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MAgAzIN HVM - Schwarz-Rot

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HANDBALL<br />

HILFT!<br />

Vereine sammeln für<br />

Charity-Aktion<br />

<strong>MAgAzIN</strong><br />

Ausgabe Nr. 3 Januar 2012 | 2 Euro<br />

<strong>HVM</strong>Das Magazin des<br />

Handballverbandes Mittelrhein<br />

Quo vadis,<br />

Mädchenhandball?<br />

mit Sonderteil zum<br />

Länderpokal<br />

Männliche Jugend 1995<br />

Dormagener Sportcenter<br />

21. und 22. Januar 2012<br />

Foto: Hoene<br />

Handbälle<br />

Wie sind Handbälle aufgebaut<br />

und welche Eigenschaften<br />

bringen sie mit?


26./27. Mai 2012 • LANXESS arena • Köln<br />

Ticket-Hotline +49 221 280 288 • Tickets online auf ehfFINAL4.com


Inhalt<br />

News ....................................................................................................................................................................................................................... 6<br />

Premiere: Mädchen gewinnen Ländervergleichsturnier +++ Strombach im Amt bestätigt +++ Der <strong>HVM</strong> jetzt auf Facebook – EM-Tagebuch mit<br />

Wiencek +++ Aktion: Elfen belohnen Jugend und Vereine +++ NRW-Liga bleibt Thema +++ DHB-Sichtung +++ HBL-Jugendzertifikat: VfL und<br />

DHC ausgezeichnet +++ Ratgeber Sportrasen, Sportboden und Abdecksysteme +++ <strong>HVM</strong> kooperiert mit handballdirekt.de +++ Förderung für<br />

die Handballjugend +++ „Wir fördern Rahmenprogramme“<br />

Derschlag und Pulheim buchen Pokal-Tickets ....................................................................................................................... 12<br />

Die Männer des TuS Derschlag und die Frauen des Pulheimer SC haben sich als Sieger der <strong>HVM</strong> Final-Four-Turniere für den DHB-Pokal qualifiziert.<br />

Das <strong>HVM</strong>-Magazin wirft einen Blick auf die Ergebnisse und wie kurz darauf die Teilnehmer in die Saison gestartet sind.<br />

gemeinsam stark ........................................................................................................................................................................................ 14<br />

Die Unterstützung von weiblichen Nachwuchsspielerinnen ist ein wichtiges Gut, um dem Trend einer Überalterung des Frauenhandballs entgegen<br />

zu wirken. Der <strong>HVM</strong> und seine Vereine haben die Notwendigkeit erkannt und ihre Bemühungen um die Gunst der Mädchen intensiviert. Gelingt der<br />

Versuch der Entwicklung entgegenzuwirken?<br />

HANDBALL HILFT! ......................................................................................................................................................................................... 20<br />

Die Kooperation zwischen der Deutschen Krebshilfe und dem <strong>HVM</strong> wurde im September offiziell bekanntgegeben und schon in den ersten<br />

Monaten mit Leben gefüllt.<br />

Jugendarbeit: Blick über Europa ..................................................................................................................................................... 22<br />

Handball kann immer mehr Nationen für sich gewinnen, die die Attraktivität des Sports erkennen und beginnen den Handball professionell zu<br />

fördern. Das <strong>HVM</strong>-Magazin stellt neben drei etablierten Handball-Ländern das Engagement zweier Handball-Exoten vor.<br />

Länderpokal .................................................................................................................................................................................................... 23<br />

<strong>HVM</strong>-Jugend vor Bewährungsprobe ......................................................................................................................................................................... 24<br />

Arge Rheinland-Pfalz ................................................................................................................................................................................................ 25<br />

HV Berlin ................................................................................................................................................................................................................... 26<br />

HV Mittelrhein ........................................................................................................................................................................................................... 28<br />

HV Niedersachsen ..................................................................................................................................................................................................... 29<br />

Thüringer HV ............................................................................................................................................................................................................. 30<br />

Schiedsrichter und Zeitnehmer ................................................................................................................................................................................ 31<br />

Vorfreude auf den Mai 2012 ................................................................................................................................................................ 32<br />

Das VELUX EHF FINAL4 findet am 26. und 27. Mai erneut in der Kölner LANXESS arena statt, darüber hinaus erhielt Köln den Zuschlag bis 2014<br />

Der beste Freund des Handballers .................................................................................................................................................. 34<br />

In einem Punkt unterscheiden sich Amateur- und Profihandballer in keiner Weise: Wie selbstverständlich ist der Handball in jeder freien Sekunde<br />

ständiger Begleiter. Doch wie sind die Handbälle tatsächlich aufgebaut und welche Eigenschaften bringen sie mit? Das <strong>HVM</strong>-Magazin wirft einen<br />

genaueren Blick auf das Spielgerät.<br />

Handballkreis Aachen/Düren .............................................................................................................................................................. 36<br />

Großes Turnier für die ganz Kleinen +++ Simon Ernst feiert Länderspiel-Debüt<br />

Handballkreis Köln/Rheinberg ........................................................................................................................................................... 38<br />

Mini-Handball von der Planung bis zur Siegerehrung +++ Schiedsrichter helfen im Kampf gegen den Krebs<br />

Handballkreis Oberberg .......................................................................................................................................................................... 40<br />

Alte Knochen treffen auf neue Schiris +++ Verabschiedung und Neustart +++ Kreispokal attraktiv wie nie +++ Jugendhandball auf hohem<br />

Niveau<br />

Handballkreis Bonn/Euskirchen/Sieg ........................................................................................................................................... 42<br />

Minihandball: Erlebnis steht vor dem Ergebnis +++ Budenzauber auf der Schäl Sick +++ Schiedsrichter gesucht +++ Saison 2011/2012 +++<br />

Neuer Verein im Handballkreis<br />

„Durch die WM können wir in die Jugend investieren“ .................................................................................................. 44<br />

In dieser Rubrik stellen wir Persönlichkeiten vor, die einen besonderen Bezug zum <strong>HVM</strong> haben. In dieser Ausgabe: Stefan Lövgren, Botschafter des<br />

VELUX EHF FINAL4.<br />

Spaß am schwierigen Spagat ............................................................................................................................................................. 46<br />

Nach der Geburt ihres ersten Kindes beendete Christiane Köpplin ihre aktive Handballkarriere; mit dem ersten Handballtraining ihrer Tochter<br />

schlidderte sie wieder in das Handballeben und startete eine eindrucksvolle ehrenamtliche Karriere.<br />

Mit dem Kopf dabei sein ......................................................................................................................................................................... 48<br />

Im <strong>HVM</strong>-Magazin gibt Prof. Dr. Klaus Baum wertvolle Trainingstipps für ambitionierte Handballspieler. In dieser Ausgabe liegt das Augenmerk auf<br />

der Entscheidungsschnelligkeit.<br />

Fusion: HSg und DHC machen gemeinsame Sache ............................................................................................................. 50<br />

Die beiden benachbarten Handball-Zweitligisten HSG Düsseldorf und DHC Rheinland werden zu Beginn der neuen Saison eine Spielgemeinschaft<br />

eingehen.<br />

3<br />

Vorwort<br />

xxxx<br />

Liebe Handballfreunde,<br />

ich wünsche Ihnen ein<br />

gutes Jahr 2012. Allen<br />

Aktiven wünsche ich,<br />

dass Sie sich in der<br />

Winterpause und den<br />

Ferien gut erholt haben,<br />

um mit frischen<br />

Kräften in die Rückrunde<br />

der laufenden Saison<br />

zu starten. Jeder Verein hat seine eigenen<br />

Ziele vor Augen, die mit viel Engagement verfolgt<br />

werden. Das ist richtig und auch gut so. Wir dürfen<br />

aber nicht den Blick für Entwicklungen verlieren,<br />

die den gesamten Handballsport betreffen.<br />

Ich spreche vom Mädchenhandball und damit<br />

auch von der Basis des Frauenhandballs, die in<br />

Richtung Bedeutungslosigkeit schwindet. Wenn<br />

wir nichts unternehmen, ist dies irgendwann<br />

nicht mehr umzukehren, sodass in Deutschland<br />

möglicherweise kein Frauenhandball auf nennenswertem<br />

Niveau mehr stattfindet.<br />

Über den Mangel an weiblichen Neuzugängen im<br />

Kindesalter können wir nicht klagen; jedoch zieht<br />

der Handball im Konkurrenzkampf der Interessen<br />

bei den Jugendlichen den Kürzeren. In einer für<br />

ihre Entwicklung so entscheidenden Phase sollten<br />

sie von den qualifiziertesten Trainern geleitet<br />

werden. Leider aber hat der Mädchenhandball in<br />

den meisten Vereinen die letzte Priorität. Hierfür<br />

mag es im Einzelnen gut nachvollziehbare Gründe<br />

geben. In der Gesamtbetrachtung ist das Bild<br />

aber betrüblich. Rückläufige Mannschaftszahlen,<br />

ein Trend zur Überalterung der Seniorenmannschaften,<br />

kaum A-Jugendmannschaften – und<br />

viele Seniorenmannschaften sind nur durch das<br />

Doppelspielrecht der A-Jugendlichen spielfähig.<br />

In der letzten Sitzung des erweiterten Vorstandes<br />

haben wir daher eine Arbeitsgruppe, an der wir<br />

auch die Kreise beteiligen wollen, eingesetzt, die<br />

sich mit dieser Problematik beschäftigen und<br />

im Laufe des Jahres ein Konzept für den Mädchen-<br />

und Frauenhandball entwickeln wird. Ich<br />

freue mich sehr, dass sich Maike Balthazar, die<br />

in Leverkusen Co-Trainerin der Bundesligamannschaft<br />

und im Trainerteam des DHB weibliche<br />

Jugend engagiert ist, bereit erklärt hat, hierbei<br />

mitzuwirken.<br />

Eine anders gelagerte aber im gesellschaftlichen<br />

Kontext ebenfalls bedeutende Initiative haben<br />

wir im September 2011 auf den Weg gebracht<br />

– die Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe.<br />

Es haben einige Vereine sowie unter anderem<br />

auch Schiedsrichter bereits erfolgreiche Aktionen<br />

durchgeführt. Ich würde mich sehr freuen,<br />

wenn weitere Aktionen zugunsten der Deutschen<br />

Krebshilfe den guten Beispielen folgen würden!<br />

Ihr Lutz Rohmer


Fest im Griff: Selbst bei Dehnübungen ist der beste<br />

Freund des Handballers dabei.<br />

Mehr über das Thema Handbälle ab Seite 34<br />

Foto: EHF/Uros Hocevar


News<br />

Bislang ungeschlagen: Die <strong>HVM</strong>-Mädchen Jahrgang 1997<br />

Premiere: Mädchen gewinnen<br />

Ländervergleichsturnier<br />

Der weibliche Auswahljahrgang 1997 hat<br />

zum ersten Mal das traditionelle Ländervergleichsturnier<br />

gewonnen. Die Mannschaft<br />

von Landestrainer Dieter Trippen<br />

setzte sich in Nümbrecht erfolgreich gegen<br />

die Verbände aus Hessen, Niederrhein<br />

und Schleswig-Holstein durch.<br />

Nach Siegen über Hessen (22:18) und<br />

das Auswahlteam aus Schleswig-<br />

Holstein (16:15), kam es am zweiten<br />

Turniertag zur entscheidenden Partie<br />

gegen den Nachbarn vom Niederrhein,<br />

der aufgrund der besseren Physis – der<br />

umkämpfte <strong>HVM</strong>-Erfolg über Schleswig-Holstein<br />

hatte viel Kraft gekostet<br />

– als leichter Favorit ins Spiel ging.<br />

Nach einer zunächst eng geführten Begegnung,<br />

konnten die <strong>HVM</strong>-Mädchen<br />

Mitte der zweiten Halbzeit durch einen<br />

Zwischenspurt entscheidend auf 26:17<br />

Der <strong>HVM</strong> jetzt auf Facebook – EM-Tagebuch mit Wiencek<br />

Aktuell spielen die besten europäischen<br />

Handball-Länder in Serbien um Europas<br />

Handballkrone. Aus dem <strong>HVM</strong>-Gebiet<br />

gehen zwei Spieler auf Torejagd. Patrick<br />

Wiencek und Adrian Pfahl vom VfL<br />

Gummersbach halten für die deutsche<br />

Nationalmannschaft die Fahnen hoch.<br />

Der 23-jährige Wiencek wird exklusiv<br />

für den <strong>HVM</strong> auf der neuen Facebook-<br />

Seite in einem EM-Tagebuch über seine<br />

Abenteuer am Balkan berichten.<br />

davonziehen und letztendlich deutlich<br />

mit 35:26 gewinnen. Zum Erfolg führten,<br />

neben einer aggressiven 3:2:1-Abwehr<br />

und einer gut aufgelegten Vanessa Fehr<br />

im Tor, der in der Breite gut aufgestellte<br />

<strong>HVM</strong>-Kader. „Während am Sonnabend<br />

wenig gewechselt wurde, überzeugten<br />

am Sonntag vor allem die Spielerinnen,<br />

die am Samstag nur wenige Einsatzzeiten<br />

bekommen haben“, freut sich Dieter<br />

Trippen über die Qualität seiner Mannschaft,<br />

die er auf einem guten Weg sieht:<br />

„Da wir neben den eingesetzten Spielerinnen<br />

über zahlreiche weitere Talente<br />

verfügen, werden wir beim Länderpokal<br />

2012 erstmals eine schlagkräftige Truppe<br />

stellen.“ Die <strong>HVM</strong>-Mädchen 1997, die<br />

seit etwa einem Jahr an der Leistungsdiagnostik<br />

von Prof. Dr. Baum teilnehmen,<br />

sind bisher ungeschlagen.<br />

Die <strong>HVM</strong>-Facebook-Seite berichtet<br />

über alles rund um die Handballwelt<br />

vom Mittelrhein: Von Erfolgen der<br />

Auswahlmannschaften über Neuigkeiten<br />

aus den Kreisen bis hin zu Bildern<br />

und wichtigen Terminen aus der<br />

Handballszene.<br />

Zur <strong>HVM</strong>-Facebook-Seite gelangen<br />

Sie über facebook.com/hvmittelrhein<br />

oder für Smartphone-Benutzer direkt<br />

über den Bildcode:<br />

6<br />

Foto: Hoene<br />

Strombach im<br />

Amt bestätigt<br />

Der Präsident des Deutschen Handballbundes<br />

kommt weiterhin aus dem<br />

<strong>HVM</strong>-Gebiet: Ulrich Strombach bleibt<br />

bis 2013 Präsident des DHB. Der 68-jährige<br />

Gummersbacher wurde im September<br />

auf dem 30. Bundestag in Wiesbaden<br />

in seine fünfte Amtszeit gewählt. „Je<br />

länger ich im Amt bin, desto weniger<br />

Gegenstimmen werden es. Das Ergebnis<br />

ist das beste, das ich je hatte“, freute sich<br />

Strombach über 104 von 107 möglichen<br />

Stimmen. Neben den unproblematischen<br />

Wahlen der beiden Vizepräsidenten,<br />

Wolfgang Gremmel (Finanzen) und<br />

Horst Bredemeier (Leistungssport),<br />

die einstimmig in ihrem Amt bestätigt<br />

wurden, fand sich zunächst kein Kandidat<br />

für den Bereich Recht. Erst nach<br />

eindringlicher Überredungsarbeit stellte<br />

sich der amtierende Amtsinhaber, Heinz<br />

Winden, erneut zur Verfügung und wurde<br />

letztendlich ohne Gegenstimme als<br />

neuer und alter Vizepräsident Recht ins<br />

Amt gewählt.<br />

Ulrich Strombach<br />

(Bildcode einscannen)


Kim Naidzinavicius in Action – Bayer bietet spezielles Angebot<br />

Aktion: Elfen belohnen Jugend und Vereine<br />

Die Handballbundesliga-Frauen des<br />

TSV Bayer 04 Leverkusen machen<br />

Vereinen und Mannschaften auch in<br />

dieser Saison wieder ein spezielles Angebot.<br />

„Machen Sie die Smidt ARENA<br />

bei Heimspielen unserer Handballelfen<br />

zu einer Festung und unterstützen<br />

Sie unser Team als achte Frau“, lädt<br />

Teammanagerin Jutta Ehrmann-Wolf<br />

alle Handballinteressierte in das Reich<br />

der Elfen ein.<br />

NRW-Liga bleibt Thema<br />

Am 28. Januar wird der Westdeutsche<br />

Handballverband in Dortmund unter<br />

anderem über eine NRW-Liga diskutieren.<br />

Der <strong>HVM</strong> hatte (unter anderem in<br />

der September-Ausgabe des <strong>HVM</strong>-Magazins)<br />

eine Zwischenliga vorgeschlagen,<br />

um den Sprung von der Oberliga in<br />

Jugendteams sowie zwei Trainer erhalten<br />

für ihr Team kostenlosen Eintritt.<br />

Jeder weitere Erwachsene erhält zu den<br />

ermäßigten Konditionen von je sieben<br />

statt zehn Euro Eintritt.<br />

Zudem erhalten Vereine ab 20 zahlenden<br />

Zuschauern einen Handball mit<br />

den Originalunterschriften des Bundesligisten.<br />

Ab 50 zahlenden Besuchern<br />

leitet eine Elfe die nächste Trainingseinheit<br />

einer Jugendmannschaft. Das<br />

die neu formierte 3. Liga zu verkleinern.<br />

„Das ist eine Kostenfrage“, so <strong>HVM</strong>-Vizepräsident<br />

Günter Knickmann, der eine<br />

finanzielle Hürde sieht. Während sich<br />

der HVW selbst stark genug sieht, ist zumindest<br />

eine Kooperation zwischen dem<br />

<strong>HVM</strong> und dem HVN denkbar.<br />

7<br />

News<br />

Angebot ist exklusiv Vereinen innerhalb<br />

eines Radius von 100 Kilometern<br />

vorbehalten. Auch für Frauenteams bietet<br />

Bayer außergewöhnliche Aktionen.<br />

Als Spielpartner sind die Elfen gerne<br />

Gast bei besonderen Anlässen wie Vereinsjubiläen<br />

oder Halleneröffnungen.<br />

Anfragen richten Sie bitte per<br />

E-Mail an jutta.ew@web.de<br />

DHB-Sichtung<br />

Foto: Kardes<br />

Vom 1. bis 5. Februar findet in Grünheide<br />

(Mark), im BLZ Kienbaum, die DHB-<br />

Sichtung der Mädchen des Jahrgangs<br />

1997 und Jungen des Jahrgangs 1996<br />

statt. Anhand der Sichtungsergebnisse<br />

werden die Kader der Jugendnationalmannschaft<br />

für die Jahrgänge gebildet.


News<br />

HBL-Jugendzertifikat: VfL und DHC ausgezeichnet<br />

Die deutsche Handball-Bundesliga hat<br />

Anfang Januar zum fünften Mal das<br />

Jugendzertifikat für exzellente Nachwuchsarbeit<br />

vergeben. Unter den 13<br />

Erstligaclubs und sieben Teams aus der<br />

zweiten Liga, die den offiziellen Titel für<br />

2012 verliehen bekamen, waren erneut<br />

der VfL Gummersbach und der DHC<br />

Rheinland in der Kooperation mit dem<br />

TSV Bayer Dormagen. Das Zertifikat ist<br />

ein ligaübergreifendes Gütesiegel, das<br />

Ratgeber Sportrasen, Sportboden und Abdecksysteme<br />

Der aktuelle Ratgeber „Sportrasen,<br />

Sportboden, Abdecksysteme“ von Stadionwelt<br />

fasst auf 154 Seiten alles Wissenswerte<br />

zu diesen Themen zusammen. Der<br />

Leser erfährt, worauf es im Planungsprozess,<br />

bei der Produktauswahl, im Bau<br />

und bei der Pflege ankommt und wie<br />

sich typische, kostspielige Fehler vermeiden<br />

lassen.<br />

Handballvereine können sich im Dialog<br />

mit den Kommunen um ideale Bedingungen<br />

in ihren Sporthallen bemühen.<br />

Sie stehen aber vor einem umfangreichen<br />

Themenkomplex und vielen offenen<br />

Fragen, wenn es um die Pflege geht<br />

oder Entscheidungen zu Neubau oder<br />

Sanierung herbeigeführt werden sollen.<br />

Der Ratgeber vermittelt in komprimierter<br />

Form technisches Hintergrundwissen,<br />

zeigt anhand von Kostenbeispielen<br />

auf, welche Größen zur jeweiligen Kalkulation<br />

gehören und bietet konkrete<br />

Empfehlungen von erfahrenen Experten<br />

Proficlubs seit 2008 jährlich erhalten,<br />

die für Nachwuchs-Handballer herausragende<br />

Rahmenbedingungen<br />

schaffen. Es setzt voraus, dass Nachwuchsspieler<br />

in ihren Klubs und in<br />

deren Umfeld optimale Bedingungen<br />

vorfinden, die die Ausbildung zum<br />

Spitzenspieler ermöglichen. Dabei<br />

werden verschiedene Kriterien, wie<br />

die Qualität des Trainerstabes, des<br />

Trainings und Teams sowie das Kon-<br />

an. Der Ratgeber von Stadionwelt stellt<br />

die verschiedenen Unterkonstruktionen<br />

sowie Oberbeläge wie Parkett, Linoleum<br />

und PVC sowie deren Unterhaltspflege<br />

vor. Der Leser erfährt zudem, welche<br />

Normen und Prüfzertifikate im Sportbodenbau<br />

zur Anwendung kommen. Auch<br />

zeigt der Ratgeber, warum es sich lohnen<br />

kann, sich über Abdecksysteme und mobile<br />

Sportböden zu informieren. Diese<br />

können entweder bestehende Sport- und<br />

Veranstaltungsflächen erweitern oder<br />

die Sportbeläge schützen und damit<br />

eine Mehrzwecknutzung zum Beispiel<br />

kommunaler Dreifach-Hallen ermöglichen.<br />

„Im Verein selbst haben wir in<br />

der Regel keinen Fachingenieur, der sich<br />

mit den technischen Details der Hallen<br />

auskennt“, sagt <strong>HVM</strong>-Präsident Lutz<br />

Rohmer, „daher empfiehlt es sich, diesen<br />

Ratgeber zur Hand zu nehmen. Er bietet<br />

eine für jedermann verständliche Einführung,<br />

sodass man die Grundbegrif-<br />

8<br />

zept von Betreuung und Ausbildung<br />

von einem Expertenausschuss überprüft.<br />

Die Vereine, die das Gütesiegel<br />

nicht erhalten haben, zahlen in einen<br />

Jugendfonds der HBL ein. Die Mittel<br />

des Fonds kommen Projekten zu Gute,<br />

die die Nachwuchsarbeit im Handballsport<br />

im Allgemeinen fördern. Dazu<br />

zählen unter anderem Aktionen in der<br />

Schule, Jugendveranstaltungen oder<br />

Jugendtrainerfortbildungen.<br />

fe kennt, wenn man mit dem Sportamt<br />

oder Sachverständigen über den Boden<br />

diskutiert.“<br />

Vereinen, die über die Handballabteilung<br />

hinaus Infrastrukturen für weitere<br />

Sportarten nutzen, dient der Ratgeber<br />

als Informationsquelle über Natur- und<br />

Kunstrasen sowie Laufbahn- und Fallschutz-Beläge.<br />

Die Anbieterverzeichnisse<br />

erleichtern die Recherche und<br />

ermöglichen den schnellen Kontakt mit<br />

den Fachbetrieben der jeweiligen Branchen.<br />

Der Ratgeber ist für nur 24,90 EUR<br />

im Stadionwelt-Shop bei<br />

stadionwelt.de erhältlich<br />

(ab 5 Exemplaren nur 19,90 EUR/<br />

Stck., ab 10 Exemplaren nur 14,90<br />

EUR /Stck.)


