Jahresbericht 2006 - Kinderschutzbund Cloppenburg
Jahresbericht 2006 - Kinderschutzbund Cloppenburg
Jahresbericht 2006 - Kinderschutzbund Cloppenburg
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die lobby für kinder<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2006</strong><br />
des Deutschen<br />
<strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />
Kreisverband <strong>Cloppenburg</strong> e.V.<br />
Deutscher<br />
<strong>Kinderschutzbund</strong><br />
Kreisverband <strong>Cloppenburg</strong> e.V.<br />
Wilke-Steding-Str. 3<br />
49661 <strong>Cloppenburg</strong><br />
Tel.: 0 44 71 / 8 72 52<br />
Fax: 0 44 71 / 93 12 09<br />
E-mail: dksb-clp@t-online.de<br />
www.kinderschutzbund-cloppenburg.de
Impressum:<br />
- 2 -<br />
Herausgeber: Deutscher <strong>Kinderschutzbund</strong><br />
Kreisverband <strong>Cloppenburg</strong> e.V.<br />
Redaktion: Dr. Irmtraud Kannen, Birgit Frey,<br />
Christine Middendorf<br />
Fotos: Privat, MT, NWZ, CW / CS
- 3 -<br />
Inhaltsverzeichnis Seite<br />
1. Vorwort 4<br />
2. Mitgliederversammlung 5<br />
3. Personal 5<br />
3.1. Hauptamtliche Mitarbeiterin 5<br />
3.2. Neue Honorarfachkräfte 5<br />
4. Tag der gewaltfreien Erziehung 6<br />
5. Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit 7<br />
5.1. Vorstellung der Tätigkeiten 7<br />
5.2. Elternabende und Fortbildung 8<br />
5.3. Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder” 8<br />
5.4. Theaterprojekt 9<br />
5.5. Netzwerkarbeit 10<br />
5.6. Pressearbeit 11<br />
6. Beratung / Familientherapie 12<br />
7. Kontakt- und Sorgentelefon 13<br />
8. Kooperation mit dem Kreisjugendamt 14<br />
9. Weitere Aktionen 15<br />
9.1. Ferienpassaktion 15<br />
9.2. Kindersachenflohmarkt 15<br />
9.3. Aktion zum Weltkindertag 16<br />
9.4. Kinderfreundlichkeitspreis 17<br />
9.5. Weihnachtssterne – Aktion 18<br />
10. Dank für die ehrenamtliche, finanzielle und ideelle Unterstützung 19<br />
11. Geschenkidee: „Spenden statt schenken“ 20
1. Vorwort<br />
- 4 -<br />
Liebe Mitglieder,<br />
liebe Freundinnen und Freunde des <strong>Kinderschutzbund</strong>es,<br />
Im letzten Jahr machten mehrere Fälle von dramatischer Kindesvernachlässigung<br />
Schlagzeilen, die auch beim <strong>Kinderschutzbund</strong> in <strong>Cloppenburg</strong> für Diskussionen gesorgt<br />
haben. Könnte ein Fall Kevin aus Bremen auch im Landkreis <strong>Cloppenburg</strong> passieren? Hier gibt<br />
es zwar keine vergleichbaren sozialen Brennpunkte wie in den großen Städten, aber<br />
Vernachlässigung und Kindeswohlgefährdung kommen auch in unserem Landkreis vor, mit<br />
steigender Tendenz. Der <strong>Kinderschutzbund</strong> <strong>Cloppenburg</strong> reagiert darauf, indem er seine<br />
Fachkräfte der Sozialpädagogischen Familienhilfe und der Intensiven Sozialpädagogischen<br />
Einzelbetreuung durch Supervision, Teambesprechungen und Fortbildungen in ihrer<br />
Fachlichkeit stärkt. Bei einem Treffen der Kreisvorstände in Hannover habe ich die<br />
Empfehlungen des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es zur fachgerechten Handhabung des<br />
Schutzauftrages bei Kindeswohlgefährdung kennen gelernt und im Laufe dieses Jahres sollen<br />
sie bei uns in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt umgesetzt werden. Zur Zeit planen<br />
wir eine Qualifizierung von MitarbeiterInnen in Tageseinrichtungen zur besseren Einschätzung<br />
und Abwendung von Kindeswohlgefährdung.<br />
Zum Thema Kinderarmut hat der <strong>Kinderschutzbund</strong> <strong>Cloppenburg</strong> an der bundesweiten<br />
Fähnchenaktion teilgenommen. Für jedes Kind in unserem Landkreis, das auf<br />
