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Schwimmen mit behinderten Kindern und Jugendlichen

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Universität Paderborn<br />

Fakultät für Naturwissenschaften<br />

Department Sport & Ges<strong>und</strong>heit<br />

Seminar: Theorie <strong>und</strong> Praxis des Sports <strong>mit</strong> <strong>behinderten</strong> Menschen<br />

Dozent: Dr. Uwe Rheker<br />

SS 2007<br />

Referenten: Sarah Schlangenotto, Aileen Kotzsch<br />

<strong>Schwimmen</strong> <strong>mit</strong> <strong>behinderten</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong><br />

1. Positive Effekte des <strong>Schwimmen</strong>s für behinderte Menschen<br />

• Soziale Kontakte & Beziehungen<br />

� Interaktion, Kommunikation, Integration (Menschen<br />

kennenlernen, Fre<strong>und</strong>schaften knüpfen, mal „vor die Tür kommen“)<br />

• Psychische Verfassung<br />

� Motivation, Antrieb, Emotionen (Erfahrungen, positive sowie<br />

negative, werden gesammelt, <strong>und</strong> in Emotionen ausgedrückt)<br />

• Verbesserung des Wissenstandes & des Verständnisses von Welt &<br />

Gesellschaft<br />

� Kognition, Bewusstsein (Neue Erlebnisse werden gemacht, in<br />

Bezug auf Personen, Gegenstände, etc.)<br />

• Informationsverarbeitung aus der Umwelt<br />

� Wahrnehmung, Verarbeitung, Empfindungen<br />

(Wahrnehmungsförderung)<br />

• Pos. Effekte auf Bewegungsfähigkeiten, -fertigkeiten<br />

� Motorik (Beeinträchtigte Funktionen des Behinderten verbessern,<br />

intakte Funktionen weiterentwickeln, so dass ein Optimum an Leistung<br />

erzielt werden kann)<br />

• Leistungssteigerung innerer Organe & der Muskulatur<br />

� Kondition (Sehr wichtig auch für den Alltag)<br />

2. Das integrative Schwimmkonzept (Paderborner Modell)<br />

• Seit 1977 Angebot für behinderte & nichtbehinderte Kinder integrativ<br />

schwimmen zu lernen<br />

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Department Sport & Ges<strong>und</strong>heit<br />

Seminar: Theorie <strong>und</strong> Praxis des Sports <strong>mit</strong> <strong>behinderten</strong> Menschen<br />

Dozent: Dr. Uwe Rheker<br />

SS 2007<br />

Referenten: Sarah Schlangenotto, Aileen Kotzsch<br />

• Nicht das schnelle Erlernen einer Schwimmtechnik vordergründig,<br />

sondern der Spaß an der Bewegung im Wasser <strong>und</strong> am Umgang <strong>mit</strong><br />

dem Element Wasser. Des weiteren sollen soziale Kontakte entstehen<br />

<strong>und</strong> die Möglichkeit aufgezeigt werden, <strong>Schwimmen</strong> für sich als<br />

Freizeitaktivität zu entdecken<br />

• Wichtiges Ziel: Hinführung zur selbstständigen Bewegung im Wasser,<br />

je nach individuellen Möglichkeiten, durch Spiel <strong>und</strong> Spaß, ganz ohne<br />

Leistungsdruck<br />

• Soziale Integration: Zu Beginn der St<strong>und</strong>e werden gemeinsame Spiele<br />

durchgeführt<br />

• Individuelle Entfaltung: Entwicklung einer individuellen, der<br />

Bewegungsmöglichkeiten angepassten, Schwimmtechnik<br />

• Einzelbetreuung: Individuelle Betreuung beinhaltet bestmögliche<br />

individuelle Förderung (Eine Vertrauensbasis kann sich zwischen dem<br />

Lernenden <strong>und</strong> dem Lehrenden aufbauen, die zum Sicherheitsgefühl<br />

im fremden Element sehr viel beiträgt)<br />

• Ziele des Anfängerschwimmens:<br />

1. Spielerische Wassergewöhnung 5. Springen<br />

2. Intensive Wassergewöhnung 6. Auftreiben<br />

3. Tauchen 7. Gleiten<br />

4. Atmen 8. Elementare Bewegungen<br />

• Die Methodik ist die Gleiche wie bei normal entwickelten <strong>Kindern</strong>,<br />

jedoch findet die Ver<strong>mit</strong>tlung in einem auf die Person zugeschnittenen,<br />

individuellen Tempo statt<br />

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2. Schwimmkonzeption nach Innenmoser<br />