IMMER AM BALL<br />

MIT DER SPORT1 APP<br />

SPORT1 | › Täglich LIVE<br />

EINE FRAGE DER EHRE<br />

HANDBALL-EM 2012 LIVE ERLEBEN: VOM 15. BIS 29. JANUAR.<br />

Jetzt geht’s für die Deutsche Handball-Nationalmannschaft ums Ganze!<br />

Die Handball-EM der Herren in Serbien: 34 Top-Spiele online im SPORT1 Livestream<br />

auf SPORT1.de, mobil auf dem iPhone und iPad – und natürlich im TV auf SPORT1<br />

und SPORT1+. Seien Sie live dabei, wenn die Auswahl des DHB um die Rückkehr an<br />

die Spitze – und um ihre Quali� kation für Olympia 2012 in London – kämpft!<br />

Jedes Spiel beginnt hier: TV – Online – Mobile.<br />

www.sport1.de


News<br />

Handballdirekt.de ist auch über die Shops in Moers, Berlin, Dortmund und Hamm erreichbar.<br />

<strong>HVM</strong> kooperiert mit<br />

handballdirekt.de<br />

Durch die Partnerschaft des Handballverbandes Mittelrhein mit dem Sportartikelverkäufer<br />

handballdirekt.de winken <strong>HVM</strong>-Handballern exklusive Textil- und Ballangebote.<br />

Der Sportartikelhändler handballdirekt.de<br />

ist seit dem 1. Oktober<br />

2011 offizieller Ausrüster des<br />

Handballverbandes Mittelrhein. Handballdirekt.de<br />

ist ein Vertriebsbereich<br />

des Unternehmens ballsportdirekt.de,<br />

einem der größten Sportartikelanbieter<br />

Deutschlands aus den Bereichen Handball,<br />

Volleyball, Fußball und Basketball.<br />

„Wir freuen uns, mit handballdirekt.de<br />

einen starken und verlässlichen Partner<br />

an unserer Seite zu haben“, so <strong>HVM</strong>-<br />

Präsident Lutz Rohmer. Teil des Ausrüstervertrages,<br />

der für die Dauer von drei<br />

Jahren geschlossen wurde und sich gegebenenfalls<br />

um jeweils ein weiteres Jahr<br />

verlängert, sind exklusive Angebote, von<br />

denen die Handballer vom Mittelrhein<br />

profitieren.<br />

Die Partnerschaft beinhaltet für den<br />

<strong>HVM</strong> eine Exklusivität in den Ausrüstungsbereichen<br />

Textilien und Bälle.<br />

Heißt: Handballdirekt.de rüstet die<br />

<strong>HVM</strong>-Kadermannschaften sowie deren<br />

Offizielle, Trainer und Betreuer mit Klei-<br />

dung des Sportartikelherstellers Hummel<br />

aus. Zusätzlich wird handballdirekt.<br />

de in Kooperation mit dem Handballhersteller<br />

Molten die <strong>HVM</strong>-Auswahlmannschaften<br />

mit 25 Handbällen ausstatten.<br />

Vom Ausrüsterpool profitieren auch<br />

die Vereine, die jeweils einen Molten-<br />

Trainingsball kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt bekommen. In den folgenden<br />

Jahren erhält der <strong>HVM</strong> noch einmal 75<br />

Molten-Bälle pro Jahr.<br />

Inhalt des Vertrages sind außerdem Info-<br />

und Verkaufsstände auf Veranstaltungen<br />

des Handballverbandes wie etwa der<br />

Meisterschaftsrunde der Landesverbände,<br />

dem Länderpokal, am 21. und 22.<br />

Januar 2012 in Dormagen (weitere Informationen<br />

siehe Seite 23), wo handballdirekt.de<br />

spezielle Handballpakete anbietet.<br />

Weitere Informationen und Angebote des<br />

Sportartikelanbieters finden Sie unter:<br />

handballdirekt.de<br />

10<br />

Handballdirekt.de und der <strong>HVM</strong> stellen<br />

den Sportlern und Vereinen zusätzlich<br />

exklusive Team- sowie Ballangebote zur<br />

Verfügung. Die Aktiven aus dem <strong>HVM</strong>-<br />

Gebiet erhalten Sportutensilien wie Trainingsanzüge,<br />

Trikots oder Handbälle zu<br />

speziellen Sonderkonditionen. Der offizielle<br />

Spielball des Lufthansa Final 4 etwa<br />

wird mit einem Preisnachlass von mehr<br />

als 60 Prozent gegenüber der unverbindlichen<br />

Preisempfehlung angeboten.<br />

Zusätzliche Informationen erhalten<br />

Sie im Shop auf:<br />

handballverband-mittelrhein.com


Förderung für die<br />

Handballjugend<br />

Der Freundeskreis des Deutschen Handballs e.V. unterstützt die<br />

Jugendarbeit im deutschen Handball. Wer dem Verein beitritt<br />

oder spendet, leistet einen wertvollen Beitrag.<br />

Die Veranstalter des Jugendcamps des Süddeutschen Handballverbandes sagen danke.<br />

Wer Mitglied in einem Handballverein<br />

ist oder als engagierter<br />

Helfer dazu beiträgt, dass der<br />

Trainings- und Spielbetrieb läuft und zusätzliche<br />

Aktivitäten ermöglicht werden,<br />

weiß aus eigener Erfahrung, dass es häufig<br />

der Mangel an finanziellen Mitteln ist,<br />

der die Weiterentwicklung interessanter<br />

Projekte hemmt – insbesondere im Nachwuchsbereich.<br />

Und genau hier setzt der<br />

schon vor 20 Jahren gegründete Freundeskreis<br />

des Deutschen Handballs e.V.<br />

(FDDH) an.<br />

Sein Ziel ist die Förderung der Handballjugend<br />

im Allgemeinen und die Unterstützung<br />

junger Handball-Talente im<br />

Besonderen. Neben ideellen Leistungen<br />

und Hilfen für die sportliche, berufliche<br />

und persönliche Entwicklung junger Aktiver<br />

gilt das ausdrückliche und vorrangige<br />

Augenmerk den Konzepten, Projekten<br />

und Aktivitäten der Handballjugend.<br />

Hierunter fallen unter anderem: Jugendcamps,<br />

Jugendsprecheraktionen,<br />

Anti-Drogen-Kampagnen, Kinder-,<br />

Mini- und Schulhandballaktivitäten,<br />

Ausbildungen zu Schülermentoren,<br />

Schiedsrichtern und künftigen Funktionsträgern.<br />

Der FDDH hat in den vergangenen<br />

elf Jahren die Jugendarbeit des<br />

Deutschen Handballbundes und seiner<br />

Regional- und Landesverbände mit über<br />

222.000 Euro gefördert. Genau wie 2011,<br />

wo der FDDH acht Projekte der DHB-<br />

Jugend und 13 Vorhaben der Jugend in<br />

den Landesverbänden unterstützte, werden<br />

auch 2012 wieder 23.500 Euro dazukommen.<br />

Dank der rund 200 Mitglieder und Spenden<br />

konnte der Förderbetrag jedes Jahr<br />

gesteigert werden. 2009 waren es 21.000<br />

Euro, 2010 bereits 21.650 Euro und nun<br />

23.500 Euro. 90 Prozent davon sind Mitgliedsbeiträge<br />

und 10 Prozent, mit denen<br />

der FDDH den Handball unterstützt – und<br />

als gemeinnütziger Verein ist der FDDH<br />

befugt, bei Spenden Steuer reduzierende<br />

Zuwendungsbescheide zu erteilen.<br />

Und wer sind die Mitglieder des FDHH?<br />

Lauter handballverrückte Menschen – wie<br />

Sie! Von aktiven oder ehemaligen Spielern<br />

aus allen Ligen über Trainer, Betreuer,<br />

Übungsleiter, Eltern, Förderer und Fans<br />

finden sich alle im FDDH wieder und würden<br />

sich freuen, auch Sie im Freundeskreis<br />

zu begrüßen.<br />

Alle Informationen erhalten Sie im<br />

Internet unter fddh.de oder per<br />

E-Mail an info@fddh.de.<br />

11<br />

News<br />

xxxx<br />

„Wir fördern<br />

Rahmenprogramme“<br />

Interview mit Henning Opitz, seit 1994<br />

Präsident des Handball-Verbandes Berlin<br />

und seit 1995 Vorsitzender des FDHH<br />

Herr Opitz, welche Art<br />

von Projekten fördern<br />

Sie mit dem FDHH?<br />

Insbesondere fördern wir<br />

überfachliche Projekte und<br />

weniger den Leistungssport.<br />

Zum Beispiel unterstützen<br />

wir seit Jahren<br />

das Schleißheim Camp in Henning Opitz<br />

Bayern, in dem 80 bis 100<br />

Kinder eine Woche der Sommerferien verbringen.<br />

Hier geht es nicht nur um Handball im unmittelbar<br />

sportlichen Sinn, sondern auch darum, über Dinge<br />

wie die Suchtgefahr bei Alkohol und Drogen zu<br />

informieren.<br />

Im Bereich des Badischen Handball-Verbandes<br />

fördern wir die die Ausbildung zu sogenannten<br />

Schülermentoren, die an den Schulen die Sportlehrer<br />

bei Handball-Aktivitäten unterstützen.<br />

Und bei den Jugendmaßnahmen Rahmenprogramme,<br />

wie Museumsbesuche oder wie zuletzt,<br />

in Berlin eine Stadtrundfahrt und den Besuch der<br />

Gedenkstätte Hohenschönhausen der Jugendnationalmannschaften<br />

aus Deutschland und Frankreich.<br />

Denn Trainieren und Spielen allein ist nicht<br />

alles. Sondern auch das Vermitteln von Erlebnissen<br />

und Kenntnissen über den Handballsport hinaus.<br />

Wie viele Anträge erhalten Sie pro Jahr?<br />

Es gehen pro Jahr etwa 30 Projektanträge von<br />

Vereinen, den Landesverbänden und der Deutschen<br />

Handballjugend auf Fördergelder ein. Dabei<br />

ist das Antragsvolumen größer als unsere Mittel,<br />

die derzeit bei rund 23.500 Euro im Jahr liegen.<br />

Jedes neue Mitglied und jede Spende hilft, etwas<br />

mehr zu ermöglichen.<br />

Wie hoch ist der Mitgliedsbeitrag?<br />

Für persönliche Mitglieder beträgt der Jahresbeitrag<br />

100 Euro. Jugendliche, Auszubildende und<br />

Studenten entrichten 50 Euro. Juristische Mitglieder,<br />

wie etwa Unternehmen, leisten einen jährlichen<br />

Beitrag von 250 Euro.<br />

Wir arbeiten mit niedrigen Verwaltungskosten und<br />

sehr transparent. Damit erfüllen wir die Anforderungen<br />

des Deutschen Spenden-Siegels, das wir<br />

nur deshalb nicht erhalten, weil unsere Einnahmen<br />

zu gering sind.


Story<br />

„Da ist das Ding“, jubeln die Frauen des Pulheimer SC über den Pokal, der das Tor zum DHB-Pokal bedeutet.<br />

Derschlag und Pulheim buchen<br />

Pokal-Tickets<br />

Die Männer des TuS Derschlag und die Frauen des Pulheimer SC haben sich als Sieger der <strong>HVM</strong><br />

Final-Four-Turniere für den DHB-Pokal qualifiziert. Das <strong>HVM</strong>-Magazin wirft einen Blick auf die<br />

Ergebnisse und wie kurz darauf die Teilnehmer in die Saison gestartet sind.<br />

Wenige Tage vor Saisonbeginn<br />

konnte die Handballszene des<br />

<strong>HVM</strong> bereits den ersten großen<br />

Gewinnern gratulieren. Der TuS Derschlag<br />

setzte sich am 11. September 2011<br />

im Duell der Oberliga-Herren gegen den<br />

Longericher SC, die HSG Siebengebirge-Thomasberg<br />

und den Weidener TV<br />

durch. Bei den Damen mussten sich der<br />

SSV Nümbrecht Handball, der TSV Bonn<br />

rrh. und der ASV SR Aachen dem Pulheimer<br />

SC geschlagen geben. Für beide<br />

Clubs wird die Saison 2012/2013 daher<br />

mit einem großen Abenteuer starten: der<br />

ersten Runde des DHB-Pokals.<br />

Großer Jubel beim TuS Derschlag: Ausgerechnet<br />

gegen den großen Favoriten<br />

und Gastgeber, der Weidener TV, konnte<br />

sich der TuS in einem packenden Finale<br />

Hintergrund des <strong>HVM</strong> Final Four:<br />

Zur Saison 2010/2011 hatte der DHB den<br />

Aufbau für die Qualifikation des DHB-Pokals<br />

geändert. Die Teilnehmerzahl der Vereine<br />

wurde halbiert, und die Qualifikation<br />

läuft nicht mehr über die Regional- sondern<br />

über die Landesverbände. Für die<br />

beiden Final-Four-Turniere waren jeweils<br />

die Pokalsieger der vier Kreise qualifiziert.<br />

12<br />

in der Sporthalle in Würselen durchsetzen.<br />

Den Schlusspunkt beim 36:34-Erfolg<br />

setzte Derschlags überragender Torhüter<br />

Adam Turowski, der nach seiner entscheidenden<br />

Parade mit einem langen<br />

Ball ins leere Weidener Tor traf. „Ich<br />

bin mit der gesamten Mannschaft hoch<br />

zufrieden“, jubelte TuS-Trainer Ulrich<br />

Pohl. „Wir haben zu Recht verloren. Es<br />

hat sich die routiniertere Mannschaft<br />

durchgesetzt. Vor allem in der Abwehr<br />

hat uns Derschlag die Grenzen aufgezeigt“,<br />

gab sich Marc Paulicks, Co-Trainer<br />

des Weidener TV, geschlagen. Der<br />

Saisonstart verlief dagegen umge- �


Herren<br />

Halbfinale:<br />

Weidener TV – Longericher SC 31:29<br />

TuS Derschlag<br />

– HSG Siebengebirge-Thomasberg 35:31<br />

Finale:<br />

Weidener TV – TuS Derschlag 34:36<br />

kehrt. Während Weiden seiner Favoritenrolle<br />

gerecht wird, die Tabelle anführt<br />

und sich beim TuS mittlerweile sogar revanchieren<br />

konnte, muss sich Derschlag<br />

derzeit mit dem zehnten Platz begnügen.<br />

Bereits in den Halbfinalspielen mussten<br />

die HSG Siebengebirge/Thomasberg<br />

und der Longericher SC die Segel streichen.<br />

Für die HSG kamen das Final Four<br />

und auch der Saisonstart zu früh. „Hinten<br />

heraus konnten wir zulegen, aber<br />

ich musste mich erst einmal etablieren<br />

und die Spieler sich an das neue System<br />

gewöhnen“, zeigt sich der neue Trainer,<br />

Lars Degenhardt, mit dem dritten<br />

Tabellenplatz und der Entwicklung der<br />

Mannschaft zufrieden. Wie ein Weckruf<br />

Anzeige:<br />

wirkten dagegen die Niederlagen des<br />

Longericher SC. Nach den Niederlagen<br />

im Final Four sowie zum Saisonauftakt<br />

gegen Weiden zeigte der LSC eine Trotzreaktion<br />

und überwinterte auf dem dritten<br />

Rang. Trainer Christian Stark: „Mit<br />

dem Platz in der Spitzengruppe sind wir<br />

sehr zufrieden. Das war nach dem Umbruch<br />

nicht zu erwarten.“<br />

Vorhang auf, hieß es eine Woche später in<br />

Nümbrecht, wo sich der Pulheimer SC im<br />

Finale deutlich mit 28:20 gegen den TSV<br />

Bonn rrh. behaupten konnte. „Ich kann<br />

mit der Leistung und der kämpferischen<br />

Einstellung nur zufrieden sein“, freute<br />

sich Ulrich Grotjan über das DHB-Ticket.<br />

„Auch der Start in die Saison verlief überraschend<br />

gut. Wir konnten das Jahr auf<br />

dem zweiten Platz der Oberliga beenden.“<br />

Keinen Vorwurf kann TSV-Trainer<br />

Florian Zens seiner Mannschafft machen.<br />

Im Gegenteil: „Letztendlich haben in der<br />

zweiten Halbzeit die Kräfte gefehlt, aber<br />

besonders der Platz im gesicherten Mittelfeld<br />

in der Liga ist ein sensationeller<br />

Erfolg.“ Wenig Grund zur Freude hatten<br />

dagegen der ASV SR Aachen und der SSV<br />

13<br />

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Story<br />

Frauen<br />

Halbfinale:<br />

SSV Nümbrecht Handball<br />

– Pulheimer SC 20:43<br />

TSV Bonn rrh. – ASV SR Aachen 25:24<br />

Finale:<br />

Pulheimer SC – TSV Bonn rrh. 28:20<br />

Nümbrecht. Dennoch zieht ASV-Trainer<br />

Zbingniew Plechoc ein positives Resümee:<br />

„Wir wollten die Herausforderung<br />

annehmen und schauen, wie weit die<br />

Mannschaft schon ist.“ Auch aufgrund<br />

von Verletzungen belegt Aachen in der<br />

Liga derzeit nur den zehnten Tabellenplatz.<br />

Der einzige Nicht-Oberligist, der<br />

SSV Nümbrecht, steht aktuell in der Verbandsliga<br />

auf dem vorletzten Platz. Direkt<br />

nach dem Final Four hatte Markus<br />

Jung das Traineramt aus gesundheitlichen<br />

Gründen niedergelegt. Daniel Funk übernahm<br />

das Ruder und blickt optimistisch<br />

in die Zukunft: „Das Mittelfeld ist noch<br />

eng beieinander, sodass wir dort auf lange<br />

Sicht den Anschluss finden werden.“ �<br />

Handball-Verband<br />

Mittelrhein<br />

H3X4000 – Empfohlener Ball<br />

des Handball-Verband Mittelrhein


Gemeinschaft wird im Mädchenhandball groß geschrieben.<br />

gemeinsam stark<br />

Die Unterstützung von weiblichen Nachwuchsspielerinnen ist ein wichtiges Gut, um dem Trend<br />

einer Überalterung des Frauenhandballs entgegen zu wirken. Der <strong>HVM</strong> und seine Vereine haben die<br />

Notwendigkeit erkannt und ihre Bemühungen um die Gunst der Mädchen intensiviert. Gelingt der<br />

