MAgAzIN HVM - Schwarz-Rot
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HANDBALL<br />
HILFT!<br />
Vereine sammeln für<br />
Charity-Aktion<br />
<strong>MAgAzIN</strong><br />
Ausgabe Nr. 3 Januar 2012 | 2 Euro<br />
<strong>HVM</strong>Das Magazin des<br />
Handballverbandes Mittelrhein<br />
Quo vadis,<br />
Mädchenhandball?<br />
mit Sonderteil zum<br />
Länderpokal<br />
Männliche Jugend 1995<br />
Dormagener Sportcenter<br />
21. und 22. Januar 2012<br />
Foto: Hoene<br />
Handbälle<br />
Wie sind Handbälle aufgebaut<br />
und welche Eigenschaften<br />
bringen sie mit?
26./27. Mai 2012 • LANXESS arena • Köln<br />
Ticket-Hotline +49 221 280 288 • Tickets online auf ehfFINAL4.com
Inhalt<br />
News ....................................................................................................................................................................................................................... 6<br />
Premiere: Mädchen gewinnen Ländervergleichsturnier +++ Strombach im Amt bestätigt +++ Der <strong>HVM</strong> jetzt auf Facebook – EM-Tagebuch mit<br />
Wiencek +++ Aktion: Elfen belohnen Jugend und Vereine +++ NRW-Liga bleibt Thema +++ DHB-Sichtung +++ HBL-Jugendzertifikat: VfL und<br />
DHC ausgezeichnet +++ Ratgeber Sportrasen, Sportboden und Abdecksysteme +++ <strong>HVM</strong> kooperiert mit handballdirekt.de +++ Förderung für<br />
die Handballjugend +++ „Wir fördern Rahmenprogramme“<br />
Derschlag und Pulheim buchen Pokal-Tickets ....................................................................................................................... 12<br />
Die Männer des TuS Derschlag und die Frauen des Pulheimer SC haben sich als Sieger der <strong>HVM</strong> Final-Four-Turniere für den DHB-Pokal qualifiziert.<br />
Das <strong>HVM</strong>-Magazin wirft einen Blick auf die Ergebnisse und wie kurz darauf die Teilnehmer in die Saison gestartet sind.<br />
gemeinsam stark ........................................................................................................................................................................................ 14<br />
Die Unterstützung von weiblichen Nachwuchsspielerinnen ist ein wichtiges Gut, um dem Trend einer Überalterung des Frauenhandballs entgegen<br />
zu wirken. Der <strong>HVM</strong> und seine Vereine haben die Notwendigkeit erkannt und ihre Bemühungen um die Gunst der Mädchen intensiviert. Gelingt der<br />
Versuch der Entwicklung entgegenzuwirken?<br />
HANDBALL HILFT! ......................................................................................................................................................................................... 20<br />
Die Kooperation zwischen der Deutschen Krebshilfe und dem <strong>HVM</strong> wurde im September offiziell bekanntgegeben und schon in den ersten<br />
Monaten mit Leben gefüllt.<br />
Jugendarbeit: Blick über Europa ..................................................................................................................................................... 22<br />
Handball kann immer mehr Nationen für sich gewinnen, die die Attraktivität des Sports erkennen und beginnen den Handball professionell zu<br />
fördern. Das <strong>HVM</strong>-Magazin stellt neben drei etablierten Handball-Ländern das Engagement zweier Handball-Exoten vor.<br />
Länderpokal .................................................................................................................................................................................................... 23<br />
<strong>HVM</strong>-Jugend vor Bewährungsprobe ......................................................................................................................................................................... 24<br />
Arge Rheinland-Pfalz ................................................................................................................................................................................................ 25<br />
HV Berlin ................................................................................................................................................................................................................... 26<br />
HV Mittelrhein ........................................................................................................................................................................................................... 28<br />
HV Niedersachsen ..................................................................................................................................................................................................... 29<br />
Thüringer HV ............................................................................................................................................................................................................. 30<br />
Schiedsrichter und Zeitnehmer ................................................................................................................................................................................ 31<br />
Vorfreude auf den Mai 2012 ................................................................................................................................................................ 32<br />
Das VELUX EHF FINAL4 findet am 26. und 27. Mai erneut in der Kölner LANXESS arena statt, darüber hinaus erhielt Köln den Zuschlag bis 2014<br />
Der beste Freund des Handballers .................................................................................................................................................. 34<br />
In einem Punkt unterscheiden sich Amateur- und Profihandballer in keiner Weise: Wie selbstverständlich ist der Handball in jeder freien Sekunde<br />
ständiger Begleiter. Doch wie sind die Handbälle tatsächlich aufgebaut und welche Eigenschaften bringen sie mit? Das <strong>HVM</strong>-Magazin wirft einen<br />
genaueren Blick auf das Spielgerät.<br />
Handballkreis Aachen/Düren .............................................................................................................................................................. 36<br />
Großes Turnier für die ganz Kleinen +++ Simon Ernst feiert Länderspiel-Debüt<br />
Handballkreis Köln/Rheinberg ........................................................................................................................................................... 38<br />
Mini-Handball von der Planung bis zur Siegerehrung +++ Schiedsrichter helfen im Kampf gegen den Krebs<br />
Handballkreis Oberberg .......................................................................................................................................................................... 40<br />
Alte Knochen treffen auf neue Schiris +++ Verabschiedung und Neustart +++ Kreispokal attraktiv wie nie +++ Jugendhandball auf hohem<br />
Niveau<br />
Handballkreis Bonn/Euskirchen/Sieg ........................................................................................................................................... 42<br />
Minihandball: Erlebnis steht vor dem Ergebnis +++ Budenzauber auf der Schäl Sick +++ Schiedsrichter gesucht +++ Saison 2011/2012 +++<br />
Neuer Verein im Handballkreis<br />
„Durch die WM können wir in die Jugend investieren“ .................................................................................................. 44<br />
In dieser Rubrik stellen wir Persönlichkeiten vor, die einen besonderen Bezug zum <strong>HVM</strong> haben. In dieser Ausgabe: Stefan Lövgren, Botschafter des<br />
VELUX EHF FINAL4.<br />
Spaß am schwierigen Spagat ............................................................................................................................................................. 46<br />
Nach der Geburt ihres ersten Kindes beendete Christiane Köpplin ihre aktive Handballkarriere; mit dem ersten Handballtraining ihrer Tochter<br />
schlidderte sie wieder in das Handballeben und startete eine eindrucksvolle ehrenamtliche Karriere.<br />
Mit dem Kopf dabei sein ......................................................................................................................................................................... 48<br />
Im <strong>HVM</strong>-Magazin gibt Prof. Dr. Klaus Baum wertvolle Trainingstipps für ambitionierte Handballspieler. In dieser Ausgabe liegt das Augenmerk auf<br />
der Entscheidungsschnelligkeit.<br />
Fusion: HSg und DHC machen gemeinsame Sache ............................................................................................................. 50<br />
Die beiden benachbarten Handball-Zweitligisten HSG Düsseldorf und DHC Rheinland werden zu Beginn der neuen Saison eine Spielgemeinschaft<br />
eingehen.<br />
3<br />
Vorwort<br />
xxxx<br />
Liebe Handballfreunde,<br />
ich wünsche Ihnen ein<br />
gutes Jahr 2012. Allen<br />
Aktiven wünsche ich,<br />
dass Sie sich in der<br />
Winterpause und den<br />
Ferien gut erholt haben,<br />
um mit frischen<br />
Kräften in die Rückrunde<br />
der laufenden Saison<br />
zu starten. Jeder Verein hat seine eigenen<br />
Ziele vor Augen, die mit viel Engagement verfolgt<br />
werden. Das ist richtig und auch gut so. Wir dürfen<br />
aber nicht den Blick für Entwicklungen verlieren,<br />
die den gesamten Handballsport betreffen.<br />
Ich spreche vom Mädchenhandball und damit<br />
auch von der Basis des Frauenhandballs, die in<br />
Richtung Bedeutungslosigkeit schwindet. Wenn<br />
wir nichts unternehmen, ist dies irgendwann<br />
nicht mehr umzukehren, sodass in Deutschland<br />
möglicherweise kein Frauenhandball auf nennenswertem<br />
Niveau mehr stattfindet.<br />
Über den Mangel an weiblichen Neuzugängen im<br />
Kindesalter können wir nicht klagen; jedoch zieht<br />
der Handball im Konkurrenzkampf der Interessen<br />
bei den Jugendlichen den Kürzeren. In einer für<br />
ihre Entwicklung so entscheidenden Phase sollten<br />
sie von den qualifiziertesten Trainern geleitet<br />
werden. Leider aber hat der Mädchenhandball in<br />
den meisten Vereinen die letzte Priorität. Hierfür<br />
mag es im Einzelnen gut nachvollziehbare Gründe<br />
geben. In der Gesamtbetrachtung ist das Bild<br />
aber betrüblich. Rückläufige Mannschaftszahlen,<br />
ein Trend zur Überalterung der Seniorenmannschaften,<br />
kaum A-Jugendmannschaften – und<br />
viele Seniorenmannschaften sind nur durch das<br />
Doppelspielrecht der A-Jugendlichen spielfähig.<br />
In der letzten Sitzung des erweiterten Vorstandes<br />
haben wir daher eine Arbeitsgruppe, an der wir<br />
auch die Kreise beteiligen wollen, eingesetzt, die<br />
sich mit dieser Problematik beschäftigen und<br />
im Laufe des Jahres ein Konzept für den Mädchen-<br />
und Frauenhandball entwickeln wird. Ich<br />
freue mich sehr, dass sich Maike Balthazar, die<br />
in Leverkusen Co-Trainerin der Bundesligamannschaft<br />
und im Trainerteam des DHB weibliche<br />
Jugend engagiert ist, bereit erklärt hat, hierbei<br />
mitzuwirken.<br />
Eine anders gelagerte aber im gesellschaftlichen<br />
Kontext ebenfalls bedeutende Initiative haben<br />
wir im September 2011 auf den Weg gebracht<br />
– die Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe.<br />
Es haben einige Vereine sowie unter anderem<br />
auch Schiedsrichter bereits erfolgreiche Aktionen<br />
durchgeführt. Ich würde mich sehr freuen,<br />
wenn weitere Aktionen zugunsten der Deutschen<br />
Krebshilfe den guten Beispielen folgen würden!<br />
Ihr Lutz Rohmer
Fest im Griff: Selbst bei Dehnübungen ist der beste<br />
Freund des Handballers dabei.<br />
Mehr über das Thema Handbälle ab Seite 34<br />
Foto: EHF/Uros Hocevar
News<br />
Bislang ungeschlagen: Die <strong>HVM</strong>-Mädchen Jahrgang 1997<br />
Premiere: Mädchen gewinnen<br />
Ländervergleichsturnier<br />
Der weibliche Auswahljahrgang 1997 hat<br />
zum ersten Mal das traditionelle Ländervergleichsturnier<br />
gewonnen. Die Mannschaft<br />
von Landestrainer Dieter Trippen<br />
setzte sich in Nümbrecht erfolgreich gegen<br />
die Verbände aus Hessen, Niederrhein<br />
und Schleswig-Holstein durch.<br />
Nach Siegen über Hessen (22:18) und<br />
das Auswahlteam aus Schleswig-<br />
Holstein (16:15), kam es am zweiten<br />
Turniertag zur entscheidenden Partie<br />
gegen den Nachbarn vom Niederrhein,<br />
der aufgrund der besseren Physis – der<br />
umkämpfte <strong>HVM</strong>-Erfolg über Schleswig-Holstein<br />
hatte viel Kraft gekostet<br />
– als leichter Favorit ins Spiel ging.<br />
Nach einer zunächst eng geführten Begegnung,<br />
konnten die <strong>HVM</strong>-Mädchen<br />
Mitte der zweiten Halbzeit durch einen<br />
Zwischenspurt entscheidend auf 26:17<br />
Der <strong>HVM</strong> jetzt auf Facebook – EM-Tagebuch mit Wiencek<br />
Aktuell spielen die besten europäischen<br />
Handball-Länder in Serbien um Europas<br />
Handballkrone. Aus dem <strong>HVM</strong>-Gebiet<br />
gehen zwei Spieler auf Torejagd. Patrick<br />
Wiencek und Adrian Pfahl vom VfL<br />
Gummersbach halten für die deutsche<br />
Nationalmannschaft die Fahnen hoch.<br />
Der 23-jährige Wiencek wird exklusiv<br />
für den <strong>HVM</strong> auf der neuen Facebook-<br />
Seite in einem EM-Tagebuch über seine<br />
Abenteuer am Balkan berichten.<br />
davonziehen und letztendlich deutlich<br />
mit 35:26 gewinnen. Zum Erfolg führten,<br />
neben einer aggressiven 3:2:1-Abwehr<br />
und einer gut aufgelegten Vanessa Fehr<br />
im Tor, der in der Breite gut aufgestellte<br />
<strong>HVM</strong>-Kader. „Während am Sonnabend<br />
wenig gewechselt wurde, überzeugten<br />
am Sonntag vor allem die Spielerinnen,<br />
die am Samstag nur wenige Einsatzzeiten<br />
bekommen haben“, freut sich Dieter<br />
Trippen über die Qualität seiner Mannschaft,<br />
die er auf einem guten Weg sieht:<br />
„Da wir neben den eingesetzten Spielerinnen<br />
über zahlreiche weitere Talente<br />
verfügen, werden wir beim Länderpokal<br />
2012 erstmals eine schlagkräftige Truppe<br />
stellen.“ Die <strong>HVM</strong>-Mädchen 1997, die<br />
seit etwa einem Jahr an der Leistungsdiagnostik<br />
von Prof. Dr. Baum teilnehmen,<br />
sind bisher ungeschlagen.<br />
Die <strong>HVM</strong>-Facebook-Seite berichtet<br />
über alles rund um die Handballwelt<br />
vom Mittelrhein: Von Erfolgen der<br />
Auswahlmannschaften über Neuigkeiten<br />
aus den Kreisen bis hin zu Bildern<br />
und wichtigen Terminen aus der<br />
Handballszene.<br />
Zur <strong>HVM</strong>-Facebook-Seite gelangen<br />
Sie über facebook.com/hvmittelrhein<br />
oder für Smartphone-Benutzer direkt<br />
über den Bildcode:<br />
6<br />
Foto: Hoene<br />
Strombach im<br />
Amt bestätigt<br />
Der Präsident des Deutschen Handballbundes<br />
kommt weiterhin aus dem<br />
<strong>HVM</strong>-Gebiet: Ulrich Strombach bleibt<br />
bis 2013 Präsident des DHB. Der 68-jährige<br />
Gummersbacher wurde im September<br />
auf dem 30. Bundestag in Wiesbaden<br />
in seine fünfte Amtszeit gewählt. „Je<br />
länger ich im Amt bin, desto weniger<br />
Gegenstimmen werden es. Das Ergebnis<br />
ist das beste, das ich je hatte“, freute sich<br />
Strombach über 104 von 107 möglichen<br />
Stimmen. Neben den unproblematischen<br />
Wahlen der beiden Vizepräsidenten,<br />
Wolfgang Gremmel (Finanzen) und<br />
Horst Bredemeier (Leistungssport),<br />
die einstimmig in ihrem Amt bestätigt<br />
wurden, fand sich zunächst kein Kandidat<br />
für den Bereich Recht. Erst nach<br />
eindringlicher Überredungsarbeit stellte<br />
sich der amtierende Amtsinhaber, Heinz<br />
Winden, erneut zur Verfügung und wurde<br />
letztendlich ohne Gegenstimme als<br />
neuer und alter Vizepräsident Recht ins<br />
Amt gewählt.<br />
Ulrich Strombach<br />
(Bildcode einscannen)
Kim Naidzinavicius in Action – Bayer bietet spezielles Angebot<br />
Aktion: Elfen belohnen Jugend und Vereine<br />
Die Handballbundesliga-Frauen des<br />
TSV Bayer 04 Leverkusen machen<br />
Vereinen und Mannschaften auch in<br />
dieser Saison wieder ein spezielles Angebot.<br />
„Machen Sie die Smidt ARENA<br />
bei Heimspielen unserer Handballelfen<br />
zu einer Festung und unterstützen<br />
Sie unser Team als achte Frau“, lädt<br />
Teammanagerin Jutta Ehrmann-Wolf<br />
alle Handballinteressierte in das Reich<br />
der Elfen ein.<br />
NRW-Liga bleibt Thema<br />
Am 28. Januar wird der Westdeutsche<br />
Handballverband in Dortmund unter<br />
anderem über eine NRW-Liga diskutieren.<br />
Der <strong>HVM</strong> hatte (unter anderem in<br />
der September-Ausgabe des <strong>HVM</strong>-Magazins)<br />
eine Zwischenliga vorgeschlagen,<br />
um den Sprung von der Oberliga in<br />
Jugendteams sowie zwei Trainer erhalten<br />
für ihr Team kostenlosen Eintritt.<br />
Jeder weitere Erwachsene erhält zu den<br />
ermäßigten Konditionen von je sieben<br />
statt zehn Euro Eintritt.<br />
Zudem erhalten Vereine ab 20 zahlenden<br />
Zuschauern einen Handball mit<br />
den Originalunterschriften des Bundesligisten.<br />
Ab 50 zahlenden Besuchern<br />
leitet eine Elfe die nächste Trainingseinheit<br />
einer Jugendmannschaft. Das<br />
die neu formierte 3. Liga zu verkleinern.<br />
„Das ist eine Kostenfrage“, so <strong>HVM</strong>-Vizepräsident<br />
Günter Knickmann, der eine<br />
finanzielle Hürde sieht. Während sich<br />
der HVW selbst stark genug sieht, ist zumindest<br />
eine Kooperation zwischen dem<br />
<strong>HVM</strong> und dem HVN denkbar.<br />
7<br />
News<br />
Angebot ist exklusiv Vereinen innerhalb<br />
eines Radius von 100 Kilometern<br />
vorbehalten. Auch für Frauenteams bietet<br />
Bayer außergewöhnliche Aktionen.<br />
Als Spielpartner sind die Elfen gerne<br />
Gast bei besonderen Anlässen wie Vereinsjubiläen<br />
oder Halleneröffnungen.<br />
Anfragen richten Sie bitte per<br />
E-Mail an jutta.ew@web.de<br />
DHB-Sichtung<br />
Foto: Kardes<br />
Vom 1. bis 5. Februar findet in Grünheide<br />
(Mark), im BLZ Kienbaum, die DHB-<br />
Sichtung der Mädchen des Jahrgangs<br />
1997 und Jungen des Jahrgangs 1996<br />
statt. Anhand der Sichtungsergebnisse<br />
werden die Kader der Jugendnationalmannschaft<br />
für die Jahrgänge gebildet.
News<br />
HBL-Jugendzertifikat: VfL und DHC ausgezeichnet<br />
Die deutsche Handball-Bundesliga hat<br />
Anfang Januar zum fünften Mal das<br />
Jugendzertifikat für exzellente Nachwuchsarbeit<br />
vergeben. Unter den 13<br />
Erstligaclubs und sieben Teams aus der<br />
zweiten Liga, die den offiziellen Titel für<br />
2012 verliehen bekamen, waren erneut<br />
der VfL Gummersbach und der DHC<br />
Rheinland in der Kooperation mit dem<br />
TSV Bayer Dormagen. Das Zertifikat ist<br />
ein ligaübergreifendes Gütesiegel, das<br />
Ratgeber Sportrasen, Sportboden und Abdecksysteme<br />
Der aktuelle Ratgeber „Sportrasen,<br />
Sportboden, Abdecksysteme“ von Stadionwelt<br />
fasst auf 154 Seiten alles Wissenswerte<br />
zu diesen Themen zusammen. Der<br />
Leser erfährt, worauf es im Planungsprozess,<br />
bei der Produktauswahl, im Bau<br />
und bei der Pflege ankommt und wie<br />
sich typische, kostspielige Fehler vermeiden<br />
lassen.<br />
Handballvereine können sich im Dialog<br />
mit den Kommunen um ideale Bedingungen<br />
in ihren Sporthallen bemühen.<br />
Sie stehen aber vor einem umfangreichen<br />
Themenkomplex und vielen offenen<br />
Fragen, wenn es um die Pflege geht<br />
oder Entscheidungen zu Neubau oder<br />
Sanierung herbeigeführt werden sollen.<br />
Der Ratgeber vermittelt in komprimierter<br />
Form technisches Hintergrundwissen,<br />
zeigt anhand von Kostenbeispielen<br />
auf, welche Größen zur jeweiligen Kalkulation<br />
gehören und bietet konkrete<br />
Empfehlungen von erfahrenen Experten<br />
Proficlubs seit 2008 jährlich erhalten,<br />
die für Nachwuchs-Handballer herausragende<br />
Rahmenbedingungen<br />
schaffen. Es setzt voraus, dass Nachwuchsspieler<br />
in ihren Klubs und in<br />
deren Umfeld optimale Bedingungen<br />
vorfinden, die die Ausbildung zum<br />
Spitzenspieler ermöglichen. Dabei<br />
werden verschiedene Kriterien, wie<br />
die Qualität des Trainerstabes, des<br />
Trainings und Teams sowie das Kon-<br />
an. Der Ratgeber von Stadionwelt stellt<br />
die verschiedenen Unterkonstruktionen<br />
sowie Oberbeläge wie Parkett, Linoleum<br />
und PVC sowie deren Unterhaltspflege<br />
vor. Der Leser erfährt zudem, welche<br />
Normen und Prüfzertifikate im Sportbodenbau<br />
zur Anwendung kommen. Auch<br />
zeigt der Ratgeber, warum es sich lohnen<br />
kann, sich über Abdecksysteme und mobile<br />
Sportböden zu informieren. Diese<br />
können entweder bestehende Sport- und<br />
Veranstaltungsflächen erweitern oder<br />
die Sportbeläge schützen und damit<br />
eine Mehrzwecknutzung zum Beispiel<br />
kommunaler Dreifach-Hallen ermöglichen.<br />
„Im Verein selbst haben wir in<br />
der Regel keinen Fachingenieur, der sich<br />
mit den technischen Details der Hallen<br />
auskennt“, sagt <strong>HVM</strong>-Präsident Lutz<br />
Rohmer, „daher empfiehlt es sich, diesen<br />
Ratgeber zur Hand zu nehmen. Er bietet<br />
eine für jedermann verständliche Einführung,<br />
sodass man die Grundbegrif-<br />
8<br />
zept von Betreuung und Ausbildung<br />
von einem Expertenausschuss überprüft.<br />
Die Vereine, die das Gütesiegel<br />
nicht erhalten haben, zahlen in einen<br />
Jugendfonds der HBL ein. Die Mittel<br />
des Fonds kommen Projekten zu Gute,<br />
die die Nachwuchsarbeit im Handballsport<br />
im Allgemeinen fördern. Dazu<br />
zählen unter anderem Aktionen in der<br />
Schule, Jugendveranstaltungen oder<br />
Jugendtrainerfortbildungen.<br />
fe kennt, wenn man mit dem Sportamt<br />
oder Sachverständigen über den Boden<br />
diskutiert.“<br />
Vereinen, die über die Handballabteilung<br />
hinaus Infrastrukturen für weitere<br />
Sportarten nutzen, dient der Ratgeber<br />
als Informationsquelle über Natur- und<br />
Kunstrasen sowie Laufbahn- und Fallschutz-Beläge.<br />
Die Anbieterverzeichnisse<br />
erleichtern die Recherche und<br />
ermöglichen den schnellen Kontakt mit<br />
den Fachbetrieben der jeweiligen Branchen.<br />
Der Ratgeber ist für nur 24,90 EUR<br />
im Stadionwelt-Shop bei<br />
stadionwelt.de erhältlich<br />
(ab 5 Exemplaren nur 19,90 EUR/<br />
Stck., ab 10 Exemplaren nur 14,90<br />
EUR /Stck.)
