Energie us Davos - EWD
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EDITORIAL<br />
Strommarktöffnung, gesetzliche Auflagen,<br />
rechtliche Unsicherheiten, <strong>Energie</strong>preisentwicklung,<br />
Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit…<br />
Das erste Jahr nach der Strommarktöffnung ist abgeschlossen<br />
– dies ohne Versorgungsa<strong>us</strong>fälle bei<br />
unseren Kundinnen und Kunden. Die gesetzlichen<br />
Vorgaben, besonders beim Messwesen, werden<br />
die <strong>EWD</strong> AG auch in den nächsten Jahren noch beschäftigen.<br />
Da sich das Versorgungsnetz nicht einfach<br />
den gesetzlichen Vorgaben anpasst, fallen<br />
sehr aufwendige Arbeiten an, welche durch die<br />
geforderte Umstellung verursacht werden. Die gesetzlichen<br />
Vorgaben für die Kundenpreisbildung<br />
sowie die Aufteilung in Netzpreis, <strong>Energie</strong>preis und<br />
Abgaben führen heute und in Zukunft bei der <strong>Energie</strong>beschaffung<br />
und Erzeugung zu merklichem<br />
Mehraufwand. Diese Veränderungen werden sich<br />
entsprechend dem Aufwand im Strompreis niederschlagen.<br />
Unseren Vorlieferanten wurden ebenfalls Anpassungen<br />
vorgegeben. So dürfen diese das Höchstspannungsnetz<br />
nicht mehr selber bewirtschaften.<br />
Diese Aufgabe wird neu von der nationalen Netzgesellschaft<br />
swissgrid ag vorgenommen. Bei der<br />
Produktion können sie bei der Abgleichkorrektur<br />
zwischen Produktion und Verbrauch nur noch beschränkt<br />
einwirken. Diese Aufgaben werden von<br />
der swissgrid ag mit den Systemdienstleistungen<br />
(SDL) wahrgenommen. Das Z<strong>us</strong>ammenspiel dieser<br />
neuen Aufgabenteilung ist noch nicht optimal und<br />
wirkt sich entsprechend bei den Gestehungskosten<br />
a<strong>us</strong>. Über die Beteiligung an den Albula Landwasserkraftwerken<br />
m<strong>us</strong>s auch die <strong>EWD</strong> AG an den<br />
SDL-Kosten neben der direkten Kundenverrechnung<br />
z<strong>us</strong>ätzlich mittragen, was zu erhöhten Gestehungskosten<br />
führt und nicht zuletzt zu höheren<br />
<strong>Energie</strong>preisen.<br />
Durch den erzwungenen Wechsel vom Netzei -<br />
gentum (Höchstspannungsnetz) der Betreiber zur<br />
swissgrid ag bestehen noch verschiedene Unklarheiten,<br />
welche durch die ElCom (Elektrizitätskommission)<br />
oder durch höhere gerichtliche A<strong>us</strong>einandersetzungen<br />
klargestellt werden müssen. Die<br />
2<br />
A<strong>us</strong>wirkungen dieser Entscheide auf die Endkonsumentenpreise<br />
sind noch nicht klar. Das Stromversorgungsgesetz<br />
(StromVG) sowie die zugehörige<br />
Verordnung weisen noch einige Lücken und<br />
Unklarheiten auf. Bereits werden erste Abklärungen<br />
für eine Revision des Gesetzes gemacht. Dies<br />
bewirkt weitere rechtliche Unsicherheiten, welche<br />
den Veränderungsprozess behindern.<br />
Die <strong>EWD</strong> AG kann auf ein erfolgreiches Geschäfts -<br />
jahr 2009 zurückblicken. Der Gewinn bewegt sich<br />
im Bereich des Vorjahres. Die anstehenden Aufgaben<br />
im Netz wie zum Beispiel die Erneuerung des<br />
Unterwerkes Platz können a<strong>us</strong> eigenen Mitteln<br />
finanziert werden. Auch die Erweiterung unserer<br />
eigenen Produktion gehen wir unserer Grösse entsprechend<br />
gezielt an. Trotz der verschiedenen noch<br />
offenen Punkte sowohl beim Netz als auch bei der<br />
<strong>Energie</strong>, welche bei allen Versorgungsunternehmen<br />
bestehen, sind wir auf gutem Weg, die geforderte<br />
Umstellung in absehbarer Zeit abschliessen zu können.<br />
Mit den nachfolgenden Informationen möchten wir<br />
zur Optimierung und effizienten Nutzung der uns<br />
zur Verfügung stehenden <strong>Energie</strong>n einige Anregungen<br />
geben. Die Stromform ist nur eine davon<br />
und weist in der Schweiz einen Anteil von ca. 24%<br />
auf. Auch wenn der Stromkonsum zunimmt, bedeutet<br />
dies nicht, dass mehr <strong>Energie</strong> verbraucht<br />
wird. Viele Techniken, welche den <strong>Energie</strong>verbrauch<br />
bei den fossilen <strong>Energie</strong>trägern verringern,<br />
benötigen als Antriebsenergie Strom. Daher ist es<br />
unvermeidbar, dass der Strombedarf zur Senkung<br />
des Gesamtenergiebedarfs unseres Landes ansteigen<br />
wird.<br />
Hans Jörg Meier<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung