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eStrategy Magazin Ausgabe 02 / 2014

Neue Ausgabe 02 / 2014 jetzt kostenfrei herunterladen! „Kanban in Projekten“, „Backlog Refinement – das Requirement Engineering der agilen Produktverantwortlichen“, „Einflüsse von User Story Qualität auf den Scrumprozess“, u.v.m. – in den vielseitigen Artikeln dieser Ausgabe beleuchten Experten der Szene u.a. verschiedene Ansätze des agilen Projektmanagements in der Softwareentwicklung. Neben dem Schwerpunktthema der Ausgabe haben wir unseren Blick natürlich auch wieder auf andere aktuelle Themen im E-Commerce, Online-Marketing, E-Recht und Webentwicklung gerichtet. In weiteren Artikeln befassen sich Experten – u. a. von ibi Research, ECC Köln, Händlerbund, eRecht24, u. v. m. – mit den Themen „Erlebnisse im Onlinehandel“, „Do’s und Dont’s beim Linkaufbau für Online-Shops“, „Shop-Optimierung“, „Mobile Websites vs. Responsive Design“, „Anbindung an Marktplätze“ und „Vergleichsportale von Online-Shops“ und geben einen Einblick in das Handelsszenario 2020.

Neue Ausgabe 02 / 2014 jetzt kostenfrei herunterladen!

„Kanban in Projekten“, „Backlog Refinement – das Requirement Engineering der agilen Produktverantwortlichen“, „Einflüsse von User Story Qualität auf den Scrumprozess“, u.v.m. – in den vielseitigen Artikeln dieser Ausgabe beleuchten Experten der Szene u.a. verschiedene Ansätze des agilen Projektmanagements in der Softwareentwicklung.

Neben dem Schwerpunktthema der Ausgabe haben wir unseren Blick natürlich auch wieder auf andere aktuelle Themen im E-Commerce, Online-Marketing, E-Recht und Webentwicklung gerichtet. In weiteren Artikeln befassen sich Experten – u. a. von ibi Research, ECC Köln, Händlerbund, eRecht24, u. v. m. – mit den Themen „Erlebnisse im Onlinehandel“, „Do’s und Dont’s beim Linkaufbau für Online-Shops“, „Shop-Optimierung“, „Mobile Websites vs. Responsive Design“, „Anbindung an Marktplätze“ und „Vergleichsportale von Online-Shops“ und geben einen Einblick in das Handelsszenario 2020.

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E-Commerce // Onlinemarketing // SEO // SEM // Development // Mobile // Technik // Usability // Recht // Tipps&Tools<br />

#19<br />

06/<strong>2014</strong> - 09/<strong>2014</strong><br />

Agiles Projektmanagement<br />

Scrum<br />

Einflüsse von<br />

User Story Qualität auf<br />

den Scrumprozess<br />

Kanban<br />

Der erfolgreiche Einsatz<br />

in Projekten<br />

SEO<br />

Shop-Optimierung mit System<br />

Webentwicklung<br />

Mobile Website vs.<br />

Responsive Webdesign<br />

E-Recht<br />

Datensicherheit im<br />

E-Commerce<br />

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GmbH<br />

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Editorial<br />

Agiles Projektmanagement und<br />

Requirement Engineering<br />

Klassisches Projektmanagement ist meist mit viel Aufwand, Arbeit,<br />

festen Strukturen und detaillierten Verträgen verbunden. Ein weiteres<br />

Problem ist, dass das Projektmanagement nach dem klassischen<br />

Wasserfallmodell oft die Wünsche des Kunden nicht ausreichend<br />

erfüllen kann, da insbesondere E-Commerce-Projekte mitunter einer<br />

enormen Dynamik unterliegen. Agiles Projektmanagement erlaubt<br />

dagegen einen Auftrag zielgerichteter zu fokussieren und auch in späten<br />

Projektphasen kurzfristig auf Änderungen reagieren zu können.<br />

Flexibilität gewinnt in Projekten immer mehr an Bedeutung und<br />

Kunden erwarten maßgeschneiderte Lösungen für ihre individuellen<br />

Bedürfnisse – Scrum, Kanban und Co. garantieren dabei ein zielorientiertes<br />

Vorgehen und helfen dabei, Projekte erfolgreich und effizient<br />

abzuwickeln.<br />

„Kanban in Projekten“, „Backlog Refinement – das Requirement Engineering<br />

der agilen Produktverantwortlichen“, „Einflüsse von User<br />

Story Qualität auf den Scrumprozess“, „Requirement Engineering für<br />

Magento Shops“, u.v.m. – in den vielseitigen Artikeln dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

befassen sich Experten der Szene mit unterschiedlichen Ansätzen und<br />

beleuchten dabei agiles Projektmanagement auf sehr differenzierte<br />

Art und Weise.<br />

Neben dem Schwerpunktthema der <strong>Ausgabe</strong> haben wir unseren Blick<br />

natürlich auch wieder auf andere aktuelle Themen im E-Commerce,<br />

Online-Marketing, E-Recht und Webentwicklung gerichtet. In weiteren<br />

Artikeln befassen sich Experten – u. a. von ibi Research, ECC Köln,<br />

Händlerbund, eRecht24, u. v. m. – mit den Themen „Erlebnisse im<br />

Onlinehandel“, „Do’s und Dont’s beim Linkaufbau für Online-Shops“,<br />

„Shop-Optimierung“, „Mobile Websites vs. Responsive Design“, „Anbindung<br />

an Marktplätze“ und „Vergleichsportale von Online-Shops“<br />

und geben einen Einblick in das Handelsszenario 2<strong>02</strong>0. Darüber hinaus<br />

