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The J. Paul Getty Museum Journal Volume 15 1987

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20 Pfrommerdurch parallele, straffe Strähnen gegliedert wurde.Vergleiche wären hier eher in frühklassischer Zeitzu suchen. 17Demgegenüber entspricht das plastisch aber kompaktgegebene Haupthaar späthellenistischen Bildungen(Abb. 9). Die erste und die zweite Reihe der zapfenartigen,symmetrisch geordneten Locken sind strengvoneinander abgesetzt und die hintere Reihe steil aufgerichtet(Abb. 3, 6).Verwandt, wenn auch nicht identisch, ist die Haaranlagebei den Silenskopf-Attaschen späthellenistischerund frühkaiserzeitlicher Marmorkratere. Zu nennen isthier der bereits in dem gegen 100 v. Chr. gesunkenenAbb. 5. Bronzekanne. H: 32 cm (12 5 /s"); D: 20.3 cm (8").Malibu, <strong>The</strong> J. <strong>Paul</strong> <strong>Getty</strong> <strong>Museum</strong> 85.AB.78.Mahdiaschiff vertretene Typus Mahdia-Borghese, 18sowie der jüngst von H. Froning dem mittleren 1. vorchristlichenJahrhundert zugewiesene Medicikrater. 19Das Ende der Reihe bildet ein frühkaiserzeitlicher Kratermit Rankendekor im Kapitolinischen <strong>Museum</strong>(Abb. 9). 20Wir fassen hier somit einen über längere Zeitbeliebten Attaschentypus, der sich insbesondere aufgrundder Haaranlage von frühhellenistischen Bildungenabsetzt. 21Das späthellenistische Motiv der protuberanzähnlichhochfliegenden Haare ist bei unserer Bronzekanne zitiert,jedoch eklektisch mit einer Bartbildung des 5.Jahrhunderts kombiniert.Der vor die spulenförmige Fingerstütze gesetztekleine Silenskopf (Abb. 7) zeigt eine ähnlich eklektischeMischung hellenistischer und klassischer Charakteristika.Die etwas schematische Wiedergabe des Barteserinnert durchaus an den Panskopf (Abb. 6). Details,wie der Efeukranz mit den großen Korymben, folgen dagegenVorbildern des späten 4. und 3. Jahrhunderts. 22Auffällig sind jedoch die nach späthellenistischer Maniereingezogenen Konturen einiger Efeublätter. 23Der figürliche Dekor steht somit einem bereits vonAbb. 6. Henkel der Kanne in Abb. 1 mit einem Panskopfals Attasche.vergleichen (Toronto 910.205.3): J. W. Hayes, Greek, Roman, and RelatedMetalware in the Royal Ontario <strong>Museum</strong> (Toronto, 1984), 26ff., Nr.31, Abb. 31.17. Silenskopf an einem Kantharos des 5. Jhs. aus GoljamataMogila in Plovdiv, Archäol. Mus. 1634: I. Venedikov, T. Gerassimov,Thrakische Kunst (Wien, 1973), 344, Taf. 168.18. Kratertypus Mahdia-Borghese: H. Froning, Marmor-Schmuckreliefsmit griechischen Mythen im 1. Jh. v. Chr. (Mainz, 1981), 141—142,Taf. 56, 1; 57, 1 (mit Lit.). Zu einem antiquarischen Detail vgl. Pfrommer,"Studien," Anm. 73, 77. KP 117 (3. Jh.).19. Froning, op. cit. 140-<strong>15</strong>3, Taf. 57, 2.20. Rom, Kapitolinisches <strong>Museum</strong> 275: Froning, op. cit. 141f.,Anm. 921. Man vgl. etwa die Attasche eines Bronzeeimers aus Derveni.<strong>The</strong>ssaloniki Mus.: M. Pfrommer, Jdl 98 (1983), 254, Abb. 12 (mitParallelen). Pfrommer, <strong>Getty</strong>MusJ 11 (1983), 142, Abb. 16.22. S. o. Anm. 21.23. Zu Vorstufen: Pfrommer, "Studien," 114. Die Einziehung ist

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