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Grußwort - Partnerschaft Rheinland-Pfalz-Ruanda e.V.

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Partnerschule hat die Wirren des<br />

Krieges unbeschädigt, da sehr abseits<br />

gelegen und gut behütet, überstanden.<br />

Umso größer war der Schock, als beim<br />

letzten Besuch, der unangemeldet<br />

erfolgte, größere Zerstörungen festgestellt<br />

wurden: zertrümmerte Fensterscheiben,<br />

mutwillig zerstörte Bänke,<br />

defekte Türschlösser u.v.m. Dies<br />

gehört mit zu den entmutigendsten<br />

Erlebnissen der <strong>Partnerschaft</strong>sarbeit.<br />

Was war die Ursache? Wir wissen es<br />

nicht und konnten es bis heute nicht<br />

erfahren. Vielleicht die Entlassung des<br />

langjährigen Leiters der Schule, der<br />

sorgfältig auf alles achtete und sich<br />

persönlich dafür verantwortlich fühlte?<br />

Oder auch der gesamte Austausch des<br />

ruandischen Kollegiums, das nicht mit<br />

der <strong>Partnerschaft</strong> groß wurde und sich<br />

dadurch nicht in dem Maße verantwortlich<br />

fühlte? Es bleiben noch viele<br />

offene Fragen, vor allem aber die<br />

Sorge, dass wir den Partner in<br />

Unkenntnis seiner anderen kulturbedingten<br />

Identität und unterschiedlichen<br />

Kommunikationsweise falsch einschätzen,<br />

ihn überfordern und an ihn<br />

unsere Maßstäbe anlegen, ihn überfremden.<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> und wir alle,<br />

die mit dem Anspruch auftreten, eine<br />

„Graswurzelpartnerschaft“ zu verwirklichen,<br />

elementare Bedürfnisse der<br />

Basis zu befriedigen, haben wir bei<br />

unseren Vorhaben stets die einfache<br />

Bevölkerung nach ihren Wünschen und<br />

Vorstellungen befragt? Oder haben wir,<br />

wenn auch nur teilweise, staatliche<br />

Vorgaben erfüllt, dem Staat somit in<br />

42<br />

elementaren Bereichen seiner staatlichen<br />

Aufgaben entlastet und dadurch<br />

Gelder für andere Bereiche, nicht<br />

immer übereinstimmend mit unseren<br />

Zielen, freigesetzt ? Vielleicht wäre es<br />

nützlich, einmal im Vorfeld von<br />

Projekten das Augenmerk auf eine<br />

Evaluierung zu richten und auch dafür<br />

Gelder bereitzustellen.<br />

Kirchenpartnerschaft Pfarreien<br />

Böhl und Iggelheim mit der<br />

Pfarrei Kaduha<br />

Am 1. Oktober 1989, am Tag des<br />

Erntedankfestes, war es soweit: Mit<br />

einem Handschlag besiegelten Abbé<br />

Nzabakurana und Pfarrer Hermann<br />

Schneider die Kirchenpartnerschaft<br />

zwischen der Pfarrgemeinde Kaduha in<br />

<strong>Ruanda</strong> und den beiden katholischen<br />

Kirchengemeinden von Böhl und Iggelheim.<br />

Zuerst waren monatelang auf<br />

vielen Ebenen beider Pfarreien intensive<br />

Gespräche geführt worden, um eine<br />

möglichst breite Akzeptanz und<br />

Mitarbeit zu erreichen. Schließlich entschied<br />

man sich zu einer gemeinsamen<br />

<strong>Partnerschaft</strong> mit einer Pfarrgemeinde<br />

in <strong>Ruanda</strong>, das mit <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

partnerschaftlich verbunden ist, und<br />

für Kaduha, da personell die Pestalozzi-Grundschule<br />

rege Kontakte zu<br />

Böhl-Iggelheim hatte und man sich<br />

dadurch Unterstützung und Hilfe<br />

erhoffte. So wurde durch eine<br />

Delegation der Pestalozzi-GS bei<br />

einem Besuch der Partnerschule März<br />

1989 die ersten Kontakte geknüpft und<br />

Gespräche bezüglich einer <strong>Partnerschaft</strong><br />

geführt.<br />

Es folgten rund vier partnerschaftlich<br />

erfolgreiche Jahre, da man in Abbé<br />

Alfred einen Gesprächspartner hatte,<br />

der sich voll und ganz in die<br />

<strong>Partnerschaft</strong> einbrachte, der die seltene<br />

Fähigkeit besaß, sich ein Stück weit<br />

in unsere Mentalität einzufühlen, und<br />

daneben in aller Offenheit seine<br />

Gedanken, auch kritische, äußerte. Ein<br />

reger Briefwechsel war die Folge,<br />

ebenso gegenseitige Besuche,<br />

Freundschaften entstanden. Kaduha<br />

wurde zur Ausgangsstation für viele<br />

Schulprojekte in der Pfarrei.<br />

Von Anfang an wurde Kaduha auf<br />

dreifache Art geholfen Da in dieser<br />

Gegend immer wieder Hungersnöte<br />

ausbrachen, wurde bei Bedarf durch<br />

Ankauf von Lebensmitteln, Versenden<br />

von Kleidung und Medikamentenspenden<br />

spontane Hilfe geleistet.<br />

Des weiteren wurden einige<br />

Einzelprojekte zunächst in bescheidenem<br />

Rahmen verwirklicht: Instandsetzung<br />

von mehreren Außenstationen<br />

der Pfarrei, Kauf von Nähmaschinen,<br />

Neubau der Primarschule Masagara,<br />

Bau einer Nähschule und deren<br />

Ausstattung ...<br />

Eine weitere Hilfe stellte ein längerfristiges<br />

finanzielles Engagement dar: die<br />

Bezahlung der damals 18 Katecheten.

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