wird das Thema „Datenschutz und Datensicherheit im E-Commerce“<br />

mit besonderem Augenmerk behandelt.<br />

Die<br />

Möglichkeiten<br />

im Web<br />

sind nahezu<br />

grenzenlos.<br />

Informativ, nützlich, wissenswert – wir wünschen Ihnen mit unseren<br />

praxisorientierten Beiträgen, aktuellen Topics und Trendthemen viel<br />

Spaß beim Lesen und hoffen dabei auf Ihr Interesse zu stoßen.<br />

Ihr Josef Willkommer<br />

Chefredakteur<br />

3


Inhalt // <strong>02</strong>/<strong>2014</strong><br />

Inhalt <strong>02</strong> / <strong>2014</strong><br />

40<br />

Einflüsse von<br />

User Story Qualität<br />

auf den Scrumprozess<br />

In agilen Softwareentwicklungsprozessen<br />

werden User Stories<br />

häufig verwendet, um Anforderungen<br />

an das Softwareprodukt<br />

in schriftlicher Form festzuhalten.<br />

Der akribische Umgang mit<br />

Anforderungen ist unabdingbar.<br />

Doch trifft dies auch für agile<br />

Methoden und User Stories zu?<br />

61<br />

Agiles Projekt –<br />

was heißt das für<br />

den Kunden?<br />

In der Software- und Produktentwicklung<br />

sind sogenannte<br />

agile Ansätze heute beinahe<br />

schon Standard. Was aber<br />

bedeutet die Entscheidung,<br />

ein Projekt mit einem agilen<br />

Ansatz zu verfolgen?<br />

News<br />

3 Editorial<br />

6 Surftipps & Blogs<br />

8 Buchempfehlungen<br />

E-Commerce<br />

12 Erlebnisse im Online-Handel – in<br />

Zukunft unabdingbar?<br />

16 Sicher unterwegs im E-Commerce:<br />

Eine Bestandsaufnahme aus Sicht des<br />

Händlers<br />

20 So schützen Unternehmen ihre<br />

Daten<br />

25 Handelsszenario 2<strong>02</strong>0 – zwischen<br />

Online und Offline, Discount und<br />

Mehrwert<br />

Projektmanagement<br />

29 Requirements Engineering für<br />

Magento Shops<br />

41 Einflüsse von User Story Qualität<br />

auf den Scrumprozess<br />

67<br />

Kanban in<br />

Projekten<br />

In IT-Projekten und dort besonders<br />

in der Softwareentwicklung<br />

gewinnt Kanban derzeit stark<br />

an Bedeutung. Dieser Artikel<br />

beschreibt die Grundlagen<br />

von Kanban und erläutert, wie<br />

Kanban in Projekten eingesetzt<br />

werden kann.<br />

55 Backlog Refinement – das<br />

Requirements Engineering (RE)<br />

der agilen Produktverantwortlichen<br />

61 Das agiles Projekt – was heißt das<br />

für Kunden?<br />

67 Kanban in Projekten<br />

Online-Marketing<br />

73 Linkaufbau für Online-Shops:<br />

10 Do‘s und Dont‘s<br />

81 Problem erkannt, Problem gebannt<br />

– Shop-Optimierung mit System<br />

4


Inhalt // <strong>02</strong>/<strong>2014</strong><br />

Inhalt <strong>02</strong> / <strong>2014</strong><br />

Webentwicklung<br />

89 Mobile Website Version vs.<br />

Responsive Webdesign<br />

Recht<br />

94 Die Anbindung an Marktplätze und<br />

Vergleichsportale – welche rechtlichen<br />

Bedingungen müssen Online-Händler<br />

beachten?<br />

100 Datensicherheit und Datenschutz<br />

im E-Commerce – oder: Auch Ihre<br />

Kunden haben Anspruch auf Sicherheit<br />

ihrer Daten<br />

106 Newsletter, Nutzertracking und<br />

Abmahnungen: Was Webseitenbetreiber<br />

zum Datenschutz<br />

<strong>Magazin</strong><br />

110 Impressum<br />

81<br />

Problem erkannt,<br />

Problem gebannt<br />

– Shop-Optimierung mit<br />

System<br />

Die kontinuierliche Analyse und<br />

Optimierung eines Online-Shops<br />

ist einer der wichtigsten Aufgabenbereiche<br />

im Online-<br />

Marketing. So verbessern Sie<br />

Ihren Online-Shop zielgerichtet<br />

und effektiv.<br />

89<br />

Design<br />

Mobile Webseite<br />

vs. Responsive<br />

Der mobile Traffic gewinnt immer<br />

mehr an Bedeutung und User<br />

erwarten eine dementsprechende<br />

Umsetzung einer Webseite.<br />

In diesem Zusammenhang stellt<br />

sich die Frage: Responsive<br />

Design oder separate Version als<br />

mobile Website?<br />

100 Datensicherheit<br />

und Datenschutz<br />

im E-Commerce<br />

Der Datenschutzskandal der<br />

letzten Jahre rückt das Thema<br />

Datensicherheit und Datenschutz<br />

immer mehr in den Fokus sämtlicher<br />

Wirtschaftsbereiche. Auch<br />

der E-Commerce ist davon nicht<br />

ausgenommen.<br />

5


News // Surftipps & Blogs<br />

Surftipps & Blogs<br />

SEORCH – das kostenlose SEO-Tool<br />

Das kostenlose Web-Tool umfasst mehrere<br />

SEO-Funktionen. Dabei nimmt die Onpage-<br />

Analyse eine wichtige Rolle ein. Das Tool<br />

ermöglicht die Analyse von einzelnen URLs,<br />

kompletten Sites sowie die Prüfung von<br />

Sitemaps. Nach Eingabe der Daten werden<br />

die relevanten SEO-Ergebnisse übersichtlich<br />

dargestellt. Das Tool ermöglicht dabei eine<br />

genaue Problemanalyse und zeigt mögliche<br />

Lösungsansätze auf. Neben der Onpage-<br />

Analyse ermöglicht das Tool auch die Darstellung<br />

von Offpage- und Social-Kennzahlen<br />

sowie eine aufschlussreiche semantische Analyse, welche das Hauptkeyword definiert. SEORCH umfasst<br />

zudem weitere Tools wie einen Rank-Checker, ein Snippet-Tool, ein Google Suggest Tool, ein Longtail Keyword<br />

Tool, ein Page Speed SEO Tool, u.v.m. und gibt dabei wichtige SEO Tipps für die User.<br />

www.seorch.de<br />

maps.skobbler.de – die Alternative zu<br />

Google Maps<br />

Skobbler ist ein Open-Source-Projekt, bei dem<br />

alle User mitmachen können, und stellt eine<br />

gute Alternative zu Google Maps dar. Skobbler<br />

nutzt dabei das frei zugängliche Kartenmaterial<br />

von OpenStreetMap (OSM). Dabei wird auf die<br />

Hilfe der Internet-Community gesetzt, die –<br />

ähnlich wie bei Wikipedia – das Kartenmaterial<br />

vervollständigen kann und soll. Der Vorteil von OSM ist vor allem die Darstellung von Details neben den<br />

Hauptstraßen: So sind beispielsweise auch Fahrradwege etc. eingetragen. Abseits der Straßen bietet das<br />

Tool weitere nützliche Informationen rund um „Essen & Trinken“, „Gesundheit“, „Freizeit“, „Nachtleben“,<br />

„Öffentliches“, „Services“, „Einkaufen“, „Übernachtung“ und „Nah- / Fernverkehr“. Anwender können sich<br />

so „Points of Interest“ einblenden lassen und sich einen Überblick über die gesuchte Umgebung verschaffen.<br />

Neben dem Routenplaner für Autos bietet Skobbler auch einen Planer für Fußgänger und Fahrräder an.<br />

Nach Eingabe von Start und Ziel erscheint die Route dann samt Richtungsangaben.<br />

maps.skobbler.de<br />

6


News // Surftipps & Blogs<br />

Surftipps & Blogs<br />

Parcello – Tool zu Ermittlung der<br />

Paketlieferzeit<br />

Sendungen von DHL, UPS, DPD oder Hermes<br />

& Co bieten zwar alle die Möglichkeit,<br />

Paketversendungen zu verfolgen, die genaue<br />

Lieferzeit wird dabei jedoch nicht angegeben.<br />

Für viele ist aber genau das interessant und<br />

relevant. Der Onlinedienst Parcello bietet eine<br />

Lösung an und sagt Paketlieferungen auf drei<br />

Stunden genau voraus. User müssen dabei<br />

lediglich auf der Webseite die Lieferadresse,<br />

Zusteller sowie die Tracking-ID angeben und werden über den Tag der Lieferung und die voraussichtliche<br />

Zeitspanne, in der der Bote liefert, informiert. Parcello bezieht sich dabei auf Daten der Zusteller, um seine<br />

Prognosen zu generieren. In diesem Zusammenhang greift das Tool auch auf Angaben von Empfängern<br />

aus der Nachbarschaft zurück. User sollen dabei auf der Internetseite Adresse, Uhrzeit, Datum, Zusteller<br />

und Tracking-ID eingeben. Parcello errechnet dann daraus die Ankunftszeit – vorausgesetzt, die Paketboten<br />

fahren die Route täglich. Je mehr User die Daten eingeben, desto genauer kann die Ankunftszeit eines Pakets<br />

von Parcello vorhergesagt werden. Nachdem Paketfahrer ihre Routen meist selber planen, mit Stau zu<br />

rechnen ist oder das Paketaufkommen an bestimmten Tagen größer ist als normal, liefert Parcello im Zweifel<br />

eine grobe Zeit, wann geliefert wird.<br />

www.parcello.org<br />

fotor.com – Bilder im Browser kostenlos<br />

bearbeiten<br />

Das Bearbeiten und Retuschieren von Fotos<br />

ist mit Onlinediensten mittlerweile problemlos<br />

möglich und löst teure Fotoprogramme wie<br />

Photoshop ab. Der kostenlose Onlinedienst<br />

erlaubt eine schnelle Bearbeitung von Fotos<br />

direkt über den Browser. Zentraler Bestandteil<br />

ist dabei der Editor, in dem User Bilder von<br />

ihrer Festplatte, von der Dropbox, Facebook,<br />

Flickr, etc. bequem hochladen können. Fotos<br />

können dann beispielsweise einfach mit Effekten versehen, mit Clipparts verziert oder mit Texten untertitelt<br />

werden. Mit der sogenannten „Ein-Klick-Verbesserung“ können Bilder automatisch von Fotor optimiert werden,<br />

ohne sich selbst um Verbesserungen kümmern zu müssen. Darüber hinaus können mit dem Tool auch<br />

Collagen zusammengestellt werden. Der Onlinedienst ermöglicht auch die Erstellung so genannter HDR-<br />

Bilder, welche einen höheren Dynamikumfang als normale Fotos besitzen.<br />

www.fotor.com<br />

7


News // Buchempfehlungen<br />

Buchtipps aus der <strong>eStrategy</strong>-Redaktion<br />

Autor: Dziemba, Oliver / Wenzel, Eike<br />

Auflage / Erscheinung: 1. Auflage <strong>2014</strong><br />

Umfang: 220 Seiten<br />

Preis: 19,99 Euro<br />

Verlag: Redline Verlag<br />

ISBN: 978-3-86881-507-8<br />

Jetzt kaufen!<br />

#Wir<br />

Wie die Digitalisierung unseren Alltag verändert<br />

Big Data ist in aller Munde und verändert nicht nur die Medienwelt,<br />

sondern auch die gesamte Wirtschaft. Die Digitalisierung durchdringt<br />

dabei sämtliche Lebensbereiche und verändert den gesellschaftlichen<br />

Alltag von Grund auf. Das Buch widmet sich der Frage, wie die physisch-digitale<br />

