Festschrift - Feuerwehr Stadelhofen
Festschrift - Feuerwehr Stadelhofen
Festschrift - Feuerwehr Stadelhofen
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www.ffw-stadelhofen.de 24. - 27. Juni 2011<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Stadelhofen</strong><br />
<strong>Festschrift</strong><br />
1901 – 2011<br />
110 Jahre<br />
Retten - Löschen - Bergen - Schützen
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
2 3<br />
Begrüßung<br />
Herzlich Willkommen!<br />
Die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
feiert in diesen Tagen ihr<br />
110-jähriges Bestehen.<br />
Sie gehört damit zu den jüngeren<br />
Wehren der Region. Und obwohl sie<br />
in einem kleinen Ort mit 176 Einwohnern<br />
beheimatet ist, kann sie<br />
auf die stolze Zahl von 65 Mitgliedern<br />
blicken.<br />
Dass die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
gut in die Dorfgemeinschaft<br />
eingebunden ist, zeigt auch<br />
die große Unterstützung durch die<br />
Bevölkerung bei diesem Fest. An<br />
dieser Stelle möchten wir uns herzlich<br />
bei allen Helfern bedanken!<br />
Die Vereinsmitglieder demonstrieren<br />
ihre Verbundenheit mit der <strong>Feuerwehr</strong><br />
auch außerhalb der Ortsgrenze.<br />
Wir freuen uns deshalb sehr, dass<br />
zahlreiche <strong>Feuerwehr</strong>en ihr Kommen<br />
für unser Fest zugesagt haben. Ihnen<br />
gilt unser kameradschaftlicher Gruß!<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Den Sponsoren, Festlieferanten und<br />
Behörden danken wir für die gute<br />
Zusammenarbeit.<br />
Für die Zukunft hoffen wir auf ein<br />
weiterhin engagiertes Miteinander<br />
im Verein und in der Dorfgemeinschaft.<br />
Mögen die „Altgedienten“<br />
Vorbild sein für die Jugend, gemäß<br />
dem Wahlspruch der <strong>Feuerwehr</strong>en:<br />
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur<br />
Wehr“.<br />
Allen Gästen, Mitgliedern und Helfern<br />
wünschen wir schöne Stunden<br />
auf dem 110-jährigen Gründungsfest<br />
der <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong>!<br />
Peter Kraft Heribert Sendelbach<br />
1. Vorstand 1. Kommandant
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
4 5<br />
Grußwort des Schirmherrs<br />
Die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> feiert<br />
in diesem Jahr ihr 110-jähriges Gründungsfest.<br />
Dazu gratuliere ich im Namen der<br />
Kreisbrandinspektion und des Kreisfeuerwehrverbandes<br />
Main-Spessart<br />
herzlich.<br />
Zu diesem Jubiläum spreche ich allen<br />
Mitgliedern der <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
meinen Dank und meine<br />
Anerkennung für ihre Hilfsbereitschaft<br />
in der Vergangenheit und in<br />
der Gegenwart aus.<br />
Der Aufgabenbereich der <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
hat sich im Laufe der Zeit erweitert.<br />
Stand in früheren Jahren die<br />
Brandbekämpfung im Vordergrund,<br />
so haben die Einsätze zur technischen<br />
Hilfeleistung und zum Schutz<br />
unserer Umwelt zugenommen. Dies<br />
bedeutet, dass eine umfangreiche<br />
und intensive Ausbildung für das<br />
Aufgabenspektrum der <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
erforderlich ist. Durch die Kenntnisse<br />
der örtlichen Gegebenheiten<br />
und Gefahrenpunkte sind die Ortsfeuerwehren<br />
ein wichtiger Bestandteil<br />
der Gefahrenabwehr.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Die aktive Jugendarbeit der Freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> ist ein<br />
Grundstein für den Fortbestand der<br />
Wehr und wird durch den demographischen<br />
Wandel der Bevölkerung in<br />
Zukunft noch mehr an Bedeutung<br />
gewinnen.<br />
Möge das 110-jährige Gründungsfest<br />
der <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> Ansporn,<br />
Motivation und Verpflichtung<br />
sein, sich auch in der Zukunft für den<br />
Dienst am Nächsten bereit zu zeigen,<br />
gemäß unserem Wahlspruch „Gott<br />
zur Ehr dem Nächsten zur Wehr“.<br />
Der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
wünsche ich zum Jubiläum<br />
alles Gute, viel Erfolg und dem Fest<br />
einen guten Verlauf.<br />
Herzlichen Dank für die Ehre, Euer<br />
Schirmherr bei diesem Jubiläum zu<br />
sein.<br />
Manfred Brust<br />
Kreisbrandrat
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
6 7<br />
Grußwort des Landrats<br />
Liebe Mitglieder der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong>,<br />
sehr geehrte Gäste,<br />
wer auf eine so lange Geschichte<br />
wie die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
zurückblickt, der hat allen<br />
Grund stolz zu sein. 110 Jahre erfolgreich<br />
zu meistern, ist keineswegs<br />
selbstverständlich und verdient Anerkennung.<br />
Dazu darf ich Ihnen ganz<br />
herzlich gratulieren!<br />
In aller Regel aber werden in einem<br />
so langen Zeitraum nicht nur Höhen<br />
erklommen, sondern auch Tiefen<br />
durchschritten. Doch gab es in <strong>Stadelhofen</strong><br />
immer wieder Mitglieder,<br />
die ihren Verein aus den Tiefen herausgeholt<br />
und in eine gesicherte Zukunft<br />
geführt haben. Sie alle haben<br />
dies ehrenamtlich und mit großem<br />
Engagement getan. Kein Wunder<br />
also, dass die <strong>Feuerwehr</strong> seit jeher<br />
fest im Ort verankert ist.<br />
Waren lange Zeit nur <strong>Feuerwehr</strong>männer<br />
in Ausbildung und Einsatz<br />
aktiv, so sind heute auch Frauen und<br />
Jugendliche ein unverzichtbarer Bestand.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Sie alle tragen gemeinsam dazu bei,<br />
dass die Bürgerinnen und Bürger<br />
von <strong>Stadelhofen</strong> im Notfall auf genügend<br />
und gut ausgebildete <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />
zählen können.<br />
Ich danke allen, die in den vergangenen<br />
Jahrzehnten an verantwortungsvoller<br />
Stelle mitgearbeitet haben,<br />
sowie allen ehrenamtlichen<br />
Mitgliedern, die durch ihr Zusammenwirken<br />
und ihre stete Einsatzbereitschaft<br />
eine funktionstüchtige<br />
und verlässliche Wehr bilden.<br />
Ich wünsche der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Stadelhofen</strong> weiterhin den Zusammenhalt,<br />
den ein Verein braucht<br />
und immer wieder junge Leute, die<br />
sich für das <strong>Feuerwehr</strong>leben begeistern.<br />
Thomas Schiebel<br />
Landrat des Landkreises Main-Spessart
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
8 9<br />
Grußwort des Bürgermeisters<br />
110 Jahre Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Heißt auch: 110 Jahre Dienst am Nächsten!<br />
Im Alltag bedeutet das, alles stehen<br />
und liegen lassen, wenn die Sirene<br />
