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Jahresbericht 2011 - IV-Stellen-Konferenz IVSK

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<strong>Jahresbericht</strong><br />

<strong>2011</strong><br />

der <strong>IV</strong>SK<br />

1


Inhalt<br />

«Ich erledige Sekretariatsarbeiten.<br />

Das macht mir Freude.»<br />

Vorwort 3<br />

Die <strong>IV</strong>SK in Kürze 4<br />

Gremien 4<br />

Die neuen Mitglieder im Interview 5<br />

Liste der Mitglieder 7<br />

Bericht der Geschäftsführerin 8<br />

Übersicht Ressorts 10<br />

Bericht des Präsidenten 12<br />

Ressort Rahmenbedingungen 13<br />

Ressort Datenaustausch 14<br />

Ressort Interne Dienstleistungen 15<br />

Ressort Versicherungsleistungen 17<br />

Ressort Integration 18<br />

Medien und Kommunikation 20<br />

Plenartagung <strong>2011</strong>: Visionen, wie Menschen<br />

mit Behinderungen selbstverständlich mitarbeiten 22<br />

Jahresrechnung <strong>2011</strong> 25<br />

Bilanz <strong>2011</strong> 25<br />

Bericht der Revisionsstelle <strong>2011</strong> 26<br />

Bilder <strong>Jahresbericht</strong> 27<br />

Impressum 27<br />

2 www.ivsk.ch <strong>IV</strong>-STELLEN-KONFERENZ • CONFÉRENCE DES OFFICES AI • CONFERENZA DEGLI UFFICI AI • CONFERENZA DILS UFFIZIS AI


Vorwort<br />

Seit nun vier Jahren ist die 5. <strong>IV</strong>G-Revision in Kraft – ein Meilenstein<br />

in der Geschichte der <strong>IV</strong>. Noch ist es aber zu früh, um<br />

deren Auswirkungen zu beurteilen. Damit sich die neuen Eingliederungsmassnahmen<br />

voll entfalten können, war nicht nur ein<br />

Kulturwandel in den <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> nötig – die Bevölkerung muss<br />

auch ihr Verhalten gegenüber der <strong>IV</strong> ändern, was Zeit in Anspruch<br />

nimmt. Noch viel zu oft wird die <strong>IV</strong> als Berentungsversicherung<br />

wahrgenommen und deshalb bei einer drohenden Arbeitsunfähigkeit<br />

zu spät einbezogen. Angehörige, Arbeitgeber,<br />

behandelnde Ärzte und andere Versicherer müssen noch besser<br />

über die Möglichkeit der Früherfassung informiert werden, damit<br />

Menschen mit Behinderung sofort bei der Wiedereingliederung<br />

unterstützt werden können.<br />

Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> unternehmen grosse Anstrengungen, damit die<br />

verstärkten Eingliederungsbemühungen im Rahmen der 5. <strong>IV</strong>G-<br />

Revision auch wirklich zu einer Anstellung der betroffenen Personen<br />

im ersten Arbeitsmarkt führen: <strong>2011</strong> konnten die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong><br />

schweizweit für 11’530 Menschen mit Behinderung einen<br />

Arbeitsplatz finden. Bei 47 Prozent dieser Arbeitsplätze handelt<br />

es sich um Arbeitsplätze in Unternehmen, in denen die versicherte<br />

Person zuvor nicht arbeitete. Bei den restlichen Arbeitsplätzen<br />

konnte der Arbeitsplatz erhalten oder die versicherte<br />

Person im selben Unternehmen umplatziert werden. Ein Jahr vor<br />

dem Inkrafttreten der 5. <strong>IV</strong>G-Revision, also 2007, lag die Zahl<br />

der von den <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> an die Unternehmen vermittelten Personen<br />

noch bei 5’800. In den letzten Jahren hat sich auch die Neuberentungsquote<br />

stark verringert – zwischen dem Höchststand<br />

im Jahr 2003 und dem Stand im Jahr 2010 um über 40 Prozent.<br />

Mit einem weiteren Rückgang der Neuberentungen darf aber<br />

Jean-Philippe Ruegger, Präsident<br />

nicht gerechnet werden. Früher oder später wird sich die Quote<br />

auf einem sehr tiefen Niveau stabilisieren.<br />

Am 1. Januar 2012 ist auch das erste Massnahmenpaket der<br />

6. <strong>IV</strong>G-Revision in Kraft getreten. Die Eingliederung aus der<br />

Rente stellt für die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> eine grosse Herausforderung dar.<br />

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit vielen Arbeitgebern, die<br />

sich für die berufliche Eingliederung engagieren, stimmt aber<br />

zuversichtlich. <strong>2011</strong> haben die Ressorts der <strong>IV</strong>SK in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

(BSV) mit Hochdruck das Inkrafttreten der <strong>IV</strong>G-Revision<br />

6a vorbereitet. Auch wenn die Fristen sehr eng waren, stand<br />

der erfolgreichen Umsetzung Anfang 2012 nichts mehr im<br />

Weg. Um die <strong>IV</strong> vollständig zu sanieren, braucht es auch das<br />

2. Massnahmenpaket, das am 19. Dezember <strong>2011</strong> vom Ständerat<br />

gutgeheissen wurde und voraussichtlich noch 2012 im<br />

Nationalrat beraten wird. Ein sehr wichtiges Thema war <strong>2011</strong><br />

zudem die medizinische Begutachtung der <strong>IV</strong>. Nachdem der politische<br />

Druck auf die Akteure der <strong>IV</strong> bereits 2010 immer grösser<br />

geworden war, fällte das Bundesgericht im Juli <strong>2011</strong> einen<br />

Grundsatzentscheid und forderte die Einführung von Massnahmen<br />

auf administrativer Ebene.<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei meinen Kolleginnen und<br />

Kollegen im Vorstand herzlich für deren Engagement bedanken.<br />

Mein Dank richtet sich auch an die Leiterinnen und Leiter<br />

der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> für die Unterstützung und die Mitarbeit in den<br />

verschiedenen Arbeitsgruppen, an das Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

sowie an alle unsere Partner für die exzellente<br />

Zusammenarbeit.<br />

3


«Es freut mich, ein Gewürz abzufüllen, das<br />

alle Leute im Geschäft kaufen können.»<br />

Die <strong>IV</strong>SK in Kürze<br />

Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>-<strong>Konferenz</strong> (<strong>IV</strong>SK) ist der Dachverband der 26 <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> in den Kantonen, der <strong>IV</strong>-Stelle des Bundes für Versicherte<br />

im Ausland und der liechtensteinischen Invalidenversicherungsanstalt. Die <strong>IV</strong>SK vertritt die Interessen der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>, beteiligt sich<br />

aktiv an der Weiterentwicklung der Invalidenversicherung und sorgt für eine einheitliche Rechtsanwendung durch Ausbildung und<br />

Erfahrungsaustausch. Die <strong>IV</strong>SK wurde am 28. April 1995 gegründet und ist seit dem 1. Januar 2006 als Verein organisiert. Die<br />

Finanzierung erfolgt über Mitgliederbeiträge.<br />

Organisation im Ressortsystem<br />

Die Mitgliederversammlung, an der die Leiterinnen und Leiter der<br />

<strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> teilnehmen, ist das oberste Vereinsorgan. Sie wählt die<br />

sechs Vorstandsmitglieder, welche die <strong>IV</strong>SK gegen aussen vertreten<br />

und gemeinsam mit der Geschäftsstelle die Geschäfte der<br />

<strong>IV</strong>SK führen. Präsident der <strong>IV</strong>SK ist seit März 2010 Jean-Philippe<br />

Ruegger (Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle Waadt). Er leitet gemeinsam mit den<br />

anderen fünf Vorstandsmitgliedern die Ressorts Präsidium, Rahmenbedingungen,<br />

Datenaustausch, interne Dienstleistungen, Versicherungsleistungen<br />

und Integration. Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> wirken in mindestens<br />

einem Ressort mit und stellen bei Bedarf Fachpersonen<br />

für Arbeitsgruppen zur Verfügung. Die Geschäftsstelle der <strong>IV</strong>SK<br />

hat einen festen Sitz in Luzern. Sie unterstützt den Präsidenten und<br />

die Vorstandsmitglieder bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und ist die<br />

Drehscheibe für den Informationsaustausch innerhalb der <strong>IV</strong>SK.<br />

Zusammenarbeit in den Regionen<br />

Die <strong>IV</strong>SK ist in die vier Regionalkonferenzen Nordwestschweiz,<br />

Ostschweiz, Zentralschweiz und Conférence Latine unterteilt.<br />

Die Regionalkonferenzen diskutieren schweizerische Themen<br />

auf regionaler Ebene und stellen Anträge und Wahlvorschläge<br />

an die <strong>IV</strong>SK. Jede Regionalkonferenz hat mindestens eine Vertreterin<br />

oder einen Vertreter im Vorstand.<br />

Präsidentin Conférence Latine: Monica Maestri, Leiterin der <strong>IV</strong>-<br />

Stelle Tessin, Präsident Regionalkonferenz Nordwestschweiz:<br />

Reto Baumgartner, Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle Basel-Landschaft<br />

Präsident Regionalkonferenz Ostschweiz: Marc Gysin, Leiter der<br />

<strong>IV</strong>-Stelle Zürich, Präsidentin Regionalkonferenz Zentralschweiz:<br />

Monika Dudle-Ammann, Leiterin der <strong>IV</strong>-Stelle Nidwalden.<br />

Gremien<br />

Mitgliederversammlung<br />

Die Mitglieder der <strong>IV</strong>SK sind die Leiterinnen und Leiter der kantonalen<br />

<strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>, der <strong>IV</strong>-Stelle des Bundes für Versicherte im<br />

Ausland und der liechtensteinischen Invalidenversicherungsanstalt.<br />

Die Mitgliederversammlung ist das oberste Organ der<br />

<strong>IV</strong>SK.<br />

Vorstand<br />

Jean-Philippe Ruegger (Präsident): Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle Waadt,<br />

Monika Dudle-Ammann (Vizepräsidentin): Leiterin der <strong>IV</strong>-Stelle<br />

Nidwalden, Anders Stokholm: Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle Thurgau,<br />

Marc Gysin: Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle Zürich, Monica Maestri: Leiterin<br />

der <strong>IV</strong>-Stelle Tessin, Martin Kalbermatten: Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle<br />

Wallis.<br />

Geschäftsstelle<br />

Corinne Zbären-Lutz: Geschäftsführerin, Simone Bischof Lusti:<br />

Kommunikationsbeauftragte,<br />

Sekretärin.<br />

Judith Krummenacher-Müller:<br />

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Herr Scheiwiller, Sie haben am 1. Januar <strong>2011</strong> Ihre Stelle<br />

als Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle St. Gallen angetreten und wurden<br />

damit Mitglied der <strong>IV</strong>SK. Haben Sie sich im Verband<br />

schnell zurechtgefunden?<br />

Der Einstieg in die Verbandstätigkeiten ist mir dank der Unterstützung<br />

von allen Seiten einfach gemacht worden. Einerseits<br />

haben mich die Kolleginnen und Kollegen herzlich in den Kreis<br />

der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>-Leiterinnen und -Leiter aufgenommen und andererseits<br />

wurde mir auch seitens des Verbandes jederzeit die notwendige<br />

Unterstützung angeboten. Hilfreich war ausserdem der<br />

Einführungs-Halbtag auf der Geschäftsstelle in Luzern, an welchem<br />

ich über die wichtigsten Themen und die verbandsinterne<br />

Zusammenarbeit orientiert worden bin.<br />

Wie haben Sie Ihre erste Mitgliederversammlung vom<br />

10. März <strong>2011</strong> erlebt?<br />

Natürlich war ich auf diese erste Versammlung sehr gespannt.<br />

Zum Glück lernte ich an der Regionalkonferenz Ostschweiz<br />

bereits einen Teil der Mitglieder kennen. Dadurch war es leichter,<br />

an der Mitgliederversammlung auch mit anderen Kolleginnen<br />

und Kollegen Kontakte zu knüpfen. Die Organisation der<br />

Versammlung hat mich überzeugt. Schwierig war es für mich<br />

zu Beginn, die Fülle von Informationen aufzunehmen und entsprechend<br />

einzuordnen. Heute, nach über einem Jahr, finde<br />

ich mich mit den vielen Informationen besser zurecht und kann<br />

diese auch entsprechend einordnen.<br />

Von welcher Dienstleistung der <strong>IV</strong>SK können Sie am<br />

meisten profitieren? Welches Angebot vermissen Sie?<br />

Äusserst hilfreich ist die Aufbereitung der Informationen rund um<br />

Patrick Scheiwiller<br />

Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle St. Gallen<br />

Die neuen Mitglieder im Interview<br />

das gesamte <strong>IV</strong>-Geschehen. Auch von der zentralen Ausbildung<br />

im Bildungszentrum <strong>IV</strong> (BZ<strong>IV</strong>) können wir als Durchführungsstelle<br />

sehr profitieren. Was hingegen die Fülle der Informationen<br />

betrifft, hätte ich mir insbesondere in den ersten Monaten als<br />

neuer <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>leiter mehr Unterstützung erhofft, welche Informationen<br />

als wichtig bzw. weniger wichtig zu filtern sind.<br />

Was wünschen Sie der <strong>IV</strong>SK für die Zukunft?<br />

Eine starke Verbindung mit dem Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

(BSV) und die Ausrichtung auf die Zusammenarbeit zwischen<br />

Aufsicht und Durchführung. Darin sehe ich die Chance,<br />

mögliche Unklarheiten oder Schwierigkeiten zwischen Umsetzung<br />

und Durchführung frühzeitig zu erkennen und zu klären.<br />

Wird die Sanierung der <strong>IV</strong> Ihrer Meinung nach gelingen?<br />

Ich stelle fest, dass sich alle <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>leiterinnen und -leiter äusserst<br />

stark dafür engagieren, dass die übergeordneten Ziele der<br />

<strong>IV</strong> erreicht werden können. Ob die Sanierung gelingt, hängt hingegen<br />

von sehr vielen weiteren Faktoren ab, welche nicht von<br />

der <strong>IV</strong>SK bzw. den Durchführungsstellen beeinflussbar sind.<br />

Davon möchte ich zwei, meiner Meinung nach sehr wesentliche<br />

Faktoren, herausstreichen: Einerseits hinterlässt die aktuelle<br />

Wirtschaftslage bereits die ersten Spuren in den Betrieben.<br />

Dies wird auch die <strong>IV</strong> in ihren Bemühungen um eine erfolgreiche<br />

Arbeitsmarkt-Integration von Versicherten noch stärker fordern.<br />

Darüber hinaus wird es interessant und spannend sein, wie sich<br />

Politiker, Verbände und Institutionen bezüglich der konsequenten<br />

Umsetzung der <strong>IV</strong>-Sanierung verhalten werden und was sie<br />

unternehmen, um das immer noch vorhandene jährliche Defizit<br />

von circa einer Milliarde Franken zu verringern.<br />

5


Alessandro Tani<br />

Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle Aargau<br />

Die neuen Mitglieder im Interview<br />

Herr Tani, Sie haben am 1. August <strong>2011</strong> Ihre Stelle als<br />

Leiter der <strong>IV</strong>-Stelle Aargau angetreten und wurden<br />

damit Mitglied der <strong>IV</strong>SK. Haben Sie sich im Verband<br />

schnell zurechtgefunden?<br />

Ja, ich habe mich rasch im Verband zurechtgefunden, der Umgang<br />

ist sehr unkompliziert. Die verschiedenen Dienstleistungen<br />

und Mittel sind zudem sehr hilfreich. Ich hatte von Anfang an ein<br />

gutes Gefühl, was die Effizienz und Kompetenz des Verbandes<br />

angeht.<br />

Wie haben Sie Ihre erste Mitgliederversammlung vom<br />

22. September <strong>2011</strong> erlebt?<br />

Ich empfand die Versammlung als gut organisiert und strukturiert.<br />

Der Meinungsaustausch ist sachlich und konstruktiv. Dank<br />

der im Voraus verteilten Traktanden konnte ich mich in die verschiedenen<br />

Thematiken einlesen und entsprechend vorbereiten.<br />

Ich wurde herzlich empfangen und fühlte mich sofort akzeptiert.<br />

Von welcher Dienstleistung der <strong>IV</strong>SK können Sie am<br />

meisten profitieren? Welches Angebot vermissen Sie?<br />

Es gibt für mich keine bevorzugte Dienstleistung, vielmehr bringen<br />

alle Dienstleistungen der <strong>IV</strong>SK zusammen einen Gewinn für<br />

uns <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>. Die Interessenvertretung und die Förderung der<br />

einheitlichen Rechtsanwendung bringen klare Vorteile, insbesondere<br />

das Ressortsystem überzeugt mich. Die Plenartagungen<br />

finde ich ein gutes Mittel, um diversen Interessensgruppen<br />

und Partnern unsere tägliche Arbeit näher zu bringen.<br />

Was wünschen Sie der <strong>IV</strong>SK für die Zukunft?<br />

Ein weiterhin erfolgreiches Interagieren auf diversen Stufen.<br />

Wird die Sanierung der <strong>IV</strong> Ihrer Meinung nach gelingen?<br />

Ja, meiner Meinung nach befindet sich die <strong>IV</strong> auf dem richtigen<br />

Weg. Seit der 5. <strong>IV</strong>G-Revision gilt der Grundsatz «Eingliederung<br />

vor Rente». Dies ist das zentrale Element, um die Sanierung voranzutreiben.<br />

Mit der 6. <strong>IV</strong>G-Revision sind die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> noch<br />

stärker gefordert, die Arbeitgeber einzubeziehen. Diese sind das<br />

entscheidende Bindeglied zwischen <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und versicherten<br />

Personen. Das Gelingen der Sanierung hängt zudem wesentlich<br />

von der Wirtschaftslage ab.<br />

6 www.ivsk.ch <strong>IV</strong>-STELLEN-KONFERENZ • CONFÉRENCE DES OFFICES AI • CONFERENZA DEGLI UFFICI AI • CONFERENZA DILS UFFIZIS AI


Liste der Mitglieder<br />

ZH <strong>IV</strong>-Stelle Zürich<br />

Leitung: Marc Gysin<br />

BE <strong>IV</strong>-Stelle Kanton Bern<br />

Leitung: Dieter Widmer<br />

LU <strong>IV</strong>-Stelle Luzern<br />

Leitung: Donald Locher<br />

UR <strong>IV</strong>-Stelle Uri<br />

Leitung: Christoph Horat<br />

SZ <strong>IV</strong>-Stelle Schwyz<br />

Leitung: Andreas Dummermuth<br />

OW <strong>IV</strong>-Stelle Obwalden<br />

Leitung: Albert Hischier<br />

SO <strong>IV</strong>-Stelle Solothurn<br />

Leitung: Martin Gabl<br />

BS <strong>IV</strong>-Stelle Basel-Stadt<br />

Leitung: Rolf Schürmann<br />

BL <strong>IV</strong>-Stelle Basel-Landschaft<br />

Leitung: Reto Baumgartner<br />

SH <strong>IV</strong>-Stelle Schaffhausen<br />

Leitung: Bruno Bischof<br />

AR <strong>IV</strong>-Stelle Appenzell Ausserrhoden<br />

Leitung: Rodolphe Dettwiler<br />

Weitere Informationen unter www.iv-stellen.ch<br />

AI <strong>IV</strong>-Stelle Appenzell Innerrhoden<br />

Leitung: René Lendenmann<br />

TG Amt für AHV und <strong>IV</strong> des<br />

Kantons Thurgau<br />

Leitung: Anders Stokholm<br />

TI Ufficio dell’assicurazione invalidità<br />

Leitung: Monica Maestri<br />

VD Office de l’AI pour le canton<br />

de Vaud<br />

Leitung: Jean-Philippe Ruegger<br />

VS Kantonale <strong>IV</strong>-Stelle Wallis<br />

Leitung: Martin Kalbermatten<br />

NE Office AI du canton de Neuchâtel<br />

Leitung: Fabio Fierloni<br />

GE Office cantonal AI Genève<br />

Leitung: Natalia Weideli Bacci<br />

NW <strong>IV</strong>-Stelle Nidwalden<br />

Leitung: Monika Dudle-Ammann<br />

GL <strong>IV</strong>-Stelle Glarus<br />

Leitung: Helen Monioudis<br />

ZG <strong>IV</strong>-Stelle Zug<br />

Leitung: Rolf Lindenmann<br />

«Die abwechslungsreichen Arbeiten<br />

in der Schreinerei gefallen mir.»<br />

FR Office AI du canton de Fribourg<br />

Leitung: Philippe Felder<br />

SG <strong>IV</strong>-Stelle St. Gallen<br />

Leitung: Patrick Scheiwiller<br />

GR <strong>IV</strong>-Stelle Graubünden<br />

Leitung: Josef Nauer<br />

AG <strong>IV</strong>-Stelle Aargau<br />

Leitung: Alessandro Tani<br />

JU Office de l’AI du Jura<br />

Leitung: Christophe Aubry<br />

<strong>IV</strong>-Stelle für Versicherte im Ausland<br />

Leitung: Huguette Krattinger<br />

FL Liechtensteinische <strong>IV</strong>-Anstalt<br />

Leitung: Walter Kaufmann<br />

7


Corinne Zbären-Lutz, Geschäftsführerin<br />

Bericht der Geschäftsführerin<br />

<strong>2011</strong> fanden vier Mitgliederversammlungen und sechs Vorstandssitzungen<br />

(fünf ordentliche und eine ausserordentliche)<br />

statt. Die Geschäftsstelle sorgte für einen reibungslosen Ablauf<br />

der Sitzungen. Einige Geschäfte wurden auch im Zirkulationsverfahren<br />

behandelt.<br />

Im Berichtsjahr konnte Patrick Scheiwiller als neuer Leiter der<br />

<strong>IV</strong>-Stelle St. Gallen (ab 1. Januar <strong>2011</strong>) begrüsst werden. Im<br />

Kanton Aargau konnte die <strong>IV</strong>-Stelle nach einer Interimsleitung<br />

durch Bergita Kayser am 1. August <strong>2011</strong> in die Hände von Alessandro<br />

Tani übergehen. Beide neuen Leiter berichten in einem<br />

Interview (vgl. Seiten 5 und 6) über ihre Aufnahme in den Verband<br />

und dessen Arbeit.<br />

Der Verband ist im Ressortsystem organisiert. Jedes Mitglied<br />

wirkt in einem Ressort mit. Grössere <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> engagieren sich<br />

in zwei Ressorts (AG, BE, VD, ZH). Dem Wunsch der <strong>IV</strong>-Stelle<br />

St. Gallen, ebenfalls in zwei Ressorts mitzuarbeiten, wurde gerne<br />

Folge geleistet. Die Neukonstituierung der Ressorts erfolgte<br />

am 28. Januar <strong>2011</strong>.<br />

Basierend auf den Vereinszielen für die aktuelle Legislatur erarbeitete<br />

der Vorstand in der ersten Jahreshälfte ein Relationship-Management,<br />

sodann wurde das Kommunikationskonzept<br />

für die Periode 2008–2010 evaluiert und darauf aufbauend<br />

das Kommunikationskonzept <strong>2011</strong>–2013 verabschiedet. Die<br />

Positio nierung der Vereinsorgane (Mitgliederversammlung und<br />

Vorstand) wurde überprüft und die notwendigen Anpassungen<br />

auf Stufe Pflichtenhefte Ressortverantwortliche, Organisations-<br />

und Geschäftsstellenreglement vorgenommen. Damit ist der<br />

Verband für die nächsten Jahre gewappnet.<br />

Neue Homepage aufgeschaltet<br />

Am 26. April <strong>2011</strong> wurde die neue Homepage des Verbandes<br />

aufgeschaltet. Dabei wurde insbesondere das Extranet verbessert,<br />

in dem man nun deutlich besser navigieren kann. Aus dem<br />

Redesign ging ein schlichterer und modernerer Internetauftritt<br />

hervor, der den Bedürfnissen des Verbandes deutlich besser<br />

Rechnung tragen kann. Auch die Bilder wurden ausgewechselt.<br />

Die frühere Homepage enthielt Landschaftsbilder ohne Bezug<br />

zur <strong>IV</strong>, mit denen sich der Verband nicht mehr identifizieren<br />

konnte. Die Geschäftsstelle entwickelte deshalb für die neue<br />

Homepage und die nächsten drei <strong>Jahresbericht</strong>e ein neues Bildkonzept.<br />

Die neuen Bilder zeigen Menschen mit Behinderungen<br />

beim Arbeiten in verschiedenen Berufen sowie Beratungssituationen,<br />

die in den <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> Waadt und Luzern fotografiert werden<br />

durften. An dieser Stelle sei den beiden <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>-Leitern<br />

für die Mithilfe herzlich gedankt. Es werden darüber hinaus Personen<br />

gezeigt, die im Alltag auf ein Hilfsmittel der <strong>IV</strong> angewiesen<br />

sind. Als neuer Webmaster konnte die Creanet Internet Service<br />

AG, Sursee, gewonnen werden.<br />

Am 11. November 2010 hatten die Bundesräte Johann Schneider-Ammann<br />

und Didier Burkhalter den Beschluss gefällt, dass<br />

die interinstitutionelle Zusammenarbeit (IIZ) weiter entwickelt<br />

und gefördert werden soll. Dafür wurde eine nationale IIZ-<br />

Organisation eingesetzt. Auf Antrag der nationalen Fachstelle<br />

IIZ wurde die Verantwortung für die Homepage IIZ, welche über<br />

8 www.ivsk.ch <strong>IV</strong>-STELLEN-KONFERENZ • CONFÉRENCE DES OFFICES AI • CONFERENZA DEGLI UFFICI AI • CONFERENZA DILS UFFIZIS AI