Revolution den Alltag verändern wird. Ob Smartphone,<br />

Liebesleben, Fernsehen – die Digitalisierung sowie das Phänomen Big<br />

Data definieren sämtliche Lebensbereiche neu und führen zu gesellschaftlichen<br />

Veränderungen. Wurden vor kurzem Erfindungen noch als<br />

Science-Fiction belächelt, sind inzwischen einige davon zur Realität<br />

geworden.<br />

Das Buch erlaubt einen Blick in eine nicht allzu ferne Zukunft und zeigt<br />

dabei, wie Communities, Konsumenten, Lebenspartner, Eltern, etc. mit<br />

Big Data und dem digitalen Wandel umgehen.<br />

Autoren: Linz, Tino<br />

Auflage / Erscheinung: 1. Auflage 2013<br />

Umfang: 248 Seiten<br />

Preis: 34,90 Euro<br />

Verlag: dpunkt.verlag<br />

ISBN: 978-3-89864-799-1<br />

Jetzt kaufen!<br />

Testen in Scrum-Projekten<br />

Leitfaden für Softwarequalität in der agilen Welt<br />

Softwareprojekte werden zunehmend mit agilen Methoden durchgeführt.<br />

Die agile Vorgehensweise verspricht eine höhere Softwarequalität,<br />

schnelleres „Time-to-Market“ sowie eine bessere Ausrichtung auf<br />

Kundenanforderungen. Die Umstellung auf einen agilen Prozess ist<br />

jedoch nicht immer einfach.<br />

Der Autor konzentriert sich in seinem Buch vor allem auf das Testing<br />

sowie das Softwarequalitätsmanagement. Dabei erhalten Entwicklungsleiter,<br />

Projektleiter, Testmanager und Qualitätsmanager nützliche<br />

Hinweise und Tipps, wie Testen und Qualitätssicherung optimal organisiert<br />

werden müssen, damit ein agiles Projekt nicht an Effizienz<br />

verliert. In diesem Zusammenhang vermittelt der Autor Experten für<br />

Softwarequalität, wie sie in agilen Teams erfolgreich mitarbeiten und<br />

spezielle Expertisen optimal einbringen können.<br />

8


News // Buchempfehlungen<br />

Buchtipps aus der <strong>eStrategy</strong>-Redaktion<br />

Social Media Marketing im B2B<br />

Besonderheiten, Strategien, Tipps<br />

Autor: Beilharz, Felix<br />

Auflage / Erscheinung: 1. Auflage <strong>2014</strong><br />

Umfang: 408 Seiten<br />

Preis: 34,90 Euro<br />

Verlag: O’Reilly<br />

ISBN: 978-3-95561-558-1<br />

Jetzt kaufen!<br />

Eine erfolgreiche Strategie entwickeln, zielgruppenrelevanten Content<br />

erstellen, Erfolge messen und optimieren – das Buch gibt einen umfassenden<br />

Einblick in das Social Media Marketing im B2B Bereich. Der<br />

Einsatz von Social Media kann dabei vielseitig sein: Pflege von Zielgruppen,<br />

Informationen über Produkte und Dienstleistungen, Lenkung<br />

von Traffic auf die Webseite, Generierung von Leads, Personalmarketing,<br />

Pflege von Kundenkontakten, etc. Der Autor zeigt in seinem Buch<br />

auf, was es dabei zu beachten gilt. Neben Checklisten, Praxisbeispielen<br />

und Interviews mit Praktikern werden in dem praxisorientierten<br />

Nachschlagewerk jede Menge Tipps gegeben sowie Strategieprozesse<br />

aufgezeigt, die für das eigene Social Media-Konzept adaptiert werden<br />

können. In diesem Zusammenhang werden Social Media Strategien im<br />

B2B, Content und Content Marketing, Blogs im B2B-Einsatz, Social<br />

Networks und Foren u.v.m. fokussiert.<br />

Twitter<br />

Eine wahre Geschichte von Geld, Macht, Freundschaft und Verrat<br />

Grundlage des vorliegenden Buches sind mehrere Hundert Stunden<br />

Interviews mit heutigen und ehemaligen Mitarbeitern von Twitter und<br />

Odeo, Staatsdienern, Freunden und wichtigen Bekannten von Twitter-<br />

Führungskräften sowie Mitarbeitern von Konkurrenzunternehmen und<br />

Gespräche mit nahezu allen im Buch erwähnten Personen. (...)“, so die<br />

einleitenden Worte des Autors.<br />

Nick Bilton ermöglicht durch seine Recherchen und zahlreichen Interviews<br />

einen Blick hinter die Kulissen von Twitter und geht dabei auf<br />

Rivalitäten, Machtkämpfe und verratene Freundschaften ein. Das Buch<br />

ist ein wahrer Business-Thriller aus Silicon Valley und fesselt seine<br />

Leser mit der Erfolgsgeschichte eines Start-Ups.<br />

Autor: Bilton, Nick<br />

Auflage / Erscheinung: 2013<br />

Umfang: 335 Seiten<br />

Preis: 24,99 Euro<br />

Verlag: Campus Verlag<br />

ISBN: 978-3-593-39906-05<br />

Jetzt kaufen!<br />

9


News // Buchempfehlungen<br />

Buchtipps aus der <strong>eStrategy</strong>-Redaktion<br />

Empfehlungsmarketing im Social Web<br />

Kunden gewinnen und Kunden binden<br />

Social Commerce birgt in sich neue Potentiale und Möglichkeiten.<br />

Kunden kaufen mittlerweile anders, darauf bereitet das Buch seine<br />

Leser vor. Die Autoren zeigen dabei auf, wie stationäre Einzelhändler<br />

oder Onlinehändler von aktuellen Marktchancen profitieren können.<br />

Neben der Analyse von Mobile und Social Commerce, dem Handel im<br />

Wandel, Empfehlungsmarketing, der Macht der Erfahrungsberichte und<br />

Social Media Strategien beschreiben die Autoren wichtige Tools, Tipps<br />

und Tricks für das Social Media Monitoring, Trends und Best Practices<br />

sowie Maßnahmen zur Optimierung des Traffics.<br />

Autor: Grabs, Anne / Sudhoff, Jan<br />

Auflage / Erscheinung: 1. Auflage <strong>2014</strong><br />

Umfang: 404 Seiten<br />

Preis: 29,90 Euro<br />

Verlag: Galileo Computing<br />

ISBN: 978-3-8362-2038-5<br />

Jetzt kaufen!<br />

Moderne Webentwicklung<br />

Geräteunabhängige Entwicklung – Techniken und Trends in<br />

HTML5, CSS3 und JavaScript<br />

Nachdem User heutzutage im Web mit unterschiedlichen Geräten<br />

surfen, werden die Anforderungen an Webentwickler immer komplexer<br />

und anspruchsvoller. Der Autor zeigt in seinem Buch, welche Techniken<br />

angesagt sind und wohin der Trend geht. Dabei führt er den Leser<br />

praxisnah und anschaulich durch die verschiedenen Webentwicklungen<br />

mit HTML5, CSS3 und JavaScript. In diesem Zusammenhang werden<br />

Standards, Tools und Techniken präsentiert, mit denen Eigenheiten von<br />

Browsern und <strong>Ausgabe</strong>geräten verlässlich kontrolliert werden können.<br />

„Wenn Sie Peter Gasstons Ratschlägen folgen, Ihre Sites in allen<br />

Browsern und auf einer Fülle von Anzeigengeräten testen, werden Sie<br />

ihren Chef beeindrucken und die Nutzer begeistern. (...)“, so die Buchkritik<br />

von Bruce Lawson, Autor von „Introducing HTML5“.<br />

Autor: Gasston, Peter<br />

Auflage / Erscheinung: 1. Auflage <strong>2014</strong><br />

Umfang: 308 Seiten<br />

Preis: 29,90 Euro<br />

Verlag: dpunkt.verlag<br />

ISBN: 978-3-86490-116-4<br />

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10


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E-Commerce // Erlebnisse im Online-Handel – in Zukunft unabdingbar?<br />

