Halte dich an die Grundregeln, die das Leben leichter und erfüllter machen! Der junge Mann<br />
erwidert: Dies und mehr habe ich me<strong>in</strong> ganzes Leben getan! Jesus nickt und sieht ihn an: Nun, es fehlt <strong>dir</strong><br />
e<strong>in</strong>s: Lass das zurück, was <strong>dir</strong> am wichtigsten ist und dich festhält und dich h<strong>in</strong>dert am Leben. Gibt de<strong>in</strong>em<br />
Reichtum auf und verteile de<strong>in</strong>en Besitz an die, die dessen bedürfen. Der junge Mann kann dies nicht<br />
und geht we<strong>in</strong>end davon. Jesus aber wendet sich se<strong>in</strong>en Freunden zu: Dieser Mann wird sich schwertun,<br />
erfülltes, ewiges Leben bei Gott und den Menschen zu f<strong>in</strong>den.<br />
• Die Jugendlichen überlegen und entdecken zu zweien, welchen Ballast sie ablegen könnten, wie von ihnen<br />
empfundenen Stress-Situationen sich <strong>in</strong> Stärke wandeln könnten. Anschließend folgt e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />
Erzählrunde.<br />
• Abschluss-Lied: Me<strong>in</strong>e Hoffnung und me<strong>in</strong>e Freude (Taizé) oder: Fürchte dich nicht (Erdentöne Nr. 280)<br />
oder Gebet:<br />
Herr, gib mir Kraft, D<strong>in</strong>ge zu ändern,<br />
die ich ändern kann,<br />
die Gelassenheit, D<strong>in</strong>ge h<strong>in</strong>zunehmen,<br />
die ich nicht ändern kann,<br />
und die Weisheit,<br />
das e<strong>in</strong>e vom anderen zu unterscheiden.<br />
(Friedrich Christoph Oett<strong>in</strong>ger/ Re<strong>in</strong>hold Niebuhr)<br />
Autor<strong>in</strong><br />
Dr. Claudia Hofrichter. Referent<strong>in</strong><br />
am Institut für Fort- und Weiterbildung<br />
der Diözese Rottenburg-Stuttgart,<br />
Buchautor<strong>in</strong>.<br />
Thematische Nachtwanderung<br />
1
Thematische Nachtwanderung<br />
1<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
Station C: Den Heiligen Geist als Beistand entdecken<br />
Vorbereitungen: rote Flammen aus kartoniertem Papier, Stifte, passende Musik zum Vortrag der beiden<br />
Schrifttexte; wenn ke<strong>in</strong>e Livemusik möglich, e<strong>in</strong> CD-Player mit Batteriebetrieb<br />
Vorgehen:<br />
• E<strong>in</strong> Abschnitt aus dem Pf<strong>in</strong>gstbericht wird vorgetragen: Apostelgeschichte 2,1-4.12: Als der Pf<strong>in</strong>gsttag<br />
gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her e<strong>in</strong> Brausen, wie<br />
wenn e<strong>in</strong> heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, <strong>in</strong> dem sie waren. Und es erschienen<br />
ihnen Zungen wie von <strong>Feuer</strong>, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich e<strong>in</strong>e nieder. Alle wurden mit<br />
dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, <strong>in</strong> fremden Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen e<strong>in</strong>gab. Alle<br />
gerieten außer sich und waren ratlos. Die e<strong>in</strong>en sagten zue<strong>in</strong>ander: Was hat das zu bedeuten?<br />
• Übung: Die Jugendlichen nehmen e<strong>in</strong>e Körperhaltung e<strong>in</strong>, die dieses Außer- sich-Geraten und Ratlos- Se<strong>in</strong><br />
darstellt, und fühlen sich so <strong>in</strong> die Situation der Menschen im Text e<strong>in</strong>.<br />
• Lied: Komm, Heiliger Geist, mit de<strong>in</strong>er Kraft (Erdentöne Nr. 78)<br />
• E<strong>in</strong>führung von Johannes 14,15-17.26-27:<br />
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr me<strong>in</strong>e Gebote halten. Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch<br />
e<strong>in</strong>en anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die<br />
Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch<br />
bleibt und <strong>in</strong> euch se<strong>in</strong> wird. … Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Namen senden<br />
wird, der wird euch alles lehren und euch an alles er<strong>in</strong>nern, was ich euch gesagt. Frieden h<strong>in</strong>terlasse ich<br />
euch, me<strong>in</strong>en Frieden gebe ich euch; nicht e<strong>in</strong>en Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz<br />
beunruhige sich nicht und verzage nicht.<br />
• Die Jugendlichen schreiben auf die <strong>Feuer</strong>zungen, wie sie sich diesen Heiligen Geist vorstellen, wann und<br />
wie er wirkt.<br />