Versuch der Entwicklung entgegenzuwirken?<br />

Über 30 Jahre beschäftigt sich Maike<br />

Balthazar mit der Entwicklung<br />

von Nachwuchshandballern.<br />

Eine lange Zeit, so lange, um glauben zu<br />

können, bereits alles gesehen zu haben.<br />

Aber als die 49-Jährige vor gut einem<br />

halben Jahr ihre Zelte in Leverkusen aufschlug<br />

und sich den Bundesligafrauen von<br />

Bayer Leverkusen anschloss, erlebte die<br />

neue Leiterin der Jugendarbeit eine kleine<br />

Überraschung, trotz einer Vorahnung.<br />

„Ich habe mich bei den DHB-Sichtungen<br />

immer gewundert, warum so wenige gute<br />

Spielerinnen von Bayer vertreten waren“,<br />

blickt Balthazar zurück. Zu Beginn weiß<br />

die ehemalige Nationalspielerin nicht viel<br />

über die Bayer-Jugend und will sich deshalb<br />

direkt in den Hallen einen Eindruck<br />

verschaffen. Beim Besuch der D-Mädchen<br />

erschrickt Balthazar. „Die Mannschaft<br />

bestand aus nicht mehr als acht Spielerinnen“<br />

– zu wenig, findet Balthazar, gerade<br />

bei einem Verein mit dem Format und<br />

dem Anspruch, den der Bundesligist hat.<br />

Eine sehr gute A-Jugendmannschaft etwa,<br />

die in der Regionalliga, der höchstmöglichen<br />

Spielklasse spielt, und eine B-Jugend<br />

Oberligamannschaft, reichen nicht aus.<br />

„Was bringt uns das? Wir müssen uns<br />

noch mehr weiterentwickeln“, strebt Balthazar<br />

nach einer verbesserten Jugendarbeit.<br />

Dass offenbar ausgerechnet Bayer<br />

14<br />

Leverkusen – das Aushängeschild des<br />

Frauenhandballs im <strong>HVM</strong>-Gebiet – jahrelang<br />

die nötige Intensität in der Jugendarbeit<br />

fehlte, um alle sich bietenden Ressourcen<br />

auszuschöpfen, ist nur sinnbildlich für<br />

das gesamte Verbandsgebiet. Die Vereine<br />

stecken insgesamt offenbar zu wenig Arbeit<br />

in den Nachwuchs. Die Achillesferse<br />

ist zweifelsfrei die A-Jugend, in der sich<br />

die Kader immer mehr verdünnen. Ein<br />

Blick auf die gemeldeten Mannschaften<br />

der Oberliga zeigt: Die Anzahl der qualitativ<br />

starken Mannschaften ist rückläufig.<br />

Seit der Saison 2006/2007 ist die Mannschaftsstärke<br />

in der Oberliga der weiblichen<br />

Jugend A kontinuierlich auf �<br />

Foto: Hoene


mittlerweile nur noch sieben Teams zurückgegangen.<br />

Bayer Leverkusen etwa hat die Zeichen<br />

der Zeit erkannt und sein Konzept umstrukturiert:<br />

„Wir brauchen einen breiteren<br />

und besseren Unterbau“, fordert<br />

Balthazar, die bemängelt, dass es an der<br />

Basis zu wenige Sportler gibt. Eigentlich<br />

müsste jeder Jahrgang quantitativ so umfangreich<br />

vertreten sein, dass eine zweite<br />

Mannschaft gemeldet werden kann. Balthazar<br />

kommt aus Oldenburg, wo beim<br />

VfL jeder Jahrgang doppelt besetzt ist,<br />

teilweise gibt es drei Mannschaften. „Dort<br />

wird ein Riesenaufwand betrieben, der ist<br />

aber auch notwendig, um jedem Spieler<br />

gerecht zu werden. Das gilt für Sportler<br />

aus dem Leistungs- wie auch aus dem<br />

Breitensport.“<br />

Je breiter die Basis, desto besser<br />

Alle Handballvereine, die sich ambitioniert<br />

der Sportart widmen, verfolgen in der Jugendarbeit<br />

in der Regel ein und dasselbe<br />

Ziel: die Jugend so fördern, dass jährlich<br />

mindestens eine Spielerin in den Ligakader<br />

aufrücken kann. Bayer wird in Zukunft<br />

so ausbildungsorientiert arbeiten, dass die<br />

Spielerinnen aus der Jugend zunächst in<br />

die zweite Frauenmannschaft aufrücken.<br />

Das Future-Team spielt derzeit noch in der<br />

Oberliga, soll aber aufsteigen, um die Lücke<br />

zur ersten Mannschaft weiter zu schließen.<br />

Hier sollen sich die jungen Frauen für<br />

die Elfen, wie die Leverkusener Bundesligafrauen<br />

genannt werden, empfehlen. Ein<br />

erster Schritt des neuen Konzepts war es,<br />

die jungen Mädchen zu stärken und die Talente<br />

zu fördern. Spielerinnen, die eigentlich<br />

noch für die A-Jugend spielberechtigt<br />

wären, sind für das Future-Team aktiv. Die<br />

A-Jugend wiederum besteht größtenteils<br />

aus B-Jugendlichen, und so setzt sich dieses<br />

Schema nach unten fort.<br />

Um pro Jahr mindestens ein starkes Mädchen<br />

in die Frauenmannschaft hochziehen<br />

zu können und die jüngeren Mädchen<br />

möglichst in einem älteren Jahrgang auflaufen<br />

lassen zu können, bedarf es einer<br />

breiten Basis. Je breiter, desto besser. „Wir<br />

müssen mit der ambitionierten Jugendarbeit<br />

schon viel weiter unten anfangen“,<br />

fordert die Neu-Leverkusenerin, denn<br />

Balthazar weiß: „Nur eine starke Jugendarbeit,<br />

die sich vom jüngsten bis zum ältesten<br />

Jahrgang durchzieht, garantiert erfolgreichen<br />

Handball.“<br />

Qualifizierte Trainer<br />

In Strombach hat man diese Philosophie<br />

schon vor Jahrzehnten verfolgt, wenn<br />

auch aus der Not geboren. Der Verein<br />

stand Anfang der 1990er Jahre fast vor<br />

dem Aus. Die Jugendarbeit lag brach, die<br />

Mitgliederzahl der Handballer war auf ein<br />

Minimum gesunken und es konnten nur<br />

wenige Mannschaften gemeldet werden.<br />

Als Folge wurde ein neuer Grundstein gelegt<br />

und sich fortan extrem auf die Arbeit<br />

mit den Minis konzentriert. Über 120 der<br />

jüngsten Nachwuchshandballer, ein Großteil<br />

Mädchen, zählen mittlerweile zum<br />

15<br />

Thema<br />

Stamm des Vereins. 1984, 1985, 1986 sind<br />

in Strombach nicht irgendwelche Jahrgänge,<br />

sie sind die Minis der ersten Generation<br />

und in die Vereinsgeschichte eingegangen,<br />

da sie hauptverantwortlich für die größten<br />

Erfolge sind. Die gute Jugendarbeit beförderte<br />

die Frauenmannschaft letztendlich<br />

bis in die Regionalliga. Heute ist die Ligamannschaft<br />

wieder einen Schritt zurückgegangen<br />

und spielt in der Oberliga, aber<br />

Strombach hat gezeigt, zu was guter Mädchenhandball<br />

fähig ist – wenn er richtig<br />

gefördert wird. „Zwar läuft es in einigen<br />

Spielklassen derzeit nicht ganz so gut, aber<br />

wir haben gute Arbeit geleistet“, so Hartmut<br />

Markeli, Abteilungsleiter des TVS.<br />

„Der entscheidende Schlüssel in jedem<br />

Konzept sind gut ausgebildete Trainer, die<br />

auch wissen, wie die Jugendlichen altersgerecht<br />

gefördert werden.“ Insgesamt gibt<br />

es jedoch zu wenige qualifizierte Trainer<br />

in den Vereinen. Ein Problem, das teils<br />

stiefmütterlich angegangen wird, beklagt<br />

sich Markeli. „Für das Engagement von<br />

ausgebildeten Trainern muss vielleicht etwas<br />

Geld in die Hand genommen werden,<br />

aber die positiven Folgen sind unbezahlbar.“<br />

Die HSG Siebengebirge-Thomasberg<br />

investiert bereits sehr früh. Der Verein arbeitet<br />

mit Grundschulen zusammen und<br />

integriert Mitarbeiter, die ein freies soziales<br />

Jahr bei der HSG absolvieren, in die schulischen<br />

Einrichtungen, um bei Workshops<br />

und AGs die Schüler für den Handball zu<br />

begeistern.<br />

Stolz auf den Nachwuchs<br />

Wer will, kann in vielen Vereinen direkt<br />

bei den Frauenmannschaften mittrainieren.<br />

Neben der nötigen Erfahrung können<br />

große Talente auch Spielpraxis in der<br />

Ligamannschaft sammeln. So wie etwa<br />

die 17-jährige Jacqueline Löwen, die fester<br />

Bestandteil im Oberliga-Kader in Strombach<br />

ist und zuletzt die vollen 60 Minuten<br />

zwischen den Pfosten stand. Dass große<br />

Talente irgendwann von Vereinen aus<br />

höheren Spielklassen und mit besseren<br />

Ausbildungsmöglichkeiten abgeworben<br />

werden, stört Markeli nicht: „Ich kann<br />

keinem Mädchen böse sein, wenn sie das<br />

Potenzial hat, bei anderen Vereinen noch<br />

besser gefördert zu werden. Im Gegenteil.<br />

Ich bin stolz, dass aus unserer Schule spätere<br />

Zweitliga-Spielerinnen hervorgegangen<br />

Blick nach vorne: Im <strong>HVM</strong> wächst etwas zusammen. sind.“<br />

�<br />

Foto: Hoene


Thema<br />

„Bayer ist meine Heimat!“<br />

Die türkische Jugendnationalspielerin Songül Bozkurt im Interview mit dem <strong>HVM</strong>-Magazin.<br />

Songül Bozkurt<br />

Türken, Albaner oder Griechen;<br />

Christen, Muslime oder Juden –<br />

Deutschland ist ein echtes Multikultiland.<br />

Im Amateurhandball<br />

dagegen hat der Reichtum an<br />

verschiedenen Kulturen noch<br />

keinen Einzug gehalten. Gerade<br />

im Mädchenhandball gibt es nur<br />

wenige Sportlerinnen, die ihre<br />

Wurzeln (auch) in anderen Kulturen<br />

haben. Die in Köln geborene<br />

Deutsch-Türkin Songül Bozkurt<br />

aus dem Future-Team von Bayer<br />

Leverkusen sieht ihre Wurzeln<br />

ohnehin nicht in Nationen oder<br />

Religionen – ihr Motto: „Hauptsache<br />

ich spiele Handball“. Im<br />

Interview mit dem <strong>HVM</strong>-Magazin<br />

Mädchen genauso wie Jungs fördern<br />

Auch der TSV Bonn rrh. leistet engagierte<br />

Jugendarbeit. Der TSV ist allein von der<br />

C- bis zur A-Jugend erfolgreich in höheren<br />

Spielklassen vertreten. Eine Seltenheit.<br />

Denn viele Clubs verfügen lediglich<br />

über eine Jugendmannschaft, die ambitioniert<br />

agiert. Die Crux ist es jedoch, mehrere<br />

Jahrgänge auf ein hohes Niveau zu<br />

bringen. Den Weg zum Glück beschreitet<br />

Bonn allerdings nicht über finanzielle,<br />

sondern ideelle Art. Viele Vereine haben<br />

nicht die Option, sich über den finanziellen<br />

Sektor um gute Trainer zu bemühen,<br />

da die Mittel schlichtweg nicht vorhanden<br />

sind. Die Clubs sind daher auf ehrenamtliche<br />

Lösungen angewiesen, um ihre<br />

Nachwuchsspieler entsprechend zu fördern.<br />

Den Beuelern ist etwa die schwie-<br />

spricht die 19-jährige Jugendnationalspielerin<br />

und Kommissaranwärterin<br />

über die schwierige<br />

Integration von Handballspielerinnen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

und ihre Nominierung für die türkische<br />

Nationalmannschaft.<br />

Wie bist du zum Handball gekommen?<br />

Eine Freundin hat mich einfach mal<br />

mit zum Training genommen und<br />

mir hat es von Anfang an gefallen.<br />

Es gibt muslimische Familien,<br />

die der Meinung sind, dass ihre<br />

Töchter nichts beim Sport zu<br />

suchen haben. Wie haben deine<br />

Eltern reagiert?<br />

Meine Eltern sind der Meinung,<br />

dass türkische Mädchen das<br />

dürfen, was deutsche Mädchen<br />

auch dürfen und haben mich<br />

gerne wieder zum Training geschickt.<br />

Dennoch gibt es Familien,<br />

in denen die Mädchen zu<br />

Hause sitzen, da die Eltern sagen:<br />

„Das mit dem Sport lässt du<br />

lieber mal.“ Ich habe aber auch<br />

schon Mädchen gesehen, die in<br />

16<br />

entsprechend längerer Kleidung<br />

sportlich aktiv waren.<br />

Warum gibt es so wenige ausländische<br />

Handballerinnern?<br />

Was die Förderung des Mädchenhandballs<br />

angeht, speziell auf<br />

ausländische Kinder bezogen, ist<br />

noch Luft nach oben. Ich würde<br />

mich freuen, wenn sich die Vereine<br />

gezielt um junge ausländische<br />

Mädchen bemühen würden. Viele<br />

Mädchen interessieren sich auch<br />

allein deswegen nicht für den<br />

Handball, weil er medial kaum<br />

stattfindet und so für sie gar nicht<br />

zum Thema wird. Ohne meine<br />

Freundin wäre ich damals auch<br />

nie auf die Idee gekommen mit<br />

dem Handball anzufangen.<br />

Du bist gläubige Muslima. Betest<br />

du vor dem Spiel?<br />

Kurz vor dem Anpfiff öffne ich<br />

meine Handflächen, bete und wische<br />

mir danach mit den Händen<br />

über das Gesicht. Ich bete, dass<br />

ich gut spiele, die Mannschaft gewinnt<br />

und es keine Verletzungen<br />

gibt. Meine Mädels wissen auch,<br />

was mir dieser stille Moment bedeutet<br />

und stören mich nicht.<br />

Was machst du während des<br />

Ramadan, der muslimischen<br />

Fastenzeit?<br />

Aufgrund des Leistungssports<br />

setze ich an einigen Tagen aus.<br />

Meine Eltern sagen selbst, dass<br />

ich vor Handballspielen nicht fasten<br />

und es lieber nachholen soll.<br />

Die Gesundheit geht vor.<br />

Deine Karriere begann beim TV<br />

1893 Köln Flittard. Ist der Schritt<br />

zu Bayer Leverkusen enorm?<br />

Ja, Bayer hat im deutschen Damen-Handball<br />

einen großen Namen<br />

und es ist ein großes Spektakel<br />

für Bayer spielen zu dürfen.<br />

Mit welchen Ambitionen verfolgst<br />

du deine Leidenschaft?<br />

Wenn ich ehrlich bin, dann ist mir<br />

die Oberliga zu wenig. Ich will<br />

weiter nach oben.<br />

Du spielst mit dem Future-<br />

Team von Bayer Leverkusen<br />

aber „nur“ in der Oberliga. �<br />

rige Aufgabe gelungen, junge Spieler aus<br />

den eigenen Reihen für Trainerämter zu<br />

gewinnen. Florian Benninghoff-Lühl und<br />

David Röhrig etwa haben die C-Lizenz<br />

und trainieren mehrere Jugendmannschaften.<br />

„Die beiden haben den Handball<br />

verstanden und es ist ein Glücksfall,<br />

dass wir zwei junge Leute langfristig für<br />

diese Aufgaben gewinnen konnten“, freut<br />

sich Peter Bitzer, der zusammen mit seiner<br />

Frau Anja die TSV-Jugendarbeit koordiniert<br />

und auch den Hintergrund kennt,<br />

warum sich die jungen Aktiven an den<br />

Verein binden: „Unser Gesamtpaket hält<br />

die Sportler bei Laune. Wir sind ein Wohlfühlverein<br />

und konzentrieren uns darauf<br />

die Jugend zu begeistern – Jungs genauso<br />

wie Mädchen.“ Als Highlight reisen<br />

die männlichen und weiblichen Jugend-<br />

Das Gesamtpaket begeistert die Sportler. mannschaften jährlich zu einem Tur- �


Ich kann mir nicht vorstellen,<br />

woanders zu spielen. Bayer ist<br />

meine Heimat und meine Motivation<br />

ist mit der Mannschaft<br />

aufzusteigen.<br />

Der Aufwand, den man in der<br />

Oberliga betreiben muss ist gewaltig.<br />

Wie bewältigt man das<br />

zeitliche Problem als Kommissaranwärterin?<br />

Es ist nicht einfach Handball<br />

und Beruf unter einen Hut zu<br />

bekommen. Meine Schwester<br />

Birgül vermisst den Handball<br />

zum Beispiel sehr, weil sie aus<br />

beruflichen Gründen aufhören<br />

musste. Auch weil Bayer mich<br />

stets unterstützt, bin ich zum<br />

Glück nie in die Lage geraten,<br />

mich gegen den Handball entscheiden<br />

zu müssen. Man muss<br />

natürlich so gut es geht seine<br />

Prioritäten setzen, aber gerade<br />

im Prüfungsstress ist eine Trainingseinheit<br />

eine entspannende<br />

Abwechslung.<br />

Du trägst nicht nur das Bayer-<br />

Trikot, sondern seit fast drei<br />

Jahren auch das der türkischen<br />

Jugendnationalmannschaft.<br />

Wie wurdest du entdeckt?<br />

Es werden aus der Türkei extra<br />

Scouts abgestellt, die im Ausland<br />

nier in Dänemark, auf dem sie sich dem<br />

interessanten internationalen Vergleich<br />

stellen. Eine grundsätzliche Gleichbehandlung<br />

von Mädchen und Jungen hält<br />

auch Georg Moitzfeld, A-Jugend Trainer<br />

der HSG Siebengebirge-Thomasberg für<br />

wichtig. Wenngleich Jungen und Mädchen<br />

nicht mit denselben Trainingsinhalte<br />

gefördert werden können. „Mädchen<br />

verlieren aufgrund der biologischen Verschiedenheiten<br />

in der C- und B-Jugend<br />

physisch den Anschluss an die Jungen“,<br />

erklärt Moitzfeld. Der Versuch auf Umwegen<br />

zur benötigen Physis zu gelangen<br />

erweist sich jedoch als kritisch. Um die<br />

Aufgabe zu bewältigen braucht es ausgebildete<br />

Trainer, weiß Moitzfeld: „Es ist<br />

ein schwieriger Grat, die Trainingsinhalte<br />

so zu füllen, dass die Mädchen die Defizite<br />

aufholen, ohne den Spaß am Spiel zu<br />

nach jungen Handballern Ausschau<br />

halten.<br />

Bist du dort die einzige „Ausländerin“?<br />

Ich war die erste, quasi Teil des-<br />

Pilot-Projektes. Bald stoßen noch<br />

Spielerinnen aus Frankreich und<br />

Dänemark dazu.<br />

Was für ein Gefühl war es, das<br />

erste Mal den Halbmond auf<br />

der Brust zu tragen?<br />

Ehrlich? Unbeschreiblich! Ich war<br />

sehr stolz darüber und habe bei<br />

der Nationalhymne ein paar Tränen<br />

verloren. Das war für mich<br />

das größte Ziel, einmal für mein<br />

Land zu spielen.<br />

verlieren“, findet der Trainer des aktuellen<br />

Oberliga-Tabellenführers. Es gelte,<br />

mit innovativen Methoden den Handball<br />

immer wieder aufs Neue interessant zu<br />

gestalten.<br />

Mädchenhandball ist anders<br />

Wäre auch Deutschland als<br />

Nationalmannschaft in Frage<br />

gekommen?<br />

Ja, ich würde auch für die<br />

deutsche Nationalmannschaft<br />

spielen. Ich bin deutsch und<br />

türkisch. Hauptsache ich spiele<br />

Handball.<br />

Du gehst im nächsten Jahr in<br />

deine letzte Juniorenspielzeit,<br />

wie geht es dann in der Nationalmannschaft<br />

weiter?<br />

Ich denke, die Chancen stehen<br />

nicht schlecht, da die Senioren-<br />

Nationalmannschaft derzeit erneuert<br />

wird. Die Türken sind da<br />

sehr ehrgeizig geworden und<br />

wollen etwas aufbauen.<br />

Bozkurt wurde im letzten Jahr zur besten Spielerin des Sauerlandcups gewählt.<br />

Im Laufe ihrer Entwicklung durchleben<br />

Mädchen verschiedene Phasen, in denen<br />

sie jeweils Eigenschaften gewinnen, die<br />

den Mädchenhandball anders und besonders<br />

machen. Mädchen entscheiden<br />

sich im Vergleich zu den Jungen zwar<br />

auf der einen Seite früher für einen Beruf,<br />

einen Studiengang oder suchen das große<br />

Abenteuer durch einen längeren Auslandsaufenthalt.<br />

Auf der anderen Seite<br />

brechen sie handballintern deutlich weniger<br />

aus ihrem Umfeld heraus als Jungs.<br />

17<br />

Foto: Gudat, sporteye.eu<br />

Thema<br />

Dabei wirkt es aus der Entfernung<br />

so, als wäre Handball in<br />

der Türkei nur Teil der Bedeutungslosigkeit.<br />

Klar, Fußball ist das große und bedeutende<br />

Spektakel im Land und<br />

Handball wird im Vergleich nicht<br />

so sehr unterstützt, aber, im Gegensatz<br />

zu früher, wo der Handball<br />

fast ausgestorben war, kommen<br />

die Türken immer mehr in Trab.<br />

Es fangen immer mehr Jungs und<br />

Mädchen mit dem Handball an.<br />

Besonders die Jugendnationalmannschaft<br />

wird gepusht.<br />

Welche Vorbilder hast du?<br />

Früher war Nadine Krause mein<br />

Vorbild. Ich wollte auch so erfolgreich<br />

werden wie sie. Die<br />

ersten Male mit ihr trainieren<br />

zu dürfen, waren unbeschreiblich.<br />

Heute ist Tessa Wienstroer<br />

mein großes Vorbild; ich bin ihr<br />

sehr dankbar. Sie war die Trainerin,<br />

die mir Handball von A<br />

bis Z beigebracht hat. Sie hat<br />

mich gewissermaßen neu geschaffen.<br />

Wo siehst du deine Stärken<br />

und Schwächen?<br />

Ich bin sehr ehrgeizig und hasse es<br />

zu verlieren, manchmal übertreibe<br />

ich es aber und werde bockig. �<br />

Hier folgen sie weniger dem Lockruf anderer<br />

Vereine. Auch die Rückfallrate mit<br />

direkten Wechseln zurück in die Heimat<br />

ist größer. Insgesamt sind Frauen treuer,<br />

wechseln weniger und brauchen Geborgenheit<br />

– die soziale Komponente hat einen<br />

viel größeren Wert: „Gemeinsam sind<br />

wir stark“. Begründen lassen sich diese<br />

Aspekte unter anderem in der sportlichen<br />

Perspektive. Talentierte Jungs haben eine<br />

deutlich bessere Aussicht auf Erfolg, mit<br />

dem sich der große zeitliche Aufwand<br />

finanziell entschädigen lässt. Mädchen<br />

werden daher aus anderen Gründen<br />

angetrieben. Handball bleibt häufig ein<br />

zeitintensives Hobby, bei dem es fast ausschließlich<br />

Spaß macht, als Mannschaft<br />

nach sportlichen Erfolgen zu streben. Bei<br />

der finanziellen Förderung steht der Mädchenhandball<br />

im zweiten Glied. �


Thema<br />

Doppeltes Glück, Doppelspielrecht<br />

Hintergrund der Diskrepanz – im Vergleich<br />

zum anderen Geschlecht – ist das<br />

schlechtere Image des Frauenhandballs.<br />

Fakt ist, dass die Rahmenbedingungen im<br />

Frauenhandball deutlich schlechter sind.<br />

Ein renommierter Handballverein sagt<br />

zum Beispiel: „Frauenhandball lässt sich<br />

schlecht verkaufen und dadurch fördern<br />

wir diesen auch nicht so wie den Männerhandball.“<br />

Allgemein gilt: Je höher eine<br />

Mannschaft spielt, desto höher sind nicht<br />

nur die sportlichen Anforderungen und<br />

der Zeitaufwand, sondern besonders die<br />

Kosten für qualifizierte Trainer sowie die<br />

langen Auswärtsreisen. Die Folgen durch<br />

das Ungleichgewicht in der finanziellen<br />

Förderung sind daher verheerend. „Das<br />

führt immer wieder zu Aufstiegsverweigerungen“,<br />

ärgert sich <strong>HVM</strong>-Frauenwartin<br />

Trudi Fieger. Ziel sollte es daher sein, die<br />

Mädchen, aber auch die Frauen, genauso<br />

zu stärken, wie das vermeintlich starke<br />

Der erweiterte Vorstand<br />

des Handballverbandes<br />

hat in seiner letzten Sitzung<br />

beschlossen, in Zukunft in<br />

Zusammenarbeit mit den<br />

Kreisen eine Arbeitsgruppe einzusetzen,<br />

um gemeinsam gegen die Problematik im<br />

Mädchenhandball vorzugehen. Kooperativ<br />

soll ein Gesamtkonzept erstellt werden,<br />

in dem die grundsätzliche Förderung<br />

des Mädchenhandballs im Detail definiert<br />

wird. „Ich freue mich sehr, dass wir Maike<br />

Balthazar vom TSV Bayer Leverkusen für<br />

dieses Projekt gewinnen konnten“, erklärt<br />

<strong>HVM</strong>-Präsident Lutz Rohmer. Die neue Co-<br />

Trainerin und Verantwortliche für den Jugendbereich<br />

von Bayer Leverkusen sowie<br />

Trainerin der weiblichen DHB-Jugend: „Im<br />

Sinne des Nachwuchses ist es selbstverständlich,<br />

dass wir unsere professionellen<br />

Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung stel-<br />

Junge Mädchen profitieren vom Doppelspielrecht.<br />

Kooperation mit Bayer Leverkusen<br />

Um seine Auswahlspielerinnen besser fördern zu können, wird der <strong>HVM</strong><br />

