SIMPACK User-Meeting 2000 in Konstanz

Events
Johannes Gerl
INTEC GmbH
SIMPACK User-Meeting 2000 in Konstanz
Am 4. und 5. April 2000 fand im Steigenberger-Inselhotel in Konstanz am Bodensee das 3. Simpack User-Meeting statt. INTEC brachte
die SIMPACK-Community auf den neuesten Stand der Informationen: Eben erschienene SIMPACK-Module, zukünftige Programmversionen
und die bevorstehende Umwandlung von INTEC zur Aktiengesellschaft waren die Highlights. Die SIMPACK-User gestalteten
mit neunzehn Vorträgen den Großteil der Veranstaltung. Am Ende herrschten bei den über achtzig Teilnehmern zwei Eindrücke vor:
die Freude an dem gelungenen User-Meeting und die Begeisterung über die Vorträge.
INTEC - Neue Produkte und neue
Märkte
Dr. Lutz Mauer eröffnete das SIM-
PACK User-Meeting 2000 mit der
Präsentation der Agenda und hieß
alle Teilnehmer herzlich willkommen.
Dr. Alex Eichberger präsentierte die
Entwicklung von SIMPACK seit dem
letzten User-Meeting im Herbst 1998.
Die letzten beiden Jahre sei es gelungen,
neben dem Ausbau von SIMPACK
Wheel/Rail, SIMPACK Automotive + in
der Automobilindustrie zu etablieren.
Die Zahl der Installationen von SIM-
PACK wächst immer noch um 50%
stärker als der Gesamtmarkt auf dem
CAE-Sektor. Dies ist umso erstaunlicher
als die Aktivitäten sich bis dato fast
ausschließlich auf Europa konzentrierten,
wo SIMPACK-User durch ein
internationales Support-Team in der
Firmenzentrale in Weßling unterstützt
werden.
Durch die Anfang 2000 begonnene
Kooperation mit dem amerikanischen
Softwarehaus ALTAIR steht SIMPACK
nunmehr auch der amerikanische
und japanische Markt offen. Um dem
Wachstum der Firma Rechnung zu tragen
und um für weitere Entwicklungssprünge
von SIMPACK die Grundlage
zu schaffen, wird INTEC sich im kommenden
Jahr in eine Aktiengesellschaft
umwandeln.
Vertriebs- und Marketingleiter Johannes
Gerl gab eine Übersicht von den
neuen Programmodulen, die zuletzt
für SIMPACK entwickelt wurden. Diese
sind das Interface zu I-deas (FE- und
CAD-Paket) und das Interface zu
AMESim und SIMPACK Optimisation.
Load-X-Port, eine neue Schnittstelle
zum Export von Lasten aus SIMPACK
nach FE-Programmen wurde vom
verantwortlichen Entwickler Dr. Stefan
Dietz vorgestellt.
Entwicklungsleiter Dr. Wolfgang Trautenberg
schließlich kündigte die neue
SIMPACK Zwischenversion 8.5 an und
gab einen Ausblick auf die neue Major
Release 9.0.
SIMPACK - Hardware-in-the-Loop
SIMPACK hat eine Funk tiona li tät, mit
der man beliebige Modelle in FORT-
RAN-Code exportieren kann. Hierdurch
zeigt SIMPACK optimale Voraussetzungen
für einen Code-Generator für
den Mech anikteil von Hardware-inthe-Loop-Simulationen.
Herr Neubeck
vom FKFS gab in seinem Vortrag einen
umfassenden Überblick der Potentiale,
welche in diesem Bereich in SIMPACK
stecken: beispielsweise die automatische
Code-Konvertierung in C und
der Anschluß von SIMPACK-Modellen
an den MATLAB Realtime Workshop,
welcher beim FKFS bereits mehrfach
in Projekten für die Industrie durchgeführt
wurde.
