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0. Deutschsprachige Zusammenfassung 10<br />

querseptierten, Leptotrema mit braunen, mauerförmigen und Phaeotrema mit braunen,<br />

querseptierten Ascosporen. Dieses Konzept ermöglichte zwar eine einfache und<br />

vergleichsweise gut differenzierte Einteilung der Arten, war aber in hohem Maße artifiziell.<br />

Durch Salisbury (1971, 1972a, 1972b, 1978) wurde daher zunächst ein informelles<br />

Gliederungssystem eingeführt, das wenige Jahre später von Hale (1980, 1981) in ein<br />

formalistisch gültiges Gattungskonzept übertragen wurde. Hales Konzept, welches mit<br />

einigen Modifikationen bis heute Anwendung findet, legt nicht mehr die<br />

Ascosporenmorphologie zugrunde, sondern berücksichtigt in erster Linie Merkmale des<br />

Fruchtkörperrandes.<br />

Es wird im vorherigen Abschnitt bereits andeutungsweise ersichtlich, dass die thelotrematoiden<br />

Taxa, die lange Zeit ein wissenschaftliches Schattendasein fristeten, mit dem<br />

Zeitalter der modernen Lichenologie zunehmend in den Fokus der Wissenschaft rückten. Seit<br />

dem ausgehenden 20. Jh. bis in die heutige Zeit gibt es eine Vielzahl meist kleinerer Studien,<br />

die sich in erster Linie auf einzelne Untergruppen und/oder auf meist kleinere geografische<br />

Untersuchungsgebiete beschränken (z. B. Guderley & Lumbsch, 1996; Hale, 1974b, 1978b,<br />

1981; Homchantara & Coppins, 2002; Kalb, 2001; Kantvilas & Vezda, 2000; Lücking, 1992a,<br />

Lücking & Grube, 2002; Lumbsch, 1985, 1989; Lumbsch & Elix, 2003; Matsumoto, 2000;<br />

Nagarkar & Hale, 1989; Nagarkar & al., 1986, 1987, 1988; Patwardhan & Kulkarni, 1977b;<br />

Patwardhan & al., 1985; Purvis & al., 1995; Salisbury, 1972a, b; Sipman, 1992a, b). Als erste<br />

Studie, die sowohl auf einer ausführlichen systematischen Untersuchung basiert, als auch eine<br />

detailierte taxonomische Behandlung nahezu aller Gattungen <strong>bei</strong>nhaltet, ist die von A. Frisch<br />

und seinen Mitar<strong>bei</strong>tern kürzlich erschienene Monografie zu nennen (Frisch, 2006; Frisch &<br />

Kalb, 2006; Frisch & al., 2006), die sich vornehmlich auf den afrikanischen Kontinent<br />

konzentriert. Für den australasischen Raum allerdings ist das Wissen um die thelotrematoiden<br />

Flechten in hohem Maße bruchstückhaft. Bis auf die Ar<strong>bei</strong>ten von Lumbsch (1989), der die<br />

Gattung Diploschistes behandelt, Kalb (2001) und Frisch & Kalb (2006a), die vor allem die<br />

Gattung Topeliopsis in Australien untersuchen, und Kantvilas & Vezda (2000), die sich auf<br />

verschiedene Gruppen der tasmanischen Vertreter beschränken, sind keine weiteren<br />

nennenswerten Studien durchgeführt worden.<br />

Die hier vorliegende Ar<strong>bei</strong>t hat daher zum Ziel, die taxonomischen Verhältnisse des<br />

größten Teiles dieser Gruppe für den australischen Kontinent zu beleuchten, und stellt eine<br />

Revision der trentepohlioiden (d. h. ausgenommen der Gattung Diploschistes), nichtcolumellaten<br />

(d. h. ausgenommen der Gattungen Gyrotrema, Melanotrema, Ocellularia,<br />

Redingeria und Stegobolus), thelotrematoiden Graphidaceae (d. h. ausgenommen der<br />

Graphidaceae s. str.) dar. Im Rahmen des Gesamtprojektes sind die columellaten Taxa<br />

ebenfalls bear<strong>bei</strong>tet worden, die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden jedoch an anderer<br />

Stelle veröffentlicht.<br />

Insgesamt wurden ca. 4000 Proben anatomisch, morphologisch und chemisch untersucht.<br />

Die untersuchten Individuen setzen sich zusammen aus allen erhältlichen australischen<br />

Typus-Proben, aus großen Teilen auch außer-australischer Typen, aus allen erhältlichen,<br />

australischen Aufsammlungen verschiedener Herbarien und schließlich aus den selbstgesammelten<br />

Proben aus Queensland, Neusüdwales und Victoria. Nach Möglichkeit wurden<br />

die Proben vorzugsweise anhand des Vergleiches mit dem Typusmaterial bestimmt oder, falls<br />

dies nicht möglich war, nach den Angaben in den Artbeschreibungen der Literatur. Proben die<br />

auf diese Art und Weise nicht bestimmt werden konnten, sind entweder provisorisch in<br />

bereits vorhandene Arten aufgenommen, oder aber als neue Art ausgewiesen worden. Im<br />

Falle einer zu geringen Probenmenge oder aber wenn sich die Aufsammlung in einem<br />

schlechten Zustand befand, wurden die Proben vorläufigen, informellen Namen zugewiesen.

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