«Trotz Sehbehinderung konnte ich die<br />

Regelschule besuchen. Jetzt mache ich<br />

eine Lehre als Informatiker.»<br />

viele Jahre vom Verband stellvertretend für die IIZ-Partner betreut<br />

worden war, dem Staatssekretariat für Wirtschaft SECO<br />

übertragen.<br />

Regelmässige Dienstleistungen<br />

Die Geschäftsstelle verschickt an die Mitglieder regelmässig<br />

Informationen mit der Korrespondenz des Verbandes, parlamentarischen<br />

Vorstössen, Artikeln, Gerichtsurteilen, Hinweisen auf<br />

Veranstaltungen und weiteren Informationen. Die Protokolle und<br />

sonstigen Dokumente der Mitgliederversammlung, des Vorstandes,<br />

der Ressorts und der Arbeitsgruppen werden laufend auf<br />

dem Extranet aufgeschaltet und die Mitglieder jeweils mittels<br />

Newsletter über die neusten Updates informiert. Auf dem Extranet<br />

wird auch wöchentlich der Argus Pressespiegel der letzten<br />

sieben Tage aufgeschaltet sowie jeweils am Ende des Monats<br />

eine Analyse der Medienberichterstattung über die <strong>IV</strong>. Im Juni<br />

hat die Geschäftsstelle ein Politmonitoring eingeführt, das der<br />

<strong>IV</strong>SK freundlicherweise von der <strong>IV</strong>-Stelle Solothurn übergeben<br />

wurde, um es einem grösseren Interessenkreis zugänglich<br />

zu machen. Das Politmonitoring gibt einen Überblick über die<br />

politischen Vorstösse und die Geschäfte des Bundesrats im<br />

Bereich der Sozialversicherungen, die im Parlament und in den<br />

Kommissionen für Soziale Sicherheit und Gesundheit behandelt<br />

werden. Die Geschäftsstelle aktualisiert das Monitoring jeweils<br />

vor den Sessionen, resp. vor Beginn der periodischen Kommissionssitzungen.<br />

Schliesslich unterhält die Geschäftsstelle eine aktuelle Liste mit<br />

den Arbeitsgruppen, eine Literaturliste sowie diverse Listen mit<br />

den Ansprechpersonen der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> zu verschiedenen Themen.<br />

Die Geschäftsstelle ist für den Unterhalt der Homepage<br />

und die Redaktion des <strong>Jahresbericht</strong>s zuständig.<br />

Die Aufgaben der Geschäftsstelle<br />

Die Geschäftsstelle setzt gemeinsam mit dem Präsidenten, dem<br />

Vorstand und den Ressorts die Ziele der <strong>IV</strong>SK um. Sie organisiert<br />

die Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen,<br />

bereitet Arbeitspapiere vor und führt die Rechnung der <strong>IV</strong>SK.<br />

Als Drehscheibe für den Austausch von Informationen pflegt sie<br />

zudem gemeinsam mit dem Präsidenten und den Vorstandsmitgliedern<br />

die Kontakte zu Behörden, Partnerverbänden und Institutionen.<br />

Mitgliederversammlungen <strong>2011</strong><br />

10. März (59. Mitgliederversammlung) Bern<br />

26. Mai (60.) Zug<br />

22. September (61.) Luzern<br />

1./2. Dezember (62.) Saignelégier (JU)<br />

Vorstandssitzungen <strong>2011</strong><br />

27./28. Januar (111. Vorstandssitzung) Zürich<br />

7./8. April (112.) Luzern<br />

15./16. Juni (113.) Sarnen (OW)<br />

18./19. August (114.) Weissbad (AI)<br />

3./4. November (115.) Luzern<br />

9


«Wir kochen für viele Gäste. Deshalb beginnen<br />

wir schon früh mit den Vorbereitungen.»<br />

Übersicht Ressorts<br />

Ressort<br />

Präsidium<br />

Jean-Philippe Ruegger<br />

Aufgaben<br />

Der Präsident vertritt die <strong>IV</strong>SK gegen aussen.<br />

Er ist Ansprechperson für das Bundesamt<br />

für Sozialversicherungen (BSV),<br />

Partner organisationen, Politiker und die<br />

Medien. Zudem ist er für die Verbandsstrategie<br />

verantwortlich und steht der Geschäftsstelle<br />

vor.<br />

Seiten 12 bis 13<br />

Ressort<br />

Rahmenbedingungen<br />

Monika Dudle-Ammann<br />

Aufgaben<br />

Das Ressort sorgt für eine bestmögliche<br />

Gestaltung der Rahmenbedingungen für<br />

die Arbeit der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>. Dazu klärt es mit<br />

dem Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

offene Fragen betreffend Ressourcen, <strong>Stellen</strong><br />

oder Finanzen. Zudem erstellt das Ressort<br />

Vernehmlassungsantworten zuhanden<br />

der Bundesbehörden, wenn sich politisches<br />

Geschehen auf die Invalidenversicherung<br />

auswirken könnte. Schliesslich ist das Ressort<br />

für Qualitätssicherung und Evaluationen<br />

zuständig.<br />

Mitglieder<br />

Monika Dudle-Ammann (NW)<br />

Fabio Fierloni (NE)<br />

Huguette Krattinger<br />

(<strong>IV</strong>-Stelle für Versicherte im Ausland)<br />

Rolf Lindenmann (ZG)<br />

Donald Locher (LU)<br />

Josef Nauer (GR)<br />

Dieter Widmer (BE)<br />

Seite 13 bis 14<br />

Ressort<br />

Datenaustausch<br />

Anders Stokholm<br />

Aufgaben<br />

Das Ressort erarbeitet zuhanden der <strong>IV</strong>-<br />

<strong>Stellen</strong> technische Instrumente für die Datenerhebung.<br />

Zudem ist es für einen sauberen<br />

Datenaustausch zwischen <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und<br />

BSV, zwischen <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und Ausgleichskassen<br />

und zwischen <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und ZAS verantwortlich.<br />

Weitere Aufgaben bestehen in<br />

der Koordination der vier EDV-Pools (GILAI,<br />

OS<strong>IV</strong>, IGS, ZAS) auf Ebene Datenaustausch<br />

und der Sicherstellung der Grundlagen für<br />

statistische Auswertungen.<br />

Mitglieder<br />

Anders Stokholm (TG)<br />

Natalia Weideli-Bacci (GE)<br />

Andreas Dummermuth (SZ)<br />

Rolf Schürmann (BS)<br />

Seiten 14 bis 15<br />

10 www.ivsk.ch <strong>IV</strong>-STELLEN-KONFERENZ • CONFÉRENCE DES OFFICES AI • CONFERENZA DEGLI UFFICI AI • CONFERENZA DILS UFFIZIS AI


«Wir kennen uns, das Pferd und ich. Die Arbeit mit<br />

ihm ist sehr abwechslungsreich und es braucht viel<br />

Pflege. Bei der Arbeit mit diesen Tieren muss man<br />

Ruhe bewahren können.»<br />

Ressort<br />

Interne Dienstleistungen<br />

Marc Gysin<br />

Aufgaben<br />

Das Ressort erbringt Dienstleistungen zur<br />

Entlastung der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>: Es erarbeitet<br />

Formulare und Textbausteine, schafft Instrumente<br />

für die Öffentlichkeitsarbeit, kümmert<br />

sich um die Ausbildung der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und regelt die<br />

regionalen Erfahrungsaustausche zwischen<br />

den <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>. Schliesslich beschäftigt sich<br />

das Ressort mit der Weiterentwicklung der<br />

Versicherungsmedizin. Dazu arbeitet es mit<br />

der Interessengemeinschaft für Versicherungsmedizin<br />

«Swiss Insurance Medicine»<br />

(SIM) in Winterthur und der «Academy of<br />

Swiss Insurance Medicine» (asim) am Universitätsspital<br />

Basel zusammen.<br />

Mitglieder<br />

Marc Gysin (ZH)<br />

Reto Baumgartner (BL)<br />

Bruno Bischof (SH)<br />

Philippe Felder (FR)<br />

Albert Hischier (OW)<br />

Christoph Horat (UR)<br />

Helen Monioudis (GL)<br />

Patrick Scheiwiller (SG)<br />

Seiten 15 bis 16<br />

Ressort<br />

Versicherungsleistungen<br />

Monica Maestri<br />

Aufgaben<br />

Das Ressort klärt offene Fragen bezüglich<br />

der Leistungen der Invalidenversicherung<br />

mit dem Ziel, Abläufe und Verfahren möglichst<br />

einfach zu gestalten und eine einheitliche<br />

Umsetzung des Gesetzes zu gewährleisten.<br />

Wenn nötig, stellt das Ressort<br />

Anträge ans BSV zur Überarbeitung von<br />

Kreisschreiben und Weisungen. Zudem<br />

gibt es an die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> Empfehlungen zur<br />

Umsetzung von Gesetzesartikeln ab.<br />

Mitglieder<br />

Monica Maestri (TI)<br />

Rodolphe Dettwiler (AR)<br />

Elisabeth Hüsler-Christen (ZH)<br />

Michel Rion (JU)<br />

René Lendenmann (AI)<br />

Trudi Zemp (AG)<br />

Seiten 17 bis 18<br />

Ressort<br />

Integration<br />

Martin Kalbermatten<br />

Aufgaben<br />

Das Ressort behandelt Fragen betreffend<br />

Früherfassung und beruflicher Eingliederung.<br />

Zudem koordiniert es die Leistungen<br />

und Angebote der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> im Bereich der<br />

beruflichen Eingliederung und die Integrationsbemühungen<br />

der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> mit denen<br />

von Partnerorganisationen, Versicherern<br />

und Arbeitgebern.<br />

Mitglieder<br />

Martin Kalbermatten (VS)<br />

Ida Bircher (BE)<br />

Martin Gabl (SO)<br />

Sylvia Kunz (AG)<br />

Daniel Naef (TG)<br />

Olivier Parel (VD)<br />

Michael Rimle (SG)<br />

Dieter Widmer (BE)<br />

Seiten 18 bis 19<br />

11


Jean-Philippe Ruegger, Präsident<br />

Bericht des<br />

Präsidenten<br />

Vorbereitungen zur <strong>IV</strong>G-Revision 6a<br />

Nachdem die eidgenössischen Räte dem ersten Massnahmenpaket<br />

der 6. <strong>IV</strong>G-Revision (<strong>IV</strong>G-Revision 6a) am 18. März <strong>2011</strong><br />

zugestimmt hatten, musste das Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

(BSV) innerhalb weniger Monate die Verordnung über<br />

die Invalidenversicherung (<strong>IV</strong>V) anpassen und verschiedene<br />

Kreisschreiben zu neuen Instrumenten ausarbeiten. Die Revision<br />

trat per 1. Januar 2012 in Kraft. Um die erfolgreiche Umsetzung<br />

des neuen Gesetzes sicherzustellen, konnte die <strong>IV</strong>SK jeweils<br />

ihre Sicht einbringen und Anpassungsvorschläge machen. Auch<br />

die Gremien AHV/<strong>IV</strong>-Kommission und <strong>IV</strong>-Ausschuss, in denen<br />

der Präsident vertreten ist, befassten sich im vergangenen Jahr<br />

intensiv mit den Änderungen der <strong>IV</strong>V im Zusammenhang mit der<br />

<strong>IV</strong>G-Revision 6a. Bereits seit Anfang 2010 haben Vertreterinnen<br />

und Vertreter des BSV und der <strong>IV</strong>SK in verschiedenen Teilprojekten<br />

die Umsetzung der <strong>IV</strong>G-Revision 6a vorbereitet. Im Zentrum<br />

stand die Frage, wie neue Massnahmen und Prozesse –<br />

z.B. der neue Wiedereingliederungsprozess aus der Rente oder<br />

der Arbeitsversuch – ausgestaltet werden sollen.<br />

Konstruktive Zusammenarbeit zwischen<br />

Aufsicht und Durchführung<br />

Der Vorstand traf sich im vergangenen Jahr sechs Mal mit den<br />

Bereichsleiterinnen und Bereichsleitern des Geschäftsfeldes <strong>IV</strong><br />

in der Koordinationskommission (KoKo). Wichtige Themen wa-<br />

ren neben der 6. <strong>IV</strong>G-Revision das zweite Forschungsprogramm<br />

zur <strong>IV</strong> (FoP2-<strong>IV</strong>) (vgl. Bericht Ressort Rahmenbedingungen),<br />

die Auswirkungen des Bundesgerichtsurteils zur medizinischen<br />

Begutachtung der <strong>IV</strong> auf das <strong>IV</strong>-Verfahren (vgl. Bericht Ressort<br />

Interne Dienstleistungen) und die per 1. Juli <strong>2011</strong> neu eingeführte<br />

Pauschalvergütung von Hörgeräten. Der Systemwechsel hatte<br />

im Prozess der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> bei der Versorgung von versicherten<br />