Sozialhilfeniveau leben muss, wurde am 24.9.<strong>2006</strong> ein blaues Fähnchen in den Stadtpark<br />
gesteckt. In Zeitungsinterviews und auf einer Podiumsdiskussion war die Position des<br />
<strong>Kinderschutzbund</strong>es zu diesem Thema gefragt.<br />
Auch in diesem Jahr haben wir wieder den Kinderfreundlichkeitspreis verliehen, zwei Mal<br />
einen Kindersachenflohmarkt organisiert, an der Ferienpassaktion der Stadt <strong>Cloppenburg</strong><br />
teilgenommen und am Tag der gewaltfreien Erziehung an einem Aktionsstand mit einer<br />
Gewaltfrei-Rallye auf die Problematik der Gewalt in der Erziehung aufmerksam gemacht. Viel<br />
Arbeit hatten wir mit unserer Weihnachtsstern-Aktion, die uns 1000 € Spenden eingebracht<br />
hat. Neben der professionellen Unterstützung von Frau Frey und Frau Middendorf erforderten<br />
unsere Aktionen viel ehrenamtliches Engagement, für das ich mich hiermit herzlich<br />
bedanken möchte.<br />
Danken möchte ich auch unseren ehrenamtlichen Telefonberaterinnen, den weiteren hauptamtlichen<br />
MitarbeiterInnen und Honorarfachkräften für ihre verlässliche und gute Arbeit, den<br />
Mitgliedern des Vorstands für ihre kollegiale Unterstützung und den SpenderInnen, die mit<br />
ihren kleinen und großen Spenden unsere wichtige Arbeit jedes Jahr unterstützen.<br />
Den Leserinnen und Lesern wünsche ich, dass sie unseren <strong>Jahresbericht</strong> mit Interesse und<br />
Freude lesen und uns weiterhin in unserem Engagement für Kinder unterstützen.<br />
Dr. Irmtraud Kannen<br />
( Vorsitzende )
2. Mitgliederversammlung<br />
- 5 -<br />
Auf der letzten Mitgliederversammlung im März <strong>2006</strong> wurde die bisherige Beisitzerin<br />
des Vorstandes Waltraud Sperveslage verabschiedet. Sie war ebenfalls mehrere Jahre<br />
als Telefonberaterin des Sorgentelefons unseres Kreisverbandes tätig und wurde auch<br />
gleichzeitig aus diesem Kreis verabschiedet. Der <strong>Kinderschutzbund</strong> dankt Frau<br />
Sperveslage an dieser Stelle noch einmal herzlich für ihren ehrenamtlichen Einsatz.<br />
3. Personal<br />
3.1. Hauptamtliche Mitarbeiterinnen<br />
Frau Renate Weykopf ( Diplom-Pädagogin ) konnte ihre Stundenanzahl von bislang<br />
29,00 Std. ab Oktober <strong>2006</strong> auf 38,50 Std. aufstocken.<br />
3.2. Neue Honorarfachkräfte<br />
Birte Lüdders<br />
( 27 Jahre, Dipl.-Päd. )<br />
Seit Februar <strong>2006</strong> ist Frau Lüdders als Honorarfachkraft für den DKSB,<br />
<strong>Cloppenburg</strong> e.V. tätig und hat seitdem zwei Fälle zur Sozialpädagogischen<br />
Familienhilfe übernommen. Hauptberuflich arbeitet sie als<br />
Jugendbildungsreferentin für den Verband christlicher PfadfinderInnen in<br />
Oldenburg.<br />
Gabriele Lingemann<br />
( 46 Jahre, Dipl.-Soz.päd. )<br />
Seit März <strong>2006</strong> ist Frau Lingemann als Honorarfachkraft für unseren<br />
Kreisverband im Einsatz. Sie hat insgesamt vier Fälle – drei<br />
Sozialpädagogische Familienhilfen und eine Erziehungsbeistandschaft –<br />
übernommen. In Kürze wird Gabriele Lingemann in <strong>Cloppenburg</strong> als<br />
Selbstständige die Beratungspraxis „Blickwinkel“ eröffnen; dort wird sie<br />
lösungsorientierte, individuelle Kurzzeitberatungen anbieten.<br />
Gudrun Lüdders<br />
( 54 Jahre, Dipl.-Päd. )<br />
Seit Juli <strong>2006</strong> ist Frau Lüdders als Honorarfachkraft für den DKSB in CLP<br />
tätig; sie hat zwei Fälle – eine Sozialpädagogische Familienhilfe und eine<br />
Erziehungsbeistandschaft – übernommen. Hauptberuflich ist Frau<br />
Lüdders ansonsten mit einem geringen Stundenkontingent als Lehrerin an<br />
der BBS am Museumsdorf, CLP im Bereich Sozialpflege tätig.
