März 2006 - Nossner Rundschau
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<strong>Nossner</strong> <strong>Rundschau</strong> 21 <strong>März</strong> <strong>2006</strong><br />
Historisches: Die Autobahnbrücke im Muldental 3. Teil<br />
Der Bericht vom 24. November<br />
1935 beschreibt nun im Weiteren<br />
die Arbeiten an den Fundamenten<br />
für die einzelnen Pfeiler:<br />
„Auf der westlichen Muldenseite<br />
ist nunmehr die Baugrube<br />
für das Fundament des Hauptpfeilers<br />
fertiggestellt. Sie misst<br />
in der Grundfläche 26 x 11 m<br />
und in der Tiefe 6,5 m. Die<br />
Sohle der Grube liegt reichlich<br />
3 m tiefer als der Wasserspiegel<br />
der Mulde. Die Ausschachtung<br />
dieser Pfeilergrube hat sich in<br />
wochenlanger Arbeit normal<br />
vollzogen; mittels Loris und<br />
Aufzug wurden große Mengen<br />
steiniger Abraum herausgefördert<br />
und zu einem in seiner<br />
Länge fast bis zur Beiermühle<br />
reichenden Damm aufgeschüttet.<br />
Mehrmals mussten auch<br />
Gesteinssprengungen vorgenommen<br />
werden.<br />
Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten<br />
ist die Errichtung eines<br />
Steilaufzuges geplant, welcher<br />
die Erd- und Schuttmassen<br />
über den Muldenhang hinauf<br />
bis zur Baustelle des Widerlagers<br />
befördern soll, wo sie als<br />
Füllmaterial Verwendung finden<br />
werden. Die Arbeiten zur<br />
Grundierung des weiteren Pfeilers<br />
am Berghange sowie des<br />
Widerlagers oben auf der Höhe<br />
sind bereits lebhaft im Gange.<br />
Ein großes hölzernes Fördergerüst<br />
reicht von der Verbindungsstraße<br />
zwischen der Beiermühle<br />
und der Brücke beim<br />
Steinbruch hinüber zur Baugrube<br />
und überquert Kleinbahnlinie<br />
und Mühlgraben. Es<br />
stellt die Verbindung her zwischen<br />
der Betonmischmaschine<br />
und der Baugrube, in die die<br />
Betonmassen vom Fördergerüst<br />
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Blick auf die Baustelle von der Siebenlehner Seite aus gesehen. Unten in der Bildmitte ist das Fördergerüst für den Betontransport<br />
zu den Pfeilergruben zu erkennen.<br />
Herzlichen Dank an Familie Heyl, die das Foto zur Verfügung stellte.<br />
herab in die Grube gleiten.<br />
Dieser Tage ist zunächst mit<br />
der Auslegung der Pfeilergrube<br />
mit einer Klinker-Isolierschicht<br />
und Aufführung einer entsprechenden<br />
Einfassungsmauer<br />
begonnen worden. Sie haben<br />
den Zweck, das Betonfundament<br />
gegen etwaige Einflüsse<br />
des Muldenwassers zu schützen.“<br />
Die Bauarbeiten am östlichen<br />
Muldenufer gestalteten sich<br />
etwas schwieriger, da die bauausführende<br />
Firma Grün und<br />
Bilfinger AG zunächst den<br />
lockeren Baugrund mit bis zu<br />
11 m tiefen Spundwänden<br />
abstützen musste, um ein<br />
Abrutschen der Seitenwände in<br />
die Baugrube zu verhindern.<br />
• Fliesen-, Platten-<br />
und Mosaiklegearbeiten<br />
• Natursteinverlegung<br />
• Balkone und Terrassen<br />
• Mosaikbilder<br />
• Trockenbau<br />
• Estricharbeiten<br />
• Weiteres auf Anfrage<br />
Erst danach konnte mit dem<br />
Ausheben der Pfeilergrube<br />
begonnen werden. „Bemerkenswert<br />
ist auch, das man hierbei<br />
auf stollenartige Unterhölungen<br />
stieß, deren Herkunft wahrscheinlich<br />
mit dem früheren<br />
Siebenlehner Bergbau zusammenhängt.<br />
Die Grube hat die<br />
gleichen Ausmaße (26 x 11 m)<br />
wie die auf dem gegenüberliegenden<br />
Muldenufer. Die Ausschachtung<br />
und Erdreichförderung<br />
ist zur Zeit noch im<br />
Gange und dürfte noch einige<br />
Zeit in Anspruch nehmen.<br />
Mittels Dampflokomobile werden<br />
die vollen Loris herausgezogen<br />
und die Erdmassen zum<br />
Damm längs der Mulde befördert.<br />
In jeder der Baugruben<br />
sind zur Zeit etwa 20 Arbeiter<br />
beschäftigt. Dicke Querstämme<br />
zwischen den Spundwänden<br />
sichern die Absteifung. Eine<br />
elektrisch betriebene Pumpe ist<br />
dauernd in Betrieb, um die<br />
durchsickernden Wasser- und<br />
Schlammmassen herauszubefördern.<br />
An der Bergseite nach<br />
der Flur Hirschfeld sind ebenfalls<br />
die Vorarbeiten zur Pfeilersetzung<br />
im Gange. Mittels<br />
zweier Förderbänder wird demnächst<br />
der Abtransport der<br />
Erdmassen bewerkstelligt.“<br />
(wird fortgesetzt.)<br />
Jürgen Gauernack<br />
Quellennachweis: Beilage zum Nossener<br />
Anzeiger vom 24.11.1935.<br />
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