oder der Piepser geht, weil es<br />
brennt oder technische Hilfeleistung<br />
gebraucht wird. Immer für die Mitmenschen,<br />
immer ohne zu fragen,<br />
ob jemand Schuld hat oder ob der<br />
Einsatz mit Gefahr für Leib und Seele<br />
verbunden ist.<br />
Um diesen Dienst am Menschen leisten<br />
zu können, braucht es neben viel<br />
ehrenamtlichem Engagement auch<br />
die Bereitschaft, viel Zeit in die Ausbildung<br />
zu investieren. Die notwendigen<br />
Abläufe müssen immer wieder<br />
trainiert werden, um die Einsatzbereitschaft<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> ist dafür<br />
gut gerüstet, hat sie doch als erste<br />
Wehr in unserem Stadtgebiet Frauen<br />
aufgenommen und auch frühzeitig<br />
in die Ausbildung der Jugendlichen<br />
investiert. Wir versuchen, unsere<br />
Ortswehren, die auch im <strong>Feuerwehr</strong>konzept<br />
der Zukunft ihren festen<br />
Platz haben, mit der dafür notwendigen<br />
Ausrüstung auszustatten.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Mein Dank und meine Anerkennung<br />
gilt allen Verantwortlichen – Kommandanten,<br />
Stellvertreter, Jugendwarte,<br />
aber auch den Vorstandschaften<br />
des <strong>Feuerwehr</strong>vereins – die über<br />
die Jahrzehnte die <strong>Feuerwehr</strong> geführt<br />
und zusammen gehalten haben.<br />
Das gemeinsam getragene Fest<br />
ist ein gutes Zeichen, dass das auch<br />
in Zukunft gelingen wird.<br />
Allen Gästen ein herzliches Willkommen<br />
im kleinsten Stadtteil der Stadt<br />
Karlstadt, der feiern kann, wie kaum<br />
ein zweiter Ort; für beste Unterhaltung<br />
und Verpflegung ist sicher gesorgt.<br />
Mit dem Wahlspruch der <strong>Feuerwehr</strong><br />
„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur<br />
Wehr“ grüßt Sie herzlich<br />
Ihr<br />
Dr. Paul Kruck<br />
Erster Bürgermeister
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum 110-jährigen und<br />
allen Gästen viel Vergnügen.<br />
Bäckerei -Konditorei -Stehcafé<br />
Albrecht Otter<br />
Muttertal 2 - 97857 Urspringen<br />
10 11<br />
Festprogramm<br />
Freitag, 24. Juni 2011<br />
20:30 Uhr Beatabend<br />
mit „Dynamite“<br />
Samstag, 25. Juni 2011<br />
19:00 Uhr Festbetrieb<br />
mit der „Trachtenkapelle Heßlar“<br />
Sonntag, 26. Juni 2011<br />
8:30 Uhr Festgottesdienst<br />
in der Kirche „Maria Himmelfahrt“<br />
anschließend Weißwurstfrühstück im Festzelt<br />
mit „Die Rohrbacher“<br />
11:30 Uhr Mittagessen (Rindfleisch mit Meerrettich)<br />
13:30 Uhr Festzug durch den Ort<br />
anschließend Festbetrieb<br />
mit den „Waldzeller Musikanten“<br />
15:30 Uhr Schauübung der FFW Karlstadt<br />
Montag, 27. Juni 2011<br />
14:00 Uhr Familiennachmittag<br />
Kinderprogramm mit dem Spielmobil<br />
18:00 Uhr Grillhaxen und Schäufele<br />
19:00 Uhr Stimmungsabend<br />
mit „Die Wiesenfelder“<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong>
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Die erste Seite des Protokollbuchs zeugt von der Gründung der Freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> im Jahr 1901.<br />
12 13<br />
Anno 1901<br />
Die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
wurde am 9. Juni 1901 gegründet.<br />
Die erste Eintragung im<br />
Protokollbuch hat folgenden Wortlaut:<br />
„Gründung einer freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />
betreffs: Gelegentlich der<br />
heutigen Visitation der bisherigen<br />
Pflichtfeuerwehr durch Kreisfeuerwehrausschussmitglied<br />
Franz Huttner<br />
aus Gerolzhofen wurde der Wert und<br />
Zweck einer freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />
besprochen und nach eingehender<br />
Beratung beschlossen, eine freiwillige<br />
<strong>Feuerwehr</strong> zu errichten und sogleich<br />
den Eintritt in den Bayerischen Landesverband<br />
durch schriftliche Anmeldung<br />
zu erwirken. […]“<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Chronik der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
<strong>Stadelhofen</strong>, vom „Heißen Berg“ aus betrachtet.<br />
Bei der Gründung zählte die Wehr<br />
25 Mitglieder.<br />
Die Aufnahme in den Landesfeuerwehrverband<br />
wurde mit einem amtlichen<br />
Schreiben des Bayerischen<br />
Landesfeuerwehrausschusses aus<br />
München vom 15. Juni 1901 bestätigt.<br />
Von der Gemeinde wurde ein Spritzenwagen<br />
angeschafft, der neben<br />
einigen Ledereimern und einer<br />
Hand- und Rückenspritze für eine<br />
nötige Brandbekämpfung zur Verfügung<br />
stand.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
14 15<br />
Chronik<br />
10 Pfennig Vereinsbeitrag<br />
Die erste Versammlung der Freiwilligen<br />
<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> fand<br />
am 28. Juli 1901 statt. Lehrer Josef<br />
Eichelsbacher hielt im Protokoll fest:<br />
„Bei der heutigen Versammlung der<br />
<strong>Feuerwehr</strong>mitglieder wurden dieselben<br />
mit den Satzungen und Dienstvorschriften<br />
vertraut gemacht indem<br />
ihnen diese vorgelesen und erklärt<br />
wurden mit der Aufforderung dieselben<br />
genauestens zu beachten. Außerdem<br />
wurden ihnen auch die Ehrenbezeugungen<br />
in und außer Dienst<br />
bekannt gegeben.“<br />
In einer weiteren Versammlung am<br />
18. August 1901 wurde festgelegt,<br />
einen Vereinsbeitrag von zehn Pfennig<br />
im Monat einzuführen.<br />
In einer Ausschusssitzung am<br />
9. März 1902 wurde außerdem festgelegt:<br />
“Am hohen Geburtstagsfest<br />
seiner königlichen Hoheit, des Prinzregenten<br />
Luitpold, dem Gottesdienst<br />
in Uniform beizuwohnen“<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Auswirkungen des 1. Weltkriegs<br />
In den Kriegsjahren 1914 bis 1918<br />
wurden viele Wehrmänner zum<br />
Kriegsdienst herangezogen. Erst am<br />
21. Januar 1919 ist im Protokollbuch<br />
der Wehr wieder eine Zusammenkunft<br />
vermerkt. Es wurden acht neue<br />
Mitglieder in die Wehr aufgenommen<br />
und die Zahl der Mitglieder auf<br />
insgesamt 24 beziffert. Es wurde beschlossen,<br />
jährlich einen Trauergottesdienst<br />
für die gefallenen Kameraden<br />
stattfinden zu lassen.<br />
Disziplinlose Kameraden<br />
In den Jahren bis 1922 und 1923<br />
scheint die Disziplin der <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />
nachgelassen zu haben. Es<br />
wurden drastische Maßnahmen gegen<br />
unentschuldigtes Fernbleiben<br />
bei den Übungen und Versammlungen<br />
getroffen. So musste laut Protokoll<br />
jeder Säumige 100 Mark als<br />
Buße in die Vereinskasse zahlen.<br />
Die steigende Inflation machte sich<br />
bei den Beiträgen stark bemerkbar.<br />
Der Vereinsbeitrag betrug 100 Mark<br />
im Jahr!