- 6 -<br />
4. Tag der gewaltfreien Erziehung<br />
Am 30.04. jeden Jahres begeht der <strong>Kinderschutzbund</strong> den „Tag der gewaltfreien<br />
Erziehung“. Auch in diesem Jahr machten wir mit einem Informations- und<br />
Mitmachstand am 29.04.06 in der <strong>Cloppenburg</strong>er City auf diese Thema aufmerksam.<br />
In einer „Gewaltfrei-Rallye“ konnten Erwachsene und Kinder ihre Haltung zur Gewalt<br />
bei verschiedenen Erziehungsmaßnahmen einschätzen. Zu den in der Tabelle notierten<br />
Aussagen sollten sie sich entscheiden, ob es für sie „Gewalt“ ( = das sollte man<br />
in der Erziehung nicht anwenden ) oder „keine Gewalt“ ( = das ist in der Erziehung<br />
legitim ) bedeutet.<br />
Erwachsene Kinder<br />
Gewalt keine G. Gewalt keine G.<br />
Einem Kind Hausarrest oder Ausgehverbot geben: 9 14 10 15<br />
Ein Kind anschreien: 21 6 25 4<br />
Einem Kind die FreundInnen verbieten: 19 3 26 3<br />
Ein Kind auslachen, verspotten o. lächerlich machen: 22 1 21 6<br />
Einem Kind einen Klaps auf die Finger oder<br />
auf den Po geben: 15 10 23 4<br />
Ein Kind heftig durchschütteln: 24 0 30 0<br />
Einem Kind das Fernsehen oder den Computer verbieten: 4 21 5 18<br />
Ein Kind von gemeinsamen Unternehmungen der<br />
Familie ausschließen: 17 6 27 1<br />
Ein Kind einen Tag lang anschweigen: 21 2 28 0<br />
Einem Kind eine Ohrfeige geben: 22 2 31 1<br />
Einem Kind das Taschengeld entziehen: 7 18 6 16<br />
Einem Kind eine Tracht Prügel verpassen: 23 0 24 3<br />
Am Infostand ergaben sich noch viele, interessante Gespräche mit PassantInnen zum<br />
Thema. Die Mitarbeiterinnen des <strong>Kinderschutzbund</strong>es waren erschrocken, wie viele<br />
Leute die Ansicht vertraten, dass ihnen erhaltene Prügel angeblich in der Kindheit<br />
nicht geschadet haben.
- 7 -<br />
5. Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
5.1. Vorstellung der Tätigkeiten<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> besuchte unsere Kreisverbandsleiterin Frau Frey wieder Schulen zwecks<br />
Vorstellung des <strong>Kinderschutzbund</strong>es und speziell des Kontakt- und Sorgentelefons.<br />
Die Kinder in den verschiedenen Orten des Landkreises verfolgten die Informationen<br />
jeweils mit großer Aufmerksamkeit. Zum Schluss erhielten alle SchülerInnen wieder<br />
das unten abgebildete Lesezeichen.<br />
Beim DKSB in <strong>Cloppenburg</strong> informierten sich über unseren Kreisverband – neben<br />
Fachkräften und Privatpersonen – auch eine Firmlingsgruppe aus Emstek, sowie ein<br />
neuer Pastoralreferent aus demselben Ort.