Partner-Software
Demnächst neu in SIMPACK verfügbar
ist das Swift-Tyre Model von TNO.
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Swift benutzt zur Abbildung der Reib-
eigenschaften denselben Ansatz wie
MF-Tyre, also die Magic Formula nach
Prof. Pajeka. Die höherfrequente Reifendynamik
wird allerdings durch ein
Ringmodell abgebildet, welches über
diskrete Federn und Dämpfer mit der
Nabe verbunden ist.
ALTAIR, neuer Distributionspartner
für SIMPACK in den USA und in Japan,
stellte das Interface MotionView
- Simpack vor, welches den ALTAIReigenen
Pre- und Post-Processor für
Au tomotive-Mehrkörpermodelle an
SIMPACK anbindet.
Kontakt, Kometen und Skispringer
Der späte Nachmittag des ersten Tages
brachte einen ebenso unterhaltsamen
wie seitens der verwendeten Simulationstechnologie
beeindruckenden
Ausklang. Dr. Hilchenbach vom Max-
Planck-Institut für Aero nomie zeigte
SIMPACK-Mo del le des Kometen-Landers
Rosetta, welcher in zwanzig Jahren
auf dem Kometen Wirtanen landen
soll. Herr Lehner von der TU-München
zeigte Bio-Mechanik-Modelle, welche
zur Ver besserung von Skistiefeln und
Skibindungen für konventionelle und
für Curving-Skier verwendet wurden.
Volker Quarz von der Technischen
Universität Dresden lieferte einen
Überblick über die Kontaktmodelle in
SIMPACK, eingesetzt beispielsweise bei
der Simulation einer keilge sicherten
Rohrladung bei Kurvenfahrt.
SIMPACK Wheel/Rail
Die Kundenvorträge zu SIMPACK
Wheel/Rail zeigten die gesamte Bandbreite
eines ausgereiften und leistungsstarken
Produkts, das die Marktführerschaft
beansprucht.
Christoph Weidemann von der Bochumer
Verein Verkehrstechnik GmbH ging
die Simulation gummigefederter Eisenbahnräder
an. Diese Simulation ordnet
sich in den Forschungsbereich ein, läßt
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sich aber dennoch ohne Neupro grammier
un gen mit dem serienmäßigen
Simpack Rad-Schiene-Kontaktmodell
durchführen.
Pier Wiersma von NS Technisch Onderzoek
zeigte Simulationen, welche
begleitend zu Messungen an einer
Weiche durchgeführt wurden und sich
als „sehr nützlich zum Verständnis der
Meßergebnisse“ erwiesen. Vor allem
die Planung weiterer Messungen ließ
sich durch den Einsatz der Simulation
effektiv gestalten.
Im Zentrum des Vortrages von Michael
Seibert von der Siemens Duewag Schienenfahrzeuge
GmbH stand ein Fahrwerk
nach dem Halbdrehgestellprinzip,
also ein Drehgestell, dessen zwei
Rahmen für bessere Bogengängigkeit
gelenkig miteinander verbunden sind.
Er verglich das Halbdrehgestellfahrwerk
mit einem konventionellen und
einem Ein zel rad-Doppelfahrwerk. Die
Simu lations ergebnisse stellten Verschleiß,
Stabilität und Fahrkomfort der
einzelnen Konzepte gegenüber.
Karl Tillmetz und Dr. Bernd Kessler von
Adtranz (CH) AG zogen schließlich
alle Register eines modernen Simulationstools
mit einem ausgereiften
Wheel/Rail-Plugin. Durch den Import
von FE-Modellen von Wagenkästen
in SIMPACK wurde bereits bei einer
Reihe von Fahrzeugen der Fahrkomfort
deutlich verbessert. Diese Simulationen
zusammen mit Know-How und
Erfahrung in der Meßtechnik sind der
entscheidende Schritt zum Digitalen
Proto typen im Schienenfahrzeugbau,
der ein enormes Potential im Bereich
Kostensenkung bietet.
Download der Vorträge vom SIMPACK User-Meeting 2000 :
http://www.simpack.de/html/infodesk/UM2000/user_meeting.html

SIMPACK Automotive +
SIMPACK Automotive + ist während der
letzten beiden Jahre mit inzwischen
über fünfzig Installationen zu einem
Standard-Werkzeug in der Automobilindustrie
geworden. Entsprechend
waren zum ersten Mal die Vorträge aus
dem Automobilbereich in der Überzahl
- viele davon mit Berichten über ausgesprochene
High-End-Anwendungen.
Den Auftakt machte Prof. Kovanda, von
der Czech Technical University Prag. Ein
konzeptioneller Vergleich zwischen
den Fahrwerken eines Porsche Carrera
und eines Honda Accord Coupé wurde
an der TU Prag im Rahmen einer Studienarbeit
durchgeführt, jeweils mit
Gesamtfahrzeugmodellen mit elastokinematischen
Achsfüh rungen.
Heinz Weinfurter vom Ingenieurbüro
Dr. Hirschberg, Steyr, simulierte mit
SIMPACK Automotive + Extremfahrmanöver
von Sattelzügen der Firma MAN
Nutzfahrzeuge. Die detaillierten Modelle
von Zugmaschine und Auf iegern,
unter anderem mit tor sions elastischem
Rahmen, brachten auch bei Fahrmanö-
vern nahe an der Kipp grenze eine bril-
liante Übereinstimmung von Versuch
und Simulation.
Bei der MAN Nutzfahrzeuge AG wird
SIMPACK Automotive + für zahlreiche
Komponenten bishin zu Gesamtfahrzeugsimulationen
mit elastischen, FEmodellierten
Rahmen und Achskomponenten
eingesetzt. Thomas Ille zeigte
Teilmodelle von Antriebssträngen,
Motoren mit Lagern, Aufhängungen
und dem neuen Produkt Trucknology
Generation bei Prüf stands ve rsuchen.
Imre Boros von der DaimlerChrysler
AG demonstrierte den Einsatz von
SIMPACK in der Nutzfahrzeugbranche
des Konzerns an Beispielen. Hier zeigte
er die Lösung spezieller Problemstellungen
wie Taumelschwingungen des
Motorblocks, des Getriebeblocks und
der Lenkungspendel mittels Simpack.
Weiter sprach er von der Einbindung
von SIMPACK in die Prozeßkette bei
der Fahrzeugent wicklung, wie z.B. bei
der Entwicklung von Fahr dynamikre ge-
lungs syste men (ESP), der Wendekreisbe-
rech nung und der Lastkollektivermitt-
lung für FE-Berech nungen.
Lauri Ohra-Aho zeigte die SIMPACK-Ak-
tivitäten bei der Ford AG. Angefangen
mit den ersten Lizenzen von SIMPACK
1997 wird SIMPACK Automotive + heute
für Gesamtfahrzeugsimulationen, zum
Teil mit elastischem Karosseriekörper,
und als Verbund des SIMPACK Solvers
mit ALTAIR’s Mo tionView zur Analyse
von Radaufhängungen eingesetzt.
Das nächste Usermeeting wird im No-
vember 2001 stattfinden. Wir würden
uns freuen, wenn Sie daran teilnehmen
würden.
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Dr. Lutz Mauer: Eröffnung
Dr. Alex Eichberger: Neue Märkte
Johannes Gerl: Neue Produkte
Dr. Stefan Dietz: Fembs 6
Dr. Wolfgang Trautenberg:
SIMPACK 8.5 und 9
Das Auditorium
Thomas Ille, MAN Nutzfahrzeuge
Dr. Bernd Kessler, ADtranz Schweiz
Imre Boros, DaimlerChrysler Nutzfahrzeuge
Pier Wiersma, NS Technisch Onderzoek