Als gr<strong>und</strong>legende Veröffentlichungsidee verfolgte Innemoser den<br />

„Schwimmspaß für Behinderte“ <strong>mit</strong> dem Ziel eines methodischen Aufbaus für<br />

das Anfängerschwimmen.<br />

Für Innenmoser ist die Wassergewöhnung <strong>mit</strong> den Inhalten: aktiv bewegen,<br />

Wasser erleben <strong>und</strong> bewusst lernen (Einsteigen ins Wasser, fortbewegen,<br />

gehen, laufen, hüpfen, springen, Spiele � <strong>mit</strong> Ball, schweben untertauchen,<br />

treiben etc.) <strong>und</strong> die Wasserbewältigung <strong>mit</strong> den Inhalten: Tauchen, Atmen,<br />

Springen, Auftreiben, Gleiten als Teillernziel (� für die unterschiedlichen<br />

Behinderungsformen erfolgt eine unterschiedliche Reihenfolge in der<br />

Erarbeitung) von besonderer Bedeutung.<br />

Zunächst doch einmal zu den Eigenschaften <strong>und</strong> Wirkungen des Wassers.<br />

� Wasser hat verschiedene Eigenschaften…<br />

o eine Flüssigkeit<br />

o ein höheres Gewicht als Luft<br />

o leitet Wärme besser als Luft<br />

o kann flüssig, fest du gasförmig sein<br />

o grenzt sich ab von anderen Stoffen, kann aber auch einige in<br />

sich lösen…<br />

� <strong>und</strong> verschiedene Wirkungen auf den Körper ...<br />

o Druckkraft<br />

o Viskosität/ Dichte<br />

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Zur Erklärung:<br />

o Auftriebskraft<br />

o Wassertemperatur<br />

o Geräuschempfindungen <strong>und</strong> Lichtwahrnehmung<br />

Druckkraft des Wassers<br />

Wegen seines spezifischen Gewichts übt Wasser eine wesentliche höhere<br />

Druckkraft auf den eingetauchten Körper aus<br />

- bei Erschwerung der Einatmung, weil der Brustkorb sich gegen den<br />

Druck des umgebenden Wassers erweitern muss<br />

- Verbesserung des Bluttransports aus der Körperoberfläche <strong>und</strong> von<br />

den Beinen zum herzen<br />

- Erleichterung der Ausatmung<br />

- Beim kompletten Untertauchen, lastet das Gewicht des darüber<br />

liegenden Wassers auf uns<br />

- Beim Tauchen werden physiologische Reflexe ausgelöst, welche die<br />

Herzfrequenz verlangsamen (Taureflex), <strong>und</strong> Nieren zu vermehrter<br />

Wasserausscheidung anregen<br />

� für Behinderte <strong>mit</strong> verminderter Leistungsfähigkeit des Herzens <strong>und</strong> des<br />

Kreislaufs � langsame Gewöhnung (sonst Überbelastung)<br />

� Training der Atemorgane <strong>und</strong> für Behinderte <strong>mit</strong> geringer organischer<br />

Leistungsfähigkeit<br />

Viskosität/ Dichte des Wassers<br />

Wasser ist viel dichter <strong>und</strong> zäher (visköser) als die Luft.<br />

- bei kleinen Bewegungen wird mehr Kraft benötigt<br />

- Bewegungen, die an Land scher fallen, gelingen im Wasser leichter<br />

(Schwerkraft)<br />

- Bewegungen, die an Land leicht sind, verlangen im Wasser mehr Kraft<br />

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- Schelle Bewegungen nur <strong>mit</strong> hohem Kraftaufwand möglich<br />

- Höhere Dichte ver<strong>mit</strong>telt Schwimmer einen intensiveren Kontakt zum<br />

