FREE LAW JOURNAL Volume 1, Number 2 (October 18, 2005)
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<strong>FREE</strong> <strong>LAW</strong> <strong>JOURNAL</strong> - VOLUME 1, NUMBER 2 (<strong>18</strong> OCTOBER <strong>2005</strong>)<br />
Mit diesen Zuständen wird sich der untere Teil generell befassen.<br />
1. Geiteskrankheit oder Geistesschwäche<br />
Die Begriffe Geisteskrankheit und Geistesschwäche werden sowohl im<br />
medizinischen Sinn als auch im juristischen Sinn behandelt und kurz<br />
unter dem Oberbegriff der Psychischen Störungen zusammengefasst <strong>18</strong> .<br />
Diese sind als Rechtsbegriffe zu verstehen und bedürfen dieser<br />
Konkretisierung 19 . Bei der Geisteskrankheit oder Geistesschwäche<br />
handelt es sich um pyschische Störungen. Aber es gibt bei der<br />
Geisteskrankheit im Vergleich zur Geistesschwäche pyschische Störung<br />
schwererer Art. In der Literatur schreibt Schorn 20 ausdrücklich, dass<br />
auch der Geistesschwache unter den Begriff der Geisteskrankheit fällt.<br />
Zum Beispiel im juristischen Sinne:<br />
• Eine paranoide Psychose oder Schizophrenie,<br />
• Die chronische Epilepsi begleitet von einer Psychose,<br />
• Eine Psychopathie, wenn sie eine gewisse Schwere aufweist…<br />
usw.<br />
Bei der Geistesschwäche handelt es sich um Fälle, bei denen auffälliges<br />
Verhalten der persönlichen Situation und des Vorlebens noch einfühlbar<br />
sind. Für die Geistesschwäche wurden als Beispiele angenommen 21 :<br />
• Absonderung von der Familie und realer Suizidgefahr<br />
(Selbstmord),<br />
• Die Kurz- und Langzeitgedächtnisstörungen,<br />
• Die Verzweiflung, übersteigerte Niedergeschlagenheit,<br />
• Eine Psychopathie, die nicht eine gewisse Schwere erreicht…<br />
usw.<br />
<strong>18</strong> zu diesen Begriffen siehe weiters: Caviezel-Jost: 1<strong>18</strong> ff.; Spirig, 28 ff.<br />
19 Dazu : BGE 62 II 264; 85 II 460; 117 II 233/234.<br />
20 Schorn, H., Die Europäische Konvention zum Schutze der Menschenrechte<br />
und Grundfreiheiten und ihr Zusatzprotokoll in Einwirkung auf das deutsche<br />
Recht, Frankfurt 1965, 158.<br />
21 Spirig, s.28, Rdn. 25 ff.<br />
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DOZENT DR. MEHMET DEMIR - DIE MATERIELLEN VORAUSSETZUNGEN DER<br />
FÜRSORGERISCHEN FREIHEITSENTZIEHUNG NACH ART. 432 DES TÜRKISCHEN<br />
ZIVILGESETZBUCHES