Erlebnisse im Online-<br />

Handel – in Zukunft<br />

unabdingbar? Dr. Eva Stüber<br />

„ M<br />

an kann online keinen Store abbilden: Kein Duft<br />

und auch keine Haptik kann vermittelt werden, aber<br />

durch Visualisierung und spezielle Funktionen kann man auch<br />

online ein Erlebnis schaffen“, sagt Jeremy Glück, Geschäftsführer<br />

von Cyberport. Wie wird aber Erlebnisvermittlung im Online-<br />

Handel konkret umgesetzt? Wie sieht die Bedeutung und<br />

zukünftige Entwicklung aus? Das ECC Köln hat diese Fragestellungen<br />

in Zusammenarbeit mit CoreMedia, IBM und<br />

T-Systems Multimedia Solutions beleuchtet und 15 Gespräche<br />

mit führenden Köpfen des deutschen Multi-Channel-Handels sowie handelsrelevanten Institutionen<br />

geführt.<br />

Die Erlebnisvermittlung, die bereits in den 90er Jahren<br />

eine Schwerpunktsetzung im stationären Handel<br />

war, wird als Profilierungsmöglichkeit – vor allem im<br />

Sinne von konkreten Emotionen – nun verstärkt auch<br />

für den Online-Handel diskutiert. Da viele stationäre<br />

Händler im Zuge des Multi-Channel-Handels auch<br />

online aktiv sind, ist dies eine konsequente Entwicklung:<br />

Konsumenten nehmen meist nicht verschiedene<br />

Kanäle, sondern nur ein Unternehmen wahr, das<br />

verschiedene Kaufmöglichkeiten anbietet. Hochrangige<br />

Experten aus führenden Multi-Channel-Unternehmen<br />

des Handels sowie führende Handelsinstitutionen<br />

sehen daher in der Online-Erlebnisvermittlung<br />

ein großes Feld (vgl. nachfolgende Abbildung).<br />

Beurteilung von Erlebnissen im Onlinehandel, Quelle: ECC Köln <strong>2014</strong><br />

