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Kriterien für Biosphärenreservate in Deutschland - Unesco

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Biosphärenreservat <strong>in</strong> Gründung Bliesgau<br />

Das bereits nach Landesrecht ausgewiesene<br />

Biosphärenreservat liegt im<br />

Südosten des Saarlandes, an der Grenze<br />

zu Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und zu Frankreich.<br />

2006 wurde dem MAB-Nationalkomitee<br />

der Antrag auf Aufnahme <strong>in</strong>s Weltnetz<br />

der UNESCO-<strong>Biosphärenreservate</strong><br />

übergeben. Im Vergleich zu anderen<br />

deutschen <strong>Biosphärenreservate</strong>n ist der<br />

Bliesgau mit se<strong>in</strong>er Nähe zum angrenzenden<br />

Verdichtungsraum und e<strong>in</strong>er<br />

Bevölkerungsdichte über dem Bundesdurchschnitt<br />

recht städtisch geprägt.<br />

Charakteristisch <strong>für</strong> die Region ist die<br />

Vielfalt der Landschaft mit e<strong>in</strong>em<br />

Ine<strong>in</strong>andergreifen verschiedener Groß-<br />

und Kle<strong>in</strong>stlebensräume, die aus der<br />

jahrtausendelangen Nutzung durch den<br />

Menschen hervorgeht. Prägend <strong>für</strong> das<br />

Biosphärenreservat s<strong>in</strong>d Halbtrocken-<br />

rasen, ausgedehnte magere Flachland-<br />

mähwiesen und Streuobstkomplexe,<br />

Buchenwälder auf Muschelkalk sowie auf<br />

Bundsandste<strong>in</strong> mit versumpften Tälern.<br />

Bezogen auf das Saarland gibt es im Bio-<br />

sphärenreservat die höchste Dichte an<br />

europa-, bundes- und landesweit be-<br />

deutsamen Lebensraumtypen und Arten.<br />

Zentrales Ziel ist die regionale Entwicklung<br />

nach den Pr<strong>in</strong>zipien der Nachhaltigkeit.<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund des Werte-<br />

(„bureau“), entscheidet auf der Grundlage e<strong>in</strong>es fachlichen<br />

Votums des Internationalen Beirates <strong>für</strong> <strong>Biosphärenreservate</strong><br />

(International Advisory Committee) über die Bewerbung und<br />

schlägt dem Generaldirektor ggf. die Anerkennung vor.<br />

Der <strong>Kriterien</strong>katalog setzt sich aus Antragskriterien (A), die<br />

bereits bei Antragstellung erfüllt se<strong>in</strong> müssen, und Bewertungs-<br />

kriterien (B), die die zu erfüllenden Aufgabenstellungen be-<br />

schreiben, zusammen. Die E<strong>in</strong>teilung <strong>in</strong> A- und B-<strong>Kriterien</strong> stellt<br />

ke<strong>in</strong>e Gewichtung der e<strong>in</strong>zelnen <strong>Kriterien</strong> <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Auf-<br />

gabenstellung der UNESCO-<strong>Biosphärenreservate</strong> <strong>in</strong> Deutsch-<br />

land dar.<br />

<strong>Kriterien</strong>katalog<br />

Strukturelle <strong>Kriterien</strong><br />

repräsentativität<br />

(1) Das Biosphärenreservat muss Landschaften und Lebensräume<br />

umfassen, die von den <strong>Biosphärenreservate</strong>n <strong>in</strong><br />

wandels und des demographischen<br />

Wandels, der aktuellen agrarpolitischen<br />

Perspektiven sowie der Globalisierung<br />

müssen die ökonomischen, politischen,<br />

sozialen und kulturellen Beziehungen<br />

zwischen städtischem, suburbanem und<br />

ländlichem Raum zukunftsfähig gestaltet<br />

werden. E<strong>in</strong> besonderes Augenmerk gilt<br />

der modellhaften Entwicklung der Dorfkerne,<br />

der dörflichen Infrastruktur, der<br />

Landschaftsentwicklung, dem Natur- und<br />

Artenschutz, Landentwicklungsbeziehungen<br />

und lokalen sozialen Netzwerken.<br />

foto © Biosphärenzweckverband Bliesgau<br />

<strong>Deutschland</strong> bislang nicht ausreichend repräsentiert werden<br />

und die aufgrund ihrer natur- und kulturräumlichen wie auch<br />

gesellschaftlichen Gegebenheiten <strong>in</strong> besonderer Weise<br />

geeignet s<strong>in</strong>d, das MAB-Programm der UNESCO beispiel-<br />

haft <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong> umzusetzen und <strong>in</strong>ternational zu<br />

repräsentieren. (A)<br />

flächengröße und Abgrenzung<br />

(2) Das Biosphärenreservat soll zur Erfüllung se<strong>in</strong>er Funktionen<br />

<strong>in</strong> der Regel m<strong>in</strong>destens 30.000 ha umfassen<br />

und nicht größer als 150.000 ha se<strong>in</strong>. Länderübergreifende<br />

<strong>Biosphärenreservate</strong> dürfen diese Gesamtfläche<br />

bei entsprechender Betreuung überschreiten. (A)<br />

Zonierung<br />

Die Bliesgauregion hat großes Potenzial<br />

<strong>für</strong> erneuerbare Energien. Die Nutzung<br />

von Biomasse aus der Land- und Forst-<br />

wirtschaft zur Energiegew<strong>in</strong>nung bietet<br />

auch neue Perspektiven <strong>in</strong> der Entwick-<br />

lung der Kulturlandschaft.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://www.biosphaere-bliesgau.de<br />

(3) Das Biosphärenreservat muss <strong>in</strong> Kern-, Pflege- und Ent-<br />

wicklungszone gegliedert se<strong>in</strong>. (A)

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