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Abstracts - Chirurgie Kongress

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57.20<br />

Einfluss der Computertomographie auf die Inter- und Intra-observer-Reliabilität von Klassifikationen<br />

zur Beurteilung von Tibiaplateaufrakturen<br />

A. Brunner, R. Babst (Luzern)<br />

Objective: Frakturen des Tibiaplateaus sind häufige, teils komplexe, Verletzungen deren Klassifikation<br />

anhand nativer Röntgenaufnahmen mit erheblichen Problemen assoziiert sein kann.<br />

Die vorliegende Studie evaluiert den Einfluss der Computertomographie auf die Inter- und Intra-observer<br />

Reliabilität der AO-, Schatzker und Hohl Klassifikation in der Beurteilung von Tibiaplateaufrakturen.<br />

Methods: Vier unabhängige Beobachter klassifizierten 45 konsekutive Tibiaplateaufrakturen anhand<br />

der Klassifikationen der AO, Schatzker und Hohl. Initial wurden die Frakturen in randomisierter Reihenfolge<br />

anhand nativer Röntgenaufnahmen klassifiziert. Vier Wochen später wurden dieselben Frakturen<br />

anhand nativer Röntgenbilder und zweidimensionaler CT-Bilder beurteilt.<br />

Die beiden Sitzungen wurden 8 Wochen später wiederholt um die Intra-observer Reliabilität zu evaluieren.<br />

Results: Alle drei Klassifikationen zeigten eine „zufrieden stellende“ Inter-observer Reliabilität sowie<br />

eine „gute“ oder „zufrieden stellende“ Intra-observer Reliabilität nach Beurteilung anhand nativer Röntgenbilder.<br />

Nach Beurteilung anhand zweidimensionaler CT-Bilder zeigten alle drei Klassifikationen eine<br />

„gute“ Inter- und Intra-observer Reliabilität. Statistisch fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen<br />

den einzelnen Klassifikationen.<br />

Conclusion: In der vorliegenden Studie liess sich durch Computertomographie eine Verbesserung<br />

sowohl der Inter- als auch der Intra-observer Reliabilität der AO-, Schatzker- und Hohl Klassifikation<br />

erreichen. Dementsprechend sollte eine umfassende präoperative Evaluation von Frakturen des Tibiaplateaus<br />

eine Computertomographie beinhalten.<br />

57.21<br />

Erste Erfahrungen mit dem LIGAMENTOTAXOR ®<br />

J. Widmer 1, 2 , A. Missbach-Kroll 1, 2 , L. Meier 2 , M. Zuber 2 ( 1 Zürich, 2 Olten)<br />

Objective: Intraartikuläre Frakturen der Fingermittelgliedbasis sind dann kompliziert, wenn eine tiefe<br />

Impression der Gelenkfläche vorliegt. In den letzten Jahren setzten wir in diesen Fällen vor allem den<br />

Bewegungsfixateur nach Suzuki ein. Dabei konnte durch axiale Traktion eine zufriedenstellende Reposition<br />

erreicht werden. Allerdings war die intraoperative Anlage sehr aufwendig. Postoperativ traten<br />

technische Probleme wie zum Beispiel das Reißen der Gummizügel bei Brüchigkeit, oder eine Veränderung<br />

der Traktion bei Ausleierung des Gummis auf.<br />

Seit einiger Zeit ist der Ligamentotaxor ® erhältlich. Dabei handelt es sich um einen dynamischen Fingerdistraktor,<br />

der nach den Grundsätzen von Suzuki funktioniert.<br />

Methods: In Plexusanästhesie und unter BV-Kontrolle erfolgt die initiale Reposition durch axialen<br />

Zug. Nun werden analog zum Bewegungsfixateur nach Suzuki durch das Drehzentrum der Kondylen<br />

der Grund- und der Mittelphalanx zwei Kirschnerdrähte parallel eingebracht. Je nach entsprechend<br />

notwendiger Traktion, werden zwischen diesen Drähten die zum System gehörenden Federn aufgespannt.<br />

Results: Seit September 2008 haben wir drei Patienten mit einer intraartikulären Mittelgliedbasisfraktur<br />

ausschließlich mittels Ligamentotaxor ® versorgt. Nach Reposition durch Ligamentotaxis wurde<br />

noch zusätzlich ein zentrales Stempelfragmentes durch ein kleines distales Fenster mittels Stössel<br />

reponiert. Die Ruhigstellung erfolgte für die ersten 2 Wochen auf einer Fingerschiene. Anschließend<br />

radiologische Kontrolle und funktionelle Nachbehandlung. Anlässlich der Kontrolle in der Sprechstunde<br />

