HamstergeschichtenVon Helga UhthoffEigentlich hätte ich mir gern ein Pferd angeschafft,aber mein marodes Knie hieltmich davon ab.Auch hätte ich gern einen Hund gehabt, abermeine Berufstätigkeit ließ mir nicht genügendZeit.Und einen Vogel, oder gar mehrere, wollte ichnicht….Also kaufte ich eines Freitagnachmittags kurzentschlossenHerrn von Bödefeld, vier oder fünfWochen alt. Schwarz mit weißem Lätzchen,schwarzen Knopfaugen und rosa Pfötchen: einenHAMSTER.Als Tierfreundin weiß ich, dass Hamster nachtaktiveTiere sind. Also würde er sich tagsüberohne mich nicht grämen und abends hätte er jameine Gesellschaft. Also mein idealer Hausgenosse.Ja sagte der junge Mann in der Zoohandlung,für ältere oder gebrechliche Menschen genaudas richtige Haustier! Da wurde ich nachdenklich,aber ich ließ mir nichts anmerken.Sei‘s drum. Ich zog also vergnügt mit Bödefeldin der Schachtel und allen notwendigen Utensilienab. Als da sind Käfig, Laufrad, Häuschen,Streu, Futter, Extra-Nagelholz (teuer, weil abgelagertesunbehandeltes Hart-Holz), Hamsterbett(auch teuer, weil verdauliche Watte), Auf eineNippelflasche zum Trinken verzichtete ich zunächst,erinnerte ich mich doch an den konservativenHamster aus meinen Kindertagen, dersein Nest schlicht aus Klopapier oder Ähnlichemgebaut hatte und der mit frischem Obst und Gemüsezufrieden gewesen war. Aber die Zeitenändern sich, dass weiß schließlich jeder. Undauch Hamsters Ansprüche sind gestiegen.Als ich nun eines Tages die Futter– undStreu– und Hamsterbett-Vorräte wieder auffrischenmusste, fiel mir ein Büchlein mit demTitel „Liebenswerte Hamster“ auf, das ich natürlichunbedingt kaufen musste.Das ist ein sehr liebevoll verfasstes Buch undich sah daraus, dass mein armer Bödi dochwohl nicht nach den modernen Anforderungengehalten wurde. Ich hatte ihm wederGänseblümchen noch Mehlwürmer angeboten.Hatte ihm Trinkwasser (jeden Morgenfrisch, aber unbedingt muss das Wasser vorherablaufen wegen der gesundheitsschädigenRückstände aus den Leitungen) vorenthalten,und sein Käfig war natürlich auch vielzu klein. Was ich in der Anleitung jedoch schonrichtig machte: jeden Abend darf mein Hamsterim Flur und Bad frei laufen, worüber er immerbegeistert war. Er turnt durch alle Schuhe undklettert an der Garderobe in den Mänteln nachoben. Ich habe ihn schon aus einem Krug gerettetund aus einem zusammengefalteten Regenschirmim Schirmständer. Er interessiert sicheinfach für alles. Hat er genug von seinem„Freigang“, kommt er freiwillig zu mir, klettert aneinem Hosenbein hoch und ich kann ihn in denKäfig setzen.Nun passiert es häufig, dass ich das Tierchenbeim ersten Hinschauen nicht entdecken kann,weil es in einem Schuh sitzt oder hinter dem Badezimmerschrank.So erst kürzlich. Ich fand ihnnicht, wartete zehn Minuten, suchte mittlerweilebesorgt alle bekannten Verstecke ab, nichts.Und einer plötzlichen Eingebung folgend nahmich den Klodeckel hoch …. Und da schwammmein armer Bödefeld. Mein Schrecken war groß.Ich fischte ihn schnell raus, steckte ihn in meinweichstes Handtuch. Und mittels einer Wärmflascheund guten Zuredens hat er dieses Abenteuerüberlebt. Er war nach einer Viertelstundewieder ganz vergnügt, putzte sich ausgiebig undflitzte wieder los. Diese Erfahrung widerlegt dieAussage in dem Hamster-Fachbuch, wonach einHamster solch ein feuchtes Abenteuer nichtüberlebt.Natürlich bin ich amnächsten Tag, finanziell bestensgerüstet, wieder in das Zoogeschäft marschiert,um einen größeren Käfig zu kaufen, somit drei Etagen und Leitern zum Klettern. Undselbstverständlich auch mit einer Nippelflasche.Denn unglücklich sollte mein Bödi auf keinenFall sein, sonst geht er vielleicht noch mal insWasser.14
KatzenjammerUnd wieder schreit ein kleines Kätzchen,ganz jämmerlich vor meiner Tür.Wahrscheinlich hat es kein zu Zuhause,sucht eine Bleibe hier bei mirKann sein, die Katze ging verloren,nur, warum wird sie nicht vermisst?Ich habe da so meine Zweifel,ob der Besitzer tierlieb ist?Wir sagen Danke!Bei ihrem letzten Straßen-Flohmarktsammelten die Bewohner der Rudolf-Virchow-Str. rund € 350,00, die sie dem TierschutzMölln spendeten für das neue Katzendorf.Werd dieses Tier erst mal versorgen,man sieht, es geht ihm ziemlich schlecht.Es leert so schnell den Katzenteller,niemals kommt es allein zurecht.Ein Haustier braucht ja auch den Menschen,dass ist doch absolut nicht neu.Als Dank bekommt man sehrt viel Liebe,und Tiere, Tiere die sind treu.(K. Rohlf)An dieser Stelle ein „ganzgroßes Dankeschön“ analle, die uns unterstützen. Sei esmit Spenden, Patenschaften, Mitgliedschaft,Sponsoring oder unserefleißigen und ehrenamtlichenHelfer.Ohne Euch/ Sie wäre kein Tierschutzmöglich.Wir können in dieser Zeitung nurdie nennen, die uns ausdrücklichdazu ermächtigen. Viele möchtennicht genannt werden, was wir natürlichrespektieren.Bitte teilen Sie uns mit, wenn wirSie in unserer Zeitung erwähnendürfen.(Gaston Prüsmann)15