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Jahresbericht 2010 - SEXUELLE GESUNDHEIT Schweiz

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EditorialDie ambulante Beratung bewährt sich mehr denn jeLiebe LeserinLieber LeserDer erste Schritt ist meist der schwierigste. Dies gilt ganzbesonders für Menschen mit Suchtproblemen. Zuerst stehtdie Erkenntnis, dass der eigene Konsum von Alkohol oderanderen Suchtmitteln aus dem Ruder läuft. Ich trinke zuviel! Habe ich das Problem noch im Griff? Brauche ichHilfe? Heisst das, dass ich mich in eine stationäre Therapiebegeben muss? Wie soll dann meine Familie ohne michklarkommen? Wie wird meine Chefin reagieren? Halte icheine solche Therapie überhaupt durch?Grundsätzlich gilt die Regel: Je länger der erste Schritthinausgezögert wird, desto aufwendiger wird später dieBehandlung. In vielen Fällen entwickelt sich als Folgeeine schwere Form der Abhängigkeit. Dann wird einezeit- und kostenintensive stationäre Behandlung meistunumgänglich.Es ist deshalb unser Ziel und unser Auftrag, betroffeneMenschen möglichst früh zu erreichen und ihnen zuhelfen, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Dieambulante Beratung und Therapie ist leicht und schnellzugänglich. Betroffene können sich informieren, eineBeratung oder eine Therapie in Anspruch nehmen und/oder von den Möglichkeiten einer ärztlich geleiteten,ambulanten Alkoholentzugsbehandlung profitieren. DieVorteile der ambulanten Behandlung liegen auf der Hand:Auch während der Therapie können Betroffene in ihremprivaten Umfeld bleiben und ihrer Arbeit nachgehen.Nicht selten sind es gerade diese Überlegungen, welchedazu führen, dass der erste Schritt zu einer Behandlunggewagt wird.Eine weitere Entwicklung, die wir als grösste kantonaleAnbieterin ambulanter Suchttherapien deutlich feststellen,lässt sich mit den Worten «schnell und gut» umschreiben.Langzeitberatungen, welche sich über mehr als ein Jahrhinziehen, sind heute die Ausnahme. Bei über 60% unsererKlientinnen und Klienten umfasst die Beratung zwischeneinem und fünf Gesprächsterminen. Die meisten unsererKlientinnen und Klienten können innerhalb eines Jahresihre Therapie erfolgreich beenden. Nur zwei von zehnKlientinnen und Klienten geraten nach einer Beratungin die Situation, in der sie erneut unsere Unterstützungsuchen. Durch die ambulante, verhältnismässig rascheund weniger kostenintensive Behandlungsweise sorgenwir auch dafür, dass die Gesundheitskosten des KantonsBern entlastet werden.Die Tatsache, dass die Beratungen in der Regel innerhalbkurzer Zeit abgeschlossen werden, führt auch dazu, dasszahlenmässig mehr Personen von unserem Angebot profitierenkönnen. So nahmen 2010 beispielsweise 78% derinsgesamt 2862 von uns beratenen Personen zum erstenMal eine Beratung bei uns in Anspruch. Diese Zahlen zeigendeutlich, dass wir nahe bei der Berner Bevölkerungsind und einen grossen Teil der Menschen mit Suchtproblemenfrühzeitig erreichen.Am sinnvollsten ist es natürlich, dem Entstehen von Suchtkrankheitenund Gesundheitsproblemen mit geeignetenMitteln möglichst zuvorzukommen oder den Schweregradzu mindern. Deshalb engagieren wir uns weiterhin mitwirkungsvollen Massnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderungsowie mit Angeboten zur Förderung dersexuellen Gesundheit. Es geht darum, Stärken zu stärken,Risiken zu schmälern und bei Problemen frühzeitig hinzuschauenund richtig zu intervenieren. Denn Vorsorgen istbekanntlich um ein Mehrfaches kostengünstiger als Heilen.Ueli StuderPräsidentBruno ErniGeschäftsführer3

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