Arbeitskreis "Wohnen in Münster" - Stadt Münster
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Anerkannte Unterkunftskosten<br />
für S<strong>in</strong>gle-<br />
Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften<br />
Anteil der anerkannten an den tatsächlichen Unterkunftskosten<br />
der Bedarfsgeme<strong>in</strong>schaften 2008<br />
<strong>Arbeitskreis</strong> „<strong>Wohnen</strong> <strong>in</strong> <strong>Münster</strong>“<br />
Dokumentation der 13. Sitzung am 27. April 2010<br />
20<br />
Überblick über die KdU-Praxis <strong>in</strong> Deutschland<br />
Insgesamt wurden im Rahmen der Studie 65 Kommunen zu<br />
ihrer Praxis h<strong>in</strong>sichtlich der Übernahme von Kosten der Unterkunft<br />
befragt. Dabei zeigen sich sehr unterschiedliche Vorgehensweisen,<br />
auch regional s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Muster erkennbar.<br />
Bei fast allen befragten Kommunen hat sich die sogenannte<br />
„Produktmethode“ durchgesetzt, d.h. es wird e<strong>in</strong>e Mietobergrenze<br />
als Produkt von „angemessener“ Wohnfläche mal<br />
Quadratmeterpreis festgesetzt, für die die Kosten übernommen<br />
werden. Die Angemessenheit der Wohnung wird also<br />
unabhängig von deren Größe beurteilt – sowohl die Miete<br />
kle<strong>in</strong>er Wohnungen mit hohem Quadratmeterpreis als auch<br />
die Miete großer Wohnungen mit ger<strong>in</strong>gem Quadratmeterpreis<br />
kann übernommen werden. Die Mietobergrenze wird <strong>in</strong><br />
den Kommunen unterschiedlich def<strong>in</strong>iert: Bei 80 % ist die<br />
Brutto- bzw. Netto-Kaltmiete entscheidend, nur 20 % der<br />
Kommunen beziehen sich auf die Bruttowarmmiete <strong>in</strong>kl. Neben-/<br />
Verbrauchskosten. Bei e<strong>in</strong>em Viertel der Kommunen<br />
werden die Mietobergrenzen kle<strong>in</strong>räumig differenziert festgelegt,<br />
<strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Landkreisen. Über die Hälfte der<br />
Kommunen orientiert sich bei der Festsetzung der Mietobergrenzen<br />
an dem örtlichen Mietspiegelwerten; andere Kommunen<br />
orientieren sich an Wohngeldtabellen oder erheben<br />
eigene Grundlagen (z.B. Auswertung von Wohnungsanzeigen).<br />
Die Übernahme von Nebenkosten wird <strong>in</strong> den Kommunen<br />
unterschiedlich gehandhabt.<br />
KdU-Wohnungen s<strong>in</strong>d von durchschnittlicher Qualität, e<strong>in</strong>e<br />
Dom<strong>in</strong>anz von Substandardwohnungen lässt sich nicht feststellen.<br />
Teilweise ist e<strong>in</strong>e Konzentration <strong>in</strong> bestimmten Beständen<br />
festzustellen (u.a. Plattenbauten, e<strong>in</strong>fache Gründerzeitbestände),<br />
häufig handelt es sich aber um ganz normale<br />
Wohnungen. Neben Sozialwohnungen und kommunalen<br />
Wohnungen s<strong>in</strong>d private Eigentümer e<strong>in</strong>e wichtige Vermietergruppe.<br />
Insgesamt ist die KdU Praxis v.a. sozialpolitisch motiviert, die<br />
angemessene Versorgung der Haushalte steht dabei im Mittelpunkt.<br />
Insbesondere <strong>in</strong> den Großstädten wird der Bemessungsrahmen<br />
mit großzügigen Mietobergrenzen und/ oder<br />
e<strong>in</strong>er großzügigen Anwendungspraxis relativ weit gefasst,<br />
Datenbasis: BBSR-Wohnungsmarktbeobachtung,<br />
Statistik der Bundesagentur<br />
für Arbeit