- 8 -<br />
5.2. Elternabende und Fortbildung<br />
Frau Frey referierte im Jahr <strong>2006</strong> Elternabende zu den folgenden Themen: „Wie<br />
schütze ich mein Kind vor sexuellem Missbrauch?“ „Trotzalter“ und „Grenzen setzen<br />
und konsequent sein, aber wie“? Das letztgenannte Erziehungsthema war besonders<br />
häufig gefragt. Bei vielen Eltern ist eine große Erziehungsunsicherheit zu spüren. Die<br />
Veranstaltungen in den Eltern- und Kindgruppen, Kindergärten etc. waren in den Orten<br />
<strong>Cloppenburg</strong>, Bösel, Neuscharrel, Friesoythe, Bevern, Liener und Ramsloh jeweils sehr<br />
gut besucht.<br />
Darüber hinaus hielt unsere Präventionsfachkraft im Jahr <strong>2006</strong> auch eine<br />
Fortbildung für Erzieherinnen des Diakonie – Kindergartens „Die Arche“ in<br />
<strong>Cloppenburg</strong> zur Thematik „Sexueller Missbrauch“.<br />
5.3. Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder“<br />
<strong>2006</strong> führte Frau Frey drei Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder“ durch. Von<br />
Januar bis März <strong>2006</strong> in <strong>Cloppenburg</strong>, von Mai bis Juli <strong>2006</strong> in Bösel und von<br />
September bis Dezember <strong>2006</strong> in <strong>Cloppenburg</strong>. Es wurden 24 Eltern mit insgesamt<br />
53 Kindern durch die Elternkurse erreicht. Die Nachfrage bezüglich der<br />
Erziehungskurse hat sich kontinuierlich gesteigert.<br />
( NWZ vom 12.07.<strong>2006</strong> )
5.4. Theaterprojekt<br />
- 9 -<br />
Bereits zu siebten Mal engagierten wir am 29.06.<strong>2006</strong> das Mathom – Theater aus Melle<br />
mit seinem pädagogisch wertvollen Stück „Finger weg Julia“ zur Prävention von<br />
Sexuellem Missbrauch. Veranstaltungsort für zwei Aufführungen war in diesem Jahr die<br />
Grundschule Garrel. SchülerInnen und LehrerInnen der Grundschulen Garrel, Varrelbusch<br />
/ Falkenberg, Tweel und Beverbruch / Nikolausdorf nahmen begeistert daran teil.<br />
Den vorbereitenden Elternabend zum Theaterprojekt hielt Frau Frey am 22.06.<strong>2006</strong> in<br />
der Grundschule Garrel; es nahmen nahezu 100 Eltern und LehrerInnen interessiert<br />
daran teil.<br />
( MT vom 30.06.<strong>2006</strong> )
5.5. Netzwerkarbeit<br />
- 10 -<br />
Unsere Präventionsfachkraft ist weiterhin – zwecks Vertretung der Institutionen und<br />
Mitarbeit – im Netzwerk „Kinder ohne Gewalt“ und im Arbeitskreis<br />
„Sexualpädagogik“ vertreten. Mit den Kolleginnen des letztgenannten Arbeitskreises<br />
wurde das gemeinsam erarbeitete Projekt „Herzenssachen“ ( Alles rund um das<br />
Thema Liebe ) - sowohl am Schulzentrum Leharstraße, CLP als auch an der Marien-<br />
Hauptschule, CLP – für Schülerinnengruppen durchgeführt. Nähere Einzelheiten hierzu<br />
sind im untenstehenden Presseartikel nachzulesen.<br />
Darüber hinaus wurden mit dieser Arbeitsgruppe im Sommer <strong>2006</strong> Jugendfilmtage in<br />
Kooperation mit dem <strong>Cloppenburg</strong>er Kino angeboten. Für Jugendliche wurden die<br />
Filme „Mississippi – Fluss der Hoffnung“, „Das erste Mal“ und „Crazy“ gezeigt. Im<br />
Kinofoyer präsentierten sich die beteiligten Institutionen mit Informationsständen.<br />
( <strong>Cloppenburg</strong>er Wochenblatt vom 08.02.<strong>2006</strong> )<br />
( MT vom 01.07.2005 )
5.6. Pressearbeit<br />
- 11 -<br />
Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für die gute Zusammenarbeit mit der<br />
hiesigen Presse: Dem <strong>Cloppenburg</strong>er Wochen- und Sonntagsblatt, der<br />
Münsterländischen Tageszeitung, der Nordwest-Zeitung und dem Stadtgespräch.<br />
Exemplarisch haben wir nachtstehend wieder einen zur Presse gegebenen Bericht<br />
aufgeführt.<br />
Präventionsarbeit <strong>2006</strong> im Landkreis <strong>Cloppenburg</strong><br />
<strong>Kinderschutzbund</strong> <strong>Cloppenburg</strong> zieht positive Bilanz<br />
Die Präventionsarbeit des Deutschen <strong>Kinderschutzbund</strong>es, Kreisverband <strong>Cloppenburg</strong> e. V. wurde auch im Jahr <strong>2006</strong> im<br />
