Ausgabe 12 - FC Luzern

KUDI ERKLÄRT'S
DER KONTINENT DER TALENTE
UND SEINE MANKOS
Der 28. Afrika-
Cup war der
beste seit vielen
Jahren, mit
einem unerwarteten Sieger
dazu. Noch immer wird der
afrikanische Fussball aber
durch fehlende Disziplin,
Korruption und die Politik
behindert.
Kurt «Kudi» Müller (* 9. Mai 1948 in Luzern) ist ein
ehemaliger Schweizer Fussballspieler (Stürmer) und -trainer.
Zwischen 1970 und 1977 absolvierte Müller 41 Spiele für
die Schweizer Fussballnationalmannschaft, in denen er sieben
Tore erzielte.
Wann kommt der erste Weltmeister aus Afrika? Eine
oft gestellte Frage. Afrika ist ein «Reservoir» mit aussergewöhnlichen
Talenten, aber immer noch nicht so
gut organisiert, dass die spielerischen Potenziale in
vollem Umfang zum Tragen kommt.
Die «Big Guns», wie Kameruns und Nigerias Nationalmannschaften
respektvoll bezeichnet werden,
scheiterten schon in ihren Qualifikationsgruppen an
Fussball-Entwicklungsländern wie Niger, Botsuana
oder dem Sudan. Eigentlich erstaunlich, rein vom Potenzial
und Talent her gesehen. Fehler sind hier sicher
auch in der «durchzogenen» Jugendarbeit auszumachen,
denn alle wollen so schnell wie möglich nach
Europa.
Dass afrikanische Teams bisher kaum etwas gewannen,
lag hauptsächlich an chaotischen Turniervorbereitungen.
Unvergessen in dieser Hinsicht ist der Auftritt
Kameruns «Unzähmbarer Löwen» bei der WM
2002, als das hoch veranlagte Team nach wochenlangem
Prämienstreit und einer Odyssee bei der Anreise
nach der Vorrunde ausschied.
Wie schwierig alles wird, wenn die Disziplin auf der
Strecke bleibt, musste der Senegal erkennen. Die
Westafrikaner schieden völlig überraschend nach der
Vorrunde aus. Streitigkeiten zwischen dem Fussballverband
und dem Sportministerium des Landes hatten
in der Vorbereitung dafür gesorgt, dass ein Trainingslager
sowie zwei Testspiele ausfielen. Aber
Afrika hat Zukunft. Es bleibt einzig die Frage, wann
diese beginnt.
Mir gefällt die bunte Kultur und frohe Lebensart. Einer
hat einmal gesagt, «die Schweizer haben die Uhr, die
Afrikaner die Zeit.» Ich freue mich jedenfalls, wenn
die Zeit von Afrika anbricht und auf die weitere Entwicklung
dieses Kontinents. Freuen dürfen wir uns
auch auf unsern Neuzugang Olarenwaju Kayode aus
Nigeria. Auch wenn es abgedroschen klingt; ich bin
überzeugt, dass wir an «Larry» noch viel Freude haben
werden.
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« Ein schlechter Verlierer
ist kein guter Spieler.»
Alain Sutter, Ex-Nationalspieler
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