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Mitglieder und Ehrendamen der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> 1931.<br />
Vielleicht ein Hinweis, dass in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum doch gefeiert wurde?<br />
16 17<br />
Chronik<br />
Wurde gefeiert? Oder nicht?<br />
Bis zum 24. Januar 1926 – das Datum<br />
für eine Generalversammlung<br />
mit Neuwahlen – sind im Protokollbuch<br />
keine Einträge zu finden. Über<br />
die Durchführung eines Festes zum<br />
25-jährigen Bestehen der <strong>Feuerwehr</strong><br />
hatte man lange und ausführlich diskutiert.<br />
Im Protokoll wurde abschließend<br />
vermerkt:<br />
„Wegen allgemeiner Geldnot und<br />
der Weltkrisis wird von der Feier des<br />
25-jährigen Gründungsfestes der<br />
Wehr Abstand genommen und auf<br />
Weiteres verschoben.“<br />
Sicht auf <strong>Stadelhofen</strong> von der Flurabteilung „Herrmauer“<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Am 23. Januar 1927 wurde die Anschaffung<br />
einer fahrbaren Spritze<br />
beschlossen. Außerdem setzte man<br />
den monatlichen Vereinsbeitrag auf<br />
20 Pfennig fest. Von diesem Betrag<br />
sollte die Hälfte in einen „Fond“<br />
gegeben werden, um dadurch einen<br />
kleinen Beitrag zur Feier des<br />
25-jährigen Bestehens der <strong>Feuerwehr</strong><br />
aufzubauen. Diese Feier sollte<br />
laut einstimmigen Beschluss der<br />
Versammlung im Juni stattfinden.<br />
In keinem der nachfolgenden Protokolle<br />
wird allerdings etwas über diese<br />
Feierlichkeiten berichtet, so dass<br />
nicht gesagt werden kann, ob diese<br />
überhaupt, und wenn ja, wie sie<br />
stattgefunden haben.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
18 19<br />
Chronik<br />
Sterbekasse, Ehrenmitglieder und die „Geldlage“<br />
1928 verzeichnete die Wehr 29 aktive<br />
und 5 passive Mitglieder. Einstimmig<br />
beschloss man die Eröffnung<br />
einer „Sterbekasse“. Aus dieser sollten<br />
den Hinterbliebenen von Mitgliedern<br />
30 Mark bezahlt werden.<br />
Bereits im kommenden Jahr wurde<br />
jedoch diese Sterbekasse - wiederum<br />
einstimmig – abgeschafft. Die<br />
Gründe hierfür sind nicht bekannt.<br />
Am 2. Februar 1930 ernannte man<br />
erstmals in der Geschichte der Wehr<br />
„Ehrenmitglieder“. Es waren dies Johann<br />
Müller, Rudolf Winzenhörlein,<br />
Friedrich Kraft, Leonhard Gerling,<br />
Georg Borst, Georg Loschert, Valentin<br />
Amend und Georg Reinhard. Wie<br />
und in welcher Form diese Ehrung<br />
stattgefunden hatte, ist allerdings<br />
nirgends vermerkt.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
In den nächsten beiden Jahren<br />
mussten die bei einer Inspektion<br />
beanstandeten Steigergurte und<br />
Spritzenmannschaftsgurte erneuert<br />
werden. Auf Grund der „Geldlage“<br />
in der Vereinskasse einigte man sich<br />
mit der Gemeinde darauf, dass die<br />
Spritzenmannschaftsgurte aus der<br />
<strong>Feuerwehr</strong>kasse zu zahlen sind, die<br />
Kosten für die Steigergurte von der<br />
Gemeindekasse getragen werden.<br />
Am 10. Februar 1935 ernannten die<br />
Mitglieder der <strong>Feuerwehr</strong> in ihrer<br />
Generalversammlung den langjährigen<br />
Vorstand Georg Konrad zum<br />
Ehrenvorstand. Er bekleidete dieses<br />
Amt seit 1928.<br />
Baum in der Flur, östlich von <strong>Stadelhofen</strong>
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Chronik<br />
Umorganisation der 1930er Jahre<br />
Eine außerordentliche Ausschusssitzung<br />
wurde am 10. Dezember<br />
1935 einberufen. Folgender Wortlaut<br />
ist hier im Protokollbuch vermerkt:<br />
„Betreff: Übergang der Ortsfeuerwehr<br />
in Gemeindefeuerwehr.<br />
Auf Grund der Vollzugsbestimmungen<br />
zu den Satzungen des Landesfeuerwehrverbandes<br />
Ziff. 10 Abs. 2 A<br />
gemäß der Ziff. 11 § 2 letzter Satz der<br />
Mustersatzung der Freiw. <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
vom 1.12.35 fand in der heutigen<br />
Ausschußsitzung die Überführung<br />
der Ortsfeuerwehr in Gemeindefeuerwehr<br />
statt. Der Stand der freiwilligen<br />
Mitglieder ist 18 Mann. Die Kasse<br />
schloß ab mit 55,04 Mark in der <strong>Feuerwehr</strong>kasse<br />
<strong>Stadelhofen</strong>, in Händen<br />
des Kassiers 1,70 Mark. Die Übergabe<br />
fand statt in Anwesenheit des bisherigen<br />
<strong>Feuerwehr</strong>ausschusses, des Gemeinderates<br />
und des Gemeindekassiers.“<br />
Diese Umorganisation wurde allerdings<br />
in einer Versammlung – im<br />
Protokoll „Generalappell“ genannt<br />
– am 9. Februar 1936 wieder zurückgenommen.<br />
Der Zeitgeist der Jahre bis zum<br />
Ausbruch des Krieges machte sich<br />
insofern bemerkbar, dass die Aufzeichnungen<br />
nun vom „Führer der<br />
Wehr Bürgermeister Sendelbach“<br />
unterzeichnet wurden und Zusammenkünfte<br />
der Wehrleute zum Thema<br />
„Weltanschauungsunterricht und<br />
Grußpflicht“ stattfanden.<br />
Im letzten Protokoll vor Kriegsbeginn<br />
vom 15. Januar 1939 ist zu lesen,<br />
dass „Bürgermeister und Führer<br />
der Wehr Sendelbach“ zum Bezirkshauptbrandmeister<br />
ernannt wurde<br />
und deshalb die kommissarische<br />
Leitung der Wehr <strong>Stadelhofen</strong> an Alfred<br />
Amend abgab.<br />
Aus den Kriegsjahren bis 1945 fehlen<br />
jegliche Aufzeichnungen. Ein kurzes<br />
Protokoll, allerdings ohne genaues<br />
Datum, nur mit der Jahreszahl 1945<br />
überschrieben, berichtet lediglich,<br />
dass von der Militärregierung der<br />
Aufbau der <strong>Feuerwehr</strong>en befohlen,<br />
und von der Gemeindeverwaltung<br />
August Rüb zum Kommandanten<br />
ernannt wurde.<br />
20 21<br />
Chronik<br />
„Wieder in Schuss“<br />
Zehn Jahre nach dem Ende des<br />
Zweiten Weltkrieges kam mit neuer<br />
Vereinsführung eine gewisse Aufbruchsstimmung<br />
in die gesamte<br />
Wehr. Ein Alarmplan wurde erstellt,<br />
die noch vorhandene Ausrüstung<br />
registriert, überprüft und ergänzt,<br />
ein Mitgliedsbeitrag von 3 DM für<br />
passive Mitglieder eingeführt, ein<br />
Kappenabend zur „Förderung der<br />
Kameradschaft und des Vereinslebens“<br />
abgehalten und eine Feier<br />
