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Gräberfeld<br />

36<br />

_______________________________________________________________________________<br />

Siedlungsgelände auf, der auf einer weitläufigen Ackerfläche vor Madrona durch Prospektion<br />

erfaßt werden konnte 91 . Dabei handelt es sich wohl um die Reste einer römischen Villa, die<br />

offensichtlich in spätrömisch-westgotischer Zeit vom Gutshof zum Wohnort einer ganzen<br />

Siedlungsgemeinschaft um- oder ausgebaut wurde. Dafür spricht zumindest das umfangreiche<br />

Gräberfeld, das sich am äußersten Rand des Villa-Bereiches befunden hatte. Dies würde die<br />

häufig beobachtete Situation auf der Iberischen Halbinsel widerspiegeln, wo aus zahlreichen<br />

Gebieten die Umfunktionalisierung spätrömischer Privatbauten festzustellen ist. Dabei fällt<br />

allgemein auf, daß spätrömische Wohnbauten in westgotischer Zeit in fast jedem Raum eine<br />

Herdstelle aufwiesen, obwohl die Anlagen ursprünglich als Wohnstätte für eine einzige Familie<br />

vorgesehen war (mit nur einer Herdstelle). Allerdings dürfen im Falle von Madrona noch keine<br />

näheren Aussagen gemacht werden, solange aufklärende Ausgrabungen im Bereich der<br />

römischen Villa ausbleiben. Es läßt sich zumindest aufgrund der hohen Gräberzahl ausschließen,<br />

daß dieses Gräberfeld irgendeine Art von Familienfriedhof dargestellt haben könnte. Andererseits<br />

läßt sich die Frage noch nicht beantworten, ob die hier Bestatteten ausschließlich in der zur<br />

Siedlung umgewandelten Villa lebten oder ob das Gräberfeld von den Bewohnern einer lokalen<br />

Siedlungskammer gemeinsam als Begräbnisplatz genutzt wurde.<br />

Seit jeher verläuft in der unmittelbaren Umgebung Madronas und des Gräberfeldes die<br />

Wegverbindung von Segovia nach Abela (Ávila). Doch weder der moderne Straßenverlauf (N-<br />

110) noch die alte Trasse der Nationalstraße zu Zeiten Molineros müssen zwangsläufig die antike<br />

Wegführung widerspiegeln. Sie hatte sich in diesem Abschnitt wohl mehrfach geändert, da in<br />

alten Karten eine weitere Route markiert und als „Camino viejo” (alter Weg) verzeichnet ist.<br />

Dieser läuft nicht am Ortsrand Madronas vorbei, sondern streift genau den Gräberfeldbezirk und<br />

somit den antiken und heute wüsten Siedlungsbereich.<br />

Über das römische Straßennetz in der Provinz Segovia gibt es nur spärliche Bodenbefunde.<br />

Außerdem konnte überhaupt noch kein einziger Meilenstein geborgen werden. Auch wenn<br />

Segovia kein überregionales Zentrum dargestellt hatte, so hatte die römische und westgotische<br />

91 Regierung der Provinz Segovia, Servicio de Arqueología Territorial.

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