Jahresbericht 2008 - im Tobias-Haus Zürich
Jahresbericht 2008 - im Tobias-Haus Zürich
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Bericht des Gesamtleiters<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Freunde des <strong>Tobias</strong>-<strong>Haus</strong>es<br />
Letztes Jahr habe ich mir öfters die Frage gestellt: Gibt es<br />
eigentlich schnelle und langsame Zeit? Alle Welt spricht<br />
von unserer „schnelllebigen“ Zeit und so gesehen war<br />
letztes Jahr ein sehr schnelles Jahr.<br />
Was ist eigentlich passiert <strong>im</strong> vergangenen Jahr?<br />
Durch die Anforderungen, die uns durch den NFA gestellt<br />
wurden, kamen wir etwas aus dem Tritt. In vielen Bereichen<br />
der Geschäftsführung und Administration mussten<br />
wir uns neu orientieren. Der ganze Betrieb musste umgestellt<br />
werden auf die neuen Richtlinien zur Rechnungslegung<br />
des Kantons ZH und auf die interkantonale Vereinbarung<br />
für soziale Einrichtungen IVSE.<br />
Zusätzlich musste verstanden werden, welche Anforderungen<br />
andere Kantone diesbezüglich stellten. Da wir in<br />
unseren Wohngruppen nicht nur Bewohner aus dem Kanton<br />
ZH haben, haben wir nun sechs zusätzlich Kantone als<br />
Vertragspartner, was nun insgesamt sieben fast gleichen,<br />
aber doch nicht ganz gleichen Systemen entspricht. Gerade<br />
die kleinen Unterschiede erschweren es, die Übersicht<br />
zu behalten und die Bedürfnisse aller Kantone zu erfüllen.<br />
Qualitativ gesehen, haben wir aber sehr gute Erfahrungen<br />
gemacht mit allen Kantonen, denn sie haben uns <strong>im</strong>mer<br />
wieder freundlich bei der Bewältigung ihrer Anforderungen<br />
unterstützt. Ja oft waren wir auch in der Lage sie bei<br />
der Klärung von Fragen zu unterstützen. Man kann also<br />
sagen, dass der NFA und die IVSE ihren Zweck erfüllt hat<br />
für die Menschen mit einer Behinderung in diesem Land,<br />
aus meiner Sicht zumindest für die Menschen mit einer<br />
geistigen Behinderung. Und man muss auch sagen, dass<br />
die finanziellen Leistungen für diese Menschen nach wie<br />
vor ein Spitzenniveau halten. Quantitativ muss aber auch<br />
gesagt werden, dass der Verwaltungsaufwand um all dies<br />
zu gewährleisten und unsere Kernaufgabe zu erfüllen,<br />
nämlich unseren behinderten Mitmenschen eine Gemeinschaft<br />
zu bieten, in der sie sich zuhause fühlen dürfen,<br />
erheblich zugenommen hat. Wir sind aber gerne dazu<br />
bereit, diesen Aufwand zu betreiben, solange dieses Ziel<br />
erreichbar ist. Dennoch hoffe ich, dass dieser Aufwand<br />
wieder ein etwas ausgeglicheneres Mass gegenüber unserer<br />
Kernaufgabe erreicht.<br />
Was ist noch passiert <strong>im</strong> vergangenen Jahr?<br />
Jetzt muss ich genau das Gegenteil behaupten: Das Jahr<br />
<strong>2008</strong> war ein sehr langsames Jahr. Es scheint, dass Zeit<br />
eine Empfindungssache ist.<br />
Warum?<br />
Weil wir sehnsüchtig auf einen Beschluss des Gemeinderates<br />
der Stadt <strong>Zürich</strong> warteten. Seit dem 9.4.<strong>2008</strong> war<br />
das Geschäft „Kauf der Liegenschaft <strong>Zürich</strong>bergstrasse 93“<br />
auf der Traktandenliste des Gemeinderates. Es wurde an<br />
eine Spezialkommission überwiesen, die sich damit weiter<br />
befasste. Ich war der Kommission sehr dankbar, dass sie<br />
mir, nachdem wir viele Fragen zu dem Projekt auf schriftlichem<br />
Wege versucht haben zu beantworten, schlussendlich<br />
noch die Gelegenheit gab unsere Motive für das<br />
Projekt <strong>Zürich</strong>bergstrasse 93 persönlich darzustellen. Am<br />
12.11.<strong>2008</strong> fand dann die Gemeinderatsitzung statt, an<br />
der der Beschluss gefällt wurde. Voller Erwartung und<br />
Hoffnung fanden wir uns auf der Zuschauertribüne ein.<br />
Dann kam die Abst<strong>im</strong>mung und wir freuten uns sehr. Der<br />
Gemeinderat hat das Geschäft einst<strong>im</strong>mig ohne St<strong>im</strong>menthaltungen<br />
genehmigt.<br />
All die Hoffnungen und Erwartungen die mit diesem Projekt<br />
verbunden sind können nun in Erfüllung gehen. Dafür<br />
danke ich dem Gemeinderat und Herrn Stadtrat Vollenwyder<br />
auf das allerherzlichste.<br />
Ein besonderer Dank geht auch an Robert Boesch (Stiftungsrat<br />
und Leiter der Projektgruppe) und an Paul Wolf<br />
(Präsident des Stiftungsrates und Mitglied der Projektgruppe)<br />
für ihr unermüdliches Engagement für das Projekt<br />
<strong>Zürich</strong>bergstrasse 93.<br />
So gesehen war das Jahr <strong>2008</strong> also ein langsames Jahr,<br />
das uns viel Geduld abforderte, weil die Zeit träge dahinzufliessen<br />
schien. Es gilt also, das Sprichwort: Gut Ding<br />
braucht Weile.<br />
Nun aber herrscht Aufbruchst<strong>im</strong>mung <strong>im</strong> <strong>Tobias</strong>-<strong>Haus</strong>.<br />
Die Bauvorbereitungen laufen auf Hochtouren und der<br />
Baubeginn soll <strong>im</strong> April 2009 sein und die Zeit scheint<br />
wieder schneller zu werden.<br />
Ich danke allen Freunden des <strong>Tobias</strong>-<strong>Haus</strong> für die Unterstützung<br />
bei dieser Aufgabe mit vielen kleinen, aber auch<br />
grossen Spenden und hoffe, dass wir weiter auf diesem<br />
Weg begleitet werden.<br />
Wir werden dann, wenn alle die Menschen, die in dem<br />
neuen <strong>Haus</strong> zusammenfinden, Betreute und BetreuerInnen,<br />
gemeinsam mit den schon bestehenden Häusern<br />
einen neuen Rhythmus finden.<br />
Was ist noch passiert <strong>im</strong> vergangenen Jahr?<br />
Schönes bis sehr Schönes, aber auch weniger Schönes.<br />
Lustiges und Fröhliches, aber auch Trauriges. Darüber<br />
lesen Sie in diesem <strong>Jahresbericht</strong> in den Beiträgen der<br />
MitarbeiterInnen.<br />
Wir hoffen, dass es uns wieder gelingt Ihnen einen lebendigen<br />
Eindruck über das Leben <strong>im</strong> <strong>Tobias</strong>-<strong>Haus</strong> zu<br />
geben.<br />
C. Wirth (Gesamtleiter)<br />
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