zum 55-jährigen Stiftungsfest beschlossen.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Kommandant Otto Liebler drängte<br />
gleich nach seiner Amtsübernahme<br />
darauf, das etwas herunter gekommene<br />
<strong>Feuerwehr</strong>gerätehaus wieder<br />
„in Schuss“ zu bringen. So wurde im<br />
Laufe des Jahres 1956 in Eigenleistung<br />
der Boden betoniert, die Wände<br />
verputzt, frisch gestrichen und<br />
neue Fenster eingebaut.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Mitglieder und Ehrendamen der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong>, 1956.<br />
22 23<br />
Chronik<br />
Feiern mit falscher Fahne<br />
Das 55-jährigen Stiftungsfest fand<br />
am 17. Juni 1956 statt. Dabei wurde<br />
die „alte Fahne im neuen Gewand“<br />
den Kameraden und der Öffentlichkeit<br />
präsentiert.<br />
Mit dieser Fahne hatte es allerdings<br />
eine besondere Bewandtnis. Eine<br />
eigene Fahne besaß die <strong>Feuerwehr</strong><br />
nicht. Eine neue konnte man sich<br />
nicht leisten. So nahm man kurzerhand<br />
die Standarte des Radfahrvereines<br />
„Concordia 1922 <strong>Stadelhofen</strong>“.<br />
Die Frauen des Dorfes und die als<br />
Ehrendamen ausgewählten jungen<br />
Mädchen nähten und stickten selber<br />
in mühseliger Handarbeit den Stoff<br />
mit dem Schriftzug „Freiw. <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Stadelhofen</strong>“.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Stolz wurde diese Fahne dann beim<br />
Fest gezeigt und beim Festzug durch<br />
das Dorf mitgeführt.<br />
Der Festbetrieb mit den Wehren aus<br />
den Nachbarorten fand auf der sogenannten<br />
„Kaufmannswiese“ in der<br />
Ortsmitte statt. Eine dort vorhandene<br />
Dreschhalle wurde als Unterstand<br />
für die Essenszubereitung und die<br />
Getränkeausgabe genutzt. Die Dorfmusikanten<br />
aus Duttenbrunn und<br />
Urspringen spielten auf und auf dem<br />
eigens aufgebauten Tanzpodium<br />
wurde lange und ausgiebig getanzt.<br />
Das Fest war ein voller Erfolg.<br />
Die Ehrendamen der<br />
Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong><br />
<strong>Stadelhofen</strong>, 1956.<br />
Von links nach rechts:<br />
Irmgard Becker, Brigitte<br />
Sichling, Maria Gerling,<br />
Sieglinde Glückler, Anita<br />
Becker und Rita Becker.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
24 25<br />
Chronik<br />
Brandserie in <strong>Stadelhofen</strong><br />
Bis zum Jahre 1957 war <strong>Stadelhofen</strong><br />
von Bränden verschont geblieben.<br />
Doch dann begann eine schwere<br />
Zeit, die heute noch als „Brandserie“<br />
bezeichnet wird.<br />
Im Spätsommer dieses Jahres brach<br />
in einer mit Stroh und Heu gefüllten<br />
Halle von Otto Kraft ein Feuer aus.<br />
Die Wehrmänner konnten ein Übergreifen<br />
des Feuers auf andere Gebäude<br />
verhindern, die Halle mit den<br />
Wintervorräten brannte allerdings<br />
ganz nieder.<br />
Im Spätherbst desselben Jahres<br />
brannte die Scheune von Herbert<br />
Duscha lichterloh. Auch hier konnte<br />
die <strong>Feuerwehr</strong> gegen die Flammen<br />
nicht viel ausrichten. Die Scheune mit<br />
den Heu- und Strohvorräten brannte<br />
bis auf die Grundmauern nieder. Tiere<br />
und Menschen kamen dabei nicht<br />
zu Schaden, und trotz des Wassermangels<br />
konnte verhindert werden,<br />
dass die Nebengebäude auch noch<br />
abbrannten. Die Ursache für beide<br />
Brände wurde nie geklärt.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Bei einem Großbrand am 22. Oktober<br />
1959 im Anwesen von Eugen<br />
Konrad brannten dessen Scheune<br />
und die Scheune von Ludwig Rüb<br />
nieder. Beide Scheunen waren aneinander<br />
gebaut und befanden sich<br />
praktisch unter einem Dach. Sie wurden<br />
ganz zerstört. Es entstand ein<br />
Schaden von etwa 100 000 DM. Das<br />
Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit<br />
gebracht werden. Bei diesem Brand<br />
wurde der Wassermangel durch die<br />
nicht vorhandene Wasserleitung<br />
und das Fehlen eines Feuerlöschteiches<br />
besonders deutlich. Um das<br />
Übergreifen des Feuers auf andere<br />
Gebäude verhindern zu können,<br />
musste mit Jauchefässern Wasser<br />
aus Duttenbrunn geholt werden.<br />
Auch bei diesem Brand blieb die Ursache<br />
ungeklärt.<br />
Die Diskussion um die Errichtung eines<br />
Feuerlöschteiches, den Bau der<br />
Wasserleitung und die Anschaffung<br />
einer Motorspritze beherrschten wegen<br />
dieses Brandes die Zusammenkünfte<br />
der nächsten Jahre.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
26 27<br />
Die Vorstandschaft 2011<br />
1. Vorstand<br />
2. Vorstand<br />
1. Kommandant<br />
2. Kommandant<br />
Kassier<br />
Schriftführerin<br />
Peter Kraft<br />
Volker Knorr<br />
Heribert Sendelbach<br />
Edgar Hämmelmann<br />
Bruno Götz<br />
Sabine Sendelbach<br />
Weitere Ämter<br />
Jugendwart Andreas Kraft<br />
Gerätewart Markus Mertel<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong>
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
28 29<br />
Der Festausschuss 2011<br />
Marco Brückner<br />
Bruno Götz<br />
Edgar Hämmelmann<br />
Volker Knorr<br />
Andreas Kraft<br />
Peter Kraft<br />
Markus Mertel<br />
Thomas Rüb<br />
Martin Scheiner<br />
Carina Sendelbach<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Heribert Sendelbach<br />
Sabine Sendelbach<br />
Bernd Seufert
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
30 31<br />
Die aktiven und passiven Mitglieder der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> 2011<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong>
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
32 33<br />
Die Jugendfeuerwehr 2011<br />
Die Jugendmannschaft mit Jugendwart. Es fehlt Lena Rüb.<br />
Jugendwart<br />
Mannschaft<br />
Andreas Kraft<br />
Julia Horn<br />
Jessica Lehofer<br />
Lena Rüb<br />
Simon Rüb<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Franziska Sendelbach<br />
(Jugendsprecherin)
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Mit Respekt<br />
und Dankbarkeit<br />
gedenken wir allen<br />
verstorbenen, gefallenen<br />
und vermissten Kameraden.<br />
Wir werden ihr Andenken stets in Ehren halten.<br />
