Arbeitskreis "Wohnen in Münster" - Stadt Münster

Arbeitskreis „Wohnen in Münster“
Dokumentation der 13. Sitzung am 27. April 2010
Herr Uplawski weist auf die Bedeutung von Neubautätigkeit für den Erhalt
und die Erweiterung des preiswerten Wohnraumbestandes hin. Zwar kann
durch Neubau selber angesichts der hohen Standards, Bau- und Grundstückskosten
kein kostengünstiger Wohnraum geschaffen werden, auch nicht mit
Hilfe öffentlicher Förderung. Die Förderung bewirkt lediglich ein Heruntersubventionieren
des Mietpreises. Der freifinanzierte Wohnungsneubau hat aber
die wichtige Aufgabe, ein Ventil für kaufkräftige Nachfrage zu schaffen. Dadurch
werden im unteren und mittleren Preissegment Entlastungseffekte erzielt.
Das preisgünstige Wohnungsmarktsegment ist außerdem dynamisch mit
den anderen Marktsegmenten verknüpft. Es wird überwiegend von älteren
Beständen gebildet, die nicht (mehr) dem aktuellen Standard entsprechen.
Mit natürlicher Alterung der Gebäude und zugleich steigenden Energie- und
Ausstattungs-Standards bekommt dieses Segment laufend Zuwachs aus den
oberen Segmenten. Der Neubau füllt in erster Linie die oberen Preissegmente
wieder auf.
Herr Klein weist darauf hin, dass im Rahmen von Modernisierungen/ Sanierungen
aber auch laufend preiswerte Bestände verloren gehen. Derzeit bestehen
für ca. ein Drittel der Wohnungsbestände Sanierungsbedarf. Werden Sanierungen
entsprechend der klimapolitischen Ziele weiter forciert, werden die
Mieten für diese Bestände deutlich steigen – ein politischer Zielkonflikt, der
thematisiert werden muss.
Die intensive Diskussion zeigt die hohe Relevanz des Themas für die Teilnehmenden
des Arbeitskreises und dessen Brisanz in Münster. Es wird daher
vorgeschlagen, die geplante Untersuchung zu preiswertem Wohnungsangebot
in Münster durch den Arbeitskreis zu begleiten und das Thema in der
nächsten Sitzung wieder aufzunehmen.
27