ganzen Landkreis CLP erfolgreich weitergeführt. Zu den Präventionsangeboten gehören vor allem: das Referieren von<br />
Elternabenden in Kindergärten und Grundschulen zu diversen Fragen der Erziehung, Durchführung von Fortbildungen für<br />
Tagesmütter, ErzieherInnen und LehrerInnen, Organisation eines Theaterprojektes zur Prävention von Sexuellem Missbrauch,<br />
Schulbesuche zwecks Vorstellung der Institution und speziell des Kontakt- und Sorgentelefones in den einzelnen Schulklassen,<br />
die Durchführung der Elternkurse „Starke Eltern – Starke Kinder“, Projekt- und Mitarbeit im Arbeitskreis „Sexualpädagogik“<br />
und im Netzwerk „Kinder ohne Gewalt“, etc..<br />
„Besonders häufig wurde im Jahr <strong>2006</strong> das Thema „Grenzen setzen und konsequent sein, aber wie?“ für Elternabende<br />
gebucht“, so die Kreisverbandsleiterin Birgit Frey, welche beim DKSB die Präventionsarbeit durchführt. „Eine große<br />
Erziehungsunsicherheit ist bei vielen Eltern zu spüren“, so Frey weiter. Eltern fühlen sich in Buchhandlungen durch das Angebot<br />
zahlreicher Erziehungsratgeber erschlagen; dieses meldeten viele Erziehungsberechtigte der Fachkraft zurück. Bezüglich des<br />
Grenzensetzens fehlt es häufig an klaren Aussagen den Kindern gegenüber. Um Konflikte zu vermeiden, haben manche Eltern<br />
die Tendenz, ganz vorsichtig in Frageform zu erziehen. Hierzu nachstehend zwei Beispiele von Elternaussagen den Kindern<br />
gegenüber: „Meinst Du nicht auch, dass es nun Zeit für Dich ist, ins Bett zu gehen?“ oder „Bist Du nicht auch der Ansicht,<br />
jetzt genug ferngesehen zu haben?“ Die Antworten der Kids liegen auf der Hand und die anschließenden Endlosdiskussionen<br />
sind vorprogrammiert. Hilfreiche, diesbezügliche Erziehungstipps können dann auch wieder im neuen Jahr - über<br />
Terminvereinbarungen von Elternabenden - in der DKSB-Geschäftsstelle gebucht werden.<br />
Der Elternkurs „Starke Eltern – Starke Kinder“ hat sich für die bisherigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer als sehr hilfreich<br />
herausgestellt. Die folgende Aussage „Diesen Kurs sollte man allen Eltern empfehlen“ war stets von Müttern und Vätern am<br />
Ende des Kurses zu hören. Das ganze Jahr über bietet der <strong>Kinderschutzbund</strong> <strong>Cloppenburg</strong> „Starke Eltern – Starke Kinder“ an.<br />
Im Januar 2007 startet wieder ein nächster Kurs; Interessierte können sich ab sofort wieder beim <strong>Kinderschutzbund</strong> anmelden.<br />
Bei den Schulbesuchen in den einzelnen Klassen wurden die Kinder und Jugendlichen jeweils mit einbezogen, indem sie von<br />
der Präventionsfachkraft gefragt wurden, aus welchen Gründen sich wohl Kinder an das Sorgentelefon des<br />
<strong>Kinderschutzbund</strong>es wenden? Ihre jeweiligen Ideen und Vorstellungen dazu wurden berücksichtigt und besprochen. Zum<br />
Abschluss erhielten alle Schülerinnen und Schüler ein Lesezeichen mit der Rufnummer und Erreichbarkeit des Kontakt- und<br />
Sorgentelefons.<br />
Gemeinsam mit den Kolleginnen des Arbeitskreises „Sexualpädagogik“ wurden zwei Projekte durchgeführt und auf diesem<br />
Weg zahlreiche Jugendliche erreicht. Das Projekt „Herzenssachen (Alles rund um das Thema Liebe)“ wurde jeweils für jugendliche<br />
Mädchengruppen in zwei Schulen angeboten. Darüber hinaus wurden gemeinsam Jugendfilmtage zur Thematik<br />
„Sexualität, Liebe, Freundschaft“ - in Kooperation mit dem <strong>Cloppenburg</strong>er Kino - organisiert und begleitet.<br />
Unser Kreisverband beteiligte sich auch am 24.09.<strong>2006</strong> im <strong>Cloppenburg</strong>er Stadtpark mit einem Informations- und<br />
Mitmachstand am Familientag des Oldenburger Münsterlandes. Viele Familien konnten sich über unsere Angebote und über<br />
unsere Aktion „Flagge zeigen für jedes arme Kind im Landkreis <strong>Cloppenburg</strong>“ informieren.<br />
Insgesamt wurden durch die durchgeführte Präventionsarbeit im Jahr <strong>2006</strong> an die 2000 Eltern und Fachkräfte,<br />
sowie über 5000 Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Landkreis <strong>Cloppenburg</strong> erreicht.