34 35<br />
Vorstände und Kommandanten<br />
1. Vorstand<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
1901-1919 Martin Winzenhörlein<br />
1919-1928 Peter Kaufmann<br />
1928-1935 Georg Konrad<br />
1935-1939 Bürgemeister Sendelbach (in Personalunion)<br />
1939-1945 Alfred Amend (kommissarische Leitung, in Personalunion)<br />
1945-1955 August Rüb (bis 1952 wahrscheinlich in Personalunion)<br />
1955- 1967 Bürgemeister Philipp Kaufmann<br />
1967-1985 Vinzenz Kraft<br />
1985-1997 Erich Kraft (in Personalunion)<br />
1997-2008 Bernd Seufert<br />
seit 2008 Peter Kraft<br />
1. Kommandant (bis 1912 als „Hauptmann“ bezeichnet)<br />
1901 –1914 Josef Amend<br />
1914-1928 Josef Winzenhörlein<br />
1928 -1935 Franz Becker<br />
1935-1939 Bürgemeister Sendelbach (in Personalunion)<br />
1939-1945 Alfred Amend (kommissarische Leitung, in Personalunion)<br />
1945-1952 August Rüb (wahrscheinlich in Personalunion)<br />
1952-1955 Hugo Gerling<br />
1955- 1970 Otto Liebler<br />
1970-1997 Erich Kraft (ab 1985 in Personalunion)<br />
seit 1997 Heribert Sendelbach<br />
„in Personalunion“ = gleichzeitig Vorstand und Kommandant
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
36 37<br />
Chronik<br />
Die „Moderne“ hält Einzug<br />
Der lang ersehnte und oft geforderte<br />
Anhänger mit einer Tragkraftspritze<br />
wurde von der Gemeinde 1962 für<br />
30 000 DM angeschafft. Im gleichen<br />
Jahr stellte die Gemeinde das Geld<br />
für den Bau einer Löschwasserzisterne<br />
zur Verfügung. In Eigenleistung<br />
wurde diese Zisterne am Platz vor<br />
dem <strong>Feuerwehr</strong>gerätehaus gebaut.<br />
Sie fasst 400 Kubikmeter Löschwasser.<br />
Da in <strong>Stadelhofen</strong> zu dieser Zeit noch<br />
keine Wasserleitung vorhanden war,<br />
wurde das Wasser zum Auffüllen der<br />
Zisterne von der Karlstadter Wehr<br />
mit Tanklöschfahrzeugen nach <strong>Stadelhofen</strong><br />
gebracht.<br />
Als die Wehrleute einige Wochen danach<br />
eine Nassübung machen wollten,<br />
war das Wasser verschwunden.<br />
Man stellte fest, dass der Boden der<br />
Zisterne nicht ganz dicht geworden<br />
war und das Wasser davongelaufen<br />
ist. Die Familie Götz, an der Hauptstraße<br />
etwas unterhalb der Zisterne<br />
wohnend, wusste nun auch, woher<br />
die Feuchtigkeit in ihrem sonst so<br />
trockenen Keller gekommen war.<br />
Es brennt!<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Am 18.11.1963 wurde die <strong>Feuerwehr</strong><br />
zu einem Brand im Hof von Franz<br />
Rauch gerufen. Die Scheune und<br />
der Pferdestall standen in Flammen<br />
und waren nicht mehr zu retten. Das<br />
Übergreifen auf den Viehstall und<br />
das Haus konnten die Wehrleute allerdings<br />
verhindern. Die Ursache des<br />
Brandes konnte aber auch hier nicht<br />
geklärt werden.<br />
Nach umfangreichen Übungen an<br />
der neuen Motorspritze, die von<br />
Winfried Becker als Gerätewart<br />
betreut und gepflegt wurde, legten<br />
1964 erstmals zwei komplette<br />
Löschgruppen die Prüfung für das<br />
bronzene Leistungsabzeichen ab.<br />
Philipp Kaufmann wurde für seine<br />
langjährigen Verdienste als Vorstand<br />
zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
38 39<br />
Chronik<br />
Generationenwechsel<br />
Am 10. März 1970 legte Kommandant<br />
Otto Liebler nach 15 Jahren<br />
sein Amt nieder um es, wie er sagte,<br />
„in jüngere Hände abzugeben“. Erich<br />
Kraft wurde zum neuen Kommandanten<br />
gewählt, sein Stellvertreter<br />
wurde Arthur Glückler.<br />
Gleich nach diesem Wechsel begannen<br />
umfangreiche Übungen und<br />
Vorbereitungen für die Erreichung<br />
von Leistungsabzeichen. Von da an<br />
verging kaum ein Jahr, in dem nicht<br />
mehrere Gruppen die Prüfungen bis<br />
zur höchsten Stufe, „Gold Stufe fünf“<br />
ablegten.<br />
Luftaufnahme von <strong>Stadelhofen</strong><br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Für die Bevölkerung wurden Sammelbestellungen<br />
für Feuerlöscher<br />
organisiert, zwei gut besuchte<br />
1.-Hilfe-Kurse abgehalten, Uniformen<br />
erneuert und in Eigenleistung<br />
eine neue Decke in das <strong>Feuerwehr</strong>gerätehaus<br />
eingezogen.<br />
Das Amt des Kassiers wurde 1975 an<br />
Alex Gerling übergeben. Er kümmerte<br />
sich aber nicht nur um die Finanzen,<br />
sondern von diesem Zeitpunkt<br />
an um die Ausbildung der Wehrleute.<br />
Ihm ist zu einem großen Teil der<br />
gute Ausbildungsstand der Aktiven<br />
zu verdanken.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
40 41<br />
Chronik<br />
Ochs am Spieß und eine neue Glocke<br />
Höhepunkt des Jahres 1976 war das<br />
dreitägige Fest zum 75-jährigen Bestehen<br />
der Wehr. Die neu erbaute<br />
Lagerhalle der Firma Öchsner aus<br />
Unterleinach diente als Festhalle.<br />
Vorher war noch die kräftige Mithilfe<br />
der <strong>Stadelhofen</strong>er bei der Fertigstellung<br />
des Baues nötig, denn die Bauarbeiten<br />
hatten sich verzögert. Doch<br />
pünktlich zum ersten Juliwochenende<br />
konnten die Gäste in der geschmückten<br />
Halle begrüßt werden.<br />
Die Trachtenkapelle Sauer aus Stetten<br />
spielte am Samstag und Sonntag<br />
auf und am Montag sorgte die<br />
Jugendkapelle aus Greußenheim für<br />
Unterhaltung und Stimmung.<br />
Als besondere Attraktion gab es am<br />
Sonntag nach dem Festgottesdienst<br />
zum Mittagessen einen „Ochs am<br />
Spieß“. Der Gelbviehbulle war eigens<br />
dafür von Eugen Konrad gemästet,<br />
in der Metzgerei Loschert in Steinfeld<br />
geschlachtet und für den Spieß<br />
hergerichtet worden. Von weit her<br />
kamen die Gäste, um diese außergewöhnliche<br />
Mahlzeit zu probieren.<br />
Schwindelfreie unter den Besuchern<br />
konnten sich in den Korb der großen<br />
Löschleiter der <strong>Feuerwehr</strong> aus<br />
Karlstadt stellen und den Festbetrieb<br />
aus der Vogelperspektive verfolgen.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Nostalgiker kamen auf ihre Kosten<br />
beim „Probespritzen“ mit der einhundert<br />
Jahre alten Rückenspritze<br />
und einer Saugdruckspritze aus dem<br />
Jahre 1900.<br />
Vom Erlös des Festes wurde 1977<br />
eine neue Glocke für die Kirche gestiftet.<br />