IMMER AM BALL<br />
MIT DER SPORT1 APP<br />
SPORT1 | › Täglich LIVE<br />
EINE FRAGE DER EHRE<br />
HANDBALL-EM 2012 LIVE ERLEBEN: VOM 15. BIS 29. JANUAR.<br />
Jetzt geht’s für die Deutsche Handball-Nationalmannschaft ums Ganze!<br />
Die Handball-EM der Herren in Serbien: 34 Top-Spiele online im SPORT1 Livestream<br />
auf SPORT1.de, mobil auf dem iPhone und iPad – und natürlich im TV auf SPORT1<br />
und SPORT1+. Seien Sie live dabei, wenn die Auswahl des DHB um die Rückkehr an<br />
die Spitze – und um ihre Quali� kation für Olympia 2012 in London – kämpft!<br />
Jedes Spiel beginnt hier: TV – Online – Mobile.<br />
www.sport1.de
News<br />
Handballdirekt.de ist auch über die Shops in Moers, Berlin, Dortmund und Hamm erreichbar.<br />
<strong>HVM</strong> kooperiert mit<br />
handballdirekt.de<br />
Durch die Partnerschaft des Handballverbandes Mittelrhein mit dem Sportartikelverkäufer<br />
handballdirekt.de winken <strong>HVM</strong>-Handballern exklusive Textil- und Ballangebote.<br />
Der Sportartikelhändler handballdirekt.de<br />
ist seit dem 1. Oktober<br />
2011 offizieller Ausrüster des<br />
Handballverbandes Mittelrhein. Handballdirekt.de<br />
ist ein Vertriebsbereich<br />
des Unternehmens ballsportdirekt.de,<br />
einem der größten Sportartikelanbieter<br />
Deutschlands aus den Bereichen Handball,<br />
Volleyball, Fußball und Basketball.<br />
„Wir freuen uns, mit handballdirekt.de<br />
einen starken und verlässlichen Partner<br />
an unserer Seite zu haben“, so <strong>HVM</strong>-<br />
Präsident Lutz Rohmer. Teil des Ausrüstervertrages,<br />
der für die Dauer von drei<br />
Jahren geschlossen wurde und sich gegebenenfalls<br />
um jeweils ein weiteres Jahr<br />
verlängert, sind exklusive Angebote, von<br />
denen die Handballer vom Mittelrhein<br />
profitieren.<br />
Die Partnerschaft beinhaltet für den<br />
<strong>HVM</strong> eine Exklusivität in den Ausrüstungsbereichen<br />
Textilien und Bälle.<br />
Heißt: Handballdirekt.de rüstet die<br />
<strong>HVM</strong>-Kadermannschaften sowie deren<br />
Offizielle, Trainer und Betreuer mit Klei-<br />
dung des Sportartikelherstellers Hummel<br />
aus. Zusätzlich wird handballdirekt.<br />
de in Kooperation mit dem Handballhersteller<br />
Molten die <strong>HVM</strong>-Auswahlmannschaften<br />
mit 25 Handbällen ausstatten.<br />
Vom Ausrüsterpool profitieren auch<br />
die Vereine, die jeweils einen Molten-<br />
Trainingsball kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt bekommen. In den folgenden<br />
Jahren erhält der <strong>HVM</strong> noch einmal 75<br />
Molten-Bälle pro Jahr.<br />
Inhalt des Vertrages sind außerdem Info-<br />
und Verkaufsstände auf Veranstaltungen<br />
des Handballverbandes wie etwa der<br />
Meisterschaftsrunde der Landesverbände,<br />
dem Länderpokal, am 21. und 22.<br />
Januar 2012 in Dormagen (weitere Informationen<br />
siehe Seite 23), wo handballdirekt.de<br />
spezielle Handballpakete anbietet.<br />
Weitere Informationen und Angebote des<br />
Sportartikelanbieters finden Sie unter:<br />
handballdirekt.de<br />
10<br />
Handballdirekt.de und der <strong>HVM</strong> stellen<br />
den Sportlern und Vereinen zusätzlich<br />
exklusive Team- sowie Ballangebote zur<br />
Verfügung. Die Aktiven aus dem <strong>HVM</strong>-<br />
Gebiet erhalten Sportutensilien wie Trainingsanzüge,<br />
Trikots oder Handbälle zu<br />
speziellen Sonderkonditionen. Der offizielle<br />
Spielball des Lufthansa Final 4 etwa<br />
wird mit einem Preisnachlass von mehr<br />
als 60 Prozent gegenüber der unverbindlichen<br />
Preisempfehlung angeboten.<br />
Zusätzliche Informationen erhalten<br />
Sie im Shop auf:<br />
handballverband-mittelrhein.com
Förderung für die<br />
Handballjugend<br />
Der Freundeskreis des Deutschen Handballs e.V. unterstützt die<br />
Jugendarbeit im deutschen Handball. Wer dem Verein beitritt<br />
oder spendet, leistet einen wertvollen Beitrag.<br />
Die Veranstalter des Jugendcamps des Süddeutschen Handballverbandes sagen danke.<br />
Wer Mitglied in einem Handballverein<br />
ist oder als engagierter<br />
Helfer dazu beiträgt, dass der<br />
Trainings- und Spielbetrieb läuft und zusätzliche<br />
Aktivitäten ermöglicht werden,<br />
weiß aus eigener Erfahrung, dass es häufig<br />
der Mangel an finanziellen Mitteln ist,<br />
der die Weiterentwicklung interessanter<br />
Projekte hemmt – insbesondere im Nachwuchsbereich.<br />
Und genau hier setzt der<br />
schon vor 20 Jahren gegründete Freundeskreis<br />
des Deutschen Handballs e.V.<br />
(FDDH) an.<br />
Sein Ziel ist die Förderung der Handballjugend<br />
im Allgemeinen und die Unterstützung<br />
junger Handball-Talente im<br />
Besonderen. Neben ideellen Leistungen<br />
und Hilfen für die sportliche, berufliche<br />
und persönliche Entwicklung junger Aktiver<br />
gilt das ausdrückliche und vorrangige<br />
Augenmerk den Konzepten, Projekten<br />
und Aktivitäten der Handballjugend.<br />
Hierunter fallen unter anderem: Jugendcamps,<br />
Jugendsprecheraktionen,<br />
Anti-Drogen-Kampagnen, Kinder-,<br />
Mini- und Schulhandballaktivitäten,<br />
Ausbildungen zu Schülermentoren,<br />
Schiedsrichtern und künftigen Funktionsträgern.<br />
Der FDDH hat in den vergangenen<br />
elf Jahren die Jugendarbeit des<br />
Deutschen Handballbundes und seiner<br />
Regional- und Landesverbände mit über<br />
222.000 Euro gefördert. Genau wie 2011,<br />
wo der FDDH acht Projekte der DHB-<br />
Jugend und 13 Vorhaben der Jugend in<br />
den Landesverbänden unterstützte, werden<br />
auch 2012 wieder 23.500 Euro dazukommen.<br />
Dank der rund 200 Mitglieder und Spenden<br />
konnte der Förderbetrag jedes Jahr<br />
gesteigert werden. 2009 waren es 21.000<br />
Euro, 2010 bereits 21.650 Euro und nun<br />
23.500 Euro. 90 Prozent davon sind Mitgliedsbeiträge<br />
und 10 Prozent, mit denen<br />
der FDDH den Handball unterstützt – und<br />
als gemeinnütziger Verein ist der FDDH<br />
befugt, bei Spenden Steuer reduzierende<br />
Zuwendungsbescheide zu erteilen.<br />
Und wer sind die Mitglieder des FDHH?<br />
Lauter handballverrückte Menschen – wie<br />
Sie! Von aktiven oder ehemaligen Spielern<br />
aus allen Ligen über Trainer, Betreuer,<br />
Übungsleiter, Eltern, Förderer und Fans<br />
finden sich alle im FDDH wieder und würden<br />
sich freuen, auch Sie im Freundeskreis<br />
zu begrüßen.<br />
Alle Informationen erhalten Sie im<br />
Internet unter fddh.de oder per<br />
E-Mail an info@fddh.de.<br />
11<br />
News<br />
xxxx<br />
„Wir fördern<br />
Rahmenprogramme“<br />
Interview mit Henning Opitz, seit 1994<br />
Präsident des Handball-Verbandes Berlin<br />
und seit 1995 Vorsitzender des FDHH<br />
Herr Opitz, welche Art<br />
von Projekten fördern<br />
Sie mit dem FDHH?<br />
Insbesondere fördern wir<br />
überfachliche Projekte und<br />
weniger den Leistungssport.<br />
Zum Beispiel unterstützen<br />
wir seit Jahren<br />
das Schleißheim Camp in Henning Opitz<br />
Bayern, in dem 80 bis 100<br />
Kinder eine Woche der Sommerferien verbringen.<br />
Hier geht es nicht nur um Handball im unmittelbar<br />
sportlichen Sinn, sondern auch darum, über Dinge<br />
wie die Suchtgefahr bei Alkohol und Drogen zu<br />
informieren.<br />
Im Bereich des Badischen Handball-Verbandes<br />
fördern wir die die Ausbildung zu sogenannten<br />
Schülermentoren, die an den Schulen die Sportlehrer<br />
bei Handball-Aktivitäten unterstützen.<br />
Und bei den Jugendmaßnahmen Rahmenprogramme,<br />
wie Museumsbesuche oder wie zuletzt,<br />
in Berlin eine Stadtrundfahrt und den Besuch der<br />
Gedenkstätte Hohenschönhausen der Jugendnationalmannschaften<br />
aus Deutschland und Frankreich.<br />
Denn Trainieren und Spielen allein ist nicht<br />
alles. Sondern auch das Vermitteln von Erlebnissen<br />
und Kenntnissen über den Handballsport hinaus.<br />
Wie viele Anträge erhalten Sie pro Jahr?<br />
Es gehen pro Jahr etwa 30 Projektanträge von<br />
Vereinen, den Landesverbänden und der Deutschen<br />
Handballjugend auf Fördergelder ein. Dabei<br />
ist das Antragsvolumen größer als unsere Mittel,<br />
die derzeit bei rund 23.500 Euro im Jahr liegen.<br />
Jedes neue Mitglied und jede Spende hilft, etwas<br />
mehr zu ermöglichen.<br />
Wie hoch ist der Mitgliedsbeitrag?<br />
Für persönliche Mitglieder beträgt der Jahresbeitrag<br />
100 Euro. Jugendliche, Auszubildende und<br />
Studenten entrichten 50 Euro. Juristische Mitglieder,<br />
wie etwa Unternehmen, leisten einen jährlichen<br />
Beitrag von 250 Euro.<br />
Wir arbeiten mit niedrigen Verwaltungskosten und<br />
sehr transparent. Damit erfüllen wir die Anforderungen<br />
des Deutschen Spenden-Siegels, das wir<br />
nur deshalb nicht erhalten, weil unsere Einnahmen<br />
zu gering sind.
Story<br />
„Da ist das Ding“, jubeln die Frauen des Pulheimer SC über den Pokal, der das Tor zum DHB-Pokal bedeutet.<br />
Derschlag und Pulheim buchen<br />
Pokal-Tickets<br />
Die Männer des TuS Derschlag und die Frauen des Pulheimer SC haben sich als Sieger der <strong>HVM</strong><br />
Final-Four-Turniere für den DHB-Pokal qualifiziert. Das <strong>HVM</strong>-Magazin wirft einen Blick auf die<br />
Ergebnisse und wie kurz darauf die Teilnehmer in die Saison gestartet sind.<br />
Wenige Tage vor Saisonbeginn<br />
konnte die Handballszene des<br />
<strong>HVM</strong> bereits den ersten großen<br />
Gewinnern gratulieren. Der TuS Derschlag<br />
setzte sich am 11. September 2011<br />
im Duell der Oberliga-Herren gegen den<br />
Longericher SC, die HSG Siebengebirge-Thomasberg<br />
und den Weidener TV<br />
durch. Bei den Damen mussten sich der<br />
SSV Nümbrecht Handball, der TSV Bonn<br />
rrh. und der ASV SR Aachen dem Pulheimer<br />
SC geschlagen geben. Für beide<br />
Clubs wird die Saison 2012/2013 daher<br />
mit einem großen Abenteuer starten: der<br />
ersten Runde des DHB-Pokals.<br />
Großer Jubel beim TuS Derschlag: Ausgerechnet<br />
gegen den großen Favoriten<br />
und Gastgeber, der Weidener TV, konnte<br />
sich der TuS in einem packenden Finale<br />
Hintergrund des <strong>HVM</strong> Final Four:<br />
Zur Saison 2010/2011 hatte der DHB den<br />
Aufbau für die Qualifikation des DHB-Pokals<br />
geändert. Die Teilnehmerzahl der Vereine<br />
wurde halbiert, und die Qualifikation<br />
läuft nicht mehr über die Regional- sondern<br />
über die Landesverbände. Für die<br />
beiden Final-Four-Turniere waren jeweils<br />
die Pokalsieger der vier Kreise qualifiziert.<br />
12<br />
in der Sporthalle in Würselen durchsetzen.<br />
Den Schlusspunkt beim 36:34-Erfolg<br />
setzte Derschlags überragender Torhüter<br />
Adam Turowski, der nach seiner entscheidenden<br />
Parade mit einem langen<br />
Ball ins leere Weidener Tor traf. „Ich<br />
bin mit der gesamten Mannschaft hoch<br />
zufrieden“, jubelte TuS-Trainer Ulrich<br />
Pohl. „Wir haben zu Recht verloren. Es<br />
hat sich die routiniertere Mannschaft<br />
durchgesetzt. Vor allem in der Abwehr<br />
hat uns Derschlag die Grenzen aufgezeigt“,<br />
gab sich Marc Paulicks, Co-Trainer<br />
des Weidener TV, geschlagen. Der<br />
Saisonstart verlief dagegen umge- �
Herren<br />
Halbfinale:<br />
Weidener TV – Longericher SC 31:29<br />
TuS Derschlag<br />
– HSG Siebengebirge-Thomasberg 35:31<br />
Finale:<br />
Weidener TV – TuS Derschlag 34:36<br />
kehrt. Während Weiden seiner Favoritenrolle<br />
gerecht wird, die Tabelle anführt<br />
und sich beim TuS mittlerweile sogar revanchieren<br />
konnte, muss sich Derschlag<br />
derzeit mit dem zehnten Platz begnügen.<br />
Bereits in den Halbfinalspielen mussten<br />
die HSG Siebengebirge/Thomasberg<br />
und der Longericher SC die Segel streichen.<br />
Für die HSG kamen das Final Four<br />
und auch der Saisonstart zu früh. „Hinten<br />
heraus konnten wir zulegen, aber<br />
ich musste mich erst einmal etablieren<br />
und die Spieler sich an das neue System<br />
gewöhnen“, zeigt sich der neue Trainer,<br />
Lars Degenhardt, mit dem dritten<br />
Tabellenplatz und der Entwicklung der<br />
Mannschaft zufrieden. Wie ein Weckruf<br />
Anzeige:<br />
wirkten dagegen die Niederlagen des<br />
Longericher SC. Nach den Niederlagen<br />
im Final Four sowie zum Saisonauftakt<br />
gegen Weiden zeigte der LSC eine Trotzreaktion<br />
und überwinterte auf dem dritten<br />
Rang. Trainer Christian Stark: „Mit<br />
dem Platz in der Spitzengruppe sind wir<br />
sehr zufrieden. Das war nach dem Umbruch<br />
nicht zu erwarten.“<br />
Vorhang auf, hieß es eine Woche später in<br />
Nümbrecht, wo sich der Pulheimer SC im<br />
Finale deutlich mit 28:20 gegen den TSV<br />
Bonn rrh. behaupten konnte. „Ich kann<br />
mit der Leistung und der kämpferischen<br />
Einstellung nur zufrieden sein“, freute<br />
sich Ulrich Grotjan über das DHB-Ticket.<br />
„Auch der Start in die Saison verlief überraschend<br />
gut. Wir konnten das Jahr auf<br />
dem zweiten Platz der Oberliga beenden.“<br />
Keinen Vorwurf kann TSV-Trainer<br />
Florian Zens seiner Mannschafft machen.<br />
Im Gegenteil: „Letztendlich haben in der<br />
zweiten Halbzeit die Kräfte gefehlt, aber<br />
besonders der Platz im gesicherten Mittelfeld<br />
in der Liga ist ein sensationeller<br />
Erfolg.“ Wenig Grund zur Freude hatten<br />
dagegen der ASV SR Aachen und der SSV<br />
13<br />
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Story<br />
Frauen<br />
Halbfinale:<br />
SSV Nümbrecht Handball<br />
– Pulheimer SC 20:43<br />
TSV Bonn rrh. – ASV SR Aachen 25:24<br />
Finale:<br />
Pulheimer SC – TSV Bonn rrh. 28:20<br />
Nümbrecht. Dennoch zieht ASV-Trainer<br />
Zbingniew Plechoc ein positives Resümee:<br />
„Wir wollten die Herausforderung<br />
annehmen und schauen, wie weit die<br />
Mannschaft schon ist.“ Auch aufgrund<br />
von Verletzungen belegt Aachen in der<br />
Liga derzeit nur den zehnten Tabellenplatz.<br />
Der einzige Nicht-Oberligist, der<br />
SSV Nümbrecht, steht aktuell in der Verbandsliga<br />
auf dem vorletzten Platz. Direkt<br />
nach dem Final Four hatte Markus<br />
Jung das Traineramt aus gesundheitlichen<br />
Gründen niedergelegt. Daniel Funk übernahm<br />
das Ruder und blickt optimistisch<br />
in die Zukunft: „Das Mittelfeld ist noch<br />
eng beieinander, sodass wir dort auf lange<br />
Sicht den Anschluss finden werden.“ �<br />
Handball-Verband<br />
Mittelrhein<br />
H3X4000 – Empfohlener Ball<br />
des Handball-Verband Mittelrhein
Gemeinschaft wird im Mädchenhandball groß geschrieben.<br />
gemeinsam stark<br />
Die Unterstützung von weiblichen Nachwuchsspielerinnen ist ein wichtiges Gut, um dem Trend<br />
einer Überalterung des Frauenhandballs entgegen zu wirken. Der <strong>HVM</strong> und seine Vereine haben die<br />
Notwendigkeit erkannt und ihre Bemühungen um die Gunst der Mädchen intensiviert. Gelingt der<br />
Versuch der Entwicklung entgegenzuwirken?<br />
Über 30 Jahre beschäftigt sich Maike<br />
Balthazar mit der Entwicklung<br />
von Nachwuchshandballern.<br />
Eine lange Zeit, so lange, um glauben zu<br />
können, bereits alles gesehen zu haben.<br />
Aber als die 49-Jährige vor gut einem<br />
halben Jahr ihre Zelte in Leverkusen aufschlug<br />
und sich den Bundesligafrauen von<br />
Bayer Leverkusen anschloss, erlebte die<br />
neue Leiterin der Jugendarbeit eine kleine<br />
Überraschung, trotz einer Vorahnung.<br />
„Ich habe mich bei den DHB-Sichtungen<br />
immer gewundert, warum so wenige gute<br />
Spielerinnen von Bayer vertreten waren“,<br />
blickt Balthazar zurück. Zu Beginn weiß<br />
die ehemalige Nationalspielerin nicht viel<br />
über die Bayer-Jugend und will sich deshalb<br />
direkt in den Hallen einen Eindruck<br />
verschaffen. Beim Besuch der D-Mädchen<br />
erschrickt Balthazar. „Die Mannschaft<br />
bestand aus nicht mehr als acht Spielerinnen“<br />
– zu wenig, findet Balthazar, gerade<br />
bei einem Verein mit dem Format und<br />
dem Anspruch, den der Bundesligist hat.<br />
Eine sehr gute A-Jugendmannschaft etwa,<br />
die in der Regionalliga, der höchstmöglichen<br />
Spielklasse spielt, und eine B-Jugend<br />
Oberligamannschaft, reichen nicht aus.<br />
„Was bringt uns das? Wir müssen uns<br />
noch mehr weiterentwickeln“, strebt Balthazar<br />
nach einer verbesserten Jugendarbeit.<br />
Dass offenbar ausgerechnet Bayer<br />
14<br />
Leverkusen – das Aushängeschild des<br />
Frauenhandballs im <strong>HVM</strong>-Gebiet – jahrelang<br />
die nötige Intensität in der Jugendarbeit<br />
fehlte, um alle sich bietenden Ressourcen<br />
auszuschöpfen, ist nur sinnbildlich für<br />
das gesamte Verbandsgebiet. Die Vereine<br />
stecken insgesamt offenbar zu wenig Arbeit<br />
in den Nachwuchs. Die Achillesferse<br />
ist zweifelsfrei die A-Jugend, in der sich<br />
die Kader immer mehr verdünnen. Ein<br />
Blick auf die gemeldeten Mannschaften<br />
der Oberliga zeigt: Die Anzahl der qualitativ<br />
starken Mannschaften ist rückläufig.<br />
Seit der Saison 2006/2007 ist die Mannschaftsstärke<br />
in der Oberliga der weiblichen<br />
Jugend A kontinuierlich auf �<br />
Foto: Hoene
mittlerweile nur noch sieben Teams zurückgegangen.<br />
Bayer Leverkusen etwa hat die Zeichen<br />
der Zeit erkannt und sein Konzept umstrukturiert:<br />
„Wir brauchen einen breiteren<br />
und besseren Unterbau“, fordert<br />
Balthazar, die bemängelt, dass es an der<br />
Basis zu wenige Sportler gibt. Eigentlich<br />
müsste jeder Jahrgang quantitativ so umfangreich<br />
vertreten sein, dass eine zweite<br />
Mannschaft gemeldet werden kann. Balthazar<br />
kommt aus Oldenburg, wo beim<br />
VfL jeder Jahrgang doppelt besetzt ist,<br />
teilweise gibt es drei Mannschaften. „Dort<br />
wird ein Riesenaufwand betrieben, der ist<br />
aber auch notwendig, um jedem Spieler<br />
gerecht zu werden. Das gilt für Sportler<br />
aus dem Leistungs- wie auch aus dem<br />
Breitensport.“<br />
Je breiter die Basis, desto besser<br />
Alle Handballvereine, die sich ambitioniert<br />
der Sportart widmen, verfolgen in der Jugendarbeit<br />
in der Regel ein und dasselbe<br />
Ziel: die Jugend so fördern, dass jährlich<br />
mindestens eine Spielerin in den Ligakader<br />
aufrücken kann. Bayer wird in Zukunft<br />
so ausbildungsorientiert arbeiten, dass die<br />
Spielerinnen aus der Jugend zunächst in<br />
die zweite Frauenmannschaft aufrücken.<br />
Das Future-Team spielt derzeit noch in der<br />
Oberliga, soll aber aufsteigen, um die Lücke<br />
zur ersten Mannschaft weiter zu schließen.<br />
Hier sollen sich die jungen Frauen für<br />
die Elfen, wie die Leverkusener Bundesligafrauen<br />
genannt werden, empfehlen. Ein<br />
erster Schritt des neuen Konzepts war es,<br />
die jungen Mädchen zu stärken und die Talente<br />
zu fördern. Spielerinnen, die eigentlich<br />
noch für die A-Jugend spielberechtigt<br />
wären, sind für das Future-Team aktiv. Die<br />
A-Jugend wiederum besteht größtenteils<br />
aus B-Jugendlichen, und so setzt sich dieses<br />
Schema nach unten fort.<br />
Um pro Jahr mindestens ein starkes Mädchen<br />
in die Frauenmannschaft hochziehen<br />
zu können und die jüngeren Mädchen<br />
möglichst in einem älteren Jahrgang auflaufen<br />
lassen zu können, bedarf es einer<br />
breiten Basis. Je breiter, desto besser. „Wir<br />
müssen mit der ambitionierten Jugendarbeit<br />
schon viel weiter unten anfangen“,<br />
fordert die Neu-Leverkusenerin, denn<br />
Balthazar weiß: „Nur eine starke Jugendarbeit,<br />
die sich vom jüngsten bis zum ältesten<br />
Jahrgang durchzieht, garantiert erfolgreichen<br />
Handball.“<br />
Qualifizierte Trainer<br />
In Strombach hat man diese Philosophie<br />
schon vor Jahrzehnten verfolgt, wenn<br />
auch aus der Not geboren. Der Verein<br />
stand Anfang der 1990er Jahre fast vor<br />
dem Aus. Die Jugendarbeit lag brach, die<br />
Mitgliederzahl der Handballer war auf ein<br />
Minimum gesunken und es konnten nur<br />
wenige Mannschaften gemeldet werden.<br />
Als Folge wurde ein neuer Grundstein gelegt<br />
und sich fortan extrem auf die Arbeit<br />
mit den Minis konzentriert. Über 120 der<br />
jüngsten Nachwuchshandballer, ein Großteil<br />
Mädchen, zählen mittlerweile zum<br />
15<br />
Thema<br />
Stamm des Vereins. 1984, 1985, 1986 sind<br />
in Strombach nicht irgendwelche Jahrgänge,<br />
sie sind die Minis der ersten Generation<br />
und in die Vereinsgeschichte eingegangen,<br />
da sie hauptverantwortlich für die größten<br />
Erfolge sind. Die gute Jugendarbeit beförderte<br />