• Vorstellen der Zungen im geme<strong>in</strong>samen Gespräch<br />
• Lied: Du bist da, wo Menschen leben (Erdentöne Nr. 74) oder e<strong>in</strong> Heilig-Geist-Lied<br />
Station D: Teig für das Stockbrot herstellen<br />
Vorbereitungen: Zutaten für den Teig, mehrere Schüsseln. Rezept hochrechnen auf Anzahl der Jugendlichen;<br />
viele Jugendliche am Teigmachen beteiligen. Die Jugendlichen f<strong>in</strong>den das Rezept und die Zutaten für<br />
den Teig vor. Sie haben die Aufgabe, den Teig für alle herzustellen.<br />
Zutaten für 3 Personen (entsprechend hochrechnen auf die teilnehmende Personenzahl):<br />
400 g Weizenmehl, ½ Teelöffel Salz, 2 Teelöffel Backpulver, 50 g Butter/Margar<strong>in</strong>e, 150 ccm Milch. Alle<br />
Zutaten außer der Milch zu e<strong>in</strong>em krümeligen Teig vermischen (die Butter am besten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en<br />
Stücken dazugeben). Jetzt die Milch dazugießen und alles gut durchkneten.<br />
H<strong>in</strong>weis für Allergiker:<br />
Stockbrot kann auch mit Wasser, ohne Backpulver sowie mit anderem Mehl gebacken<br />
werden.<br />
Station E: Holz sammeln<br />
Die Jugendlichen haben die Aufgabe, Holz für das Lagerfeuer zu sammeln und lange Stöcke für den Stockbrotteig<br />
zu suchen und zu säubern.<br />
Station F: Zusammenfassung, Lagerfeuer und Abschluss<br />
Wenn alle Jugendlichen am Ziel angekommen s<strong>in</strong>d, wird das Lagerfeuer entzündet. Der thematische Teil der<br />
Nachtwanderung wird zusammengefasst und mündet <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Gebet.<br />
Anschließend: Stockbrotbacken – Jede/-r formt den Teig zu langen Schnüren und wickelt ihn um die Stöcke.<br />
Über dem offenen <strong>Feuer</strong> knusprig backen – dabei immer h<strong>in</strong>- und herwenden, dass nichts anbrennt.<br />
Abschluss: Segen zur Nacht<br />
TIPP<br />
Weitere Gottesdienste für Firmjugendliche und viele<br />
Anregungen zur Firmkatechese von Claudia Hofrichter<br />
f<strong>in</strong>den Sie <strong>in</strong>: Claudia Hofrichter / Elisabeth Färber:<br />
Ich glaube. Arbeitshilfe zur Firmvorbereitung,<br />
München: Kösel 00 ( , €), ISBN - - - ;<br />
dazu das gleichnamige Jugendbuch „Ich glaube“<br />
( , €) und die Handreichung (1 , €).
„Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben.“ (Mt , )<br />
<strong>Feuer</strong> und Flamme für Christus<br />
So s<strong>in</strong>d wir als Christen glaubwürdig<br />
Mittagstisch beim „Guten Hirten“: mehr als nur e<strong>in</strong>e Mahlzeit<br />
„Ich habe e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Hund, das ist me<strong>in</strong> bester Freund“, sagt Heiko K. Sonst hat der<br />
62-Jährige eigentlich niemanden. Nicht e<strong>in</strong>mal genug zu essen hat er. Deshalb ist er seit<br />
genau 14 Jahren Stammgast <strong>in</strong> der Hildesheimer Pfarrei Guter Hirt. Heiko K. ist e<strong>in</strong>er<br />
von 120 Menschen, die sich hier zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong>mal am Tag beim sozialen Mittagstisch satt<br />
essen. Auch immer mehr Jugendliche und K<strong>in</strong>der gehören<br />
dazu. Neben dem täglichen Mittagstisch f<strong>in</strong>det zudem<br />
e<strong>in</strong>e Kaltessenausgabe statt, bei der zum Preis von jeweils<br />
e<strong>in</strong>em Euro 250 prall gefüllte Tüten mit Lebensmitteln ausgegeben<br />
werden. Außerdem ist an fünf Tagen <strong>in</strong> der Woche die Kleiderkammer<br />
geöffnet. H<strong>in</strong>zu kommen zahlreiche Angebote wie Deutschkurse, Vorträge,<br />
Lebensberatung durch den Diakon oder Sozialpädagogen sowie die<br />
Unterstützung beim Kontakt mit den Ämtern. Mehr als 60 ehrenamtliche Helfer<br />
stehen ihm bei diesem wichtigen Dienst zur Seite. Dieses Mammutprojekt<br />
lebt re<strong>in</strong> von Spenden und stößt an se<strong>in</strong>e Grenzen: E<strong>in</strong>e neue Lagerhalle muss<br />
dr<strong>in</strong>gend her, denn <strong>in</strong> Pfarrhaus, Kirche und angrenzendem K<strong>in</strong>dergarten stapeln<br />
sich die Sachspenden. „In e<strong>in</strong>em Neubau, e<strong>in</strong>er ,Sozialen Warenhalle‘“,<br />
sagt der zuständige Diakon Otto, „könnten wir alle unsere Angebote endlich<br />
unter e<strong>in</strong>em Dach zusammenfassen“: Mittagstisch, Kaltlebensmittelabgabe,<br />