Sie ist dem Schutzheiligen<br />
der <strong>Feuerwehr</strong>en, dem Hl. Florian<br />
geweiht und trägt die Umschrift:<br />
HL. FLORIAN, SCHUETZE UNS VOR<br />
FEUERGEFAHR.<br />
GESTIFTET VON DER FREIWILLIGEN<br />
FEUERWEHR STADELHOFEN<br />
Die gestiftete Glocke.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Chronik<br />
Steigende Mitgliederzahlen<br />
Eine Großübung mit den <strong>Feuerwehr</strong>en<br />
aus dem gesamten Stadtgebiet<br />
wurde in der Brandschutzwoche des<br />
Jahres 1979 in <strong>Stadelhofen</strong> durchgeführt.<br />
Von der Laudenbachquelle<br />
musste dabei in Abstimmung mit<br />
den anderen Wehren zu einem angenommenen<br />
Großbrand am Lagerhaus<br />
der Firma Öchsner in <strong>Stadelhofen</strong><br />
eine fünf Kilometer lange<br />
Schlauchleitung gelegt werden.<br />
Die nächsten Jahre waren geprägt<br />
durch viele örtliche Übungen und<br />
Schulungen, wieder als Vorbereitungen<br />
für zahlreiche Leistungsabzeichen.<br />
Immer wieder konnten neue<br />
Anwärter aufgenommen werden, so<br />
dass die Zahl der Mitglieder ständig<br />
anstieg.<br />
Bei der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> gab es die erste reine Frauengruppe im Stadtgebiet<br />
Karlstadt. Vorne von links: Birgit Scheiner, Marianne Knorr, Roswitha Sendelbach, Sonja Gerling,<br />
Erna Duscha. Hinten von lins: Sieglinde Glücker, Anja Messner, Ulrike Glückler, Hildegard Leimeister,<br />
Petra Kraft.<br />
42 43<br />
Chronik<br />
Frauenquote<br />
1981 traten erstmals junge Frauen<br />
in die Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
ein: Roswitha Sendelbach,<br />
Marianne Knorr, Hildegard Leimeister,<br />
Ulrike Glückler, Sieglinde Glückler,<br />
Birgit Scheiner, Sonja Gerling,<br />
Petra Kraft, Erna Duscha und Anja<br />
Messner.<br />
Kommandant Erich Kraft hatte die<br />
Frauen angeregt, zur <strong>Feuerwehr</strong> zu<br />
gehen und sich ausbilden zu lassen.<br />
Auch in <strong>Stadelhofen</strong> wurden die<br />
landwirtschaftlichen Betriebe mehr<br />
und mehr im Nebenerwerb bewirtschaftet,<br />
so dass ihm während des<br />
Tages durch die Abwesenheit der<br />
Männer der Brandschutz nicht mehr<br />
gewährleistet schien. Nach einigen,<br />
auch hitzigen Diskussionen, die unter<br />
den „<strong>Feuerwehr</strong>männern“ über<br />
dieses Ansinnen geführt wurden,<br />
begrüßten die Mitglieder der Wehr<br />
die Frauen dann doch herzlich in ihren<br />
Reihen.<br />
Kommandant Erich Kraft konnte am<br />
14. Mai 1982 stolz feststellen, dass<br />
erstmals im gesamten Stadtgebiet<br />
eine komplette Damengruppe eine<br />
<strong>Feuerwehr</strong>leistungsprüfung abgelegt<br />
hatte. Bürgermeister Werner<br />
Hofmann und Karlstadts „First<br />
Lady“ Marga Hofmann ließen es<br />
sich nicht nehmen, den Damen die<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
bronzenen Abzeichen persönlich<br />
zu überreichen. Kreisbrandrat Franz<br />
Gresers Kommentar: „Eine tadellose<br />
Leistung! Besonders beim Saugleitungskuppeln<br />
können die Damen so<br />
manchen Männern noch etwas vormachen“.<br />
Bei diesem ersten Leistungsabzeichen<br />
blieb es allerdings nicht. Die<br />
Frauengruppe erweiterte ständig<br />
ihr Können und legte die Prüfungen<br />
für das silberne und goldene<br />
Leistungsabzeichen ab. Die meisten<br />
der Frauen brachten es bis zur „Endstufe<br />
Gold vier“. Den ausgeprägten<br />
Zusammenhalt dieser Gruppe zeigt,<br />
die Tatsache, dass Petra Kraft, obwohl<br />
sie in der Zwischenzeit in Leverkusen<br />
wohnte, zu Übungen und<br />
zum Ablegen der Prüfungen eigens<br />
nach <strong>Stadelhofen</strong> kam.<br />
Das Fest zum 80-jährigen Bestehen<br />
wurde aus organisatorischen Gründen<br />
erst an Pfingsten 1982 gefeiert.<br />
Die Frauengruppe konnte dabei<br />
ihre neue Uniform vorstellen (s. Bild<br />
links) und Kommandant Erich Kraft<br />
darauf verweisen, dass von den 170<br />
Einwohnern des Ortes 45 Frauen<br />
und Männer aktive Mitglieder bei<br />
der <strong>Feuerwehr</strong> sind.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Die brennende Scheune, die am 21. April 1987 gelöscht werden musste.<br />
Berichterstattung über das Fest 1991.<br />
44 45<br />
Chronik<br />
Jugend vor!<br />
Im März des Jahres 1985 gründete<br />
Kommandant Kraft eine eigene Jugendfeuerwehr.<br />
Als Jugendwart engagierte<br />
sich Alfred Becker. Unter<br />
seiner Leitung legten erstmals zehn<br />
Jugendliche – sieben Mädchen und<br />
drei Jungen – die Jugendleistungsspange<br />
erfolgreich ab und insgesamt<br />
nahmen 36 Frauen und Männer<br />
an verschiedenen Prüfungen zu<br />
Leistungsabzeichen teil, das waren<br />
23 Prozent der gesamten Bevölkerung.<br />
Viel Arbeit für die <strong>Feuerwehr</strong>...<br />
Im Jahre 1987 musste der Trockenturm<br />
erneuert und ein neues Tor am<br />
<strong>Feuerwehr</strong>haus angebracht werden,<br />
außerdem halfen die Mitglieder der<br />
Wehr tatkräftig viele Stunden bei<br />
der Generalsanierung der Kirche mit.<br />
Am 21. April 1987 brach in der<br />
Scheune von Sieglinde und Helmut<br />
Rüb ein Brand aus. Die Scheune, mit<br />
trockenem Heu und Stroh gefüllt<br />
brannte sofort lichterloh und das<br />
Feuer griff auf den Stall über. Die<br />
Rettung der Tiere und der Schutz<br />
des Wohnhauses standen zunächst<br />
im Vordergrund. Das Wohnhaus<br />
konnte gerettet werden, sechs Rinder<br />
kamen allerdings in den Flammen<br />
um.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
40 Großtiere wurden in Nachbarställe<br />
gebracht, Menschen kamen auch<br />
nicht zu Schaden. Die Wehren aus<br />
Duttenbrunn, Karlstadt, Urspringen<br />
und Marktheidenfeld unterstützen<br />
die Kameraden.<br />
Im Februar 1990 wurde die Wehr aus<br />
einer Faschingssitzung heraus bei einem<br />
schweren Sturm zu Hilfe gerufen:<br />
Das Hausdach der Familie Gerling<br />
war teilweise abgedeckt und<br />
wurde von den <strong>Feuerwehr</strong>männern<br />
noch in der Nacht behelfsmäßig abgedichtet.<br />
Einige Tage später mussten,<br />
ebenfalls nach einem Sturm,<br />
einige Bäume an der Strecke nach<br />
