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Gräberfeld<br />

38<br />

_______________________________________________________________________________<br />

Molinero bestimmte die erwähnten Streufunde im Haus der Schwägerin des Herrn García<br />

sogleich als „germanisch” bzw. „westgotisch” und fertigte darüber eine vorläufige<br />

Funddokumentation an (nachträglich bei Grabungsbeginn von ihm selbst als Einzelfunde 1-13,<br />

sowie 16 bezeichnet). Daraufhin stufte Molinero den Fundort als archäologisch wertvoll ein, so<br />

daß er dort bereits in der darauffolgenden Woche am 14. Mai eine Begehung des Geländes<br />

unternahm. An einer bestimmten Stelle, die als offenes Grab mit Kalkkonstruktion beschrieben<br />

und als Herkunft der gesichteten Fundobjekte bezeichnet wurde, konnte Molinero außerdem drei<br />

Glasperlen (EF 14) und eine Eisenschnalle (EF 15) dem Boden entnehmen. Nördlich des<br />

besagten Geländes erkannte Molinero eine weitläufige römische Siedlung anhand des dichten<br />

Vorkommens von Terra sigillata und römischen Ziegelsteinen 97 .<br />

Insgesamt hielt Molinero den Fundplatz für nicht sonderlich gefährdet. Lediglich im Bereich der<br />

eigentlichen Schotterstraße mit der schon erwähnten Bezeichnung „Camino de la Alamilla”<br />

waren schon an der Oberfläche die Steinkränze mehrerer Gräber leicht auszumachen, so daß<br />

Molinero zumindest dort dringenden Handlungsbedarf sah. Er beantragte daraufhin Geldmittel<br />

für die Durchführung einer archäologischen Sicherung des dringend gefährdeten Abschnitts, die<br />

ihm schließlich noch für das laufende Jahr 1951 gewährt wurden.<br />

1. Kampagne (1951)<br />

Die erste Grabungskampagne im Herbst 1951 (5. Oktober bis 13. November) war demnach als<br />

reine Notgrabung ausgelegt und in den Beantragungsunterlagen als solche begründet. Erst nach<br />

Abschluß des ersten Grabungsabschnittes zeigte sich anhand der Funde und Gräberdichte die<br />

eigentliche Bedeutung dieses Bestattungsplatzes und sein bis dahin noch völlig unübersehbarer<br />

Umfang, so daß selbst der Leiter der damaligen zentralen spanischen Archäologiebehörde<br />

(„Comisaría General de Excavaciones Arqueológicas”), Julio Martínez Santa-Olalla, großes<br />

Interesse an der Fortsetzung der archäologischen Grabungen äußerte. Dementsprechend wurden<br />

in den folgenden Jahren ausreichende Grabungsmittel genehmigt, wodurch selbst unbedrohte<br />

Bereiche der Nekropole erfaßt werden konnten. Folglich wandelte sich das ursprünglich als<br />

Notgrabung begonnene Projekt schon bald in eine Plangrabung um, die schließlich über ein<br />

ganzes Jahrzehnt verlaufen sollte.<br />

Während der ersten Grabungskampagne konnten in Madrona die Befunde mit den Grabnummern<br />

1 bis 90 erfaßt und die Streufunde von EF 17 bis EF 160 sichergestellt werden.<br />

97 diese Beobachtung sollte später durch Molineros Ausgrabungen aus dem Jahre 1952 und durch moderne<br />

Prospektionen aus den 80er Jahren bestätigt werden.

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