- 12 -<br />
6. Beratung / Familientherapie<br />
Das Beratungsangebot unserer Familientherapeutin Susanne Tannrath stand<br />
Ratsuchenden im Jahr <strong>2006</strong>, 3 x monatlich - i. d. R. dienstags von 13.30 bis 17.30<br />
Uhr - zur Verfügung.<br />
Gesamtzahl der Anmeldungen: 19<br />
Zum ersten Termin nicht erschienen: 2<br />
Gesamtzahl der Fälle: 22<br />
- davon übernommen aus dem Jahr 2005: 2<br />
- davon abgeschlossen im Jahr <strong>2006</strong>: 20<br />
- übernommen ins Jahr 2007: 2<br />
Beratene Personen insgesamt: 41<br />
- davon Frauen: 20<br />
- davon Männer: 6<br />
- davon Kinder / Jugendliche: 15<br />
- Einzelberatung: 7<br />
- Paarberatung: 1<br />
- Familienberatung / -therapie: 11<br />
- Institutionsberatung (Schule / Kiga): 2<br />
Überweisungskontext:<br />
- Kinderarzt: 1<br />
- Jugendamt: 1<br />
- Schule: 1<br />
- SelbstmelderInnen: 12<br />
- Kontakt u. Sorgentelefon: 5<br />
- Familienhilfe: 2<br />
Anlass der Beratungen:<br />
- Erziehungsprobleme: 9<br />
- Schulprobleme: 1<br />
- Sexueller Missbrauch/Verdacht: 5<br />
- Einnässen: 1<br />
- Trennung/Scheidung/Sorgerecht: 4<br />
- Paarprobleme 1<br />
Häufigkeit der Beratungskontakte:<br />
- 1 x in 9 Fällen<br />
- 2 x bis 5 x in 9 Fällen (Dauer: 1- 3 Monate)<br />
- 6 x bis 10 x in 4 Fällen (Dauer: 4 – 12 Monate)
- 13 -<br />
7. Kontakt- und Sorgentelefon<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> standen unserem Kreisverband insgesamt 15 Telefonberaterinnen –<br />
am Kontakt- und Sorgentelefon für Kinder, Jugendliche und Eltern – zur Verfügung.<br />
Das Sorgentelefon ist nach wie vor montags, dienstags und donnerstags in der Zeit<br />
von 16.00 – 18.00 Uhr besetzt. Zu den Zeugnisausgaben im Winter und Sommer<br />
wurde das Telefon jeweils wieder zusätzlich geschaltet. Inhaltlich ging es<br />
Ratsuchenden im Jahr <strong>2006</strong> häufig um familiäre und schulische Probleme.<br />
Zum Telefon gibt es noch ergänzend zu sagen, dass ab Juli <strong>2006</strong> neue Busaufkleber<br />
mit der Werbung für das Kontakt- und Sorgentelefon an den Bussen der Firma<br />
Hanekamp angebracht wurden.<br />
( Foto: privat )
- 14 -<br />
8. Kooperation mit dem Kreisjugendamt<br />
Im Jahr <strong>2006</strong> wurden vom DKSB, Kreisverband <strong>Cloppenburg</strong> - im Auftrag des<br />
Jugendamtes, Landkreis <strong>Cloppenburg</strong> - die nachstehenden Fälle von insgesamt elf<br />
MitarbeiterInnen ( 5 Hauptamtliche und 6 Honorarfachkräfte ) übernommen:<br />
Gesamtanzahl in <strong>2006</strong>: 45 Fälle<br />
Sozialpädagogische Familienhilfe ( § 31 KJHG ):<br />
30 Fälle<br />
Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung ( § 35 KJHG ):<br />
4 Fälle<br />
Erziehungsbeistandschaft ( § 30 KJHG ):<br />
9 Fälle<br />
Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und<br />
Jugendliche ( § 35 a KJHG ):<br />
2 Fälle<br />
Die Einsatzorte im Landkreis <strong>Cloppenburg</strong> verteilten sich auf:<br />
<strong>Cloppenburg</strong>, Barßel, Bösel, Cappeln, Essen, Friesoythe, Garrel, Lastrup, Lindern,<br />
Löningen und Saterland.
