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Kann man Entwicklung messen ?

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<strong>Kann</strong> <strong>man</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>messen</strong> ?<br />

Grundlagen der <strong>Entwicklung</strong>sdiagnostik<br />

AE <strong>Entwicklung</strong>s- und Biologische<br />

Psychologie<br />

Universität Universit t Heidelberg<br />

Dr. Eva Vonderlin


Merkmale von <strong>Entwicklung</strong><br />

• verläuft in einer natürlichen Abfolge<br />

• <strong>Entwicklung</strong>sabläufe sind unveränderlich<br />

• verläuft in eine Richtung<br />

• <strong>Entwicklung</strong> hat ein Ziel<br />

• verläuft für viele Menschen vergleichbar<br />

• Veränderungen sind qualitativ-strukturell


Diagnostische Verfahren<br />

<strong>Entwicklung</strong>stest<br />

Beobachten<br />

normbasiert informell<br />

Standardisierter<br />

Fragebogen<br />

Befragen<br />

<strong>Entwicklung</strong>sneurologische<br />

Untersuchung<br />

Anamnese


Häufige Anlässe für<br />

Testdiagnostik<br />

• Neurologische Erkrankung<br />

• Verzögerung / Behinderung<br />

• Einschulung / weiterführende Schule<br />

• Sonderpädagogischer Förderbedarf<br />

• Teilleistungsstörungen<br />

• Psychische Störungen<br />

• Hochbegabung


<strong>Entwicklung</strong>sbereiche bei Kindern<br />

• Motorik (Reflexe, Grob- und Feinmotorik)<br />

• Sprache: aktiv und rezeptiv<br />

• Kognitive Leistungen: Gedächtnis, visuelle<br />

Wahrnehmung, abstraktes Denken<br />

• Profilorientierte Testung<br />

• Kulturell- bzw. schulbezogene Leistungen:<br />

Zählen, Rechnen, Lesen, Schreiben<br />

• Emotional-soziale <strong>Entwicklung</strong>:<br />

Selbständigkeit, Aggression,<br />

Verhaltenssteuerung


Faktoren der Intelligenz<br />

nach Holling et al. (2004)<br />

• Fluide Intelligenz<br />

• Kristalline Intelligenz<br />

• Visuelle Wahrnehmung<br />

• Auditive Wahrnehmung<br />

• Abruffähigkeit / Gedächtnis<br />

• Kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit<br />

• Entscheidungsgeschwindigkeit


Kriteriumsnorm:<br />

Was ist „normal“?<br />

– Meilensteinkonzept (90%)<br />

– Beobachten wichtiger <strong>Entwicklung</strong>sschritte<br />

– z.B. MONDEY (Pauen et al. 2011)<br />

Verteilungsnorm:<br />

– Häufigkeit, mit der in einer bestimmten Altersgruppe<br />

eine bestimmte Leistung erreicht wird


Was ist „normal“ ?<br />

„Normalität“ in der <strong>Entwicklung</strong>sdiagnostik steht in<br />

der Regel für eine Häufigkeitsnorm


Intelligenzniveau<br />

IQ: M=100 SD=15<br />

Sehr hohe Intelligenz / Hochbegabung<br />

(weit überdurchschnittlich,IQ über 129)<br />

Hohe Intelligenz (überdurchschnittlich, IQ 115 - 129)<br />

Normvariante (durchschnittlich, IQ 85 - 114)<br />

Niedrige Intelligenz (unterdurchschnittlich, IQ 70 - 84)<br />

F7 Intelligenzminderung (nach ICD-10)<br />

F70 Leichte Intelligenzminderung (geistige Behinderung,<br />

IQ 50-69)<br />

F71 Mittelgradige Intelligenzminderung (IQ 35 - 49)<br />

F72 Schwere Intelligenzminderung (IQ 20 - 39)<br />

F73 Schwerste Intelligenzminderung (IQ unter 30)


