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News Go4Points Miriam Reber von «Go4Points». Das Projekt «Go4Points» will Jugendliche mit Punkten und vergünstigten Angeboten dafür belohnen, dass sie an Veranstaltungen massvoll Alkohol trinken. Wir sprachen mit Miriam Reber von der Präventionsstelle «Zepra». Frau Reber, konnten Sie mit «Go4Points schon sichtbare Erfolge verbuchen? Das kann man jetzt noch nicht so genau sagen. Ein erster Erfolg war sicher, dass sich an der OLMA rund 1100 Jugendliche und junge Erwachsene für «Go4Points» angemeldet haben. Davon kamen 500 am Schluss zum Test. Leider fi el dabei rund die Hälfte durch. Das Interesse scheint aber auf jeden Fall vorhanden zu sein. Besteht nicht die Gefahr, dass viele Jugendliche zwar an den «Go4Points»-Veranstaltungen weniger trinken, aber ihr sonstiges Trinkverhalten nicht ändern? Es ist gut möglich, dass sich ein Teil der Jugendlichen solche Gedanken macht. Die Idee von «Go4Points» ist mehr, die Jugendlichen darauf aufmerksam zu machen, dass Partys auch ohne übermässigen Alkoholkonsum Spass machen können. Ausserdem bietet «Go4Points» eine akzeptable Ausrede, wenn man darauf angesprochen wird, warum man weniger trinkt. Schliesslich sammelt man dabei Punkte und wird mit Preisen dafür belohnt. Werden die Testpersonen auch auf Cannabis und andere Drogen getestet? Nein, bei diesem Projekt geht es ausschliesslich um Alkoholprävention. Finanziert der Steuerzahler das Projekt? Neben der Unterstützung privater Sponsoren wird das Projekt auch von der Fachstelle für Alkoholprobleme und dem Kanton St. Gallen fi nanziert. Der Steuerzahler ist somit involviert, ja. (ajb) 14 12 Usgang Der Schwarze Engel Der «Schwarze Engel» hat keinen Chef: Alle Mitarbeiter haben gleich viel zu sagen. Der «Schwarze Engel» ist eine der letzten St. Galler Genossenschafts-Beizen und hat einen ganz eigenen Charakter. Anna-Julia Bruggmann (Text) und Jonas Bischoff (Fotos) Zwei Jugendliche sitzen vor einem Laptop und besprechen etwas, eine Gruppe Erwachsener unterhält sich angeregt und trinkt Wein, andere lesen Zeitung. Wer den Schwarzen Engel betritt fühlt sich sofort heimisch. Die Beiz besteht aus einem tiefer gelegen und einem ein paar Treppenstufen höher gelegenen Teil. Im unteren Teil befi ndet sich die Bar und neben einem grossen Zeitungsständer liegen ausserdem etliche Flyer und Zeitschriften bereit. Im oberen Teil warten auf die Gäste neben einigen Tischen auch bequeme Sofas. Vom Bleicheli in die Engelgasse Vor rund 20 Jahren wurde vom Gründer- Ehepaar Hohl eine erste Beiz im Bleicheliquartier eröffnet. Schon damals war die Beiz genossenschaftlich geführt, hiess aber noch nicht Engel. «Nach drei Jahren kam es zu Streitigkeiten mit der konservativen Vermieterin», erzählt Gründervater Hampe Hohl. «Wir suchten deshalb nach einem neuen Standort und wurden in der Engelgasse fündig.» Von der Gasse wurde dann auch der Name der Beiz abgeleitet. In der Engelgasse befi ndet sich der Schwarze Engel noch heute. Erst vor kurzem feierte die Beiz ihren zwanzigsten Geburtstag: «Erst nach langem hin und her gestattete uns die Gewerbepolizei, draussen auf der Gasse zu feiern», sagt eine Kellnerin. Die Beiz ohne Chef Zur Gründungszeit der Beiz gab es die Jugendbewegung und häufi g fanden politische Demonstrationen statt. Ausserdem wurden die hierarchischen Strukturen hinterfragt. Aus dieser Zeit blieb dem Engel etwas bis heute anhaften: Die Beiz hat auch nach 20 Jahren noch keinen Chef. Jeder, der im Engel arbeitet, übernimmt einen Teil der Verantwortung für den Betrieb. Das scheint sehr gut zu funktionieren. Coca-Cola-Boykott Im Schwarzen Engel sind ausserdem bis heute keine Produkte von Grosskonzernen zu fi nden – Coca Cola oder Nestlé- Produkte sucht man vergebens. Lieber will das Team des Engels kleine Läden unterstützen. In der Küche werden vor allem Nahrungsmittel aus der näheren Umgebung verwendet, häufi g auch biologische Produkte. Die Gäste bezahlen dafür gerne etwas mehr. Im Schwarzen Engel trifft man auf ganz unterschiedliche und zum Teil skurrile Persönlichkeiten. Das passt zur Beiz: Sie hat selber einen ganz eigenen Charakter.
In sechs Schritten zum eigenen Projekt Steps: Step 1: Ziele defi nieren Step 2: Leute suchen Step 3: Budget machen Step 4: Geld suchen Step 5: Durchführung Step 6: Rechtliches Jugendprojekte: - event(s)zone (S. 14) - «Yanix»-Konzert (S. 15) - packs.ch (S. 16) - <strong>Radio</strong> <strong>21</strong> (S. 17) In sechs Schritten zum eigenen Projekt Einen Film drehen? Einen Spendenlauf für ein Behindertenheim organisieren? Oder vielleicht sogar eine eigene Zeitschrift gründen? Viele Jugendprojekte scheitern an der fehlenden Struktur und der nötigen Disziplin. Wir haben deshalb für euch Tipps und Tricks zusammengestellt, mit denen euer Jugendprojekt zum Erfolg wird. Wenn ihr bei eurem Projekt nach unseren sechs Schritten vorgeht und ein gutes Team seid, kann nicht mehr viel schief gehen. Neben den Tipps zeigen wir euch in diesem Special auch Beispiele erfolgreicher Jugendprojekte. So könnt ihr sehen, wie andere ihr Projekt lancierten. 15 13
Seite 1 und 2: St. Galler Jugendzeitschrift Ausgab
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