in Zukunft enger mit dem TSV Bayer Leverkusen zusammenarbeiten. Der<br />

Verband soll von den Möglichkeiten des professionell geführten Vereins<br />

profitieren.<br />

len.“ Wichtig ist es Balthazar, dass Leverkusen<br />

durch die Zusammenarbeit nicht anderen<br />

Vereinen die Talente klauen möchte.<br />

„Wir sind daran interessiert, allen talentierten<br />

Spielerinnen die bestmögliche Ausbildung<br />

zu ermöglichen. Wir würden uns nur<br />

selbst schaden und die Entwicklung unserer<br />

eigenen Spieler stören, wenn wir gegnerische<br />

Mannschaften schwächen“, erklärt<br />

Balthazar. Leverkusen wird unter anderem<br />

qualifizierte Trainer etwa für Lehrgänge zur<br />

Verfügung stellen und auch die Trainer sollen<br />

einen Nutzen von der Zusammenarbeit<br />

haben. Angedacht sind Tagesseminare mit<br />

Andreas Thiel, Handballlegende und Torwarttrainer<br />

der Bundesligafrauen, zur Verbesserung<br />

des Torwarttrainings. Bereits<br />

seit einiger Zeit werden die Ressourcen<br />

des Vereins zum Stützpunkttraining<br />

weiblicher Auswahlmannschaften des<br />

<strong>HVM</strong>, aber auch des HVN, genutzt. �<br />

18<br />

Geschlecht, um den Fertigkeiten und Begabungen<br />

der Mädchen gerecht zu werden.<br />

Andernfalls wird sich das zu beobachtende<br />

Abwandern der Spielerinnen, da diese ihre<br />

Interessen neu definieren, nicht einstellen.<br />

Die Regeln des Doppelspielrechts belegen<br />

das Dilemma, dass es zu wenige Aktive<br />

gibt und der Trend zur Überalterung der<br />

Seniorenmannschaften geht. Viele Frauenmannschaften,<br />

gerade in unteren Ligen,<br />

sind ohne die Unterstützung der Jugendlichen<br />

gar nicht spielfähig. Bereits mit der<br />

Vollendung des 16. Lebensjahres dürfen<br />

junge Mädchen in den Frauenmannschaften<br />

aushelfen. Was organisatorisch häufig<br />

pure Notwendigkeit ist, kristallisiert sich<br />

für die Mannschaften als doppeltes Glück<br />

heraus, da der Nachwuchs früh Einblicke<br />

in die Wettkampfhärte des Seniorenbereichs<br />

bekommt.<br />

Ziel Nationalmannschaft<br />

Noch liegt die Jugendarbeit beim 1. FC<br />

Köln brach. Zuletzt musste die A-Jugend<br />

abgemeldet werden, da die Mannschaft in<br />

der Breite nicht ausreichend aufgestellt war<br />

und die Ungewissheit, ob es die Mannschaft<br />

durch die Saison schafft, als zu riskant angesehen<br />

wurde. „Es wurde zuletzt zu wenig in<br />

den Mädchenhandball investiert“, sagt Geertje<br />

Oldermann, seit drei Jahren Trai- �


nerin beim FC. In ihrer Mannschaft in der<br />

3. Liga ist keine eigene Nachwuchsspielerin<br />

vertreten. Jedoch schnuppern mit Nadine<br />

Döhmer, Josina Anraad und Lara Klostermann<br />

drei Spielerinnen aus der ehemaligen<br />

A-Jugend des 1. FC Köln immer öfter Luft<br />

in der Frauenwelt. Sie gehören zum Kader<br />

der Oberliga-Mannschaft des FC. Längst<br />

hat man auch in Köln die Notwendigkeit<br />

einer guten Jugendarbeit erkannt. „Wir<br />

sind als Drittligist gut aufgestellt und das<br />

nötige Zugpferd, das Mädchen brauchen,<br />

um ein Verständnis für den Leistungshandball<br />

zu entwickeln“, hofft Oldermann die<br />

Basis bieten zu können, damit der Verein<br />

die Sparte wieder aufbauen kann. Wie die<br />

Nachwuchsarbeit in Köln im Detail aussieht,<br />

wird die Zukunft zeigen.<br />

Bayer Leverkusen hat sein Konzept bereits<br />

aufs Papier gebracht. „Jetzt müssen wir Taten<br />

sprechen lassen. Wir haben viel zu tun“,<br />

sprüht Balthazar, die in der Sommerpause<br />

ein hochklassiges Vorbereitungsturnier organisieren<br />

wird, voller Tatendrang. Und<br />

Von den drei Verbänden des Westdeutschen<br />

Handball-Verbandes ist das Gebiet des Mittelrheins<br />

deutlich kleiner, als das der Nachbarn aus<br />

dem HV Westfalen und dem HV Niederrhein.<br />

Dadurch sind nicht nur die die finanziellen Mittel<br />

des <strong>HVM</strong> deutlich geringer, sondern es arbeiten<br />

auch deutlich weniger Vereine im leistungsbezogenen<br />

Bereich. Bei der Förderung von weiblichen<br />

Talenten ist der <strong>HVM</strong> daher bis vor kurzem<br />

etwas ins Hintertreffen geraten. Durch eine Förderungsoffensive<br />

in der Zusammenarbeit mit<br />

den Auswahlmannschaften hat der <strong>HVM</strong> jedoch<br />

den Anschluss an den HVW und dem HVN wieder<br />

herstellen können. Im Juni 2012 schaut sich<br />

das Team um Landestrainer Dieter Trippen den<br />

weiblichen 1999 Jahrgang bei einer Wochenendsichtung<br />

an! Insgesamt 56 Mädchen, aus<br />

jedem Kreis 14, werden auf ihre turnerischen,<br />

koordinativen und natürlich handballerischen<br />

Fähigkeiten getestet. Nach dieser Sichtung<br />

werden die besten Spielerinnen in die Landesauswahl<br />

des <strong>HVM</strong> berufen! Als Grundlage dien-<br />

Mit vollem Einsatz dabei<br />

<strong>HVM</strong> forciert gute Talentarbeit<br />

obwohl es noch nicht die direkten Früchte<br />

sind, die Leverkusen und Co. in Zukunft<br />

ernten werden, folgt die erste Bestätigung,<br />

dass sich gute Jugendarbeit lohnen kann.<br />

ten verschiedene Übungen nach dem Konzept<br />

des DHB. Unter anderem wurde unter die Lupe<br />

genommen, wie beweglich und gewandt sich<br />

die Mädchen etwa bei Athletikaufgaben zeigten.<br />

Beherrschen die Mädchen Handwechsel<br />

oder Wechselsprünge? Die talentiertesten Spielerinnen<br />

werden in die Landesauswahl berufen –<br />

für den Rest ist das Kapitel allerdings noch nicht<br />

endgültig beendet. „Wir halten die Augen in den<br />

Punktspielen weiter offen“, sagt Dieter Trippen.<br />

Für alle Jahrgänge gilt: Die Mädchen, die in den<br />

Kader berufen wurden, treffen sich regelmäßig<br />

zu Tages- und Wochenendlehrgängen. „Ziel ist<br />

es, die Spielerinnen für die DHB-Sichtungen<br />

und den prestigeträchtigen Ländervergleich<br />

vorzubereiten“, so Trippen. Das Engagement<br />

zahlte sich bereits beim 1997er Jahrgang aus.<br />

Nachdem die Mädchen in der Vergangenheit<br />

gegen die anderen Verbände nahezu nicht<br />

konkurrenzfähig waren, konnte der <strong>HVM</strong> mittlerweile<br />

einen ausgeglichenen Jahrgang bilden,<br />

der auf Augenhöhe zur Konkurrenz ist. „Bisher<br />

19<br />

Thema<br />

An ihrem 16. Geburtstag wurde Bayer-<br />

Nachwuchsspielerin Pia Adams für die Nationalmannschaft<br />

des Jahrgangs 1996/1997<br />

nominiert.<br />

�<br />

In der Vergangenheit konnte der <strong>HVM</strong> im weiblichen Jugendbereich nicht sein Potenzial ausschöpfen. Die Zeiten haben sich<br />

jedoch geändert. Die verstärkte Arbeit in den weiblichen Auswahlmannschaften hat an Priorität gewonnen und sich auf<br />

Anhieb bewährt.<br />

Foto: Hoene<br />

konnten wir alle Spiele gewinnen“, freut sich<br />

der Landestrainer. Seit einem Jahr sind die<br />

Mädchen in der Leistungsdiagnostik, die in Zusammenarbeit<br />

mit Prof. Dr. Klaus Baum durchgeführt<br />

wird. Die guten Ergebnisse der jüngsten<br />

Vergangenheit reichen dem <strong>HVM</strong> jedoch nicht,<br />

weitere Projekte lassen sich aber alleine nicht<br />

realisieren. Trippen erklärt: „Wir sind durch diese<br />

Maßnahmen an unsere finanzielle Belastbarkeit<br />

gestoßen und benötigen für weitere Unternehmungen<br />

Sponsoren.“<br />

Auch der Blick über den Tellerrand wurde gewagt:<br />

Das DHB-Konzept sieht eine offensive 3:2:1-Abwehr<br />

vor, um die Nachwuchs-Handballerinnen<br />

auch auf den internationalen Vergleich vorzubereiten,<br />

bei dem sie auch auf defensiv ausgerichtete<br />

Mannschaften treffen können, werden die<br />

Verbandstrainer in den nächsten Spielen in der<br />

zweiten Halbzeit auf eine defensive Verteidigung<br />

umstellen. „Wir wollen sehen, wie die Spielerinnen<br />

reagieren und ob sie ihr Repertoire erweitern<br />

können“, so Trippen.<br />


Gerd Nettekoven (rechts), Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Frank Dürr (links) Direktor des Deutschen Sport- und Olympiamuseums und Lutz Rohmer, Präsident<br />

des <strong>HVM</strong> weihen die neue Spendensäule ein.<br />

HANDBALL HILFT!<br />

Die Kooperation zwischen der Deutschen Krebshilfe und dem <strong>HVM</strong> wurde im September offiziell<br />

bekanntgegeben und schon in den ersten Monaten mit Leben gefüllt.<br />

Im Rahmen von HANDBALL HILFT!,<br />

Deutschlands größter Charity-Aktion<br />

der Handball-Gemeinschaft, unterstützen<br />

seit 2008 zahlreiche Handball-<br />

Bundesligisten, Vereine und Verbände<br />

die Deutsche Krebshilfe im Kampf gegen<br />

Krebs. Am 15. September 2011 stellten<br />

die Deutsche Krebshilfe und der Handballverband<br />

Mittelrhein im Deutschen<br />

Sport- und Olympiamuseum Köln ihre<br />

Kooperation vor. In einem Pilotprojekt<br />

vermitteln sie seit dem gemeinsam Botschaften<br />

zu den Themen „Krebs-Prävention“<br />

und „Hilfe für Betroffene“.<br />

Seit dem Sommer 2011 sammelt der<br />

Handballverband Mittelrhein bei zahl-<br />

reichen Veranstaltungen Spenden und<br />

weist auf die wichtige Arbeit der Deutschen<br />

Krebshilfe hin. Zudem ruft der<br />

Verband seine Vereine dazu auf, eigene<br />

Veranstaltungen unter die Initiative<br />

„HANDBALL HILFT!“ zu stellen.<br />

„Wir freuen uns, mit dem Handballverband<br />

Mittelrhein einen Partner an der<br />

Seite zu haben, mit dem wir Themen<br />

rund um einen gesunden Lebensstil – wie<br />

Ernährung, Bewegung und Nichtrauchen<br />

– im Breitensport kommunizieren<br />

können“, so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer<br />

der Deutschen Krebshilfe.<br />

Lutz Rohmer, Präsident des Handballverbandes<br />

Mittelrhein, ergänzte: „Es<br />

20<br />

gehört zur gesellschaftlichen Verantwortung<br />

des Sports, anderen zu helfen.<br />

Die Initiative HANDBALL HILFT! bietet<br />

hierfür ideale Möglichkeiten.“<br />

Beim Termin zur Präsentation der Kooperation<br />

wurde im Eingangsbereich des<br />

Deutschen Sport- und Olympiamuseums<br />

auch eine Spendensäule aufgestellt.<br />

Frank Dürr, Direktor des Deutschen<br />

Sport- und Olympiamuseums, erläuterte:<br />

„Handballinteressierte Besucher des<br />

Sport- und Olympiamuseums haben<br />

künftig die Möglichkeit, ein Stück Sportgeschichte<br />

in Form eines WM-Hallenbodenstücks<br />

aus dem Weltmeister-Jahr<br />

2007 zu erhalten. Sie können gegen �


eine beliebige Spende an die Deutsche<br />

Krebshilfe dieses Erinnerungsstück mit<br />

nach Hause nehmen.“ Ebenfalls im Foyer<br />

des Museums im Kölner Rheinauhafen<br />

erinnert eine Vitrine mit weiteren<br />

Original-Erinnerungsstücken vom Finale<br />

in der Kölner Arena an den WM-Triumph<br />

von 2007.<br />

Vereine und <strong>HVM</strong> zeigen Initiative<br />

Pünktlich zum Beginn der Saison<br />

2011/12 waren die Schiedsrichter des<br />

<strong>HVM</strong> mit ihrem Beitrag zur Kooperation<br />

am Start: Sämtliche Trikots der rund<br />

70 <strong>HVM</strong>-Schiedsrichter, die mit jeweils<br />

zwei Sätzen Bekleidung ausgestattet<br />

sind, wurden mit dem Logo der Deutschen<br />

Krebshilfe ausgestattet. Dank der<br />

Unterstützung von Bayer Leverkusen<br />

konnten die Trikots kostenfrei bestückt<br />

werden. Darüber hinaus verzichteten die<br />

Schiris aus dem <strong>HVM</strong>-Gebiet zu Gunsten<br />

der Deutschen Krebshilfe für einen<br />

Spieltag auf ihre Aufwandsentschädigung<br />

und sammelten auf diese Weise<br />

über 580 Euro. Den Spendencheck nahm<br />

Gerd Nettekoven am 15. September 2011<br />

im Kölner Sport- und Olympiamuseum<br />

entgegen.<br />

Der Idee, die Verbundenheit mit der<br />

Deutschen Krebshilfe auf den Trikots<br />

oder Aufwärm-Shirts zu zeigen, folgten<br />

bislang auch schon einige Vereine<br />

– so der RSV Rath-Heumar, der Longericher<br />

SC und der 1. FC Köln. Die<br />

SG MTVD Köln will bei ihren Heim-<br />

spielen einen Spendenball aufstellen,<br />

auch wurden Banner von HANDBALL<br />

HILFT! auf zahlreichen Internetseiten<br />

eingebunden.<br />

Gleich mit zwei Beispielen für eine gelebte<br />

Kooperation mit der Deutschen<br />

Krebshilfe schritt der TSV Bonn rrh. im<br />

Herbst 2011 voran. Beim „Schäl-Sick<br />

Cup“ in der Beueler Ringarena, der am<br />

15. Oktober erstmals ausgetragen wurde,<br />

konnten insgesamt 600 Euro gesammelt<br />

werden (siehe auch den Bericht auf den<br />

Seiten des Kreises Bonn/Euskirchen/<br />

Sieg in dieser Ausgabe des <strong>HVM</strong>-Magazins).<br />

Am 26. Oktober setzten die Bonner ihre<br />

Aktivitäten im Rahmen von HAND-<br />

BALL HILFT! mit einer Info-Veranstaltung<br />

fort. Was heißt gesunde Ernährung?<br />

Welche Lebensmittel enthalten wichtige<br />

Nährstoffe und welche Kombinationen<br />

decken den Tagesbedarf? Wovon<br />

sollte ich täglich viel essen, wovon eher<br />

wenig? Und: Welche Ernährung hilft<br />

mir, sportlich fit zu sein? Antworten,<br />

Informationen und altersgerechte, alltagstaugliche<br />

Tipps hierzu gab Stefanie<br />

Scheider, Diplom-Oecotrophologin und<br />

Mitarbeiterin der Abteilung Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen<br />

Krebshilfe in der Aula der Gartenschule<br />

in Bonn-Beuel.<br />

Gesund futtern schmeckt und macht<br />

fit! Dies zu vermitteln war das Ziel der<br />

Veranstaltung, an der rund vierzig junge<br />

Handballerinnen und Handballer der<br />

U8- bis U12-Mannschaften des TSV Bonn<br />

in ihren Ferien teilnahmen. Sie erhielten<br />

wichtige Tipps für eine gesunde Lebensweise<br />

und „bauten“ gemeinschaftlich<br />

eine Ernährungspyramide auf. Anschließend<br />

konnten sie weiter aktiv werden<br />

– denn die Tische der Aula waren mit<br />

Ab sofort auf allen Trikots der <strong>HVM</strong>-Schiedsrichter: Das Logo der Deutschen Krebshilfe<br />

buntem Obst und Gemüse dekoriert. Mit<br />

viel Spaß an der Zubereitung verwandelten<br />

sie gemeinsam mit ihren Betreuern<br />

Kiwis, Äpfel, Bananen, Mandarinen,<br />

Trauben, Paprika, Kohlrabi, Radieschen<br />

und Möhren in bunte Obst- und Gemü-<br />

21<br />

Gesunde Ernährung kann auch schmecken!<br />

Thema<br />

sespieße. Viele der jungen Handballer<br />

probierten an diesem Tag erstmals auch<br />

Fenchel oder Stangensellerie – mit dem<br />

Fazit: „Lecker!“<br />

Ebenfalls bei einem Turnier war<br />

HANDBALL HILFT! am 4. Dezember<br />

im Kreis Aachen/Düren vertreten. Am<br />

alljährlichen Nikolaus-Turnier nahmen<br />

271 Kinder in 17 Mannschaften teil. Sie<br />

spendeten am Stand von HANDBALL<br />

HILFT! 329,70 Euro und nahmen als<br />

Dankeschön jeweils ein Stück des Weltmeisterbodens<br />

von 2007 mit. Der Handballkreis<br />

rundete den Spendenbetrag<br />

auf 400 Euro auf.<br />

Beim Stolberger SV installierte Trudi<br />

Fieger eine Sammelbüchse, bei deren<br />

erstem Einsatz im November bereits 130<br />

Euro gespendet wurden. Die Aktion soll<br />

jetzt bei jedem Heimspiel fortgeführt<br />

werden; am Ende der Saison wollen die<br />

Stolberger den Erlös spenden.<br />

Alle genannten Beispiele zeigen, wie<br />

sich die Kooperation im sportlichen<br />

Alltag oder aber auch bei besonderen<br />

Anlässen mit Leben erfüllen lässt und<br />

dabei Spaß und Informationsgehalt<br />

nicht zu kurz kommen. Die Deutsche<br />

Krebshilfe und der <strong>HVM</strong> bedanken<br />

sich herzlich und freuen sich auf weitere<br />

interessante Ideen und Aktionen der<br />

Vereine!<br />


Story<br />

Jugendarbeit: Blick über Europa<br />

Handball kann immer mehr Nationen für sich gewinnen, die die Attraktivität des Sports erkennen<br />

und beginnen den Handball professionell zu fördern. Das <strong>HVM</strong>-Magazin stellt neben drei etablierten<br />

Handball-Ländern das Engagement zweier Handball-Exoten vor.<br />

Frankreich und Spanien gehören<br />

zu den derzeit im Profi-Bereich<br />

erfolgreichsten Handballnationen<br />

und auch Rekordweltmeister Schweden<br />

hat mittlerweile wieder den Anschluss<br />

an die Weltspitze gefunden. Davon sind<br />

etwa die Türkei und England noch weit<br />

entfernt.<br />

Frankreich<br />

Der Olympiasieger, Welt- und Europameister<br />

Frankreich setzt den Fokus auf<br />

individuelle Qualitäten. Die Lehre des<br />

Spielrahmens und der kollektiven Arbeit<br />

beginnt erst, nach dem die Sportler<br />

ihr Potenzial entwickelt haben. Da viele<br />

französische Vereine nicht, wie die deutschen<br />

Clubs, über die finanziellen Mittel<br />

verfügen, bekommen die großen Talente<br />

sehr früh die Möglichkeit sich in der<br />

höchsten Spielklasse zu etablieren. Große<br />

Nachwuchshoffnungen wie William<br />

Accambray und Xavier Barachet, beide<br />

23 Jahre alt, sind etwa seit Jahren in der<br />

Champions League aktiv. Großen Wert<br />

legen die Franzosen auch darauf, an der<br />

Psyche ihres Nachwuchses zu arbeiten.<br />

Junge talentierte Spieler wie der 20-jährige<br />

Kentin Mahé vom VfL Gummersbach<br />

werden sehr früh zu den Lehrgängen<br />

eingeladen, wo sie unter die Fittiche der<br />

erfahrenen Führungsspieler genommen<br />

werden, die ihnen unter anderem die<br />

Philosophieder Équipe Tricolore vermitteln.<br />

Spanien<br />

Jahrelang haben spanische Vereine zu<br />

wenig in die Jugend investiert. Heute<br />

haben sich die Prioritäten verschoben.<br />

Tendenziell sollen selbst ausgebildete<br />

Talente statt zahlreicher teurer Stars die<br />

Teams verstärken. Die Vereine haben<br />

unter anderem die Zusammenarbeit<br />

mit den Schulen und Universitäten ver-<br />

stärkt. Insgesamt ist die Anzahl der fördernden<br />

Vereine nach oben geschnellt.<br />

Legendär ist die Einrichtung des FC<br />

Barcelona, wo auch die kommenden<br />

Fußballstars ausgebildet werden. In „La<br />

Masia“ werden Jugendliche jeden Alters<br />

sportlich und akademisch so gefördert,<br />

dass sie etwa mit 18 Jahren für die Liga<br />

Asobal in Frage kommen, die Erfolgsquote<br />

liegt bei 80 Prozent. Der Altersdurchschnitt<br />

der Aufbaumannschaft,<br />

die derzeit die zweite Liga anführt, liegt<br />

bei 20,45 Jahren.<br />

Frankreichs Nachwuchshoffnung Kentin Mahé<br />

Schweden<br />

In Schweden wird ähnliche Jugendarbeit<br />

betrieben wie in Deutschland. In den<br />

Trainingseinheiten wird früh viel Wert<br />

auf taktische Elemente gelegt. Obwohl –<br />

oder gerade weil – die Eliteklasse keinen<br />

22<br />

Profistatus hat, wird viel in die eigene<br />

Jugend investiert. Erste Förderungsmaßnahmen<br />

laufen bereits direkt in den<br />

Schulen. Ab der siebten Klasse können<br />

die Schüler Sport als Extrafach auswählen,<br />

wo sie dann intensiv gefördert<br />

werden. Im ganzen Land werden groß<br />

angelegte Schulturniere ausgetragen,<br />

über die sich der Nachwuchs für neue<br />

Aufgaben etwa in einer der zahlreichen<br />

Auswahlmannschaften empfehlen kann.<br />

Türkei<br />

Auch in der Türkei konzentriert man sich<br />

darauf, über die Schulen Talente zu fördern<br />

und für die Auswahlmannschaften<br />

zu rekrutieren. Der Sport hat in den letzten<br />

Jahren immer mehr an Wichtigkeit<br />

gewonnen, wenngleich an Krösus Fußball<br />

kein Herankommen ist. Die Handballer<br />

spielen nicht in Vereinen, sondern<br />

laufen für ihre Schulen auf. Bis zu drei<br />

Mal am Tag steht für die begabten Talente<br />

die Handball AG auf dem Plan, so<br />

kann der Nachwuchs so oft wie möglich<br />

trainieren und gefördert werden. Für<br />

Spiele und Turniere werden die Jugendlichen<br />

vom Unterricht entschuldigt, um<br />

zu den gegnerischen Schulen reisen zu<br />

können.<br />

England<br />

Um ernsthaft über Erfolge im Junioren- und<br />

Seniorenbereich nachdenken zu können,<br />

hat die Handballförderung an Intensität gewonnen.<br />

Talentierte Jugendspieler werden<br />

speziell vorbereitet und gefördert. In einem<br />

speziellen Schulungsprogramm werden<br />

die besten Handballer des Landes in zwei<br />

professionellen High-Performance-Centern<br />

ausgebildet. Ergänzt werden diese Maßnahmen<br />

durch unterstützende Partnerschaften<br />

europäischer Nachbarn. Auch in<br />

den Schulen hat der Handball mittlerweile<br />

seinen Platz gefunden.<br />


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Deutscher Länderpokal - Vorrunde - Gruppe 4<br />

Deutscher Länderpokal - Vorrunde - Gruppe 4<br />

Deutscher Länderpokal - Vorrunde - Gruppe 4<br />

männliche Jugend Jahrgang 1995<br />

männliche Jugend Jahrgang 1995 1995<br />

vom 20. - 22. Januar 2012 in Dormagen<br />

vom 20. 21. - 22. - 22. Januar 2012 2012 in Dormagen<br />

Bayer-Sport-Center, An der Römerziegelei in Dormagen 1<br />

Bayer-Sport-Center, An der Römerziegelei 1<br />

Bayer-Sport-Center, An der Römerziegelei 1<br />

Teilnehmer<br />

Teilnehmer<br />

HV Berlin<br />

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HV Niedersachsen<br />

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HV Mittelrhein<br />

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Arge Rheinland Pfalz<br />

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Thüringer Handball-Verband<br />

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Sa. 21. Januar 2012 • 10.00 - 19.00 Uhr<br />

Spielbeginn, Samstag, 21. Jaunar 2012: 10:00 - 19:00 Uhr<br />

Spielbeginn, So. 22. Januar Samstag, 2012 21. Jaunar • 09.00 2012: - 10:00 16.00 - 19:00 Uhr Uhr<br />

Spielbeginn, Sonntag, 22. Jaunar 2012: 09:00 - 16:00 Uhr<br />

Spielbeginn, Sonntag, 22. Jaunar 2012: 09:00 - 16:00 Uhr<br />

Eintritt: Erwachsene: 5,00 € / 8,00 €, Jugendliche ab 15 Jahre: 3,00 € / 5,00 €, Kinder bis 14 Jahre: frei<br />

Eintritt: Erwachsene: 5,00 € / 8,00 €, Jugendliche ab 15 Jahre: 3,00 € / 5,00 €, Kinder bis 14 Jahre: frei<br />

Eintritt: Erwachsene: 5,00 € / 8,00 € • Jugendliche ab 15 Jahre: 3,00 € / 5,00 € • Kinder bis 14 Jahre: frei


Länderpokal<br />

Länderpokal:<br />

<strong>HVM</strong>-Jugend vor Bewährungsprobe<br />

Ende Januar spielt die männliche Jugend 1995 in Dormagen um den Einzug in die Endrunde in der<br />

