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PREDIGT -- 19. Sonntag im Jahreskreis B --- 9.8.2015

Joh 6,41-51 --- "Wir halten ewig!"

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<strong>19.</strong> <strong>Sonntag</strong> B – <strong>9.8.2015</strong>1 Kön 19,4-8 Eph 4,30-5,2Predigt zum Evangelium: Joh 6,41-51www.kreuzknappe.blogspot.deEvangelium Joh 6,41-51:In jener Zeit murrten die Juden gegen Jesus, weil er gesagt hatte:Ich bin das Brot, das vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen ist. Und sie sagten:Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wirkennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen?Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen, wennnicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werdeihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und allewerden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seineLehre ann<strong>im</strong>mt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehenaußer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen.Amen, amen, ich sage euch: wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bindas Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessenund sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vomH<strong>im</strong>mel herabkommt: Wenn jemand davon ißt, wird er nicht sterben.Ich bin das lebendige Brot, das vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen ist.Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ichgeben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.GEDANKEN ZUR SONNTAGS<strong>PREDIGT</strong>Wir halten ewig!


An der gefährlichen Kreuzung hat es mal wieder gekracht.Diesmal steht ein Auto in Flammen,und der Fahrer stirbt noch am Unfallort.Weltweit rechnet man derzeit miteiner Million Verkehrstoten jedesJahr und etwa 40 Millionen Verletzten,vom materiellen Schaden inHöhe von etwa 400 Milliarden Europro Jahr und von dem Leid, dasviele Millionen Familien dadurchpackt, ganz zu schweigen.Freiheit, Mobilität und Wohlstandhaben ihren Preis. So ist das eben.Unsere Medien und unsere Volksvertreterachten grundsätzlich sehrgründlich auf die St<strong>im</strong>mungslage<strong>im</strong> Volk. Wer z.B. als Politiker wegeneiner unbedachten Äußerungbei den Leuten „unten durch“ ist,der hat nur noch wenig Chancen,von seiner Partei wieder als Kandidat aufgestellt zu werden. Jeder Politikerweiß zum Beispiel: Vor den Wahlen bloß die Finger weg vom Reizthema„Auto“ – das kostet Wählerst<strong>im</strong>men!So wie es <strong>im</strong> heutigen Evangelium aussieht, hat auch Jesus zur Zeit beiseinen Zuhörern ein deutliches Popularitätsproblem. Den großzügigenBrotvermehrer haben sie alle beklatscht, aber das hat sich jetzt klarverändert. Jesus fragt bei seinen Themen nicht nach einer Beliebtheits-Skala der Zuhörer, sondern er hatte ihnen unmissverständlich gesagt:„Ich bin das Brot, das vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen ist.“Daran hat man natürlich als Jude und Zeitgenosse Jesu kräftig zuschlucken. Viele wissen genau, dass Jesus in Nazareth gewohnt hat undkannten zum Teil auch den Z<strong>im</strong>mermann Josef und Jesu Mutter Maria.Wie kann er da nur behaupten, vom H<strong>im</strong>mel zu kommen?Die Reaktionen der Zuhörer sind eindeutig. Sie murrten gegen Jesus,heißt es. Murren – das ist nicht etwa ein leises Gemurmel, verstärktdurch gelegentliches Kopfschütteln. „Murren“ bedeutet mehr.Es ist ein klarer Widerstand, eine ablehnende Haltung. Das will manso nicht hinnehmen.Wir kennen diesen Ausdruck schon aus dem Alten Testament.