Kleiderkammer, Beratung und Seelsorge. Alle<strong>in</strong> schafft die Kirchengeme<strong>in</strong>de Guter Hirt das nicht. Hier<br />
ist die Solidarität der Firmbewerber gefragt! Ohne die Hilfe der Jugendlichen wird es nicht gel<strong>in</strong>gen!<br />
Ke<strong>in</strong>e Endstation – Jugendseelsorge im Frauengefängnis von Riga<br />
Im „Frauengefängnis Iļģuciems“ (bei Riga) leben etwa 250 bis 300 straffällig gewordene junge Frauen,<br />
m<strong>in</strong>derjährige Mädchen und Mütter mit ihren K<strong>in</strong>dern.<br />
Die Dom<strong>in</strong>ikaner<strong>in</strong>nen von Bethanien kümmern sich um die Seelsorge und sozialpastorale Betreuung.<br />
Sie sehen <strong>in</strong> jeder der jugendlichen Straftäter<strong>in</strong>nen zuerst den von Gott geliebten Menschen, e<strong>in</strong>e<br />
Person mit ihren Gaben und Möglichkeiten, Schwächen und Fehlern. Und sie sehen vor allen D<strong>in</strong>gen<br />
das Los der unschuldigen K<strong>in</strong>der! Sie möchten den jungen Frauen und ihren K<strong>in</strong>dern helfen, die Zeit<br />
im Gefängnis s<strong>in</strong>nvoll zu überbrücken, und versuchen, geme<strong>in</strong>sam<br />
mit den Frauen Perspektiven für e<strong>in</strong> Leben nach der Haft zu<br />
entwickeln. Für fast alle Mädchen und Frauen ist dies der erste<br />
wirkliche Kontakt zur Botschaft des Evangeliums, zur Kirche und<br />
zu Jesus Christus. Damit die jungen Menschen ihre von Gott<br />
gegebene Würde erkennen und auch die Würde anderer achten<br />
lernen, bedarf es viel Zuspruchs, aber auch f<strong>in</strong>anzieller Hilfen.<br />
Auf diese Weise erfahren die jungen Frauen und Mädchen zum<br />
ersten Mal, dass sie etwas zum Positiven verändern können und<br />
Zuwendung erhalten. In Riga f<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong>erlei staatliche Maßnahmen<br />
zur Rehabilitation und Integration statt. Der lettische Staat<br />
sieht se<strong>in</strong>e Aufgabe lediglich dar<strong>in</strong>, die Frauen <strong>in</strong> den Gefängnissen<br />
unterzubr<strong>in</strong>gen und mit Essen und Getränken zu versorgen.<br />
Notwendige Utensilien (wie Spielsachen für die K<strong>in</strong>der, Sanitärartikel etc.) müssen von den Familien<br />
selbst gebracht werden.<br />
Hier s<strong>in</strong>d Spenden dr<strong>in</strong>gend notwendig, damit auch diesen jungen Müttern und ihren Babys e<strong>in</strong> menschenwürdiges<br />
Leben ermöglicht werden kann.<br />
.<br />
„Ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.“ (Mt , )<br />
„Denkt an die Gefangenen, als wäret ihr mitgefangen.“ (Hebr 1 , ) 1<br />
Diaspora-Projekte
Diaspora-Projekte<br />
1<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
„Ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen.“ (Mt , )<br />
Den Neuanfang wagen: die „Manege“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
„Hey, kommt mal her, da ist voll die Party, sicher ’ne Hochzeit!“, so kommentiert Katja e<strong>in</strong>e<br />
Gruppe schwarz gekleideter Menschen, die sich mit e<strong>in</strong>em Priester zu e<strong>in</strong>em Trauerzug formiert<br />
hat und am Frühstücksraum der „Manege gGmbH“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>-Marzahn vorbeizieht.<br />
Sie wollen nebenan auf den großen Friedhof zur Beerdigung. Alles, wirklich alles, was uns im<br />
kirchlichen Kontext vertraut ist, ist für rund 95 % der 251 000 E<strong>in</strong>wohner im Berl<strong>in</strong>er Bezirk Marzahn-Hellersdorf<br />
ganz fremd. Seit Kurzem s<strong>in</strong>d die Salesianer Don Boscos und die Schwestern der hl. Maria Magdalena Postel<br />
<strong>in</strong> diesem Plattenbau-Stadtteil präsent und fühlen sich täglich neu am richtigen Platz. Geme<strong>in</strong>sam mit<br />
dem K<strong>in</strong>der- und Jugendzirkus Cabuwazi, der <strong>in</strong> unmittelbarer Nachbarschaft se<strong>in</strong> Zelt aufgeschlagen hat,<br />
s<strong>in</strong>d sie da für sozial benachteiligte junge Menschen. Für Jugendliche und junge Erwachsene, die ihren<br />
Weg <strong>in</strong> Ausbildung oder Arbeit und eigentlich auch <strong>in</strong>s Leben noch nicht gefunden haben. Sie leben hier<br />
<strong>in</strong> Marzahn meist alle<strong>in</strong> oder aber <strong>in</strong> zumeist sehr schwierigen familiären Beziehungen, e<strong>in</strong>ige wohnen <strong>in</strong><br />