12


E-Commerce // Erlebnisse im Online-Handel – in Zukunft unabdingbar?<br />

Was die Umsetzung anbelangt, gibt es allerdings<br />

noch Unsicherheiten: Die Konsumenten befinden<br />

sich nicht in der physischen Umwelt des Händlers,<br />

sondern sind in Distanz – zu Hause, im Büro oder<br />

auch unterwegs. Hinzu kommt, dass die Voraussetzungen<br />

der Erlebnisvermittlung bei digitalen Endgeräten<br />

ganz andere sind. In diesem Zusammenhang<br />

gibt es daher auch negative Stimmen, die aufgrund<br />

der begrenzten Sinnesansprache eine Umsetzung<br />

für nicht realisierbar halten. Ein Selbstläufer ist die<br />

Online-Erlebnisvermittlung aber mit Sicherheit nicht.<br />

Im Rahmen der Expertengespräche wirft Dr. Henning<br />

Kreke von Douglas deshalb auch die Frage auf:<br />

„Die Herausforderung bei der Umsetzung von Erlebnissen<br />

im Online-Handel liegt in der Darstellung: Wie<br />

kann man sowohl über ein Produkt informieren als<br />

auch gleichzeitig eine Begehrlichkeit wecken?“<br />

Ansätze zur Umsetzung von<br />

Online-Erlebnissen<br />

Drei Ansatzpunkte für die Umsetzung von Online-<br />

Erlebnissen lassen sich über die verschiedenen<br />

Handelsbranchen hinweg identifizieren. Durch Informationen,<br />

Themenwelten und vor allem Personalisierung<br />

können im Online-Handel eine emotionale<br />

Atmosphäre und dadurch Einkaufserlebnisse geschaffen<br />

werden. „Content ist ein guter Ansatzpunkt<br />

für Erlebnis, genauso wie auch der Einsatz digitaler<br />

Medien in stationären Geschäften“, sagt Marco<br />

Werner.<br />

Da das Produkt nicht persönlich begutachtet werden<br />

kann, müssen neben grundlegenden Produktinformationen<br />

auch weitere Informationen (wie z. B. die<br />

Bewertung des Produkts) zur Verfügung gestellt<br />

werden und den Konsumenten auch atmosphärisch<br />

abholen. Schließlich sind fehlende Informationen<br />

häufig ein Grund für Konsumenten die Bestellung<br />

abzubrechen: Knapp 60 Prozent der Online-Shopper<br />

geben an, dass umfassende Informationen zu einem<br />

erfolgreichen Kaufabschluss beitragen. Neben reinen<br />

Fakten muss aber auch die Inszenierung der dargebotenen<br />

Daten stimmen – in diesem Zusammenspiel<br />

sehen die Experten viel Potenzial.<br />

Daher spielt auch die Beratung eine nicht zu verachtende<br />

Rolle. Die Möglichkeiten der Umsetzung sind<br />

vielfältig (z. B. Live-Chat), wobei gilt, dass umso persönlicher<br />

der Austausch zwischen Konsument und<br />

Händler ist, desto emotionaler und erlebnisreicher<br />

wird der Beratungsbestandteil empfunden. Auch<br />

über eine emotional aufgeladene Bildsprache kann<br />

Emotionalisierung erreicht werden, die für die Erlebnisvermittlung<br />

im Online-Handel als so entscheidend<br />

eingestuft wird. Themenwelten dienen nach Expertenmeinung<br />

nicht nur der Erlebnisvermittlung, sondern<br />

sollen vor allem Orientierung in der täglichen<br />

Informationsflut geben.<br />

Klassischerweise sind Online-Shops in funktionale<br />

Bereiche gegliedert: Mode für Frauen mit entsprechenden<br />

Unterkategorien wie Kleider, Hosen,<br />

Pullover. Eine Darstellung im Verwendungszusammenhang<br />

mit einer thematischen Klammer wie<br />

„Hochzeit“ oder „Camping“ sind die Ausnahme oder<br />

lediglich für einen Teil des Online-Shops umgesetzt.<br />

Durch diese Darstellung in Themenwelten ergeben<br />

sich auch im Hinblick auf Navigation und Produktdarstellung<br />

ganz neue Möglichkeiten. Dabei<br />

können über solche Themen nicht nur Emotionen<br />

ausgelöst und Inspiration erzeugt, sondern durch die<br />

Darstellung auch der Kaufprozess vereinfacht werden.<br />

Zu beachten ist jedoch, dass die dargestellten Themenwelten<br />

auch zu den Lebenswelten der Kunden<br />

beziehungsweise der Zielgruppe passen und konsequent<br />

umgesetzt werden. „Das Erlebnis im Online-<br />

Handel wird Personalisierung sein“, meint auch<br />

Jörg Warnken von Gerry Weber. Schließlich wird<br />

der Megatrend Personalisierung auch vom Handel<br />

erwartet.<br />

Josef Sanktjohanser vom Handelsverband Deutschland<br />

bringt es auf den Punkt: „Die Perfektionierung<br />

der dargebotenen Informationen – und zwar jenen,<br />

die für den Konsumenten relevant sind – ist ein<br />

Online-Ansatz für die Erlebnisumsetzung, der stationär<br />

nie in diesem Maße erreicht werden kann.“<br />

Indem die Darstellung im Online-Shop und dessen<br />

Inhalte, die Ansprache sowie die zusätzlichen Informationen<br />

wie Kaufempfehlungen auf den Konsumenten<br />

abgestimmt werden, kann dem Kunden ein<br />

13


E-Commerce // Erlebnisse im Online-Handel – in Zukunft unabdingbar?<br />

Einkaufserlebnis vermittelt werden. Durch verschiedene<br />

Möglichkeiten kann so ein persönliches Umfeld<br />

geschaffen werden, in welchem sich der Konsument<br />

wohlfühlt und zu Käufen angeregt wird.<br />

Hierbei kann in Sachen Beratung auch gleichzeitig<br />

eine grundlegende Funktion des Handels übernommen<br />

werden: Vorschläge für Alternativ- oder Zusatzprodukte<br />

(z. B. „Andere kauften auch …“) entsprechen<br />

der Bedienung durch einen Verkäufer und<br />

erleichtern den Online-Einkauf. So können Erlebnisse<br />

zwar nicht über haptische oder olfaktorische Reize<br />

umgesetzt werden, aber im Bereich der Personalisierung<br />

besteht ein klarer Vorteil gegenüber dem<br />

stationären Handel.<br />

Auch zur Abgrenzung gegenüber Wettbewerbern ist<br />

das Thema sehr gut geeignet (vgl. nachfolgenden<br />

Abbildung). Allerdings darf es dabei nie zu Lasten<br />

der Convenience gehen: Nur wenn trotz Erlebniselementen<br />

eine leichte Navigation und auch eine<br />

schnelle Transaktion möglich sind, ist das Erlebnis<br />

ganzheitlich und damit nachhaltig sowie zielführend.<br />

Personalisierung als Profilierungsmöglichkeit, Quelle: ECC Köln 2013<br />

Ausblick<br />

Die Einzelhandelslandschaft wird zunehmend durch<br />

Multi-Channel-Unternehmen geprägt; ein Format,<br />

in dem die Zukunft des Handels liegt. Vor allem stationäre<br />

Händler können durch die Integration eines<br />

Online-Kanals zukunftsfähig sein. Kunden unterscheiden<br />

aber langfristig nicht zwischen Kanälen,<br />

sondern zwingen durch ihre „Ein-Unternehmen-Denke“<br />

die Unternehmen zu einer Harmonisierung.<br />

Als Konsequenz wird auch das Thema Erlebnis im<br />

Online-Handel weiter getrieben werden. „Man muss<br />

in beiden Kanälen eine Erlebniswelt schaffen, ein<br />

gutes Produkt haben, und die Marke pflegen. Versuchen<br />

Sie nicht, die Marke nur über einen Kanal zu<br />

steuern“,sagt auch Benedikt Spangenberg von C&A.<br />

Wie ein Online-Erlebnis letztendlich aussieht, muss<br />

jedes Unternehmen für sich und seine Zielgruppe<br />

festlegen: Auch Wilhelm Josten von Butlers sieht<br />

verschiedene Möglichkeiten: „Das Erlebnis kann aus<br />

14


E-Commerce // Erlebnisse im Online-Handel – in Zukunft unabdingbar?<br />

Produkten, Inszenierungen, Bühnenbildern, einer<br />

ganz tollen Beratung oder ähnlichen Dingen bestehen.<br />

Wenn ein Unternehmen hierzu nichts zu sagen<br />

hat, dann kann es nur über den Preis kommunizieren.“<br />

Was aber mit Unternehmen, die rein über den Preis<br />

kommunizieren, passiert, hat man am Beispiel von<br />

Praktiker gesehen. Das in Zukunft tragfähigere<br />

Modell liegt bei erlebnisorientierten Multi-Channel-<br />

Unternehmen.<br />

Studien:<br />

ECC Köln: Erlebnis im Handel – auch online alle<br />

Sinne ansprechen?!, Köln, <strong>2014</strong>.<br />

ECC Köln: Cross-Channel-Einkaufserlebnis – Auf<br />

den Wohlfühlfaktor kommt es an!, Köln, 2013.<br />

IFH Köln: Handelsszenario 2<strong>02</strong>0, Jahrgang <strong>2014</strong>,<br />

Köln, <strong>2014</strong>.<br />

Dr. Eva Stüber<br />

Dr. Eva Stüber ist seit Mai<br />

2012 Senior Projektmanagerin<br />

bei der IFH Institut für<br />

Handelsforschung GmbH<br />

und dem dort angesiedelten<br />

ECC Köln. Bereits während<br />

ihres Diplom-Studiums der<br />

Betriebswirtschaftslehre an der Universität des<br />

Saarlandes, Saarbrücken und ihrer Tätigkeit<br />

als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der BTU<br />

Cottbus hatte sie zahlreiche Berührungspunkte<br />

mit dem Handel allgemein und speziell dem<br />

E-Commerce. In ihrer Promotion hat sie sich<br />

schließlich empirisch mit der „Personalisierung<br />

im Internethandel“ beschäftigt.<br />

www.ecckoeln.de<br />

e.stueber@ecckoeln.de<br />

Autorin<br />

Das neue Verbrauchervertragsrecht<br />

Leitfaden für die Beratungspraxis<br />

Ab dem 13. Juni <strong>2014</strong> gilt ein neues Verbrauchervertragsrecht. In Umsetzung<br />

der bereits 2011 erlassenen EU-Verbraucherrechterichtlinie<br />

werden das BGB und weitere Gesetze teilweise gravierend geändert<br />

und umstrukturiert. Vor allem sind neue Informationspflichten bei Verbraucherverträgen<br />

im Direktvertrieb und beim Fernabsatz, ein neues<br />

Widerrufsrecht und neue Regeln beim Verbrauchsgüterkauf zu beachten.<br />

Dieser Leitfaden stellt das neue Recht umfassend dar, kommentiert<br />

die neuen Pflichten und gibt wertvolle Hinweise für die Vertriebspraxis:<br />

Dargestellt werden die neuen Informationspflichten im elektronischen<br />

Geschäftsverkehr und im stationären Handel inklusive deren<br />

Verletzungsfolgen. Ebenso eingehend behandelt werden das neue<br />

Widerrufsrecht und die Widerrufsfolgen bei Verbraucherverträgen, die<br />

Besonderheiten im Kaufrecht, bei der Wohnungsvermittlung und bei<br />

Fernunterrichtsverträgen sowie die Übergangsvorschriften. Eine synoptische<br />

Wiedergabe des neuen und alten Rechts rundet das Buch ab.<br />

Die Autoren haben das Gesetzgebungsverfahren in Brüssel und Berlin<br />

als Experten bzw. Sachverständige intensiv begleitet und verfügen über<br />

jahrelange Praxiserfahrung. Fazit: Dieser Leitfaden ist ein Muss für<br />

Internethändler, Direktvertriebsunternehmen und Rechtsanwälte.<br />

Autoren: Bittner/Clausnitzer/Föhlisch<br />

Erschienen: 15.04.<strong>2014</strong><br />

272 Seiten Lexikonformat, brosch. 39,80<br />

Verlag Dr. Otto Schmidt<br />

ISBN 978-3-504-47107-1


E-Commerce // Sicher unterwegs im E-Commerce: Eine Bestandsaufnahme aus Sicht des Händlers<br />

Sicher unterwegs im E-Commerce:<br />

Eine Bestandsaufnahme aus Sicht des<br />

Händlers Tobias Lehner und PD Dr. Gregor Zellner<br />

Während sich der stationäre Handel rückläufig entwickelt, verzeichnet der E-Commerce<br />

jedes Jahr neue Rekordumsätze. Angetrieben von digitalen Innovationen ändert sich in<br />

rapidem Tempo das Kaufverhalten vieler Kunden- und Altersgruppen momentan grundlegend.<br />

Gerade Existenzgründer, Kleinstunternehmen und kleine Unternehmen nehmen diese Entwicklung<br />

als Chance war, unterschätzen hierbei jedoch die Komplexität, die mit den Themen Informationssicherheit<br />

und Datenschutz verbunden sind.<br />

Aber auch etablierte mittlere und große Unternehmen<br />

haben hier ihre Probleme: Waren früher noch<br />

USB-Sticks Synonym für einen unkontrollierten<br />

Datenabfluss, haben heute Cloud-Speicherdienste<br />

die Situation verschärft: Die Mitarbeiter wollen immer<br />

und überall mit allen Endgeräten auch auf ihre beruflichen<br />

Daten zugreifen können. Gerade für E-Commerce-Händler,<br />

die erhebliche Mengen an sensiblen<br />

personenbezogenen Daten verarbeiten, ist es<br />

eine große Herausforderung, mit dieser Entwicklung<br />

Schritt zu halten.<br />

Die aktuelle Studie „Informationssicherheit im<br />

E-Commerce“ der ibi research GmbH (mit Unterstützung<br />

der Brainloop AG) identifiziert den aus<br />

Händlersicht drängendsten Handlungsbedarf hinsichtlich<br />

Informationssicherheit und Datenschutz,<br />

dem sich E Commerce-Händler stellen müssen.<br />

Dabei stehen organisatorische Maßnahmen im Vordergrund:<br />

Sie stellen das Fundament für alle anderen<br />

Maßnahmen dar und sorgen für Struktur und<br />

Awareness.<br />

Um den Kunden zu zeigen, dass ihre Daten in sicheren<br />

Händen sind, setzen viele Händler beispielsweise<br />

auf Gütesiegel. Aber eignen sich Gütesiegel wirklich<br />

als Indikator für den korrekten Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten? Verschlüsselte Übertragungswege<br />

vom Kunden zum Shop-System sind zwar<br />

hilfreich, mindestens genauso wichtig sind jedoch<br />

geschulte Mitarbeiter und kommunizierte Regeln im<br />

Umgang mit sensiblen Daten.<br />

Wie gehen die E-Commerce-Händler mit diesen<br />

Daten in ihrem Backoffice um? Welchen Stellenwert<br />

nehmen Informationssicherheit und Datenschutz im<br />

Unternehmen ein? Werden die Mitarbeiter regelmäßig<br />

geschult oder „jonglieren“ sie mit den<br />

16


E-Commerce // Sicher unterwegs im E-Commerce: Eine Bestandsaufnahme aus Sicht des Händlers<br />