Umgebungsmedium<br />

� Behinderte können deshalb den Aufenthalt im Wasser zur milden doch<br />

nachhaltigen Kräftigung der Muskulatur nutzen<br />

� cerebral Bewegungsgestörte (Spastiker) lernen, ihre Bewegungen anders<br />

zu koordinieren, hyperaktive Kinder kommen rasch in den Zustand<br />

muskulärer Ermüdung <strong>und</strong> werden da<strong>mit</strong> beruhigt<br />

Auftriebskraft<br />

Ein in das Wasser getauchter Körper erfährt eine Kraft, die gegen die<br />

Schwerkraft gerichtet ist <strong>und</strong> als Auftriebskraft den Schwebezustand des<br />

Menschen bewirkt<br />

- entsteht durch Verdrängung von Wasser <strong>und</strong> wirkt der Schwerkraft<br />

genau entgegen<br />

- wirkt auf alle Teile des Körper anders, dadurch ist der Körper nicht<br />

überall gleich schwer (nicht die gleiche Dichte besitzt)<br />

- darum nicht 100% ig waagerechte Lage<br />

� alle Bewegungen der Behinderten gegen die Schwerkraft <strong>und</strong><br />

Haltungsaufbau gelingen <strong>mit</strong> Auftriebshilfen leichter<br />

� Behinderte <strong>mit</strong> geringer Muskelkraft können so nun Bewegungen<br />

ausführen, die an Land nicht möglich sind<br />

� Schonung von Gelenken, Bändern, Bandscheiben <strong>und</strong> Muskeln<br />

� Kann aber auch Unsicherheit <strong>und</strong> ängstliches Verhalten hervorrufen,<br />

gerade wenn sie nicht gelernt haben aus der waagerechten wieder in den<br />

sicheren Stand zu kommen<br />

Wassertemperatur<br />

- Wasser ist dichter <strong>und</strong> hat da<strong>mit</strong> eine höhere Wärmeleitfähigkeit, �<br />

verlangt eine rasche physiologische Reaktion vom Körper um<br />

Auskühlen zu vermeiden, drosselt Durchblutung<br />

- Temperatur des Wassers merkt man viel rascher <strong>und</strong> empfindet sie<br />

besonders intensiv<br />

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- Eine möglichst hohe Wassertemperatur (ca 30° bei Anfängern) ist für<br />

ein leichtes <strong>und</strong> rasches <strong>Schwimmen</strong>lernen von Behinderten günstig<br />

Geräuschempfindung <strong>und</strong> Lichtwahrnehmung<br />

Wasser leitet Schallwellen schneller als Luft, aber Lichtstrahlen werden vom<br />

Wasser nach wenigen Metern verschluckt<br />

- Wasseroberfläche bildet eine Grenzfläche für Schallwellen, unter<br />

Wasser kann man dadurch gut hören, sich aber schlecht verständigen<br />

- Für Blinde: Bewegungsanweisungen nur wenn diese <strong>mit</strong> dem Kopf<br />

über Wasser sind<br />

- Bewegtes Wasser erzeugt Geräusche � kann für Kinder anregend<br />

sein, andererseits eine gezielte Verständigung erschweren<br />

Inwiefern sind diese Wirkungen nun für Menschen <strong>mit</strong> Behinderungen<br />

wichtig?<br />

� Der höhere Wasserdruck<br />

o Kann in der Anfangsphase als beklemmend, atembeschwerend<br />

<strong>und</strong> bedrohlich wahrgenommen werden<br />

o Missempfindungen bauen sich jedoch ab � positive<br />

Nebenwirkungen (u.a. Verbesserung der Kreislaufverhältnisse<br />

durch erhöhten venösen Rückstrom)<br />

� Die höhere Dichte <strong>und</strong> Viskosität<br />

o Bewegungen müssen aufgr<strong>und</strong> der hohen Dichte langsam<br />

ausgeführt werden � wenig Kraftaufwand<br />

o Dadurch können auch Schwer-Muskelerkrankte oder Menschen<br />

<strong>mit</strong> Gelenkerkrankungen eine wirkungsgünstige Fortbewegung<br />

erfahren<br />

o Gefühl der Geborgenheit<br />

� Schweben im Wasser (Wirkung der Auftriebskraft)<br />

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o Auftriebswirkung des Wassers ist von großer Bedeutung �<br />