Konkurrenz aller deutschen Landesverbände.<br />

In diesem Jahr freut sich der Handballverband<br />

Mittelrhein, Gastgeber<br />

des Länderpokals zu sein. Hierbei<br />

handelt es sich um eine Meisterschaftsrunde<br />

der Landesverbände des DHB<br />

als Abschluss der zweijährigen Talentsichtung<br />

im Jahrgang männliche Jugend<br />

1995.<br />

Der Länderpokal wird in mehreren<br />

Vorrunden ausgetragen, von denen die<br />

jeweils beiden Erstplatzierten an der<br />

Endrunde teilnehmen. In diesem Jahr<br />

richtet der <strong>HVM</strong> am 21. und 22. Januar<br />

2012 die Vorrunde der Gruppe 4 im Dormagener<br />

Sportcenter, der Spielstätte der<br />

Zweitliga-Mannschaft des DHC Rheinland,<br />

aus.<br />

Teilnehmen werden die Verbände aus<br />

Berlin, Niedersachsen und Thüringen<br />

sowie die ARGE Rheinland-Pfalz,<br />

ein Zusammenschluss der Verbände<br />

Rheinland, Pfalz und Rheinhessen, und<br />

der <strong>HVM</strong>.<br />

Die Vorrunden werden „jeder gegen<br />

jeden“ und in neuem Modus ausgetragen.<br />

Statt wie zuvor fünf Runden mit<br />

Vierergruppen, aus denen nur die Sieger<br />

in die Endrunde gelangten, spielen<br />

nun vier Vorrundengruppen à fünf<br />

Mannschaften. Die Gruppenersten und<br />

-zweiten, also acht Teams, ziehen in die<br />

Endrunde ein.<br />

„Dieser Modus ist attraktiver als der<br />

alte, weil viele gute Teams aufeinandertreffen“,<br />

sagt Karl-Werner Breuer, der<br />

Vorsitzende des Jugendausschusses im<br />

<strong>HVM</strong>. Unter den Gegnern des <strong>HVM</strong>-<br />

Teams hebt er die Mannschaften aus<br />

Berlin und Niedersachsen hervor: „In<br />

Berlin trägt die Arbeit von Bob Hanning,<br />

der die Talente bei den Füchsen sammelt,<br />

Früchte, und im niedersächsischen<br />

Verband leistet Pitti Petersen schon<br />

lange eine kontinuierlich gute Arbeit.“<br />

<strong>HVM</strong>-Trainer Pascal Mahé rekrutiert<br />

seine Spieler traditionell fast ausschließlich<br />

aus Gummersbach und Dormagen<br />

– wobei der TSV noch an Dominanz<br />

gewonnen hat. „Wenn man betrachtet,<br />

von welchen Heimatvereinen die Dormagener<br />

kommen, wird deutlich, wie<br />

stark die Anziehungskraft ist, die von<br />

Dormagen ausgeht“, bemerkt Breuer.<br />

Und obwohl der <strong>HVM</strong> im Kreis der Konkurrenten<br />

um die Endrundenteilnahme<br />

Neuer Turnierstil: „Dieser Modus ist noch attraktiver.“<br />

zu den kleineren Verbänden zählt, weist<br />

er darauf hin, dass man es mit den Jahrgängen<br />

1989 und 1993 bereits zwei Mal<br />

dorthin schaffte.<br />

Die Delegation eines jeden Landesverbandes<br />

besteht aus 14 Spielern und vier<br />

Offiziellen, also 18 Personen. Erfahrungsgemäß<br />

werden die Mannschaften<br />

von Eltern und Interessierten aus den jeweiligen<br />

Verbänden begleitet. So schätzt<br />

der <strong>HVM</strong> anhand der Erfahrungen aus<br />

der Vergangenheit, dass insgesamt bis<br />

zu 500 Zuschauer an beiden Tagen in<br />

Dormagen anwesend sein könnten.<br />

Es ist Platz genug für alle und weitere Interessierte<br />

vorhanden; die Eintrittspreise<br />

24<br />

wurden moderat gehalten: Erwachsene<br />

zahlen 8 Euro für beide Tage und 5<br />

Euro für einen Tag. Kinder bis 14 Jahre<br />

haben freien Eintritt, Jugendliche ab 15<br />

Jahren zahlen 3 beziehungsweise 5 Euro.<br />

„Es sind insgesamt zehn Spiele, die sich<br />

lohnen“, verspricht Karl-Werner Breuer.<br />

„Es sind in diesen Mannschaften schon<br />

einige Nationalspieler aktiv, es wird ein<br />

hohes Niveau geboten.“<br />

Das Turnier läuft am ersten Tag von 10<br />

bis 19 Uhr, am zweiten Tag beginnt es<br />

um 9 Uhr. Um 16 Uhr dann dürfen die<br />

beiden Mannschaften, die sich in die<br />

Endrunde vorgekämpft haben, bei der<br />

Siegerehrung feiern. Zudem wird, ganz<br />

nach dem Vorbild großer Profi-Turniere,<br />

das All Star Team dieser Vorrunde im<br />

Länderpokal bekanntgegeben. Sollte der<br />

<strong>HVM</strong> die Endrunde erreichen, wird er<br />

sich auch für deren Ausrichtung bewerben<br />

und vielleicht am letzten März-Wochenende<br />

erneut Gastgeber sein. �<br />

Foto: HVB/Krebs


Arge Rheinland-Pfalz<br />

Trainer: Daniel Fellenzer & Carsten Welsch<br />

Delegationsleiterin: Claudia Metz<br />

Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />

1 TW Simon Stein 1995 TV Vallendar<br />

12 TW Christian Fühles 1995 HSG Rhein-Nahe-Bingen<br />

- TW Peter Bock - TSG Friesenheim<br />

2 LA Holger Schulze 1995 TuS Heiligenstein<br />

3 RL Dario Grüner 1995 TSG Friesenheim<br />

4 RR Jan Linck 1995 HSG Rhein-Nahe-Bingen<br />

6 RL Dennis Götz 1995 TSG Friesenheim<br />

7 LA / RM Alexander Backes 1995 TV Mülheim<br />

8 RA Tim Wolke 1995 TV Mülheim<br />

9 KM Philipp Schwenzer 1995 TSG Friesenheim<br />

10 KM Dominik Stein 1996 TV Mülheim<br />

11 RM / KM Timo Naas 1995 TSG Friesenheim<br />

13 RA Tino Gläßgen 1996 SG Wernersb./Annweiler<br />

14 RM / RL / RR Lukas Klein 1995 TV Kirrweiler<br />

17 LA / RL / RM Robin Hübscher 1995 HSG Rhein-Nahe-Bingen<br />

- RR / RL Julius Herbert 1996 TSG Friesenheim<br />

- KM Johannes Layes 1995 TV Ramstein<br />

- LA Arne Teschner 1995 HSG Rhein-Nahe-Bingen<br />

25<br />

Länderpokal


Länderpokal<br />

HV Berlin<br />

Trainer: Andreas Westram & Arnfried Hetzer<br />

Physiotherapeut: Ralph Krempel<br />

Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />

1 TW Timur Güner 1995 SG Spandau/Füchse<br />

12 TW Felix Doth 1995 SG Spandau/Füchse<br />

2 R Christoph Reißky 1995 SG Spandau/Füchse<br />

3 R Matti Sprengler 1995 SG Lira-Preussen Berlin<br />

4 RL Paul Drux 1995 SG Spandau/Füchse<br />

5 A Max Bauer 1995 SG Spandau/Füchse<br />

6 A Nils König 1995 SG Spandau/Füchse<br />

7 A Darius Krai 1995 SG Lira-Preussen Berlin<br />

8 R Maik Clausen 1995 SG Spandau/Füchse<br />

9 A Cornelius Köhler 1996 SG Spandau/Füchse<br />

10 A Dominik Nehls 1995 SG Spandau/Füchse<br />

11 A Dominic Röder 1996 SG Spandau/Füchse<br />

13 R Kevin Struck 1996 SG Spandau/Füchse<br />

14 K Pascal Kaltenschnee 1996 SG Hermsdorf-Waidmannlust<br />

26


HIgHlIgHts<br />

Änderungen und und Irrtümer vorbehalten<br />

Atze Schröder • BAtmAn • roger<br />

cicero • BeSt of muSicAl • inA müller<br />

udo lindenBerg • the AuStrAliAn Pink<br />

floyd Show • APASSionAtA • höhner<br />

helene fiScher • night of the JumPS<br />

dJ BoBo • 11. im 11. • dAvid gArrett<br />

night of the PromS • Bläck fööSS<br />

tickets: 0221- 8020<br />

www.lanxess-arena.de und


Länderpokal<br />

HV Mittelrhein<br />

Trainer: Pascal Mahé & Hendrik Geffert<br />

Jungenwart: Kalle Breuer<br />

Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />

- TW Paul-Luca Feistkorn 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

1 TW Patrick Hombrecher 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

12 TW Sandrio Singh 1995 HV Erftstadt<br />

16 TW Benjamin Zander 1995 VfL Gummersbach<br />

2 LA Yannick Sinnecker 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

3 RM Pascal Blos 1996 TSV Bayer Dormagen<br />

4 RR / RA Valentin Elmer 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

5 KM Patrick Hüter 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

6 RA / RR Lukas Bader 1995 VfL Gummersbach<br />

7 RM / RL / LA Florian Feindt 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

8 RR / RA Jo Gerrit Genz 1995 VfL Gummersbach<br />

9 KM / LA Nico Ries 1996 VfL Gummersbach<br />

10 RM Mark Kauwetter 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

11 RR Jesse Freeling 1995 VfL Gummersbach<br />

13 RL / RM / KM Tim Suton 1996 TSV Bayer Dormagen<br />

14 RL / RM Philipp Keusgen 1995 VfL Gummersbach<br />

15 RL Nico Blech 1995 VfL Gummersbach<br />

17 LA Julian Lumm 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

18 RA Mattis Pestinger 1995 TSV Bayer Dormagen<br />

28


HV Niedersachsen<br />

Landestrainer: Klaus-Dieter Petersen<br />

HVN Kadertrainer m95: Ludger Emke<br />

Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />

12 / 83 TW Frederick Lüpke 1995 JSG Wilhelmshaven<br />

16 / 80 TW Lennart Gobrecht 1995 Eintracht Hildesheim<br />

2 RA / RR Jonas Burfeind 1995 VfL Fredenbeck<br />

3 KM / LA Lukas Bühn 1995 TSV Burgdorf<br />

4 RR / RA Ole Diringer 1995 HSG Heidmark<br />

7 RL / RR Christoph Groß 1995 JSG Wilhelmshaven<br />

11 RM / RR Timo Kastening 1995 TSV Burgdorf<br />

15 RM / LA Marvin Pfeiffer 1995 HSG Heidmark<br />

19 KM / LA Frederic Stüber 1995 Eintracht Hildesheim<br />

21 RL / RR Jonas Vonnahme 1995 VfL Fredenbeck<br />

22 RL / RM Kai-Lucas Braun 1995 TSV Burgdorf<br />

23 RM / LA Sanin Vrana 1995 TV Bissendorf-Holte<br />

24 RA / RR Kevin Larisch 1995 Eintracht Hildesheim<br />

25 KM / RA Dominik Kalafut 1995 HSG Varel<br />

29<br />

Länderpokal


Länderpokal<br />

Thüringer HV<br />

Trainer: Christian Roch, Christoph Jauernik & Marco Lang<br />

Delegation: Rolf Häseler (THV VP Jugend & Leistung)<br />

Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />

1 TW Lukas Frohmüller 1995 ThSV Eisenach<br />

12 TW Marcus Römer 1995 ThSV Eisenach<br />

16 TW Toni Hempel 1995 Post SV Gera<br />

2 RM Moritz Reichenbach 1995 LSV Ziegelheim<br />

3 RR Christian Fritschek 1995 ThSV Eisenach<br />

4 RL Moritz Rahn 1995 ThSV Eisenach<br />

5 KM Christopher Gladis 1996 ThSV Eisenach<br />

6 RA Maximilian Jäschke 1996 ThSV Eisenach<br />

7 KM Armend Alaj 1995 ThSV Eisenach<br />

8 RL Philipp Hempel 1995 ThSV Eisenach<br />

9 LA Ardit Ukaj 1996 ThSV Eisenach<br />

10 RR Tim Rodrian 1995 ThSV Eisenach<br />

11 RM Lucas Zemann 1996 ThSV Eisenach<br />

13 RA Florian Leinhos 1996 ThSV Eisenach<br />

14 KM Tim Voigt 1995 ThSV Eisenach<br />

15 LA Nils Hemleb 1996 ThSV Eisenach<br />

30


Schiedsrichter und zeitnehmer<br />

Holger Gillmann & Ingo Müller<br />

WHV<br />

Holger Marcel Bohnensteffen & Tobias Siltmann (nur Samstag)<br />

HVW<br />

50<br />

stadien in europa<br />

In diesem Buch porträtiert die<br />

Stadionwelt-Redaktion 50 europäische<br />

Stadien, die jeder Fußballfan<br />

gesehen haben muss. Einige<br />

sind wahre Klassiker, in denen<br />

Geschichte geschrieben wurde.<br />

Andere sind einfach groß und<br />

aberwitzig teuer. Wieder andere<br />

31<br />

Länderpokal<br />

Harun Atucuranagolu & Nazim Kandemir (nur Samstag)<br />

HVN & JBL<br />

Marcel Brückner & Fabian Kalveram (nur Sonntag)<br />

HVN<br />

Zeitnehmer und Sekretäre: Brigitte Hanck & Alwin Schmitz, Birger Gierke & Karl-Heinz Schumacher<br />

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die man gesehen<br />

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Einzigartigkeit in Wort und Bild<br />

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Story<br />

Vorfreude auf den Mai 2012<br />

Das VELUX EHF FINAL4 findet am 26. und 27. Mai erneut in der Kölner LANXESS arena statt,<br />

darüber hinaus erhielt Köln den Zuschlag bis 2014.<br />

Siegerzeremonie 2011 mit dem FC Barcelona – wer steht 2012 auf dem Podest?<br />

20.000 Zuschauer in Europas größter<br />

Halle, ein ganzes Wochenende<br />

voller Spiel, Spaß, Spannung und<br />

großer Emotionen – pure Gänsehaut,<br />

internationales Flair und Sport der Spitzenklasse.<br />

Es gibt weltweit kein größeres<br />

Handball-Event, das in so kompakter<br />

Form alles bietet, was sich der Sportfan<br />

nur wünschen kann.<br />

Darüber, dass das VELUX EHF FINAL4<br />

2012 zum dritten Mal in der Kölner<br />

LANXESS arena stattfinden würde,<br />

konnten wir bereits in der letzten Ausgabe<br />

des <strong>HVM</strong>-Magazins berichten. Im<br />

November 2011 erhielt Köln mit seiner<br />

Arena dann noch den Zuschlag bis<br />

2014. Peter Vargo, Geschäftsführer der<br />

EHF Marketing GmbH, die für das Finalturnier<br />

der EHF Champions League<br />

verantwortlich zeichnet, erklärte: „Köln<br />

bietet uns den perfekten Austragungsort<br />

für das Aushängeschild des Klubhandballs:<br />

eine Halle mit 20.000 Sitzplatzen,<br />

eine internationale Großstadt mit guter<br />

Infrastruktur und, besonders wichtig,<br />

eine Stadt mit einer besonderen Affinität<br />

zum Handballsport. Die Entscheidung<br />

in Köln zu bleiben ist für uns die Basis,<br />

um die Entwicklung der Veranstaltung<br />

so weit voranzutreiben, wie man es im<br />

Indoor-Bereich auf dem internationalen<br />

Sportmarkt noch nicht gesehen hat.“ Die<br />

Komplimente richten sich auch an die<br />

vielen Mitglieder aus Vereinen im <strong>HVM</strong>,<br />

die in unterschiedlichen Funktionen vor<br />

Ort waren – als begeisterte und fachkundige<br />

Fans, als Volunteers und als Mitarbeiter<br />

in den verschiedenen Bereichen<br />

der Organisation.<br />

Wie Peter Vargo verspricht, wird das<br />

VELUX EHF FINAL4 stetig weiterentwickelt.<br />

Und so dürfen sich alle<br />

Zuschauer schon 2012 erneut auf attraktive<br />

Events im Rahmenprogramm<br />

und faszinierende Show-Elemente<br />

während der Zeremonien freuen. Der<br />

Ticket-Vorverkauf dokumentiert, dass<br />

die Handballfans aus Deutschland, Europa<br />

und der ganzen Welt wieder unbedingt<br />

dabei sein wollen: Es sind nur<br />

noch wenige Restkarten in den Kategorien<br />

2 und 3 verfügbar. Wer hinter den<br />

Kulissen zum Gelingen beitragen und<br />

dabei auch Atmosphäre schnuppern<br />

Alles Infos unter ehfFINAL4.com<br />

32<br />

möchte, hat noch die Möglichkeit, sich<br />

als Volunteer zu bewerben. Es sind bereits<br />

über 200 Bewerbungen aus ganz<br />

Europa eingegangen.<br />

Bei allem Geschehen rund um das Spielfeld,<br />

in der Arena und in ganz Köln sind<br />

es am Ende aber selbstverständlich die<br />

Weltstars der teilnehmenden vier Vereine,<br />

die ins Rampenlicht treten, die Fans<br />

mit ihrem Können begeistern und der<br />

gesamten Veranstaltung den größten<br />

Glanz verleihen.<br />

Im Jahr 2010 konnte der THW Kiel den<br />

Sieg feiern, 2011 war es der FC Barcelona.<br />

Zwei der größten Namen dieses<br />

Sports haben also ihren Rang bestätigt.<br />

Wer aber tritt 2012 die Nachfolge an<br />

oder ist in der Lage, den Titel zu verteidigen?<br />

Stefan Lövgren, Botschafter des<br />

VELUX EHF FINAL4, stellt fest: „Mehrere<br />

Mannschaften erheben klare Ansprüche,<br />

sich für Köln zu qualifizieren.<br />

Neben den ‚üblichen Verdächtigen‘<br />

aus Spanien und Deutschland präsentieren<br />

sich auch Kopenhagen und insbesondere<br />

Montpellier in einer guten<br />

Verfassung. Mein Tipp: In Köln werden<br />

Madrid (Anm. d. Red.: BM Ciudad<br />

Real firmiert jetzt als Handballabteilung<br />

von Atlético Madrid), Barcelona,<br />

Montpellier und eine deutsche Mannschaft<br />

auftreten.“<br />

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des großen Bildbandes der EHF zum<br />

VELUX EHF FINAL4 mit faszinierenden<br />

Fotos von 2011.<br />

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VELUX EHF FINAL4 an info@hvm-magazin.de<br />

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Postadresse anzugeben: Die ersten fünf<br />

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nicht im Handel erhältlich ist, freuen.


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Thema<br />

Bunte Bälle liegen im Trend.<br />

Der beste Freund des Handballers<br />

In einem Punkt unterscheiden sich Amateur- und Profihandballer in keiner Weise: Wie<br />

selbstverständlich ist der Handball in jeder freien Sekunde ständiger Begleiter. Doch wie sind die<br />

Handbälle tatsächlich aufgebaut und welche Eigenschaften bringen sie mit? Das <strong>HVM</strong>-Magazin<br />

