Dokument 1.pdf - OPUS
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Gräberfeld<br />
44<br />
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Beispiele aus den Grabungstagebüchern von Madrona<br />
Bei den Photos handelt es sich um Schwarz-Weiß-Aufnahmen von meist hervorragender<br />
Bildschärfe. Molinero war ein begeisterter Hobby-Photograph, was sich bei der Bildauswertung<br />
als außerordentlicher Glücksfall erwiesen hat. Fast jede der Detailaufnahmen von Grabbefunden<br />
gab unter der Lupe zahlreiche Informationen preis, die sonst verloren gewesen wären. Auch im<br />
Vergleich mit den sonst üblichen Aufnahmen aus den 1950er Jahren wird die überraschend gute<br />
Bildqualität deutlich. Molinero fertigte von den meisten Gräbern eine Ansicht und von<br />
besonderen Befunden auch bis zu mehreren Nahaufnahmen an. Zahlreiche Positive zeigen ganze<br />
Gräbergruppen und Grabungsabschnitte.<br />
Von den genannten 505 Photos entfallen mehrere Aufnahmen auf verschiedene Grabungsbesuche<br />
und die Exkursion des Madrider Archäologenkongresses im Jahre 1954. Andere stellen einzelne<br />
Funde im unrestaurierten Zustand dar. Im Verzeichnis sind außerdem 52 Farbpositive aufgelistet,<br />
die allerdings noch verschollen sind. Ich konnte auch nicht herausbekommen, was auf diesen<br />
Bildern zu sehen ist. Zwölf davon entstanden während der Grabung im Jahr 1959 (Nummern<br />
315-326). Die ürigen 40 bilden fast das Ende des Photoverzeichnisses (Nummern 455-494), so<br />
daß entweder unrestaurierte Funde oder Ansichten von der letzten Kampagne 1960 darauf zu<br />
vermuten sind.<br />
Die Grabungspläne sind leider von ungleichmäßiger Qualität. Die einzelnen Abschnitte könnten<br />
durchaus von verschiedenen Personen erstellt worden sein. Dabei ist ein Bereich falsch<br />
angegliedert worden und der Abschnitt der vorletzten Kampagne sogar überhaupt nicht<br />
vorhanden. Dafür könnte der anhaltende Dauerregen verantwortlich gewesen sein. Über die<br />
Fläche der letzten Kampagne, deren Freilegung ebenfalls von schlechtem Wetter begleitet war,<br />
gibt es auch nur eine untuschierte Strichzeichnung, die allerdings durch Planfragmente im<br />
Tagebuch überprüft werden konnte. Im Plan sind auch die Kopf- und Fußenden sämtlicher<br />
Gräber mit dem Zirkel eingemessen worden, so daß dadurch trotz widriger Umstände ein<br />
verläßliches <strong>Dokument</strong> geschaffen wurde. Die Gräber der ersten Kampagnen sind dagegen je<br />
nach Grabbau unterschiedlich eingetragen und mit Tusche überzeichnet worden. Bei einigen<br />
wenigen Gräbern stimmt allerdings der Gräbertyp nicht mit der Zeichnung überein. Der<br />
Gesamtplan läßt sich aus den einzelnen Teilen anhand der Tagebuchbemerkungen und den<br />
einzelnen Gräber-Koordinaten rekonstruieren. Die einzelnen Meßpunkte und die Grabungsphotos<br />
dienen zur Überprüfung.<br />
Ergänzend zu den oben genannten Grabungsunterlagen liegen auch einige amtliche Briefe vor,<br />
die Auskunft über den finanziellen Rahmen der Grabungen und über verwaltungsbedingte<br />
Schwierigkeiten erstatten. Dabei liegen insbesondere Anweisungen und Mitteilungen der