16.02.2013 Aufrufe

1011_st10 1860.pdf - Karlsruher SC

1011_st10 1860.pdf - Karlsruher SC

1011_st10 1860.pdf - Karlsruher SC

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Schüssel kommen: Grundstein, Existenz,<br />

Aufschwung, Rat, viele Jahre, beste<br />

Gesundheit, sein K<strong>SC</strong>. Dann übernimmt<br />

der Nächste Schüssel und Rührgerät.<br />

„Existenz“ hat er auch im Kühlschrank,<br />

weiß noch gut, wie das damals war. Am<br />

27. Februar 2002 übernahm Seiler als<br />

Not-Präsident die Führung des Vereins.<br />

Bis zum November des gleichen Jahres<br />

gelang es dem früheren Stadt-Oberhaupt,<br />

durch seine herausragenden politischen<br />

und wirtschaftlichen Kontakte,<br />

die drohende Insolvenz abzuwenden.<br />

Ende 2002 verzichtete er dann aus gesundheitlichen<br />

Gründen auf eine weitere<br />

Kandidatur, am 27. November schließlich<br />

wurde Huber H. Raase als Nachfolger<br />

gewählt. Rolf Hauer, damaliger und<br />

heutiger Vize-Präsident, über Gerhard<br />

Seiler: Ohne ihn „wäre der K<strong>SC</strong> damals<br />

von der Bildfläche des deutschen Profifußballs<br />

verschwunden.<br />

Was er damals in unermüdlicher Arbeit<br />

für den K<strong>SC</strong> getan und erreicht hat, verpflichtet<br />

den Verein zu großer<br />

Dankbarkeit.“ Für ihn selbst bedeutet es<br />

fast noch mehr. Denn im Laufe der Not-<br />

Präsidentschaft 2002, als sie gemeinsam<br />

für die Rettung des Clubs kämpften,<br />

wurde weit mehr aus den Präsidiumskollegen.<br />

Sie wurden Freunde,<br />

und Hauer dankt dem Menschen Seiler<br />

für alles, was er von ihm gelernt hat.<br />

Seiler glänzte in Vereins-, Gremien- und<br />

Mitarbeiterführung, wusste und weiß,<br />

wie man mit Menschen umgeht. Seine<br />

Arbeit war vorbildlich, im wahrsten Sinn<br />

des Wortes, und über allem strahlte sein<br />

großes Herz für den K<strong>SC</strong>. Den Teig ergänzt<br />

Hauer mit den Zutaten exakt, akribisch,<br />

warmherzig, fachlich, menschlich und<br />

gibt außerdem Herz, Führung, gelernt,<br />

befreundet, Mensch hinzu. Der damals<br />

Dritte im Bunde schlägt den Teig<br />

schwungvoll schaumig und plaudert aus<br />

dem Näh-, oder hier wohl eher aus dem<br />

Gewürzkästchen. Michael Steidl, damaliger<br />

Vize-Präsident, über Gerhard Seiler:<br />

(…) (…) „Das gehört jetzt aber nicht hier<br />

rein. Nehmen Sie lieber die Präsidiumssitzungen,<br />

wie sie nicht nur einmal,<br />

sondern bestimmt 15, 20-mal stattgefunden<br />

haben.“ Das bedeutet, frühmorgens<br />

klingelte das Telefon bei Steidl, eine<br />

sofortige Sitzung wurde anberaumt.<br />

In Steidls Geschäftsräumen, mit Frühstück<br />

und Kollege Hauer. „Schläft noch?<br />

Story | 7<br />

Wecken!“ Seiler wusste, wie man vorwärts<br />

kommt. Deswegen zackig von<br />

Steidl in die Schüssel: Präsidiums-sitzungen,<br />

8:00, Anruf, wecken, Brezeln,<br />

Kaffee, unruhig, Tisch, „Mutti“, gekocht.<br />

Für was der letzte Teil gut ist? Wie gesagt:<br />

Seiler wusste, wie man vorwärts<br />

kommt. Und wie man Sitzungen, die zu<br />

lange dauern, beendet. Da wurde er<br />

nämlich unruhig, vor allem, wenn es<br />

gegen 12:00 Uhr mittags ging. Gerne<br />

passierte es, dass er auf den Tisch<br />

schlug, sich verabschiedete, weil zu<br />

Hause „Mutti“ mit dem Essen wartete.<br />

Warten ist sowieso nicht sein Ding. Nach<br />

dem ersten Telefonklingeln nimmt er ab,<br />

vor acht Jahren fackelte er nicht lange,<br />

als „mittags um 14 Uhr, im Januar“, wie<br />

er sich erinnert, der Anruf kam. Heiner<br />

Maul und Peter Mayer wollten ihn als<br />

Präsident, und so machte er sich Ende<br />

Februar auf den Weg, den K<strong>SC</strong> zu retten.<br />

Als Mann der Tat kannte man ihn auch<br />

im <strong>Karlsruher</strong> Rathaus. Der Professor für<br />

Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft<br />

war von 1986 bis 1998 OB der<br />

Fächerstadt, bei seinem Ausscheiden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!