Personen mit Hörgeräten verschiedene Änderungen zur Folge.<br />

Die Kreisschreiben und Rundschreiben wurden entsprechend<br />

angepasst. Via KoKo erhielt die <strong>IV</strong>SK zudem Informationen aus<br />

erster Hand über den Stand des 2. Massnahmenpakets der<br />

6. <strong>IV</strong>G-Revision (<strong>IV</strong>G-Revision 6b): Am 13. Mai <strong>2011</strong> verabschiedete<br />

der Bundesrat die Botschaft und bereits am 19. Dezember<br />

<strong>2011</strong> beriet der Ständerat die Vorlage und hiess sie mit 30 zu<br />

9 Stimmen gut. Der Antrag der vorberatenden Kommission, das<br />

neue Rentensystem nur bei neuen Renten anzuwenden, wurde<br />

ebenfalls gutgeheissen. Bei Bedarf und wenn wichtige Themen<br />

anstehen, werden jeweils Vertreter des BSV an die Mitgliederversammlungen<br />

eingeladen. <strong>2011</strong> nahm Stefan Ritler, der Leiter<br />

des Geschäftsfeldes <strong>IV</strong> im BSV, an der Mitgliederversammlung<br />

vom September teil.<br />

Austausch mit Partnern der<br />

sozialen Sicherheit verstärken<br />

Auch im vergangenen Jahr arbeitete die <strong>IV</strong>SK aktiv mit ihren Partnern<br />

der sozialen Sicherheit zusammen. Der Präsident und die<br />

Vize-Präsidentin trafen sich zwei Mal mit Vertreterinnen und Vertretern<br />

der <strong>Konferenz</strong> der kantonalen Ausgleichskassen (KKAK),<br />

der Vereinigung der Verbandsausgleichskassen (VVAK), der<br />

Infostelle AHV/<strong>IV</strong> und eAHV/<strong>IV</strong> in der Kontaktgruppe. An der<br />

nationalen Tagung «Versichert – gesichert – entsichert» der<br />

Schweizerischen <strong>Konferenz</strong> für Sozialhilfe (SKOS) vom 9. März<br />

<strong>2011</strong> nahm der Präsident zudem am Podium «Soziale Sicherung<br />

– Praxis und Verbände im Gespräch» teil. Die <strong>IV</strong>SK hat sich das<br />

Ziel gesteckt, den gegenseitigen Austausch mit ihren Partnern<br />

noch zu verstärken. Der Vorstand hat deshalb im letzten Jahr<br />

die Zusammenarbeit mit den Partnern analysiert und zusätzliche<br />

Massnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit bestimmt.<br />

Empfehlungen der Ressorts fördern<br />

einheitlichen Auftritt<br />

<strong>2011</strong> fanden fünf Vorstandssitzungen und vier Mitgliederversammlungen<br />

statt. Daneben leisteten die Vorstandsmitglieder<br />

und die Ressortmitglieder eine grosse Arbeit in den Ressorts.<br />

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<strong>2011</strong> gaben die Ressorts insgesamt 15 neue Empfehlungen an<br />

die Mitglieder ab, z.B. in Bezug auf die Ausgestaltung von Prozessen,<br />

die Umsetzung von Kreisschreiben oder das Verhalten<br />

gegenüber Partnern und versicherten Personen. Die Empfehlungen<br />

der Ressorts tragen wesentlich zu einem einheitlichen Auftritt<br />

der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> gegen aussen bei und von der Arbeit der Ressorts<br />

hängt es ab, wie erfolgreich sich die <strong>IV</strong>SK gegen innen und<br />

aussen positionieren kann. Der Vorstand hat deshalb <strong>2011</strong> im<br />

Rahmen der Überarbeitung des Kommunikationskonzepts das<br />

Schwergewicht auf die verbandsinterne Kommunikation gelegt.<br />

Der interne Zusammenhalt soll verstärkt und neue Mitglieder<br />

von Beginn weg noch besser in den Verband eingebunden werden.<br />

Weitere Informationen über die Leistungen der einzelnen<br />

Ressorts im vergangenen Jahr liefern die ausführlichen Berichte<br />

der Ressortleiterinnen und -leiter.<br />

Kampagne für Arbeitgeber lanciert<br />

Wichtige Ziele des Kommunikationskonzepts <strong>2011</strong>–2013 bilden<br />

auch die Unterstützung der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> bei der Arbeitgeberkommunikation<br />

und die Kommunikation gegenüber der Bevölkerung.<br />

Negative Berichterstattung über die <strong>IV</strong> wird es immer geben,<br />

denn ohne genaue Kenntnisse des Einzelfalls sind negative Entscheide<br />

der <strong>IV</strong> manchmal schwierig nachvollziehbar. Wichtig ist,<br />

gleichzeitig auch positive Beispiele bekannt zu machen, resp.<br />

aufzuzeigen, welche Leistungen die <strong>IV</strong> für Menschen mit Behinderung<br />

erbringt, gerade auch im Bereich der Eingliederung.<br />

<strong>2011</strong> lancierte die <strong>IV</strong>SK gemeinsam mit dem Schweizer Arbeitgeberverband,<br />

dem Gewerbeverband und dem BSV eine Kampagne<br />

für Arbeitgeber. In ersten Schritten erarbeitete eine Arbeitsgruppe<br />

den Leitfaden für die berufliche Eingliederung und<br />

den Flyer «Unterstützung für Arbeitgeber – Neuerungen in der<br />

<strong>IV</strong>». Das Informationsmaterial wurde Anfang 2012 via <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong><br />

und die Kanäle der beiden Verbände breit an die Arbeitgeber<br />

verteilt (vgl. Bericht Ressort Integration). Im Februar 2012 informierten<br />

die Partner an einer Pressekonferenz in Ipsach gemeinsam<br />

über die Kampagne für Arbeitgeber.<br />

Monika Dudle-Ammann<br />

Leiterin des Ressorts Rahmenbedingungen<br />

Ressort<br />

Rahmenbedingungen<br />

Sitzungsdaten <strong>2011</strong><br />

10. Februar, 6. Juni, 10. August, 26. September, 17. November<br />

Stellungnahme zur <strong>IV</strong>-Verordnung<br />

Die <strong>IV</strong>SK nahm am 23. August <strong>2011</strong> die Gelegenheit wahr, zum<br />

Entwurf zur Änderung der Verordnung über die Invalidenversicherung<br />

im Rahmen der <strong>IV</strong>G-Revision 6a Stellung zu nehmen.<br />

Bezüglich des neu eingeführten Assistenzbeitrags empfahl die<br />

<strong>IV</strong>SK in ihrer Vernehmlassungsantwort, den versicherten Personen<br />

mit Anspruch auf Assistenzbeitrag einen Mustervertrag für<br />

die Zusammenarbeit mit der Assistenzperson zur Verfügung zu<br />

stellen. Damit liesse sich vermeiden, dass Arbeitsverträge mit<br />

Assistenzpersonen abgeschlossen werden, die arbeitsrechtlich<br />

nicht korrekt sind. Gleichzeitig würde ein Mustervertrag die versicherte<br />

Person nicht bei der individuellen Ausgestaltung der<br />

Assistenzleistungen beeinträchtigen. Als Alternative zu einer<br />

solchen Regelung müsste in der Verordnung klargestellt werden,<br />

dass es nicht Aufgabe der <strong>IV</strong> ist, das Verhältnis versicherte<br />

Person – Assistenzperson zu regeln. Weitere Hauptthemen der<br />

Stellungnahme der <strong>IV</strong>SK betrafen die Übergangsbestimmung<br />

und verschiedene aus Sicht der <strong>IV</strong>SK ungeklärte Fragen bezüglich<br />

der versicherten Personen mit Wohnsitz im Ausland.<br />

13


Das Ressort verfasste darüber hinaus zuhanden des Präsidenten,<br />

der die Position der <strong>IV</strong>SK in der AHV/<strong>IV</strong>-Kommission<br />

und im <strong>IV</strong>-Ausschuss vertritt, weitere Stellungnahmen, z.B. zum<br />

Pilotversuch «Eine Pforte», der zurzeit im Kanton Aargau getestet<br />

wird.<br />

Vorschläge zur Weiterentwicklung der <strong>IV</strong><br />

<strong>2011</strong> befasste sich das Ressort mit Ideen, in welche Richtung<br />

sich die <strong>IV</strong> aus Sicht der Durchführungsstellen nach der<br />

6. <strong>IV</strong>G-Revision weiterentwickeln könnte und wie die erfolgreiche<br />

Umsetzung des Gesetzes sichergestellt werden kann.<br />

Durch ein entsprechendes Arbeitspapier wurde die Diskussion<br />

über die Zukunft der <strong>IV</strong> auch unter den Mitgliedern angeregt.<br />

Wie es mit der <strong>IV</strong> nach der erhofften Sanierung im Rahmen der<br />

6. <strong>IV</strong>G-Revision weitergehen könnte, soll darüber hinaus an der<br />

Plenartagung 2012 in Vevey diskutiert werden.<br />

5. <strong>IV</strong>G-Revision wird evaluiert<br />

Anfang 2010 wurde das zweite Forschungsprogramm zur <strong>IV</strong><br />

(FoP2-<strong>IV</strong>) initiiert, in dessen Zentrum die Evaluation der wichtigsten<br />

Massnahmen der 4. und 5. <strong>IV</strong>G-Revision steht. Das<br />

Ressort vertritt die <strong>IV</strong>SK in den Begleitgruppen zu folgenden<br />

Forschungsprojekten des FoP2-<strong>IV</strong>:<br />

Evaluation «Eingliederung vor Rente»: Frühfassung,<br />

Frühintervention und Integrationsmassnahmen.<br />

Das Forschungsprojekt untersucht, wie die neuen Eingliederungsinstrumente<br />

der 5. <strong>IV</strong>G-Revision durch die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong><br />

umgesetzt werden, ob sich verschiedene Umsetzungsmodelle<br />

dokumentieren lassen und ob der gewünschte Kulturwandel<br />

tatsächlich stattfand. Erste Resultate des Forschungsprojekts<br />

können ab Spätsommer 2012 erwartet werden.<br />

Formen interinstitutioneller Zusammenarbeit (IIZ) in<br />

der Schweiz: Bestandsaufnahme und Typologie.<br />

Ziel der Studie ist es, eine Übersicht der IIZ-Aktivitäten in den<br />

Kantonen zu erstellen. Dabei wird die Aufmerksamkeit insbesondere<br />

auf die Schnittstellen zwischen den «Hauptpartnern»<br />

ALV, <strong>IV</strong>, Sozialhilfe und Berufsbildung gerichtet. Das Forschungsprojekt<br />

soll im Mai 2012 gestartet werden.<br />

Wohn- und Betreuungssituation von Personen mit<br />

Hilflosenentschädigung.<br />

Die Studie geht der Frage nach, ob die Selbstbestimmung<br />

von Personen mit Hilfebedarf durch die neu eingeführten<br />

Massnahmen der 4. <strong>IV</strong>G-Revision verbessert wurde. Erste<br />

Resultate werden voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte<br />

2012 veröffentlicht.<br />

Anders Stokholm<br />

Leiter des Ressorts Datenaustausch<br />

Ressort<br />

Datenaustausch<br />

Sitzungsdaten <strong>2011</strong><br />

11. April, 7. Juli, 1. November<br />

Daten sammeln – durch wen, wie und wozu?<br />

Die elektronische Bearbeitung von Leistungsgesuchen generiert<br />

eine Fülle von Daten. Wer soll diese Datenfülle bearbeiten?<br />

Wie soll sie zur Verfügung gestellt und archiviert werden?<br />

Wozu sollen die aggregierten Daten eingesetzt werden? Mit<br />

solchen Fragen war das Ressort an jeder Sitzung im Berichtsjahr<br />

beschäftigt. So erstellen die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> im Verlaufe des<br />

Bearbeitungsprozesses die Daten zu jedem einzelnen Gesuch<br />

und übermitteln ihre Entscheide mittels Codierungen an die<br />

Zentrale Ausgleichsstelle (ZAS). Die ZAS generiert aufgrund<br />

dieser Daten in einem Data-Warehouse Statistiken, zu denen<br />

das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) Zugang hat.<br />

Bisher hatten die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>, obwohl Eignerinnen der Daten, keinen<br />

Zugang zu diesen Statistiken und mussten in ihren IT-Pools<br />

eigene erstellen. Das BSV prüft nun auf Veranlassung der <strong>IV</strong>-<br />

<strong>Stellen</strong>-<strong>Konferenz</strong> (<strong>IV</strong>SK), wie das Data-Warehouse auch für die<br />

<strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> nutzbar gemacht werden kann.<br />

Aktenführung und Wirkungsindikatoren<br />

Die grossen Speichermöglichkeiten der elektronischen Archive<br />

der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> bedeuten auch eine grosse Verantwortung für die<br />

Aktenführung und -aufbewahrung. Das BSV hat hierzu eine Weisung<br />

zur Aktenführung (WAF) erlassen, die allerdings sehr offen<br />

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formuliert ist. Zusammen mit den Ausgleichskassen und den<br />

