Grußwort - Partnerschaft Rheinland-Pfalz-Ruanda e.V.

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Rheinland-Pfalz 3.760.414,40 DM zu Gunsten der ruandischen Flüchtlinge zur Verfügung gestellt. Davon hat Herr Minister Zuber persönlich einen Umschlag mit einer Million DM für das Wohnungsbauprogramm „Eine Hütte für Ruanda“ übergeben, das im gesamten Land umgesetzt wurde. Wir waren gleichermaßen dankbar für die zahlreichen Unterstützungen zum Wiederaufbau der Grundschulen sowie den Bau und die Ausstattung von 898 neuen Klassenräumen in 67 Kommunen im ganzen Land. Um die fehlenden Lehrkräfte soweit wie möglich zu ersetzen, wurden die Sekundarschulen mit einer „Section Normale Primaire“, in der die Grundschullehrer ausgebildet werden, darüber hinaus ebenfalls wieder eingerichtet. Diese Unterstützung hat die unerwartet schnelle Wiedereröffnung der Schulen im September 1994 ermöglicht. Im Gesundheitsbereich haben wir die Wiedereinrichtung der Gesundheitszentren und der Krankenhäuser erlebt sowie den Bau von 20 neuen Gesundheitszentren und die Lieferung von Medikamenten. Daneben ist die Instandsetzung von mehreren Wasserversorgungsleitungen, kleinen Quellen und der Bau von 19 neuen Wasserversorgungseinrichtungen zu nennen. Darüber hinaus wurden Unterstützungsprogramme für Witwen und 38 Waisen zum Wiederaufbau ihrer Wohnungen und zur Finanzierung von Schulgeldern ins Leben gerufen. Es würde zu weit führen, eine vollständige Bilanz der Aktivitäten zu ziehen, die im Rahmen der Partnerschaft mit Rheinland-Pfalz in diesen zehn Jahren durchgeführt wurden. Wichtig ist festzustellen, dass unsere Partnerschaft durch den von den ehemaligen Gemeindevorstehern zu verantwortenden Völkermord in keiner Weise dezimiert wurde, wie einige zunächst glauben wollten. Im Gegenteil scheint sie durch die Ereignisse letztlich neuen Schwung erhalten zu haben. So wurden die Aktivitäten zugunsten Ruandas während der letzten zehn Jahre eher noch verstärkt und dies trotz des mangelnden Engagements der neuen ruandischen Behörden bei der Kontaktaufnahme und der Zurückhaltung einiger rheinland-pfälzischer Partner, die Beziehungen nach dem Weggang ihrer bisherigen Freunde fortzusetzen. Die finanziellen Mittel, die von 1990 bis 2000 in Höhe von 55.255.269 DM für die verschiedenen Projekte zur Verfügung gestellt wurden, geben davon ein beredtes Zeugnis. Dies wird noch deutlicher im Vergleich zu den insgesamt 80,42 Millionen DM, die im Gesamtzeitraum von 1982 bis 2001 bewilligt worden waren. Die aktuelle wirtschaftliche Situation in Ruanda Nach der Phase der Nothilfe hat sich die ruandische Regierung dafür eingesetzt einen geeigneten institutionellen Rahmen für den wirtschaftlichen Wiederaufschwung zu schaffen. Sie hat dazu Strategien entwickelt, die auf langfristige Entwicklungsmöglichkeiten ausgelegt sind. So ließen sich im Jahr 2000 mit dem Erreichen des Niveaus von 1990 erste Anzeichen für eine wirtschaftliche Stabilisierung erkennen. Ein jährliches Wachstum von durchschnittlich 10% konnte in der Wiederaufbauphase von 1995 bis 2000 beobachtet werden. Dennoch leben 64,1% der Bevölkerung nach wie vor unter der Armutsgrenze. Viele Witwen und Waisen benötigen noch immer öffentliche und private Unterstützung, die jedoch leider weit davon entfernt ist, den immensen Bedarf dieser besonders Benachteiligten zu decken. Um die Bevölkerung aus der allgemeinen Armut herauszuführen, erarbeitet die Regierung derzeit ein Entwicklungskonzept mit einem Zeithorizont bis 2020. Mit einer Wachstumsrate von derzeit 3,2% jährlich wird sich die ruandische Bevölkerung bis dahin verdoppeln und auf rund 16 Millionen Menschen anwachsen, was eine große Herausforderung für die Entwicklung des Landes darstellt.
Das beschlossene Konzept zielt unter anderem auf die Stärkung und Förderung einer zuträglichen Regierungspolitik ab, durch die Einführung demokratischer Strukturen, die Beteiligung der Bevölkerung an Entscheidungen, Transparenz bei der Verwaltung öffentlicher Angelegenheiten und die Wahrung der Menschenrechte. Eine der befürworteten Maßnahmen ist auf die Kommerzialisierung des Landwirtschaftssektors gerichtet, in dem zwar 91% der Bevölkerung arbeiten, von dem aber nur 40% ihr Einkommen beziehen. Um den gesättigten landwirtschaftlichen Bereich zu verkleinern ist daher beabsichtigt, die Investitionen im Dienstleistungsbereich und im Industriesektor zu erhöhen. Ungeachtet dieser Ansätze zur Wiederbelebung der Wirtschaft können sich ungünstige und nicht vorhersehbare äußere Einflüsse jedoch negativ auf die zu ergreifenden Maßnahmen auswirken. Hier sind insbesondere die Explosion des Weltmarktpreises für Erdölprodukte und der dramatische Verfall des Kaffeepreises zu nennen. Zukunftsperspektiven Der Beitrag der Partnerschaftsprojekte zur Entwicklung Ruandas ist greifbar und positiv. Er erreicht die bedürftige Bevölkerung unmittelbar und hilft ihr, die Probleme in ihrem nächsten Umfeld zu lösen. Durch die Wahlen in Ruanda, durch die neue Amtsinhaber an die Spitzen der lokalen Verwaltungen gestellt wurden, ist allerdings die Durchführung von Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen zur Philosophie und Verwaltung der Partnerschaft erforderlich, denn in einigen Fällen werden noch immer Partnerschaft und Kooperation verwechselt. Das Partnerschaftshaus und das Ministerium für lokale Verwaltung und Soziales planen bereits, diese Seminare in naher Zukunft zu veranstalten. Die Feier des zwanzigsten Jahrestages der Partnerschaft erfordert diese Vorbereitung, damit die besonderen Beziehungen sich in einer gemeinsamen Vision und einem gemeinsamen Verständnis weiter fortentwickeln. Dr. Gahamanyi, Célestin, Kigali 1982 - 2002 39
Seite 3: Als vor zwanzig Jahren im Juni 1982
Seite 7: Auszug aus dem Briefwechsel zwische
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Seite 27 und 28: Am 23. Juni 1982 besiegelten das La
Seite 29 und 30: gegenseitigen Zusammenarbeit verst
Seite 31 und 32: halb anlässlich des 20. Jahrestags
Seite 33 und 34: ei vielen der Vertrag von Arusha al
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