Obdachlosenheimen. Die Eltern s<strong>in</strong>d extrem häufig selbst arbeits- und perspektivlos, und so schaukeln<br />
sich Konflikte im Zusammense<strong>in</strong> rasch hoch und eskalieren.<br />
„Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem riesigen Plattenbaubezirk sicher eher kle<strong>in</strong> und<br />
noch dazu neu, aber wir setzen auf den Aufbau ehrlicher, tragfähiger<br />
Beziehungen, die nicht am Dienstschluss oder mit e<strong>in</strong>er Maßnahme<br />
enden“, sagt Schwester Margartea Kühn, die das Projekt von<br />
Anfang an begleitet. Und sie ergänzt: „Wir beg<strong>in</strong>nen jeden Morgen<br />
mit e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Frühstück, um e<strong>in</strong>e Regelmäßigkeit und<br />
Tagesstruktur für Körper und Geist zu schaffen. Wir wollen e<strong>in</strong>en<br />
Lebensraum für junge Menschen ermöglichen mit greifbaren,<br />
verlässlichen Personen, die erfahrbar werden lassen, dass jeder das<br />
Recht auf e<strong>in</strong>en neuen Anfang hat.“ Dieses MEHR an Zeit, Geduld und<br />
Lebensbegleitung braucht immer neu Unterstützung und ist auf Spenden angewiesen. <strong>Das</strong> Haus, das 2008<br />
noch umfassend renoviert werden muss, soll vor allem Menschen zusammenführen: junge Leute mit<br />
und ohne kirchlichen H<strong>in</strong>tergrund, mit und ohne Ausbildung, mit und ohne gesicherte Existenz, mit<br />
unterschiedlichsten Lebensentwürfen, aus verschiedensten Milieus … „In den Schuhen des anderen<br />
gehen“ – das lässt alle Beteiligten an Erfahrung reicher zurück.<br />
Für e<strong>in</strong> anderes Leben: Jugendbauernhof Biesenbrow<br />
In Biesenbrow <strong>in</strong> der brandenburgischen Uckermark liegt e<strong>in</strong> ganz besonderer<br />
Bauernhof. E<strong>in</strong> Haus der katholischen Kirche, das ehemaligen Streetkids und<br />
Schulverweigerern aus Berl<strong>in</strong> und Brandenburg zur Heimat geworden ist.<br />
Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, häufig <strong>in</strong> ihrer K<strong>in</strong>dheit massiv<br />
missbraucht und misshandelt, werden dort betreut: <strong>in</strong> der Regel junge Menschen<br />
mit seelischen Beh<strong>in</strong>derungen und erhöhter Gewaltbereitschaft. Die Erzieher<strong>in</strong>nen<br />
und Erzieher teilen ihr Leben mit ihnen, sie wohnen mit auf dem Hof.<br />
Hier kommen die Jugendlichen zur Ruhe, lernen es, ihren Alltag und ihr Leben<br />
<strong>in</strong> den Griff zu bekommen. Die umfangreichen Bauarbeiten an den verfallenen<br />
Gebäuden und die Urbarmachung des Geländes werden von Anfang an unter aktiver Beteiligung der<br />
Jugendlichen geleistet. Durch ihr Mitwirken an der Gestaltung e<strong>in</strong>er neuen Lebenswelt sollen Verantwortungsgefühl<br />
und Eigenkraft gestärkt werden.<br />
Aus dem ehemaligen Schwe<strong>in</strong>estall entstand bereits e<strong>in</strong> Wohntrakt. In e<strong>in</strong>em nächsten Abschnitt werden<br />
<strong>in</strong> die vorhandenen Wirtschaftsgebäude e<strong>in</strong>e Werkstatt und Stallungen für die Hoftiere (Ziegen,<br />
Schwe<strong>in</strong>e, Hühner) errichtet. Die Werkstatt bietet die Möglichkeit, möglichst praxisnahe Erfahrungen<br />
mit Lebens- und Arbeitswelten zu machen. Über die erbrachte Arbeit und die daraus erwirtschafteten<br />
Güter erfahren sich die Jugendlichen als kompetent und erfolgreich.<br />
Der Jugendbauernhof Biesenbrow ist dr<strong>in</strong>gend auf Spenden angewiesen! Firmgruppen s<strong>in</strong>d aber auch<br />
jederzeit e<strong>in</strong>geladen, den Hof zu besuchen! Gerade der <strong>dir</strong>ekte Austausch mit Gleichaltrigen und der<br />
E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e christlich motivierte Jugendkultur s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> zentrales Anliegen der Betreuer. Die Kirche<br />
möchte <strong>in</strong> Biesenbrow Türen <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues Leben öffnen. Die Firmbewerber<strong>in</strong>nen und Firmbewerber können<br />
dabei helfen, damit auch ihre benachteiligten Alterskollegen e<strong>in</strong>e Chance für e<strong>in</strong> geglücktes Leben<br />
erhalten.<br />
Fotos: SDB/Grzegorz Gugala
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
Autor<strong>in</strong><br />
<strong>Feuer</strong> und<br />
Flamme<br />
für Gott<br />
Zum Beispiel:<br />
Maite Kelly<br />
Viele Jugendliche fragen mich: Warum<br />