9. Weitere Aktionen<br />
9.1. Ferienpassaktion<br />
- 15 -<br />
In den Sommerferien <strong>2006</strong> führten wir ebenfalls wieder 2 x die beliebte „Rallye mit<br />
Schatzsuche“ in Kooperation mit dem Museumsdorf CLP durch. So fanden unsere<br />
beiden Ferienpassaktionen am 25.07. und 22.08.<strong>2006</strong> statt; die Termine waren mit<br />
25 Kindern pro Veranstaltung wieder umgehend ausgebucht.<br />
9.2. Kindersachenflohmarkt<br />
Unsere diesjährigen, organisierten Flohmärkte für Kindersachen fanden am 18.03.<br />
und am 07.10.<strong>2006</strong> in der Paul-Gerhardt-Grundschule, CLP statt. Kaum waren die<br />
jeweiligen Anmeldetermine über die Presse bekannt gegeben, liefen die<br />
„Telefondrähte“ beim DKSB heiß, so dass über 100 Verkaufsstände innerhalb von drei<br />
Tagen vergeben waren<br />
( MT vom 10.10.<strong>2006</strong> )
- 16 -<br />
9.3. Aktion zum Weltkindertag<br />
Zum Weltkindertag <strong>2006</strong> beteiligte sich unsere Einrichtung am 24.09.<strong>2006</strong> mit<br />
einem Informations- und Mitmachstand im <strong>Cloppenburg</strong>er Stadtpark am Familientag<br />
des Oldenburger Münsterlandes. Unter dem Motto „Flagge zeigen für jedes arme<br />
Kind“ machten wir in dem Zusammenhang an der bundesweit angebotenen<br />
<strong>Kinderschutzbund</strong> – Aktion mit. So wurden auf den Landkreis <strong>Cloppenburg</strong> bezogen<br />
1.897 Fähnchen symbolisch für jedes Kind, welches in dieser Region auf<br />
Sozialhilfeniveau leben muss, in die Rasenfläche des Stadtparks gesteckt.<br />
( Fotos (2): privat )<br />
(
- 17 -<br />
9.4. Kinderfreundlichkeitspreis<br />
Zum 12. Mal wurde am 12.12.<strong>2006</strong> im Kreishaus <strong>Cloppenburg</strong> unser<br />
Kinderfreundlichkeitspreis verliehen. Herr Raker begrüßte alle Gäste und nachdem<br />
der Landrat Herr Eveslage ebenfalls ein paar Grußworte an alle TeilnehmerInnen gerichtet<br />
hatte, moderierte Frau Dr. Kannen die weitere Veranstaltung und nahm die<br />
Preisverleihung vor. Der 1. Preis wurde wieder geteilt und ging zum einen an Herrn<br />
Bürgermeister a.D. Johannes Budde, Barßel und die Elterninitiative für die neue<br />
„Kinderkrippe LütjeLü“ in Barßel und zum anderen an die Lehrkräfte und pädagogischen<br />
MitarbeiterInnen der Paul-Gerhardt-Grundschule, CLP für das „Gute<br />
Ganztagsschulkonzept“. Der Anerkennungspreis ging an Angela und Peter Funk des<br />
Markant-Marktes, CLP für die Aktionen „Gesunde Mahlzeiten“.<br />
( Foto: privat )
- 18 -<br />
9.5. Weihnachtssterne - Aktion<br />
Im Dezember <strong>2006</strong> ließen wir von der Bäckerei Frerker Weihnachtssterne backen, die<br />
wir anschließend weihnachtlich verpackten, um sie an Firmen für Advents- und / oder<br />
Weihnachtsfeiern weiter zu verkaufen. Rund 50 % des Verkaufserlöses kam dem<br />
<strong>Kinderschutzbund</strong> zugute. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal<br />
an die ehrenamtlichen „Verpackungshelferinnen“, die insgesamt 1.300 Sterne eingepackt<br />
und verziert haben.<br />
( Foto: privat )
- 19 -<br />
10. Dank für die ehrenamtliche, finanzielle und ideelle<br />
Unterstützung<br />
Unser Dank geht an Alle, die die Arbeit des <strong>Kinderschutzbund</strong>es CLP e.V. auch im Jahr<br />
<strong>2006</strong> ehrenamtlich, finanziell und ideell unterstützt haben. Zu nennen seien hier:<br />
Unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen<br />
Amtsgericht <strong>Cloppenburg</strong> Landessparkasse zu Oldenburg, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Anne-Frank-Schule, Molbergen Landfrauenverein, <strong>Cloppenburg</strong><br />
AOK, Die Gesundheitskasse, <strong>Cloppenburg</strong> Landkreis <strong>Cloppenburg</strong><br />
