Jahresbericht 2011 - felsenheim
Jahresbericht 2011 - felsenheim
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Bereich Hauswirtschaft<br />
Ein Berufsfeld verändert sich<br />
Hauswirtschaftliche Dienstleistungen sind zentrale Aufgaben einer Institution.<br />
Diese unterstützenden Querschnittsaufgaben verhelfen zu einem reibungslosen<br />
Ablauf nach innen und sind oftmals Aushängeschild nach aussen. Da diese<br />
Arbeiten sich aber oftmals im Hintergrund abspielen, rücken wir den Fokus in<br />
diesem <strong>Jahresbericht</strong> auf unseren Hausdienst.<br />
Die langjährige Mitarbeiterin, Doris Rohrer,<br />
hat uns aus ihrem Arbeitsalltag von «damals»<br />
berichtet.<br />
Als Doris im Februar 1985 im Felsenheim, damals<br />
noch Caritas-Heim, angestellt wurde, waren sie<br />
zu zweit für die gesamte Reinigung des Hauses<br />
zuständig. Ihre Berufsbezeichnung im Arbeitsvertrag<br />
lautete «Hauspflegerin». Gemeinsam mit ihrer<br />
Kollegin reinigte sie an fünf Tagen pro Woche alle<br />
Zimmer und öffentlichen Räume. Damals wurde<br />
im Frühling immer ein richtiger Frühlingsputz gemacht.<br />
Da wurde alles einer gründlichen Reinigung<br />
unterzogen und es ergab sich so die Gelegenheit,<br />
mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zusammen<br />
alte Sachen zu entsorgen. Jahre später wurde<br />
die Frühlingsreinigung abgeschafft. Die Fensterreinigung<br />
wurde im Frühling durchgeführt, aber<br />
die Hauspflegerinnen mussten nicht mehr alle<br />
Schränke und Nachttische aus- und aufräumen.<br />
Als Hauspflegerin übernahmen die beiden Frauen<br />
am Nachmittag den «Hüetidienst». Bewohnerinnen<br />
und Bewohner wurden in den Aufenthaltsraum gebracht,<br />
ein Zvieri wurde serviert und auch die Gäste<br />
bekamen einen Kaffee. Wenn Zeit blieb, wurde ein<br />
Jass gespielt oder ein Spaziergang unternommen.<br />
Es gab auch Nachmittage oder freie Tage, an denen<br />
kein Einsatz auf der Reinigung geplant war.<br />
Aber anstatt den freien Tag zu geniessen wurde ein<br />
Ausflug auf dem Seestern geplant. Auch der Kapitän<br />
steuerte einen Beitrag dazu, indem er Kaffee<br />
und der Kuchen auf dem Schiff offerierte. So wurde<br />
neben der anstrengenden Reinigungsarbeit auch<br />
die Geselligkeit sehr gepflegt. Geburtstage und andere<br />
Feste wurden gefeiert, wie sie sich boten. An<br />
Ideen und Zeit fehlte es nie, wenn es darum ging,<br />
jemanden einen Streich zu spielen.<br />
In den Anfangszeiten standen nur wenige Pflegebetten<br />
zur Verfügung. Wurde ein Pensionär pflegebedürftig,<br />
musste nicht selten ein Pflegebett von<br />
einem Zimmer in ein anderes, zeitweise sogar über<br />
Treppen hinauf, transportiert werden. Auch diese<br />
Aufgaben zählten zum Pflichtenheft der Hauspflegerinnen,<br />
wie auch die Mithilfe in der Pflege bei der<br />
Morgentoilette der Bewohnerinnen und Bewohner.<br />
Hatte der Koch den Wecker frühmorgens mal überhört,<br />
wurde schon einmal das Frühstück vorbereitet.<br />
So waren die Pflichten der Hauspflegerinnen sehr<br />
vielseitig, was auch den Arbeitsalltag abwechslungsreich<br />
und interessant machte.<br />
Den Mitarbeiterinnen standen schon damals genügend<br />
und gute Hilfsmittel zur Verfügung. Wenn<br />
wir die Geräte von damals und heute vergleichen,<br />
sind die Staubsauger im Aussehen moderner und<br />
leistungsstärker geworden, die Bodenschrubber<br />
wurden gegen ein Bodenwischgerät eingetauscht.<br />
Die Funktion «Hauspflegerin» wurde zur Funktion<br />
«Mitarbeiterin Hauswirtschaft» umbenannt.<br />
Heute werden die Zimmer an drei Vormittagen pro<br />
Woche gereinigt. Die Fensterreinigung wird immer<br />
noch im Frühling gemacht. Das Aushelfen auf der<br />
Pflege ist heute nicht mehr geplant, da die einzelnen<br />
Wohngruppenteams untereinander aushelfen.<br />
Der Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />
findet oftmals im Zimmer, bei der Reinigung,<br />
statt. Während der Arbeitszeit fehlt die Zeit für einen<br />
Jass, aber ein kurzer Schwatz liegt immer noch<br />
drin und ist für einzelne Personen von sehr grosser<br />
Bedeutung.<br />
Was ebenfalls geblieben ist, ist die Reinigung des<br />
Speisesaals am Freitagnachmittag. Heute arbeiten<br />
sechs Frauen in Teilzeit in Zweier-Teams organisiert.<br />
Jedes Team ist für eine Wohngruppe zuständig.<br />
Die öffentlichen Räume und Korridore werden<br />
regelmässig von verschiedenen Mitarbeiterinnen<br />
gereinigt.<br />
<strong>2011</strong><br />
Doris Rohrer-Rohrer<br />
1989<br />
Doris Rohrer-Rohrer<br />
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