Urspringen von der Straße geräumt<br />
werden.<br />
... denoch wurde gefeiert!<br />
Ganze 40 Gastwehren gaben sich<br />
beim Fest zum 90. Jubiläum vom 29.<br />
Juni bis 1. Juli 1991 im Zelt am Ortsrand<br />
von <strong>Stadelhofen</strong> ein Stelldichein.<br />
Geführt vom Spielmannszug der<br />
KaKaGe schlängelte sich ein prächtiger<br />
Festzug am Sonntag durch unser<br />
kleines Dorf. Als besondere Attraktion<br />
zog die <strong>Feuerwehr</strong>jugend den<br />
geschmückten und frisch aufpolierten<br />
Spritzenwagen mit, der nach der<br />
Gründung im Jahre 1901 von der<br />
Gemeinde angeschafft worden war.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Berichterstattung über die Fahrzeugweihe.<br />
46 47<br />
Chronik<br />
Ein Traum wird wahr<br />
Im Dezember 1991 ging ein Traum<br />
für die <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong> in Erfüllung.<br />
Die Stadt Karlstadt übergab<br />
der Wehr ihr erstes Einsatzfahrzeug.<br />
Ein Tragkraftspritzenfahrzeug, ausgerüstet<br />
mit einer Tragkraftspritze<br />
mit Elektrostarter, 160 Meter B- und<br />
180 Meter C-Schläuche. Das Fahrzeug<br />
ist mit Sprechfunk ausgerüstet<br />
und als Staffelfahrzeug ausgelegt, so<br />
dass sechs <strong>Feuerwehr</strong>leute mitfahren<br />
können. Damit waren in <strong>Stadelhofen</strong><br />
die Zeiten vorbei, in der man<br />
mit dem Schlepper und der daran<br />
gekoppelten Motorspritze aus dem<br />
Jahre 1962 zum Einsatz oder einer<br />
Übung fahren musste, und als letzte<br />
eintreffende Wehr oft spöttisch belächelt<br />
wurde.<br />
Am 24. Mai 1992 wurde das neue<br />
Fahrzeug von Pfarrer Hans Schwarz<br />
im Rahmen eines Dankgottesdienstes<br />
gesegnet und der Wehr von Bürgermeister<br />
Karl-Heinz Keller offiziell<br />
übergeben.<br />
Sogleich setzte eine rege Schulungstätigkeit<br />
am neuen TSF ein. Mehr<br />
als 30 <strong>Feuerwehr</strong>leute ließen sich<br />
am Umgang mit der neuen Technik<br />
schulen und nahmen gleichzeitig an<br />
einem Funklehrgang teil.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Dem Protokoll zufolge waren zu dieser<br />
Zeit von den 153 Einwohnern<br />
des Ortes 55 Personen bei der <strong>Feuerwehr</strong>,<br />
davon zwölf Frauen.<br />
Neben der umfangreichen Ausbildung<br />
am neuen Dienstfahrzeug<br />
wurden die Wehrleute im Mai gerufen<br />
um ein vermisstes Mädchen<br />
zu suchen. Es konnte gesund und<br />
unversehrt in einer Scheunennische<br />
gefunden werden. Ebenfalls im Mai<br />
mussten zwei vermisste Frauen gesucht<br />
werden. Sie wurden am Bahndamm<br />
der ICE-Strecke tot aufgefunden.<br />
Im November wurde die Wehr<br />
zweimal gerufen, um Ölspuren zu<br />
beseitigen.<br />
Zum ersten Mal nahm die <strong>Feuerwehr</strong>jugend<br />
an einem Jugendwandertag<br />
in Steinfeld mit zwei Staffeln<br />
teil und errang auf Anhieb den zweiten<br />
und einen siebten Platz.<br />
Für den neuen Grillplatz wurden<br />
1500 Mark gespendet und der Spendenaufruf<br />
der Stadt Karlstadt für die<br />
Jugoslawische Stadt Karlovac wurde<br />
mit einer Sachspende im Wert von<br />
250 Mark beantwortet.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
48 49<br />
Chronik<br />
Arbeit und Vergnügen<br />
Bei einer Großübung im Jahre 1993<br />
machten sich die umfangreiche Ausbildung<br />
am neuen Einsatzfahrzeug<br />
und der gute allgemeine Ausbildungsstand<br />
bemerkbar. Der Umgang<br />
mit der neuen Technik klappte,<br />
auch in der Zusammenarbeit mit<br />
den anderen beteiligten Wehren,<br />
ausgezeichnet.<br />
Bei einer Busfahrt nach Nürnberg<br />
wurde die dortige Flughafenfeuerwehr<br />
besucht, und bei einer Führung<br />
Einblick in deren Aufgabenbereich<br />
gewährt. Der Besuch des Bundesligaspieles<br />
Nürnberg gegen Schalke<br />
im Frankenstadion war ein ganz besonderes<br />
Erlebnis.<br />
In den Jahren darauf zählten örtliche<br />
und überörtliche Übungen,<br />
sowie die Vorbereitungen auf verschiedene<br />
Leistungsabzeichen zu<br />
den Hauptaktivitäten. Vor allem der<br />
<strong>Feuerwehr</strong>nachwuchs lag dem Kommandanten<br />
sehr am Herzen. Seine<br />
Bemühungen zeigten Erfolg. In jedem<br />
Jahr konnten neue Anwärter<br />
aufgenommen werden, darunter<br />
auch viele Mädchen, die sich sofort<br />
an die Ausbildung machten und immer<br />
mit Erfolg die Prüfungen bestanden.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Größere Schadensfälle waren nicht<br />
zu verzeichnen. Die Wehr wurde lediglich<br />
einige Male zur Beseitigung<br />
von Ölspuren oder zur Aufarbeitung<br />
von Sturmschäden gerufen, sowie<br />
zur Absicherung von kleineren Unfällen.<br />
1998 wurde die Wehr nach Verkehrsunfällen<br />
im „Oberhof“ und an der<br />
Staatsstraße beim Anwesen Glückler<br />
zur Absicherung der Unfallstellen,<br />
Erstbetreuung der Verletzten, zur<br />
Bindung des ausgelaufenen Öls und<br />
zur Reinigung der Straße gebraucht.<br />
Ein Brandalarm aus Duttenbrunn<br />
schreckte die Wehrleute mitten im<br />
Kirchweihtanz in der „Alten Schule“<br />
auf. Da aber nur der Inhalt eines Betonsilos<br />
in Brand geraten war, wurden<br />
die <strong>Stadelhofen</strong>er vor Ort dann<br />
doch nicht gebraucht und konnten<br />
so ihren Kirchweihtanz weiter genießen.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
50 51<br />
Chronik<br />
Ein Jahrhundert will gefeiert werden<br />
Das hundertjährige Stiftungsfest feierte<br />
die Wehr vom 6. bis 9. Juli 2001.<br />
Begonnen wurde erstmals mit einem<br />
Beatabend am Freitag.<br />
Die Laudenbacher, die Rohrbacher,<br />
die Hesslarer Musikanten und der<br />
Spitzer-Express sorgten beim Festzug<br />
und an den übrigen Tagen für<br />
die Unterhaltung der vielen Gäste.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Ein volles Festzelt bei der 100-Jahr-Feier der Freiwilligen <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong>.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Qualität hergestellt<br />
in Deutschland<br />
Ihr Spezialist für elektronisch geregelte<br />
Hochleistungs-LED-Lampen<br />
52 53<br />
Chronik<br />
Erfolgreiche Wehr<br />
Gemeinsame Übungen mit den<br />
