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The J. Paul Getty Museum Journal Volume 15 1987

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26 Pfrommerdes ausgehenden Hellenismus nachweisen läßt. 56Die anstelle der Zwischenspitzen in dem Kymationverwendeten Palmetten und Blüten entsprechen demRepertoire spätklassischer und frühhellenistischer Toreutik,so daß man auch das Kymation auf ein frühhellenistischesVorbild zurückführen darf. 57ZUSAMMENFASSUNGObwohl bei der Kanne in Form und Dekor in beträchtlichemUmfang frühhellenistische Formen zitiertsind, ist sie schwerlich vor der augusteischen Zeit gearbeitetworden. Diese späte Entstehungszeit schlägt sichunter anderem in der eklektischen Bildung der Panskopf-Attaschenieder. Im ornamentalen Bereich findetsie ihren besten Ausdruck in den Schwanenatt as chendes Henkels.Insbesondere der Blattkelch läßt sich auf das frühalexandrinischeRepertoire zurückführen und auch beianderen Formen ließen sich Verbindungen zu ptolemäischenFormen ziehen, wobei die im ptolemäischenÄgypten vorauszusetzende italisierende, makedonischeOrnamenttradition immer wieder bei dem Blütenrepertoirezum Tragen kam. Die Dekoration imitiert oderkopiert eine Stilstufe ptolemäischer Ornamententwicklung,die uns bisher an Beispielen dieser Qualität nichterhalten ist.Das Original oder die Vorbilder der Dekoration wirdman im ptolemäischen Bereich zu suchen haben. Verbindetman dies mit dem mutmaßlichen Fundort imMeer vor Alexandria, so wird man auf ein alexandrinischesAtelier etwa der augusteischen Zeit schließendürfen, das gezielt auf das überkommene eigeneFormengut zurückgriff. Trotz ihrer späten Entstehungsteht die Kanne somit in der Tradition hellenistischer Gefäßkopien.58Nicht mehr zu klären ist, ob die Kannein Form und Dekor auf ein einziges Vorbild zurückgeht,oder ob der alexandrinische Toreut seine Anregung vonverschiedenen Gefäßen und Dekorationen bezog.Deutsches ArchäoligischesInstitut, Istanbul56. Pfrommer, <strong>Getty</strong> Mus] 13 (1985), 12, Abb. 1, e: A. Diese Eigentümlichkeitfindet sich auch gelegentlich auf älteren Kymatien. Situlaaus Pastrovo in Plovdiv, Archäologisches <strong>Museum</strong> 1847: I. Venedikov,T. Gerassimov, Thrakische Kunst (Wien, 1973), 339, Taf. 107.57. Zu diesem Motiv: Pfrommer, <strong>Getty</strong>MusJ 13 (1985), 11, Abb. 1,c; e.A.58. Vgl. M. Pfrommer, <strong>Getty</strong>MusJW (1983), 135-146.

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