die Frauenmannschaft letztendlich<br />
bis in die Regionalliga. Heute ist die Ligamannschaft<br />
wieder einen Schritt zurückgegangen<br />
und spielt in der Oberliga, aber<br />
Strombach hat gezeigt, zu was guter Mädchenhandball<br />
fähig ist – wenn er richtig<br />
gefördert wird. „Zwar läuft es in einigen<br />
Spielklassen derzeit nicht ganz so gut, aber<br />
wir haben gute Arbeit geleistet“, so Hartmut<br />
Markeli, Abteilungsleiter des TVS.<br />
„Der entscheidende Schlüssel in jedem<br />
Konzept sind gut ausgebildete Trainer, die<br />
auch wissen, wie die Jugendlichen altersgerecht<br />
gefördert werden.“ Insgesamt gibt<br />
es jedoch zu wenige qualifizierte Trainer<br />
in den Vereinen. Ein Problem, das teils<br />
stiefmütterlich angegangen wird, beklagt<br />
sich Markeli. „Für das Engagement von<br />
ausgebildeten Trainern muss vielleicht etwas<br />
Geld in die Hand genommen werden,<br />
aber die positiven Folgen sind unbezahlbar.“<br />
Die HSG Siebengebirge-Thomasberg<br />
investiert bereits sehr früh. Der Verein arbeitet<br />
mit Grundschulen zusammen und<br />
integriert Mitarbeiter, die ein freies soziales<br />
Jahr bei der HSG absolvieren, in die schulischen<br />
Einrichtungen, um bei Workshops<br />
und AGs die Schüler für den Handball zu<br />
begeistern.<br />
Stolz auf den Nachwuchs<br />
Wer will, kann in vielen Vereinen direkt<br />
bei den Frauenmannschaften mittrainieren.<br />
Neben der nötigen Erfahrung können<br />
große Talente auch Spielpraxis in der<br />
Ligamannschaft sammeln. So wie etwa<br />
die 17-jährige Jacqueline Löwen, die fester<br />
Bestandteil im Oberliga-Kader in Strombach<br />
ist und zuletzt die vollen 60 Minuten<br />
zwischen den Pfosten stand. Dass große<br />
Talente irgendwann von Vereinen aus<br />
höheren Spielklassen und mit besseren<br />
Ausbildungsmöglichkeiten abgeworben<br />
werden, stört Markeli nicht: „Ich kann<br />
keinem Mädchen böse sein, wenn sie das<br />
Potenzial hat, bei anderen Vereinen noch<br />
besser gefördert zu werden. Im Gegenteil.<br />
Ich bin stolz, dass aus unserer Schule spätere<br />
Zweitliga-Spielerinnen hervorgegangen<br />
Blick nach vorne: Im <strong>HVM</strong> wächst etwas zusammen. sind.“<br />
�<br />
Foto: Hoene
Thema<br />
„Bayer ist meine Heimat!“<br />
Die türkische Jugendnationalspielerin Songül Bozkurt im Interview mit dem <strong>HVM</strong>-Magazin.<br />
Songül Bozkurt<br />
Türken, Albaner oder Griechen;<br />
Christen, Muslime oder Juden –<br />
Deutschland ist ein echtes Multikultiland.<br />
Im Amateurhandball<br />
dagegen hat der Reichtum an<br />
verschiedenen Kulturen noch<br />
keinen Einzug gehalten. Gerade<br />
im Mädchenhandball gibt es nur<br />
wenige Sportlerinnen, die ihre<br />
Wurzeln (auch) in anderen Kulturen<br />
haben. Die in Köln geborene<br />
Deutsch-Türkin Songül Bozkurt<br />
aus dem Future-Team von Bayer<br />
Leverkusen sieht ihre Wurzeln<br />
ohnehin nicht in Nationen oder<br />
Religionen – ihr Motto: „Hauptsache<br />
ich spiele Handball“. Im<br />
Interview mit dem <strong>HVM</strong>-Magazin<br />
Mädchen genauso wie Jungs fördern<br />
Auch der TSV Bonn rrh. leistet engagierte<br />
Jugendarbeit. Der TSV ist allein von der<br />
C- bis zur A-Jugend erfolgreich in höheren<br />
Spielklassen vertreten. Eine Seltenheit.<br />
Denn viele Clubs verfügen lediglich<br />
über eine Jugendmannschaft, die ambitioniert<br />
agiert. Die Crux ist es jedoch, mehrere<br />
Jahrgänge auf ein hohes Niveau zu<br />
bringen. Den Weg zum Glück beschreitet<br />
Bonn allerdings nicht über finanzielle,<br />
sondern ideelle Art. Viele Vereine haben<br />
nicht die Option, sich über den finanziellen<br />
Sektor um gute Trainer zu bemühen,<br />
da die Mittel schlichtweg nicht vorhanden<br />
sind. Die Clubs sind daher auf ehrenamtliche<br />
Lösungen angewiesen, um ihre<br />
Nachwuchsspieler entsprechend zu fördern.<br />
Den Beuelern ist etwa die schwie-<br />
spricht die 19-jährige Jugendnationalspielerin<br />
und Kommissaranwärterin<br />
über die schwierige<br />
Integration von Handballspielerinnen<br />
mit Migrationshintergrund<br />
und ihre Nominierung für die türkische<br />
Nationalmannschaft.<br />
Wie bist du zum Handball gekommen?<br />
Eine Freundin hat mich einfach mal<br />
mit zum Training genommen und<br />
mir hat es von Anfang an gefallen.<br />
Es gibt muslimische Familien,<br />
die der Meinung sind, dass ihre<br />
Töchter nichts beim Sport zu<br />
suchen haben. Wie haben deine<br />
Eltern reagiert?<br />
Meine Eltern sind der Meinung,<br />
dass türkische Mädchen das<br />
dürfen, was deutsche Mädchen<br />
auch dürfen und haben mich<br />
gerne wieder zum Training geschickt.<br />
Dennoch gibt es Familien,<br />
in denen die Mädchen zu<br />
Hause sitzen, da die Eltern sagen:<br />
„Das mit dem Sport lässt du<br />
lieber mal.“ Ich habe aber auch<br />
schon Mädchen gesehen, die in<br />
16<br />
entsprechend längerer Kleidung<br />
sportlich aktiv waren.<br />
Warum gibt es so wenige ausländische<br />
Handballerinnern?<br />
Was die Förderung des Mädchenhandballs<br />
angeht, speziell auf<br />
ausländische Kinder bezogen, ist<br />
noch Luft nach oben. Ich würde<br />
mich freuen, wenn sich die Vereine<br />
gezielt um junge ausländische<br />
Mädchen bemühen würden. Viele<br />
Mädchen interessieren sich auch<br />
allein deswegen nicht für den<br />
Handball, weil er medial kaum<br />
stattfindet und so für sie gar nicht<br />
zum Thema wird. Ohne meine<br />
Freundin wäre ich damals auch<br />
nie auf die Idee gekommen mit<br />
dem Handball anzufangen.<br />
Du bist gläubige Muslima. Betest<br />
du vor dem Spiel?<br />
Kurz vor dem Anpfiff öffne ich<br />
meine Handflächen, bete und wische<br />
mir danach mit den Händen<br />
über das Gesicht. Ich bete, dass<br />
ich gut spiele, die Mannschaft gewinnt<br />
und es keine Verletzungen<br />
gibt. Meine Mädels wissen auch,<br />
was mir dieser stille Moment bedeutet<br />
und stören mich nicht.<br />
Was machst du während des<br />
Ramadan, der muslimischen<br />
Fastenzeit?<br />
Aufgrund des Leistungssports<br />
setze ich an einigen Tagen aus.<br />
Meine Eltern sagen selbst, dass<br />
ich vor Handballspielen nicht fasten<br />
und es lieber nachholen soll.<br />
Die Gesundheit geht vor.<br />
Deine Karriere begann beim TV<br />
1893 Köln Flittard. Ist der Schritt<br />
zu Bayer Leverkusen enorm?<br />
Ja, Bayer hat im deutschen Damen-Handball<br />
einen großen Namen<br />
und es ist ein großes Spektakel<br />
für Bayer spielen zu dürfen.<br />
Mit welchen Ambitionen verfolgst<br />
du deine Leidenschaft?<br />
Wenn ich ehrlich bin, dann ist mir<br />
die Oberliga zu wenig. Ich will<br />
weiter nach oben.<br />
Du spielst mit dem Future-<br />
Team von Bayer Leverkusen<br />
aber „nur“ in der Oberliga. �<br />
rige Aufgabe gelungen, junge Spieler aus<br />
den eigenen Reihen für Trainerämter zu<br />
gewinnen. Florian Benninghoff-Lühl und<br />
David Röhrig etwa haben die C-Lizenz<br />
und trainieren mehrere Jugendmannschaften.<br />
„Die beiden haben den Handball<br />
verstanden und es ist ein Glücksfall,<br />
dass wir zwei junge Leute langfristig für<br />
diese Aufgaben gewinnen konnten“, freut<br />
sich Peter Bitzer, der zusammen mit seiner<br />
Frau Anja die TSV-Jugendarbeit koordiniert<br />
und auch den Hintergrund kennt,<br />
warum sich die jungen Aktiven an den<br />
Verein binden: „Unser Gesamtpaket hält<br />
die Sportler bei Laune. Wir sind ein Wohlfühlverein<br />
und konzentrieren uns darauf<br />
die Jugend zu begeistern – Jungs genauso<br />
wie Mädchen.“ Als Highlight reisen<br />
die männlichen und weiblichen Jugend-<br />
Das Gesamtpaket begeistert die Sportler. mannschaften jährlich zu einem Tur- �
Ich kann mir nicht vorstellen,<br />
woanders zu spielen. Bayer ist<br />
meine Heimat und meine Motivation<br />
ist mit der Mannschaft<br />
aufzusteigen.<br />
Der Aufwand, den man in der<br />
Oberliga betreiben muss ist gewaltig.<br />
Wie bewältigt man das<br />
zeitliche Problem als Kommissaranwärterin?<br />
Es ist nicht einfach Handball<br />
und Beruf unter einen Hut zu<br />
bekommen. Meine Schwester<br />
Birgül vermisst den Handball<br />
zum Beispiel sehr, weil sie aus<br />
beruflichen Gründen aufhören<br />
musste. Auch weil Bayer mich<br />
stets unterstützt, bin ich zum<br />
Glück nie in die Lage geraten,<br />
mich gegen den Handball entscheiden<br />
zu müssen. Man muss<br />
natürlich so gut es geht seine<br />
Prioritäten setzen, aber gerade<br />
im Prüfungsstress ist eine Trainingseinheit<br />
eine entspannende<br />
Abwechslung.<br />
Du trägst nicht nur das Bayer-<br />
Trikot, sondern seit fast drei<br />
Jahren auch das der türkischen<br />
Jugendnationalmannschaft.<br />
Wie wurdest du entdeckt?<br />
Es werden aus der Türkei extra<br />
Scouts abgestellt, die im Ausland<br />
nier in Dänemark, auf dem sie sich dem<br />
interessanten internationalen Vergleich<br />
stellen. Eine grundsätzliche Gleichbehandlung<br />
von Mädchen und Jungen hält<br />
auch Georg Moitzfeld, A-Jugend Trainer<br />
der HSG Siebengebirge-Thomasberg für<br />
wichtig. Wenngleich Jungen und Mädchen<br />
nicht mit denselben Trainingsinhalte<br />
gefördert werden können. „Mädchen<br />
verlieren aufgrund der biologischen Verschiedenheiten<br />
in der C- und B-Jugend<br />
physisch den Anschluss an die Jungen“,<br />
erklärt Moitzfeld. Der Versuch auf Umwegen<br />
zur benötigen Physis zu gelangen<br />
erweist sich jedoch als kritisch. Um die<br />
Aufgabe zu bewältigen braucht es ausgebildete<br />
Trainer, weiß Moitzfeld: „Es ist<br />
ein schwieriger Grat, die Trainingsinhalte<br />
so zu füllen, dass die Mädchen die Defizite<br />
aufholen, ohne den Spaß am Spiel zu<br />
nach jungen Handballern Ausschau<br />
halten.<br />
Bist du dort die einzige „Ausländerin“?<br />
Ich war die erste, quasi Teil des-<br />
Pilot-Projektes. Bald stoßen noch<br />
Spielerinnen aus Frankreich und<br />
Dänemark dazu.<br />
Was für ein Gefühl war es, das<br />
erste Mal den Halbmond auf<br />
der Brust zu tragen?<br />
Ehrlich? Unbeschreiblich! Ich war<br />
sehr stolz darüber und habe bei<br />
der Nationalhymne ein paar Tränen<br />
verloren. Das war für mich<br />
das größte Ziel, einmal für mein<br />
Land zu spielen.<br />
verlieren“, findet der Trainer des aktuellen<br />
Oberliga-Tabellenführers. Es gelte,<br />
mit innovativen Methoden den Handball<br />
immer wieder aufs Neue interessant zu<br />
gestalten.<br />
Mädchenhandball ist anders<br />
Wäre auch Deutschland als<br />
Nationalmannschaft in Frage<br />
gekommen?<br />
Ja, ich würde auch für die<br />
deutsche Nationalmannschaft<br />
spielen. Ich bin deutsch und<br />
türkisch. Hauptsache ich spiele<br />
Handball.<br />
Du gehst im nächsten Jahr in<br />
deine letzte Juniorenspielzeit,<br />
wie geht es dann in der Nationalmannschaft<br />
weiter?<br />
Ich denke, die Chancen stehen<br />
nicht schlecht, da die Senioren-<br />
Nationalmannschaft derzeit erneuert<br />
wird. Die Türken sind da<br />
sehr ehrgeizig geworden und<br />
wollen etwas aufbauen.<br />
Bozkurt wurde im letzten Jahr zur besten Spielerin des Sauerlandcups gewählt.<br />
Im Laufe ihrer Entwicklung durchleben<br />
Mädchen verschiedene Phasen, in denen<br />
sie jeweils Eigenschaften gewinnen, die<br />
den Mädchenhandball anders und besonders<br />
machen. Mädchen entscheiden<br />
sich im Vergleich zu den Jungen zwar<br />
auf der einen Seite früher für einen Beruf,<br />
einen Studiengang oder suchen das große<br />
Abenteuer durch einen längeren Auslandsaufenthalt.<br />
Auf der anderen Seite<br />
brechen sie handballintern deutlich weniger<br />
aus ihrem Umfeld heraus als Jungs.<br />
17<br />
Foto: Gudat, sporteye.eu<br />
Thema<br />
Dabei wirkt es aus der Entfernung<br />
so, als wäre Handball in<br />
der Türkei nur Teil der Bedeutungslosigkeit.<br />
Klar, Fußball ist das große und bedeutende<br />
Spektakel im Land und<br />
Handball wird im Vergleich nicht<br />
so sehr unterstützt, aber, im Gegensatz<br />
zu früher, wo der Handball<br />
fast ausgestorben war, kommen<br />
die Türken immer mehr in Trab.<br />
Es fangen immer mehr Jungs und<br />
Mädchen mit dem Handball an.<br />
Besonders die Jugendnationalmannschaft<br />
wird gepusht.<br />
Welche Vorbilder hast du?<br />
Früher war Nadine Krause mein<br />
Vorbild. Ich wollte auch so erfolgreich<br />
werden wie sie. Die<br />
ersten Male mit ihr trainieren<br />
zu dürfen, waren unbeschreiblich.<br />
Heute ist Tessa Wienstroer<br />
mein großes Vorbild; ich bin ihr<br />
sehr dankbar. Sie war die Trainerin,<br />
die mir Handball von A<br />
bis Z beigebracht hat. Sie hat<br />
mich gewissermaßen neu geschaffen.<br />
Wo siehst du deine Stärken<br />
und Schwächen?<br />
Ich bin sehr ehrgeizig und hasse es<br />
zu verlieren, manchmal übertreibe<br />
ich es aber und werde bockig. �<br />
Hier folgen sie weniger dem Lockruf anderer<br />
Vereine. Auch die Rückfallrate mit<br />
direkten Wechseln zurück in die Heimat<br />
ist größer. Insgesamt sind Frauen treuer,<br />
wechseln weniger und brauchen Geborgenheit<br />
– die soziale Komponente hat einen<br />
viel größeren Wert: „Gemeinsam sind<br />
wir stark“. Begründen lassen sich diese<br />
Aspekte unter anderem in der sportlichen<br />
Perspektive. Talentierte Jungs haben eine<br />
deutlich bessere Aussicht auf Erfolg, mit<br />
dem sich der große zeitliche Aufwand<br />
finanziell entschädigen lässt. Mädchen<br />
werden daher aus anderen Gründen<br />
angetrieben. Handball bleibt häufig ein<br />
zeitintensives Hobby, bei dem es fast ausschließlich<br />
Spaß macht, als Mannschaft<br />
nach sportlichen Erfolgen zu streben. Bei<br />
der finanziellen Förderung steht der Mädchenhandball<br />
im zweiten Glied. �
Thema<br />
Doppeltes Glück, Doppelspielrecht<br />
Hintergrund der Diskrepanz – im Vergleich<br />
zum anderen Geschlecht – ist das<br />
schlechtere Image des Frauenhandballs.<br />
Fakt ist, dass die Rahmenbedingungen im<br />
Frauenhandball deutlich schlechter sind.<br />
Ein renommierter Handballverein sagt<br />
zum Beispiel: „Frauenhandball lässt sich<br />
schlecht verkaufen und dadurch fördern<br />
wir diesen auch nicht so wie den Männerhandball.“<br />
Allgemein gilt: Je höher eine<br />
Mannschaft spielt, desto höher sind nicht<br />
nur die sportlichen Anforderungen und<br />
der Zeitaufwand, sondern besonders die<br />
Kosten für qualifizierte Trainer sowie die<br />
langen Auswärtsreisen. Die Folgen durch<br />
das Ungleichgewicht in der finanziellen<br />
Förderung sind daher verheerend. „Das<br />
führt immer wieder zu Aufstiegsverweigerungen“,<br />
ärgert sich <strong>HVM</strong>-Frauenwartin<br />
Trudi Fieger. Ziel sollte es daher sein, die<br />
Mädchen, aber auch die Frauen, genauso<br />
zu stärken, wie das vermeintlich starke<br />
Der erweiterte Vorstand<br />
des Handballverbandes<br />
hat in seiner letzten Sitzung<br />
beschlossen, in Zukunft in<br />
Zusammenarbeit mit den<br />
Kreisen eine Arbeitsgruppe einzusetzen,<br />
um gemeinsam gegen die Problematik im<br />
Mädchenhandball vorzugehen. Kooperativ<br />
soll ein Gesamtkonzept erstellt werden,<br />
in dem die grundsätzliche Förderung<br />
des Mädchenhandballs im Detail definiert<br />
wird. „Ich freue mich sehr, dass wir Maike<br />
Balthazar vom TSV Bayer Leverkusen für<br />
dieses Projekt gewinnen konnten“, erklärt<br />
<strong>HVM</strong>-Präsident Lutz Rohmer. Die neue Co-<br />
Trainerin und Verantwortliche für den Jugendbereich<br />
von Bayer Leverkusen sowie<br />
Trainerin der weiblichen DHB-Jugend: „Im<br />
Sinne des Nachwuchses ist es selbstverständlich,<br />
dass wir unsere professionellen<br />
Trainingsmöglichkeiten zur Verfügung stel-<br />
Junge Mädchen profitieren vom Doppelspielrecht.<br />
Kooperation mit Bayer Leverkusen<br />
Um seine Auswahlspielerinnen besser fördern zu können, wird der <strong>HVM</strong><br />
in Zukunft enger mit dem TSV Bayer Leverkusen zusammenarbeiten. Der<br />
Verband soll von den Möglichkeiten des professionell geführten Vereins<br />
profitieren.<br />
len.“ Wichtig ist es Balthazar, dass Leverkusen<br />
durch die Zusammenarbeit nicht anderen<br />
Vereinen die Talente klauen möchte.<br />
„Wir sind daran interessiert, allen talentierten<br />
Spielerinnen die bestmögliche Ausbildung<br />
zu ermöglichen. Wir würden uns nur<br />
selbst schaden und die Entwicklung unserer<br />
eigenen Spieler stören, wenn wir gegnerische<br />
Mannschaften schwächen“, erklärt<br />
Balthazar. Leverkusen wird unter anderem<br />
qualifizierte Trainer etwa für Lehrgänge zur<br />
Verfügung stellen und auch die Trainer sollen<br />
einen Nutzen von der Zusammenarbeit<br />
haben. Angedacht sind Tagesseminare mit<br />
Andreas Thiel, Handballlegende und Torwarttrainer<br />
der Bundesligafrauen, zur Verbesserung<br />
des Torwarttrainings. Bereits<br />
seit einiger Zeit werden die Ressourcen<br />
des Vereins zum Stützpunkttraining<br />
weiblicher Auswahlmannschaften des<br />
<strong>HVM</strong>, aber auch des HVN, genutzt. �<br />
18<br />
Geschlecht, um den Fertigkeiten und Begabungen<br />
der Mädchen gerecht zu werden.<br />
Andernfalls wird sich das zu beobachtende<br />
Abwandern der Spielerinnen, da diese ihre<br />
Interessen neu definieren, nicht einstellen.<br />
Die Regeln des Doppelspielrechts belegen<br />
das Dilemma, dass es zu wenige Aktive<br />
gibt und der Trend zur Überalterung der<br />
Seniorenmannschaften geht. Viele Frauenmannschaften,<br />
gerade in unteren Ligen,<br />
sind ohne die Unterstützung der Jugendlichen<br />
gar nicht spielfähig. Bereits mit der<br />
Vollendung des 16. Lebensjahres dürfen<br />
junge Mädchen in den Frauenmannschaften<br />
aushelfen. Was organisatorisch häufig<br />
pure Notwendigkeit ist, kristallisiert sich<br />
für die Mannschaften als doppeltes Glück<br />
heraus, da der Nachwuchs früh Einblicke<br />
in die Wettkampfhärte des Seniorenbereichs<br />
bekommt.<br />
Ziel Nationalmannschaft<br />
Noch liegt die Jugendarbeit beim 1. FC<br />
Köln brach. Zuletzt musste die A-Jugend<br />
abgemeldet werden, da die Mannschaft in<br />
der Breite nicht ausreichend aufgestellt war<br />
und die Ungewissheit, ob es die Mannschaft<br />
durch die Saison schafft, als zu riskant angesehen<br />
wurde. „Es wurde zuletzt zu wenig in<br />
den Mädchenhandball investiert“, sagt Geertje<br />
Oldermann, seit drei Jahren Trai- �
nerin beim FC. In ihrer Mannschaft in der<br />
3. Liga ist keine eigene Nachwuchsspielerin<br />
vertreten. Jedoch schnuppern mit Nadine<br />
Döhmer, Josina Anraad und Lara Klostermann<br />
drei Spielerinnen aus der ehemaligen<br />
A-Jugend des 1. FC Köln immer öfter Luft<br />
in der Frauenwelt. Sie gehören zum Kader<br />
der Oberliga-Mannschaft des FC. Längst<br />
hat man auch in Köln die Notwendigkeit<br />
einer guten Jugendarbeit erkannt. „Wir<br />
sind als Drittligist gut aufgestellt und das<br />
nötige Zugpferd, das Mädchen brauchen,<br />
um ein Verständnis für den Leistungshandball<br />
zu entwickeln“, hofft Oldermann die<br />
Basis bieten zu können, damit der Verein<br />
die Sparte wieder aufbauen kann. Wie die<br />
Nachwuchsarbeit in Köln im Detail aussieht,<br />
wird die Zukunft zeigen.<br />
Bayer Leverkusen hat sein Konzept bereits<br />
aufs Papier gebracht. „Jetzt müssen wir Taten<br />
sprechen lassen. Wir haben viel zu tun“,<br />
sprüht Balthazar, die in der Sommerpause<br />
ein hochklassiges Vorbereitungsturnier organisieren<br />
wird, voller Tatendrang. Und<br />
Von den drei Verbänden des Westdeutschen<br />
Handball-Verbandes ist das Gebiet des Mittelrheins<br />
deutlich kleiner, als das der Nachbarn aus<br />
dem HV Westfalen und dem HV Niederrhein.<br />
Dadurch sind nicht nur die die finanziellen Mittel<br />
des <strong>HVM</strong> deutlich geringer, sondern es arbeiten<br />
auch deutlich weniger Vereine im leistungsbezogenen<br />
Bereich. Bei der Förderung von weiblichen<br />
Talenten ist der <strong>HVM</strong> daher bis vor kurzem<br />
etwas ins Hintertreffen geraten. Durch eine Förderungsoffensive<br />
in der Zusammenarbeit mit<br />
den Auswahlmannschaften hat der <strong>HVM</strong> jedoch<br />
den Anschluss an den HVW und dem HVN wieder<br />
herstellen können. Im Juni 2012 schaut sich<br />
das Team um Landestrainer Dieter Trippen den<br />
weiblichen 1999 Jahrgang bei einer Wochenendsichtung<br />
