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Almanach - SKC-Giessen

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werden können. Alle Stromschnellen lassen<br />

sich besichtigen und zur Not auch<br />

umtragen. Grundsätzlich beginnt man<br />

mit 11 bis 25 und arbeitet sich dann zu 1<br />

bis 10 vor. Beschwerlich ist der Weg zum<br />

und vom Wasser. Bis zu 300 Höhenmeter<br />

sind auf steilen Pfaden bei afrikanischer<br />

Hitze zu überwinden. Zum Glück haben<br />

wir einheimische Träger für die Boote.<br />

Das Wasser des Sambesi hat Badewannentemperatur.<br />

Auf unbequemes Neopren<br />

oder Trockenzeug kann also getrost<br />

verzichtet werden. Die Wahl der Waffe<br />

ist einfach: Spielboot. Ein gelber Fluid<br />

Spice ist für die nächsten Tage mein<br />

Freund. Schon die ersten einfacheren<br />

Stromschnellen machen klar, was Sache<br />

ist: Die Dinger sind riesig, meistens fair<br />

und die Linie ist oft eindeutig. So heisst<br />

es hin und wieder kräftig am Stock<br />

ziehen. Auch die ein oder andere Rolle<br />

bleibt nicht aus. Bei den Temperaturen<br />

aber auch durchaus mal willkommen<br />

und erfrischend. So erarbeiten wir uns<br />

in den nächsten Tagen Rapid für Rapid.<br />

An das viele Wasser gewöhnt man sich<br />

recht schnell und wenn man die Stellen<br />

zwei, drei Mal gefahren ist, passt alles.<br />

Vor dem schwierigsten Rapid haben wir<br />

uns tagelang gedrückt: Nr. 9, „Commercial<br />

Suicide“. Hier zu schwimmen,<br />

hätte ernsthafte Konsequenzen und das<br />

Verletzungspotential ist selbst bei einer<br />

normalen Rolle relativ hoch. Wir haben<br />

im Camp so einige genähte Platzwunden<br />

gesehen, die auf das Konto von Nr. 9 gingen.<br />

Wunden werden hier übrigens von<br />

Krankenschwestern oder Pflegern versorgt,<br />

die selbst als Touristen unterwegs<br />

sind. Das Krankenhaus in Livingston ist<br />

Paddeln<br />

...Kayak the Zambesi...<br />

nicht wirklich erste Adresse. Aber aufgeschoben<br />

ist nicht aufgehoben und so<br />

stehen Uwe und ich an unserem letzten<br />

Paddeltag wieder vor Nr. 9. Uns klopft<br />

das Herz bis zum Hals. Wir sind zu dritt,<br />

ein Amerikaner hatte sich uns angeschlossen.<br />

Der war am Vortag gepaddelt<br />

und trägt heute. Wir entscheiden uns für<br />

eine Befahrung. Uwe fährt zuerst, eine<br />

Rolle, aber alles geht gut. Nun bin ich<br />

dran. Zuerst muss man ziemlich genau<br />

eine Stufe durch einen kräftigen Rücklauf<br />

fahren.<br />

Ist man hier gut durch, geht es zügig<br />

Richtung Flußmitte in eine riesige Walze.<br />

Auch ich muss rollen, aber alles ist gut<br />

und endorphindurchströmt paddeln wir<br />

Richtung Ausstieg, wo wir von unseren<br />

Trägern und einem kühlen Bier erwartet<br />

werden.<br />

Viel zu schnell sind die Tage vergangen.<br />

Zurück in Frankfurt tauschen wir Shorts<br />

und T-Shirt gegen lange Sachen. Uwe<br />

muss weiter nach München, ich werde<br />

von Lisa abgeholt. Noch etwas gehypt<br />

erzähle ich von unseren Erlebnissen.<br />

„Und das nächste Mal kommst Du mit.“<br />

sage ich auf der Fahrt nach Hause zu ihr.<br />

Markus Wißner<br />

9

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