Behrens K., Friseur, <strong>Cloppenburg</strong> Maximillian´s Bueno, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Bildungswerk CLP e.V., <strong>Cloppenburg</strong> Münsterländische Tageszeitung, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Blömer W. GmbH, Malerbetrieb, Höltinghausen Nordwest - Zeitung, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Breuer H., Elektro Lichtwelt, <strong>Cloppenburg</strong> Oldenburgische Landesbank AG, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Büssing M., Elektro Sanitär u. Heizung, <strong>Cloppenburg</strong> Ostendorf G., Büro, <strong>Cloppenburg</strong><br />
<strong>Cloppenburg</strong>er Wochen- bzw. Sonntagsblatt, Clp Paul - Gerhardt - Grundschule, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Fleming & Wendeln, Landhandel, Garrel Rebo GmbH, Motorgeräte, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Gemeinde Cappeln Schomaker A., Omnibus GmbH & Co. KG, Lohne<br />
Gemeinde Molbergen Seniorenbüro BW CLP e.V., <strong>Cloppenburg</strong><br />
Hanekamp GmbH, ÖPNV - Linienverkehre, Clp St. Augustinus - Kindergarten, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Jacobsen, Nutzfahrzeuge GmbH, <strong>Cloppenburg</strong> St. Pius-Stift, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Joh. Berssenbrügge KG, <strong>Cloppenburg</strong> Stadt <strong>Cloppenburg</strong><br />
Kath. BW Essen Stadtgespräch, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Kath. BW Lindern Südbeck Autohaus GmbH, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Kindergarten Die Arche, <strong>Cloppenburg</strong> Teich Autohaus GmbH, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Kindergarten Pusteblume, Ramsloh Thien M., <strong>Cloppenburg</strong> für Förderverein „Kleiner Stern"<br />
Kindergarten St. Anna, Bösel Volksbank Essen - Cappeln eG, Cappeln<br />
Kindergarten St. Jakobus, Ramsloh Volksbank, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Kindergarten St. Raphael, Bösel Volkshochschule, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Koba-Hair, Konetzka & Bauhaus, <strong>Cloppenburg</strong> Weigel GmbH, Großhandel, <strong>Cloppenburg</strong><br />
Kreisverkehrswacht <strong>Cloppenburg</strong> e.V. Weßmann Dr. H., Frauenarzt, Clopppenburg<br />
Kuper Bernhard, Omnibusbetrieb, Markhausen Wilmering G. GmbH, Omnibusbetrieb, Vechta<br />
Ein herzliches Dankeschön geht ebenfalls wieder an die privaten SpenderInnen, die<br />
wir aus Datenschutzgründen hier nicht aufführen können.
- 20 -<br />
11. Geschenkidee: „Spenden statt schenken“<br />
Aktion „Spenden statt schenken“<br />
Die Geschenkidee für runde Geburtstage oder Jubiläen<br />
Beim <strong>Kinderschutzbund</strong> <strong>Cloppenburg</strong> e.V. können sich Geburtstagskinder, Jubilare etc.<br />
auch ein abgebildetes Spendenhäuschen ausleihen, um unter dem Motto „Spenden<br />
statt schenken“ für den guten Zweck zu sammeln. Wer schon alles hat und wem so<br />
recht kein Geschenkwunsch einfällt, kann auf der Geburtstagsfeier ein DKSB-<br />
Holzhäuschen aufstellen und die Gäste bitten, statt eines Geschenkes, eine Spende für<br />
den <strong>Kinderschutzbund</strong> mitzubringen. Diese kann dann direkt in das eigene<br />
Spendenhäuschen des <strong>Kinderschutzbund</strong>es gelegt werden. Die Spenden kommen dann<br />
anschließend direkt der zahlreichen Aufgabengebiete des <strong>Kinderschutzbund</strong>es<br />
<strong>Cloppenburg</strong> zugute. Der Kreisverband freut sich über jede Spende. Wer ein Häuschen<br />
für das nächste Fest ausleihen möchte, wendet sich bitte von montags bis freitags von<br />
9.00 – 12.00 Uhr, unter der Rufnummer 04471/87252, direkt an die Geschäftsstelle<br />
des <strong>Kinderschutzbund</strong>es.<br />
( Foto: privat )