an! Insgesamt 56 Mädchen, aus<br />
jedem Kreis 14, werden auf ihre turnerischen,<br />
koordinativen und natürlich handballerischen<br />
Fähigkeiten getestet. Nach dieser Sichtung<br />
werden die besten Spielerinnen in die Landesauswahl<br />
des <strong>HVM</strong> berufen! Als Grundlage dien-<br />
Mit vollem Einsatz dabei<br />
<strong>HVM</strong> forciert gute Talentarbeit<br />
obwohl es noch nicht die direkten Früchte<br />
sind, die Leverkusen und Co. in Zukunft<br />
ernten werden, folgt die erste Bestätigung,<br />
dass sich gute Jugendarbeit lohnen kann.<br />
ten verschiedene Übungen nach dem Konzept<br />
des DHB. Unter anderem wurde unter die Lupe<br />
genommen, wie beweglich und gewandt sich<br />
die Mädchen etwa bei Athletikaufgaben zeigten.<br />
Beherrschen die Mädchen Handwechsel<br />
oder Wechselsprünge? Die talentiertesten Spielerinnen<br />
werden in die Landesauswahl berufen –<br />
für den Rest ist das Kapitel allerdings noch nicht<br />
endgültig beendet. „Wir halten die Augen in den<br />
Punktspielen weiter offen“, sagt Dieter Trippen.<br />
Für alle Jahrgänge gilt: Die Mädchen, die in den<br />
Kader berufen wurden, treffen sich regelmäßig<br />
zu Tages- und Wochenendlehrgängen. „Ziel ist<br />
es, die Spielerinnen für die DHB-Sichtungen<br />
und den prestigeträchtigen Ländervergleich<br />
vorzubereiten“, so Trippen. Das Engagement<br />
zahlte sich bereits beim 1997er Jahrgang aus.<br />
Nachdem die Mädchen in der Vergangenheit<br />
gegen die anderen Verbände nahezu nicht<br />
konkurrenzfähig waren, konnte der <strong>HVM</strong> mittlerweile<br />
einen ausgeglichenen Jahrgang bilden,<br />
der auf Augenhöhe zur Konkurrenz ist. „Bisher<br />
19<br />
Thema<br />
An ihrem 16. Geburtstag wurde Bayer-<br />
Nachwuchsspielerin Pia Adams für die Nationalmannschaft<br />
des Jahrgangs 1996/1997<br />
nominiert.<br />
�<br />
In der Vergangenheit konnte der <strong>HVM</strong> im weiblichen Jugendbereich nicht sein Potenzial ausschöpfen. Die Zeiten haben sich<br />
jedoch geändert. Die verstärkte Arbeit in den weiblichen Auswahlmannschaften hat an Priorität gewonnen und sich auf<br />
Anhieb bewährt.<br />
Foto: Hoene<br />
konnten wir alle Spiele gewinnen“, freut sich<br />
der Landestrainer. Seit einem Jahr sind die<br />
Mädchen in der Leistungsdiagnostik, die in Zusammenarbeit<br />
mit Prof. Dr. Klaus Baum durchgeführt<br />
wird. Die guten Ergebnisse der jüngsten<br />
Vergangenheit reichen dem <strong>HVM</strong> jedoch nicht,<br />
weitere Projekte lassen sich aber alleine nicht<br />
realisieren. Trippen erklärt: „Wir sind durch diese<br />
Maßnahmen an unsere finanzielle Belastbarkeit<br />
gestoßen und benötigen für weitere Unternehmungen<br />
Sponsoren.“<br />
Auch der Blick über den Tellerrand wurde gewagt:<br />
Das DHB-Konzept sieht eine offensive 3:2:1-Abwehr<br />
vor, um die Nachwuchs-Handballerinnen<br />
auch auf den internationalen Vergleich vorzubereiten,<br />
bei dem sie auch auf defensiv ausgerichtete<br />
Mannschaften treffen können, werden die<br />
Verbandstrainer in den nächsten Spielen in der<br />
zweiten Halbzeit auf eine defensive Verteidigung<br />
umstellen. „Wir wollen sehen, wie die Spielerinnen<br />
reagieren und ob sie ihr Repertoire erweitern<br />
können“, so Trippen.<br />
�
Gerd Nettekoven (rechts), Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe, Frank Dürr (links) Direktor des Deutschen Sport- und Olympiamuseums und Lutz Rohmer, Präsident<br />
des <strong>HVM</strong> weihen die neue Spendensäule ein.<br />
HANDBALL HILFT!<br />
Die Kooperation zwischen der Deutschen Krebshilfe und dem <strong>HVM</strong> wurde im September offiziell<br />
bekanntgegeben und schon in den ersten Monaten mit Leben gefüllt.<br />
Im Rahmen von HANDBALL HILFT!,<br />
Deutschlands größter Charity-Aktion<br />
der Handball-Gemeinschaft, unterstützen<br />
seit 2008 zahlreiche Handball-<br />
Bundesligisten, Vereine und Verbände<br />
die Deutsche Krebshilfe im Kampf gegen<br />
Krebs. Am 15. September 2011 stellten<br />
die Deutsche Krebshilfe und der Handballverband<br />
Mittelrhein im Deutschen<br />
Sport- und Olympiamuseum Köln ihre<br />
Kooperation vor. In einem Pilotprojekt<br />
vermitteln sie seit dem gemeinsam Botschaften<br />
zu den Themen „Krebs-Prävention“<br />
und „Hilfe für Betroffene“.<br />
Seit dem Sommer 2011 sammelt der<br />
Handballverband Mittelrhein bei zahl-<br />
reichen Veranstaltungen Spenden und<br />
weist auf die wichtige Arbeit der Deutschen<br />
Krebshilfe hin. Zudem ruft der<br />
Verband seine Vereine dazu auf, eigene<br />
Veranstaltungen unter die Initiative<br />
„HANDBALL HILFT!“ zu stellen.<br />
„Wir freuen uns, mit dem Handballverband<br />
Mittelrhein einen Partner an der<br />
Seite zu haben, mit dem wir Themen<br />
rund um einen gesunden Lebensstil – wie<br />
Ernährung, Bewegung und Nichtrauchen<br />
– im Breitensport kommunizieren<br />
können“, so Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer<br />
der Deutschen Krebshilfe.<br />
Lutz Rohmer, Präsident des Handballverbandes<br />
Mittelrhein, ergänzte: „Es<br />
20<br />
gehört zur gesellschaftlichen Verantwortung<br />
des Sports, anderen zu helfen.<br />
Die Initiative HANDBALL HILFT! bietet<br />
hierfür ideale Möglichkeiten.“<br />
Beim Termin zur Präsentation der Kooperation<br />
wurde im Eingangsbereich des<br />
Deutschen Sport- und Olympiamuseums<br />
auch eine Spendensäule aufgestellt.<br />
Frank Dürr, Direktor des Deutschen<br />
Sport- und Olympiamuseums, erläuterte:<br />
„Handballinteressierte Besucher des<br />
Sport- und Olympiamuseums haben<br />
künftig die Möglichkeit, ein Stück Sportgeschichte<br />
in Form eines WM-Hallenbodenstücks<br />
aus dem Weltmeister-Jahr<br />
2007 zu erhalten. Sie können gegen �
eine beliebige Spende an die Deutsche<br />
Krebshilfe dieses Erinnerungsstück mit<br />
nach Hause nehmen.“ Ebenfalls im Foyer<br />
des Museums im Kölner Rheinauhafen<br />
erinnert eine Vitrine mit weiteren<br />
Original-Erinnerungsstücken vom Finale<br />
in der Kölner Arena an den WM-Triumph<br />
von 2007.<br />
Vereine und <strong>HVM</strong> zeigen Initiative<br />
Pünktlich zum Beginn der Saison<br />
2011/12 waren die Schiedsrichter des<br />
<strong>HVM</strong> mit ihrem Beitrag zur Kooperation<br />
am Start: Sämtliche Trikots der rund<br />
70 <strong>HVM</strong>-Schiedsrichter, die mit jeweils<br />
zwei Sätzen Bekleidung ausgestattet<br />
sind, wurden mit dem Logo der Deutschen<br />
Krebshilfe ausgestattet. Dank der<br />
Unterstützung von Bayer Leverkusen<br />
konnten die Trikots kostenfrei bestückt<br />
werden. Darüber hinaus verzichteten die<br />
Schiris aus dem <strong>HVM</strong>-Gebiet zu Gunsten<br />
der Deutschen Krebshilfe für einen<br />
Spieltag auf ihre Aufwandsentschädigung<br />
und sammelten auf diese Weise<br />
über 580 Euro. Den Spendencheck nahm<br />
Gerd Nettekoven am 15. September 2011<br />
im Kölner Sport- und Olympiamuseum<br />
entgegen.<br />
Der Idee, die Verbundenheit mit der<br />
Deutschen Krebshilfe auf den Trikots<br />
oder Aufwärm-Shirts zu zeigen, folgten<br />
bislang auch schon einige Vereine<br />
– so der RSV Rath-Heumar, der Longericher<br />
SC und der 1. FC Köln. Die<br />
SG MTVD Köln will bei ihren Heim-<br />
spielen einen Spendenball aufstellen,<br />
auch wurden Banner von HANDBALL<br />
HILFT! auf zahlreichen Internetseiten<br />
eingebunden.<br />
Gleich mit zwei Beispielen für eine gelebte<br />
Kooperation mit der Deutschen<br />
Krebshilfe schritt der TSV Bonn rrh. im<br />
Herbst 2011 voran. Beim „Schäl-Sick<br />
Cup“ in der Beueler Ringarena, der am<br />
15. Oktober erstmals ausgetragen wurde,<br />
konnten insgesamt 600 Euro gesammelt<br />
werden (siehe auch den Bericht auf den<br />
Seiten des Kreises Bonn/Euskirchen/<br />
Sieg in dieser Ausgabe des <strong>HVM</strong>-Magazins).<br />
Am 26. Oktober setzten die Bonner ihre<br />
Aktivitäten im Rahmen von HAND-<br />
BALL HILFT! mit einer Info-Veranstaltung<br />
fort. Was heißt gesunde Ernährung?<br />
Welche Lebensmittel enthalten wichtige<br />
Nährstoffe und welche Kombinationen<br />
decken den Tagesbedarf? Wovon<br />
sollte ich täglich viel essen, wovon eher<br />
wenig? Und: Welche Ernährung hilft<br />
mir, sportlich fit zu sein? Antworten,<br />
Informationen und altersgerechte, alltagstaugliche<br />
Tipps hierzu gab Stefanie<br />
Scheider, Diplom-Oecotrophologin und<br />
Mitarbeiterin der Abteilung Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen<br />
Krebshilfe in der Aula der Gartenschule<br />
in Bonn-Beuel.<br />
Gesund futtern schmeckt und macht<br />
fit! Dies zu vermitteln war das Ziel der<br />
Veranstaltung, an der rund vierzig junge<br />
Handballerinnen und Handballer der<br />
U8- bis U12-Mannschaften des TSV Bonn<br />
in ihren Ferien teilnahmen. Sie erhielten<br />
wichtige Tipps für eine gesunde Lebensweise<br />
und „bauten“ gemeinschaftlich<br />
eine Ernährungspyramide auf. Anschließend<br />
konnten sie weiter aktiv werden<br />
– denn die Tische der Aula waren mit<br />
Ab sofort auf allen Trikots der <strong>HVM</strong>-Schiedsrichter: Das Logo der Deutschen Krebshilfe<br />
buntem Obst und Gemüse dekoriert. Mit<br />
viel Spaß an der Zubereitung verwandelten<br />
sie gemeinsam mit ihren Betreuern<br />
Kiwis, Äpfel, Bananen, Mandarinen,<br />
Trauben, Paprika, Kohlrabi, Radieschen<br />
und Möhren in bunte Obst- und Gemü-<br />
21<br />
Gesunde Ernährung kann auch schmecken!<br />
Thema<br />
sespieße. Viele der jungen Handballer<br />
probierten an diesem Tag erstmals auch<br />
Fenchel oder Stangensellerie – mit dem<br />
Fazit: „Lecker!“<br />
Ebenfalls bei einem Turnier war<br />
HANDBALL HILFT! am 4. Dezember<br />
im Kreis Aachen/Düren vertreten. Am<br />
alljährlichen Nikolaus-Turnier nahmen<br />
271 Kinder in 17 Mannschaften teil. Sie<br />
spendeten am Stand von HANDBALL<br />
HILFT! 329,70 Euro und nahmen als<br />
Dankeschön jeweils ein Stück des Weltmeisterbodens<br />
von 2007 mit. Der Handballkreis<br />
rundete den Spendenbetrag<br />
auf 400 Euro auf.<br />
Beim Stolberger SV installierte Trudi<br />
Fieger eine Sammelbüchse, bei deren<br />
erstem Einsatz im November bereits 130<br />
Euro gespendet wurden. Die Aktion soll<br />
jetzt bei jedem Heimspiel fortgeführt<br />
werden; am Ende der Saison wollen die<br />
Stolberger den Erlös spenden.<br />
Alle genannten Beispiele zeigen, wie<br />
sich die Kooperation im sportlichen<br />
Alltag oder aber auch bei besonderen<br />
Anlässen mit Leben erfüllen lässt und<br />
dabei Spaß und Informationsgehalt<br />
nicht zu kurz kommen. Die Deutsche<br />
Krebshilfe und der <strong>HVM</strong> bedanken<br />
sich herzlich und freuen sich auf weitere<br />
interessante Ideen und Aktionen der<br />
Vereine!<br />
�
Story<br />
Jugendarbeit: Blick über Europa<br />
Handball kann immer mehr Nationen für sich gewinnen, die die Attraktivität des Sports erkennen<br />
und beginnen den Handball professionell zu fördern. Das <strong>HVM</strong>-Magazin stellt neben drei etablierten<br />
Handball-Ländern das Engagement zweier Handball-Exoten vor.<br />
Frankreich und Spanien gehören<br />
zu den derzeit im Profi-Bereich<br />
erfolgreichsten Handballnationen<br />
und auch Rekordweltmeister Schweden<br />
hat mittlerweile wieder den Anschluss<br />
an die Weltspitze gefunden. Davon sind<br />
etwa die Türkei und England noch weit<br />
entfernt.<br />
Frankreich<br />
Der Olympiasieger, Welt- und Europameister<br />
Frankreich setzt den Fokus auf<br />
individuelle Qualitäten. Die Lehre des<br />
Spielrahmens und der kollektiven Arbeit<br />
beginnt erst, nach dem die Sportler<br />
ihr Potenzial entwickelt haben. Da viele<br />
französische Vereine nicht, wie die deutschen<br />
Clubs, über die finanziellen Mittel<br />
verfügen, bekommen die großen Talente<br />
sehr früh die Möglichkeit sich in der<br />
höchsten Spielklasse zu etablieren. Große<br />
Nachwuchshoffnungen wie William<br />
Accambray und Xavier Barachet, beide<br />
23 Jahre alt, sind etwa seit Jahren in der<br />
Champions League aktiv. Großen Wert<br />
legen die Franzosen auch darauf, an der<br />
Psyche ihres Nachwuchses zu arbeiten.<br />
Junge talentierte Spieler wie der 20-jährige<br />
Kentin Mahé vom VfL Gummersbach<br />
werden sehr früh zu den Lehrgängen<br />
eingeladen, wo sie unter die Fittiche der<br />
erfahrenen Führungsspieler genommen<br />
werden, die ihnen unter anderem die<br />
Philosophieder Équipe Tricolore vermitteln.<br />
Spanien<br />
Jahrelang haben spanische Vereine zu<br />
wenig in die Jugend investiert. Heute<br />
haben sich die Prioritäten verschoben.<br />
Tendenziell sollen selbst ausgebildete<br />
Talente statt zahlreicher teurer Stars die<br />
Teams verstärken. Die Vereine haben<br />
unter anderem die Zusammenarbeit<br />
mit den Schulen und Universitäten ver-<br />
stärkt. Insgesamt ist die Anzahl der fördernden<br />
Vereine nach oben geschnellt.<br />
Legendär ist die Einrichtung des FC<br />
Barcelona, wo auch die kommenden<br />
Fußballstars ausgebildet werden. In „La<br />
Masia“ werden Jugendliche jeden Alters<br />
sportlich und akademisch so gefördert,<br />
dass sie etwa mit 18 Jahren für die Liga<br />
Asobal in Frage kommen, die Erfolgsquote<br />
liegt bei 80 Prozent. Der Altersdurchschnitt<br />
der Aufbaumannschaft,<br />
die derzeit die zweite Liga anführt, liegt<br />
bei 20,45 Jahren.<br />
Frankreichs Nachwuchshoffnung Kentin Mahé<br />
Schweden<br />
In Schweden wird ähnliche Jugendarbeit<br />
betrieben wie in Deutschland. In den<br />
Trainingseinheiten wird früh viel Wert<br />
auf taktische Elemente gelegt. Obwohl –<br />
oder gerade weil – die Eliteklasse keinen<br />
22<br />
Profistatus hat, wird viel in die eigene<br />
Jugend investiert. Erste Förderungsmaßnahmen<br />
laufen bereits direkt in den<br />
Schulen. Ab der siebten Klasse können<br />
die Schüler Sport als Extrafach auswählen,<br />
wo sie dann intensiv gefördert<br />
werden. Im ganzen Land werden groß<br />
angelegte Schulturniere ausgetragen,<br />
über die sich der Nachwuchs für neue<br />
Aufgaben etwa in einer der zahlreichen<br />
Auswahlmannschaften empfehlen kann.<br />
Türkei<br />
Auch in der Türkei konzentriert man sich<br />
darauf, über die Schulen Talente zu fördern<br />
und für die Auswahlmannschaften<br />
zu rekrutieren. Der Sport hat in den letzten<br />
Jahren immer mehr an Wichtigkeit<br />
gewonnen, wenngleich an Krösus Fußball<br />
kein Herankommen ist. Die Handballer<br />
spielen nicht in Vereinen, sondern<br />
laufen für ihre Schulen auf. Bis zu drei<br />
Mal am Tag steht für die begabten Talente<br />
die Handball AG auf dem Plan, so<br />
kann der Nachwuchs so oft wie möglich<br />
trainieren und gefördert werden. Für<br />
Spiele und Turniere werden die Jugendlichen<br />
vom Unterricht entschuldigt, um<br />
zu den gegnerischen Schulen reisen zu<br />
können.<br />
England<br />
Um ernsthaft über Erfolge im Junioren- und<br />
Seniorenbereich nachdenken zu können,<br />
hat die Handballförderung an Intensität gewonnen.<br />
Talentierte Jugendspieler werden<br />
speziell vorbereitet und gefördert. In einem<br />
speziellen Schulungsprogramm werden<br />
die besten Handballer des Landes in zwei<br />
professionellen High-Performance-Centern<br />
ausgebildet. Ergänzt werden diese Maßnahmen<br />
durch unterstützende Partnerschaften<br />
europäischer Nachbarn. Auch in<br />
den Schulen hat der Handball mittlerweile<br />
seinen Platz gefunden.<br />
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Deutscher Länderpokal - Vorrunde - Gruppe 4<br />
Deutscher Länderpokal - Vorrunde - Gruppe 4<br />
Deutscher Länderpokal - Vorrunde - Gruppe 4<br />
männliche Jugend Jahrgang 1995<br />
männliche Jugend Jahrgang 1995 1995<br />
vom 20. - 22. Januar 2012 in Dormagen<br />
vom 20. 21. - 22. - 22. Januar 2012 2012 in Dormagen<br />
Bayer-Sport-Center, An der Römerziegelei in Dormagen 1<br />
Bayer-Sport-Center, An der Römerziegelei 1<br />
Bayer-Sport-Center, An der Römerziegelei 1<br />
Teilnehmer<br />
Teilnehmer<br />
HV Berlin<br />
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HV Niedersachsen<br />
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HV Mittelrhein<br />
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Arge Rheinland Pfalz<br />
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Sa. 21. Januar 2012 • 10.00 - 19.00 Uhr<br />
Spielbeginn, Samstag, 21. Jaunar 2012: 10:00 - 19:00 Uhr<br />
Spielbeginn, So. 22. Januar Samstag, 2012 21. Jaunar • 09.00 2012: - 10:00 16.00 - 19:00 Uhr Uhr<br />
Spielbeginn, Sonntag, 22. Jaunar 2012: 09:00 - 16:00 Uhr<br />
Spielbeginn, Sonntag, 22. Jaunar 2012: 09:00 - 16:00 Uhr<br />
Eintritt: Erwachsene: 5,00 € / 8,00 €, Jugendliche ab 15 Jahre: 3,00 € / 5,00 €, Kinder bis 14 Jahre: frei<br />
Eintritt: Erwachsene: 5,00 € / 8,00 €, Jugendliche ab 15 Jahre: 3,00 € / 5,00 €, Kinder bis 14 Jahre: frei<br />
Eintritt: Erwachsene: 5,00 € / 8,00 € • Jugendliche ab 15 Jahre: 3,00 € / 5,00 € • Kinder bis 14 Jahre: frei
Länderpokal<br />
Länderpokal:<br />
<strong>HVM</strong>-Jugend vor Bewährungsprobe<br />
Ende Januar spielt die männliche Jugend 1995 in Dormagen um den Einzug in die Endrunde in der<br />
Konkurrenz aller deutschen Landesverbände.<br />
In diesem Jahr freut sich der Handballverband<br />
Mittelrhein, Gastgeber<br />
des Länderpokals zu sein. Hierbei<br />
handelt es sich um eine Meisterschaftsrunde<br />
der Landesverbände des DHB<br />
als Abschluss der zweijährigen Talentsichtung<br />
im Jahrgang männliche Jugend<br />
1995.<br />
Der Länderpokal wird in mehreren<br />
Vorrunden ausgetragen, von denen die<br />
jeweils beiden Erstplatzierten an der<br />
Endrunde teilnehmen. In diesem Jahr<br />
richtet der <strong>HVM</strong> am 21. und 22. Januar<br />
2012 die Vorrunde der Gruppe 4 im Dormagener<br />
Sportcenter, der Spielstätte der<br />
Zweitliga-Mannschaft des DHC Rheinland,<br />
aus.<br />
Teilnehmen werden die Verbände aus<br />
Berlin, Niedersachsen und Thüringen<br />
sowie die ARGE Rheinland-Pfalz,<br />
ein Zusammenschluss der Verbände<br />
Rheinland, Pfalz und Rheinhessen, und<br />
der <strong>HVM</strong>.<br />
Die Vorrunden werden „jeder gegen<br />
jeden“ und in neuem Modus ausgetragen.<br />
Statt wie zuvor fünf Runden mit<br />
Vierergruppen, aus denen nur die Sieger<br />
in die Endrunde gelangten, spielen<br />
nun vier Vorrundengruppen à fünf<br />
Mannschaften. Die Gruppenersten und<br />
-zweiten, also acht Teams, ziehen in die<br />
Endrunde ein.<br />
„Dieser Modus ist attraktiver als der<br />
alte, weil viele gute Teams aufeinandertreffen“,<br />
sagt Karl-Werner Breuer, der<br />
Vorsitzende des Jugendausschusses im<br />
<strong>HVM</strong>. Unter den Gegnern des <strong>HVM</strong>-<br />
Teams hebt er die Mannschaften aus<br />
Berlin und Niedersachsen hervor: „In<br />
Berlin trägt die Arbeit von Bob Hanning,<br />
der die Talente bei den Füchsen sammelt,<br />
Früchte, und im niedersächsischen<br />
Verband leistet Pitti Petersen schon<br />
lange eine kontinuierlich gute Arbeit.“<br />
<strong>HVM</strong>-Trainer Pascal Mahé rekrutiert<br />
seine Spieler traditionell fast ausschließlich<br />
aus Gummersbach und Dormagen<br />
– wobei der TSV noch an Dominanz<br />
gewonnen hat. „Wenn man betrachtet,<br />
von welchen Heimatvereinen die Dormagener<br />
kommen, wird deutlich, wie<br />
stark die Anziehungskraft ist, die von<br />
Dormagen ausgeht“, bemerkt Breuer.<br />
Und obwohl der <strong>HVM</strong> im Kreis der Konkurrenten<br />
um die Endrundenteilnahme<br />
Neuer Turnierstil: „Dieser Modus ist noch attraktiver.“<br />
zu den kleineren Verbänden zählt, weist<br />
er darauf hin, dass man es mit den Jahrgängen<br />
1989 und 1993 bereits zwei Mal<br />
dorthin schaffte.<br />
Die Delegation eines jeden Landesverbandes<br />
besteht aus 14 Spielern und vier<br />
Offiziellen, also 18 Personen. Erfahrungsgemäß<br />
werden die Mannschaften<br />
von Eltern und Interessierten aus den jeweiligen<br />
Verbänden begleitet. So schätzt<br />
der <strong>HVM</strong> anhand der Erfahrungen aus<br />
der Vergangenheit, dass insgesamt bis<br />
zu 500 Zuschauer an beiden Tagen in<br />
Dormagen anwesend sein könnten.<br />
Es ist Platz genug für alle und weitere Interessierte<br />
vorhanden; die Eintrittspreise<br />
24<br />
wurden moderat gehalten: Erwachsene<br />
