03.03.2013 Views

MPAe T1ex127-.45ex51275atigkeitsbericht 2002/2003 - Max-Planck ...

MPAe T1ex127-.45ex51275atigkeitsbericht 2002/2003 - Max-Planck ...

MPAe T1ex127-.45ex51275atigkeitsbericht 2002/2003 - Max-Planck ...

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

(a)<br />

(b)<br />

II.1. SONNE UND HELIOSPHÄRE/SUN AND HELIOSPHERE 11<br />

Time on 2000 Sep 29 (UT)<br />

Abb. 5: Oszillationen eines heißen Magnetfeldbogens,<br />

beobachtet vom SUMER-Spektrograph in der<br />

Fe XIX (111,8 nm)-Spektrallinie entlang der in Abb. 4<br />

markierten Spaltposition. (a) Linienintensität und (b)<br />

Dopplerverschiebung als Funktion der Zeit.<br />

6 Millionen Grad emittiert wird. SUMER beobachtete<br />

die Spektren in dem Sichtfeld des Messspaltes,<br />

der in Abb. 4 als weiße Linie dargestellt ist. In 2,5-<br />

Minuten-Abständen wurden die Spektren entlang dem<br />

300 Pixel langen Spaltbild aufgenommen. So konnten<br />

die in Abb. 5 wiedergegebenen Zeitserien der Fe XIX<br />

(111,8 nm)-Intensität und Dopplerverschiebung aufgebaut<br />

werden. Da der Magnetfeldbogen das Blickfeld<br />

des Spaltes zweimal schneidet, gibt es zwei helle<br />

Bereiche entlang dem Spalt, die jeweils zweimal<br />

während der Beobachtungen hell aufleuchten. Die entsprechenden<br />

Dopplerverschiebungen sind in dem unteren<br />

Diagram dargestellt. Die Oszillationen (rot-blau)<br />

sind jeweils für etwas mehr als zwei Schwingungsperioden<br />

sichtbar. Jeder der beiden Schwingungseinsätze<br />

startet mit einer roten Phase und schwingt phasengleich<br />

an beiden Schnittpunkten des Bogens mit dem<br />

Spaltbild.<br />

Da die Schwingungsperiode etwa dreimal langsamer<br />

ist als für die Kink-Mode, die von TRACE beobachtet<br />

wurde, vermuten wir, dass es sich hier um eine Schallschwingung<br />

handelt. Eine eindeutige Identifizierung<br />

konnte in einem anderen Ereignis erreicht werden, bei<br />

dem Intensität und Dopplerverschiebung gleichzeitig<br />

gemessen wurden. Das Ergebnis ist in Abb. 6 gezeigt.<br />

Die Schwingungen für die beiden Größen haben die<br />

gleiche Periode, sind aber um 90 Grad phasenverschoben,<br />

so wie es die Theorie für Schalloszillationen vorhersagt.<br />

Die Kink-Mode sollte dagegen keine Schwankungen<br />

der Intensität zeigen.<br />

Sich ausbreitende Schallwellen sind ebenfalls beob-<br />

Abb. 6: Zeitliche Entwicklung der (a) Dopplerverschiebung<br />

und der (b) Linienintensität in der Fe XIX<br />

(111,8 nm)-Linie in einem Gebiet, das kohärente<br />

Schwingungen zeigt. Die rote Kurve zeigt die Messungen,<br />

von denen die Mittelwerte jeweils abgezogen<br />

sind, die grüne Kurve einen Fit mit einer gedämpften<br />

harmonischen Funktion.<br />

achtet worden, jedoch bislang nicht in der Dopplerverschiebung,<br />

sondern nur anhand der Helligkeitsschwankungen.<br />

Die Wellen werden stark gedämpft<br />

und sind nur dicht an der Sonnenoberfläche beobachtet<br />

worden. Es scheint, dass sie durch Störungen aus<br />

dem Sonneninneren ausgelöst wurden, die Dämpfung<br />

dagegen hängt von den Eigenschaften des koronalen<br />

Plasmas ab. Wir hoffen, dass wir durch die Untersuchung<br />

einer großen Zahl solcher Ereignisse die Struktur<br />

an den Fußpunkten der Magnetfeldbögen ermitteln<br />

können. Die Untersuchung der Wellendämpfung<br />

könnte uns weitere Einsichten in die Aufheizung des<br />

koronalen Plasmas geben, die für die Emission der<br />

Magnetfeldbögen verantwortlich ist.<br />

Alfvénwellen in Sausage- oder Torsionsmode sind<br />

sehr viel schwerer nachzuweisen. Die Sausagemode<br />

könnte die schnellen Helligkeitsschwankungen erklären,<br />

die während der ersten Minuten eines Flares<br />

beobachtet werden. Eine Möglichkeit wäre, dass<br />

der plötzliche Energiezuwachs in der magnetischen<br />

Flussröhre die Schwingungen anregt. Die Schwingungen<br />

des Flussröhrendurchmessers sind wahrscheinlich<br />

zu klein, als dass sie mit heutiger Technik beobachtbar<br />

wären. Auch Torsionswellen sind sehr schwierig<br />

zu beobachten, da sie inkompressibel sind und damit<br />

keine Intensitätsschwankungen hervorrufen. Nur in einer<br />

entgegengesetzt gerichteten Dopplerverschiebung<br />

quer zur Flussröhrenachse, die der Plasmaströmung

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!