6 Wochen postoperativ wurde der Fixateur entfernt. Danach konventionelle Röntgenkontrolle und<br />

bei konsolidierten Verhältnissen konnte mit dem Belastungsaufbau unter Anleitung der Ergotherapie<br />

begonnen werden. Wir sahen keine Infekte, keine sekundäre Dislokation, jedoch eine gute Patientenzufriedenheit<br />

bezüglich des Fixateurs.<br />

Conclusion: Durch diesen vorgefertigten externen Fingerdistraktor lassen sich die Vorteile der Ligamentotaxis<br />

mit einer einfachen operativen Technik verbinden. Dadurch wurden kurze Operationszeiten<br />

mit einer sicheren funktionellen Nachbehandlung erreicht. Die Patienten fühlen sich beim Ausführen<br />

von alltäglichen Tätigkeiten nicht stark beeinträchtigt. Die bisherigen funktionellen Ergebnisse sind<br />

überzeugend.<br />

57.22<br />

Gallensteine auf Irrwegen<br />

F. Hess, B. Peter Hauser, L. Veréb, S. Wildi (Zürich)<br />

Objective: Komplikationen durch chronische Cholecystitiden mit wandernden Gallensteinen sind in<br />

den entwickelten Ländern sehr selten geworden, weil die Mehrheit der Patienten mit symptomatischer<br />

Cholecystolithiasis rechtzeitig diagnostiziert und operiert wird. Am Häufigsten wird in der Literatur über<br />

den Gallenstein- Ileus und das Mirizzi- Syndrom berichtet.<br />

Methods: Eine 88-jährige Patientin meldet sich auf dem Notfall mit einem subcutanen Abscess im<br />

rechten Oberbauch. Der Befund wurde während einer MRI- Untersuchung des Schädels entdeckt, die<br />

Patientin selber hat keine Beschwerden. Das initiale Labor zeigt eine normale Leukozytenzahl und eine<br />

Erhöhung des CRP auf 32mg/l. Das übrige Labor ist unauffällig. Es wird die Indikation zur Abscess-<br />

Eröffnung gestellt, dabei entleeren sich nach Incision mehrere Gallekonkremente mit dem Abscess,<br />

eine Fistel nach intraabdominal kann nicht dargestellt werden. Eine nach Abscess- Entlastung durchgeführte<br />

CT des Abdomens zeigt eine konkrementgefüllte Gallenblase ohne Hinweise für eine Fistel und<br />

keine weiteren Pathologien. Bei der im Verlauf durchgeführten Cholecystektomie kann ebenfalls kein<br />

Fistelgang nach aussen festgestellt werden. Der postoperative Verlauf ist komplikationslos.<br />

Conclusion: Wir stellen eine Patientin mit chronischer Cholecystitis vor, bei der es über einen subcutanen<br />

Abscess zu einer Entleerung von Gallensteinen gekommen ist. Sind in der heutigen Zeit schon<br />

Mirizzi-Syndrom und Gallensteinileus sehr seltene Komplikationen einer chronischen Cholecystitis, so<br />

stellt die hier vorgestellte biliocutane Fistel eine Rarität dar, die bisher in der Literatur nur einmal beschrieben<br />

wurde.<br />

57.23<br />

Meniskustransplantation mit Allograft – Hoffnung für Patienten nach totaler Meniskusresektion?<br />

St. Reck 1 , C. Candrian 1 , M. Hirschmann 2 , R. Verdonk 3 , N. Friederich 2 ( 1 Lugano, 2 Bruderholz, 3 Gent/BE)<br />

Objective: Die Bedeutung der Menisken für die Belastungsverteilung, Gelenk-Stabilisation und Lubrikation<br />

des Knorpels ist hinreichend in der Literatur beschrieben. Die Teil- oder Totalentfernung der<br />

Menisken kann durch eine wesentliche Belastungszunahme des betroffenen Gelenkabschnittes zur<br />

Chondromalazie und dem zu Folge zu Schmerzen und Funktionseinschränkung führen. Die Meniskus<br />