viele Bewegungen werden bei Bewegungs<strong>behinderten</strong> wieder<br />

möglich<br />

o Auftrieb erzeugt außerdem Bewegungserleichterung (z.B. bei<br />

Parkinson-Kranken, MS-Betroffenen, Spastikern usw.)<br />

o Über gelungene Bewegungserlebnisse kommt es zu besseren<br />

psychischen Leistungen, mehr Selbstvertrauen <strong>und</strong> weniger<br />

Mutlosigkeit<br />

� Geeignete Wassertemperatur<br />

o Wahl der richtigen Wassertemperatur beim aktiven Aufenthalt<br />

im Wasser ist wichtigste Voraussetzung für Erfolg oder<br />

Misserfolg<br />

o Kälteres Wasser schreckt ab, verspannt, hemmt <strong>und</strong> stört das<br />

ohnehin eingeschränkt Bewegungsverhalten<br />

� Richtiges Atmen<br />

o Vielen Behinderten <strong>und</strong> Nicht-Behinderten fällt das Erlernen<br />

des richtigen Atmens schwer<br />

o Um Unangenehme Erfahrungen zu vermeiden<br />

� Raumorientierung<br />

o Körperschemastörungen können zu<br />

Raumorientierungsstörungen führen<br />

o<br />

� Wahrnehmung des eigenen Körpers im Raum immer abhängig von der<br />

Funktionstüchtigkeit des gesamten Menschen<br />

� Behinderte darum gezwungen, über das Zusammenspiel von<br />

Sinnesorganen, verarbeitenden Nervenzentren <strong>und</strong> Bewegungsorganen ein<br />

eigenständiges, für sie reales Wahrnehmungsbild zu erhalten<br />

o Orientierungsstörungen der Raumwahrnehmung auch bei<br />

Hirngeschädigten <strong>und</strong> Geistig<strong>behinderten</strong><br />

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o Höreindrücke, tastbare Haltegriffe sowie eine geringe<br />

Weitläufigkeit der Umgebung geben jedoch recht klare<br />

Informationen<br />

o Wassertiefe <strong>und</strong> Länge der Schwimmstrecke abzuschätzen,<br />

fällt Behinderten sehr schwer (� Wasserangst oder Furcht vor<br />

Wassertiefe)<br />

� Tastinformationen <strong>und</strong> Bewegungswahrnehmung im Wasser<br />

o Zusammenspiel von Wasserdruck, Dichte <strong>und</strong> Auftriebskraft<br />

ver<strong>mit</strong>telt andersartige Tast- <strong>und</strong> Bewegungswahrnehmungen<br />

o Vorteil des Wassers: stets wechselnde Lernanregungen <strong>und</strong><br />

neue Zusammenstellung von Sinneseindrücken<br />

<strong>Schwimmen</strong> für ausgewählte Behinderungsformen – welche Bedeutung hat<br />

es für sie <strong>und</strong> welche Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten müssen für den<br />

Wasseraufenthalt gekonnt werden?<br />

� Bewegungsbehinderte<br />

o Aufenthalt im Wasser bietet die beste Möglichkeit zur<br />

selbstständigen Bewegung<br />

o Alle an Land üblichen Hilfs<strong>mit</strong>tel können abgelegt werden �<br />

Bewegung möglich durch Auftriebskraft (wichtig: anfänglich<br />

Kopf stützen)<br />

� Bedeutung:<br />

o Bewegungserlebnisse ohne Hilfs<strong>mit</strong>tel,<br />

o Weitgehend freie Bewegungsmöglichkeiten,<br />

o Ausdauernde körperliche Betätigung,<br />

o Entlastung <strong>und</strong> Ausgleichtraining in körperlicher Hinsicht,<br />

o Gewinnung von Selbstsicherheit, Selbstvertrauen <strong>und</strong> Lösung<br />

aus Bewegungsbeschränktheit,<br />

o Möglichkeit zum gezielten Bewegungstraining (-therapie)<br />

� Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

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o Sicheres, selbstständiges Ein- <strong>und</strong> Aussteigen aus dem<br />