Kundendaten in ihren privaten Dropbox-Accounts?<br />

Wie real sind überhaupt die Gefährdungen durch<br />

kriminelle Handlungen für E-Commerce-Händler?<br />

Diese und weitere Fragen werden in der Studie der<br />

ibi research GmbH untersucht. Im Zeitraum von<br />

November 2013 bis März <strong>2014</strong> wurden E-Commerce-Händler<br />

und deren Mitarbeiter mittels einer<br />

online-gestützten Umfrage zu fünf Themenbereichen<br />

rund um Informationssicherheit und Datenschutz<br />

befragt. Von den Rückläufern konnten nach qualitätssichernden<br />

Maßnahmen 119 für die Studie<br />

verwertet werden.<br />

Ohne Policies keine Awareness<br />

Nahezu alle strukturierten Vorgehensweisen haben<br />

einen ersten gemeinsamen Schritt: Ziele definieren<br />

und Mitarbeiter einbeziehen. Auch in den verbreiteten<br />

branchenunabhängigen Vorgehensweisen zu<br />

IT-Sicherheit existiert dieser Schritt. Die Ziele der<br />

Sicherheitsorganisation müssen benannt werden<br />

und den Mitarbeitern muss aufgezeigt werden, wie<br />

sie dazu beitragen können, diese Ziele zu erreichen.<br />

Dies geschieht in der Regel mit Hilfe von Sicherheits-<br />

Policies (oftmals auch Sicherheitsleitlinien genannt).<br />

Integraler Bestandteil solcher Dokumente sind<br />

Anweisungen seitens der Geschäftsführung für die<br />

Mitarbeiter zu den Themen Informationssicherheit<br />

und Datenschutz.<br />

E-Commerce-Händler machen von diesen Instrumenten<br />

viel zu selten Gebrauch: In nur 51 % der<br />

Unternehmen existieren verbindliche Anweisungen<br />

zu den Themen Informationssicherheit und Datenschutz<br />

für die Mitarbeiter. In mittleren und großen<br />

Unternehmen existieren deutlich häufiger Anweisungen<br />

als in Kleinstunternehmen und kleinen Unternehmen.<br />

Auch wie wichtig diese Instrumente sind zeigen die<br />

Daten der Umfrage. In Unternehmen, in denen Anweisungen<br />

seitens der Geschäftsführung zu Informationssicherheit<br />

und Datenschutz existieren, haben<br />

diese Themen einen erheblich höheren Stellenwert<br />

als in Unternehmen, in denen keine solchen Anweisungen<br />

existieren.<br />

Dies ist nicht verwunderlich: Alleine die Tatsache,<br />

dass sich die Geschäftsführung zur Erstellung der<br />

Policies aktiv mit Informationssicherheit und Datenschutz<br />

beschäftigen muss, ist hilfreich, damit die<br />

Themen den richtigen Stellenwert im Unternehmen<br />

erhalten. Darüberhinaus schulen die Unternehmen<br />

ihre Mitarbeiter wesentlich häufiger: Ihre Mitarbeiter<br />

haben deutlich bessere Kenntnisse bei Themen<br />

wie zum Beispiel „Risiken und Bedrohung der IT-<br />

Nutzung“, „Grundlagen der IT-Sicherheit“ oder<br />

„Social Engineering“ 1 . Mitarbeiter von Unternehmen,<br />

in denen keine Anweisungen existieren, wünschen<br />

sich dagegen, erheblich stärker geschult zu werden.<br />

1 Informationsbeschaffung unter Zuhilfenahme von menschlichen Eigenschaften<br />

wie z. B. Hilfsbereitschaft, Kundenfreundlichkeit, Gutgläubigkeit,<br />

Respekt vor Autoritäten etc.<br />

Gütesiegel sind kein Garant für<br />

praktizierten Datenschutz<br />

Gütesiegel erfreuen sich bei Betreibern von Onlineshops<br />

großer Beliebtheit. 41 % der Befragten, deren<br />

Unternehmen einen eigenen<br />

Onlineshop betreiben, gaben<br />

an, dass dieser für ein<br />

Gütesiegel zertifiziert ist. Von<br />

denen, die noch kein Gütesiegel<br />

verwenden, planen<br />

35 % eine Zertifizierung.<br />

Existenz von Anweisungen zu den Themen Datenschutz und Informationssicherheit, klassifiziert nach<br />

Unternehmensgrößen, n = 115 (Befragte, die angaben, dass in ihrem Unternehmen Anweisungen zu den<br />

Themen Datenschutz und Informationssicherheit existieren).<br />

Fragetext: „Existieren in Ihrem Unternehmen verbindliche und allen Mitarbeitern bekannte Anweisungen<br />

seitens der Geschäftsführung bezüglich der Themen Datenschutz und Informationssicherheit?“<br />

Informationssicherheit und<br />

Datenschutz sind integraler<br />

Bestandteil der Prüfkriterien<br />

aller verbreiteten Gütesiegel<br />

im E-Commerce. Die Initiative<br />

D21 hat Qualitätskriterien<br />

formuliert, welche die<br />

Anbieter der Gütesiegel bei<br />

der Überprüfung der Onlineshops<br />

beachten sollten.<br />

17


E-Commerce // Sicher unterwegs im E-Commerce: Eine Bestandsaufnahme aus Sicht des Händlers<br />

Unter anderem heißt es darin: „Der Integrität und<br />

Authentizität der Anbieterinformationen sowie der<br />

Integrität und Vertraulichkeit der gesamten Daten<br />

der Geschäftsabwicklung ist durch ein geeignetes<br />

IT-Sicherheitskonzept Rechnung zu tragen“. Diese<br />

Sicherheitsziele sind auch Kernbestandteile von internationalen<br />

Standards wie beispielsweise der ISO/<br />

IEC 2700x Normenreihe. Unternehmen, die Zertifizierungen<br />

für diese Standards durchführen, haben in<br />

der Regel einen enorm hohen initialen Aufwand den<br />

Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Bei E-Commerce-Händlern war der initiale Aufwand<br />

bezüglich Informationssicherheit und Datenschutz<br />

für eine Zertifizierung hingegen überwiegend gering.<br />

Nur knapp ein Drittel der Befragten hatte den Eindruck,<br />

dass die Zertifizierung hilfreich für die Themen<br />

Informationssicherheit und Datenschutz war. Ein<br />

ähnliches Bild ergibt sich bei den Unternehmen, die<br />

planen, sich für ein Gütesiegel zertifizieren zu lassen:<br />

Nur 37 % glauben, dass die geplante Zertifizierung<br />

zu Verbesserungen für die Themen Informationssicherheit<br />

und Datenschutz führt.<br />

Besonders kritisch hervorzuheben ist, dass lediglich<br />

in 55,3 % der Unternehmen, die bereits für ein<br />

Internet-Gütesiegel zertifiziert sind, Anweisungen zu<br />

den Themen Informationssicherheit und Datenschutz<br />

existieren. Wie ein „IT-Sicherheitskonzept“ ohne Einbeziehung<br />

der Mitarbeiter aussehen kann, welches<br />

„Integrität und Vertraulichkeit“ gewährleisten soll, ist<br />

äußerst fraglich.<br />

Cloud-Speicherdienste – Fluch und<br />

Segen zugleich<br />

57 % der Unternehmen nutzen bereits Cloud-<br />

Speicherdienste wie zum Beispiel Dropbox,<br />

OneDrive, Google Drive oder Telekom Cloud. Für<br />

die Mitarbeiter verspricht dies in der Regel hohen<br />

Komfort: Sie können von überall auf die Unternehmensdaten<br />

zugreifen und die Zusammenarbeit mit<br />

Kollegen vereinfacht sich. Auch aus Sicht der IT-<br />

Abteilungen sind Cloud-Speicherdienste komfortabel.<br />

Die Versionierung und das Backup von Datenbeständen<br />

werden damit erheblich vereinfacht.<br />

Dieser Komfort hat aber auch seine Schattenseiten.<br />

Für das Unternehmen wird es erheblich schwerer zu<br />

kontrollieren, wohin die eigenen Daten fließen. In fast<br />

der Hälfte der Unternehmen, die Cloud-Speicherdienste<br />

einsetzen, greifen die Mitarbeiter mit privaten<br />

Endgeräten auf berufliche Daten zu. Was mit den<br />

Unternehmensdaten auf den privaten Endgeräten<br />

passiert und wie die privaten Endgeräte vor Angreifern<br />

geschützt sind, ist für Unternehmen nur schwer<br />

nachzuvollziehen. Noch gefährlicher ist jedoch die<br />

Situation, dass Mitarbeiter Cloud-Speicherdienste<br />

selbst im Unternehmen „implementieren“ und einfach<br />

ihre privaten Accounts für ihr berufliches Umfeld<br />

nutzen. 26 % der Befragten gaben an, dass sie in<br />

ihrer beruflichen Nutzung nicht zwischen beruflichen<br />

und privaten Konten bei Cloud-Speicherdiensten<br />

trennen.<br />

Spätestens hier wird klar, dass technische Vorkehrungen<br />

diese Probleme nur ungenügend lösen können.<br />

Es bedarf klarer Anweisungen der Geschäftsführung,<br />

wie mit Cloud-Speicherdiensten gearbeitet<br />

werden soll. Auch dann, wenn im Unternehmen<br />

keine Cloud-Speicherdienste zum Einsatz kommen,<br />

sollte dies den Mitarbeitern kommuniziert und erklärt<br />

werden. Anweisungen bezüglich des Umgangs mit<br />

Cloud-Speicherdiensten wirken sich auch unmittelbar<br />

aus: In Unternehmen, in denen Anweisungen<br />

zu Cloud-Speicherdiensten seitens der Geschäftsführung<br />

existieren, werden Daten erheblich häufiger<br />

verschlüsselt, bevor sie bei den Diensten abgelegt<br />

werden, die Mitarbeiter kennen sich besser mit den<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen der Cloud-Speicherdienste<br />