soll ich denn eigentlich Christ se<strong>in</strong>?<br />
<strong>Das</strong> ist schwer zu beschreiben. Ich kann nur<br />
sagen, was Jesus Christus für mich bedeutet: Er<br />
ist me<strong>in</strong> bester Freund. Jesus Christus ist Gott, er<br />
weiß, wer ich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Innersten b<strong>in</strong>, woher ich komme,<br />
woh<strong>in</strong> ich gehe. <strong>Das</strong> ist umwerfend: Gott begibt sich<br />
auf me<strong>in</strong>e menschliche Ebene und noch tiefer, er leidet mit, er<br />
erniedrigt sich.<br />
Ich fühle mich von Gott ganz ergriffen. <strong>Das</strong> Gesicht von Jesus Christus strahlt<br />
mir durch die Gesichter der anderen Menschen entgegen: durch me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der, me<strong>in</strong>en Mann, me<strong>in</strong>e<br />
Familie.<br />
Früher waren wir Kellys megaerfolgreich, und wir waren richtige Workaholics. Doch wenn man<br />
sche<strong>in</strong>bar alles erreicht hat, ist man trotzdem nicht glücklich. Berühmtse<strong>in</strong> ist nicht alles. Man empf<strong>in</strong>det<br />
ke<strong>in</strong>e wahre Freude. Über unseren Glauben haben wir damals nicht viel nachgedacht. Aber irgendwie<br />
fehlten die „Schmetterl<strong>in</strong>ge im Bauch“. <strong>Das</strong> Leben war so langweilig. Ich hatte Durst nach dem<br />
„Mehr“, Durst nach e<strong>in</strong>em richtigen „Aha-Effekt“, nach e<strong>in</strong>em Glauben, der nie langweilig wird. Me<strong>in</strong><br />
Bruder Paddy hätte zum Beispiel alles haben können: Berühmtheit, Geld ohne Ende, die schönsten<br />
Mädchen. Aber all das hat ihn nicht erfüllt. Er hat gespürt: Es muss im Leben mehr als das geben, Gott<br />
selber ruft mich. Jetzt lebt er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kloster, und ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen.<br />
Ich glaube, dass gerade die Jugendlichen unserer Zeit clever genug s<strong>in</strong>d zu sehen, worauf es<br />
wirklich ankommt. Nicht auf die angesagten Klamotten, CDs und so weiter.<br />
Die Jugendlichen müssen erfahren: Du selbst bist wertvoll, wunderschön, von Anfang an von Gott<br />
gewollt, auch wenn die Welt wie e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>er Kampf ersche<strong>in</strong>t.<br />
Man muss den jungen Leuten den Druck nehmen, unbed<strong>in</strong>gt cool, fit und erfolgreich se<strong>in</strong> zu müssen.<br />
Man kann ihnen das Gefühl geben: Ihr sollt euch nicht e<strong>in</strong>fach gehen lassen, aber ihr sollt wissen, welche<br />
Werte wirklich wichtig s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> eurem Leben.<br />
Die Kids s<strong>in</strong>d am Echten <strong>in</strong>teressiert. Doch wir Erwachsenen müssen das vorleben. Da se<strong>in</strong> ist wichtig,<br />
Präsenz zu zeigen, von Angesicht zu Angesicht! <strong>Das</strong> persönliche Zeugnis! Man muss leben, was<br />
man sagt. „Blabla“ geht gar nicht – es müssen Taten folgen. Glaubensfragen s<strong>in</strong>d immer sehr <strong>in</strong>time<br />
Fragen. Aber die Jugendlichen s<strong>in</strong>d dafür sehr sensibel, wenn sie merken, dass der Gesprächspartner<br />
selber „echt“ ist.<br />
Den Jugendlichen müssen wir viel mehr zuhören, sie haben uns mehr zu sagen, als wir uns vorstellen<br />
können! Ich sage das ausdrücklich als Katholik<strong>in</strong>: Jede Generation hat ihre eigene Gnade und<br />
ihren eigenen Kampf, ihr eigenes Geheimnis.<br />
Jugendliche s<strong>in</strong>d heute oft viel schlauer und aufgeweckter, als ich es <strong>in</strong> dem Alter war. Gott hat für<br />
jede Generation e<strong>in</strong>e andere Aufgabe! Und wir Erwachsenen können von ihnen lernen und müssen<br />
für sie da se<strong>in</strong>, ihnen respektvoll zuhören. Denn sie s<strong>in</strong>d die Zukunftsträger.<br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong><br />
Maite Kelly<br />
3,5 Millionen Mal und ist somit das bisher meistverkaufte Album Deutschlands überhaupt.<br />
Sie gehörten zu den Megastars der Jugendszene <strong>in</strong> Deutschland und Europa: die Mitglieder<br />
der Kelly Family. Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> Deutschland verkaufte sich ihr Album „Over the Hump“ mehr als<br />
In Wien spielte die Kelly Family vor 250 000 und beim XX. Weltjugendtag <strong>in</strong> Köln vor 800 000<br />