Allograft Transplantation ist eine in den letzten Jahren an Wichtigkeit zunehmende therapeutische Option<br />

zur Behandlung dieser Problematik geworden.<br />

Methods: Prospektive klinische und radiologische Evaluation aller vom 12.03.2007 bis 01.03.2008<br />

in unserem Hause bei St.n. subtotaler bis totaler Meniskusresektion mit Allograft meniskustransplantierten<br />

Patienten. Erfasst wurden der modifizierte HSS Knee Score (Hospital for Special Surgery Score)<br />

und der KOOS (Knee and Osteoarthritis Outcome Score 0-100) präoperativ, 6 Wochen, 3 Monate, 6<br />

Monate und 12 Monate postoperativ. Zudem radiologisch belastete Ganzbeinaufnahme präoperativ,<br />

3 Monate postoperativ und ein MRI 12 Monate postoperativ. Von bis dato 4 behandelten Patienten<br />

(Alter Median 36; Range 15-52 Jahre, m:w=1:3) hatten 2 mindestens eine einjährige Nachuntersuchungszeit.<br />

Results: Präoperativ hatten die Patienten täglich Schmerzen, insbesondere beim Treppensteigen. Bei<br />

der Jahreskontrolle waren sie schmerzfrei bzw. hatten deutlich reduziert noch gelegentlich Schmerzen.<br />

Es zeigte sich gegenüber dem Ausgangswert sowohl des HSS als auch des KOOS eine relevante<br />

Verbesserung über 1 Jahr. Der HSS verbesserte sich von 50 bzw. 60 auf 90 bzw. 100 Punkte. Der<br />

KOOS verbesserte sich für Schmerz, Symptome, Einschränkung der Alltagsaktivität, Sportfähigkeit und<br />

Lebensqualität von 56, 57, 59, 5, 44 bzw. 47, 86, 38, 15, 31 auf 86, 79, 82, 40, 75 bzw. 72, 71, 90, 65,<br />

56 Punkte. Die Patienten gaben an mit dem Ergebnis der Operation zufrieden zu sein und sich in einer<br />

vergleichbaren Situation wieder operieren lassen zu wollen.<br />

Conclusion: Die Meniskustransplantation mit Allograft kann für Teil- oder totalmeniskektomierte Patienten<br />

ein vielversprechendes Verfahren zur Schmerzreduktion und Verbesserung der Funktion darstellen.<br />

Unklar ist die Rolle der Meniskustransplantation in der Verhinderung/ Verlangsamung der sonst zu<br />

erwartenden Knorpeldegeneration.<br />

57.24<br />

Café-au-lait und eine schockierende Intestinalblutung - Assoziation zweier seltener Erkrankungen<br />

S. Schraag, A. Browa, C. Gubler, G. Tscherry, H. Büchel, G. A. Melcher (Uster)<br />

Objective: Eine 31-jährige Patientin wird wegen Synkope bei Meläna notfallmässig hospitalisiert. Nebendiagnostisch<br />

ist eine Neurofibromatose Typ I (NF I) und eine Eisenmangelanämie bekannt.<br />

Bei Eintritt präsentiert sich eine schockierte, blasse Patientin (BD 105/75mmHg, HF 122/Min). Die klinische<br />

Untersuchung zeigt mehrere Café-au-lait-Flecken und Hautfibrome. Blandes Abdomen. Anämie<br />

mit Hb vom 4,9g/dl.<br />

Nach erster Kreislaufstabilisierung notfallmässige Oesophagogastroduodenoskopie, welche bis auf<br />

einen kleinen submukösen Knoten im Antrum unauffällig ist. Die Ileokoloskopie zeigt lediglich Altblut<br />

im terminalen Ileum. Bei Verdacht auf mittlere Gastrointestinal-Blutung Durchführung eines CT-Sellink<br />

mit Nachweis eines hypervaskularisierten Tumors im Jejunum.<br />

Bei der Laparotomie werden 3 Tumore gefunden: Antrumvorderwand (nur palpabel), Jejunum und<br />

Ileum (4cm und knapp 1cm gross); Exzision Antrumvorderwand und zweimal Dünndarmsegmentresektion.<br />

Komplikationsloser postoperativer Verlauf.<br />

Histologie: Der Befund im Magen entspricht ektopem Pankreasgewebe, jener am Ileumresektat lediglich<br />

einer Fibrose. Im Jejunum Nachweis eines Gastrointestinalen Stromatumors (GIST) mit immunhistochemisch<br />

starker Positivität für CD 117 und schwacher für SMA, Proliferationsindex

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