TsV al. zähringen handball – saisOn 2009/2010 - TSV Alemannia ...
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SzeNe +++ SzeNe +++ SzeNe +++ SzeNe +++<br />
lebensretter werden!<br />
drei Spieler von <strong>Alemannia</strong> zaehringen haben<br />
eine kampagne gestartet und suchen 1000 organspender<br />
Jeden Tag sterben in Deutschland drei Menschen,<br />
weil Spenderorgane fehlen. Bundesweit<br />
stehen derzeit 12.000 Patienten auf den Wartelisten<br />
der Transplantationszentren, nur ein Teil<br />
davon hat eine re<strong>al</strong>e überlebenschance. Vielen<br />
der Totgeweihten könnte ein neues Leben geschenkt<br />
werden <strong>–</strong> wenn sie rechtzeitig ein Ersatzorgan<br />
eines toten Spenders bekämen. Aber<br />
nur 17 Prozent der Deutschen tragen einen<br />
organspende-Ausweis mit sich, mit dem sie<br />
einwilligen, dass nach ihrem Tod organe entnommen<br />
werden dürfen.<br />
Eine frisch gestartete Kampagne soll dies ändern:<br />
„1000 Lebensretter“ will möglichst viele Menschen<br />
dazu motivieren, Organspender zu werden.<br />
Die Freiburger Initiatoren, die drei <strong>Alemannia</strong>-<br />
Spieler Lars Bargmann, Manou Mormin und Felix<br />
Thatenhorst aus der zweiten Mannschaft und<br />
Bela Gurath wollen die Organspendebereitschaft<br />
ihrer Mitmenschen mit einer „unverkrampften<br />
und frischen Aktion“ erhöhen. Schockiert über<br />
die traurige Organspende-Bilanz in Deutschland<br />
und motiviert durch Bargmanns Bruder Marc,<br />
der in letzter Sekunde ein neues Herz und damit<br />
ein neues Leben geschenkt haben, beschlossen<br />
sie, eine aufrüttelnde Kampagne zu starten. „Was<br />
könnte es besseres geben, <strong>al</strong>s nach dem eigenen<br />
Ableben Leben zu retten? Wie kann man sonst<br />
mit so wenig Einsatz so viel erreichen?“ Das sind<br />
die Fragen, die die Initiatoren der 1000 Lebensretter<br />
bewegten <strong>–</strong> und die sich möglichst viele<br />
andere Menschen stellen sollen.<br />
Der Grafiker Felix Thatenhorst (www.jundh.de)<br />
hat ein Anzeigenmotiv mit Hinguckergarantie<br />
entworfen <strong>–</strong> das fast <strong>al</strong>le lok<strong>al</strong>en Printmedien<br />
kostenlos drucken werden. Die Anzeigenserie<br />
bildet zusammen mit der pfiffig gest<strong>al</strong>teten Website<br />
das Kernstück der Kampagne. Die urbane<br />
Kommunikationswerkstatt (www.ukw-freiburg.<br />
de) mit Manou Mormin hat die Seite am 13.<br />
November freigesch<strong>al</strong>tet. Allein in den beiden<br />
Tagen danach wurden mehr <strong>al</strong>s 200 Besucher<br />
gezählt. Die potenziellen Lebensretter gehen das<br />
Thema auf frische und provokante Art an <strong>–</strong> ebenso<br />
wie in einem Film, den Sebastian und Nina<br />
Weiland von „Image Productions“ für die 1000<br />
Lebensretter produzieren. „Klar geht es um die<br />
Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod. Wir<br />
wollen dem Thema aber die Schwere nehmen,<br />
und die Leute dazu anstoßen, nicht erst über<br />
Organspende nachzudenken, wenn sie selbst ein<br />
Organ brauchen“, sagt Bela Gurath. „Wenn fast<br />
<strong>al</strong>le Deutschen im Ernstf<strong>al</strong>l ein Organ annehmen<br />
würden, aber nur 17 Prozent auch eines spenden<br />
würden, dann stimmt doch etwas nicht. Es kann<br />
doch kein großes Problem sein, sich einen kleinen<br />
Ausweis ins Portemonnaie zu legen“, sagt Bargmann.<br />
Doch das scheint es zu sein: Im internation<strong>al</strong>en<br />
Vergleich liegt Deutschland im letzten Tabellendrittel,<br />
weit hinter Spanien, Frankreich, Belgien<br />
oder Österreich. Nach Berechnungen der<br />
Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO)<br />
wären in Deutschland pro Million Einwohner<br />
und Jahr 40 Spender möglich. De facto sind es<br />
aber nur 16. Auch in Freiburg ist die Situation<br />
dramatisch: Aktuell warten hier <strong>al</strong>lein mehr <strong>al</strong>s<br />
400 Menschen auf eine neue Niere. „Wir transplantieren<br />
gerade die Nieren-Patienten, die 1999<br />
auf die Warteliste kamen“, berichtet Przemyslaw<br />
Pisarski, Leiter des Freiburger Transplantationszentrums.<br />
1000 Lebensretter in Freiburg sollen nur der Anfang<br />
sein; das Ziel ist es, weite Kreise zu ziehen<br />
und über<strong>al</strong>l in Deutschland Mitstreiter zu finden.<br />
„Wir wollen einfach, dass möglichst viele Menschen<br />
möglichst vielen anderen Menschen ein<br />
Weiterleben ermöglichen.“ Und weil gerade in<br />
der großen Handb<strong>al</strong>lfamilie Solidarität schon seit<br />
dem tragischen Unf<strong>al</strong>l von Jo Deckarm in Tatabánya<br />
ganz groß geschrieben wird, hoffen die Alemannen,<br />
dass auch die Handb<strong>al</strong>ler bei der neuen<br />
Kampagne möglichst zahlreich mitmachen.<br />
www.1000-lebensretter.de<br />
SAISoN <strong>2009</strong>/10 +++ hANdbAll-IN-zAehrINgeN.de +++ SeIte 41