Menschen. Doch die Kellys gehen heute auch andere Wege. Maite Kelly ist der Glaube an<br />
Gott sehr wichtig geworden. Hier schreibt sie exklusiv für die Firmaktion des <strong>Bonifatiuswerk</strong>es,<br />
warum sie <strong>Feuer</strong> und Flamme für Jesus Christus und die Kirche ist.<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
Porträt<br />
1
Lied zur <strong>Firmung</strong><br />
1<br />
Geist wie <strong>Feuer</strong><br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
eist <strong>Feuer</strong><br />
TIPP<br />
K gew<strong>in</strong>nt! – GlaubensFragen wagen – E<strong>in</strong> religiöses Spiel mit Pfiff<br />
E<strong>in</strong> buntes Spiel für Jugendgruppen rund um Glaubensfragen, entwickelt von der Katholischen<br />
Landjugendbewegung Bayern. E<strong>in</strong>e stabile Blechdose enthält e<strong>in</strong>en orig<strong>in</strong>ell aufklappbaren, bunten<br />
Spielplan, viele Spielste<strong>in</strong>e und Würfel aus Holz sowie Quiz- und Ereigniskarten <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Kategorien zu Glaubensthemen. Wirklich ideal für Firm- und andere<br />
Jugendgruppen, die auch bereit s<strong>in</strong>d, mite<strong>in</strong>ander <strong>in</strong>s<br />
Glaubensgespräch zu kommen und offen für<br />
Aktionen s<strong>in</strong>d. Es br<strong>in</strong>gt die Teilnehmer e<strong>in</strong>ander<br />
näher, öffnet für Glaubensgespräche, die<br />
sonst vielleicht eher tabu s<strong>in</strong>d. Die Sorgfalt der<br />
Herstellung und die Liebe zum Detail verdienen<br />
volles Lob! Nicht-KLJB-Mitglieder zahlen , 0 €,<br />
als Projektangebot zusammen mit dem Werkbrief<br />
GlaubensFragen ( , 0 €) statt 0 € nur , 0 €.<br />
Zu beziehen über: www.k-gew<strong>in</strong>nt.de
„Wer zu mir gehört,<br />
ist dem <strong>Feuer</strong> nahe.“<br />
Ohne Kirche zu<br />
Jesus gehören?<br />
von Lothar Zenetti<br />
In jener Zeit kam e<strong>in</strong>er zu Jesus und begann zu<br />
fragen: „Meister, wir alle wissen, dass du von Gott<br />
kommst und die Wege der Wahrheit lehrst. Aber<br />
was de<strong>in</strong>e Jünger angeht, de<strong>in</strong> Gefolge oder<br />
de<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de, wie du das nennen magst – so<br />
muss ich gestehen, dass mir das nicht besonders<br />
zusagt, im Gegenteil. Erst kürzlich hatte ich wieder<br />
e<strong>in</strong>e heftige Ause<strong>in</strong>andersetzung mit e<strong>in</strong>em<br />
de<strong>in</strong>er Getreuen. Und wie jeder weiß, s<strong>in</strong>d sich<br />
de<strong>in</strong>e Jünger untere<strong>in</strong>ander auch nicht immer<br />
e<strong>in</strong>ig. Ich möchte deshalb ganz offen fragen:<br />
Kann man nicht auch so zu <strong>dir</strong> gehören, ich<br />
me<strong>in</strong>e, ohne besondere Beziehungen mit de<strong>in</strong>en<br />
so genannten Anhängern zu unterhalten?<br />
Ich möchte <strong>dir</strong> schon folgen und sozusagen e<strong>in</strong><br />
Christ se<strong>in</strong>, aber ohne die so genannte Geme<strong>in</strong>de,<br />
ohne Kirche und all das …!?“ Da sah ihn Jesus<br />
aufmerksam an. „Hör zu“, sagte er dann, „ich will<br />
<strong>dir</strong> e<strong>in</strong>e Geschichte erzählen:<br />
Da waren e<strong>in</strong> paar Männer, die saßen e<strong>in</strong>es Tages<br />
im Gespräch zusammen. Als nun der Abend kam<br />
und die Dunkelheit here<strong>in</strong>brach, trugen sie Holz<br />
herbei zu e<strong>in</strong>em Holzstoß und entfachten e<strong>in</strong><br />
<strong>Feuer</strong>. Da saßen sie mite<strong>in</strong>ander, die Glut des<br />
<strong>Feuer</strong>s wärmte sie, und der Sche<strong>in</strong> der Flammen<br />
erhellte ihre Gesichter. Da war aber nun<br />
e<strong>in</strong>er unter ihnen, der wollte nicht länger im<br />
Kreis bei den anderen sitzen, sondern für sich<br />
alle<strong>in</strong>. So nahm er e<strong>in</strong>en brennenden Holzspan<br />
vom geme<strong>in</strong>samen <strong>Feuer</strong> und setzte sich damit<br />
abseits, fern von den andern. Der glimmende<br />
Span leuchtete auch ihm und strahlte Wärme<br />
aus. Bald aber ließ die Glut nach, und der alle<strong>in</strong><br />
sitzende Mann spürte erneut die Dunkelheit<br />
und die Kälte der Nacht. Da besann er sich und<br />
nahm das schon erkaltete Stück Holz und trug es<br />
zurück <strong>in</strong> die Glut des großen <strong>Feuer</strong>s, wo es sich<br />
erneut entzündete und <strong>Feuer</strong> f<strong>in</strong>g und zu brennen<br />
begann. Und der Mann setzte sich wieder <strong>in</strong><br />
den Kreis der andern. Er wärmte sich auf, und der<br />
Sche<strong>in</strong> der Flammen erhellte se<strong>in</strong> Gesicht.“<br />
Und Jesus fügte h<strong>in</strong>zu: „Wer zu mir gehört, ist<br />
dem <strong>Feuer</strong> nahe. Ja, ich b<strong>in</strong> gekommen, um<br />
das große <strong>Feuer</strong> auf der Erde zu entzünden,<br />
und wie sehr sehne ich mich danach, es hell<br />
auflodern zu sehen!“<br />
(aus: Lothar Zenetti, Die wunderbare Zeitvermehrung,<br />
Variationen zum Evangelium, Augsburg: Sankt Ulrich<br />
Verlag, 2000.)<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong><br />
TIPP<br />
E<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives Firmkonzept<br />
aus der Diaspora<br />
Sehr gute Erfahrungen hat das Erzbistum<br />
Hamburg mit dem Firmkurs zu den „Perlen des<br />
Glaubens“ gemacht. Die „Perlen des Glaubens“<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Schnur aus 1 Perlen verschiedener<br />
Größen, Materialien und Farben. Die Perlen s<strong>in</strong>d<br />
S<strong>in</strong>nbild für den Lebensweg und den Glauben.<br />
Der Glaube wird so gerade Jugendlichen s<strong>in</strong>nlich<br />
fassbar und begreifbar gemacht. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives<br />
Projekt, das sich auch<br />
gut auf das Jahresthema „<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong>“ beziehen lässt.<br />
Wir haben daher unter www.<br />
bonifatiuswerk.de/firmung<br />
e<strong>in</strong>e Wortgottesfeier von Jens<br />
Ehebrecht-Zumsande, Referent<br />
für Katechese <strong>in</strong> der Pastoralen<br />
Dienststelle im Erzbistum<br />
Hamburg, e<strong>in</strong>gestellt,<br />
die Sie ab sofort e<strong>in</strong>sehen<br />
und ausdrucken können.<br />
Jens Ehebrecht-Zumsande /<br />
Bernhard Kassens: Wie<br />
das perlt …! Firmvorbereitung mit den „Perlen<br />
des Glaubens“. Praxisbuch zur Vorbereitung<br />
Jugendlicher auf die <strong>Firmung</strong>. Leben und<br />
Glaubensfragen kommen zur Sprache, werden<br />
gedeutet und gefeiert. Ausgearbeitete Vor-<br />
schläge für Gruppenstunden, Wochenenden<br />
und Projekte. ISBN - - - 00- ; 1 , €.<br />
www.bonifatiuswerk.de<br />
Geschichte<br />
1
Materialien<br />
0<br />
Bücher, Tipps und Geschenke<br />
zur <strong>Firmung</strong><br />
Bischof Franz-Josef Bode: Zeit mit Gott. E<strong>in</strong> Stundenbuch II. Stuttgart: Katholisches Bibelwerk,<br />
2008. 18,90 €. ISBN 978-3-460-28077-9. Die Sehnsucht nach Struktur, Begleitung und<br />
Inspiration charakterisiert <strong>in</strong> unseren Tagen besonders jugendliche Firmbewerber und junge<br />
Erwachsene. Dieser zweite Band des sehr empfehlenswerten Jugendbreviers von Bischof<br />
Bode bietet jugendgemäße Tagzeitengebete für die Werktage. E<strong>in</strong> am Glaubensbekenntnis<br />
orientierter 4-Wochen-Rhythmus und mehr als 50 Heiligengedenktage prägen das Werk.<br />
Bischof Franz-Josef Bode: x Glaubensimpulse. 49 Bodenproben aus dem Kernland des<br />
Glaubens. Freiburg: Herder. 12,90 €. ISBN 978-3-7761-0133-1. <strong>Das</strong> Buch übersetzt und erschließt<br />
sieben mal sieben Glaubensimpulse, die <strong>in</strong> alten Bildern und Formeln, für Firmbewerber und<br />
(andere) junge Erwachsene von heute verborgen liegen. Sieben Themen werden beleuchtet,<br />
die für sich wieder <strong>in</strong> sieben Teile gegliedert s<strong>in</strong>d: die sieben Bitten des Vaterunser, die sieben<br />
Gaben des Heiligen Geistes, die sieben Sakramente, die sieben Wurzelsünden, die sieben Worte<br />
Jesu am Kreuz, die sieben Werke der Barmherzigkeit, die sieben Ich-b<strong>in</strong>-Worte Jesu.<br />
Georg Austen u. a. (Hg.): Durchkreuztes Land. Stuttgart: Kath. Bibelwerk. 9.90 €, ISBN<br />
978-3-460-28019-9 (zu beziehen auch über das <strong>Bonifatiuswerk</strong>). Bewegende Bilder und<br />
Worte zum Weg des Weltjugendtagskreuzes, und daher e<strong>in</strong> immer noch aktuelles Buch auf<br />
Grundlage der Erfahrung des Pilgerweges durch Deutschland. Lädt zum Glaubensgespräch<br />
<strong>in</strong> Firmgruppen auf ungewöhnliche Weise e<strong>in</strong>!<br />