Pools haben die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> innerhalb von eAHV/<strong>IV</strong> deshalb <strong>2011</strong><br />

ein Projekt gestartet, um die Interpretationsspielräume des WAF<br />

mittels eines Anhangs zu standardisieren und so die Einheitlichkeit<br />

von Aktenführung und -aufbewahrung zu gewährleisten.<br />

Und schliesslich erhalten die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und das BSV mit all<br />

den gesammelten Daten auch die Möglichkeit, Kennzahlen zur<br />

wirkungsorientierten Steuerung zu sammeln. Diese werden seit<br />

2007 in den Wirkungsindikatoren (WI) zusammengefasst. Nach<br />

nunmehr vier Jahren Erfahrung mit den WI stellen sich sowohl<br />

die <strong>IV</strong>SK als auch das BSV die Frage nach deren Nutzen. Die<br />

<strong>IV</strong>SK hat deshalb beschlossen, im Jahr 2012 in zwei Workshops<br />

die WI auf deren Nutzen für die Steuerung der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> hin zu<br />

hinterfragen. Die Resultate dieser Workshops sollen auch in die<br />

Arbeit der gemischten Arbeitsgruppe einfliessen, die das BSV<br />

im Laufe von 2012 zur Überarbeitung der WI einsetzen wird.<br />

Vorbereitung der <strong>IV</strong>G-Revision 6a<br />

In der gemischten Arbeitsgruppe «Daten <strong>IV</strong>» wurden <strong>2011</strong> an<br />

vier Sitzungen die operativen Umsetzungsthemen im Zusammenhang<br />

mit elektronischer Datenübermittlung und -sammlung<br />

diskutiert. Es entstanden Empfehlungen zu Handen von Ressort<br />

und <strong>IV</strong>SK-Vorstand bezüglich der Förderung der elektronischen<br />

Abrechnung und der Vergabe von Tarifnummern, die in der Unterarbeitsgruppe<br />

«Förderung Sumex» vorbereitet worden waren.<br />

Eine weitere Unterarbeitsgruppe – die Arbeitsgruppe «EDV-<br />

Umsetzung 6a» – bereitete die sich im Zusammenhang mit der<br />

<strong>IV</strong>G-Revision 6a abzeichnenden Neuerungen bei Formularen<br />

und Codierungen vor. Aufgrund der späten Verabschiedung von<br />

Gesetz, Verordnung und Kreisschreiben konnten diese Arbeiten<br />

nicht wie vorgesehen noch <strong>2011</strong> abgeschlossen werden.<br />

Marc Gysin<br />

Leiter des Ressorts Interne Dienstleistungen<br />

Ressort Interne<br />

Dienstleistungen<br />

Sitzungsdaten <strong>2011</strong><br />

11. Februar, 27. April, 22. Juni, 26. August, 21. September,<br />

28. Oktober, 30. November<br />

Planung und Realisierung der SuisseMED@P<br />

Per 1. März 2012 wurde aufgrund einer neuen Verordnungsbestimmung<br />

die SuisseMED@P realisiert. Mit dieser webbasierten<br />

Plattform können die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> die Aufträge für polydisziplinäre<br />

medizinische Gutachten nach dem Zufallsprinzip an die Gutachterstellen<br />

vergeben. Die SuisseMED@P ermöglicht es zudem,<br />

die Gutachten jederzeit qualitativ und quantitativ auszuwerten<br />

und sie schafft Transparenz, z.B. bezüglich der Gutachterstellen,<br />

die auf der Website von SuisseMED@P vorgestellt werden.<br />

Die zufällige Verteilung der Aufträge ist eines der Kriterien des<br />

Leiturteils des Bundesgerichts vom Juli <strong>2011</strong> zur medizinischen<br />

Begutachtung der <strong>IV</strong>. Weitere Kriterien des Leiturteils, die mit<br />

Hilfe der SuisseMED@P erfüllt werden, sind die Mindestdifferenzierung<br />

des Gutachtentarifs, die Verbesserung und Vereinheitlichung<br />

der Qualitätskontrollen sowie die Stärkung der Teilhaberechte<br />

der versicherten Personen.<br />

Das Ressort hat <strong>2011</strong> und Anfang 2012 alle Vorbereitungen zur<br />

Inbetriebnahme der SuisseMED@P getroffen:<br />

Entwicklung eines Grob- und Detailkonzepts in Abstimmung<br />

mit dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) und den<br />

polydisziplinären Gutachterstellen.<br />

15


Bestimmung einheitlicher Qualitätskriterien, anhand derer die<br />

<strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> eingehende Gutachten direkt in der Plattform prüfen<br />

können. Die Qualitätskriterien lehnen sich an die heute<br />

von den Gerichten angewendeten Standardkriterien an.<br />

Entwicklung eines detaillierten Handbuches in Deutsch, Französisch<br />

und Italienisch.<br />

Planung, Koordination und Durchführung der Pilotphase, die<br />

im Januar 2012 stattfand und bei der sich fünf <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und<br />

vier Gutachterstellen beteiligten.<br />

Organisation des Supports durch die Informatikfirma inklusive<br />

Benutzeranleitungen in Deutsch und Französisch für die Mitarbeitenden<br />

der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und der Gutachterstellen.<br />

Erarbeiten von Textentwürfen, um die versicherten Personen<br />

über die Durchführung der polydisziplinären Begutachtung<br />

und die Möglichkeit, ergänzende Fragen zu stellen, zu informieren.<br />

Die Textentwürfe wurden in allen drei Landessprachen<br />

bereitgestellt.<br />

SwissDRG: Rechnungskontrolle verstärken –<br />

Kostenexplosion vermeiden<br />

Per 1. Januar 2012 wurde das neue Tarifsystem SwissDRG<br />

(Swiss Diagnosis Related Groups) für stationäre akutsomatische<br />

Spitalleistungen eingeführt. Gemäss der letzten Revision des<br />

Krankenversicherungsgesetzes regelt SwissDRG die Vergütung<br />

von stationären Spitalleistungen schweizweit einheitlich nach Fallpauschalen.<br />

Angesichts der Einführung von SwissDRG gilt es zu<br />

klären, wie die korrekte Abrechnung der Spitalleistungen durch<br />

die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> sichergestellt und eine Kostenexplosion vermieden<br />

werden kann. Dazu wurde <strong>2011</strong> eine gemischte Arbeitsgruppe mit<br />

Vertreterinnen und Vertretern des BSV, der Zentralen Ausgleichsstelle<br />

(ZAS) und der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> gebildet, die am 8. November ihre<br />

erste Sitzung abhielt. Geplant ist ein dreistufiges Vorgehen, welches<br />

2012 schrittweise eingeführt und umgesetzt werden soll.<br />

Prüfstufe 1: Automatische Prüfung und Triage der Rechnungen<br />

durch die ZAS mittels eines DRG-Expertensystems.<br />

Prüfstufe 2: Vertiefte Prüfung der triagierten Rechnungen<br />

durch die <strong>IV</strong>-Stelle resp. den regionalen ärztlichen Dienst (RAD).<br />

Die Rechnungen werden manuell auf fehlerhafte Codierungen<br />

hin überprüft. Hierzu sind medizinische Detailunterlagen wie<br />

Austritts- und Operationsberichte etc. nötig.<br />

Prüfstufe 3: Vertiefte Prüfung durch eine externe DRG-Expertenstelle.<br />

Die Rechnungen werden aufgrund des vollständigen<br />

Dossiers geprüft. Zusätzliche Abklärungen bis hin zu Gutachten<br />

sind auf dieser Stufe möglich. Mit der Überprüfung durch eine<br />

neutrale, externe Stelle soll eine grössere Akzeptanz bei den<br />

Spitälern erreicht werden.<br />

Zertifizierung der RAD-Ärzte geplant<br />

Eine gemischte Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern<br />

des Bildungszentrums <strong>IV</strong> (BZ<strong>IV</strong>), der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> resp. RAD und<br />

des BSV arbeitete <strong>2011</strong> an der Entwicklung und Einführung<br />

eines offiziell anerkannten Zertifikats «Zertifizierter RAD-Arzt»<br />

analog dem SIM- oder FMH-Zertifikat. Die Arbeitsgruppe legte<br />

die Kriterien fest, welche RAD-Ärztinnen und -Ärzte für die Erlangung<br />

oder Beibehaltung des Zertifikats erfüllen müssen. Zudem<br />

wurden auf der Grundlage bestehender Kurse neue Angebote<br />

entwickelt, die in den 2012 erstmals durchgeführten Zertifikationslehrgang<br />

integriert werden. Mit der Zertifizierung soll die<br />

Qualität der Aus- und Weiterbildung der RAD-Ärzte gesichert<br />

und eine bessere Anerkennung bei den externen Instanzen wie<br />

z.B. den Gerichten erreicht werden.<br />

Grosser Aufwand für neue Texte<br />

und Formulare<br />

<strong>2011</strong> standen neben den Änderungen bei der Vergütung von<br />

Hörgeräten die Textanpassungen für die <strong>IV</strong>G-Revision 6a im<br />

Vordergrund. Sie machten zwei Sondersitzungen des Projektausschusses<br />

notwendig. Die rund 40 neuen Texte und die weit<br />

über 100 Anpassungen bestehender Texte erlitten in der Vorbereitungsphase<br />

laufend Änderungen, da die <strong>IV</strong>-Verordnung noch<br />

bis Mitte Oktober immer wieder angepasst wurde. Der grosse<br />

Aufwand lohnte sich aber: Am 1. Januar 2012 waren alle Texte<br />

und Formulare für die <strong>IV</strong>G-Revision 6a vorhanden, es mussten<br />

nur noch wenige Details bereinigt werden. Bei allen neuen<br />

Formularen wurden dynamische Textfelder integriert, um den<br />

versicherten Personen das Ausfüllen zu erleichtern.<br />

Bei der Erarbeitung des <strong>IV</strong>-Anmeldeformulars für die Übergangsleistung<br />

ist es erstmals gelungen, die medizinischen Fragen<br />

im Formular mit Vertretern der FMH abzusprechen und die<br />

Ärztinnen und Ärzte somit mit ins Boot zu holen. Aufgrund dieser<br />

erfolgreichen Zusammenarbeit wird der <strong>IV</strong>-Textkatalog im Frühling<br />

2012 die bestehenden Arztberichte und die <strong>IV</strong>-Anmeldung<br />

für Erwachsene überarbeiten. Dazu werden im Sinne der 5. und<br />

6. <strong>IV</strong>G-Revision auch Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber<br />

beigezogen, die bei der Eingliederung von Menschen mit<br />

Behinderung eine wesentliche Rolle spielen.<br />

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Monica Maestri<br />

Leiterin des Ressorts Versicherungsleistungen<br />

Ressort<br />

Versicherungsleistungen<br />

Sitzungsdaten <strong>2011</strong><br />

18. Februar, 28. April, 8. Juni, 12./13. September,<br />

28. Oktober, 15. Dezember<br />

Ältere Arbeitnehmer und Wiederaufnahme<br />

einer Erwerbstätigkeit<br />

Bis zu welchem Alter kann es älteren Arbeitnehmerinnen<br />

und Arbeitnehmern zugemutet werden, wieder eine Erwerbstätigkeit<br />

aufzunehmen? Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> sollen in Bezug auf diese<br />

Frage eine einheitliche Praxis entwickeln, die von den kantonalen<br />

Gerichten gestützt wird und im Einklang mit der Rechtsprechung<br />

des Bundesgerichts steht. Aufgrund von internen<br />

Weisungen einiger <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> und der Zusammenfassung<br />

der eidgenössischen und kantonalen Rechtsprechung verabschiedete<br />

das Ressort am 15./16. Dezember <strong>2011</strong> folgende<br />

Empfehlung: Der Faktor Alter sollte erst nach dem 60. Geburtstag<br />

einer versicherten Person berücksichtigt werden. Vor dieser<br />

Altersgrenze sollten die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> die Frage der Zumutbarkeit<br />

unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Auswirkungen<br />

des Gesundheitsschadens, Restarbeitsfähigkeit, Ausbildungsniveau,<br />

berufliche Erfahrung, Anpassungsfähigkeit, etc.<br />

klären.<br />

Versicherungsschutz während<br />

<strong>IV</strong>-Eingliederungsmassnahmen<br />

Im Rahmen der <strong>IV</strong>G-Revision 6a wurde der Artikel 11 <strong>IV</strong>G gestrichen.<br />

