Kundenzeitschrift "EnergieNews" - EWD
Kundenzeitschrift "EnergieNews" - EWD
Kundenzeitschrift "EnergieNews" - EWD
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MARKETINGVERTRIEB<br />
Strommarktöffnung:<br />
Die <strong>EWD</strong> AG ist gut vorbereitet<br />
Die Liberalisierung ist ein Meilenstein in der<br />
Geschichte der Schweizer Elektrizitätsversorgung.<br />
Nach rund 100 Jahren Strommonopol<br />
bringt die Öffnung des Strommarktes in zwei<br />
Stufen einige bedeutende Änderungen mit<br />
sich. Die <strong>EWD</strong> AG beantwortet Fragen im Zusammenhang<br />
mit der Liberalisierung.<br />
Die volle Liberalisierung des Schweizer Strommarktes<br />
erfolgt in zwei Etappen. Die erste Teilliberalisierung<br />
ist bereits seit dem 1. Januar 2009 realisiert<br />
– nämlich für grössere Kunden mit einem<br />
Jahresverbrauch von über 100000 Kilowattstunden<br />
und für alle Stromverteilungsunternehmen.<br />
Im zweiten Liberalisierungsschritt sollen auch Kleinkunden<br />
und Privathaushalte (Jahresverbrauch unter<br />
100000 Kilowattstunden) die Möglichkeit erhalten,<br />
ihren Stromlieferanten frei zu wählen. Vorgesehen<br />
war, diesen Schritt fünf Jahre nach dem<br />
ersten einzuführen – vorausgesetzt, dass niemand<br />
das fakultative Referendum dagegen ergreift. Geplant<br />
ist dabei auch, dass Grosskunden auf diesen<br />
Zeitpunkt hin verpflichtet werden, ihren Strom am<br />
freien Markt zu beziehen. Die meisten tun dies bis<br />
heute nicht, weil sie Strom zum Gestehungskostenpreis<br />
beziehen können. Folglich spielt der Wettbewerb<br />
zwischen den Stromlieferanten auch für<br />
Grosskunden noch immer nicht.<br />
Ursprünglich war die Liberalisierung für Kleinkunden<br />
auf den 1. Januar 2014 geplant. Wegen der<br />
Arbeiten am Atomausstieg rechnet das Bundesamt<br />
für Energie damit, dass sich die Revision des<br />
Bundesgesetzes über die Stromversorgung<br />
(StromVG) um «mindestens sechs Monate» verzögert.<br />
Bereits im letzten Dezember wurde die Revision<br />
– und damit die allfällige Marktöffnung – um<br />
ein Jahr auf 2015 verschoben.<br />
Was heisst Liberalisierung?<br />
Liberalisierung bedeutet, dass Sie Ihren Stromlieferanten<br />
– ähnlich wie den Telefonanbieter – unabhängig<br />
vom eigenen Standort frei wählen dürfen.<br />
Dabei wird nicht die gesamte Stromversorgung<br />
liberalisiert, sondern nur der Energiemarkt, in welchem<br />
sich die verschiedenen Stromanbieter konkurrenzieren.<br />
Das Stromnetz dagegen ist nicht von<br />
der Liberalisierung betroffen; es bleibt also bei<br />
einem einzigen Stromnetz. Denn im Gegensatz<br />
zum Telekommunikationsmarkt, wo teilweise parallele<br />
Infrastrukturen für die Versorgung der Haushalte<br />
aufgebaut wurden, sind mehrere parallele<br />
Stromnetze nicht machbar und vor allem volkswirtschaftlich<br />
unsinnig.<br />
Was bedeutet der freie Marktzugang<br />
für Kleinkunden?<br />
Die Liberalisierung des Strommarktes soll allen Kunden<br />
unabhängig von ihrer Grösse neben der Freiheit,<br />
den Stromlieferanten zu wechseln, einen besseren<br />
Service, neue Produkte und Dienstleistungen<br />
bringen. Diese Verbesserung verspricht man sich,<br />
weil die verschiedenen Anbieter in einen freien<br />
Wettbewerb miteinander treten.<br />
Muss ich mich nach einem neuen<br />
Stromlieferanten umsehen?<br />
Nein. Die Teilnahme an der Liberalisierung des<br />
Strommarktes als freier Kunde ist für niemanden<br />
Pflicht. Auf die sogenannten «festen» Kunden, die<br />
nicht an der Marktöffnung teilnehmen möchten,<br />
Abgaben 7%<br />
MWST 8%<br />
Energie 36%<br />
8<br />
wurde bei der Entwicklung des Stromversorgungsgesetzes<br />
und der dazugehörigen Verordnung speziell<br />
Rücksicht genommen. So sieht das WAS-Modell<br />
(«Wahlmodell Abgesicherte Stromversorgung»)<br />
vor, dass Haushalte bei ihrem bisherigen lokalen<br />
Versorgungsunternehmen bleiben können. Dieses<br />
ist verpflichtet, ihnen eine abgesicherte Grundversorgung<br />
mit Strom anzubieten.<br />
Wie wird sich der Strompreis<br />
entwickeln?<br />
Der Strompreis setzt sich zusammen aus den Kosten<br />
für Energie und Netznutzung plus Abgaben und<br />
Steuern. Zurzeit machen in der Schweiz Abgaben<br />
und Steuern rund 15 Prozent des Gesamtpreises<br />
aus – in Deutschland liegt dieser Anteil für Privathaushalte<br />
bereits bei etwa 40 Prozent. Je nach Regelung<br />
werden die Netznutzungspreise mehr oder<br />
weniger stabil bleiben. Die Energiepreise werden<br />
sich nach dem europäischen Markt ausrichten. Die<br />
Kosten für Strom als Sekundärenergieträger folgen<br />
dabei jenen für Primärenergieträger, die zur Produktion<br />
des Stroms benötigt werden (Gas, Öl,<br />
Kohle, Uran usw.). Die generelle Teuerung und anstehende<br />
Investitionen dürften sich auch auf den<br />
Endpreis auswirken. Übers Ganze betrachtet, wird<br />
Strom in den nächsten Jahren also eher teurer.<br />
Netz 49%<br />
Die Grafik zeigt, wie sich der Davoser Strompreis eines durchschnittlichen Schweizer Haushalts<br />
mit einem jährlichen Stromkonsum von 3500 Kilowattstunden zusammensetzt.