zahlen 8 Euro für beide Tage und 5<br />
Euro für einen Tag. Kinder bis 14 Jahre<br />
haben freien Eintritt, Jugendliche ab 15<br />
Jahren zahlen 3 beziehungsweise 5 Euro.<br />
„Es sind insgesamt zehn Spiele, die sich<br />
lohnen“, verspricht Karl-Werner Breuer.<br />
„Es sind in diesen Mannschaften schon<br />
einige Nationalspieler aktiv, es wird ein<br />
hohes Niveau geboten.“<br />
Das Turnier läuft am ersten Tag von 10<br />
bis 19 Uhr, am zweiten Tag beginnt es<br />
um 9 Uhr. Um 16 Uhr dann dürfen die<br />
beiden Mannschaften, die sich in die<br />
Endrunde vorgekämpft haben, bei der<br />
Siegerehrung feiern. Zudem wird, ganz<br />
nach dem Vorbild großer Profi-Turniere,<br />
das All Star Team dieser Vorrunde im<br />
Länderpokal bekanntgegeben. Sollte der<br />
<strong>HVM</strong> die Endrunde erreichen, wird er<br />
sich auch für deren Ausrichtung bewerben<br />
und vielleicht am letzten März-Wochenende<br />
erneut Gastgeber sein. �<br />
Foto: HVB/Krebs
Arge Rheinland-Pfalz<br />
Trainer: Daniel Fellenzer & Carsten Welsch<br />
Delegationsleiterin: Claudia Metz<br />
Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />
1 TW Simon Stein 1995 TV Vallendar<br />
12 TW Christian Fühles 1995 HSG Rhein-Nahe-Bingen<br />
- TW Peter Bock - TSG Friesenheim<br />
2 LA Holger Schulze 1995 TuS Heiligenstein<br />
3 RL Dario Grüner 1995 TSG Friesenheim<br />
4 RR Jan Linck 1995 HSG Rhein-Nahe-Bingen<br />
6 RL Dennis Götz 1995 TSG Friesenheim<br />
7 LA / RM Alexander Backes 1995 TV Mülheim<br />
8 RA Tim Wolke 1995 TV Mülheim<br />
9 KM Philipp Schwenzer 1995 TSG Friesenheim<br />
10 KM Dominik Stein 1996 TV Mülheim<br />
11 RM / KM Timo Naas 1995 TSG Friesenheim<br />
13 RA Tino Gläßgen 1996 SG Wernersb./Annweiler<br />
14 RM / RL / RR Lukas Klein 1995 TV Kirrweiler<br />
17 LA / RL / RM Robin Hübscher 1995 HSG Rhein-Nahe-Bingen<br />
- RR / RL Julius Herbert 1996 TSG Friesenheim<br />
- KM Johannes Layes 1995 TV Ramstein<br />
- LA Arne Teschner 1995 HSG Rhein-Nahe-Bingen<br />
25<br />
Länderpokal
Länderpokal<br />
HV Berlin<br />
Trainer: Andreas Westram & Arnfried Hetzer<br />
Physiotherapeut: Ralph Krempel<br />
Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />
1 TW Timur Güner 1995 SG Spandau/Füchse<br />
12 TW Felix Doth 1995 SG Spandau/Füchse<br />
2 R Christoph Reißky 1995 SG Spandau/Füchse<br />
3 R Matti Sprengler 1995 SG Lira-Preussen Berlin<br />
4 RL Paul Drux 1995 SG Spandau/Füchse<br />
5 A Max Bauer 1995 SG Spandau/Füchse<br />
6 A Nils König 1995 SG Spandau/Füchse<br />
7 A Darius Krai 1995 SG Lira-Preussen Berlin<br />
8 R Maik Clausen 1995 SG Spandau/Füchse<br />
9 A Cornelius Köhler 1996 SG Spandau/Füchse<br />
10 A Dominik Nehls 1995 SG Spandau/Füchse<br />
11 A Dominic Röder 1996 SG Spandau/Füchse<br />
13 R Kevin Struck 1996 SG Spandau/Füchse<br />
14 K Pascal Kaltenschnee 1996 SG Hermsdorf-Waidmannlust<br />
26
HIgHlIgHts<br />
Änderungen und und Irrtümer vorbehalten<br />
Atze Schröder • BAtmAn • roger<br />
cicero • BeSt of muSicAl • inA müller<br />
udo lindenBerg • the AuStrAliAn Pink<br />
floyd Show • APASSionAtA • höhner<br />
helene fiScher • night of the JumPS<br />
dJ BoBo • 11. im 11. • dAvid gArrett<br />
night of the PromS • Bläck fööSS<br />
tickets: 0221- 8020<br />
www.lanxess-arena.de und
Länderpokal<br />
HV Mittelrhein<br />
Trainer: Pascal Mahé & Hendrik Geffert<br />
Jungenwart: Kalle Breuer<br />
Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />
- TW Paul-Luca Feistkorn 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
1 TW Patrick Hombrecher 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
12 TW Sandrio Singh 1995 HV Erftstadt<br />
16 TW Benjamin Zander 1995 VfL Gummersbach<br />
2 LA Yannick Sinnecker 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
3 RM Pascal Blos 1996 TSV Bayer Dormagen<br />
4 RR / RA Valentin Elmer 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
5 KM Patrick Hüter 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
6 RA / RR Lukas Bader 1995 VfL Gummersbach<br />
7 RM / RL / LA Florian Feindt 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
8 RR / RA Jo Gerrit Genz 1995 VfL Gummersbach<br />
9 KM / LA Nico Ries 1996 VfL Gummersbach<br />
10 RM Mark Kauwetter 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
11 RR Jesse Freeling 1995 VfL Gummersbach<br />
13 RL / RM / KM Tim Suton 1996 TSV Bayer Dormagen<br />
14 RL / RM Philipp Keusgen 1995 VfL Gummersbach<br />
15 RL Nico Blech 1995 VfL Gummersbach<br />
17 LA Julian Lumm 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
18 RA Mattis Pestinger 1995 TSV Bayer Dormagen<br />
28
HV Niedersachsen<br />
Landestrainer: Klaus-Dieter Petersen<br />
HVN Kadertrainer m95: Ludger Emke<br />
Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />
12 / 83 TW Frederick Lüpke 1995 JSG Wilhelmshaven<br />
16 / 80 TW Lennart Gobrecht 1995 Eintracht Hildesheim<br />
2 RA / RR Jonas Burfeind 1995 VfL Fredenbeck<br />
3 KM / LA Lukas Bühn 1995 TSV Burgdorf<br />
4 RR / RA Ole Diringer 1995 HSG Heidmark<br />
7 RL / RR Christoph Groß 1995 JSG Wilhelmshaven<br />
11 RM / RR Timo Kastening 1995 TSV Burgdorf<br />
15 RM / LA Marvin Pfeiffer 1995 HSG Heidmark<br />
19 KM / LA Frederic Stüber 1995 Eintracht Hildesheim<br />
21 RL / RR Jonas Vonnahme 1995 VfL Fredenbeck<br />
22 RL / RM Kai-Lucas Braun 1995 TSV Burgdorf<br />
23 RM / LA Sanin Vrana 1995 TV Bissendorf-Holte<br />
24 RA / RR Kevin Larisch 1995 Eintracht Hildesheim<br />
25 KM / RA Dominik Kalafut 1995 HSG Varel<br />
29<br />
Länderpokal
Länderpokal<br />
Thüringer HV<br />
Trainer: Christian Roch, Christoph Jauernik & Marco Lang<br />
Delegation: Rolf Häseler (THV VP Jugend & Leistung)<br />
Nummer Position Vorname Name Geburtsjahr Verein<br />
1 TW Lukas Frohmüller 1995 ThSV Eisenach<br />
12 TW Marcus Römer 1995 ThSV Eisenach<br />
16 TW Toni Hempel 1995 Post SV Gera<br />
2 RM Moritz Reichenbach 1995 LSV Ziegelheim<br />
3 RR Christian Fritschek 1995 ThSV Eisenach<br />
4 RL Moritz Rahn 1995 ThSV Eisenach<br />
5 KM Christopher Gladis 1996 ThSV Eisenach<br />
6 RA Maximilian Jäschke 1996 ThSV Eisenach<br />
7 KM Armend Alaj 1995 ThSV Eisenach<br />
8 RL Philipp Hempel 1995 ThSV Eisenach<br />
9 LA Ardit Ukaj 1996 ThSV Eisenach<br />
10 RR Tim Rodrian 1995 ThSV Eisenach<br />
11 RM Lucas Zemann 1996 ThSV Eisenach<br />
13 RA Florian Leinhos 1996 ThSV Eisenach<br />
14 KM Tim Voigt 1995 ThSV Eisenach<br />
15 LA Nils Hemleb 1996 ThSV Eisenach<br />
30
Schiedsrichter und zeitnehmer<br />
Holger Gillmann & Ingo Müller<br />
WHV<br />
Holger Marcel Bohnensteffen & Tobias Siltmann (nur Samstag)<br />
HVW<br />
50<br />
stadien in europa<br />
In diesem Buch porträtiert die<br />
Stadionwelt-Redaktion 50 europäische<br />
Stadien, die jeder Fußballfan<br />
gesehen haben muss. Einige<br />
sind wahre Klassiker, in denen<br />
Geschichte geschrieben wurde.<br />
Andere sind einfach groß und<br />
aberwitzig teuer. Wieder andere<br />
31<br />
Länderpokal<br />
Harun Atucuranagolu & Nazim Kandemir (nur Samstag)<br />
HVN & JBL<br />
Marcel Brückner & Fabian Kalveram (nur Sonntag)<br />
HVN<br />
Zeitnehmer und Sekretäre: Brigitte Hanck & Alwin Schmitz, Birger Gierke & Karl-Heinz Schumacher<br />
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haben muss<br />
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Story<br />
Vorfreude auf den Mai 2012<br />
Das VELUX EHF FINAL4 findet am 26. und 27. Mai erneut in der Kölner LANXESS arena statt,<br />
darüber hinaus erhielt Köln den Zuschlag bis 2014.<br />
Siegerzeremonie 2011 mit dem FC Barcelona – wer steht 2012 auf dem Podest?<br />
20.000 Zuschauer in Europas größter<br />
Halle, ein ganzes Wochenende<br />
voller Spiel, Spaß, Spannung und<br />
großer Emotionen – pure Gänsehaut,<br />
internationales Flair und Sport der Spitzenklasse.<br />
Es gibt weltweit kein größeres<br />
Handball-Event, das in so kompakter<br />
Form alles bietet, was sich der Sportfan<br />
nur wünschen kann.<br />
Darüber, dass das VELUX EHF FINAL4<br />
2012 zum dritten Mal in der Kölner<br />
LANXESS arena stattfinden würde,<br />
konnten wir bereits in der letzten Ausgabe<br />
des <strong>HVM</strong>-Magazins berichten. Im<br />
November 2011 erhielt Köln mit seiner<br />
Arena dann noch den Zuschlag bis<br />
2014. Peter Vargo, Geschäftsführer der<br />
EHF Marketing GmbH, die für das Finalturnier<br />
der EHF Champions League<br />
verantwortlich zeichnet, erklärte: „Köln<br />
bietet uns den perfekten Austragungsort<br />
für das Aushängeschild des Klubhandballs:<br />
eine Halle mit 20.000 Sitzplatzen,<br />
eine internationale Großstadt mit guter<br />
Infrastruktur und, besonders wichtig,<br />
eine Stadt mit einer besonderen Affinität<br />
zum Handballsport. Die Entscheidung<br />
in Köln zu bleiben ist für uns die Basis,<br />
um die Entwicklung der Veranstaltung<br />
so weit voranzutreiben, wie man es im<br />
Indoor-Bereich auf dem internationalen<br />
Sportmarkt noch nicht gesehen hat.“ Die<br />
Komplimente richten sich auch an die<br />
vielen Mitglieder aus Vereinen im <strong>HVM</strong>,<br />
die in unterschiedlichen Funktionen vor<br />
Ort waren – als begeisterte und fachkundige<br />
Fans, als Volunteers und als Mitarbeiter<br />
in den verschiedenen Bereichen<br />
der Organisation.<br />
Wie Peter Vargo verspricht, wird das<br />
VELUX EHF FINAL4 stetig weiterentwickelt.<br />
Und so dürfen sich alle<br />
Zuschauer schon 2012 erneut auf attraktive<br />
Events im Rahmenprogramm<br />
und faszinierende Show-Elemente<br />
während der Zeremonien freuen. Der<br />
Ticket-Vorverkauf dokumentiert, dass<br />
die Handballfans aus Deutschland, Europa<br />
und der ganzen Welt wieder unbedingt<br />
dabei sein wollen: Es sind nur<br />
noch wenige Restkarten in den Kategorien<br />
2 und 3 verfügbar. Wer hinter den<br />
Kulissen zum Gelingen beitragen und<br />
dabei auch Atmosphäre schnuppern<br />
Alles Infos unter ehfFINAL4.com<br />
32<br />
möchte, hat noch die Möglichkeit, sich<br />
als Volunteer zu bewerben. Es sind bereits<br />
über 200 Bewerbungen aus ganz<br />
Europa eingegangen.<br />
Bei allem Geschehen rund um das Spielfeld,<br />
in der Arena und in ganz Köln sind<br />
es am Ende aber selbstverständlich die<br />
Weltstars der teilnehmenden vier Vereine,<br />
die ins Rampenlicht treten, die Fans<br />
mit ihrem Können begeistern und der<br />
gesamten Veranstaltung den größten<br />
Glanz verleihen.<br />
Im Jahr 2010 konnte der THW Kiel den<br />
Sieg feiern, 2011 war es der FC Barcelona.<br />
Zwei der größten Namen dieses<br />
Sports haben also ihren Rang bestätigt.<br />
Wer aber tritt 2012 die Nachfolge an<br />
oder ist in der Lage, den Titel zu verteidigen?<br />
Stefan Lövgren, Botschafter des<br />
VELUX EHF FINAL4, stellt fest: „Mehrere<br />
Mannschaften erheben klare Ansprüche,<br />
sich für Köln zu qualifizieren.<br />
Neben den ‚üblichen Verdächtigen‘<br />
aus Spanien und Deutschland präsentieren<br />
sich auch Kopenhagen und insbesondere<br />
Montpellier in einer guten<br />
Verfassung. Mein Tipp: In Köln werden<br />
Madrid (Anm. d. Red.: BM Ciudad<br />
Real firmiert jetzt als Handballabteilung<br />
von Atlético Madrid), Barcelona,<br />
Montpellier und eine deutsche Mannschaft<br />
auftreten.“<br />
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Gewinnen Sie einen Bildband!<br />
Das <strong>HVM</strong>-Magazin verlost fünf Exemplare<br />
des großen Bildbandes der EHF zum<br />
VELUX EHF FINAL4 mit faszinierenden<br />
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Thema<br />
Bunte Bälle liegen im Trend.<br />
Der beste Freund des Handballers<br />
In einem Punkt unterscheiden sich Amateur- und Profihandballer in keiner Weise: Wie<br />
selbstverständlich ist der Handball in jeder freien Sekunde ständiger Begleiter. Doch wie sind die<br />
Handbälle tatsächlich aufgebaut und welche Eigenschaften bringen sie mit? Das <strong>HVM</strong>-Magazin<br />
wirft einen genaueren Blick auf das Spielgerät.<br />
Während noch vor wenigen<br />
Jahren nahezu jeder Handball<br />
aus Echtleder, gewonnen<br />
aus dem Rücken des Rinds, gefertigt<br />
wurde, hat sich das Blatt mittlerweile<br />
gewendet; die klassischen Lederhandbälle<br />
sind vom Aussterben bedroht,<br />
abgelöst von Handbällen aus Synthetikleder.<br />
„Die synthetischen Materialien<br />
bieten inzwischen bessere Spieleigenschaften“,<br />
erklärt Daniel Neuerburg<br />
von der Adidas Group warum Handbälle<br />
mittlerweile fast ausschließlich aus<br />
Polyurethan (PU), einem Kunststoff,<br />
gefertigt werden. Zu sehr überwiegen<br />
die Nachteile der Echt-Lederbälle gegenüber<br />
der synthetischen Konkurrenz.<br />
Das Naturprodukt ist teurer, nicht so<br />
griffig, muss mit Haftmitteln gespielt<br />
werden und verfügt über eine kürzere<br />
Lebensdauer – die Bälle saugen Schweiß<br />
auf und bekommen schneller Risse. PU-<br />
Bälle dagegen lassen sich durch neuste<br />
Entwicklungen noch runder und griffiger<br />
herstellen. Neuerburg weiß: „Die<br />
Entwicklung macht in diesem Bereich<br />
täglich neue Fortschritte.“ In den letzten<br />
Jahren sind die Bälle, deren Felder<br />
von etwa 3.000 Nahtstichen zusammengehalten<br />
werden, durch verbesserte<br />
Oberflächenmaterialien und Produktionstechniken<br />
weicher, griffiger und<br />
dadurch qualitativ besser geworden.<br />
Damit ein Ball die besten Flugeigen-<br />
BallpFleGe<br />
Grundsätzlich muss ein Handball nicht<br />
speziell gepflegt werden. Wer dennoch<br />
Hand anlegen möchte, sollte die Bälle<br />
ausschließlich mit einem feuchten Lappen<br />
oder einem Mikrofasertuch reinigen.<br />
Die Säuberung der Bälle könnte nach<br />
intensiver Nutzung von Haftmitteln zum<br />
Thema werden. Ist es einem die Mühe<br />
wert, bietet es sich an, das Harz mit<br />
den Fingern oder einer weichen Bürste<br />
zu beseitigen. Gegebenenfalls kann das<br />
Harz vorsichtig mit einem Fön erwärmt<br />
werden, um die Schmutzreste leichter<br />
entfernen zu können. Wichtig: Dass die<br />
Spielbälle aus robustem Synthetikleder<br />
bestehen, heißt nicht, dass man das<br />
Spielgerät in der Winterzeit der Kälte<br />
aussetzen und etwa über Nacht im Auto<br />
oder im kalten Keller liegen lassen sollte.<br />
34<br />
schaften erreicht, haben sich 32 Felder<br />
bewährt.<br />
Eine andere Ursache findet sich im<br />
marketingtechnischen Ressort. „Früher<br />
waren alle Bälle fast komplett weiß, die<br />
Zeichen der Zeit haben sich jedoch geändert<br />
und es werden möglichst bunte<br />
Bälle nachgefragt“, erläutert Achim<br />
Schürmann, Key Account Sales Manager<br />
von Hummel, „und die PU-Bälle lassen<br />
sich einfacher farblich gestalten“.<br />
In der Produktion der Bälle hat sich dagegen<br />
nichts geändert: In einem Zeitalter,<br />
in dem die Industrie vermehrt auf<br />
Maschinen setzt, vertrauen die Handball-Hersteller<br />
weiter der menschlichen<br />
Hand. Aus gutem Grund, wie Carsten<br />
Berg, Verkaufsleiter von Select weiß:<br />
„Die Produktion per Hand ist qualitativ<br />
besser.“ Hergestellt werden die Bälle<br />
überwiegend in Fernost. Select etwa<br />
hat in Pakistan ein von der UNICEF<br />
überprüftes Hilfsprogramm aufgestellt,<br />
in dem die grundlegenden Bedürfnisse<br />
(u.a. ärztliche und medizinische Unterstützung,<br />
Unterrichtsangebot für Kinder)<br />
der Näherinnen und deren Familien<br />
gedeckt werden.<br />
�
Uwe gensheimer, 25-jähriger Nationalspieler<br />
und Kapitän der RN<br />
Löwen im Gespräch über Handbälle<br />
und seine Trickwürfe.<br />
Warum spielen die Profis mit<br />
so schwach aufgepumpten<br />
Bällen?<br />
Qualitätskriterien<br />
Handbälle lassen sich in vier verschiedene<br />
Mannschaftskategorien einordnen.<br />
Herrenmannschaften sowie die älteren<br />
männlichen Jugendlichen spielen mit<br />
Bällen der Größe drei, die einem Umfang<br />
von 58 bis 60 Zentimetern und einem<br />
Gewicht zwischen 425 und 475 Gramm<br />
entspricht. Frauen und der weibliche<br />
Nachwuchs sowie die männliche Jugend<br />
im Alter von 12 bis 16 Jahren spielen<br />
mit etwas kleineren Bällen (54 bis<br />
56 Zentimeter, 325 bis 375 Gramm). Für<br />
jüngere Sportler kommen Bälle der Kategorie<br />
1 (50 bis 52 Zentimeter, 290 und 330<br />
Gramm) in Frage. Eine vierte Kategorie<br />
(Größe 0) wird von den Kleinsten (acht<br />
Jahre und jünger) gespielt.<br />
Im Zentrum eines Handballes liegt die<br />
Blase, die in der Regel aus Latex besteht<br />
und über eine Dehnfähigkeit von mindestens<br />
600 Prozent verfügt. Es folgt<br />
ein weiches Schaummaterial, bevor das<br />
Obermaterial, die etwa ein bis 1,8 Millimeter<br />
dicke PU-Schicht, den Ball um-<br />
Anzeige:<br />
Da man einen festeren Griff in<br />
den Ball hat, kann er besser kontrolliert<br />
werden. Außerdem ist<br />
die Passgeschwindigkeit bei uns<br />
sehr hoch und mit einem Ball mit<br />
weniger Luftdruck können diese<br />
schnellen Pässe besser verarbeitet<br />
werden und die Verletzungsgefahr<br />
der Finger ist geringer,<br />
falls der Ball unbeabsichtigt<br />
auf die Fingerkuppe trifft.<br />
Wenn Sie den Ball richtig greifen,<br />
suchen Sie da nach bestimmten<br />
Punkten?<br />
Man hat während des Spiels<br />
nicht die Möglichkeit, bewusst<br />
nach einem Punkt des Balles<br />
zu greifen. Bei Strafwürfen<br />
greife ich an die größtmögliche<br />
Stelle weit weg von der Naht.<br />
Welche Rolle spielt der Ball<br />
bei Trickwürfen?<br />
Der wichtigste Punkt ist die<br />
Technik. Aber ohne Harz wären<br />
viele Wurfvarianten nicht so gut<br />
möglich. Außerdem spielt es<br />
eine Rolle, wie gut die Balloberfläche<br />
auf verschiedenen Hallenböden<br />
dreht.<br />
Was bevorzugen Sie, Synthetik-<br />
oder Echt-Lederbälle?<br />
schließt. Wie weich oder hart ein Ball ist,<br />
hängt zum einen von der Qualität der benutzen<br />
Materialen ab, und zum anderen,<br />
welche Dämpfung unter dem Obermaterial<br />
des Balls eingesetzt wird. Der Hauptunterschied<br />
liegt im Oberflächenmaterial<br />
und in den verschiedenen Schaumlagen.<br />
Je höherwertiger die Bälle werden umso<br />
weicher und griffiger sind die Oberflächenmaterialien<br />
und umso dicker und<br />
qualitativ besser sind die Schaumlagen.<br />
Premium-Modelle kosten etwas über<br />
60 Euro. Gute Einsteigermodelle liegen<br />
preislich bereits zwischen 20 und 30 Euro.<br />
Bevor die Modelle auf den Markt kommen,<br />
lassen die Hersteller sie von Profi-<br />
aber auch von Amateurspielern testen.<br />
In den Testlabors werden sie außerdem<br />
intensiven Untersuchungen unterzogen.<br />
Als Kriterium gilt etwa, ob der Ball nach<br />
3.000 Bodenkontakten immer noch über<br />
ein gutes Sprungverhalten, entsprechenden<br />
Druck und einwandfreie Nähte verfügt.<br />
Als Gütesiegel können sich die Hersteller<br />
von der IHF ihre Bälle zertifizieren<br />
35<br />
Thema<br />
Ich selbst ziehe mittlerweile<br />
auch den Synthetikball vor. Das<br />
kommt allerdings auch auf den<br />
Hersteller an.<br />
Können Sie kurz Tipps zum<br />
Thema Dreher geben?<br />
Voraussetzung ist jahrelanges<br />
Training des Handgelenks und<br />
des Unterarms. Ich habe mich<br />
zum Beispiel vor meinem damaligen<br />
Jugendtraining vor<br />
einer Plexiglasscheibe aufgestellt<br />
und meinen Wurf im<br />
Fenster angeschaut, um zu sehen<br />
wie ich auf einen Torwart<br />
wirke.<br />
lassen. Genügt ein Ball dden Anforderungen<br />
und besteht er die verschiedensten<br />
Tests, bestätigt ein IHF-Logo auf dem<br />
Ball dem Kunden die hohe Qualität des<br />
Balles. Jedoch: Qualität hat ihren Preis.<br />
Allein durch die teure Lizenz erhöht sich<br />
der Preis für den Endverbraucher um<br />
etwa fünf Euro.<br />
Ein Phänomen findet sich beim Luftdruck.<br />
Während im Amateurbereich<br />
die Bälle vielfach sehr hart aufgepumpt<br />
sind, vertrauen die Profis auf einen<br />
niedrigen Luftdruck (siehe Interview<br />
mit Uwe Gensheimer). „Es wird ein<br />
Druck zwischen 0,3 und 0,5 Bar empfohlen,<br />
sodass man den Ball mit der<br />
Hand etwas eindrücken kann“, empfiehlt<br />
Mirko Lenz vom Handballhersteller<br />
Molten. �<br />
Im Übrigen: In nahezu alle großen Ligen<br />
und bei Handballveranstaltungen wird<br />
das künstliche Produkt eingesetzt, die<br />
spanische Liga ASOBAL jedoch ist bei<br />
der klassischen Ledervariante geblieben.
HANDBALLKREIS<br />
A A C H E N / D Ü RE N<br />
Handballkreis<br />
Aachen/Düren<br />
großes Turnier für die<br />
ganz Kleinen<br />
Der Handballkreis Aachen-Düren ist der westlichste<br />
Kreis innerhalb des Handballverbandes<br />
Mittelrhein und verfügt mit den Vereinen aus Eupen<br />
und Raeren-Eynatten auch über zwei belgische<br />
Mitglieder. In der Nord-Süd-Ausdehnung<br />
erstreckt sich der Kreis von Geilenkirchen bis<br />
nach Simmerath in der Eifel. Entsprechend den<br />
Kommunalgrenzen werden der Bereich der Städteregion<br />
Aachen, der Kreis Düren sowie Teile<br />
des Kreises Heinsberg abgedeckt. In der Saison<br />
2011/2012 nehmen Mannschaften aus 34 Vereinen<br />
am Spielbetrieb teil. 17 Vereine aus dem Handballkreis Aachen/Düren<br />
beteiligten sich an diesem<br />
quirligen Ereignis. In den beiden Sporthallen<br />
wurden Felder abgesteckt, auf<br />
Kontakt<br />
denen die Minis und Superminis (drei<br />
bis sechs Jahre) in Turnierform ihr hand-<br />
über www.handballkreisaachendüren.de<br />
ballerisches Talent unter Beweis stellen<br />
konnten. In der Mitte war Raum zum<br />
Vorsitzender: Thomas Havers<br />
Spielen, hier sprangen die Kinder in ih-<br />
Schatzmeister: Richard Heyendael<br />
rer Handballpause von großen Kästen<br />
Herrenspielwart: Heinz Bogatzki<br />
auf dicke Matten. Hilfestellung gab es<br />
Schiedsrichterwart: Rolf Peters<br />
von Mitgliedern der beiden Vereine,<br />
Frauenwart: Peter Rauer<br />
HSG Würselen und <strong>Schwarz</strong>-<strong>Rot</strong> Aa-<br />
Jungenwart: Walter Britz<br />
chen, die die Veranstaltung ausrichteten.<br />
Mädchenwartin: Marliese Spoo<br />
Thomas Havers, Kreisvorsitzender, wies<br />
Pressewartin: Liesel Cords<br />
in seiner Begrüßung auf den Stand der<br />
Referentin für Kinderhandball: Margret Fidalgo<br />
Deutschen Krebshilfe hin, an dem Luftballons<br />
und Kappen für die Kids verteilt<br />
wurden. Als kleines Dankeschön für eine<br />
beliebig große Spende konnte ein Stück<br />
vom Weltmeisterboden 2007 mitgenommen<br />
werden. Von den Zuschauern wurde<br />
insgesamt eine Summe in Höhe von<br />
329,70 Euro gespendet, die durch den<br />
Handballkreis Aachen/Düren auf 400<br />
Euro aufgerundet wurde.<br />
Dem Nikolaus trugen zum Ende des<br />
Turniers ein paar Kinder spontan kleine<br />
Gedichte vor. Im Gepäck hatte er<br />
für jedes Kind seinen Namensvetter in<br />
230 Kinder waren mit ihren Eltern, Tanten, Onkeln und Großeltern zum<br />
Nikolausturnier in den Sporthallen an der Neuköllner Straße gekommen.<br />
36<br />
Schokolade und ein Pixibuch. Mit weihnachtlicher<br />
Musik in den Ohren verabschiedeten<br />
sich alle glücklich bis zum<br />
nächsten Jahr.
Simon Ernst feiert<br />
Länderspiel-Debüt<br />
Der Handballer des Birkesdorfer TV war zum ersten Mal für die<br />
Jugendnationalmannschaft im Einsatz.<br />
Seit Ende Oktober ist es amtlich: Der<br />
Handballkreis Aachen-Düren hat mit<br />
Simon Ernst seinen nächsten Jugendnationalspieler<br />
hervorgebracht, der die<br />
Liste der Talente (u.a. Matthias Flohr,<br />
Merten Krings, Henning Quade und David<br />
Breuer) des Handballkreises, die das<br />
Trikot mit dem Adler trugen, um einen<br />
weiteren Eintrag verlängert.<br />
Beim Vier-Nationen-Turnier im französischen<br />
Eaubonne erzielte Simon Ernst bei<br />
den Erfolgen des deutschen Teams gegen<br />
die Schweiz (26:19) und Polen (33:24)<br />
sowie bei der knappen Niederlage gegen<br />
Gastgeber Frankreich (26:29) auf seiner<br />
Position als zentraler Rückraumspieler<br />
insgesamt zehn Treffer und belegte mit<br />
der männlichen DHB-Jugend-Nationalmannschaft<br />
den zweiten Platz.<br />
Simon Ernst, Jahrgang 1994, hat beim<br />
Birkesdorfer TV 1864 mit dem Handballspielenbegonnen<br />
und war schließlich<br />
für den BTV in der männlichen C- und<br />
B-Jugend in der <strong>HVM</strong>-Oberliga aktiv.<br />
Beim BTV waren es insbesondere die<br />
Trainer Achim Ernst und Bernd Stettner,<br />
die seine Ausbildung gestalteten. In den<br />
Auswahlmannschaften der Jahrgänge<br />
1993 und 1994 des Handballkreises Aachen-Düren<br />
erarbeitete er sich unter der<br />
Anleitung von Walter Britz und Manfred<br />
Palm eine Führungsposition als spielstarker<br />
und torgefährlicher Mittelmann<br />
und ergatterte in beiden Jahrgängen<br />
auch in den <strong>HVM</strong>-Auswahlen unter den<br />
Trainern Rainer Jäckel, David Breuer,<br />
Jörn Ilper und Burkhard Heesen einen<br />
Stammplatz. Bei den DHB-Sichtungen<br />
spielte er sich in die Notizblöcke der<br />
DHB-Trainer und unter den Augen von<br />
Christian <strong>Schwarz</strong>er, Klaus-Dieter Petersen<br />
und Dr. Christoph Armbruster gab<br />
er nun sein Länderspieldebut.<br />
In der B-Jugend folgte der Wechsel in<br />
das Leistungszentrum nach Dormagen<br />
unter die Fittiche von Walter Hase, Jörg<br />
Bohrmann und Pascal Mahé. Für die<br />
männliche A-Jugend des TSV Bayer Dormagen<br />
spielt er in dieser Saison in der<br />
Jugend-Bundesliga West. Doch Simon<br />
Ernst ist weiterhin im Handballkreis aktiv.<br />
Er unterstützt als Trainer im Jugendbereich<br />
sowohl seinen Heimatverein als<br />
auch – soweit seine eigenen Spiel- und<br />
Trainingspläne es zulassen – das Kreisauswahltraining,<br />
zuletzt bei den Spielern<br />
des Jahrgangs 1999.<br />
Simons Berufung in die Nationalmannschaft<br />
ist auch eine Auszeichnung für die<br />
gute Förderung durch die Maßnahmen<br />
des Handballkreises Aachen-Düren,<br />
mit deren Teams er bereits vor Jahren<br />
auf großen Turnieren (Quirinus-Cup in<br />
Neuss, IBOT in Biberach) internationale<br />
Wettkampferfahrung sammeln konnte.<br />
Der Handballkreis Aachen/Düren<br />
drückt Simon weiterhin die Daumen<br />
und wünscht ihm für seinen weiteren<br />
sportlichen Werdegang alles Gute und<br />
viel Erfolg.<br />
37<br />
Simon ernst…<br />
Aachen/Düren<br />
„Eine EM-Nominierung<br />
wäre der absolute Traum“<br />
Der Jungnationalspieler Simon Ernst sprach<br />
in den Aachener Nachrichten unter anderem<br />
über seine Ziele sowie die Verbundenheit zu<br />
seinem Heimatverein.<br />
…über seine Zukunft:<br />
„Ich will Abitur machen und dann auf jeden Fall<br />
studieren. Ein guter Beruf ist wichtig. Aber es wäre<br />
natürlich toll, wenn ich daneben professionellen<br />
Handball spielen könnte.“<br />
…über seine Berufung in die Jugendnationalmannschaft:<br />
„Ich war schon sehr überrascht, als die Berufung<br />
kam, weil die Nationalmannschaft schon stand<br />
ohne mich – daher war es schwer, da noch reinzurutschen.“<br />
…über sein Debüt:<br />
„Ich war ganz zufrieden, es lief gut. Aber wie es<br />
nun weitergeht, ist noch offen. Ich habe versucht,<br />
mich durch eine gute Leistung zu empfehlen und<br />
hoffe, dass ich auch zum Acht-Nationen-Turnier in<br />
Merzig eingeladen werde“<br />
…über sein nächstes Ziel:<br />
„Eine Nominierung für die Jugend-Europameisterschaft<br />
in Österreich zu erhalten, wäre natürlich der<br />
absolute Traum. Die Konkurrenz ist zwar groß, es<br />
liegt aber im Bereich des Möglichen.“<br />
…über seine position auf der rückraummitte:<br />
„Dort ist es meine Aufgabe, das Spiel zu lenken.<br />
Von der Mitte aus habe ich den besten Überblick.“<br />
…über seinen Wechsel von Birkesdorf<br />
nach Dormagen:<br />
„Ich habe schon in Birkesdorf viel bei den Erwachsenen<br />
mittrainiert. Zu einem Wechsel nach<br />
Dormagen habe ich mich entschieden, weil es da<br />
einerseits bessere Trainingsbedingungen gibt und<br />
ich andererseits in einer höheren Liga als mit dem<br />
BTV spielen kann.“<br />
…über seinen ehemaligen Verein:<br />
„Wenn meine Zeit es zulässt, trainiere ich auch<br />
heute noch gerne den Nachwuchs des BTV. Ich<br />
verdanke es anderen, die mir damals etwas weitergegeben<br />
haben. Daher möchte ich nun selbst<br />
etwas weitergeben.“
Handballkreis<br />
Köln/Rheinberg<br />
Das Kreisgebiet Köln/Rheinberg erstreckt sich<br />
von Wesseling/Köln-Wahn im Süden bis Dormagen/Leichlingen<br />
im Norden und von Bergheim im<br />
Westen bis Overath im Osten. Gemessen an der<br />
Anzahl der spielenden Mannschaften ist der Kreis<br />
Köln/Rheinberg der größte im Handballverband<br />
Mittelrhein, dem noch die Kreise Aachen/Düren,<br />
Bonn/Euskirchen/Sieg und Oberberg angehören.<br />
Kontakt<br />
Rechtswart/KSA-Vorsitzender<br />
Helmut Schaefer<br />
Robinienweg 12<br />
53177 Bonn<br />
Tel. 0221/257040-6 (d)<br />
0228/93399927 (p)<br />
Fax: 0221/257040-7 (d)<br />
E-Mail: rechtswart@handballkreis-koeln-rheinberg.de<br />
Vorsitzender<br />
Günter Knickmann<br />
Peter-von-Fliesteden-Str. 43<br />
50933 Köln<br />
Tel.: 0221/495471<br />
Mail: vorsitzender@handballkreis-koeln-rheinberg.de<br />
Jungenwart<br />
Wolfgang Lieske<br />
Am <strong>Rot</strong>henberg 86 b<br />
42799 Leichlingen<br />
Tel.: 02175 71992<br />
Mail: jungenwart@handballkreis-koeln-rheinberg.de<br />
Termine<br />
22. Januar 2012<br />
10 Uhr, F-Jugend-Turnier in Dormagen<br />
28. Januar 2012<br />
10 Uhr, Turnier in Königsdorf<br />
22. Januar 2012<br />
10 Uhr, Turnier in Longerich<br />
22. Januar 2012<br />
10 Uhr, Turnier vom Dünnwalder TV<br />
Mini-Handball von der Planung<br />
bis zur Siegerehrung<br />
Die Arbeit mit den Kleinsten ist im Handballkreis Köln/Rheinberg<br />
mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Vereinsarbeit geworden,<br />
und so veranstalten fast alle Vereine mit Bambini-, Mini- oder<br />
F-Jugend-Mannschaften regelmäßig sogenannte Mini-Spielfeste.<br />
Durch die Mini-Spielfeste soll die nachrückende<br />
Handballjugend – und deren<br />
Eltern – langsam an einen Spielbetrieb<br />
herangeführt werden. Hier geht es eindeutig<br />
um den Spaß am Spiel, der Wettkampfcharakter<br />
tritt bewusst in den<br />
Hintergrund.<br />
Die Regeln der Minispielfeste sind einfach<br />
und übersichtlich gestaltet, so dass<br />
die Kleinsten nicht überfordert werden.<br />
Bei den Spielfesten wird auf zwei Handballfeldern<br />
gespielt. In der Mitte zwischen<br />
den Spielfeldern wird für die<br />
Kinder, die gerade nicht im Einsatz sind,<br />
ein Spielparcours aufgebaut.<br />
Jedes Spielfeld ist 20 bis 25 Meter lang<br />
und 13 bis 15 Meter breit. Der Torkreis<br />
hat einen Fünf-Meter-Radius. Die<br />
Spieldauer beträgt mindestens acht<br />
und höchstens zwölf Minuten, je nach<br />
Spielanzahl. Es gibt keinen Seitenwechsel.<br />
Gespielt wird mit einem Torwart<br />
und vier Feldspielern, wobei alle Kinder<br />
zum Einsatz kommen sollen. Das Tor<br />
wird auf eine Höhe von 1,60 Metern abgehängt.<br />
Ansonsten gibt es im Interesse<br />
38<br />
der Kinder weitere Abweichungen von<br />
den internationalen Handballregeln und<br />
Ordnungen, beispielsweise, dass das Ergebnis<br />
nicht mitgezählt wird und keine<br />
Tabellen erstellt werden, denn der Wettkampfcharakter<br />
steht hier nicht im Vordergrund.<br />
Maximal sollten 16 Mannschaften an<br />
den Spielfesten teilnehmen. Ideal sind<br />
12 Teams. Die Mannschaften sollten in<br />
leistungshomogene Gruppen eingeteilt<br />
werden: Spielanfänger bis sechs Jahre<br />
(Bambini), Minis (mittleres Leistungsni-
veau) und Fortgeschrittene (F-Jugend,<br />
ältester Jahrgang, spielstarke Teams).<br />
Abschluss und weiterer Höhepunkt eines<br />
Spielfestes ist die Siegerehrung. Hier<br />
gilt das Motto: Jedes Kind ist Sieger! Die<br />
Kinder erhalten in der Regel einen kleinen<br />
Preis oder eine Urkunde. Bei dem<br />
Mini-Spielfest des HSV Bocklemünd<br />
am 12. November 2011 haben die Kinder<br />
zum Abschluss neben der Urkunde<br />
noch einen Weckmann erhalten. Das<br />
Mini-Spielfest des HSV Frechen, das sogenannte<br />
Nikolaus-Turnier, das am 04.<br />
Dezember 2011 stattfand, erfreut sich<br />
bei den Kindern ebenfalls sehr großer<br />
Beliebtheit, nicht zuletzt, weil die Kinder<br />
vom Nikolaus höchstpersönlich eine<br />
Nikolaus-Tüte erhalten.<br />
Vom Handballkreis Köln/Rheinberg<br />
werden die Veranstaltungen finanziell<br />
unterstützt. Zudem erhält jeder Verein<br />
zusätzlich noch einen Mini-Handball.<br />
Alle Termine für kommende Mini-Spielfeste<br />
und die Vereine, die derartige<br />
Nachwuchsarbeit leisten, sind auf der<br />
Internetseite des Handballkreises Köln/<br />
Rheinberg zu finden.<br />
Der Vorstand des Handballkreises freut<br />
sich auch weiterhin auf zahlreiche und<br />
erfolgreiche Mini-Spielfeste.<br />
39<br />
Köln/Rheinberg<br />
Schiedsrichter helfen im Kampf gegen den Krebs<br />
Die Deutsche Krebshilfe und die Initiative<br />
HANDBALL HILFT! sind bereits<br />
seit einigen Jahren partnerschaftlich<br />
verbunden. Mittlerweile ist diese Zusammenarbeit<br />
auch auf den Breitensportbereich<br />
ausgedehnt worden, und<br />
so konnte auch der Handballkreis Köln/<br />
Rheinberg einen Beitrag zur Unterstützung<br />
der Deutschen Krebshilfe leisten.<br />
Die Schiedsrichter des Kreises, die seit<br />
dieser Saison mit dem Logo der Deutschen<br />
Krebshilfe auflaufen, haben auf<br />
ihre an einem Spieltag entstandenen<br />
Spielleitungskosten verzichtet. So konnte<br />
zugunsten der Deutschen Krebshilfe<br />
ein Scheck von knapp 600 Euro anlässlich<br />
einer Veranstaltung im Deutschen<br />
Olympiamuseum übergeben werden.
Handballkreis<br />
Oberberg<br />
Der Handballkreis Oberberg umfasst die Region<br />
zwischen Marienheide, Bergneustadt, Waldbröl<br />
und Engelskirchen. 18 Vereine nehmen mit<br />
158 Mannschaften am Spielbetrieb der Saison<br />
2011/12 teil; hinzu kommen ca. 25 Mini-Handball-Gruppen.<br />
4027 Handballspieler sind insgesamt<br />
gemeldet. Die 57 Frauen und Männermannschaften<br />
sowie 101 Jugendmannschaften sind in<br />
einem hohen Anteil in höheren Spielklassen vertreten:<br />
Mit dem VfL Gummersbach ist der HKO<br />
in der 1., 3. und A- Jugend Bundesliga vertreten<br />
und 40 Teams (davon 11 männl. und 12 weibl. Jugendmannschaften)<br />
spielen in den verschiedenen<br />
Klassen des HV Mittelrhein bzw. WHV.<br />
Kontakt<br />
Kreisvorsitzender<br />
Udo Kolpe<br />
Gartenstraße 30<br />
51674 Wiehl<br />
Tel.: 02262-92940<br />
email: udo-kolpe@t-online.de<br />
Jugendausschussvorsitzende<br />
Christiane Köpplin<br />
Lindenstraße 17<br />
51702 Bergneustadt<br />
Tel.: 02261-26412<br />
email: christiane.teamsport@web.de<br />
Termine<br />
24./25. März 2012<br />
letzter Spieltag der Saison 2011/12 im HK<br />
Oberberg<br />
01. Mai 2012<br />
Kreispokal - Finaltag<br />
01.Juni - 01. Juli 2012<br />
Beachhandball-Runde HK Oberberg<br />
30. Juni/01. Juli 2012<br />
100 Jahre TV Wallefeld<br />
Alte Knochen treffen auf neue Schiris<br />
Auf der traditionellen Weihnachtsfeier<br />
der Schiedsrichter waren in diesem<br />
Winter dieses Mal Live-Musik und viele<br />
Gästen vertreten: Die Country-Band The<br />
Old Bones, die Handball-Obleute der<br />
oberbergischen Vereine und der Kreisvorstand<br />
waren von der Schiedsrichtervereinigung<br />
in den Oberbantenberger<br />
Hof zum Griechischen Buffet eingeladen.<br />
Verabschiedung und Neustart<br />
Der bisherige Trainer der HKO Kreisauswahl<br />
Jahrgang 1999 und ehemalige<br />
Leiter der Handballakademie Gummersbach,<br />
Axel Renner, wurde von den<br />
Verantwortlichen des HKO mit den<br />
besten Wünschen für seine neuen Herausforderungen<br />
in Westfalen gebüh-<br />
40<br />
Begrüßt wurden auch die neuen Schiedsrichter<br />
des Kreises: 18 Unparteiische, von<br />
Nesthäkchen Melissa Riese (14), Carina<br />
Gomm und Niklas Canisius bis hin zu<br />
Oldie Fritz Benndorf (64), erhielten nach<br />
erfolgreich absolviertem Lehrgang mit<br />
Prüfung aus der Hand von Schiedsrichterwart<br />
Karl-Walter Marx und Lehrwart<br />
Daniel Köpplin ihre Ausweise.<br />
rend verabschiedet. „Alles Gute Axel!“,<br />
sagen die Oberbergischen Handballer;<br />
insbesondere die Nachwuchs-Talente.<br />
Die männlichen Auswahlteams Jahrgang<br />
1998 und 1999 werden ab Januar<br />
2012 zunächst von Maik Pallach betreut.