wirft einen genaueren Blick auf das Spielgerät.<br />

Während noch vor wenigen<br />

Jahren nahezu jeder Handball<br />

aus Echtleder, gewonnen<br />

aus dem Rücken des Rinds, gefertigt<br />

wurde, hat sich das Blatt mittlerweile<br />

gewendet; die klassischen Lederhandbälle<br />

sind vom Aussterben bedroht,<br />

abgelöst von Handbällen aus Synthetikleder.<br />

„Die synthetischen Materialien<br />

bieten inzwischen bessere Spieleigenschaften“,<br />

erklärt Daniel Neuerburg<br />

von der Adidas Group warum Handbälle<br />

mittlerweile fast ausschließlich aus<br />

Polyurethan (PU), einem Kunststoff,<br />

gefertigt werden. Zu sehr überwiegen<br />

die Nachteile der Echt-Lederbälle gegenüber<br />

der synthetischen Konkurrenz.<br />

Das Naturprodukt ist teurer, nicht so<br />

griffig, muss mit Haftmitteln gespielt<br />

werden und verfügt über eine kürzere<br />

Lebensdauer – die Bälle saugen Schweiß<br />

auf und bekommen schneller Risse. PU-<br />

Bälle dagegen lassen sich durch neuste<br />

Entwicklungen noch runder und griffiger<br />

herstellen. Neuerburg weiß: „Die<br />

Entwicklung macht in diesem Bereich<br />

täglich neue Fortschritte.“ In den letzten<br />

Jahren sind die Bälle, deren Felder<br />

von etwa 3.000 Nahtstichen zusammengehalten<br />

werden, durch verbesserte<br />

Oberflächenmaterialien und Produktionstechniken<br />

weicher, griffiger und<br />

dadurch qualitativ besser geworden.<br />

Damit ein Ball die besten Flugeigen-<br />

BallpFleGe<br />

Grundsätzlich muss ein Handball nicht<br />

speziell gepflegt werden. Wer dennoch<br />

Hand anlegen möchte, sollte die Bälle<br />

ausschließlich mit einem feuchten Lappen<br />

oder einem Mikrofasertuch reinigen.<br />

Die Säuberung der Bälle könnte nach<br />

intensiver Nutzung von Haftmitteln zum<br />

Thema werden. Ist es einem die Mühe<br />

wert, bietet es sich an, das Harz mit<br />

den Fingern oder einer weichen Bürste<br />

zu beseitigen. Gegebenenfalls kann das<br />

Harz vorsichtig mit einem Fön erwärmt<br />

werden, um die Schmutzreste leichter<br />

entfernen zu können. Wichtig: Dass die<br />

Spielbälle aus robustem Synthetikleder<br />

bestehen, heißt nicht, dass man das<br />

Spielgerät in der Winterzeit der Kälte<br />

aussetzen und etwa über Nacht im Auto<br />

oder im kalten Keller liegen lassen sollte.<br />

34<br />

schaften erreicht, haben sich 32 Felder<br />

bewährt.<br />

Eine andere Ursache findet sich im<br />

marketingtechnischen Ressort. „Früher<br />

waren alle Bälle fast komplett weiß, die<br />

Zeichen der Zeit haben sich jedoch geändert<br />

und es werden möglichst bunte<br />

Bälle nachgefragt“, erläutert Achim<br />

Schürmann, Key Account Sales Manager<br />

von Hummel, „und die PU-Bälle lassen<br />

sich einfacher farblich gestalten“.<br />

In der Produktion der Bälle hat sich dagegen<br />

nichts geändert: In einem Zeitalter,<br />

in dem die Industrie vermehrt auf<br />

Maschinen setzt, vertrauen die Handball-Hersteller<br />

weiter der menschlichen<br />

Hand. Aus gutem Grund, wie Carsten<br />

Berg, Verkaufsleiter von Select weiß:<br />

„Die Produktion per Hand ist qualitativ<br />

besser.“ Hergestellt werden die Bälle<br />

überwiegend in Fernost. Select etwa<br />

hat in Pakistan ein von der UNICEF<br />

überprüftes Hilfsprogramm aufgestellt,<br />

in dem die grundlegenden Bedürfnisse<br />

(u.a. ärztliche und medizinische Unterstützung,<br />

Unterrichtsangebot für Kinder)<br />

der Näherinnen und deren Familien<br />

gedeckt werden.<br />


Uwe gensheimer, 25-jähriger Nationalspieler<br />

und Kapitän der RN<br />

Löwen im Gespräch über Handbälle<br />

und seine Trickwürfe.<br />

Warum spielen die Profis mit<br />

so schwach aufgepumpten<br />

Bällen?<br />

Qualitätskriterien<br />

Handbälle lassen sich in vier verschiedene<br />

Mannschaftskategorien einordnen.<br />

Herrenmannschaften sowie die älteren<br />

männlichen Jugendlichen spielen mit<br />

Bällen der Größe drei, die einem Umfang<br />

von 58 bis 60 Zentimetern und einem<br />

Gewicht zwischen 425 und 475 Gramm<br />

entspricht. Frauen und der weibliche<br />

Nachwuchs sowie die männliche Jugend<br />

im Alter von 12 bis 16 Jahren spielen<br />

mit etwas kleineren Bällen (54 bis<br />

56 Zentimeter, 325 bis 375 Gramm). Für<br />

jüngere Sportler kommen Bälle der Kategorie<br />

1 (50 bis 52 Zentimeter, 290 und 330<br />

Gramm) in Frage. Eine vierte Kategorie<br />

(Größe 0) wird von den Kleinsten (acht<br />

Jahre und jünger) gespielt.<br />

Im Zentrum eines Handballes liegt die<br />

Blase, die in der Regel aus Latex besteht<br />

und über eine Dehnfähigkeit von mindestens<br />

600 Prozent verfügt. Es folgt<br />

ein weiches Schaummaterial, bevor das<br />

Obermaterial, die etwa ein bis 1,8 Millimeter<br />

dicke PU-Schicht, den Ball um-<br />

Anzeige:<br />

Da man einen festeren Griff in<br />

den Ball hat, kann er besser kontrolliert<br />

werden. Außerdem ist<br />

die Passgeschwindigkeit bei uns<br />

sehr hoch und mit einem Ball mit<br />

weniger Luftdruck können diese<br />

schnellen Pässe besser verarbeitet<br />

werden und die Verletzungsgefahr<br />

der Finger ist geringer,<br />

falls der Ball unbeabsichtigt<br />

auf die Fingerkuppe trifft.<br />

Wenn Sie den Ball richtig greifen,<br />

suchen Sie da nach bestimmten<br />

Punkten?<br />

Man hat während des Spiels<br />

nicht die Möglichkeit, bewusst<br />

nach einem Punkt des Balles<br />

zu greifen. Bei Strafwürfen<br />

greife ich an die größtmögliche<br />

Stelle weit weg von der Naht.<br />

Welche Rolle spielt der Ball<br />

bei Trickwürfen?<br />

Der wichtigste Punkt ist die<br />

Technik. Aber ohne Harz wären<br />

viele Wurfvarianten nicht so gut<br />

möglich. Außerdem spielt es<br />

eine Rolle, wie gut die Balloberfläche<br />

auf verschiedenen Hallenböden<br />

dreht.<br />

Was bevorzugen Sie, Synthetik-<br />

oder Echt-Lederbälle?<br />

schließt. Wie weich oder hart ein Ball ist,<br />

hängt zum einen von der Qualität der benutzen<br />

Materialen ab, und zum anderen,<br />

welche Dämpfung unter dem Obermaterial<br />

des Balls eingesetzt wird. Der Hauptunterschied<br />

liegt im Oberflächenmaterial<br />

und in den verschiedenen Schaumlagen.<br />

Je höherwertiger die Bälle werden umso<br />

weicher und griffiger sind die Oberflächenmaterialien<br />

und umso dicker und<br />

qualitativ besser sind die Schaumlagen.<br />

Premium-Modelle kosten etwas über<br />

60 Euro. Gute Einsteigermodelle liegen<br />

preislich bereits zwischen 20 und 30 Euro.<br />

Bevor die Modelle auf den Markt kommen,<br />

lassen die Hersteller sie von Profi-<br />

aber auch von Amateurspielern testen.<br />

In den Testlabors werden sie außerdem<br />

intensiven Untersuchungen unterzogen.<br />

Als Kriterium gilt etwa, ob der Ball nach<br />

3.000 Bodenkontakten immer noch über<br />

ein gutes Sprungverhalten, entsprechenden<br />

Druck und einwandfreie Nähte verfügt.<br />

Als Gütesiegel können sich die Hersteller<br />

von der IHF ihre Bälle zertifizieren<br />

35<br />

Thema<br />

Ich selbst ziehe mittlerweile<br />

auch den Synthetikball vor. Das<br />

kommt allerdings auch auf den<br />

Hersteller an.<br />

Können Sie kurz Tipps zum<br />

Thema Dreher geben?<br />

Voraussetzung ist jahrelanges<br />

Training des Handgelenks und<br />

des Unterarms. Ich habe mich<br />

zum Beispiel vor meinem damaligen<br />

Jugendtraining vor<br />

einer Plexiglasscheibe aufgestellt<br />

und meinen Wurf im<br />

Fenster angeschaut, um zu sehen<br />

wie ich auf einen Torwart<br />

wirke.<br />

lassen. Genügt ein Ball dden Anforderungen<br />

und besteht er die verschiedensten<br />

Tests, bestätigt ein IHF-Logo auf dem<br />

Ball dem Kunden die hohe Qualität des<br />

Balles. Jedoch: Qualität hat ihren Preis.<br />

Allein durch die teure Lizenz erhöht sich<br />

der Preis für den Endverbraucher um<br />

etwa fünf Euro.<br />

Ein Phänomen findet sich beim Luftdruck.<br />

Während im Amateurbereich<br />

die Bälle vielfach sehr hart aufgepumpt<br />

sind, vertrauen die Profis auf einen<br />

niedrigen Luftdruck (siehe Interview<br />

mit Uwe Gensheimer). „Es wird ein<br />

Druck zwischen 0,3 und 0,5 Bar empfohlen,<br />

sodass man den Ball mit der<br />

Hand etwas eindrücken kann“, empfiehlt<br />

Mirko Lenz vom Handballhersteller<br />

Molten. �<br />

Im Übrigen: In nahezu alle großen Ligen<br />

und bei Handballveranstaltungen wird<br />

das künstliche Produkt eingesetzt, die<br />

spanische Liga ASOBAL jedoch ist bei<br />

der klassischen Ledervariante geblieben.


HANDBALLKREIS<br />

A A C H E N / D Ü RE N<br />

Handballkreis<br />

Aachen/Düren<br />

großes Turnier für die<br />

ganz Kleinen<br />

Der Handballkreis Aachen-Düren ist der westlichste<br />

Kreis innerhalb des Handballverbandes<br />

Mittelrhein und verfügt mit den Vereinen aus Eupen<br />

und Raeren-Eynatten auch über zwei belgische<br />

Mitglieder. In der Nord-Süd-Ausdehnung<br />

erstreckt sich der Kreis von Geilenkirchen bis<br />

nach Simmerath in der Eifel. Entsprechend den<br />

Kommunalgrenzen werden der Bereich der Städteregion<br />

Aachen, der Kreis Düren sowie Teile<br />

des Kreises Heinsberg abgedeckt. In der Saison<br />

2011/2012 nehmen Mannschaften aus 34 Vereinen<br />

am Spielbetrieb teil. 17 Vereine aus dem Handballkreis Aachen/Düren<br />

beteiligten sich an diesem<br />

quirligen Ereignis. In den beiden Sporthallen<br />

wurden Felder abgesteckt, auf<br />

Kontakt<br />

denen die Minis und Superminis (drei<br />

bis sechs Jahre) in Turnierform ihr hand-<br />

über www.handballkreisaachendüren.de<br />

ballerisches Talent unter Beweis stellen<br />

konnten. In der Mitte war Raum zum<br />

Vorsitzender: Thomas Havers<br />

Spielen, hier sprangen die Kinder in ih-<br />

Schatzmeister: Richard Heyendael<br />

rer Handballpause von großen Kästen<br />

Herrenspielwart: Heinz Bogatzki<br />

auf dicke Matten. Hilfestellung gab es<br />

Schiedsrichterwart: Rolf Peters<br />

von Mitgliedern der beiden Vereine,<br />

Frauenwart: Peter Rauer<br />

HSG Würselen und <strong>Schwarz</strong>-<strong>Rot</strong> Aa-<br />

Jungenwart: Walter Britz<br />

chen, die die Veranstaltung ausrichteten.<br />

Mädchenwartin: Marliese Spoo<br />

Thomas Havers, Kreisvorsitzender, wies<br />

Pressewartin: Liesel Cords<br />

in seiner Begrüßung auf den Stand der<br />

Referentin für Kinderhandball: Margret Fidalgo<br />

Deutschen Krebshilfe hin, an dem Luftballons<br />

und Kappen für die Kids verteilt<br />

wurden. Als kleines Dankeschön für eine<br />

beliebig große Spende konnte ein Stück<br />

vom Weltmeisterboden 2007 mitgenommen<br />

werden. Von den Zuschauern wurde<br />

insgesamt eine Summe in Höhe von<br />

329,70 Euro gespendet, die durch den<br />

Handballkreis Aachen/Düren auf 400<br />

Euro aufgerundet wurde.<br />

Dem Nikolaus trugen zum Ende des<br />

Turniers ein paar Kinder spontan kleine<br />

Gedichte vor. Im Gepäck hatte er<br />

für jedes Kind seinen Namensvetter in<br />

230 Kinder waren mit ihren Eltern, Tanten, Onkeln und Großeltern zum<br />

Nikolausturnier in den Sporthallen an der Neuköllner Straße gekommen.<br />

36<br />

Schokolade und ein Pixibuch. Mit weihnachtlicher<br />

Musik in den Ohren verabschiedeten<br />

sich alle glücklich bis zum<br />

nächsten Jahr.


Simon Ernst feiert<br />

Länderspiel-Debüt<br />

Der Handballer des Birkesdorfer TV war zum ersten Mal für die<br />

Jugendnationalmannschaft im Einsatz.<br />

Seit Ende Oktober ist es amtlich: Der<br />

Handballkreis Aachen-Düren hat mit<br />

Simon Ernst seinen nächsten Jugendnationalspieler<br />

hervorgebracht, der die<br />

Liste der Talente (u.a. Matthias Flohr,<br />

Merten Krings, Henning Quade und David<br />

Breuer) des Handballkreises, die das<br />

Trikot mit dem Adler trugen, um einen<br />

weiteren Eintrag verlängert.<br />

Beim Vier-Nationen-Turnier im französischen<br />

Eaubonne erzielte Simon Ernst bei<br />

den Erfolgen des deutschen Teams gegen<br />

die Schweiz (26:19) und Polen (33:24)<br />

sowie bei der knappen Niederlage gegen<br />

Gastgeber Frankreich (26:29) auf seiner<br />

Position als zentraler Rückraumspieler<br />

insgesamt zehn Treffer und belegte mit<br />

der männlichen DHB-Jugend-Nationalmannschaft<br />

den zweiten Platz.<br />

Simon Ernst, Jahrgang 1994, hat beim<br />

Birkesdorfer TV 1864 mit dem Handballspielenbegonnen<br />

und war schließlich<br />

für den BTV in der männlichen C- und<br />

B-Jugend in der <strong>HVM</strong>-Oberliga aktiv.<br />

Beim BTV waren es insbesondere die<br />

Trainer Achim Ernst und Bernd Stettner,<br />

die seine Ausbildung gestalteten. In den<br />

Auswahlmannschaften der Jahrgänge<br />

1993 und 1994 des Handballkreises Aachen-Düren<br />

erarbeitete er sich unter der<br />

Anleitung von Walter Britz und Manfred<br />

Palm eine Führungsposition als spielstarker<br />

und torgefährlicher Mittelmann<br />

und ergatterte in beiden Jahrgängen<br />

auch in den <strong>HVM</strong>-Auswahlen unter den<br />

Trainern Rainer Jäckel, David Breuer,<br />

Jörn Ilper und Burkhard Heesen einen<br />

Stammplatz. Bei den DHB-Sichtungen<br />

spielte er sich in die Notizblöcke der<br />

DHB-Trainer und unter den Augen von<br />

Christian <strong>Schwarz</strong>er, Klaus-Dieter Petersen<br />

und Dr. Christoph Armbruster gab<br />

er nun sein Länderspieldebut.<br />

In der B-Jugend folgte der Wechsel in<br />

das Leistungszentrum nach Dormagen<br />

unter die Fittiche von Walter Hase, Jörg<br />

Bohrmann und Pascal Mahé. Für die<br />

männliche A-Jugend des TSV Bayer Dormagen<br />

spielt er in dieser Saison in der<br />

Jugend-Bundesliga West. Doch Simon<br />

Ernst ist weiterhin im Handballkreis aktiv.<br />

Er unterstützt als Trainer im Jugendbereich<br />

sowohl seinen Heimatverein als<br />

auch – soweit seine eigenen Spiel- und<br />

Trainingspläne es zulassen – das Kreisauswahltraining,<br />

zuletzt bei den Spielern<br />

des Jahrgangs 1999.<br />

Simons Berufung in die Nationalmannschaft<br />

ist auch eine Auszeichnung für die<br />

gute Förderung durch die Maßnahmen<br />

des Handballkreises Aachen-Düren,<br />

mit deren Teams er bereits vor Jahren<br />

auf großen Turnieren (Quirinus-Cup in<br />

Neuss, IBOT in Biberach) internationale<br />

Wettkampferfahrung sammeln konnte.<br />

Der Handballkreis Aachen/Düren<br />

drückt Simon weiterhin die Daumen<br />

und wünscht ihm für seinen weiteren<br />

sportlichen Werdegang alles Gute und<br />

viel Erfolg.<br />

37<br />

Simon ernst…<br />

Aachen/Düren<br />

„Eine EM-Nominierung<br />

wäre der absolute Traum“<br />

Der Jungnationalspieler Simon Ernst sprach<br />

in den Aachener Nachrichten unter anderem<br />

über seine Ziele sowie die Verbundenheit zu<br />

seinem Heimatverein.<br />

…über seine Zukunft:<br />

„Ich will Abitur machen und dann auf jeden Fall<br />

studieren. Ein guter Beruf ist wichtig. Aber es wäre<br />

natürlich toll, wenn ich daneben professionellen<br />

Handball spielen könnte.“<br />

…über seine Berufung in die Jugendnationalmannschaft:<br />

„Ich war schon sehr überrascht, als die Berufung<br />

kam, weil die Nationalmannschaft schon stand<br />

ohne mich – daher war es schwer, da noch reinzurutschen.“<br />

…über sein Debüt:<br />

„Ich war ganz zufrieden, es lief gut. Aber wie es<br />

nun weitergeht, ist noch offen. Ich habe versucht,<br />

mich durch eine gute Leistung zu empfehlen und<br />

hoffe, dass ich auch zum Acht-Nationen-Turnier in<br />

Merzig eingeladen werde“<br />

…über sein nächstes Ziel:<br />

„Eine Nominierung für die Jugend-Europameisterschaft<br />

in Österreich zu erhalten, wäre natürlich der<br />

absolute Traum. Die Konkurrenz ist zwar groß, es<br />

liegt aber im Bereich des Möglichen.“<br />

…über seine position auf der rückraummitte:<br />

„Dort ist es meine Aufgabe, das Spiel zu lenken.<br />

Von der Mitte aus habe ich den besten Überblick.“<br />

…über seinen Wechsel von Birkesdorf<br />

nach Dormagen:<br />

„Ich habe schon in Birkesdorf viel bei den Erwachsenen<br />

mittrainiert. Zu einem Wechsel nach<br />

Dormagen habe ich mich entschieden, weil es da<br />

einerseits bessere Trainingsbedingungen gibt und<br />

ich andererseits in einer höheren Liga als mit dem<br />

BTV spielen kann.“<br />

…über seinen ehemaligen Verein:<br />

„Wenn meine Zeit es zulässt, trainiere ich auch<br />

heute noch gerne den Nachwuchs des BTV. Ich<br />

verdanke es anderen, die mir damals etwas weitergegeben<br />

haben. Daher möchte ich nun selbst<br />

etwas weitergeben.“


Handballkreis<br />

Köln/Rheinberg<br />

Das Kreisgebiet Köln/Rheinberg erstreckt sich<br />

von Wesseling/Köln-Wahn im Süden bis Dormagen/Leichlingen<br />

im Norden und von Bergheim im<br />

Westen bis Overath im Osten. Gemessen an der<br />

Anzahl der spielenden Mannschaften ist der Kreis<br />

Köln/Rheinberg der größte im Handballverband<br />

Mittelrhein, dem noch die Kreise Aachen/Düren,<br />

Bonn/Euskirchen/Sieg und Oberberg angehören.<br />

Kontakt<br />

Rechtswart/KSA-Vorsitzender<br />

Helmut Schaefer<br />

Robinienweg 12<br />

53177 Bonn<br />

Tel. 0221/257040-6 (d)<br />

0228/93399927 (p)<br />

Fax: 0221/257040-7 (d)<br />

E-Mail: rechtswart@handballkreis-koeln-rheinberg.de<br />

Vorsitzender<br />

Günter Knickmann<br />

Peter-von-Fliesteden-Str. 43<br />

50933 Köln<br />

Tel.: 0221/495471<br />

Mail: vorsitzender@handballkreis-koeln-rheinberg.de<br />

Jungenwart<br />

Wolfgang Lieske<br />

Am <strong>Rot</strong>henberg 86 b<br />

42799 Leichlingen<br />

Tel.: 02175 71992<br />

Mail: jungenwart@handballkreis-koeln-rheinberg.de<br />

Termine<br />

22. Januar 2012<br />

10 Uhr, F-Jugend-Turnier in Dormagen<br />

28. Januar 2012<br />

10 Uhr, Turnier in Königsdorf<br />

22. Januar 2012<br />

10 Uhr, Turnier in Longerich<br />

22. Januar 2012<br />

10 Uhr, Turnier vom Dünnwalder TV<br />

Mini-Handball von der Planung<br />

bis zur Siegerehrung<br />

Die Arbeit mit den Kleinsten ist im Handballkreis Köln/Rheinberg<br />

mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Vereinsarbeit geworden,<br />

und so veranstalten fast alle Vereine mit Bambini-, Mini- oder<br />

F-Jugend-Mannschaften regelmäßig sogenannte Mini-Spielfeste.<br />

Durch die Mini-Spielfeste soll die nachrückende<br />

Handballjugend – und deren<br />

Eltern – langsam an einen Spielbetrieb<br />

herangeführt werden. Hier geht es eindeutig<br />

um den Spaß am Spiel, der Wettkampfcharakter<br />

tritt bewusst in den<br />

Hintergrund.<br />

Die Regeln der Minispielfeste sind einfach<br />

und übersichtlich gestaltet, so dass<br />

die Kleinsten nicht überfordert werden.<br />

Bei den Spielfesten wird auf zwei Handballfeldern<br />

gespielt. In der Mitte zwischen<br />

den Spielfeldern wird für die<br />

Kinder, die gerade nicht im Einsatz sind,<br />

ein Spielparcours aufgebaut.<br />

Jedes Spielfeld ist 20 bis 25 Meter lang<br />

und 13 bis 15 Meter breit. Der Torkreis<br />

hat einen Fünf-Meter-Radius. Die<br />

Spieldauer beträgt mindestens acht<br />

und höchstens zwölf Minuten, je nach<br />

Spielanzahl. Es gibt keinen Seitenwechsel.<br />

Gespielt wird mit einem Torwart<br />

und vier Feldspielern, wobei alle Kinder<br />

zum Einsatz kommen sollen. Das Tor<br />

wird auf eine Höhe von 1,60 Metern abgehängt.<br />

Ansonsten gibt es im Interesse<br />

38<br />

der Kinder weitere Abweichungen von<br />

den internationalen Handballregeln und<br />

Ordnungen, beispielsweise, dass das Ergebnis<br />

nicht mitgezählt wird und keine<br />

Tabellen erstellt werden, denn der Wettkampfcharakter<br />

steht hier nicht im Vordergrund.<br />

Maximal sollten 16 Mannschaften an<br />

den Spielfesten teilnehmen. Ideal sind<br />

12 Teams. Die Mannschaften sollten in<br />

leistungshomogene Gruppen eingeteilt<br />

werden: Spielanfänger bis sechs Jahre<br />

(Bambini), Minis (mittleres Leistungsni-


veau) und Fortgeschrittene (F-Jugend,<br />

ältester Jahrgang, spielstarke Teams).<br />

Abschluss und weiterer Höhepunkt eines<br />

Spielfestes ist die Siegerehrung. Hier<br />

gilt das Motto: Jedes Kind ist Sieger! Die<br />

Kinder erhalten in der Regel einen kleinen<br />

Preis oder eine Urkunde. Bei dem<br />

Mini-Spielfest des HSV Bocklemünd<br />

am 12. November 2011 haben die Kinder<br />

zum Abschluss neben der Urkunde<br />

noch einen Weckmann erhalten. Das<br />

Mini-Spielfest des HSV Frechen, das sogenannte<br />

Nikolaus-Turnier, das am 04.<br />

Dezember 2011 stattfand, erfreut sich<br />

bei den Kindern ebenfalls sehr großer<br />

Beliebtheit, nicht zuletzt, weil die Kinder<br />

vom Nikolaus höchstpersönlich eine<br />

Nikolaus-Tüte erhalten.<br />

Vom Handballkreis Köln/Rheinberg<br />

werden die Veranstaltungen finanziell<br />

unterstützt. Zudem erhält jeder Verein<br />

zusätzlich noch einen Mini-Handball.<br />

Alle Termine für kommende Mini-Spielfeste<br />

und die Vereine, die derartige<br />

Nachwuchsarbeit leisten, sind auf der<br />

Internetseite des Handballkreises Köln/<br />

Rheinberg zu finden.<br />

Der Vorstand des Handballkreises freut<br />

sich auch weiterhin auf zahlreiche und<br />

erfolgreiche Mini-Spielfeste.<br />

39<br />

Köln/Rheinberg<br />

Schiedsrichter helfen im Kampf gegen den Krebs<br />

Die Deutsche Krebshilfe und die Initiative<br />

HANDBALL HILFT! sind bereits<br />

seit einigen Jahren partnerschaftlich<br />

verbunden. Mittlerweile ist diese Zusammenarbeit<br />

auch auf den Breitensportbereich<br />

ausgedehnt worden, und<br />

so konnte auch der Handballkreis Köln/<br />

Rheinberg einen Beitrag zur Unterstützung<br />

der Deutschen Krebshilfe leisten.<br />

Die Schiedsrichter des Kreises, die seit<br />

dieser Saison mit dem Logo der Deutschen<br />

Krebshilfe auflaufen, haben auf<br />

ihre an einem Spieltag entstandenen<br />

Spielleitungskosten verzichtet. So konnte<br />

zugunsten der Deutschen Krebshilfe<br />

ein Scheck von knapp 600 Euro anlässlich<br />

einer Veranstaltung im Deutschen<br />

Olympiamuseum übergeben werden.


Handballkreis<br />

Oberberg<br />

Der Handballkreis Oberberg umfasst die Region<br />

zwischen Marienheide, Bergneustadt, Waldbröl<br />

und Engelskirchen. 18 Vereine nehmen mit<br />

158 Mannschaften am Spielbetrieb der Saison<br />

2011/12 teil; hinzu kommen ca. 25 Mini-Handball-Gruppen.<br />

4027 Handballspieler sind insgesamt<br />

gemeldet. Die 57 Frauen und Männermannschaften<br />

sowie 101 Jugendmannschaften sind in<br />

einem hohen Anteil in höheren Spielklassen vertreten:<br />

Mit dem VfL Gummersbach ist der HKO<br />

in der 1., 3. und A- Jugend Bundesliga vertreten<br />

und 40 Teams (davon 11 männl. und 12 weibl. Jugendmannschaften)<br />

spielen in den verschiedenen<br />

Klassen des HV Mittelrhein bzw. WHV.<br />

Kontakt<br />

Kreisvorsitzender<br />

Udo Kolpe<br />

Gartenstraße 30<br />

51674 Wiehl<br />

Tel.: 02262-92940<br />

email: udo-kolpe@t-online.de<br />

Jugendausschussvorsitzende<br />

Christiane Köpplin<br />

Lindenstraße 17<br />

51702 Bergneustadt<br />

Tel.: 02261-26412<br />

email: christiane.teamsport@web.de<br />

Termine<br />

24./25. März 2012<br />

letzter Spieltag der Saison 2011/12 im HK<br />

Oberberg<br />

01. Mai 2012<br />

Kreispokal - Finaltag<br />

01.Juni - 01. Juli 2012<br />

Beachhandball-Runde HK Oberberg<br />

30. Juni/01. Juli 2012<br />

100 Jahre TV Wallefeld<br />

Alte Knochen treffen auf neue Schiris<br />

Auf der traditionellen Weihnachtsfeier<br />

der Schiedsrichter waren in diesem<br />

Winter dieses Mal Live-Musik und viele<br />

Gästen vertreten: Die Country-Band The<br />

Old Bones, die Handball-Obleute der<br />

oberbergischen Vereine und der Kreisvorstand<br />

waren von der Schiedsrichtervereinigung<br />

in den Oberbantenberger<br />

Hof zum Griechischen Buffet eingeladen.<br />

Verabschiedung und Neustart<br />

Der bisherige Trainer der HKO Kreisauswahl<br />

Jahrgang 1999 und ehemalige<br />

Leiter der Handballakademie Gummersbach,<br />

Axel Renner, wurde von den<br />

Verantwortlichen des HKO mit den<br />

besten Wünschen für seine neuen Herausforderungen<br />

in Westfalen gebüh-<br />

40<br />

Begrüßt wurden auch die neuen Schiedsrichter<br />

des Kreises: 18 Unparteiische, von<br />

Nesthäkchen Melissa Riese (14), Carina<br />

Gomm und Niklas Canisius bis hin zu<br />

Oldie Fritz Benndorf (64), erhielten nach<br />

erfolgreich absolviertem Lehrgang mit<br />

Prüfung aus der Hand von Schiedsrichterwart<br />

Karl-Walter Marx und Lehrwart<br />

Daniel Köpplin ihre Ausweise.<br />

rend verabschiedet. „Alles Gute Axel!“,<br />

sagen die Oberbergischen Handballer;<br />

insbesondere die Nachwuchs-Talente.<br />

Die männlichen Auswahlteams Jahrgang<br />

1998 und 1999 werden ab Januar<br />

2012 zunächst von Maik Pallach betreut.


