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OUT IN OST-BERLIN - Galeria Alaska Productions

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könne. Er studierte Diplomatie in Moskau, wur<strong>de</strong> aber, weil er dort "nicht hinein passte",nach drei Jahren relegiert. 1979 begann er ein zweites Studium an <strong>de</strong>r HUB. Er erlebte seinComing Out und engagierte sich in <strong>de</strong>n Anfang <strong>de</strong>r 80er Jahre entstehen<strong>de</strong>n Schwulen‐ undLesbengruppen. Sein Ziel war es, innerhalb <strong>de</strong>r SED die Schwulenfrage zu diskutieren. AlsKonsequenz wur<strong>de</strong> er 1984 aus <strong>de</strong>r Partei ausgeschlossen und verlor seine beruflichenPerspektiven. Er profilierte sich als literarischer Übersetzer und wur<strong>de</strong> Mitglied <strong>de</strong>sSchriftstellerverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r DDR. Seine engagiert kritische Distanz zur DDR bewahrte er biszu <strong>de</strong>ren En<strong>de</strong>. Das MfS leitete 1988 einen Operativen Vorgang gegen ihn ein. Im Oktober1989 beteiligte er sich aktiv an <strong>de</strong>n Demonstrationen gegen die Parteiführung. Klaus arbeitetbis heute als literarischer Übersetzer, vornehmlich aus <strong>de</strong>m Spanischen.Christian Pulz:geboren 1944, aufgewachsen in Bad Elster. Er ahnt früh von seiner Homosexualität,entwickelt Angst‐ und Schuldgefühle, die lange Zeit sein Leben prägen. Durch einen Freundschließt er sich einer christlichen Gruppe an und erlebt eine "Blitzbekehrung". Währendseines Theologie Studiums in Leipzig lernt er die schwulen Klappen (öffentliche Toiletten)kennen. Aufgrund <strong>de</strong>r Indiskretion eines Kommilitonen wird im Theologischen Seminarseine Homosexualität "ruchbar". Die offene Feindschaft <strong>de</strong>r meisten Dozenten undMitstu<strong>de</strong>nten zwingt ihn, sein Studium abzubrechen. Er arbeitet als Buchhändler, En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r80er Jahre als Sozialfürsorger. Anfang <strong>de</strong>r 80er Jahre in Leipzig bei <strong>de</strong>r EvangelischenStu<strong>de</strong>ntengemein<strong>de</strong> und später in Berlin – zunächst in Hohenschönhausen, dann bei <strong>de</strong>rBekenntnisgemein<strong>de</strong> in Berlin Treptow – grün<strong>de</strong>t Christian mit GleichgesinntenArbeitskreise, in <strong>de</strong>nen sich Lesben und Schwule für ihre Emanzipation engagieren („Schwulein <strong>de</strong>r Kirche – Arbeitskreis Homosexuelle Selbsthilfe“). Während <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nswerkstatt 1983in Rummelsburg hat die Gruppe unter <strong>de</strong>m Motto „Lieber ein warmer Bru<strong>de</strong>r als ein kalterKrieger“ ihren ersten öffentlichen Auftritt. Nach <strong>de</strong>r Wen<strong>de</strong> war Christian von 1990 bis 1995Mitglied <strong>de</strong>s Abgeordnetenhauses von Berlin und jugendpolitischer Sprecher <strong>de</strong>r FraktionBündnis 90/Die Grünen.OUT IN OST‐BERLIN – LESBEN & SCHWULE IN DER DDR press@<strong>galeria</strong>‐<strong>alaska</strong>.<strong>de</strong> Seite 11

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