Kreispokal attraktiv wie nie<br />
Im November 2011 fand im Bielsteiner<br />
Braustübchen die Siegerehrung der<br />
13. Auflage des Zunft-Kölsch-Pokals<br />
statt. Der Rekord-Pokalsieger, die erste<br />
Herrenmannschaft des TuS Derschlag,<br />
bekam vom Vorsitzenden des Handballkreises<br />
Oberberg, Udo Kolpe, und<br />
dem Spielwart Hans-Heinrich Notbohm<br />
sowie Dr. Axel Haas, Chef der Erzquell<br />
Brauerei und Werbeleiter Oliver Pack,<br />
den Zunft-Kölsch-Pokal, einen Scheck<br />
über 750 Euro sowie einen Gutschein<br />
über 100 Liter Zunft-Kölsch übereicht.<br />
Die zweitplatzierte Mannschaft vom<br />
SSV Nümbrecht freute sich über ein<br />
Preisgeld von 500 Euro sowie 50 Liter<br />
Zunft-Kölsch. Ebenfalls eingeladen: die<br />
Schiedsrichtergespanne der Finalspiele,<br />
das Kreispokalsieger-Team der Damen<br />
des SSV Nümbrecht, der Ehrenvorsit-<br />
Jugendhandball auf hohem Niveau<br />
Die Nümbrechter Doppelsporthalle<br />
war im vergangenen Jahr Austragungsort<br />
des traditionellen Handball-Ländervergleichsturniers<br />
der Junioren und<br />
Juniorinnen. Auf oberbergischem Boden<br />
duellierten sich die Verbände Niederrhein,<br />
Hessen, Schleswig-Holstein<br />
und Ausrichter Mittelrhein. Während<br />
zende des Handballkreises Oberberg,<br />
Karl-Heinz Lenz, Frauenwartin Christiane<br />
Köpplin und von der Volksbank<br />
Oberberg eG Thomas Knura, die für den<br />
Frauen-Kreispokal ein Preisgeld in Höhe<br />
von insgesamt 1.250 Euro zur Verfügung<br />
stellte.<br />
Mit über 5.000 Euro in Form von Preisgeldern<br />
und Sachspenden unterstützen<br />
die Erzquellbrauerei Bielstein, die<br />
Volksbank Oberberg und Oberberg Online<br />
seit Jahren die Oberbergischen Pokalwettbewerbe<br />
der Handballer. Dabei<br />
ist die Grundidee dieses Zunft-Kölsch-<br />
Pokals, die Jugendarbeit in den heimischen<br />
Vereinen zu fördern. So spielen<br />
und gewinnen die Herren im Wesentlichen<br />
für die Jugendarbeit ihres Vereins,<br />
da gemäß der Ausschreibung 75 Prozent<br />
der zu gewinnenden Preisgelder in<br />
die Jungs des 1996er Jahrgangs drei<br />
Niederlagen einstecken mussten, gewannen<br />
die Juniorinnen (1997er-Jahrgang)<br />
des <strong>HVM</strong> alle drei Spiele und<br />
sicherten sich den Turniersieg. „Sonst<br />
war es immer umgekehrt. Daher freuen<br />
wir uns, dass die Mädels nach langer<br />
Durststrecke wieder gewonnen ha-<br />
41<br />
Oberberg<br />
die Jugendkasse des jeweiligen Vereins<br />
fließen müssen.<br />
endspiel Herren (<strong>HVM</strong>)<br />
TuS Derschlag – SSV Nümbrecht 29:26<br />
endspiel Herren (HKO)<br />
HSG Marienheide-Müllenbach 2<br />
– SSV Nümbrecht 4 33:24<br />
endspiel Damen<br />
SSV Nümbrecht<br />
– SSV Nümbrecht 2 30:17<br />
endspiel Junioren<br />
CVJM Oberwiehl<br />
– VfL Gummersbach 28:35<br />
endspiel Juniorinnen<br />
SSV Marienheide<br />
– TV Bergneustadt 18:43<br />
ben“, erklärt Udo Kolpe, Vorsitzender<br />
des Handballkreises Oberberg. „Es war<br />
eine optimale Generalprobe auf hohem<br />
Niveau“, betont Kolpe die Wichtigkeit<br />
des Ländervergleichsturniers, das das<br />
letzte Sichtungsturnier vor dem Lehrgang<br />
des DHB im Februar in Kienbaum<br />
war.
Handballkreis<br />
Bonn/<br />
Euskirchen/Sieg<br />
Der Handballkreis Bonn-Euskirchen-Sieg ist der<br />
flächenmäßig größte Kreis innerhalb des Handballverbandes<br />
Mittelrhein. Von Königswinter-<br />
Oberpleis bis nach Schleiden in der Ost-Westachse<br />
reicht das Einzugsgebiet. Entsprechend den<br />
Kommunalgrenzen werden der Rhein-Sieg-Kreis,<br />
das Stadtgebiet Bonn, der Kreis Euskirchen und<br />
Teile des Rhein-Erftkreises abgedeckt. Insgesamt<br />
309 Jugend- und Seniorenmannschaften aus 30<br />
Vereinen nahmen in der Saison 2010/2011 am<br />
Spielbetrieb teil.<br />
Kontakt<br />
Geschäftsstelle<br />
Regina Ufer<br />
Spatzenweg 17b<br />
53844 Troisdorf<br />
Tel.: 02241 / 806873<br />
Mail: geschaeftsstelle@handball-bes.de<br />
Vorsitzender<br />
Mathias Kurth<br />
Fabristraße 20<br />
53225 Bonn<br />
Tel./Fax: 0228 / 468509<br />
Mail: mathias.kurth@handball-bes.de<br />
Vorsitzender des Jugendausschuss<br />
Norbert Franke<br />
Kronprinzenstraße 25<br />
53773 Hennef<br />
Tel. 02242 / 81853<br />
Mail: norbert.franke@handball-bes.de<br />
Termine<br />
Bis zum 22. Februar 2012<br />
Kreispokal Frauen und Männer Halbfinalspiele<br />
14./15. april 2012<br />
Kreispokalendspiele Frauen und Männer<br />
14./15. april 2012<br />
Ehrung aller Kreismeister (Ort wird noch benannt)<br />
02. - 17. Juni 2012<br />
Sportwoche SG Ollheim/Straßfeld (sg-ollheimstrassfeld.de)<br />
22. Juni - 01. Juli 2012<br />
Sportwoche TV Geislar (tv-geislar.de)<br />
Minihandball:<br />
Erlebnis steht vor dem Ergebnis<br />
Im ehemaligen Handballkreis Bonn<br />
startete Ende der 1980er Jahre die Aktion<br />
Minhandball mit dem Ziel der Förderung<br />
von Kindern im Vorschulalter.<br />
Von Seiten des Kreises wurde intensiv<br />
für diese neue Form der Jugendarbeit<br />
mittels Lehrgängen, Infomaterial und<br />
persönlichen Gesprächen mit den Vereinen<br />
geworben. Die Aktion begann mit<br />
wenigen Clubs, die spontan die ersten<br />
Spielfeste organisierten und weitere Vereine<br />
zur Teilnahme einluden. Der Erfolg<br />
ließ nicht lange auf sich warten. Schon<br />
bald organisierten fast alle Vereine des<br />
Kreises Minispielfeste, die ein fester Bestandteil<br />
des Spielplans wurden. Ende<br />
der 1990er Jahre wurde der Kreis der<br />
Minimannschaften erweitert. So nahmen<br />
zusätzlich Mannschaften aus den ehemaligen<br />
Kreisen Euskirchen und Sieg an<br />
den Spielfesten teil.<br />
Mit der Neugründung des Handballkreises<br />
Bonn-Euskirchen-Sieg 2001 wurde<br />
die Form der Minispielfeste reihum<br />
bei den Vereinen in den neuen Kreis<br />
übernommen. Die Spielfeste sind zwischenzeitlich<br />
ein Selbstläufer: Im Jahr<br />
der Gründung des Handballkreises BES<br />
wurden 32 Teams gemeldet. In der Saison<br />
2004/05 nahmen bereits 45 Mannschaften<br />
an bis zu 15 Spielfesten teil. Mit<br />
der Einführung der F-Jugend verringerte<br />
sich die Zahl der Minimannschaften.<br />
Die Einführung dieser Altersklasse war<br />
notwendig, um den Schritt der handballbegeisterten<br />
Kinder von den Minis in<br />
eine E-Jugendmannschaft fließender zu<br />
gestalten. Die durchschnittliche Anzahl<br />
von Minis hat sich zwischen 25 und 30<br />
eingependelt. Die Zahl der F-Jugendmannschaften<br />
liegt bei circa 15 Teams<br />
pro Spielzeit die ebenfalls bei F-Jugendturnieren<br />
aufeinander treffen.<br />
Jedoch zeigt sich in den letzten Jahren<br />
ein Problem: Wo bekommen die Vereine<br />
die Hallenzeiten für die Spielfeste noch<br />
unter? Die hohen Mannschaftszahlen<br />
und die Outdoor-Sportarten, die im Winter<br />
in die Halle drängen, lassen kaum<br />
noch die Möglichkeit zu, Spielfeste im<br />
gleichen Rahmen wie noch vor Jahren<br />
zu veranstalten. Dies ist auch der Grund,<br />
42<br />
warum die Spielfeste zum größten Teil<br />
noch nicht zu Saisonbeginn terminiert<br />
werden können.<br />
Frei vom Leistungsdruck<br />
Der Handballkreis möchte allen Kindern<br />
bei den Minis und der F-Jugend<br />
frei vom Leistungsdruck die Grundlagen<br />
im Handball vermitteln. Dies geht<br />
am besten ohne Tabellen. Denn Tabellen<br />
erzeugen einen Leistungsgedanken,<br />
bei dem die schwächeren Kinder, die<br />
vielleicht erst in ein paar Jahren den<br />
rechten Durchbruch im Sport schaffen,<br />
immer auf der Strecke bleiben. Eine<br />
gute Grundlagenausbildung ist bei<br />
den komplexen Bewegungsabläufen<br />
im Handball bei den Kleinsten besonders<br />
wichtig. Durch Leistungsgedanken<br />
nicht korrigierte, falsche Bewegungsabläufe<br />
lassen sich im späteren Aufbautraining<br />
sehr schwer wieder ausmerzen.<br />
Das Sehen eines Ergebnisses lässt nur<br />
die eigene Leistung besser einschätzen.<br />
Der Gedanke „Das Erlebnis steht vor<br />
dem Ergebnis“ steht bei den Kleinsten<br />
an erster Stelle.<br />
Von Seiten der Vereine wurde an den<br />
Handballkreis der Gedanke herangetragen,<br />
bei der F-Jugend anstelle der<br />
Jugendturniere eine eigene Spielrunde,<br />
ähnlich wie bei E-Jugend, zu installieren.<br />
Hier muss man mit den Vereinen<br />
gemeinsam überlegen, was der richtige<br />
Weg ist.<br />
Spielfeste für Minimannschaften haben<br />
im Handballkreis eine lange Tradition.<br />
Viele Spielerinnen und Spieler der<br />
heutigen Seniorenmannschaften der<br />
Kreisvereine haben bei den Minis und<br />
den Spielfesten die Grundlagen des<br />
Handballspieles erlernt. Das System Minihandball<br />
hat sich über die Jahre weiterentwickelt<br />
und bildet die Grundlage<br />
einer erfolgreichen Jugendarbeit. Ergänzt<br />
wurde dies in den letzten Jahren<br />
durch die Kooperation der Vereine und<br />
des Kreises bei der Organisation und<br />
der Durchführung von Grundschulmeisterschaften<br />
für die dritte und vierte<br />
Klasse.
Budenzauber auf der Schäl Sick<br />
Schulturnier der TSV Bonn rrh. wird zum stimmungsvollen<br />
Handball-Event<br />
Beim Bonner Schulturnier, dem am 15.<br />
Oktober erstmalig ausgetragenen Schäl-<br />
Sick Cup, ging es für den Beueler Traditionsverein<br />
im Gesamtpaket darum, dass<br />
Interesse der Kinder für den Handballsport<br />
zu wecken, die Deutsche Krebshilfe<br />
zu unterstützen und insbesondere den<br />
Kindern einen kurzweilig spannenden<br />
Samstagvormittag zu bereiten. Alle drei<br />
Anliegen wurden nahezu perfekt miteinander<br />
verbunden und realisiert. Bereits<br />
kurz nach den Sommerferien waren die<br />
fleißigen Jugendtrainer des TSV damit<br />
beschäftigt, mit fast allen Auswahlmannschaften<br />
der teilnehmenden Schulen zu<br />
trainieren, die Spieler mit den wichtigsten<br />
Handball-Basics vertraut zu machen<br />
und sie auf das Turnier vorzubereiten.<br />
Dabei gestaltete sich die Zusammenarbeit<br />
mit allen Grundschulen äußerst unkompliziert<br />
und kooperativ.<br />
Es war aus sportlicher Sicht schon sehr<br />
erstaunlich, wie gut die Schüler der dritten<br />
und vierten Klassen mit dem für sie<br />
weitestgehend fremden Spielgerät umgehen<br />
konnten. Dazu gesellte sich der<br />
unbändige Ehrgeiz, am Ende eventuell<br />
die glänzend funkelnde Siegertrophäe<br />
in Händen halten zu dürfen. In Gruppe<br />
1 setzte sich der im Vorfeld leicht favorisierte,<br />
amtierende Bonner Grundschul-<br />
Stadtmeister, die Adelheidisschule aus<br />
Vilich, locker durch. In Gruppe 2 war<br />
dies die Marktschule aus Pützchen,<br />
die sich im Turnierverlauf mit tollem<br />
Handball immer mehr zum absoluten<br />
Überraschungsteam entwickelte. Beide<br />
gewannen ihre Halbfinalspiele deutlich<br />
und so kam es im Finale zum Treffen der<br />
beiden eindeutig besten Teams. Hier gab<br />
es lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe,<br />
das sich bis ins ebenfalls völlig ausgeglichene<br />
Siebenmeterwerfen zog. Am Ende<br />
brachte ein einziger Siebenmeterwurf<br />
die Entscheidung zum Sieg des Außenseiters.<br />
Somit gehen also der verdiente<br />
Sieg und der 1. Schäl-Sick Cup an die<br />
Marktschule aus Pützchen.<br />
Auch neben dem Spielfeld gab es ausschließlich<br />
zufriedene Gesichter. Die<br />
Bonner Stadtwerke (SWB) hatten alle<br />
Teams mit hochmodischen Shirts ausgestattet.<br />
Die designierte sympathische<br />
Wäscheprinzessin 2012, Marie-Christine<br />
I., wirkte bei der Pokalüberreichung<br />
schon äußerst schlagfertig und souverän.<br />
Auch TSV-Gönner Gisbert Hendlmeier<br />
von LÜDEX Warenkontor GmbH zeigte<br />
sich vom Turnierverlauf begeistert und<br />
verdoppelte spontan die ausgelobte Torprämie<br />
zu Gunsten der Aktion HAND-<br />
BALL HILFT! Zudem spendete der TSV<br />
einen Teil seiner Catering-Einnahmen<br />
vom Wochenende ebenfalls der guten<br />
Sache. So konnten unter dem Strich insgesamt<br />
600 Euro dem Konto der Deutschen<br />
Krebshilfe zugeführt werden.<br />
Schiedsrichter<br />
gesucht<br />
Für die Leitung der Meisterschaftsspiele<br />
stehen dem Schiedsrichterwart 120<br />
Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter<br />
mehr oder weniger regelmäßig an den<br />
Wochenende zur Verfügung. Eine Zahl,<br />
die noch weiter erhöht werden muss, um<br />
einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb in<br />
Zukunft zu gewährleisten.<br />
Interessierte Sportfreundinnen und<br />
Sportfreunde die gerne als Schiedsrichter<br />
tätig werden möchten sind herzlichst<br />
zum nächsten Schiedsrichterlehrgang im<br />
Januar 2012 eingeladen. Genaue Termine<br />
sind der Homepage des Kreises zu<br />
entnehmen. Anmeldungen bitte an den<br />
Schiedsrichterwart Frank Pesek.<br />
43<br />
Bonn/Euskirchen/Sieg<br />
Saison 2011/2012<br />
Im September 2011 starteten die 33<br />
Vereine des Handballkreises Bonn-<br />
Euskirchen-Sieg mit insgesamt 97 Senioren-<br />
und 193 Jugendmannschaften in<br />
die neue Saison. In den verschiedensten<br />
Klassen des <strong>HVM</strong> spielen hiervon 22<br />
Senioren- und 25 Jugendmannschaften.<br />
Die restlichen Mannschaften bestreiten<br />
in den unterschiedlichsten Spielklassen<br />
des Kreises die Meisterschaft.<br />
Neuer Verein<br />
im Handballkreis<br />
Kurz vor Beginn der Saison 2009/2010<br />
meldete sich der TV 1894 Eitorf beim<br />
Kreisvorstand und fragte an, ob es<br />
möglich sei mit einer männlichen A-<br />
Jugendmannschaft am Spielbetrieb des<br />
Handballkreises teilnehmen zu können.<br />
Von Seiten der Kreisverantwortlichen<br />
war man überrascht, dass sich ein Verein<br />
aus einer Region, die man bis dato<br />
als weißen Fleck auf der Handballkarte<br />
bezeichnen konnte, für eine Mitgliedschaft<br />
im Kreis interessierte. Schnell<br />
wurde ein erster Kontakt mit den Verantwortlichen<br />
hergestellt und die notwendigen<br />
Formalitäten zur Aufnahme<br />
in den Handballverband Mittelrhein<br />
erledigt.<br />
Mit Beginn der Saison 2009/2010 startete<br />
der TV 1894 Eitorf daraufhin mit<br />
einer männlichen A-Jugendmannschaft<br />
in die Saison. Nun spielt die Mannschaft,<br />
bestehend aus 16 bis 18 jährigen<br />
sportbegeisterten Handballern aus den<br />
verschiedensten Schulen, bereits im<br />
zweiten Jahr im Handballkreis. Nachdem<br />
der TVE die abgelaufene Saison<br />
mit 2:22 Punkten in der 1. Kreisklasse<br />
beendete, liegt die Mannschaft aktuell<br />
verlustpunktfrei auf dem ersten Tabellenplatz.<br />
Der Handballkreis Bonn/Euskirchen/<br />
Sieg hofft, dass der TV 1894 Eitorf, ein<br />
Verein der sich dem Breitensport widmet,<br />
mit dem Schritt eine weitere Sportart<br />
anzubieten, in Zukunft Erfolg hat<br />
und der TVE den Handballsport oberen<br />
Siegtal etablieren kann.