Damit ist die bisherige Pflicht der <strong>IV</strong>, Behandlungskosten<br />

im Falle von Krankheit oder Unfall im Zusammenhang mit<br />

Eingliederungsmassnahmen zu übernehmen, weggefallen. Das<br />

Ressort befasste sich mit den Konsequenzen, die daraus für<br />

versicherte Personen entstehen. Im Falle von Krankheit muss<br />

der jeweilige Krankenversicherer der versicherten Person die<br />

Behandlungskosten übernehmen. Komplizierter gestaltet sich<br />

die Situation bezüglich des Versicherungsschutzes, wenn die<br />

Eingliederungsmassnahmen unterbrochen werden müssen. Die<br />

<strong>IV</strong> springt dann nur ein, wenn die versicherte Person über keine<br />

andere Versicherungsdeckung verfügt.<br />

Eltern schwer behinderter Kinder entlasten<br />

Im Juli 2010 sprach das Bundesgericht ein Leiturteil bezüglich<br />

der Übernahme von Pflegeleistungen der Kinder-Spitex durch<br />

die <strong>IV</strong>. Laut Urteil ist die <strong>IV</strong> bei Kindern mit Geburtsgebrechen<br />

nur für Pflegeleistungen zuständig, die ärztlich angeordnet sind<br />

und nur von medizinischen Fachpersonen ausgeführt werden<br />

können. Das Bundesgerichtsurteil trug massgeblich zur Klärung<br />

der rechtlichen Situation bei. Es hatte aber Leistungskürzungen<br />

bei der Kinder-Spitex zur Folge, die einige Familien in eine prekäre<br />

Situation brachten.<br />

Die Geldleistungen der Hilflosenentschädigung (HE) und des<br />

Intensivpflegezuschlags (IPZ) reichen bei schweren Fällen für<br />

die Leistungen der Kinder-Spitex nicht aus. Betroffene Eltern<br />

und Kinder-Spitex-Organisationen kritisierten die Praxisänderung<br />

stark, ein grosses Medienecho wurde ausgelöst. Im weiteren<br />

Verlauf suchte das Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

(BSV) mit den Kinder-Spitex-Organisationen das Gespräch,<br />

um Lösungen zur Entlastung betroffener Eltern zu entwickeln.<br />

Darauf wurde der Anspruch auf den mit der <strong>IV</strong>G-Revision 6a<br />

neu eingeführten Assistenzbeitrag auf schwer pflegebedürftige<br />

Kinder und Jugendliche ausgeweitet, die zu Hause statt in<br />

einer Institution gepflegt werden. Am 13. Dezember <strong>2011</strong> trafen<br />

sich Vertreterinnen und Vertreter des BSV und der <strong>IV</strong>SK<br />

mit einem Komitee der Kinder-Spitex-Organisationen, um das<br />

<strong>IV</strong>-Rundschreiben anzupassen, das per 1. März 2012 in Kraft<br />

getreten ist. Es wurde unter anderem diskutiert, wie betroffene<br />

Eltern möglichst schnell zu Pflegeleistungen kommen und wie<br />

weitere Akteure (z.B. die Kantone) zu ihrer Entlastung beitragen<br />

könnten.<br />

17


Empfehlungen und Abklärungsgrundlagen<br />

Nachdem das Schema zur Bemessung der Hilflosenentschädigung<br />

(HE) bei Minderjährigen Anfang <strong>2011</strong> erfolgreich getestet<br />

worden war, wurde es am 18. Februar als Ressortempfehlung<br />

verabschiedet. Das Schema soll zu einer schweizweit<br />

einheitlichen Bemessung der HE bei Minderjährigen beitragen.<br />

Aufgrund von Änderungen im Zusammenhang mit der 6. <strong>IV</strong>G-<br />

Revision überarbeitete das Ressort die Tabelle der Sanktionen<br />

bei Verletzung der Mitwirkungspflicht und stellte den Mitgliedern<br />

eine aktualisierte Version zur Verfügung. Die <strong>IV</strong>SK-interne<br />

Arbeitsgruppe Hilfsmittel befasste sich zudem mit aktuellen<br />

Umsetzungsproblemen bei den Hilfsmitteln.<br />

Stellungnahmen des Ressorts<br />

Das Ressort hat zuhanden des BSV zu folgenden Kreisschreiben<br />

Stellung genommen, die im Zusammenhang mit der <strong>IV</strong>G-<br />

Revision 6a neu erstellt oder überarbeitet worden waren:<br />

Kreisschreiben über Invalidität und Hilflosigkeit in der Invalidenversicherung<br />

(KSIH)<br />

Kreisschreiben über das Verfahren in der Invalidenversicherung<br />

(KSVI)<br />

Kreisschreiben über den Assistenzbeitrag (KSAB)<br />

Kreisschreiben über die Taggelder der Invalidenversicherung<br />

(KSTI)<br />

Kreisschreiben über die Schlussbestimmungen der Änderung<br />

vom 18. März <strong>2011</strong> des <strong>IV</strong>G (KSSB)<br />

Kreisschreiben über die Schutzfrist (KSSF)<br />

Das Ressort hat zudem am 29. Januar <strong>2011</strong> zuhanden des<br />

BSV zum medizinischen Leitfaden zum Geburtsgebrechen 404<br />

(Psychoorganisches Syndrom POS) Stellung genommen. Der<br />

Leitfaden soll dazu beitragen, dass die Antragsteller (behandelnde<br />

Ärzte und Kliniken) einen vergleichbaren Informationsstand<br />

haben und die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> für die Erkennung des Geburtsgebrechens<br />

einheitliche Kriterien anwenden. Der Leitfaden wurde<br />

dem per 1. März 2012 aktualisierten Kreisschreiben über die<br />

Medizinischen Eingliederungsmassnahmen (KSME) als Anhang<br />

beigefügt.<br />

Martin Kalbermatten<br />

Leiter des Ressorts Integration<br />

Ressort<br />

Integration<br />

Sitzungsdaten <strong>2011</strong><br />

16. März, 28. Juni, 21. September und 18. November<br />

Vorbereitung Inkrafttreten<br />

<strong>IV</strong>G-Revision 6a<br />

Einer der Schwerpunkte der <strong>IV</strong>G-Revision 6a bildet die eingliederungsorientierte<br />

Rentenrevision. Die Wiedereingliederung von<br />

Rentnerinnen und Rentnern mittels Wiedereingliederungsmassnahmen<br />

steht dabei im Vordergrund. Zudem wird im Rahmen der<br />

<strong>IV</strong>G-Revision 6a das Instrumentarium im Bereich der beruflichen<br />

Eingliederung mit weiteren Instrumenten wie dem neuen Arbeitsversuch<br />

ergänzt. Nach Vorliegen der entsprechenden gesetzlichen<br />

Bestimmungen und der zugehörigen Weisungen des Bundesamtes<br />

für Sozialversicherungen (BSV) galt es seitens der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>,<br />

sich innert kürzester Zeit auf das Inkrafttreten per 1. Januar 2012<br />

vorzubereiten. Der Ausbildung der Mitarbeitenden und der Anpassung<br />

der Prozesse kam dabei eine besondere Bedeutung zu.<br />

Das Ressort Integration war in vielfältiger Weise in die Vorbereitungsarbeiten<br />

zur <strong>IV</strong>G-Revision 6a involviert. Insbesondere galt<br />

es, zusammen mit dem BSV verschiedene Fragen zu klären. Um<br />

spezifisch auf Umsetzungsfragen der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> zu antworten,<br />

wurde zudem eine ressortinterne Arbeitsgruppe gebildet.<br />

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Gemeinsame Arbeitgeberinformation<br />

zur <strong>IV</strong>G-Revision 6a<br />

Im Hinblick auf die <strong>IV</strong>G-Revision 6a und das ehrgeizige Ziel,<br />

17’000 <strong>IV</strong>-Rentnerinnen und Rentner wieder ins Erwerbs leben<br />

zu integrieren, wurde im Jahr <strong>2011</strong> eine aktive Arbeitgeberkommunikation<br />

betrieben. Auf Initiative der <strong>IV</strong>SK haben der<br />

Schweizerische Arbeitgeberverband, der Schweizerische Gewerbeverband,<br />

die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>-<strong>Konferenz</strong> und das Bundesamt<br />

für Sozialversicherungen entschieden, eine Arbeitsgruppe zu<br />

bilden, die zur Aufgabe hat, eine einheitliche und koordinierte<br />

Arbeitgeberinformation zur <strong>IV</strong>G-Revision 6a vorzubereiten. Zu<br />

diesem Zweck wurden mehrere Informationsmittel geschaffen.<br />

Eine der Hauptaktionen war die Erarbeitung und breite Verteilung<br />

über verschiedene Kanäle des Flyers «Unterstützung für<br />

Arbeitgeber – Neuerungen in der <strong>IV</strong>» und der Broschüre «Leitfaden<br />

für die berufliche Eingliederung». Das Ressort Integration<br />

war in der Steuerungsgruppe dieses Projektes tätig.<br />

Die <strong>IV</strong>SK ist zudem in der Arbeitsgruppe vertreten, die Massnahmen<br />

im Rahmen der Arbeitgeberkampagne <strong>2011</strong>–2014 erarbeitet.<br />

Eine grosse Bedeutung kommt dabei auch den Aktivitäten der<br />

einzelnen <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> im Bereich Arbeitgeberkommunikation zu.<br />

Vorbereitung zur Übergabe des<br />

Kontraktmanagements an die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong><br />

Das Projekt der Übergabe der Kostenvergütung der beruflichen<br />

Massnahmen der <strong>IV</strong> durch die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> wurde im Jahr <strong>2011</strong><br />

weitergeführt. Die Aktivitäten des Ressorts Integration standen<br />

ganz im Zeichen der Vorbereitungsarbeiten und Entgegennahme<br />

der Dossiers vom BSV durch die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>. Im Rahmen<br />

einer gemischten Arbeitsgruppe wurden mit dem BSV verschiedene<br />

Dokumente wie eine Muster-Leistungsvereinbarung und<br />

allgemeine Vertragsbedingungen (AVB) erarbeitet. Diese Dokumente<br />

bilden die Grundlage für die Vertragsverhandlungen mit<br />

den Anbietern im Jahr 2012. Die Übergabe vom BSV an die<br />

<strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> wird auf den 1. Januar 2013 erfolgen.<br />

Die Arbeitsgruppe «Beschaffung von Massnahmen» wurde in<br />

Arbeitsgruppe «Kontraktmanagement» umbenannt. Diese Arbeitsgruppe<br />

hat die Dokumente zur Qualitätssicherung stetig<br />

weiterentwickelt. Das Thema Evaluation von Leistungen wurde<br />

neu konzipiert und steht den <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> zur Verfügung. Im Jahr<br />

<strong>2011</strong> wurden über das Bildungszentrum der <strong>IV</strong> (BZ<strong>IV</strong>) verschie-<br />

dene Kurse für die Kontraktmanager der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> angeboten.<br />

An dieser Stelle geht ein Dank an diese Arbeitsgruppe, welche<br />

unseren Prozess der wirkungsorientierten Steuerung unterstützt.<br />

Involvierung des Ressorts Integration<br />

in verschiedene Projekte<br />

Die <strong>IV</strong>SK beziehungsweise das Ressort Integration engagiert<br />

sich bei der Förderung der Zusammenarbeit und in der Kommunikation<br />

mit den Arbeitgebern im Rahmen der beruflichen<br />

Integration. Das Ressort ist in verschiedene Projekte involviert:<br />

Compasso, das Informationsportal für Arbeitgeber, feierte im<br />

Juni <strong>2011</strong> sein zweijähriges Bestehen. Die Plattform wird stetig<br />

weiterentwickelt und zur Sensibilisierung und Motivation der<br />

Arbeitgeber, Vorgesetzten und Personalverantwortlichen für die<br />

berufliche Eingliederung von Menschen mit gesundheitlichen<br />

Beeinträchtigungen eingesetzt. Weitere gezielte Kommunikationsmassnahmen<br />

sind für 2012 geplant.<br />

Das vom Schweizerischen Arbeitgeberverband lancierte Fachgremium<br />

FER stellt eine neutrale Austausch- und Vernetzungsplattform<br />

zwischen Arbeitgebern und (Sozial-)Versicherungspartnern<br />

im Bereich der gesundheitlichen Früherfassung und<br />

beruflichen Reintegration dar. Die im Jahr 2010 im Rahmen des<br />

Fachgremiums FER gestarteten Pilotprojekte wurden weitergeführt.<br />

Das Projekt ConCerto hat als Ziel, die Zusammenarbeit zwischen<br />

Arbeitgebern, die national tätig sind (Swisscom, Coop,<br />

Frutiger AG) und den <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> (BL, BS, BE, FR und SO) unter<br />

Einbezug von Pensionskassen, Unfall- und Krankentaggeldversicherern<br />

zu verbessern. Im Zentrum stehen die verschiedenen<br />

Schnittstellen zwischen den involvierten Partnern. Die Projektpartner<br />

erklären sich freiwillig bereit, die vereinbarten Handlungsweisen<br />

umzusetzen.<br />

Stellungnahmen des Ressorts<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> nahm das Ressort Integration gegenüber dem<br />