Wehren aus Duttenbrunn und Urspringen,<br />
die Einsätze während der<br />
Brandschutzwochen und die Schulungen<br />
über den Gebrauch der<br />
vorhandenen Technik halfen, den<br />
Ausbildungsstand der aktiven <strong>Feuerwehr</strong>leute<br />
immer auf den erforderlichen<br />
Stand zu halten.<br />
Den guten Ausbildungsstand bewiesen<br />
in diesem und den folgenden<br />
Jahren auch wieder zahlreiche<br />
Mitglieder durch Ablegung der verschiedenen<br />
Leistungsabzeichen.<br />
Vor allem die sehr umfangreichen<br />
Aktivitäten der Jugendfeuerwehr, die<br />
nicht nur aus Schulungen und Übungen<br />
bestanden, sondern viele Freizeitaktivitäten<br />
beinhalteten, führten<br />
dazu, dass fast jeder Jugendliche im<br />
Ort jetzt schon ab dem 12. Lebensjahr<br />
zur <strong>Feuerwehr</strong> ging. Hervorragende<br />
Platzierungen bei den Teilnahmen<br />
an Jugendwettbewerben,<br />
so zum Beispiel der erste Platz von<br />
zwanzig Gruppen in Retzstadt im<br />
Jahre 2002, oder der zweite Platz von<br />
17 Gruppen beim Wettstreit in Steinfeld<br />
2004, gaben natürlich immer<br />
wieder Ansporn bei dieser Truppe<br />
mitzumachen.<br />
Ehrungen<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
2006 wurde Erich Kraft in einer Feierstunde<br />
im Historischen Rathaus<br />
Karlstadt für 40 Jahre aktiven Dienst<br />
in der <strong>Feuerwehr</strong> mit dem Ehrenzeichen<br />
in Gold geehrt.<br />
Erhard Leimeister, Bernd Seufert,<br />
Kurt Möhler, Lothar Rüb, Bernhard<br />
Rüb und Manfred Seufert nahmen<br />
bei dieser Ehrung für 25 Jahre aktiven<br />
Dienst das silberne Ehrenzeichen<br />
entgegen.<br />
Bei der Jahresversammlung am 9.<br />
März 2007 wurden für 25-jährigen<br />
aktiven Dienst in der <strong>Feuerwehr</strong><br />
durch Kommandant Heribert Sendelbach,<br />
Vorstand Bernd Seufert und<br />
Bgm. Karl-Heinz Keller geehrt: Sonja<br />
Gerling, Marianne Knorr, Hildegard<br />
Leimeister, Roswitha Sendelbach.<br />
Im November 2010 wurden Siegfried<br />
Bykowski, Alexander Gerling,<br />
Werner Keupp, Karl Scheiner, Stefan<br />
Kraft und Josef Kraft bei einem Ehrenabend<br />
in Eußenheim von Landrat<br />
Schiebel und Kreisbrandinspektor<br />
Rumpel mit dem <strong>Feuerwehr</strong>ehrenzeichen<br />
für 40 Jahre aktiven Dienst<br />
ausgezeichnet.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
54 55<br />
Chronik<br />
Arbeiten bei Wind und Wetter<br />
Am 18. Januar 2007 deckte der<br />
Sturm „Kyrill“ mehrere Dächer teilweise<br />
ab und knickte im Wald Bäume<br />
wie Streichhölzer. Die <strong>Feuerwehr</strong><br />
musste ausrücken, um die Straßen in<br />
Richtung Karlstadt und Urspringen<br />
frei zu räumen.<br />
Im März 2008 fegte wieder ein<br />
schwerer Sturm über das Dorf. Die<br />
<strong>Feuerwehr</strong> beseitigte umgefallene<br />
Bäume auf der Straße nach Karlstadt.<br />
Starkes Tauwetter und gleichzeitiger<br />
ergiebiger Regen am 10. Februar<br />
2009 führten zu starken Verstopfungen<br />
der Straßengräben an der Straße<br />
nach Mühlbach. Die alarmierte<br />
<strong>Feuerwehr</strong> reinigte die Durchlässe<br />
von Schlamm und Geröll.<br />
Im April 2009 wurden auch die <strong>Stadelhofen</strong>er<br />
zum Brand im Zementwerk<br />
Schwenk gerufen.<br />
Im Juli 2009 waren die Sanierungsarbeiten<br />
am <strong>Feuerwehr</strong>gerätehaus<br />
abgeschlossen. In Eigenleistung<br />
wurden die feuchten Wände trocken<br />
gelegt und neue Holzverkleidungen<br />
angebracht.<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Feiern als eingetragener Verein<br />
In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />
im Mai 2009 wurde<br />
mit großer Mehrheit beschlossen, im<br />
Jahre 2011 das 110-jährige Bestehen<br />
mit einem mehrtägigen <strong>Feuerwehr</strong>fest<br />
zu feiern.<br />
Auch diesmal engagiert sich die ganze<br />
Bevölkerung <strong>Stadelhofen</strong>s, um zu<br />
einem gelungenen Fest beizutragen.<br />
Bei einer außerordentlichen Versammlung<br />
am 25. Mai 2011 beschlossen<br />
die Mitglieder die Überführung<br />
in einen eingetragenen<br />
Verein.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
56 57<br />
Heute<br />
Die <strong>Feuerwehr</strong> hat in <strong>Stadelhofen</strong><br />
seit jeher eine besondere Bedeutung.<br />
In einem Ort, in dem die Landwirtschaft<br />
noch eine relativ große<br />
Rolle spielt, sind durch große, oft mit<br />
Heu und Stroh gefüllte Stallungen<br />
und Scheunen, erhebliche Gefahrenpotentiale<br />
vorhanden. Es ist für die<br />
Einwohner des Ortes eine große Beruhigung<br />
zu wissen, dass bei einem<br />
Notfall genügend und gut ausgebildete<br />
<strong>Feuerwehr</strong>leute bereit sind zu<br />
helfen, und dies auch können.<br />
Erfreulich ist vor allem, dass es für<br />
nahezu alle Jugendliche des Ortes<br />
selbstverständlich ist, in die Feuer-<br />
Windräder bei <strong>Stadelhofen</strong><br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
wehr einzutreten und sich ausbilden<br />
zu lassen. Bleibt zu hoffen, dass dieses<br />
Wissen und Können nur bei den<br />
Wissenstests und den Prüfungen für<br />
die Leistungsabzeichen, nie aber in<br />
einem wirklichen Notfall gebraucht<br />
wird.<br />
Zurzeit zählt der Verein 65 Mitglieder,<br />
davon 44 aktive. Fünf Jugendliche<br />
– vier Mädchen und ein Junge<br />
– sind in der Ausbildung. Von den<br />
Mitgliedern sind 18 Frauen, die alle<br />
aktiv dabei sind.
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
58 59<br />
Impressum<br />
110 Jahre<br />
Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Herausgeber Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong>, Juni 2011<br />
Werbung Festausschuss der FFW <strong>Stadelhofen</strong><br />
Redaktion und Gestaltung Anne Kraft<br />
Chronik Monika Kraft<br />
Aktuelle Fotos Anne und Peter Kraft<br />
Historische Fotos Freiwillige <strong>Feuerwehr</strong> <strong>Stadelhofen</strong><br />
Die Chronik wurde für die <strong>Festschrift</strong> gekürzt. Die vollständige Fassung<br />
inklusive einzelner Wahlergebnisse ist auf der Homepage der FFW <strong>Stadelhofen</strong><br />
(www.ffw-stadelhofen.de) zu lesen.