Alterswerte:<br />

Was ist „normal“?<br />

– Leistung wird als charakteristisch für ein Alter<br />

gesehen, wenn viele Kinder der Eichstichprobe die<br />

Aufgabe lösen können (50%, 90%)<br />

<strong>Entwicklung</strong>salter:<br />

– <strong>Entwicklung</strong>salter entspricht demjenigen, in dem viele<br />

Kinder der Eichstichprobe so abschneiden wie das<br />

einzelne Testkind


Altersäquivalente<br />

Geburt 12 M 24 M 36 M 48 M 60 M<br />

<strong>Entwicklung</strong>squotient (Griffith-Skalen)<br />

EA/LA*100<br />

z. B.<br />

18/24 * 100 = 75<br />

30/36 * 100 = 83


Methodische Aspekte I<br />

• Normierung<br />

• Auswahl geeigneter Aufgaben pro<br />

Altersstufe<br />

• große, repräsentative Stichprobe<br />

• Standardisierung<br />

(Prozentränge, Standardwerte)<br />

• Itemkonstruktion<br />

(Schwierigkeit/ Trennschärfe)


Methodische Aspekte II<br />

• Speed vs. Power Tests<br />

• Säkularer Trend, Flynneffekt, alte<br />

Normen<br />

• Stabilität und <strong>Entwicklung</strong><br />

• Situative Einflüsse<br />

• sozial-emotionale Einflüsse


Griffith<br />

(Griffith 1954,<br />

dt. Brandt 1983)<br />

<strong>Entwicklung</strong>stests<br />

MFED 1 / 2-3<br />

Münchner Funktionelle<br />

<strong>Entwicklung</strong>sdiagnostik<br />

(Hellbrügge 2001)<br />

ET 6-6<br />

(Peter<strong>man</strong>n & Stein<br />

2000)<br />

BSID II/III<br />

Bayley Scales<br />

(Bayley 1969, 1993,<br />

2006)<br />

1 – 24 Monate 1. LJ / 2-3- LJ 6 – 72 Monate 1 – 42 Monate<br />

Motorik<br />

Auge und Hand<br />

Hören und<br />

Sprechen<br />

Leistungen<br />

Persönlich-Sozial<br />

Statomotorik<br />

Handmotorik<br />

Sprechen<br />

Sprachverständnis<br />

Wahrnehmungsverarbeitung<br />

Selbständigkeitsalter<br />

Sozialverhalten<br />

Körpermotorik<br />

Handmotorik<br />

Sprachentwicklung<br />

Kognitive<br />

<strong>Entwicklung</strong><br />

Sozialentwicklung<br />

Emotionale<br />

<strong>Entwicklung</strong><br />

Motor Scale<br />

Mental Scale<br />

(Gedächtnis,<br />

Sprache,<br />

Problemlösen,<br />

Klassifizieren etc.)<br />

Behavior Rating


Intelligenztestverfahren<br />

Snijders-Omen Non-verbale Intelligenztest<br />

(SON-R 2½ - 7; Tellegen et al., 1998).<br />

Grundintelligenztest<br />

(CFT-1, CFT-20-R, Cattell, Weiß & Osterland, 1997)<br />

Kauf<strong>man</strong>-Assessment Battery for Children<br />

(K-ABC, Melchers & Preuß, 2003)<br />

Kauf<strong>man</strong>-Test zur Intelligenzmessung für<br />

Jugendliche und Erwachsene<br />

(K-TIM; Melchers, Schür<strong>man</strong>n & Scholten, 2006)


Intelligenztestverfahren<br />

Adaptives Intelligenz Diagnostikum 2<br />

(AID 2, Kubinger, 2009).<br />

Intelligence and Development Scales<br />

(IDS, Grob, Meyer & Hag<strong>man</strong>n-von Arx, 2009).<br />

Hannover-Wechsler-Intelligenztest für<br />

Vorschulkinder<br />

(HAWIVA-III; Ricken, Fritz, Schuck & Preuß, 2007)<br />

Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder<br />

(HAWIK-IV; Tewes, Ross<strong>man</strong>n & Schallberger, 2006)

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