BSV Stellung zu geplanten Anpassungen der Kreisschreiben<br />

über die Eingliederungsmassnahmen beruflicher Art, über die<br />

Früherfassung und Frühintervention und über die Integrationsmassnahmen.<br />

19


Simone Bischof Lusti<br />

Kommunikationsbeauftragte<br />

Medien und Kommunikation<br />

Rückblick Medienberichterstattung <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> erschienen in den Printmedien 1’130 Artikel über die <strong>IV</strong>,<br />

in Radio- und TV-Sendungen wurden 182 Beiträge ausgestrahlt.<br />

Das grösste Medienecho löste die 6. <strong>IV</strong>G-Revision<br />

aus. Am 18. März stimmte das Parlament dem ersten Massnahmenpaket<br />

in der Schlussabstimmung zu. Am 13. Mai verabschiedete<br />

der Bundesrat die Botschaft zum zweiten Massnahmenpaket.<br />

Da es der <strong>IV</strong> dank der Zusatzfinanzierung und<br />

der abnehmenden Anzahl Neurentner besser gehe als befürchtet,<br />

verminderte der Bundesrat das Sparziel von 800 auf 325<br />

Millionen Franken jährlich. Die Revision kam aber deshalb nicht<br />

weniger unter Beschuss: Die SVP und FDP sahen das Sanierungsziel<br />

gefährdet. Da die Behindertenorganisationen zudem<br />

weiterhin mit einem Referendum drohten, wurde befürchtet,<br />

dass der <strong>IV</strong>G-Revision nun das gleiche Schicksal drohe wie<br />

der AHV-Revision, nämlich dass sie vom Parlament versenkt<br />

wird.<br />

Immer öfter wurde Anfang <strong>2011</strong> im Zusammenhang mit der<br />

6. <strong>IV</strong>G-Revision die Praxisänderung bei der <strong>IV</strong>-Anlehre kritisiert.<br />

Zukünftig sollten laut Bundesamt für Sozialversicherungen<br />

(BSV) nur noch jene Jugendlichen mit einer Behinderung Zugang<br />

zur Ausbildung haben, die Aussichten auf eine Anstellung<br />

im ersten Arbeitsmarkt haben. Die Behindertenverbände wehrten<br />

sich gegen die Praxisänderung mit der Petition «Berufsbildung<br />

für alle – auch für Jugendliche mit Behinderung», die sie am<br />

7. Mai lancierten. Am 24. Juli war in der Neuen Zürcher Zeitung<br />

zu lesen, der Bund gebe den Sparplan bei der <strong>IV</strong>-Anlehre auf. Im<br />

Gegenzug verlangte das BSV aber von den Ausbildungsstätten,<br />

dass sie die Ausbildung zukünftig stärker auf die Ansprüche des<br />

ersten Arbeitsmarkts ausrichten.<br />

Im Juni und Juli trat die 6. <strong>IV</strong>G-Revision in den Hintergrund der<br />

Medienberichterstattung. Dafür wurde die medizinische Begutachtung<br />

der <strong>IV</strong> zu einem umso brisanteren Thema. Schon im Mai<br />

hatten der Bund und der Tages-Anzeiger Zahlen veröffentlicht,<br />

die den Grad der wirtschaftlichen Abhängigkeit der medizinischen<br />

Abklärungsstellen (MEDAS) von der <strong>IV</strong> aufzeigten. Die<br />

meisten MEDAS erzielen mehr als 80 Prozent ihres Umsatzes<br />

mit der <strong>IV</strong> und würden deshalb berechtigte Rentenbegehren<br />

auffällig oft ablehnen. Die Berichterstattung zu diesem Thema<br />

erreichte ihren Höhepunkt im Juli, als das Bundesgericht in einem<br />

Leiturteil mehr Fairness bei der Begutachtung forderte (vgl.<br />

Bericht Ressort Interne Dienstleistungen). Ab Juni berichteten<br />

die Medien zudem sehr emotional über Fälle, bei denen die <strong>IV</strong>-<br />

<strong>Stellen</strong> infolge eines Bundesgerichtsurteils vom Juli 2010 bisherige<br />

Pflegeleistungen der Kinderspitex kürzten (vgl. Bericht Ressort<br />

Versicherungsleistungen): Das Urteil des Bundesgerichts<br />

sei empörend, die Bundesräte sollten ihre soziale Verantwortung<br />

wahrnehmen und die Praxisänderung wieder rückgängig<br />

machen, lauteten verschiedene Kommentare. Im November trat<br />

wieder die 6. <strong>IV</strong>G-Revision ins Zentrum des Medieninteresses:<br />

Am 19. November verabschiedete der Ständerat den zweiten<br />

Teil der 6. <strong>IV</strong>G-Revision und unterstützte den Antrag der vorberatenden<br />

Kommission, das neue stufenlose Rentensystem nur<br />

bei zukünftigen Rentenbezügern anzuwenden.<br />

Schliesslich erschien am 23. Dezember im Beobachter ein Interview<br />

mit Martin Kalbermatten, in welchem er aufzeigte, wie die<br />

<strong>IV</strong> den Wandel von der Verwalterin zur Beraterin schaffen wird.<br />

Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> müssten Arbeitgeber noch besser über die Möglichkeiten<br />

zur Frühintervention und die Unterstützungsangebote<br />

informieren. Es sei aber schon vieles aufgegleist.<br />

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Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> in den Medien<br />

<strong>2011</strong> waren auch die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> mit diversen Themen sehr präsent<br />

in den Medien, insbesondere anlässlich der Publikation der<br />

<strong>Jahresbericht</strong>e: Die <strong>IV</strong>-Stelle Zug verkündete im Mai in der Neuen<br />

Zuger Zeitung, die Anzahl <strong>IV</strong>-Rentner sei stabil oder sogar<br />

sinkend, da die <strong>IV</strong>-Stelle bei den <strong>IV</strong>-Renten genauer hinschaue.<br />

Auch die <strong>IV</strong>-Stelle Schwyz bezahlte weniger an Rentenleistungen<br />

aus als im Vorjahr, was eine Auswirkung der 5. <strong>IV</strong>G-Revision<br />

sei. Über die <strong>IV</strong>-Stelle Aargau war im April zu lesen, dass sie<br />

2010 deutlich mehr Fälle von <strong>IV</strong>-Betrug aufgedeckt habe als im<br />

Vorjahr. Zur Betrugsbekämpfung veröffentlichte zudem die <strong>IV</strong>-<br />

Stelle Solothurn am 5. August eine Medienmitteilung: Durch<br />

die Aufdeckung von Versicherungsmissbrauch konnten im letzten<br />

Jahr 4.3 Millionen Franken an Rentenleistungen eingespart<br />

werden. Schliesslich erschienen <strong>2011</strong> verschiedene Artikel über<br />

Eingliederungsprojekte und die Verleihung von Eingliederungspreisen:<br />

Die <strong>IV</strong>-Stelle Wallis vergab ihren Eingliederungspreis<br />

am 2. September, die <strong>IV</strong>-Stelle Fribourg belohnte versicherte<br />

Personen und Arbeitgeber an der Freiburger Messe für ihre<br />

Leistungen im Bereich der beruflichen Eingliederung.<br />

Referate und Artikel in Fachzeitschriften<br />

Die Arbeit vor Ort in den Kantonen und die Nähe der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong><br />

zu versicherten Personen und Arbeitgebern sind entscheidend<br />

für die erfolgreiche Umsetzung des <strong>IV</strong>-Gesetzes. Der Präsident<br />

und die Vorstandsmitglieder nutzten deshalb <strong>2011</strong> verschiedene<br />

Gelegenheiten, um über die Eingliederungsarbeit der <strong>IV</strong>-<br />

<strong>Stellen</strong> und die Neuerungen im Rahmen der 6. <strong>IV</strong>G-Revision zu<br />

informieren:<br />

Am 12. März fand im Inselspital Bern das 8. Symposium für<br />

Transplantierte statt. Jean-Philippe Ruegger sprach in seinem<br />

«Ich kann schon die Zeitung anschauen.<br />

Meine Betreuerin hilft mir dabei.»<br />

Referat: «Transplantation et travail: le retour à la vie professionnelle»<br />

über den optimalen Einsatz von <strong>IV</strong>-Massnahmen<br />

nach einer Transplantation.<br />

An der SIM-Tagung vom 24. März referierte Monika Dudle<br />

zum Thema «Nutzen der 5. <strong>IV</strong>G-Revision, 6. <strong>IV</strong>G-Revision:<br />

Ausblick».<br />

Jean-Philippe Ruegger veröffentlichte am 4. Mai in der Zeitschrift<br />

«Revue médicale suisse» den Artikel «Neurorééducation:<br />

l’intégration socio-professionnelle à la lumière de la 5e révision de l’AI». Im Artikel beschreibt er, wie die Eingliederungsmassnahmen<br />

die Neurorehabilitation und die Eingliederung<br />

betroffener Menschen unterstützen.<br />

An der <strong>Konferenz</strong> «Prozessleiter Care» der SUVA vom 4. Mai<br />

machte Monika Dudle einen Ausblick auf die 6. <strong>IV</strong>G-Revision.<br />

Im Magazin «Schweizer Versicherung» erschien am 1. August<br />

der Artikel «Die Sanierung ist absehbar» von Jean-Philippe<br />

Ruegger. Wie der Artikel betont, bildet die Bereitschaft der<br />

Arbeitgeber, die nötigen Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung<br />

bereitzustellen, eine wichtige Voraussetzung für die<br />

erfolgreiche Umsetzung der 6. <strong>IV</strong>G-Revision.<br />

Am 18. Mai organisierte der Nationale Branchenverband der<br />

Institutionen für Menschen mit Behinderungen (INSOS) in<br />

Thun die Fachtagung «Berufliche Integration auf dem Prüfstand».<br />

Martin Kalbermatten hielt ein Referat zum Thema<br />

«Dezentralisierung der beruflichen Massnahmen: Wo stehen<br />

wir?»<br />

Am 4. Nationalen Kongress des Schweizer Gehörlosenbundes<br />

vom 23./24. September zum Thema «Integration-<br />

Inklusion in Schule, Ausbildung und Arbeit: Chancen und<br />

Risiken», diskutierte Jean-Philippe Ruegger am Runden Tisch<br />

mit.<br />

21


Plenartagung <strong>2011</strong>: Visionen,<br />

wie Menschen mit Behinderungen<br />

selbstverständlich mitarbeiten<br />

Am 27. Mai <strong>2011</strong> fand in Zug zum 14. Mal die jährliche Plenartagung<br />

der <strong>IV</strong>SK statt. An der Tagung nahmen die Mitglieder der<br />

<strong>IV</strong>SK sowie Vertreterinnen und Vertreter von Behindertenorganisationen,<br />

anderer Verbände und des Bundesamtes für Sozialversicherungen<br />

(BSV) teil.<br />

Die <strong>IV</strong> soll bis 2025 mithilfe der 5. und 6. <strong>IV</strong>G-Revision sowie der<br />

Zusatzfinanzierung saniert und vollständig entschuldet werden.<br />

Der Erfolg der Sanierung hängt massgeblich davon ab, wie gut<br />

es gelingt, die Eingliederung von Menschen mit Behinderung<br />

durch die Einführung neuer Massnahmen, die Sensibilisierung<br />

der Arbeitgeber und einen Kulturwandel in den <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> zu verstärken.<br />

Vier renommierte Persönlichkeiten präsentierten an der<br />

Plenartagung ihre Visionen, wie der Arbeitsmarkt für Menschen<br />

mit Behinderungen durchlässiger werden könnte:<br />

Meinrado Robbiani, Nationalrat<br />

Prof. Dr. Roland A. Müller,<br />

Schweizerischer Arbeitgeberverband<br />

Regina Knöpfel, Unternehmensgesundheit Schweiz<br />

Dr. Jean-Marc Bellagamba, Centre médical Cimo<br />

Arbeitgeber mobilisieren<br />

Mit der 5. und dem ersten Massnahmenpaket der 6. <strong>IV</strong>G-Revision<br />

wurden die Eingliederungsinstrumente der <strong>IV</strong> ausgebaut und<br />

vereinfacht. Doch damit sind die Voraussetzungen für eine bessere<br />

berufliche Integration von Menschen mit gesundheitlichen<br />

Problemen nur teilweise erfüllt. In erster Linie braucht es dafür<br />

genügend Arbeitsplätze. «Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> haben einen Kulturwandel<br />

vollzogen und Arbeitgeber sind vermehrt bereit, Menschen<br />

mit Behinderung einzugliedern, statt sie auszugrenzen», sagte<br />

der Tessiner CVP-Nationalrat Meinrado Robbiani an der Plenartagung.<br />

Das Umfeld für die Integration von Menschen mit Behinderung<br />

sei jedoch schwierig, da der Arbeitsmarkt einem hohen<br />

Konkurrenzdruck ausgesetzt sei und immer höhere Ansprüche<br />

stelle und die Menschen wegen der Individualisierung weniger<br />

auf soziale Netzwerke zurückgreifen können. Sehr wichtig sei es<br />

deshalb, dass die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> betroffene Menschen begleiten und<br />

unterstützen, wobei das Ziel die erfolgreiche Eingliederung und<br />

nicht nur die Vorbereitung darauf sein müsse. Die Wirkung der<br />

Unterstützungsmassnahmen könnte laut Robbiani noch verstärkt<br />

werden, indem die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> ihr Netzwerk mit externen Arbeitsvermittlungsstellen<br />

ausbauen und die Arbeitgeber durch den<br />

Einbezug von Berufsverbänden noch besser mobilisiert werden.<br />

Zwang als schlechter Grund<br />

Die Unternehmensberaterin Regina Knöpfel behandelte in ihrem<br />

Referat die Frage, ob mit einer Integrationsquote mehr Arbeitsplätze<br />

für Menschen mit Behinderung geschaffen werden könnten.<br />

Eine solche Quote gibt es in Deutschland bereits seit 1919.<br />

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Damals wurde in der Reichsverordnung über die Beschäftigung<br />