Bereits be<strong>im</strong> anstrengenden Durchzug durch die Wüstebegann das Volk gegen Mose zu murren. Hunger, Durst, Müdigkeit –man war es irgendwann einfach leid. Man hatte die Nase gestrichen voll,wie der Volksmund es so anschaulich sagt.Das Murren war eine regelrechte Auflehnung, letztlich sogar ein Aufstandgegen Gott. Man traute ihm einfach nicht mehr zu, das Volk ans versprocheneZiel zu bringen, ins Gelobte Land.Und jetzt murrt das Volk gegen Jesus. „…vom H<strong>im</strong>mel herabgekommen“sei er, behauptet er. Was bildet der sich eigentlich ein? Wir kennen dochseine Familie!Mit welchem Recht darf der so etwas überhaupt aussprechen?Eine unerhörte Anmaßung und Gotteslästerung ist das!Die Volksseele ist empört. Das kann man auch diesem ungewöhnlicherfolgreichen Rabbi nicht durchgehen lassen! - Wenn es hier genauerheißt, dass „die Juden“ gegen Jesus murrten, richtet sich diese Kritikdes Evangelisten nicht gegen jeden einzelnen Juden; er war wie Jesusja selbst einer von ihnen. Wenn ich sage: „Die Deutschen sind Reise-Weltmeister“, dann bedeutet das schließlich auch nicht, dass jeder einzelneDeutsche so oft verreist. Johannes meint also speziell nur diejenigen,die Jesus ausdrücklich als Sohn Gottes und Messias ablehnen.Jedenfalls ist die St<strong>im</strong>mung nun eindeutig umgekippt. Aus dem umjubeltenSattmacher Jesus ist in den Augen vieler Zuhörer ein Verführerund Scharlatan geworden. Gottes Sohn als Wander-Rabbi statt auf demprächtigen Königsthron – und dann auch noch der da, den wir genaukennen. Also nein, nie und n<strong>im</strong>mer!Jesus zeigt sich von dieser Kritik, die ihm schon bei seinem Besuch inNazareth entgegenschlug, ganz unbeeindruckt. Er weiß, dass der Widerstandzunehmen wird, sobald er ein Reizthema anpackt. Dennoch verschärfter seine Aussage noch, indem er seine ganz intensive und innigeBeziehung zum h<strong>im</strong>mlischen Vater betont:„Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht! Niemand kann zu mir kommen,wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ichwerde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es:Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hörtund seine Lehre ann<strong>im</strong>mt, wird zu mir kommen. Niemand hat denVater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vatergesehen.“Jesus weist die Kritiker also zurecht: Murrt nicht! - Das heißt:Euer Protest steht euch nicht zu und ist blanker Unglaube! Ihr wolltGott <strong>im</strong>mer wieder vorschreiben, was er wie zu machen hat.


Dabei hat Gott wirklich alles in der Hand, lenkt und ziehtregelrecht diejenigen, die zu Jesus kommen wollen. Ohne diesesZutun des h<strong>im</strong>mlischen Vaters kann es niemand <strong>im</strong> Alleingang schaffen.Der Vater hat das alles <strong>im</strong> Griff. Liebevoll stubst er euch an, bringt euchauf Jesu Spur, und zwar manchmal auch dann, wenn ihr das noch garnicht erkennt.Bemerkenswert ist, dass Jesus sich dann auf das Alte Testament unddie Verheißung des Jesaja (54,13) bezieht, wenn er zitiert: „Bei denPropheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein.“ Nicht mehrnur die Juden als Söhne Jerusalems sind hier angesprochen, sondernausdrücklich „alle“.Jesus verstärkt dies <strong>im</strong> nächsten Satz noch: „Jeder, der auf den Vaterhört und seine Lehre ann<strong>im</strong>mt, wird zu mir kommen“.Damit ist die Frage beantwortet, wie man zu Jesus kommen kann,wie man Jesus folgen kann. Man muss hören, man muss hinhören.Man muss bei Gott in die Schule gehen wollen und Lehre annehmen,so gut wie man das mit seinen bescheidenen Möglichkeiten eben kann.Immer wieder bei seinen Predigten, so auch hier, betont Jesus ganzeindringlich, dass er selbst das lebendige Brot ist, das vom H<strong>im</strong>melherabgekommen ist. Wer von diesem Lebensbrot isst, der wird nichtsterben, sondern in Ewigkeit leben. Das ist ihm so wichtig, dass erdies in unserem heutigen vergleichsweise kurzen Evangelium gleichdre<strong>im</strong>al betont.Aber wie kann das sein, mögen manche denken.Schließlich kennt jeder von uns genügend Christen, die gerne und häufigzur Kommunion gegangen sind. Aber gestorben sind sie trotzdem, unduns selbst wird das auch ganz sicher so passieren.Da stellt sich also die Frage, was Jesus mit seiner Aussage zum ewigenLeben eigentlich meint - oder anders gesagt, wo da unser Denkfehlerliegen kann. Das ewige Leben, von dem Jesus spricht, ist eben nicht einVorgang, der wie auf Knopfdruck in der Minute unseres Todes startetwie eine Art Notstromaggregat bei Stromausfall.Rein medizinisch gesehen sterben natürlich auch Christen, das ist garkeine Frage. Wer jedoch dieses lebendige Brot isst, wer sich damit indie Nachfolge Jesu begeben hat, der wird ewig leben.Jesus unterscheidet also zwischen dem Leben der Seele und demLeben des Körpers. Die Bibel benutzt daher für „Leben“ auch zweiverschiedene Wörter.Wir dürfen außerdem nicht vergessen, dass wir alle auf den Namendes Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft sind.Diese Taufe ist wie ein Siegel, wie ein Vertrag: Das Kreuz auf derStirn sagt, dass man verbindlich für jetzt und für <strong>im</strong>mer ganz zu