aus, sie trennen strikt zwischen privaten<br />

und beruflichen Konten und greifen erheblich seltener<br />

mit privaten Endgeräten auf berufliche Daten<br />

zurück. Von solchen Anweisungen machen aber nur<br />

36 % der Unternehmen, die Cloud-Speicherdienste<br />

einsetzen, Gebrauch.<br />

Der E-Commerce-Händler<br />

als Opfer<br />

E-Commerce-Händler verfügen über äußerst sensible<br />

und zusammenhängende Datensätze, welche besonders<br />

gut finanziell verwertbar sind. In kaum einer<br />

anderen Branche werden Datensätze derart umfänglich<br />

und zusammenhängend erhoben: Zahlungsdaten<br />

(46 % speichern ihre Zahlungsdaten selbst),<br />

Daten zu E-Mail-Adressen und Daten zu physischen<br />

Adressen. Für Cyber-Kriminelle sind folglich E-Commerce-Händler<br />

höchst attraktive Ziele, zumal viele<br />

von ihnen mit automatisierten Angriffen „abgegrast“<br />

werden können, ohne dass diese überhaupt merken,<br />

dass sie angegriffen wurden.<br />

Vor diesem Hintergrund sind die erhobenen Zahlen<br />

erschreckend: 18,8 % wurden bereits Opfer von<br />

Erpressungsversuchen, 19,0% wurden bereits sensible<br />

Daten entwendet und 19,7 % wurden bereits<br />

18


E-Commerce // Sicher unterwegs im E-Commerce: Eine Bestandsaufnahme aus Sicht des Händlers<br />

„gehackt“. 7,9 % der Händler wurden bereits mehrfach<br />

gehackt. Insgesamt hatten bereits 32,7 % der<br />

Händler Kontakt mit Erpressung, Datendiebstahl<br />

oder wurden gehackt.<br />

Die Geschäftsführungen aller Unternehmen, die<br />

im E-Commerce tätig sind, sollten zumindest ein<br />

Grundlagenwissen zur Informationssicherheit aufweisen<br />

können. Datenschutz liegt in der Verantwortung<br />

der Geschäftsführung. Dieser Aufgabe kann<br />

im E-Commerce ohne Grundlagenwissen zur Informationssicherheit<br />

nicht nachgekommen werden.<br />

Dabei ist die Größe des Unternehmens irrelevant. Die<br />

Kundendaten eines gerade erst gegründeten Kleinstunternehmens<br />

sind im selben Maße schutzwürdig<br />

wie die Kundendaten eines etablierten großen Unternehmens.<br />

Autoren<br />

Tobias Lehner<br />

Ein Drittel der E-Commerce-Händler hatte bereits Kontakt mit Erpressung,<br />

Datendiebstahl oder wurden gehackt, n = 101 (alle Befragten,<br />

welche die zugrunde liegenden Fragen beantwortet haben. Die zugrunde<br />

liegenden Fragen waren: „Wurde Ihr Unternehmen in der Vergangenheit<br />

Opfer von Erpressungsversuchen?, Wurden Ihrem Unternehmen in der<br />

Vergangenheit sensible Daten entwendet?, Wurde Ihr Onlineshop in<br />

der Vergangenheit „gehackt“ und dahingehend modifiziert, dass von<br />

Ihrem Webshop aus Viren oder Schadsoftware an Ihre Kunden verteilt<br />

wurden?“)<br />

Die Dunkelziffer dürfte noch um einiges höher sein.<br />

Zum einen befürchten viele Händler Reputationsschäden<br />

bei Bekanntwerden von derartigen Vorfällen<br />

und machen deswegen generell keine oder falsche<br />

Angaben. Zum anderen ist ein Delikt wie Datendiebstahl<br />

nicht ohne Weiteres verdachtsunabhängig<br />

feststellbar.<br />

Fazit<br />

Bei vielen E-Commerce-Händlern beschränken sich<br />

Informationssicherheit und Datenschutz leider auf<br />

ihre Shop-Systeme. Von einem strukturierten Vorgehen<br />

oder gar einem Konzept kann viel zu häufig<br />

keine Rede sein. Damit gefährden die Händler nicht<br />

nur ihren eigenen geschäftlichen Fortbestand, auch<br />

den Kunden drohen zahlreiche Unannehmlichkeiten,<br />

wenn zum Beispiel Zahlungsdaten in die falschen<br />

Hände gelangen.<br />

Er studierte Wirtschaftsinformatik<br />

mit den Schwerpunkten<br />

E-Business und<br />

Informationssicherheit an<br />

der Universität Regensburg.<br />

Seit 2009 ist er bei der ibi<br />

research an der Universität<br />

Regensburg GmbH in den Bereichen IT-Governance<br />

und E-Commerce tätig. Seine aktuellen<br />

Forschungsschwerpunkte liegen in den Gebieten<br />

des IT-Risikomanagements und der Informationssicherheit.<br />

Er unterstützt Unternehmen bei<br />

der Analyse, Quantifizierung und Aggregation<br />

von IT-Risiken sowie bei der Integration eines<br />

unternehmensweiten und ganzheitlichen Risikomanagementsystem.<br />

www.ibi.de<br />

tobias.lehner@ibi.de<br />

PD Dr. Gregor Zellner<br />

Gregor Zellner ist seit 2013<br />

Research Director bei der<br />

ibi research an der Universität<br />

Regensburg GmbH<br />

und seit 2011 Privatdozent<br />

für Wirtschaftsinformatik an<br />

der Universität Regensburg.<br />

2003 promovierte er an der<br />

Universität St. Gallen im<br />

Fachgebiet Wirtschaftsinformatik. Seine Forschungsgebiete<br />

umfassen unter anderem Business<br />

Engineering, Prozessmanagement (insb.<br />

Wertpapierberatungsprozess) und ausgewählte<br />

Themen im E-Commerce.<br />

www.ibi.de<br />

gregor.zellner@ibi.de<br />

19


E-Commerce // So schützen Unternehmen ihre Daten<br />

So schützen Unternehmen ihre Daten<br />

Rainer Seidlitz<br />

Ein Datenskandal jagt den nächsten und Unternehmen fragen sich, ob und wann sie selbst<br />

betroffen sein könnten. Doch wie kann es bei der strengen Gesetzgebung in Deutschland<br />

und der Sensibilität der deutschen Nutzer überhaupt zu Datenmissbrauch kommen? Vielen<br />

Unternehmen, darunter auch E-Commerce-Anbietern, sind die gesetzlichen Regelungen und<br />

die Folgen bei Nichteinhaltung gar nicht bewusst. Dennoch stehen sie alle vor den Herausforderungen<br />

eines guten Datenschutzes. Welche rechtlichen Bestimmungen gibt es hier und<br />

was bedeuten sie für die praktische Umsetzung?<br />

Jeder Mensch kann grundsätzlich selbst entscheiden,<br />

welche seiner persönlichen Daten er anderen<br />

zugänglich machen will und auch wer und wann das<br />

sein darf. Die gesetzliche Grundlage dafür bildet in<br />

Deutschland das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG).<br />

Es regelt den Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten unabhängig von der Größe der Unternehmen<br />