Schwerbeschädigter festgelegt, dass jeder Arbeitgeber ein<br />

Prozent seiner Arbeitsplätze mit Kriegsbeschädigten besetzen<br />

soll. Heute müssen in Deutschland alle Arbeitgeber mit 20 oder<br />

mehr Arbeitsplätzen mindestens fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze<br />

mit schwerbehinderten Menschen beschäftigen. Kommen<br />

sie dieser Verpflichtung nicht nach, sind sie zur Leistung einer<br />

so genannten Ausgleichsabgabe verpflichtet. In der Schweiz<br />

wurden Vorschläge für eine Integrationsquote wiederholt abgelehnt,<br />

zuletzt vom Nationalrat während der Beratung der <strong>IV</strong>G-<br />

Revision 6a in der Wintersession 2010. Auch Regina Knöpfel<br />

findet Quoten wenig sinnvoll: «Zwang ist ein schlechter Grund<br />

für die Anstellung von Menschen mit Behinderungen», sagte<br />

sie. «Sanktionen führen dazu, dass sich ein Arbeitgeber von der<br />

Verantwortung befreien kann». Also z.B. so genannte Quoten-<br />

«Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> haben einen Kulturwandel vollzogen<br />

und Arbeitgeber sind vermehrt bereit, Menschen<br />

mit Behinderung einzugliedern, statt sie auszugrenzen.»<br />

Meinrado Robbiani<br />

«Zwang ist ein schlechter Grund für die Anstellung<br />

von Menschen mit Behinderungen. Sanktionen führen dazu,<br />

dass sich ein Arbeitgeber von der Verantwortung befreien kann.»<br />

Regina Knöpfel<br />

Integrierte schafft. Roland Müller, der beim Schweizerischen Arbeitgeberverband<br />

das Ressort Sozialpolitik und Sozialversicherungen<br />

leitet, fügte in seinem Referat an: «Quoten können ein<br />

angespanntes Betriebsklima schaffen und es droht die Gefahr<br />

der Ausgrenzung.» Seiner Meinung nach sollten stattdessen positive<br />

Anreize für Arbeitgeber diskutiert werden, z.B. die Einführung<br />

einer «Inte grationsprämie» oder eines «Startkapitals».<br />

Weil in der Schweiz ein einheitlicher Behindertenbegriff fehlt,<br />

ist es schwierig, die Beschäftigungssituation von Menschen<br />

mit Behinderung in einer öffentlichen Statistik zu erfassen. Zudem<br />

können die Beschäftigungsquoten in Deutschland und der<br />

Schweiz einander kaum gegenübergestellt werden – «ein Äpfelund<br />

Birnen-Vergleich über Grenzen hinweg», wie Regina Knöpfel<br />

es ausdrückte.<br />

23


Arbeitsmediziner können Prävention<br />

verbessern<br />

Laut Müller nehmen die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> bei der Integration von Menschen<br />

mit gesundheitlichen Problemen durch ihre Leistungen<br />

im Bereich der Beratung und Arbeitsvermittlung eine Schlüsselfunktion<br />

ein. Noch grossen Unterstützungsbedarf hätten die<br />

Arbeitgeber allerdings bei der Erkennung und angemessenen<br />

Reaktion auf psychische Krankheiten. Psychische Krankheiten<br />

machen den grössten Anteil der Invaliditätsfälle aus und nahmen<br />

gemäss den <strong>IV</strong>-Statistiken zwischen 2000 und 2009 jährlich<br />

um etwa fünf Prozent zu. Der Arbeitsmediziner Jean-Marc<br />

Bellagamba ist der Meinung, dass die Zunahme mit dem immer<br />

anspruchsvolleren beruflichen Umfeld und dem anhaltend ho-<br />

hen Erwartungsdruck bei der Arbeit zu tun hat. Dies und andere<br />

Elemente können dazu führen, dass die am wenigsten widerstandsfähigen<br />

Mitglieder unserer Gesellschaft nicht mehr mithalten<br />

können. Bellagamba sieht im Bereich der Prävention von<br />

Invaliditätsfällen allgemein noch Verbesserungspotenzial: «Arbeitsmediziner<br />

sind bezüglich der Vermeidung und frühzeitigen<br />

Erkennung von gesundheitlichen Problemen am Arbeitsplatz<br />

die Fachleute», sagte er. Doch die Arbeitsmedizin steckt in der<br />

Schweiz noch in den Kinderschuhen. Im Vergleich zu Frankreich<br />

oder Deutschland sind im Verhältnis zur Bevölkerungsgrösse<br />

zehn Mal weniger Arbeitsmediziner beschäftigt. Heute profitieren<br />

bei uns nur bestimmte grosse Unternehmen von der Zusammenarbeit<br />

mit einem Arbeitsmediziner.<br />

«Quoten können ein angespanntes Betriebsklima<br />

schaffen und es droht die Gefahr der Ausgrenzung.»<br />

Roland Müller<br />

«Arbeitsmediziner sind bezüglich der Vermeidung<br />

und frühzeitigen Erkennung von gesundheitlichen Problemen<br />

am Arbeitsplatz die Fachleute. Heute profitieren bei uns<br />

aber nur bestimmte grosse Unternehmen von der<br />

Zusammenarbeit mit einem Arbeitsmediziner.»<br />

Jean-Marc Bellagamba<br />

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Jahresrechnung und Bilanz <strong>2011</strong><br />

Jahresrechnung Bilanz<br />

Erfolgsrechnung <strong>2011</strong> Rechnung Budget Abweichung<br />

Personalaufwand 308’314.63 321’000.00 12’685.37<br />

Entschädigung Präsident 10’000.00 10’000.00 -<br />

Entschädigung Vorstandsmitglieder 30’000.00 30’000.00 -<br />

Gehälter Personal 215’780.28 225’000.00 9’219.72<br />

Sozialleistungen 47’063.25 44’000.00 -3’063.25<br />

Spesenentschädigungen 5’147.70 8’000.00 2’852.30<br />

Aus- und Weiterbildung 5’147.70 8’000.00 2’852.30<br />

<strong>Konferenz</strong>en 106’154.80 129’000.00 22’845.20<br />

Plenarkonferenz 41’790.85 50’000.00 8’209.15<br />

Mitgliederversammlungen 29’753.50 40’000.00 10’246.50<br />

Vorstandssitzungen 17’649.95 18’000.00 350.05<br />

Ressortsitzungen 16’960.50 20’000.00 3’039.50<br />

Pressekonferenzen - 1’000.00 1’000.00<br />

Sachaufwand 92’874.75 103’100.00 10’225.25<br />

Fachliteratur/Zeitschriften 2’650.50 3’000.00 349.50<br />

Beiträge Infostelle AHV/<strong>IV</strong> 6’000.00 6’000.00 -<br />

Beiträge eAHV/<strong>IV</strong> 22’000.00 22’000.00 -<br />

Beiträge SIM 1’100.00 1’100.00 -<br />

Beiträge IIZ-Weiterbildungsv. - 5’000.00 5’000.00<br />

Beiträge Compasso 2’000.00 2’000.00 -<br />

Büro- und Papeterieartikel 2’684.00 5’000.00 2’316.00<br />

Homepage/Extranet 43’764.50 40’000.00 -3’764.50<br />

Publikationen/Geschäftsbericht 11’386.90 12’000.00 613.10<br />

Übriger Sachaufwand (öffentl. Abgaben) - 2’000.00 2’000.00<br />

50 Jahre <strong>IV</strong> (inkl. Dienstleistungen Dritte) 1’288.85 5’000.00 3’711.15<br />

Dienstleistungen Dritter 56’820.25 44’500.00 -12’320.25<br />

Dienstleistungen der AK Luzern 7’500.00 7’500.00 -<br />

Externe Revisionsstelle 1’900.00 2’000.00 100.00<br />

Argus 15’712.55 20’000.00 4’287.45<br />

Allgemeine Dienstleistungen Dritter 31’707.70 15’000.00 -16’707.70<br />

Passivzinsen, Kapitalkosten 2.00 100.00 98.00<br />

Bankspesen 2.00 100.00 98.00<br />

Allgemeine Verwaltungskosten 58’884.20 62’900.00 4’015.80<br />

VK-Anteile/Infrastruktur Pauschale <strong>IV</strong>ST 49’906.00 49’900.00 -6.00<br />

Mobiliar/Maschinen Miete/Benützung 6’415.20 7’000.00 584.80<br />

Übriger Verwaltungsaufwand 2’563.00 6’000.00 3’437.00<br />

Verwaltungsaufwand 623’050.63 660’600.00 37’549.37<br />

Vermögenserträge 595.31 600.00 -4.69<br />

Kontozinsen (Bankkonto) 595.31 600.00 -4.69<br />

Dienstleistungserträge 666’708.65 665’400.00 1’308.65<br />

Mitgliederbeiträge 665’400.00 665’400.00 -<br />

Übrige Dienstleistungserträge 1’308.65 1’308.65<br />

Allgemeine Verwaltungserträge 152.30 - 152.30<br />

Übrige Erträge 152.30 - 152.30<br />

Verwaltungsertrag 667’456.26 666’000.00 1’456.26<br />

JAHRESGEWINN 44’405.63 5’400.00 39’005.63<br />

Bilanz per 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

Aktiven 336’575.70 313’873.99<br />

Bankkonto LUKB 01-00-632956-06 328’656.09 295’776.86<br />

Debitor EStV Verrechnungssteuer 208.36 229.28<br />

Transitorische Aktiven 7’711.25 17’867.85<br />

Passiven -336’575.70 -313’873.99<br />

Allgemeine Kreditoren -15’004.80 -35’964.25<br />

Kreditor Ausgleichskasse -2’999.73 -369.65<br />

Kreditor Pensionskasse -10’548.75 -10’321.65<br />

Kreditor Helsana/übrige -7’086.65 -7’219.85<br />

Transitorische Passiven -10’976.85 -14’445.30<br />

Allgemeine Reserven -245’553.29 -219’022.02<br />

Jahresgewinn -44’405.63 -26’531.27<br />

TOTAL 0.00 0.00<br />

25


Bericht der<br />

Revisionsstelle <strong>2011</strong><br />

26 www.ivsk.ch <strong>IV</strong>-STELLEN-KONFERENZ • CONFÉRENCE DES OFFICES AI • CONFERENZA DEGLI UFFICI AI • CONFERENZA DILS UFFIZIS AI


Bilder <strong>Jahresbericht</strong><br />

Die Bilder im <strong>Jahresbericht</strong> zeigen Menschen mit Behinderung,<br />

die sich im Arbeitsleben behaupten und ihre Freizeit selbstbestimmt<br />

gestalten. Die <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong> können sie dabei gezielt unterstützen:<br />

zum Beispiel durch Teilrenten, Hilfsmittel, Beratung<br />

oder die Finanzierung von Aus- und Weiterbildungskursen. Die<br />

Integration von Menschen mit Behinderungen in den ersten Arbeitsmarkt<br />

ist das vorrangige Ziel der <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>.<br />

Die Bilder wurden in folgenden Unternehmen<br />

und Institutionen aufgenommen:<br />

Begegnungszentrum St. Ulrich, Luthern (LU)<br />

Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung, Sursee (LU)<br />

Morosani Hotels, Davos<br />

Schulhaus Seefeld, Lachen (ZH)<br />

Stiftung Contenti, Luzern<br />

Stiftung Weidli, Stans (NW)<br />

Stiftung Rütimattli, Sachseln (OW)<br />

Impressum<br />

Herausgeberin <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>-<strong>Konferenz</strong><br />

Redaktion <strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>-<strong>Konferenz</strong>, Simone Bischof Lusti<br />

Gestaltung Blickwinkel AG, Luzern<br />

Fotografie Priska Ketterer, Luzern<br />

Übersetzung Übersetzungszentrum,<br />

<strong>IV</strong>-Stelle des Kantons Freiburg<br />

Lektorat Tradeo Übersetzungen, Court<br />

Druck UD Print AG, Luzern<br />

«Ich mag die genaue Arbeit, die ich verrichten<br />

kann. Es freut mich zu wissen, dass mein<br />

Arbeitgeber meine Arbeit zu schätzen weiss.»<br />

27


<strong>IV</strong>-<strong>Stellen</strong>-<strong>Konferenz</strong> (<strong>IV</strong>SK)<br />

Geschäftsstelle<br />

Landenbergstrasse 39<br />

6005 Luzern<br />

Telefon 041 369 08 08<br />

info@ivsk.ch<br />

www.ivsk.ch<br />

28 www.ivsk.ch <strong>IV</strong>-STELLEN-KONFERENZ • CONFÉRENCE DES OFFICES AI • CONFERENZA DEGLI UFFICI AI • CONFERENZA DILS UFFIZIS AI

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