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SexualiSierte Gewalt durch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an ...

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DKSB /LV-NRW /März 2012<br />

Sexualisierte <strong>Gewalt</strong> in Org<strong>an</strong>isationen<br />

Blattsammlung<br />

einführung E-4<br />

auf sie aufpassen <strong>und</strong> dafür Sorge tragen, dass ihnen nichts passiert. Die Eltern dieser<br />

Mädchen <strong>und</strong> Jungen vertrauen darauf, dass ihre Kinder gut betreut werden <strong>und</strong> vor<br />

Gefährdungen sicher sind. Die ehrenamtlichen <strong>und</strong> hauptberuflichen <strong>Mitarbeiter</strong> / <strong>Mitarbeiter</strong>innen<br />

vertrauen darauf, dass sie in den Kollegen / Kolleginnen <strong>und</strong> Vorgesetzten<br />

Mitstreiter / Mitstreiterinnen für eine kindgerechte Betreuung <strong>und</strong> Fürsorge haben, auch<br />

wenn es gelegentlich unterschiedliche Meinungen oder unterschiedliche Sympathien gibt.<br />

Die Gesellschaft wiederum vertraut darauf, dass Mädchen <strong>und</strong> Jungen in Institutionen<br />

<strong>und</strong> Vereinen in ihrer Entwicklung gefördert werden <strong>und</strong> mögliche bereits vorliegende<br />

negative Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse <strong>durch</strong> wertvolle pädagogische Maßnahmen kompensiert<br />

werden.<br />

Aufgr<strong>und</strong> dieses vielfach geschenkten Vertrauensvorschusses fällt es schwer zu vermuten,<br />

dass es genau <strong>an</strong> diesen Orten zu absichtlichen Schädigungen von Mädchen <strong>und</strong><br />

Jungen kommt. Und genau deshalb suchen m<strong>an</strong>che Menschen diese Orte, um ihre nicht<br />

kindgerechten Bedürfnisse auszuleben.<br />

Das Thema rührt <strong>an</strong> den Gr<strong>und</strong>festen einer jeden Einrichtung <strong>und</strong> kollidiert mit dem beruflichen<br />

Selbstbild <strong>und</strong> dem fachlichen Anspruch. Es berührt gleichsam Gr<strong>und</strong>fragen<br />

des pädagogischen H<strong>an</strong>delns, des Menschenbildes, der ethischen Haltung <strong>und</strong> der Kommunikations-<br />

<strong>und</strong> Fehlerkultur in der Org<strong>an</strong>isation. Prävention muss daher in der Breite<br />

<strong>an</strong>setzen <strong>und</strong> die verschiedenen Strukturebenen <strong>und</strong> Prozesse der Arbeitsbereiche von<br />

Institutionen, Einrichtungen <strong>und</strong> Verbänden berücksichtigen.<br />

Zur „St<strong>an</strong>dortermittlung“ hinsichtlich des Kinderschutzes sollte sich eine jede Org<strong>an</strong>isation<br />

die Frage stellen, wie Entscheidungen, Kommunikationswege, Strukturen <strong>und</strong><br />

Prozesse in der eigenen Org<strong>an</strong>isation aussehen müssen, wenn das Kindeswohl über die<br />

Interessen der Org<strong>an</strong>isation gestellt wird. Und wie sehen diese Entscheidungen, Kommunikationswege,<br />

Strukturen <strong>und</strong> Prozesse im umgekehrten Fall aus, wenn die Interessen<br />

der Org<strong>an</strong>isation über das Kindeswohl gestellt werden? An welchem der beiden „Pole“<br />

befindet sich die eigene Org<strong>an</strong>isation?<br />

Diese Leitfragen können helfen, ein Gespräch über Schutzkonzepte in der eigenen Einrichtung,<br />

dem eigenen Verb<strong>an</strong>d oder Verein zu initiieren <strong>und</strong> sich auf einen Veränderungsprozess<br />

einzulassen.<br />

In diesem Prozess möchte die vorliegende Arbeitshilfe unterstützen <strong>und</strong> <strong>an</strong>regen, kritisch<br />

hinterfragen <strong>und</strong> enttabuisieren. Denn: „Gr<strong>und</strong> dafür ist <strong>und</strong> bleibt die Tatsache,<br />

dass es Menschen mit einer Bereitschaft zu sexuellen H<strong>an</strong>dlungen mit Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

zeit- <strong>und</strong> kulturübergreifend schon immer gab <strong>und</strong> immer geben wird. […].“ 5

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