und gilt damit auch für E-Commerce-Anbieter.<br />

Personenbezogene Daten wie Name, Adresse oder<br />

Firmenzugehörigkeit dürfen demnach nur dann<br />

computergestützt erhoben, verarbeitet und genutzt<br />

werden, wenn das BDSG oder eine andere<br />

Rechtsvorschrift dies erlaubt oder anordnet, beziehungsweise<br />

wenn der Betroffene darin eingewilligt<br />

hat. Weitere Vorschriften sind unter anderem in den<br />

einzelnen Landesdatenschutzgesetzen, dem Telekommunikationsgesetz<br />

(TKG) oder dem Telemediengesetz<br />

(TMG) zu finden.<br />

20


E-Commerce // So schützen Unternehmen ihre Daten<br />

Kurzer Blick in die Geschichte<br />

Der Schutz von persönlichen Informationen war<br />

schon vor der weit verbreiteten Nutzung des Internets<br />

ein Thema. Bereits 1970 wurde in Hessen das<br />

erste Landesdatenschutzgesetz verabschiedet. Das<br />

erste Datenschutzgesetz auf Bundesebene trat am<br />

1.1.1978 in Kraft und war eines der ersten allgemeinen<br />

Datenschutzgesetze in Europa.<br />

Im Jahr 2001 wurde die Europäische Datenschutzrichtlinie<br />

1995/46/EG in einer novellierten Form des<br />

BDSG umgesetzt. Darin haben das Europäische<br />

Parlament und der Europäische Rat Mindeststandards<br />

für den Datenschutz in Europa festgeschrieben.<br />

2003 wurde das BDSG neu gefasst und 2006<br />

sowie 2009 erneut novelliert.<br />

Am 31.August 2012 endete eine Übergangsfrist für<br />

die letzte Novelle gemäß der Daten nur noch gespeichert.<br />

und zu Werbezwecken genutzt werden<br />

dürfen, wenn der Kunde damit einverstanden ist und<br />

diese Zustimmung in schriftlicher Form klar nachweisbar<br />

ist. Außerdem müssen Kunden jederzeit die<br />

Möglichkeit haben, diese Zustimmung zu widerrufen.<br />

Im Vergleich zu anderen Ländern hat Deutschland<br />

mit dem BDSG eines der strengsten Gesetze zum<br />

Datenschutz.<br />

Fehlendes Bewusstsein in den<br />

Unternehmen<br />

Dennoch fehlt in vielen Unternehmen das Bewusstsein<br />

für die gesetzlichen Bestimmungen rund um<br />

den Datenschutz. Die von TÜV SÜD und der<br />

Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU)<br />

durchgeführte Studie „Datenschutz 2012“ zeigt,<br />

dass etwa 10 Prozent der Unternehmen den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Datenschutzbeauftragten<br />

nicht bestellt haben und jedes fünfte Unternehmen<br />

noch keine definierten Vorgaben dafür hat, wie<br />

Kunden über den Umgang mit personenbezogenen<br />

Daten informiert werden.<br />

Daten sind gerade für Unternehmen in der digitalen<br />

Wirtschaft ein wertvolles Gut, da sie ihre Arbeitsgrundlage<br />

darstellen. Ein guter Grund, sie entsprechend<br />

zu schützen.<br />

Daher ist auch ein umfassendes Datenschutzmanagement<br />

nötig, das in der Geschäftsführung integriert<br />

und wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie<br />

ist. Doch auch hier gibt es der Studie<br />

„Datenschutz 2012“ zufolge in deutschen Unternehmen<br />

noch Nachholbedarf:<br />

Information von Kunden über den Umgang mit ihren Daten<br />

21


E-Commerce // So schützen Unternehmen ihre Daten<br />

E-Mail zu werben, ohne die Einwilligung des Kunden<br />

eingeholt zu haben.<br />

Das Thema Datenschutz in der Geschäftsführung<br />

Bei nur knapp 40 Prozent steht das Thema tatsächlich<br />

regelmäßig auf der Tagesordnung der Geschäftsführung,<br />

obwohl einem Großteil bewusst ist, dass<br />

es den Kunden wichtig ist.<br />

Grundlagen für ein sinnvolles<br />

Datenschutzmanagement<br />

Um die gesetzlichen Anforderungen hinsichtlich des<br />

Datenschutzes erfüllen zu können, brauchen Unternehmen<br />

ein umfassendes Datenschutzmanagement,<br />

das die Rahmenbedingungen festlegt. Für die<br />

Erhebung von Daten im Bereich des E-Commerce<br />

gilt laut Telemediengesetz (TMG), dass die Einwilligung<br />

zur Speicherung der Daten unter folgenden<br />

Bedingungen auch elektronisch erklärt werden kann:<br />

Wenn der Nutzer seine Einwilligung bewusst und<br />

eindeutig erteilt, die Einwilligung vom Webseitenbetreiber<br />

protokolliert wird, der Nutzer den Inhalt der<br />

Einwilligung jederzeit abrufen und die Einwilligung jederzeit<br />

mit Wirkung für die Zukunft widerrufen kann.<br />

Damit dies reibungslos funktioniert, müssen alle diese<br />

Prozesse bestimmt und im Datenschutzmanagement<br />

hinterlegt sein. Unternehmen sollten außerdem<br />

darauf achten, dass sie bei der Erfassung von Daten<br />

die Hauptprinzipien Datensparsamkeit und Datenvermeidung,<br />

Erforderlichkeit sowie Zweckbindung<br />

einhalten. In der Praxis bedeutet das, dass verpflichtend<br />

nur solche Daten abgefragt werden, die für den<br />

Vorgang des Online-Einkaufs nötig sind, und dass<br />

diese dann auch nur für die in der obligatorischen<br />

Datenschutzunterrichtung angegebenen Zwecke genutzt<br />

werden. Eine Erhebung und Verwendung von<br />

Daten darüber hinaus erfordert eine explizite Zustimmung<br />

des Betroffenen, zum Beispiel Mittels einer<br />

zu aktivierenden Checkbox. Eine Ausnahme davon<br />

ergibt sich aus dem Wettbewerbsrecht in § 7 Abs.<br />

3 UWG. Demnach soll es dem Online-Händler unter<br />

Berücksichtigung einiger Randbedingungen möglich<br />

sein, für den Verkauf ähnlicher Produkte mittels<br />

Unternehmen müssen gemäß § 9 BDSG technischorganisatorische<br />

Maßnahmen treffen, um die erforderliche<br />

Sicherheit der erhobenen Daten zu gewährleisten.<br />

Dazu sollte zunächst definiert werden,<br />

welche Daten vorhanden sind, welchen Schutzbedarf<br />

sie haben und welchen Risiken sie ausgesetzt<br />

sind. Hier sind die Grundwerte der Informationen<br />

Verfügbarkeit, Integrität sowie Vertraulichkeit zu<br />

berücksichtigen. Verfügbarkeit bedeutet, dass Daten<br />

stets dann verfügbar sein müssen, wenn sie benötigt<br />

werden und nicht verloren gehen oder zufällig zerstört<br />

werden dürfen, während Integrität festlegt, dass<br />

alle Daten vollständig und unverändert sein müssen.<br />

Unter Vertraulichkeit ist zu verstehen, dass die Daten<br />

vor unbefugter Preisgabe geschützt sind. In diesem<br />

Rahmen sollten auch verschiedene Bedrohungsszenarien<br />

skizziert werden, um einzuschätzen: Wie<br />

wahrscheinlich ist die Bedrohung, welche Auswirkungen<br />

würden daraus resultieren und wie schnell<br />

kann das Szenario entdeckt werden? Anhand dieser<br />

Klassifizierung erfolgt dann die Implementierung<br />

entsprechender Maßnahmen. Das kann in Form von<br />

technischen Maßnahmen oder über organisatorische<br />

Regelungen wie die Schulung von Mitarbeitern<br />

erfolgen. Eine wichtige Rolle spielt hier der Datenschutzbeauftragte.<br />

Unternehmen mit mehr als neun<br />

Personen, die personenbezogene Daten automatisiert<br />

erheben, verarbeiten oder nutzen, haben laut<br />

Bundesdatenschutzgesetz einen Beauftragten für<br />

den Datenschutz schriftlich zu bestellen. Er wirkt aktiv<br />

auf die Umsetzung des Datenschutzes im Unternehmen<br />

hin, berät, entwickelt Datenschutzkonzepte,<br />

schult die Mitarbeiter, ist Anlaufstelle bei Fragen oder<br />

Beschwerden und ist zusammen mit den Fachabteilungen<br />

für die Erstellung von Verfahrensübersichten<br />

zuständig.<br />

So entstehen Datenschutzlücken<br />

Diese Aufgaben erfordern Zeit und Fachwissen.<br />

Häufig ist es aber so, dass der Datenschutzbeauftragte<br />

noch weitere Aufgaben hat und der Datenschutz<br />

nur nebenbei läuft. Damit hat er oftmals nicht<br />

genug Zeit, es fehlen oft Weiterbildungen und damit<br />

das entsprechende Fachwissen. So ist ein verlässlicher<br />

Datenschutz nicht gewährleistet und es entstehen<br />

gefährliche Lücken. Wenn intern die Ressourcen<br />

oder das Know-how fehlen, kann der<br />

Datenschutzbeauftragte auch über einen externen<br />

Dienstleister bestellt werden. Dadurch ist auch<br />

sichergestellt, dass es zu keinem Interessenskonflikt<br />

mit anderen Aufgaben kommt und die Fragen des<br />

22


Hier endet<br />

die Leseprobe der<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/<strong>2014</strong><br />

des<br />

Jetzt vollständiges <strong>Magazin</strong><br />

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