xxxx Interview<br />
xxxxxxxxx<br />
„Durch die WM können wir in<br />
xxxxxxxxxxxxxx die Jugend investieren“<br />
In dieser Rubrik stellen wir Persönlichkeiten vor, die einen besonderen<br />
Xxxxxxxxxxxxx<br />
Bezug zum <strong>HVM</strong> haben. In dieser Ausgabe: Stefan Lövgren,<br />
Botschafter des VELUX EHF FINAL4.<br />
Stefan Lövgren<br />
Foto: Lövgren&Schmidt GmbH<br />
Schon zu seiner aktiven Zeit<br />
gehörte Stefan Lövgren zu den<br />
Legenden der Handballgeschichte.<br />
In der Vitrine des Ehrenspielführers<br />
des THW Kiel,<br />
Lövgren spielte zehn Jahre für<br />
den deutschen Rekordmeister,<br />
steht so ziemlich alles, was es<br />
im Handball zu gewinnen gibt.<br />
Der 41-jährige Schwede ist unter<br />
anderem Weltmeister, vierfacher<br />
Europameister, Champions-<br />
League-Sieger und siebenfacher<br />
Deutscher Meister. Mittlerweile<br />
hat Lövgren die Handballschuhe<br />
an den Nagel gehängt und ist unter<br />
anderem als Botschafter des<br />
VELUX EHF FINAL4 sowie als<br />
Manager der schwedischen Nationalmannschaft<br />
dem Handball<br />
erhalten geblieben.<br />
Vor gut einem Jahr hat Schweden<br />
die Handballwelt zum vierten<br />
Mal in der Geschichte zu<br />
einer Weltmeisterschaft empfangen.<br />
Wie haben Sie das Turnier<br />
empfunden?<br />
Anhand des herausragenden Ansturms<br />
auf die Tickets war ich von<br />
Anfang an davon überzeugt, dass<br />
die WM in Schweden ein großartiges<br />
Handballfest werden wird.<br />
Die sportliche Topleistung – auch<br />
die der Schweden – krönte aus<br />
Sicht der heimischen Zuschauer<br />
natürlich die Veranstaltung.<br />
Bei der Handball-EURO 2002<br />
sind Sie als Aktiver Europameister<br />
im eigenen Land geworden.<br />
Dieses Mal konnten<br />
Sie als pensionierter Handballer<br />
das Turnier verfolgen. Wie<br />
haben sich Ihre Eindrücke von<br />
früher und heute voneinander<br />
abgehoben?<br />
Beide Erlebnisse waren sehr<br />
emotional und beeindruckend,<br />
aber auf unterschiedliche Weise.<br />
Gerade da ich unter anderem<br />
für das schwedische<br />
Fernsehen als Experte vor der<br />
Kamera stand, musste ich die<br />
Konzentration hochhalten und<br />
ich konnte die eindrucksvollen<br />
Atmosphäre leider nicht richtig<br />
erleben.<br />
War es wie eine Befreiung, den<br />
Rekordweltmeister, Schweden,<br />
wieder erfolgreich spielen zu<br />
sehen?<br />
Wir haben lange Zeit immer<br />
vorne mitgespielt, wenn es um<br />
die Medaillenvergabe ging, da<br />
glichen die letzten Jahre einer<br />
Dürreperiode, daher war es ein<br />
tolles Erlebnis, die eigene Nation<br />
wieder siegriech spielen zu<br />
sehen. Der vierte Platz ist ein<br />
tolles Ergebnis.<br />
44<br />
Was war der ausschlaggebende<br />
Punkt, dass die schwedische<br />
Nationalmannschaft bei<br />
der WM 2011 wieder zur Weltspitze<br />
aufschließen konnte?<br />
Schließlich gab es kaum personelle<br />
Veränderungen.<br />
Dass die Mannschaft in der Vergangenheit<br />
Probleme hatte, heißt<br />
nichts; es fehlte häufig nur ein<br />
kleines Quäntchen das in den<br />
vergangenen Jahren den Unterschied<br />
ausmachte. Auf der einen<br />
Seite, das zeigt auch die Statistik,<br />
gibt natürlich das Heimrecht im<br />
Handball jedem Gastgeber noch<br />
einmal einen extra Schub, aber<br />
die jungen Spieler sind insgesamt<br />
auch reifer geworden, viele konnten<br />
sich in großen europäischen<br />
Vereinen etablieren.<br />
Welche Auswirkungen hatte<br />
die Weltmeisterschaft für den<br />
schwedischen Handball?<br />
Der Erfolg der Nationalmannschaft<br />
zog zwei große Folgen<br />
nach sich: Einmal wurde eine<br />
wahre Welle von Anmeldungen<br />
ausgelöst. Es konnten aber nicht<br />
nur zahlreiche junge Sportler für<br />
den Handball gewonnen werden.<br />
Außerdem können wir aufgrund<br />
des finanziell sehr guten Ergebnisses<br />
noch mehr in die Jugend<br />
investieren.<br />
In Serbien findet aktuell die<br />
Europameisterschaft statt.<br />
Mit welchen Ambitionen ist<br />
Schweden ins Turnier gegangen?<br />
Das Ziel ist es, die Gruppenphase<br />
zu überstehen. Danach<br />
wissen wir, wo wir stehen. Je<br />
nachdem, wie viele Minuspunkte<br />
in die Zwischenrunde genommen<br />
werden, ist alles möglich – auch<br />
wenn wir unter anderem mit den<br />
tragischen Ausfällen von Jonas<br />
Källmann und Oscar Carlén zwei<br />
Klassespieler ersetzen müssen,<br />
sodass andere Spieler nach vorne<br />
in den Mittelpunkt treten.<br />
Die deutsche Mannschaft dagegen<br />
konnte bei der WM nur<br />
einen enttäuschenden elften<br />
Platz belegen, die Vorzeichen<br />
für die EURO sehen nicht besser<br />
aus. Was fehlt Deutschland<br />
derzeit, um mit den Besten der<br />
Welt mithalten zu können?<br />
Jede Nation aus der Weltspitze<br />
hat mehrere Weltstars in ihren<br />
Reihen, was das angeht ist die<br />
deutsche Mannschaft aber �<br />
Foto: Stadionwelt<br />
Botschafter Lövgren beim VELUX EHF<br />
FINAL4
derzeit nicht gut genug aufgestellt,<br />
um mit der Spitze mitzuhalten.<br />
Sie wirken, als wären sie in<br />
der Nationalmannschaft blockiert<br />
und nicht selbstbewusst, wodurch<br />
sie ihr Potenzial nicht voll<br />
abrufen.<br />
Im Vergleich zur Nationalmannschaft<br />
spielt die schwedische<br />
Liga in Europas Handball-<br />
Elite keine Rolle.<br />
In unserer Handballliga spielen<br />
keine Profis, die Sportler sind<br />
hauptberuflich in einem anderen<br />
Beruf aktiv. Dennoch legen wir<br />
großen Wert auf gut ausgebildete<br />
Trainer und eine gute Entwicklung<br />
in der Jugendarbeit – wovon<br />
dann allerdings die angrenzenden<br />
größeren Märkte wie Dänemark<br />
und Deutschland profitieren.<br />
Ende letzten Jahres waren Sie<br />
mit der schwedischen Delegation<br />
als Manager der Frauen-<br />
Nationalmannschaft in Brasilien<br />
unterwegs. Was halten Sie<br />
davon, eine Weltmeisterschaft<br />
in einem Entwicklungsland<br />
auszutragen?<br />
Spielerisch haben die Nationen<br />
auf einem guten Niveau agiert,<br />
aber alles in allem war die WM,<br />
die quasi vor leeren Rängen<br />
ausgetragen wurde, enttäu-<br />
Stefan Lövgren<br />
geburtsdatum: 21. Dezember 1970<br />
geburtsort: Partille/ Schweden<br />
größe: 1,92 Meter<br />
Wurfhand: rechts<br />
Positionen: Rückraum Mitte<br />
Stationen:<br />
Jugendvereine:<br />
Skepplanda BTK<br />
Profivereine:<br />
1990 bis 1998: Redbergslids IK Göteborg<br />
1998 bis 1999: TV Niederwürzbach<br />
1999 bis 2009: THW Kiel<br />
Lövgren ist unter anderem Ehrenspielführer des THW Kiel<br />
schend. Ich verstehe den Sinn<br />
und den Hintergrund, eine Großveranstaltung<br />
in einem Land<br />
auszutragen, in dem die Menschen<br />
noch für den Handball<br />
begeistert werden müssen, aber<br />
wenn ich schon sage, dass ich<br />
dort eine Veranstaltung dieser<br />
Größenordnung austrage, dann<br />
muss ich auch die Anforderungen<br />
anpassen. Bei der Herren-<br />
WM 1997 in Japan wurden etwa<br />
viele Schüler als Zuschauer in<br />
die Hallen geholt, da waren die<br />
Ränge gefüllt und das Produkt<br />
konnte viel besser verkauft werden.Und<br />
die Spieler könnte vor<br />
ein schöne Kulisse spielen<br />
Seit dem ersten Jahr des VE-<br />
LUX EHF FINAL4 sind Sie als<br />
Botschafter der Veranstaltung<br />
unterwegs. Welche Aufgaben<br />
nehmen Sie dort genau wahr?<br />
Ich bin unter anderem stets bei<br />
Veranstaltungen vor Ort und<br />
promote das Event bei Sponsoren<br />
und Fans. Als ehemaliger<br />
Handballprofi versuche ich aber<br />
auch der EHF das nötige Feedback<br />
zu geben, was organisatorische<br />
Belange angeht. Das sind<br />
häufig scheinbar nur Kleinigkeiten,<br />
aber sie helfen den Spielern,<br />
wenn sie für die EHF Termine<br />
wahrnehmen und verbessern<br />
so den gesamten Ablauf.<br />
45<br />
Interview xxxx<br />
Das VELUX EHF FINAL4 wird<br />
auch in den nächsten Jahren in<br />
der LANXESS arena ausgetragen.<br />
Ist Köln das Mekka des europäischen<br />
Vereinshandballs?<br />
Die Finalspiele ist Köln waren<br />
und sind einfach sensationell.<br />
Ich bin voll und ganz von dem<br />
Austragungsort überzeugt. Die<br />
Halle erfüllt alle erdenklichen<br />
Anforderungen und die frenetischen<br />
Zuschauer aus ganz<br />
Europa sorgen für eine unbeschreibliche<br />
Atmosphäre – sie<br />
erzeugen echten Festivalcharakter.<br />
Für jeden Spieler ist es<br />
ein Traum, vor dieser großen<br />
Kulisse spielen zu dürfen. �<br />
nationalmannschaft:<br />
Debüt am 23. Oktober 1993 in der EM-Qualifikation<br />
268 A-Länderspiele für Schweden (1138 Tore)<br />
Erfolge:<br />
Champions-League-Sieger 2007<br />
Deutscher Meister 2000, 2002, 2005, 2006, 2007, 2008 und<br />
2009<br />
Supercup-Gewinner 2005, 2007 und 2008<br />
Deutscher Pokalsieger 2000, 2007, 2008 und 2009<br />
Champions-Trophy-Sieger 2007<br />
Weltmeister 1999, 2. Platz WM 1997 und 2001, 3. Platz WM<br />
1995<br />
Bester Spieler bei der WM 1999<br />
Europameister 1994, 1998, 2000 und 2002<br />
Silber-Medaille Olympia 1996 und 2000<br />
Foto: Stadionwelt
Porträt<br />
Spaß am schwierigen Spagat<br />
Nach der Geburt ihres ersten Kindes beendete Christiane Köpplin ihre aktive Handballkarriere; mit<br />
dem ersten Handballtraining ihrer Tochter schlidderte sie wieder in das Handballeben und startete<br />
eine eindrucksvolle ehrenamtliche Karriere.<br />
Ein Grund dafür, dass Jugendliche<br />
dem aktiven Handball den Rücken<br />
kehren (müssen), sind die<br />
steigenden Anforderungen in Schule,<br />
Studium und Beruf. Christiane Köpplin<br />
dagegen steht als Paradebeispiel und<br />
Vorbild dafür, dass sich schwierige Arbeitszeiten,<br />
berufliche Verantwortung<br />
und gelebte Handballbegeisterung unter<br />
einen Hut kriegen lassen. Die 59-Jährige<br />
arbeitet als Filialleiterin in einem Sportfachgeschäft.<br />
„Da kann ich mich erst<br />
um neun Uhr dem Handball widmen“,<br />
erklärt Köpplin, die im Kreis Oberberg<br />
die Ämter als Frauen- und Mädchenwart<br />
sowie als Kreisjugendausschussvorsitzende<br />
der Mädchen und Jungen in Personalunion<br />
übernimmt.<br />
„Ich bin für den administrativen Bereich<br />
zuständig“, erklärt die Handballbegeisterte.<br />
Mittwochs nutzt Köpplin ihren<br />
freien Tag etwa für Kreissitzungen oder<br />
Hallenbeschaffungen, verschickt Einladungen<br />
an Auswahlspieler oder organisiert<br />
das nächste Stützpunkttraining.<br />
Dass Köpplin Beruf und Ehrenamt unter<br />
einen Hut bekommt, liegt auch an der<br />
Hilfe der Kollegen aus dem Kreis, die<br />
die Termine möglichst so legen, dass<br />
sie mit Köpplins Arbeitszeit vereinbar<br />
sind. „Das klappt meistens ganz gut, ich<br />
habe vielleicht zwei Termine in zehn Jahren<br />
verpasst“, kann sich die ehemalige<br />
Oberliga-Handballerin auf die Schulter<br />
klopfen, denn der Einsatzwille in einem<br />
Ehrenamt bringt auch seine Opfer. „Talentiade,<br />
Verbandsjugendausschuss oder<br />
der Länderpokal fallen auf einen Samstag<br />
und damit in meine Arbeitszeit, das sind<br />
jährlich sieben bis acht Urlaubstage, die<br />
man natürlich auch als richtigen Urlaub<br />
gebrauchen könnte.“ Trotz der Zeitproblematik<br />
will Köpplin nicht klagen: „Mir<br />
macht der Handball zu viel Spaß, als dass<br />
ich mich darüber ärgern könnte.“<br />
Ohnehin spricht die Frau aus dem oberbergischen<br />
Bergneustadt nicht gerne<br />
über sich selbst, sondern schweift viel<br />
Familie Köpplin: Sohn Daniel, Christiane und Tochter Lena<br />
lieber ab, auf die Ziele und Visionen<br />
die sie in ihren Ämtern verfolgt. Es gilt<br />
die jungen Sportler zu motivieren und<br />
für den Sport zu begeistern sowie eine<br />
breite Basis aufzubauen, aber gleichzeitig<br />
Talente zu fördern. „Wir müssen<br />
den Spagat hinbekommen, den Spaß<br />
der Handballer aus dem Breitensport<br />
zu unterstützen und gleichzeitig Ambitionierte<br />
im leistungsbezogenen Sport<br />
zu fördern“, so Köpplin, „aber es spornt<br />
an, der breiten Basis die Möglichkeit zu<br />
geben, durch den Handball schöne Momente<br />
zu erleben und talentierte Spieler<br />
aus der Masse herauszupicken.“<br />
Aufgabe des Kreises ist es, in Eigenregie<br />
die jungen Sportler innerhalb von eineinhalb<br />
Jahren so auf die <strong>HVM</strong>-Sichtung<br />
vorzubereiten, dass sie dem Verband<br />
vorgestellt werden können. „Der Kreis<br />
Oberberg ist gut in der <strong>HVM</strong>-Auswahl<br />
vertreten und es ist schön zu sehen, wie<br />
sich die Jugendlichen weiterentwickeln“,<br />
freut sich Köpplin, dass die gemeinsame<br />
Arbeit Früchte trägt. Das vorbereitende<br />
Stützpunkttraining der Mädchen etwa<br />
wird von zwei ehemaligen Regionalliga-<br />
Spielerinnen geleitet. Immer beim Training<br />
dabei: Christiane Köpplin; die auf<br />
ihrer Mission auch mit den Vereinen in<br />
den Dialog tritt. Wochenende für Wochenende<br />
ist sie unterwegs, motiviert<br />
46<br />
die Vereine, spricht mit engagierten Kindern,<br />
macht sich ein Bild über den organisatorischen<br />
Ablauf in den Clubs und<br />
holt sich notwendige Kritik ein, um die<br />
eigene Arbeit stets zu verbessern.<br />
Jedoch neigt sich alles Gute irgendwann<br />
dem Ende – das soll jedoch nur für das<br />
umfassende Engagement Köpplins gelten,<br />
nicht für die Jugendförderung. „Ich werde<br />
nächstes Jahr aufgrund des Fulltime-<br />
Jobs etwas kürzer treten müssen“, erzählt<br />
Köpplin, die bereits heute versucht, für<br />
Teilbereiche ihrer Aufgaben junge, motivierte<br />
Nachfolger zu gewinnen.<br />
Die Liebe zum Handball hat Köpplin<br />
schon eindrucksvoll auch an ihre beiden<br />
Kinder, Daniel und Lena, weitergegeben.<br />
Bereits als 22-Jähriger leitete Daniel als<br />
Schiedsrichter Begegnungen der Regionalliga.<br />
Mittlerweile hat es der 31-Jährige<br />
bis in die 3. Liga geschafft. Früher<br />
war Köpplin auch bei den Begegnungen<br />
ihrer Tochter, die mit Nümbrecht in der<br />
Verbandsliga spielte, regelmäßiger Tribünengast.<br />
Heute schaut sie gemeinsam<br />
mit der 29-Jährigen, die ihre Handballschuhe<br />
an den Nagel gehängt hat und<br />
als Ergotherapeutin ebenfalls Basisarbeit<br />
betreibt, Handballspiele von der Tribüne<br />
aus – vielleicht irgendwann auch wieder<br />
mit aktiver Beteiligung aus der Familie<br />
Köpplin.<br />
�
Training<br />
Mit dem Kopf dabei sein<br />
Im <strong>HVM</strong>-Magazin gibt Prof. Dr. Klaus Baum wertvolle Trainingstipps für ambitionierte<br />
Handballspieler. In dieser Ausgabe liegt das Augenmerk auf der Entscheidungsschnelligkeit.<br />
Spieler müssen schnell auf Aktionen der Verteidigung reagieren können.<br />
Prof. Dr. Klaus Baum<br />
Schon immer gehört es zum festen<br />
Bestandteil des Handballtrainings,<br />
für den Wettkampf Spielzüge einzustudieren,<br />
die den gegnerischen Ab-<br />
wehrverbund auseinanderreißen und<br />
zu einem leichten Torerfolg verhelfen<br />
sollen – dabei ist stets von Anfang bis<br />
Ende ein fixer Ablauf vorgegeben. Im<br />
modernen Handball fällt dagegen immer<br />
häufiger der Begriff Auslösehandlung,<br />
der auf dem Weg, ist die Spielzüge<br />
als solche abzulösen. Auslösehandlungen<br />
unterscheiden sich von der klassischen<br />
Variante insofern, dass sie zwar<br />
bestimmte Spielsituationen auslösen<br />
sollen, die letzte Entscheidung jedoch<br />
immer beim Spieler selbst liegt, der auf<br />
das Verhalten der Abwehr reagiert und<br />
dementsprechend handelt. Der Vorteil:<br />
Ohne einen bis zum Ende strikt vorgegebenen<br />
Laufweg ist der Angriff weniger<br />
berechenbar und der Verteidigung<br />
fällt es schwerer sich auf das Angriffsspiel<br />
einzustellen.<br />
„Auf der anderen Seite stellt der moderne<br />
Handball an einen Sportler ganz<br />
andere gedankliche Anforderungen,<br />
als etwa Sportarten bei denen die Spiel-<br />
48<br />
feldhälften der Mannschaften voneinander<br />
abgegrenzt sind“, erklärt Prof.<br />
Dr. Klaus Baum. Die Akteure gehen in<br />
den direkten Zweikampf und müssen<br />
ihr Verhalten gegebenenfalls binnen<br />
Sekundenbruchteilen ändern, wenn<br />
der Gegner auf den vorausgegangenen<br />
Bewegungsablauf eine bestimmte Reaktion<br />
zeigt. Wird von einem Spieler<br />
also verlangt, nicht nur einem festen<br />
Laufweg zu folgen, sondern gegebenenfalls<br />
seine vorgesehene Handlung<br />
zu ändern, muss er gedanklich auf einem<br />
hohen Level am Spiel teilnehmen,<br />
um die sich ihm bietenden Optionen –<br />
in den spezifischen Situationen – auch<br />
schnellstmöglich wahrnehmen zu können.<br />
Die geistige Schulung des Sportlers tritt<br />
in der Praxis dennoch häufig nur in den<br />
Hintergrund der Trainingsinhalte oder<br />
wird falsch gelehrt. Sinnbildlich gibt es<br />
selbst im Profi-Handball noch Spieler,<br />
die nicht in das moderne Muster �
passen und die die sich ihnen bietenden<br />
Möglichkeit in gewissen Spielszenen<br />
nicht ausschöpfen können, da von<br />
klein auf die Entwicklung der Entscheidungsschnelligkeit<br />
vernachlässigt wurde.<br />
Häufig ist dies bei Spielern der Fall,<br />
denen es in der Jugend aufgrund ihrer<br />
Statur reichte, sich darauf zu konzentrieren<br />
aus der Distanz den Ball ins Tor<br />
zu werfen. Die körperlichen Vorzüge<br />
gegenüber anderen Jugendlichen haben<br />
es nicht notwendig gemacht, auf<br />
das Verhalten des Gegners zu reagieren<br />
und bessere Möglichkeiten wie einen<br />
Parallelpass oder eine Finte in Sekundenschnelle<br />
als Option zu erwägen und<br />
statt des ursprünglichen Gedankens<br />
auszuführen. Die Folge: Je höher das<br />
Wettkampfniveau letztendlich wird,<br />
desto größer wirkt sich das fehlende<br />
Spielverständnis aus. Durch Defizite in<br />
der Entscheidungsschnelligkeit treffen<br />
Spieler falsche Entscheidungen, die sie<br />
in ein schlechtes Licht rücken, da ihre<br />
Möglichkeiten limitiert sind und ihr<br />
Spiel berechenbar wird. „Es gibt aber<br />
keine doofen Spieler. Sie sind es lediglich<br />
nicht gewohnt, mit neuen Aufgaben<br />
umzugehen, da sie den richtigen<br />
Umgang mit der Situation zuvor im<br />
Training nicht kennengelernt haben“,<br />
erklärt Baum.<br />
Schon den Kleinsten werden häufig die<br />
falschen Basiselemente gelehrt, bemängelt<br />
Prof. Dr. Klaus Baum: „Kindern<br />
wird etwa beigebracht, den Gegner bis<br />
zum Pfiff festzuhalten, teilweise wird<br />
der Kontrahent allerdings nicht losgelassen,<br />
obwohl der Ball schon nicht<br />
mehr in der Hand des Gegenspielers<br />
ist. Dem Nachwuchs sollte besser beigebracht<br />
werden, was gemacht wird,<br />
wenn der Gegner den Ball weiterspielt<br />
oder ihn sogar verliert. Es ist beides, der<br />
Gegenspieler und der Ball, auf den sich<br />
konzentriert werden sollte.“ Baum empfiehlt<br />
daher, die Trainingsinhalte so zu<br />
gestalten, dass die Sportler „selbst beim<br />
Konditionstraining mit dem Kopf dabei<br />
sind“. Der Trainer könnte unter anderem<br />
Zahlen rufen und die Handballer<br />
ändern daraufhin ihre Laufrichtung<br />
oder machen eine bestimmte Übung, je<br />
nachdem, ob die Zahl gerade oder ungerade<br />
ist. „Andere Kriterien könnten<br />
sein, ob die Zahl durch sechs teilbar ist<br />
oder eine Primzahl ist“, zeigt Baum wei-<br />
tere Optionen auf, die unter anderem<br />
auch Fächer wie Mathematik schulen.<br />
Relevanter als akustische sind jedoch<br />
optische Signale, da es optische Eindrücke<br />
sind, die das Spiel letztendlich<br />
beeinflussen: Zum Beispiel die Reaktion<br />
eines Spielers, wenn der Verteidiger<br />
den Laufweg zur Hand zustellt. Damit<br />
die Spieler während des Laufens auch<br />
gedanklich wach bleiben, könnte der<br />
Trainer in unregelmäßigen Abständen<br />
etwa den linken Arm heben, der eine<br />
bestimmte Aufgabe, wie drei Liegestütze,<br />
zur Folge hätte. Das Heben des<br />
rechten Armes wird dagegen mit einer<br />
zweiten Aufgabe verbunden. Damit<br />
sich die Akteure nicht an ein Muster gewöhnen<br />
und die Übung abwechslungsreicher<br />
wird, macht es Sinn, die Folge<br />
der Armsignale zu ändern.<br />
Insgesamt ist es ohnehin wichtig, keine<br />
starren Übungen vorzugeben, etwa den<br />
Ball nach links und den Spieler nach<br />
rechts laufen zu lassen, sondern das<br />
Pass- und Laufverhalten von anderen<br />
Parametern, wie einem Gegenspieler,<br />
49<br />
Training<br />
abhängig zu machen. Für Trainer und<br />
Spieler ist es außerdem einfacher in<br />
kleineren Gruppen zu trainieren. Baum<br />
weiß: „Es sollte so früh wie möglich mit<br />
dem Angriff/Abwehrspiel in Kleinformation,<br />
etwa zwei gegen zwei, angefangen<br />
werden.“<br />
Kann ein Sportler umgehend auf eine<br />
individuelle Situation reagieren und<br />
die richtige Reaktion folgen lassen,<br />
dann rückt als nächstes auch das einwandfreie<br />
Timing in den Fokus, um<br />
die jeweiligen Entscheidungen auch<br />
wirklich im genauen Moment treffen<br />
zu können. „Das lässt sich von den<br />
Trainern schwer von außen steuern“,<br />
sagt Prof. Dr. Klaus Baum, der die Methode<br />
Trial and Error empfiehlt, also<br />
verschiedene Wege auszuprobieren,<br />
bis letztendlich die richtige Lösung gefunden<br />
ist. Baum vergleicht diesen Prozess<br />
mit den ersten Anfängen unseres<br />
Lebens: „Wenn ein Kind beim Laufen<br />
lernen hinfällt, sagt auch niemand ‚Du<br />
musst links, rechts, links, rechts machen‘.“<br />
�<br />
Die Handbewegung des Trainers signalisiert den Spielern, welche Handlung sie ausführen müssen.
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Lutz Rohmer<br />
Präsident Handballverband-Mittelrhein e.V.<br />
Ginsterweg 2<br />
51107 Köln<br />
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www.handballverband-mittelrhein.com<br />
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Die im <strong>HVM</strong>-Magazin zugänglich gemachten<br />
Text- und Bildmaterialien sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Vervielfältigung<br />
nur mit Genehmigung.<br />
DIE NÄCHSTE AUSgABE<br />
ERSCHEINT IM MAI!<br />
Fusion: HSg und DHC<br />
machen gemeinsame<br />
Sache<br />
Die beiden benachbarten Handball-Zweitligisten HSG Düsseldorf<br />
und DHC Rheinland werden zu Beginn der neuen Saison eine<br />
Spielgemeinschaft eingehen.<br />
Die HSG Düsseldorf, derzeit Tabellensechzehnter<br />
in der zweiten Handball-Bundesliga,<br />
und der auf Rang sieben befindliche<br />
Ligarivale DHC Rheinland gaben bekannt,<br />
dass die Vereine zur neuen Saison eine<br />
Spielgemeinschaft eingehen werden. Ausschlaggebend<br />
waren vor allem wirtschaftliche<br />
Gründe – die Dormagener mussten<br />
in der vergangenen Saison aus der ersten<br />
Liga zwangsabsteigen, die HSG meldete<br />
vor kurzem Insolvenz an. Aber auch<br />
sportlich hat sich der Verein hohe Ziele<br />
gesteckt: Innerhalb der nächsten Jahre soll<br />
der Erstliga-Aufstieg gelingen.<br />
Mittelfristig könnte es auch eine neue<br />
Arena geben. Wenn die Mannschaften<br />
ab dem 1. Juli dieses Jahres unter der<br />
50<br />
Bezeichnung Dormagen-Düsseldorfer<br />
Handball-Club (DDHC) Rheinland auflaufen,<br />
sollen die Heimspiele zunächst<br />
abwechselnd in der Düsseldorfer Mitsubishi<br />
Electric Halle (ehemals Philipshalle)<br />
und im Dormagener Bayer Sport<br />
Center ausgetragen werden. Dort sollen<br />
auch die Trainingseinheiten stattfinden.<br />
Später könnte es jedoch auch eine neue<br />
Halle für den Verein geben. „Wenn ein<br />
langfristiger Erfolg gelingen soll, müssen<br />
wir auch eine neue Identifikation<br />
schaffen. Eine gemeinsame Halle ist<br />
eine Voraussetzung dafür“, so Jürgen<br />
Steinmetz, Landrat-Vertreter des Rhein-<br />
Neuss-Kreises, auf einer Pressekonferenz<br />
in Neuss.<br />
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