Gott gehört, also ein Gotteskind ist. Man könnte fast sagen:die Taufe ist wie ein Brandzeichen für eine Herde. Es sagt: Alle, diedieses Zeichen tragen, die sind mein.Das Missverständnis liegt also darin, dass man fälschlich ann<strong>im</strong>mt,das ewige Leben begänne erst mit dem Tod. Jesus sagt es ganz deutlich:„Amen, amen, ich sage euch: wer glaubt, hat das ewige Leben.“Das ewige Leben n<strong>im</strong>mt also seinen – wenn auch leider unauffälligen –Anfang mit der klaren Entscheidung für den Glauben, für die Nachfolge.Wer also glaubt und von dem H<strong>im</strong>melsbrot isst, der gehört zu denen,die ewig halten, die eben „unkaputtbar“ sind, wie man heute etwasschnoddrig sagt.Jesus, der unser aller Kreuz auf sich geladen hat, wird für uns zumBrot, das für <strong>im</strong>mer satt macht, das die Sehnsucht unserer Seelefür <strong>im</strong>mer stillt, das uns ewiges Leben schenkt. - Was für herrlicheAussichten sind das doch!Predigten und Fürbitten der Karl-Leisner-Jugend >>http://www.k-l-j.de/predigt_b_js_<strong>19.</strong>htmPredigt Jens-Oliver Müller >>http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~d04/predigten/070318.pdfPredigt u. Fürbitten P. Gottfried Eigner >>http://www.sanktmichael.de/index.php?mact=predigt,cntnt01,default,0&cntnt01show=89&cntnt01returnid=116Ausmalbild für Kinder (pdf) >>https://anregungen.files.wordpress.com/2015/03/b_19-so.pdfGottesdienstentwurf Pfr. Bruno Layr >>http://www.priesteraushilfe.at/texte_der_sonntagsmessen/texte_sonntagsmessen.html


Predigten und Materialien der Redemptoristen >>http://www.predigtforum.com/index.php?id=796Predigt Ursula Schmidt >>http://www.dreikoenigsgemeinde.de/glaube/ursulaSchmidt_predigt_04.phpPredigt Pastor Daniel Birkner >>http://www.kanzelgruss.de/index.php?seite=predigt&id=2524Predigt Pfr. Gerhard Kelber >>http://auferstehungskirche-sw.de/predigten/pr010325_laetjoh6.htmPredigt Dr. Bernhard Kaiser >>http://www.irt-ggmbh.de/downloads/jesusdasbrotdeslebens.pdfPredigt P. Dr. Horst Rzepkowski >>http://www.steyler.eu/svd/seelsorge/anregung/artikel/2015/jahreskreis/sonntag-19-JkB-predigt.phpVIRC Wien: Lesungstexte und Kurzkommentar (pdf) >>http://www.virc.at/pdf/deutsch/B/B_19_d.pdfIngo Krause: „Murren in der Bibel“ (4 S. /pdf) >>http://www.ingokrause.de/media/5.Thema_ueber_das_Murren-Erzaehlungen.pdfLesehilfe des Katholischen Bibelwerkes (pdf) >>https://www.bibelwerk.de/sixcms/media.php/185/b_jahreskreis.19_e_joh.pdfExegetisch-theolog. Kommentar zum Evangelium (4 S./pdf) >>http://www.perikopen.de/Lesejahr_B/19_iJ_B_Joh6_41-51_Hasitschka.pdfSchriftauslegung zu Joh 6,41-51 (4 S. / pdf) >>http://www.geistige-schriftauslegung.de/artikel/art000060.pdf----------------------------------------------------------------------------------

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