Schwimmbecken<br />

o Balance im Wasser<br />

o Sichere Atemkontrolle<br />

o Angstfreies Bewegen in Bauch- oder Rückenlage<br />

o Kraftsparende Fortbewegung (ohne Technikvorschrift)<br />

� Cerebral Bewegungsgestörte – Bedeutung<br />

o Durch die Wegnahme der Schwerkraft Verminderung der auf<br />

ihre Wirkung zurückführende Bewegungsstörungen<br />

o Lernen in der waagerechten Körperlage fordert frühkindliche<br />

Reflexe heraus, bietet aber durch die Auftriebswirkung die<br />

Möglichkeit zur Verbesserung der Störungen<br />

o Bewegungslernen in veränderter Umgebung führt zu<br />

vermehrter Lernanregung der Motorik<br />

o Anpassung an Wasser fördert psychische Lernvorgänge <strong>und</strong><br />

verbessert die Einstellung zu sich selbst<br />

� Sehgeschädigte – Bedeutung<br />

o Bewegen in einem Raum, den man ständig spürt <strong>und</strong> der dabei<br />

viele Geräusche von sich gibt<br />

o Den Kontakt zu einem Medium, das man zwar nicht festhalten<br />

kann, das aber den verbliebenen Sinnen ständig Informationen<br />

liefert (psychomotorisches Training)<br />

o Gelegenheit, sich wegen der langsameren Bewegungen zügig<br />

<strong>und</strong> ausdauernde bewegen zu können<br />

o Sich entspannen zu können<br />

� Kenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />

o Sicherheit im Wasser<br />

o Richtiges Atemverhalten <strong>und</strong> sichere Tauchen<br />

o Sicheres Beherrschen der Schwebelage auch bei bewegtem<br />

Wasser<br />

o Mindestens eine Schwimmtechnik in feinangepaßter<br />

Bewegungsausführung<br />

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o Anwendung einer Schwimmtechnik für längeres Training als<br />

Entspannung <strong>und</strong> Herz-Kreislauf-Förderung<br />

o Erlernen eines sicheren Bewegungsverhaltens auch in der<br />

Gruppe<br />

� Vorgehensweise beim Behindertenschwimmen nach Innenmoser<br />

o Wassergewöhnung!!!<br />

o Auftreiben/ Schweben<br />

o Langsame Heranführung an mögliche Schwimmtechniken<br />

(Abstimmung je nach Behinderung)<br />

3. Halliwick- Methode<br />

� Verzicht von Auftriebshilfen (Verfälschung unnötig)<br />

� Verfolgt das Ziel die vielfältigen Reize des Wassers spielerisch zu<br />

erfahren <strong>und</strong> ein Körperbewusstsein zu entwickeln<br />

� Basiert auf einem intensiven Betreuerschlüssel � 1 Ziel: absolutes<br />

Sicherheitsgefühl im Wasser; gleichzeitig Schwimmunterricht in<br />

Gruppen<br />

� 10 Lernschritte (=Gr<strong>und</strong>erfahrung), die dem Erlernen der<br />

Schwimmtechniken vorgeschaltet sind:<br />

1. Psychische Anpassung 6. Auftrieb<br />

2. Selbstständigkeit 7. Gleichgewicht in Ruhe<br />

3. Vertikale Rotation 8. Gleiten<br />

4. Laterale Rotation 9.Elementare Schwimmbewegungen<br />

5. Kombinierte Rotation 10. Erster Schwimmstil<br />

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Referenten: Sarah Schlangenotto, Aileen Kotzsch<br />

Literatur:<br />

Innenmoser, J. (1988). Schwimmspaß für Behinderte – Ein Leitfaden für<br />

Behinderte, eltern <strong>und</strong> Betreuer. Bockenem: Sport Fahnemann GmbH<br />

RHEKER, U. (2002). Alle ins Wasser spielend, schwimmend – schwimmend<br />

spielen. Band 3: Kreativ <strong>und</strong> spielerisch trainieren. Aachen: Meyer &<br />

Meyer Verlag.<br />

RHEKER, U. (2003). Alle ins Wasser. Spielend schwimmen – schwimmend spielen.<br />

Bd. 1: Spiel <strong>und</strong> Spaß für Anfänger. Aachen: Verlag Meyer & Meyer. 2.<br />

Aufl.<br />

RHEKER, U.: (2005) Spiel <strong>und</strong> Sport für alle - Integrationssport für Familie,<br />

Verein <strong>und</strong> Freizeit. Aachen, (3. neu überarb. Aufl.).<br />

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