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Landesverband Sächsischer Angler e. V.
Staatsminister Frank Kupfer zum Ehrenmitglied ernannt
von Peter Salden
Der Mitgliederversammlung 2010 des
LVSA folgten am 20. November 2010
neben zahlreichen Gästen 44 der 47 eingeladenen
Delegierten aus den drei sächsischen
Regionalverbänden. Im Beisein
des Staatsministers für Umwelt und
Landwirtschaft Frank Kupfer und des
DAV-Präsidenten Günter Markstein
wurde der scheidende Geschäftsführer
des AV Südsachsen-Mulde/Elster e.V.
Jürgen Gastmeyer mit der Ehrenspange
des DAV ausgezeichnet. Die Ehrennadel
des LVSA erhielt Angelfreund Jürgen
Steinert. Landwirtschaftsminister Frank
Kupfer wurde für seine gute Zusammenarbeit
mit Anglern und Fischern zum
LVSA-Ehrenmitglied ernannt.
In seinem Bericht ging Präsident Friedrich
Richter auf die gute Entwicklung
des Landesverbandes ein, dem mehr als
37.000 Mitglieder angehören. Ihre Zahl
ist in allen drei Regionalverbänden, im
AVL sogar um 800 gewachsen. „Vor allem
der Anteil der Jugendlichen ist stark
angestiegen, was im Bereich des AVL
insbesondere der verstärkten Kinderund
Jugendarbeit zu verdanken ist“, betonte
er. Er lobte sowohl die gute Zusammenarbeit
mit den Regionalverbänden
als auch mit Politikern und Mandatsträgern
aller Ebenen. Mit Staatsminister
Kupfer bzw. Vertretern des LfULG wird
derzeit die Novellierung des Sächsischen
Fischereigesetzes erörtert, wobei die
Angler größten Wert darauf legen, dass
Kinderangelveranstaltungen künftig genehmigungsfrei
organisiert werden können,
wenn dabei der Nachwuchs von
Fachleuten gut betreut wird. Auch die
Verlängerung der Laufzeit von Gastfischereischeinen
auf ein Jahr würde die
Angelfischerei vereinfachen sowie bürokratische
Hindernisse und Mehraufwand
beseitigen. Wohlwollend nahm er
die von Minister Kupfer angekündigte
(und inzwischen erfolgte) Entfristung
der Kormoran-Verordnung zur Kenntnis.
Frank Kupfer bekräftigte in seinem
Grußwort die Forderungen der Angler,
keine Kleinwasserkraftanlagen mehr zu
bauen, sondern vorhandene
Anlagen
zu modernisieren
und mit Fischaufund
-abstiegshilfen
sowie horizontalen
Rechen zu versehen
und den Schwallbetrieb
der Anlagen
zu vermeiden. „Ich
bin für die Nutzung
der erneuerbaren
Energien, doch die
Nutzung der Wasserkraft
ist in Sachsen
vollkommen
ausgereizt“, unterstich der Landespolitiker
und betonte, dass die Fischerei auch
künftig für den Natur- und Umweltschutz
im Freistaat unverzichtbar sei.
„Deshalb erarbeiten wir momentan einen
Erlass für die Natur- und Umweltschutzbehörden,
damit eine nachhaltige
Fischereiausübung auch künftig in den
‚natura-2000-Gebieten‘ erfolgen kann.“
DAV-Präsident Günter Markstein
ging auf den Stand der Fusionsverhandlungen
mit dem VDSF ein und unterstrich,
„dass wir solche grundlegenden
Positionen wie die Freizügigkeit des Angelns
im DAV-Gewässerfonds, das Gemeinschaftsfischen
mit Bewertung der
Fänge und Erleichterungen für die Anglerschaft
niemals aufgeben werden. Einen
Zusammenschluss um jeden Preis
wird es deshalb nicht geben.“ An mehre-
DAV-Präsident Günter Markstein Foto: Peter Salden
Staatsminister Frank Kupfer mit LVSA-Präsident Friedrich Richter (links) und Landesg.
Jens Felix (rechts) Foto: Peter Salden
ren Beispielen machte Markstein fest,
dass der VDSF den DAV offensichtlich
als „kleinen Bruder“ ansieht und behandelt,
was einer gleichberechtigten Vereinigung
beider Verbände auf Augenhöhe
entgegensteht. „Doch wir werden auf
dem Weg zu einem unbedingt notwendigen
einheitlichen deutschen Anglerverband
den gegenwärtigen Stand genau
analysieren und versuchen, im Interesse
der gesamten Anglerschaft für beide Seiten
tragbare Kompromisse auszuhandeln.“
Ausdrücklich bedankte sich der Präsident
des Sächsischen Landesfischereiverbandes
Dr. Wolfgang Stiehler für die
Spenden der Angler für die vom Hochwasser
2010 betroffenen Fischereibetriebe.
Die Erträge der Karpfenernte 2010
betrugen im Vergleich zu 1990 nur noch
50 Prozent – Tendenz weiter fallend.
„Damit kann kein Betrieb mehr überleben,
zumal im Jahre 2013 auch der Vertragsnaturschutz
auslaufen wird“, machte
er auf existenzielle Probleme seines
Berufsstandes aufmerksam, die letztlich
auch den Erhalt der sächsischen Teiche
und Seen als Kulturlandschaft bedrohen.
Nach dem Bericht der Revisoren und
der Entlastung des Präsidiums wurde
über die eingebrachten Beschlussvorlagen
abgestimmt. Bestätigt wurden der
vorläufige Haushaltsplan 2011, die Festlegung
des Mitgliedsbeitrages 2011, der
vorläufige Veranstaltung- und Sportplan
sowie eine Änderung der Satzung des
LVSA.
Fischer & Angler in Sachsen, Frühjahr 2011 021