Kreispokal attraktiv wie nie<br />

Im November 2011 fand im Bielsteiner<br />

Braustübchen die Siegerehrung der<br />

13. Auflage des Zunft-Kölsch-Pokals<br />

statt. Der Rekord-Pokalsieger, die erste<br />

Herrenmannschaft des TuS Derschlag,<br />

bekam vom Vorsitzenden des Handballkreises<br />

Oberberg, Udo Kolpe, und<br />

dem Spielwart Hans-Heinrich Notbohm<br />

sowie Dr. Axel Haas, Chef der Erzquell<br />

Brauerei und Werbeleiter Oliver Pack,<br />

den Zunft-Kölsch-Pokal, einen Scheck<br />

über 750 Euro sowie einen Gutschein<br />

über 100 Liter Zunft-Kölsch übereicht.<br />

Die zweitplatzierte Mannschaft vom<br />

SSV Nümbrecht freute sich über ein<br />

Preisgeld von 500 Euro sowie 50 Liter<br />

Zunft-Kölsch. Ebenfalls eingeladen: die<br />

Schiedsrichtergespanne der Finalspiele,<br />

das Kreispokalsieger-Team der Damen<br />

des SSV Nümbrecht, der Ehrenvorsit-<br />

Jugendhandball auf hohem Niveau<br />

Die Nümbrechter Doppelsporthalle<br />

war im vergangenen Jahr Austragungsort<br />

des traditionellen Handball-Ländervergleichsturniers<br />

der Junioren und<br />

Juniorinnen. Auf oberbergischem Boden<br />

duellierten sich die Verbände Niederrhein,<br />

Hessen, Schleswig-Holstein<br />

und Ausrichter Mittelrhein. Während<br />

zende des Handballkreises Oberberg,<br />

Karl-Heinz Lenz, Frauenwartin Christiane<br />

Köpplin und von der Volksbank<br />

Oberberg eG Thomas Knura, die für den<br />

Frauen-Kreispokal ein Preisgeld in Höhe<br />

von insgesamt 1.250 Euro zur Verfügung<br />

stellte.<br />

Mit über 5.000 Euro in Form von Preisgeldern<br />

und Sachspenden unterstützen<br />

die Erzquellbrauerei Bielstein, die<br />

Volksbank Oberberg und Oberberg Online<br />

seit Jahren die Oberbergischen Pokalwettbewerbe<br />

der Handballer. Dabei<br />

ist die Grundidee dieses Zunft-Kölsch-<br />

Pokals, die Jugendarbeit in den heimischen<br />

Vereinen zu fördern. So spielen<br />

und gewinnen die Herren im Wesentlichen<br />

für die Jugendarbeit ihres Vereins,<br />

da gemäß der Ausschreibung 75 Prozent<br />

der zu gewinnenden Preisgelder in<br />

die Jungs des 1996er Jahrgangs drei<br />

Niederlagen einstecken mussten, gewannen<br />

die Juniorinnen (1997er-Jahrgang)<br />

des <strong>HVM</strong> alle drei Spiele und<br />

sicherten sich den Turniersieg. „Sonst<br />

war es immer umgekehrt. Daher freuen<br />

wir uns, dass die Mädels nach langer<br />

Durststrecke wieder gewonnen ha-<br />

41<br />

Oberberg<br />

die Jugendkasse des jeweiligen Vereins<br />

fließen müssen.<br />

endspiel Herren (<strong>HVM</strong>)<br />

TuS Derschlag – SSV Nümbrecht 29:26<br />

endspiel Herren (HKO)<br />

HSG Marienheide-Müllenbach 2<br />

– SSV Nümbrecht 4 33:24<br />

endspiel Damen<br />

SSV Nümbrecht<br />

– SSV Nümbrecht 2 30:17<br />

endspiel Junioren<br />

CVJM Oberwiehl<br />

– VfL Gummersbach 28:35<br />

endspiel Juniorinnen<br />

SSV Marienheide<br />

– TV Bergneustadt 18:43<br />

ben“, erklärt Udo Kolpe, Vorsitzender<br />

des Handballkreises Oberberg. „Es war<br />

eine optimale Generalprobe auf hohem<br />

Niveau“, betont Kolpe die Wichtigkeit<br />

des Ländervergleichsturniers, das das<br />

letzte Sichtungsturnier vor dem Lehrgang<br />

des DHB im Februar in Kienbaum<br />

war.


Handballkreis<br />

Bonn/<br />

Euskirchen/Sieg<br />

Der Handballkreis Bonn-Euskirchen-Sieg ist der<br />

flächenmäßig größte Kreis innerhalb des Handballverbandes<br />

Mittelrhein. Von Königswinter-<br />

Oberpleis bis nach Schleiden in der Ost-Westachse<br />

reicht das Einzugsgebiet. Entsprechend den<br />

Kommunalgrenzen werden der Rhein-Sieg-Kreis,<br />

das Stadtgebiet Bonn, der Kreis Euskirchen und<br />

Teile des Rhein-Erftkreises abgedeckt. Insgesamt<br />

309 Jugend- und Seniorenmannschaften aus 30<br />

Vereinen nahmen in der Saison 2010/2011 am<br />

Spielbetrieb teil.<br />

Kontakt<br />

Geschäftsstelle<br />

Regina Ufer<br />

Spatzenweg 17b<br />

53844 Troisdorf<br />

Tel.: 02241 / 806873<br />

Mail: geschaeftsstelle@handball-bes.de<br />

Vorsitzender<br />

Mathias Kurth<br />

Fabristraße 20<br />

53225 Bonn<br />

Tel./Fax: 0228 / 468509<br />

Mail: mathias.kurth@handball-bes.de<br />

Vorsitzender des Jugendausschuss<br />

Norbert Franke<br />

Kronprinzenstraße 25<br />

53773 Hennef<br />

Tel. 02242 / 81853<br />

Mail: norbert.franke@handball-bes.de<br />

Termine<br />

Bis zum 22. Februar 2012<br />

Kreispokal Frauen und Männer Halbfinalspiele<br />

14./15. april 2012<br />

Kreispokalendspiele Frauen und Männer<br />

14./15. april 2012<br />

Ehrung aller Kreismeister (Ort wird noch benannt)<br />

02. - 17. Juni 2012<br />

Sportwoche SG Ollheim/Straßfeld (sg-ollheimstrassfeld.de)<br />

22. Juni - 01. Juli 2012<br />

Sportwoche TV Geislar (tv-geislar.de)<br />

Minihandball:<br />

Erlebnis steht vor dem Ergebnis<br />

Im ehemaligen Handballkreis Bonn<br />

startete Ende der 1980er Jahre die Aktion<br />

Minhandball mit dem Ziel der Förderung<br />

von Kindern im Vorschulalter.<br />

Von Seiten des Kreises wurde intensiv<br />

für diese neue Form der Jugendarbeit<br />

mittels Lehrgängen, Infomaterial und<br />

persönlichen Gesprächen mit den Vereinen<br />

geworben. Die Aktion begann mit<br />

wenigen Clubs, die spontan die ersten<br />

Spielfeste organisierten und weitere Vereine<br />

zur Teilnahme einluden. Der Erfolg<br />

ließ nicht lange auf sich warten. Schon<br />

bald organisierten fast alle Vereine des<br />

Kreises Minispielfeste, die ein fester Bestandteil<br />

des Spielplans wurden. Ende<br />

der 1990er Jahre wurde der Kreis der<br />

Minimannschaften erweitert. So nahmen<br />

zusätzlich Mannschaften aus den ehemaligen<br />

Kreisen Euskirchen und Sieg an<br />

den Spielfesten teil.<br />

Mit der Neugründung des Handballkreises<br />

Bonn-Euskirchen-Sieg 2001 wurde<br />

die Form der Minispielfeste reihum<br />

bei den Vereinen in den neuen Kreis<br />

übernommen. Die Spielfeste sind zwischenzeitlich<br />

ein Selbstläufer: Im Jahr<br />

der Gründung des Handballkreises BES<br />

wurden 32 Teams gemeldet. In der Saison<br />

2004/05 nahmen bereits 45 Mannschaften<br />

an bis zu 15 Spielfesten teil. Mit<br />

der Einführung der F-Jugend verringerte<br />

sich die Zahl der Minimannschaften.<br />

Die Einführung dieser Altersklasse war<br />

notwendig, um den Schritt der handballbegeisterten<br />

Kinder von den Minis in<br />

eine E-Jugendmannschaft fließender zu<br />

gestalten. Die durchschnittliche Anzahl<br />

von Minis hat sich zwischen 25 und 30<br />

eingependelt. Die Zahl der F-Jugendmannschaften<br />

liegt bei circa 15 Teams<br />

pro Spielzeit die ebenfalls bei F-Jugendturnieren<br />

aufeinander treffen.<br />

Jedoch zeigt sich in den letzten Jahren<br />

ein Problem: Wo bekommen die Vereine<br />

die Hallenzeiten für die Spielfeste noch<br />

unter? Die hohen Mannschaftszahlen<br />

und die Outdoor-Sportarten, die im Winter<br />

in die Halle drängen, lassen kaum<br />

noch die Möglichkeit zu, Spielfeste im<br />

gleichen Rahmen wie noch vor Jahren<br />

zu veranstalten. Dies ist auch der Grund,<br />

42<br />

warum die Spielfeste zum größten Teil<br />

noch nicht zu Saisonbeginn terminiert<br />

werden können.<br />

Frei vom Leistungsdruck<br />

Der Handballkreis möchte allen Kindern<br />

bei den Minis und der F-Jugend<br />

frei vom Leistungsdruck die Grundlagen<br />

im Handball vermitteln. Dies geht<br />

am besten ohne Tabellen. Denn Tabellen<br />

erzeugen einen Leistungsgedanken,<br />

bei dem die schwächeren Kinder, die<br />

vielleicht erst in ein paar Jahren den<br />

rechten Durchbruch im Sport schaffen,<br />

immer auf der Strecke bleiben. Eine<br />

gute Grundlagenausbildung ist bei<br />

den komplexen Bewegungsabläufen<br />

im Handball bei den Kleinsten besonders<br />

wichtig. Durch Leistungsgedanken<br />

nicht korrigierte, falsche Bewegungsabläufe<br />

lassen sich im späteren Aufbautraining<br />

sehr schwer wieder ausmerzen.<br />

Das Sehen eines Ergebnisses lässt nur<br />

die eigene Leistung besser einschätzen.<br />

Der Gedanke „Das Erlebnis steht vor<br />

dem Ergebnis“ steht bei den Kleinsten<br />

an erster Stelle.<br />

Von Seiten der Vereine wurde an den<br />

Handballkreis der Gedanke herangetragen,<br />

bei der F-Jugend anstelle der<br />

Jugendturniere eine eigene Spielrunde,<br />

ähnlich wie bei E-Jugend, zu installieren.<br />

Hier muss man mit den Vereinen<br />

gemeinsam überlegen, was der richtige<br />

Weg ist.<br />

Spielfeste für Minimannschaften haben<br />

im Handballkreis eine lange Tradition.<br />

Viele Spielerinnen und Spieler der<br />

heutigen Seniorenmannschaften der<br />

Kreisvereine haben bei den Minis und<br />

den Spielfesten die Grundlagen des<br />

Handballspieles erlernt. Das System Minihandball<br />

hat sich über die Jahre weiterentwickelt<br />

und bildet die Grundlage<br />

einer erfolgreichen Jugendarbeit. Ergänzt<br />

wurde dies in den letzten Jahren<br />

durch die Kooperation der Vereine und<br />

des Kreises bei der Organisation und<br />

der Durchführung von Grundschulmeisterschaften<br />

für die dritte und vierte<br />

Klasse.


Budenzauber auf der Schäl Sick<br />

Schulturnier der TSV Bonn rrh. wird zum stimmungsvollen<br />

Handball-Event<br />

Beim Bonner Schulturnier, dem am 15.<br />

Oktober erstmalig ausgetragenen Schäl-<br />

Sick Cup, ging es für den Beueler Traditionsverein<br />

im Gesamtpaket darum, dass<br />

Interesse der Kinder für den Handballsport<br />

zu wecken, die Deutsche Krebshilfe<br />

zu unterstützen und insbesondere den<br />

Kindern einen kurzweilig spannenden<br />

Samstagvormittag zu bereiten. Alle drei<br />

Anliegen wurden nahezu perfekt miteinander<br />

verbunden und realisiert. Bereits<br />

kurz nach den Sommerferien waren die<br />

fleißigen Jugendtrainer des TSV damit<br />

beschäftigt, mit fast allen Auswahlmannschaften<br />

der teilnehmenden Schulen zu<br />

trainieren, die Spieler mit den wichtigsten<br />

Handball-Basics vertraut zu machen<br />

und sie auf das Turnier vorzubereiten.<br />

Dabei gestaltete sich die Zusammenarbeit<br />

mit allen Grundschulen äußerst unkompliziert<br />

und kooperativ.<br />

Es war aus sportlicher Sicht schon sehr<br />

erstaunlich, wie gut die Schüler der dritten<br />

und vierten Klassen mit dem für sie<br />

weitestgehend fremden Spielgerät umgehen<br />

konnten. Dazu gesellte sich der<br />

unbändige Ehrgeiz, am Ende eventuell<br />

die glänzend funkelnde Siegertrophäe<br />

in Händen halten zu dürfen. In Gruppe<br />

1 setzte sich der im Vorfeld leicht favorisierte,<br />

amtierende Bonner Grundschul-<br />

Stadtmeister, die Adelheidisschule aus<br />

Vilich, locker durch. In Gruppe 2 war<br />

dies die Marktschule aus Pützchen,<br />

die sich im Turnierverlauf mit tollem<br />

Handball immer mehr zum absoluten<br />

Überraschungsteam entwickelte. Beide<br />

gewannen ihre Halbfinalspiele deutlich<br />

und so kam es im Finale zum Treffen der<br />

beiden eindeutig besten Teams. Hier gab<br />

es lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe,<br />

das sich bis ins ebenfalls völlig ausgeglichene<br />

Siebenmeterwerfen zog. Am Ende<br />

brachte ein einziger Siebenmeterwurf<br />

die Entscheidung zum Sieg des Außenseiters.<br />

Somit gehen also der verdiente<br />

Sieg und der 1. Schäl-Sick Cup an die<br />

Marktschule aus Pützchen.<br />

Auch neben dem Spielfeld gab es ausschließlich<br />

zufriedene Gesichter. Die<br />

Bonner Stadtwerke (SWB) hatten alle<br />

Teams mit hochmodischen Shirts ausgestattet.<br />

Die designierte sympathische<br />

Wäscheprinzessin 2012, Marie-Christine<br />

I., wirkte bei der Pokalüberreichung<br />

schon äußerst schlagfertig und souverän.<br />

Auch TSV-Gönner Gisbert Hendlmeier<br />

von LÜDEX Warenkontor GmbH zeigte<br />

sich vom Turnierverlauf begeistert und<br />

verdoppelte spontan die ausgelobte Torprämie<br />

zu Gunsten der Aktion HAND-<br />

BALL HILFT! Zudem spendete der TSV<br />

einen Teil seiner Catering-Einnahmen<br />

vom Wochenende ebenfalls der guten<br />

Sache. So konnten unter dem Strich insgesamt<br />

600 Euro dem Konto der Deutschen<br />

Krebshilfe zugeführt werden.<br />

Schiedsrichter<br />

gesucht<br />

Für die Leitung der Meisterschaftsspiele<br />

stehen dem Schiedsrichterwart 120<br />

Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter<br />

mehr oder weniger regelmäßig an den<br />

Wochenende zur Verfügung. Eine Zahl,<br />

die noch weiter erhöht werden muss, um<br />

einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb in<br />

Zukunft zu gewährleisten.<br />

Interessierte Sportfreundinnen und<br />

Sportfreunde die gerne als Schiedsrichter<br />

tätig werden möchten sind herzlichst<br />

zum nächsten Schiedsrichterlehrgang im<br />

Januar 2012 eingeladen. Genaue Termine<br />

sind der Homepage des Kreises zu<br />

entnehmen. Anmeldungen bitte an den<br />

Schiedsrichterwart Frank Pesek.<br />

43<br />

Bonn/Euskirchen/Sieg<br />

Saison 2011/2012<br />

Im September 2011 starteten die 33<br />

Vereine des Handballkreises Bonn-<br />

Euskirchen-Sieg mit insgesamt 97 Senioren-<br />

und 193 Jugendmannschaften in<br />

die neue Saison. In den verschiedensten<br />

Klassen des <strong>HVM</strong> spielen hiervon 22<br />

Senioren- und 25 Jugendmannschaften.<br />

Die restlichen Mannschaften bestreiten<br />

in den unterschiedlichsten Spielklassen<br />

des Kreises die Meisterschaft.<br />

Neuer Verein<br />

im Handballkreis<br />

Kurz vor Beginn der Saison 2009/2010<br />

meldete sich der TV 1894 Eitorf beim<br />

Kreisvorstand und fragte an, ob es<br />

möglich sei mit einer männlichen A-<br />

Jugendmannschaft am Spielbetrieb des<br />

Handballkreises teilnehmen zu können.<br />

Von Seiten der Kreisverantwortlichen<br />

war man überrascht, dass sich ein Verein<br />

aus einer Region, die man bis dato<br />

als weißen Fleck auf der Handballkarte<br />

bezeichnen konnte, für eine Mitgliedschaft<br />

im Kreis interessierte. Schnell<br />

wurde ein erster Kontakt mit den Verantwortlichen<br />

hergestellt und die notwendigen<br />

Formalitäten zur Aufnahme<br />

in den Handballverband Mittelrhein<br />

erledigt.<br />

Mit Beginn der Saison 2009/2010 startete<br />

der TV 1894 Eitorf daraufhin mit<br />

einer männlichen A-Jugendmannschaft<br />

in die Saison. Nun spielt die Mannschaft,<br />

bestehend aus 16 bis 18 jährigen<br />

sportbegeisterten Handballern aus den<br />

verschiedensten Schulen, bereits im<br />

zweiten Jahr im Handballkreis. Nachdem<br />

der TVE die abgelaufene Saison<br />

mit 2:22 Punkten in der 1. Kreisklasse<br />

beendete, liegt die Mannschaft aktuell<br />

verlustpunktfrei auf dem ersten Tabellenplatz.<br />

Der Handballkreis Bonn/Euskirchen/<br />

Sieg hofft, dass der TV 1894 Eitorf, ein<br />

Verein der sich dem Breitensport widmet,<br />

mit dem Schritt eine weitere Sportart<br />

anzubieten, in Zukunft Erfolg hat<br />

und der TVE den Handballsport oberen<br />

Siegtal etablieren kann.