Stephan Sigg: Form mich, Firm mich, jetzt entscheide ich! <strong>Das</strong> Geschenk zur <strong>Firmung</strong>.<br />
Innsbruck: Tyroli, 2008. 14,90 €. ISBN 978-3-7022-2903-0. Worauf kommt es im Leben an?<br />
Warum gibt es das Leid? Wie schaffen es andere Leute, e<strong>in</strong> Ziel zu f<strong>in</strong>den, für das es sich zu<br />
leben lohnt? Diese und andere Fragen werden <strong>in</strong> diesem Album <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Geschichte h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>-<br />
verwoben, wie sie sich <strong>in</strong> jeder Jugendgruppe abspielen könnte – kurz vor der <strong>Firmung</strong>.<br />
Staccato-artige Bildsequenzen begleiten dabei die großen Menschheitsthemen und regen<br />
an, die ganz persönliche Berufung zu reflektieren.<br />
Henn<strong>in</strong>g Mankell: Der Zorn des <strong>Feuer</strong>s. Hamburg: Oet<strong>in</strong>ger, 2008. ISBN 978-3-7891-4278-9;<br />
12,00 €. Mankell beschreibt die wahre Lebensgeschichte von Sofia <strong>in</strong> Afrika, die durch e<strong>in</strong>e<br />
M<strong>in</strong>enexplosion beide Be<strong>in</strong>e verlor. Der erste Teil der Trilogie wurde mit dem Katholischen K<strong>in</strong>der-<br />
und Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Im zweiten Teil stirbt Sofias Schwester an Aids.<br />
Mittlerweile, im 2008 erschienenen Teil III (der auch für sich selbst verständlich ist), ist sie e<strong>in</strong>e<br />
junge Erwachsene: Plötzlich gerät ihre Welt erneut <strong>in</strong>s Wanken. Für Jugendliche im Firmalter<br />
unbed<strong>in</strong>gt empfehlenswerter Roman, e<strong>in</strong> bewegender E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das Leben <strong>in</strong> Afrika.<br />
Zu den K<strong>in</strong>der- und Jugendbüchern von Henn<strong>in</strong>g Mankell vgl. auch: Matthias Micheel:<br />
Spuren des Religiösen <strong>in</strong> Henn<strong>in</strong>g Mankells Joel-Tetralogie. In: Lebendiges Zeugnis, zu<br />
beziehen über das <strong>Bonifatiuswerk</strong>.<br />
Amelie Fried: Schuhhaus Pallas. Wie me<strong>in</strong>e Familie sich gegen die Nazis wehrte.<br />
München: Hanser, 2008. ISBN 978-3-446-20983-1; 14,90 €. Amelie Fried auf den Spuren ihrer<br />
Familiengeschichte <strong>in</strong> der NS-Zeit. Gerade für Jugendliche im Firmalter e<strong>in</strong> sehr authentisches<br />
Buch, um zu begreifen, was damals geschah und warum viele Opfer nach 1945<br />
schwiegen.<br />
Infos<br />
Weitere Informationen zu Projekten<br />
der Diaspora-K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe:<br />
<strong>Bonifatiuswerk</strong> der deutschen Katholiken<br />
Diaspora-K<strong>in</strong>der- und -Jugendhilfe<br />
Kamp 22, 33098 Paderborn<br />
E-Mail: k<strong>in</strong>derhilfe@bonifatiuswerk.de<br />
Telefon: (0 52 51) 29 96-50/51<br />
(Herr Micheel / Frau Backhaus)<br />
Telefax: (0 52 51) 29 96-88<br />
<strong>Das</strong><br />
<strong>Feuer</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>dir</strong><br />
Herausgegeben vom <strong>Bonifatiuswerk</strong>/<br />
Diaspora-K<strong>in</strong>derhilfe, Kamp 22,<br />
33098 Paderborn, Tel. 05251-2996-50/51;<br />
E-Mail: k<strong>in</strong>derhilfe@bonifatiuswerk.de; Internet<br />
www.bonifatiuswerk.de; Konto: Bank für Kirche und<br />
Caritas Paderborn. Kontonr. 50 000 500<br />
(BLZ 472 603 07), Verantwortlich: Christoph<br />
Schommer (Öffentlichkeitsarbeit und Werbung);<br />
Idee, Konzeption, Zusammenstellung und<br />
Redaktion: Matthias Micheel (Diaspora-K<strong>in</strong>derund<br />
-Jugendhilfe); Redaktionsschluss: 07. September 2008.<br />
Bildnachweis: <strong>Das</strong> <strong>Feuer</strong> <strong>in</strong> <strong>dir</strong> (<strong>entfachen</strong>), Ansgar Hoffmann, © <strong>Bonifatiuswerk</strong><br />
der deutschen Katholiken / Diaspora-K<strong>in</strong>der- und -Jugendhilfe<br />
(Titelbild und im Heft), <strong>Bonifatiuswerk</strong> (2; 3; 9; 13; 15; 20); Ansgar<br />
Hoffmann privat (3); Guido Erbrich, privat (5); Georg Schwikart, privat<br />
(7); Dom<strong>in</strong>ikaner<strong>in</strong>nen von Bethanien (8; 9); Kösel-Verlag <strong>in</strong> der Randomhousegruppe<br />
(11, 13); SDB/Grzegorz Gugula (16); Orte zum Leben (16);<br />
Carol<strong>in</strong> Meyer (15; 17).<br />
Herstellung: Bonifatius GmbH, Druck · Buch · Verlag, Paderborn<br />
Grafische Gestaltung: Elke Brosch