xxxx Interview<br />

xxxxxxxxx<br />

„Durch die WM können wir in<br />

xxxxxxxxxxxxxx die Jugend investieren“<br />

In dieser Rubrik stellen wir Persönlichkeiten vor, die einen besonderen<br />

Xxxxxxxxxxxxx<br />

Bezug zum <strong>HVM</strong> haben. In dieser Ausgabe: Stefan Lövgren,<br />

Botschafter des VELUX EHF FINAL4.<br />

Stefan Lövgren<br />

Foto: Lövgren&Schmidt GmbH<br />

Schon zu seiner aktiven Zeit<br />

gehörte Stefan Lövgren zu den<br />

Legenden der Handballgeschichte.<br />

In der Vitrine des Ehrenspielführers<br />

des THW Kiel,<br />

Lövgren spielte zehn Jahre für<br />

den deutschen Rekordmeister,<br />

steht so ziemlich alles, was es<br />

im Handball zu gewinnen gibt.<br />

Der 41-jährige Schwede ist unter<br />

anderem Weltmeister, vierfacher<br />

Europameister, Champions-<br />

League-Sieger und siebenfacher<br />

Deutscher Meister. Mittlerweile<br />

hat Lövgren die Handballschuhe<br />

an den Nagel gehängt und ist unter<br />

anderem als Botschafter des<br />

VELUX EHF FINAL4 sowie als<br />

Manager der schwedischen Nationalmannschaft<br />

dem Handball<br />

erhalten geblieben.<br />

Vor gut einem Jahr hat Schweden<br />

die Handballwelt zum vierten<br />

Mal in der Geschichte zu<br />

einer Weltmeisterschaft empfangen.<br />

Wie haben Sie das Turnier<br />

empfunden?<br />

Anhand des herausragenden Ansturms<br />

auf die Tickets war ich von<br />

Anfang an davon überzeugt, dass<br />

die WM in Schweden ein großartiges<br />

Handballfest werden wird.<br />

Die sportliche Topleistung – auch<br />

die der Schweden – krönte aus<br />

Sicht der heimischen Zuschauer<br />

natürlich die Veranstaltung.<br />

Bei der Handball-EURO 2002<br />

sind Sie als Aktiver Europameister<br />

im eigenen Land geworden.<br />

Dieses Mal konnten<br />

Sie als pensionierter Handballer<br />

das Turnier verfolgen. Wie<br />

haben sich Ihre Eindrücke von<br />

früher und heute voneinander<br />

abgehoben?<br />

Beide Erlebnisse waren sehr<br />

emotional und beeindruckend,<br />

aber auf unterschiedliche Weise.<br />

Gerade da ich unter anderem<br />

für das schwedische<br />

Fernsehen als Experte vor der<br />

Kamera stand, musste ich die<br />

Konzentration hochhalten und<br />

ich konnte die eindrucksvollen<br />

Atmosphäre leider nicht richtig<br />

erleben.<br />

War es wie eine Befreiung, den<br />

Rekordweltmeister, Schweden,<br />

wieder erfolgreich spielen zu<br />

sehen?<br />

Wir haben lange Zeit immer<br />

vorne mitgespielt, wenn es um<br />

die Medaillenvergabe ging, da<br />

glichen die letzten Jahre einer<br />

Dürreperiode, daher war es ein<br />

tolles Erlebnis, die eigene Nation<br />

wieder siegriech spielen zu<br />

sehen. Der vierte Platz ist ein<br />

tolles Ergebnis.<br />

44<br />

Was war der ausschlaggebende<br />

Punkt, dass die schwedische<br />

Nationalmannschaft bei<br />

der WM 2011 wieder zur Weltspitze<br />

aufschließen konnte?<br />

Schließlich gab es kaum personelle<br />

Veränderungen.<br />

Dass die Mannschaft in der Vergangenheit<br />

Probleme hatte, heißt<br />

nichts; es fehlte häufig nur ein<br />

kleines Quäntchen das in den<br />

vergangenen Jahren den Unterschied<br />

ausmachte. Auf der einen<br />

Seite, das zeigt auch die Statistik,<br />

gibt natürlich das Heimrecht im<br />

Handball jedem Gastgeber noch<br />

einmal einen extra Schub, aber<br />

die jungen Spieler sind insgesamt<br />

auch reifer geworden, viele konnten<br />

sich in großen europäischen<br />

Vereinen etablieren.<br />

Welche Auswirkungen hatte<br />

die Weltmeisterschaft für den<br />

schwedischen Handball?<br />

Der Erfolg der Nationalmannschaft<br />

zog zwei große Folgen<br />

nach sich: Einmal wurde eine<br />

wahre Welle von Anmeldungen<br />

ausgelöst. Es konnten aber nicht<br />

nur zahlreiche junge Sportler für<br />

den Handball gewonnen werden.<br />

Außerdem können wir aufgrund<br />

des finanziell sehr guten Ergebnisses<br />

noch mehr in die Jugend<br />

investieren.<br />

In Serbien findet aktuell die<br />

Europameisterschaft statt.<br />

Mit welchen Ambitionen ist<br />

Schweden ins Turnier gegangen?<br />

Das Ziel ist es, die Gruppenphase<br />

zu überstehen. Danach<br />

wissen wir, wo wir stehen. Je<br />

nachdem, wie viele Minuspunkte<br />

in die Zwischenrunde genommen<br />

werden, ist alles möglich – auch<br />

wenn wir unter anderem mit den<br />

tragischen Ausfällen von Jonas<br />

Källmann und Oscar Carlén zwei<br />

Klassespieler ersetzen müssen,<br />

sodass andere Spieler nach vorne<br />

in den Mittelpunkt treten.<br />

Die deutsche Mannschaft dagegen<br />

konnte bei der WM nur<br />

einen enttäuschenden elften<br />

Platz belegen, die Vorzeichen<br />

für die EURO sehen nicht besser<br />

aus. Was fehlt Deutschland<br />

derzeit, um mit den Besten der<br />

Welt mithalten zu können?<br />

Jede Nation aus der Weltspitze<br />

hat mehrere Weltstars in ihren<br />

Reihen, was das angeht ist die<br />

deutsche Mannschaft aber �<br />

Foto: Stadionwelt<br />

Botschafter Lövgren beim VELUX EHF<br />

FINAL4


derzeit nicht gut genug aufgestellt,<br />

um mit der Spitze mitzuhalten.<br />

Sie wirken, als wären sie in<br />

der Nationalmannschaft blockiert<br />

und nicht selbstbewusst, wodurch<br />

sie ihr Potenzial nicht voll<br />

abrufen.<br />

Im Vergleich zur Nationalmannschaft<br />

spielt die schwedische<br />

Liga in Europas Handball-<br />

Elite keine Rolle.<br />

In unserer Handballliga spielen<br />

keine Profis, die Sportler sind<br />

hauptberuflich in einem anderen<br />

Beruf aktiv. Dennoch legen wir<br />

großen Wert auf gut ausgebildete<br />

Trainer und eine gute Entwicklung<br />

in der Jugendarbeit – wovon<br />

dann allerdings die angrenzenden<br />

größeren Märkte wie Dänemark<br />

und Deutschland profitieren.<br />

Ende letzten Jahres waren Sie<br />

mit der schwedischen Delegation<br />

als Manager der Frauen-<br />

Nationalmannschaft in Brasilien<br />

unterwegs. Was halten Sie<br />

davon, eine Weltmeisterschaft<br />

in einem Entwicklungsland<br />

auszutragen?<br />

Spielerisch haben die Nationen<br />

auf einem guten Niveau agiert,<br />

aber alles in allem war die WM,<br />

die quasi vor leeren Rängen<br />

ausgetragen wurde, enttäu-<br />

Stefan Lövgren<br />

geburtsdatum: 21. Dezember 1970<br />

geburtsort: Partille/ Schweden<br />

größe: 1,92 Meter<br />

Wurfhand: rechts<br />

Positionen: Rückraum Mitte<br />

Stationen:<br />

Jugendvereine:<br />

Skepplanda BTK<br />

Profivereine:<br />

1990 bis 1998: Redbergslids IK Göteborg<br />

1998 bis 1999: TV Niederwürzbach<br />

1999 bis 2009: THW Kiel<br />

Lövgren ist unter anderem Ehrenspielführer des THW Kiel<br />

schend. Ich verstehe den Sinn<br />

und den Hintergrund, eine Großveranstaltung<br />

in einem Land<br />

auszutragen, in dem die Menschen<br />

noch für den Handball<br />

begeistert werden müssen, aber<br />

wenn ich schon sage, dass ich<br />

dort eine Veranstaltung dieser<br />

Größenordnung austrage, dann<br />

muss ich auch die Anforderungen<br />

anpassen. Bei der Herren-<br />

WM 1997 in Japan wurden etwa<br />

viele Schüler als Zuschauer in<br />

die Hallen geholt, da waren die<br />

Ränge gefüllt und das Produkt<br />

konnte viel besser verkauft werden.Und<br />

die Spieler könnte vor<br />

ein schöne Kulisse spielen<br />

Seit dem ersten Jahr des VE-<br />

LUX EHF FINAL4 sind Sie als<br />

Botschafter der Veranstaltung<br />

unterwegs. Welche Aufgaben<br />

nehmen Sie dort genau wahr?<br />

Ich bin unter anderem stets bei<br />

Veranstaltungen vor Ort und<br />

promote das Event bei Sponsoren<br />

und Fans. Als ehemaliger<br />

Handballprofi versuche ich aber<br />

auch der EHF das nötige Feedback<br />

zu geben, was organisatorische<br />

Belange angeht. Das sind<br />

häufig scheinbar nur Kleinigkeiten,<br />

aber sie helfen den Spielern,<br />

wenn sie für die EHF Termine<br />

wahrnehmen und verbessern<br />

so den gesamten Ablauf.<br />

45<br />

Interview xxxx<br />

Das VELUX EHF FINAL4 wird<br />

auch in den nächsten Jahren in<br />

der LANXESS arena ausgetragen.<br />

Ist Köln das Mekka des europäischen<br />

Vereinshandballs?<br />

Die Finalspiele ist Köln waren<br />

und sind einfach sensationell.<br />

Ich bin voll und ganz von dem<br />

Austragungsort überzeugt. Die<br />

Halle erfüllt alle erdenklichen<br />

Anforderungen und die frenetischen<br />

Zuschauer aus ganz<br />

Europa sorgen für eine unbeschreibliche<br />

Atmosphäre – sie<br />

erzeugen echten Festivalcharakter.<br />

Für jeden Spieler ist es<br />

ein Traum, vor dieser großen<br />

Kulisse spielen zu dürfen. �<br />

nationalmannschaft:<br />

Debüt am 23. Oktober 1993 in der EM-Qualifikation<br />

268 A-Länderspiele für Schweden (1138 Tore)<br />

Erfolge:<br />

Champions-League-Sieger 2007<br />

Deutscher Meister 2000, 2002, 2005, 2006, 2007, 2008 und<br />

2009<br />

Supercup-Gewinner 2005, 2007 und 2008<br />

Deutscher Pokalsieger 2000, 2007, 2008 und 2009<br />

Champions-Trophy-Sieger 2007<br />

Weltmeister 1999, 2. Platz WM 1997 und 2001, 3. Platz WM<br />

1995<br />

Bester Spieler bei der WM 1999<br />

Europameister 1994, 1998, 2000 und 2002<br />

Silber-Medaille Olympia 1996 und 2000<br />

Foto: Stadionwelt


Porträt<br />

Spaß am schwierigen Spagat<br />

Nach der Geburt ihres ersten Kindes beendete Christiane Köpplin ihre aktive Handballkarriere; mit<br />

dem ersten Handballtraining ihrer Tochter schlidderte sie wieder in das Handballeben und startete<br />

eine eindrucksvolle ehrenamtliche Karriere.<br />

Ein Grund dafür, dass Jugendliche<br />

dem aktiven Handball den Rücken<br />

kehren (müssen), sind die<br />

steigenden Anforderungen in Schule,<br />

Studium und Beruf. Christiane Köpplin<br />

dagegen steht als Paradebeispiel und<br />

Vorbild dafür, dass sich schwierige Arbeitszeiten,<br />

berufliche Verantwortung<br />

und gelebte Handballbegeisterung unter<br />

einen Hut kriegen lassen. Die 59-Jährige<br />

arbeitet als Filialleiterin in einem Sportfachgeschäft.<br />

„Da kann ich mich erst<br />

um neun Uhr dem Handball widmen“,<br />

erklärt Köpplin, die im Kreis Oberberg<br />

die Ämter als Frauen- und Mädchenwart<br />

sowie als Kreisjugendausschussvorsitzende<br />

der Mädchen und Jungen in Personalunion<br />

übernimmt.<br />

„Ich bin für den administrativen Bereich<br />

zuständig“, erklärt die Handballbegeisterte.<br />

Mittwochs nutzt Köpplin ihren<br />

freien Tag etwa für Kreissitzungen oder<br />

Hallenbeschaffungen, verschickt Einladungen<br />

an Auswahlspieler oder organisiert<br />

das nächste Stützpunkttraining.<br />

Dass Köpplin Beruf und Ehrenamt unter<br />

einen Hut bekommt, liegt auch an der<br />

Hilfe der Kollegen aus dem Kreis, die<br />

die Termine möglichst so legen, dass<br />

sie mit Köpplins Arbeitszeit vereinbar<br />

sind. „Das klappt meistens ganz gut, ich<br />

habe vielleicht zwei Termine in zehn Jahren<br />

verpasst“, kann sich die ehemalige<br />

Oberliga-Handballerin auf die Schulter<br />

klopfen, denn der Einsatzwille in einem<br />

Ehrenamt bringt auch seine Opfer. „Talentiade,<br />

Verbandsjugendausschuss oder<br />

der Länderpokal fallen auf einen Samstag<br />

und damit in meine Arbeitszeit, das sind<br />

jährlich sieben bis acht Urlaubstage, die<br />

man natürlich auch als richtigen Urlaub<br />

gebrauchen könnte.“ Trotz der Zeitproblematik<br />

will Köpplin nicht klagen: „Mir<br />

macht der Handball zu viel Spaß, als dass<br />

ich mich darüber ärgern könnte.“<br />

Ohnehin spricht die Frau aus dem oberbergischen<br />

Bergneustadt nicht gerne<br />

über sich selbst, sondern schweift viel<br />

Familie Köpplin: Sohn Daniel, Christiane und Tochter Lena<br />

lieber ab, auf die Ziele und Visionen<br />

die sie in ihren Ämtern verfolgt. Es gilt<br />

die jungen Sportler zu motivieren und<br />

für den Sport zu begeistern sowie eine<br />

breite Basis aufzubauen, aber gleichzeitig<br />

Talente zu fördern. „Wir müssen<br />

den Spagat hinbekommen, den Spaß<br />

der Handballer aus dem Breitensport<br />

zu unterstützen und gleichzeitig Ambitionierte<br />

im leistungsbezogenen Sport<br />

zu fördern“, so Köpplin, „aber es spornt<br />

an, der breiten Basis die Möglichkeit zu<br />

geben, durch den Handball schöne Momente<br />

zu erleben und talentierte Spieler<br />

aus der Masse herauszupicken.“<br />

Aufgabe des Kreises ist es, in Eigenregie<br />

die jungen Sportler innerhalb von eineinhalb<br />

Jahren so auf die <strong>HVM</strong>-Sichtung<br />

vorzubereiten, dass sie dem Verband<br />

vorgestellt werden können. „Der Kreis<br />

Oberberg ist gut in der <strong>HVM</strong>-Auswahl<br />

vertreten und es ist schön zu sehen, wie<br />

sich die Jugendlichen weiterentwickeln“,<br />

freut sich Köpplin, dass die gemeinsame<br />

Arbeit Früchte trägt. Das vorbereitende<br />

Stützpunkttraining der Mädchen etwa<br />

wird von zwei ehemaligen Regionalliga-<br />

Spielerinnen geleitet. Immer beim Training<br />

dabei: Christiane Köpplin; die auf<br />

ihrer Mission auch mit den Vereinen in<br />

den Dialog tritt. Wochenende für Wochenende<br />

ist sie unterwegs, motiviert<br />

46<br />

die Vereine, spricht mit engagierten Kindern,<br />

macht sich ein Bild über den organisatorischen<br />

Ablauf in den Clubs und<br />

holt sich notwendige Kritik ein, um die<br />

eigene Arbeit stets zu verbessern.<br />

Jedoch neigt sich alles Gute irgendwann<br />

dem Ende – das soll jedoch nur für das<br />

umfassende Engagement Köpplins gelten,<br />

nicht für die Jugendförderung. „Ich werde<br />

nächstes Jahr aufgrund des Fulltime-<br />

Jobs etwas kürzer treten müssen“, erzählt<br />

Köpplin, die bereits heute versucht, für<br />

Teilbereiche ihrer Aufgaben junge, motivierte<br />

Nachfolger zu gewinnen.<br />

Die Liebe zum Handball hat Köpplin<br />

schon eindrucksvoll auch an ihre beiden<br />

Kinder, Daniel und Lena, weitergegeben.<br />

Bereits als 22-Jähriger leitete Daniel als<br />

Schiedsrichter Begegnungen der Regionalliga.<br />

Mittlerweile hat es der 31-Jährige<br />

bis in die 3. Liga geschafft. Früher<br />

war Köpplin auch bei den Begegnungen<br />

ihrer Tochter, die mit Nümbrecht in der<br />

Verbandsliga spielte, regelmäßiger Tribünengast.<br />

Heute schaut sie gemeinsam<br />

mit der 29-Jährigen, die ihre Handballschuhe<br />

an den Nagel gehängt hat und<br />

als Ergotherapeutin ebenfalls Basisarbeit<br />

betreibt, Handballspiele von der Tribüne<br />

aus – vielleicht irgendwann auch wieder<br />

mit aktiver Beteiligung aus der Familie<br />

Köpplin.<br />


Training<br />

Mit dem Kopf dabei sein<br />

Im <strong>HVM</strong>-Magazin gibt Prof. Dr. Klaus Baum wertvolle Trainingstipps für ambitionierte<br />

Handballspieler. In dieser Ausgabe liegt das Augenmerk auf der Entscheidungsschnelligkeit.<br />

Spieler müssen schnell auf Aktionen der Verteidigung reagieren können.<br />

Prof. Dr. Klaus Baum<br />

Schon immer gehört es zum festen<br />

Bestandteil des Handballtrainings,<br />

für den Wettkampf Spielzüge einzustudieren,<br />

die den gegnerischen Ab-<br />

wehrverbund auseinanderreißen und<br />

zu einem leichten Torerfolg verhelfen<br />

sollen – dabei ist stets von Anfang bis<br />

Ende ein fixer Ablauf vorgegeben. Im<br />

modernen Handball fällt dagegen immer<br />

häufiger der Begriff Auslösehandlung,<br />

der auf dem Weg, ist die Spielzüge<br />

als solche abzulösen. Auslösehandlungen<br />

unterscheiden sich von der klassischen<br />

Variante insofern, dass sie zwar<br />

bestimmte Spielsituationen auslösen<br />

sollen, die letzte Entscheidung jedoch<br />

immer beim Spieler selbst liegt, der auf<br />

das Verhalten der Abwehr reagiert und<br />

dementsprechend handelt. Der Vorteil:<br />

Ohne einen bis zum Ende strikt vorgegebenen<br />

Laufweg ist der Angriff weniger<br />

berechenbar und der Verteidigung<br />

fällt es schwerer sich auf das Angriffsspiel<br />

einzustellen.<br />

„Auf der anderen Seite stellt der moderne<br />

Handball an einen Sportler ganz<br />

andere gedankliche Anforderungen,<br />

als etwa Sportarten bei denen die Spiel-<br />

48<br />

feldhälften der Mannschaften voneinander<br />

abgegrenzt sind“, erklärt Prof.<br />

Dr. Klaus Baum. Die Akteure gehen in<br />

den direkten Zweikampf und müssen<br />

ihr Verhalten gegebenenfalls binnen<br />

Sekundenbruchteilen ändern, wenn<br />

der Gegner auf den vorausgegangenen<br />

Bewegungsablauf eine bestimmte Reaktion<br />

zeigt. Wird von einem Spieler<br />

also verlangt, nicht nur einem festen<br />

Laufweg zu folgen, sondern gegebenenfalls<br />

seine vorgesehene Handlung<br />

zu ändern, muss er gedanklich auf einem<br />

hohen Level am Spiel teilnehmen,<br />

um die sich ihm bietenden Optionen –<br />

in den spezifischen Situationen – auch<br />

schnellstmöglich wahrnehmen zu können.<br />

Die geistige Schulung des Sportlers tritt<br />

in der Praxis dennoch häufig nur in den<br />

Hintergrund der Trainingsinhalte oder<br />

wird falsch gelehrt. Sinnbildlich gibt es<br />

selbst im Profi-Handball noch Spieler,<br />

die nicht in das moderne Muster �


passen und die die sich ihnen bietenden<br />

Möglichkeit in gewissen Spielszenen<br />

nicht ausschöpfen können, da von<br />

klein auf die Entwicklung der Entscheidungsschnelligkeit<br />

vernachlässigt wurde.<br />

Häufig ist dies bei Spielern der Fall,<br />

denen es in der Jugend aufgrund ihrer<br />

Statur reichte, sich darauf zu konzentrieren<br />

aus der Distanz den Ball ins Tor<br />

zu werfen. Die körperlichen Vorzüge<br />

gegenüber anderen Jugendlichen haben<br />

es nicht notwendig gemacht, auf<br />

das Verhalten des Gegners zu reagieren<br />

und bessere Möglichkeiten wie einen<br />

Parallelpass oder eine Finte in Sekundenschnelle<br />

als Option zu erwägen und<br />

statt des ursprünglichen Gedankens<br />

auszuführen. Die Folge: Je höher das<br />

Wettkampfniveau letztendlich wird,<br />

desto größer wirkt sich das fehlende<br />

Spielverständnis aus. Durch Defizite in<br />

der Entscheidungsschnelligkeit treffen<br />

Spieler falsche Entscheidungen, die sie<br />

in ein schlechtes Licht rücken, da ihre<br />

Möglichkeiten limitiert sind und ihr<br />

Spiel berechenbar wird. „Es gibt aber<br />

keine doofen Spieler. Sie sind es lediglich<br />

nicht gewohnt, mit neuen Aufgaben<br />

umzugehen, da sie den richtigen<br />

Umgang mit der Situation zuvor im<br />

Training nicht kennengelernt haben“,<br />

erklärt Baum.<br />

Schon den Kleinsten werden häufig die<br />

falschen Basiselemente gelehrt, bemängelt<br />

Prof. Dr. Klaus Baum: „Kindern<br />

wird etwa beigebracht, den Gegner bis<br />

zum Pfiff festzuhalten, teilweise wird<br />

der Kontrahent allerdings nicht losgelassen,<br />

obwohl der Ball schon nicht<br />

mehr in der Hand des Gegenspielers<br />

ist. Dem Nachwuchs sollte besser beigebracht<br />

werden, was gemacht wird,<br />

wenn der Gegner den Ball weiterspielt<br />

oder ihn sogar verliert. Es ist beides, der<br />

Gegenspieler und der Ball, auf den sich<br />

konzentriert werden sollte.“ Baum empfiehlt<br />

daher, die Trainingsinhalte so zu<br />

gestalten, dass die Sportler „selbst beim<br />

Konditionstraining mit dem Kopf dabei<br />

sind“. Der Trainer könnte unter anderem<br />

Zahlen rufen und die Handballer<br />

ändern daraufhin ihre Laufrichtung<br />

oder machen eine bestimmte Übung, je<br />

nachdem, ob die Zahl gerade oder ungerade<br />

ist. „Andere Kriterien könnten<br />

sein, ob die Zahl durch sechs teilbar ist<br />

oder eine Primzahl ist“, zeigt Baum wei-<br />

tere Optionen auf, die unter anderem<br />

auch Fächer wie Mathematik schulen.<br />

Relevanter als akustische sind jedoch<br />

optische Signale, da es optische Eindrücke<br />

sind, die das Spiel letztendlich<br />

beeinflussen: Zum Beispiel die Reaktion<br />

eines Spielers, wenn der Verteidiger<br />

den Laufweg zur Hand zustellt. Damit<br />

die Spieler während des Laufens auch<br />

gedanklich wach bleiben, könnte der<br />

Trainer in unregelmäßigen Abständen<br />

etwa den linken Arm heben, der eine<br />

bestimmte Aufgabe, wie drei Liegestütze,<br />

zur Folge hätte. Das Heben des<br />

rechten Armes wird dagegen mit einer<br />

zweiten Aufgabe verbunden. Damit<br />

sich die Akteure nicht an ein Muster gewöhnen<br />

und die Übung abwechslungsreicher<br />

wird, macht es Sinn, die Folge<br />

der Armsignale zu ändern.<br />

Insgesamt ist es ohnehin wichtig, keine<br />

starren Übungen vorzugeben, etwa den<br />

Ball nach links und den Spieler nach<br />

rechts laufen zu lassen, sondern das<br />

Pass- und Laufverhalten von anderen<br />

Parametern, wie einem Gegenspieler,<br />

49<br />

Training<br />

abhängig zu machen. Für Trainer und<br />

Spieler ist es außerdem einfacher in<br />

kleineren Gruppen zu trainieren. Baum<br />

weiß: „Es sollte so früh wie möglich mit<br />

dem Angriff/Abwehrspiel in Kleinformation,<br />

etwa zwei gegen zwei, angefangen<br />

werden.“<br />

Kann ein Sportler umgehend auf eine<br />

individuelle Situation reagieren und<br />

die richtige Reaktion folgen lassen,<br />

dann rückt als nächstes auch das einwandfreie<br />

Timing in den Fokus, um<br />

die jeweiligen Entscheidungen auch<br />

wirklich im genauen Moment treffen<br />

zu können. „Das lässt sich von den<br />

Trainern schwer von außen steuern“,<br />

sagt Prof. Dr. Klaus Baum, der die Methode<br />

Trial and Error empfiehlt, also<br />

verschiedene Wege auszuprobieren,<br />

bis letztendlich die richtige Lösung gefunden<br />

ist. Baum vergleicht diesen Prozess<br />

mit den ersten Anfängen unseres<br />

Lebens: „Wenn ein Kind beim Laufen<br />

lernen hinfällt, sagt auch niemand ‚Du<br />

musst links, rechts, links, rechts machen‘.“<br />

�<br />

Die Handbewegung des Trainers signalisiert den Spielern, welche Handlung sie ausführen müssen.


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Lutz Rohmer<br />

Präsident Handballverband-Mittelrhein e.V.<br />

Ginsterweg 2<br />

51107 Köln<br />

Tel.: 0221-865262<br />

www.handballverband-mittelrhein.com<br />

Konzeption, redaktion & layout:<br />

Stadionwelt<br />

Schloßstraße 23<br />

50321 Brühl<br />

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info@hvm-magazin.de<br />

Mitarbeit:<br />

Pauline Baran<br />

Ingo Partecke<br />

Lars Wertgen<br />

Jonathan Rohmer<br />

Nicolas Quensell<br />

Kilian Schlang<br />

Roman Jahn<br />

anzeigen:<br />

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Tel.: 02232-57720<br />

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Druck:<br />

Media Cologne<br />

Kommunikationsmedien GmbH<br />

Luxemburger Straße 96<br />

50354 Hürth<br />

urheberrechtlicher Hinweis:<br />

Die im <strong>HVM</strong>-Magazin zugänglich gemachten<br />

Text- und Bildmaterialien sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung<br />

nur mit Genehmigung.<br />

DIE NÄCHSTE AUSgABE<br />

ERSCHEINT IM MAI!<br />

Fusion: HSg und DHC<br />

machen gemeinsame<br />

Sache<br />

Die beiden benachbarten Handball-Zweitligisten HSG Düsseldorf<br />

und DHC Rheinland werden zu Beginn der neuen Saison eine<br />

Spielgemeinschaft eingehen.<br />

Die HSG Düsseldorf, derzeit Tabellensechzehnter<br />

in der zweiten Handball-Bundesliga,<br />

und der auf Rang sieben befindliche<br />

Ligarivale DHC Rheinland gaben bekannt,<br />

dass die Vereine zur neuen Saison eine<br />

Spielgemeinschaft eingehen werden. Ausschlaggebend<br />

waren vor allem wirtschaftliche<br />

Gründe – die Dormagener mussten<br />

in der vergangenen Saison aus der ersten<br />

Liga zwangsabsteigen, die HSG meldete<br />

vor kurzem Insolvenz an. Aber auch<br />

sportlich hat sich der Verein hohe Ziele<br />

gesteckt: Innerhalb der nächsten Jahre soll<br />

der Erstliga-Aufstieg gelingen.<br />

Mittelfristig könnte es auch eine neue<br />

Arena geben. Wenn die Mannschaften<br />

ab dem 1. Juli dieses Jahres unter der<br />

50<br />

Bezeichnung Dormagen-Düsseldorfer<br />

Handball-Club (DDHC) Rheinland auflaufen,<br />

sollen die Heimspiele zunächst<br />

abwechselnd in der Düsseldorfer Mitsubishi<br />

Electric Halle (ehemals Philipshalle)<br />

und im Dormagener Bayer Sport<br />

Center ausgetragen werden. Dort sollen<br />

auch die Trainingseinheiten stattfinden.<br />

Später könnte es jedoch auch eine neue<br />

Halle für den Verein geben. „Wenn ein<br />

langfristiger Erfolg gelingen soll, müssen<br />

wir auch eine neue Identifikation<br />

schaffen. Eine gemeinsame Halle ist<br />

eine Voraussetzung dafür“, so Jürgen<br />

Steinmetz, Landrat-Vertreter des Rhein-<br />

Neuss-Kreises, auf einer Pressekonferenz<br />

in Neuss.<br />

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