KREUZ-KÖLN-NORD

3 ZUM PFARRBRIEFTHEMA
QUO VADIS
E
in berühmter polnischer Schriftsteller
– Henryk Sienkiewicz –
gab diesen Titel seinem
Roman, für den er als erster seiner
Nation 1905 den Nobelpreis bekam.
Er handelt über den Brand Roms, den
Kaiser Nero angeordnet und den er
den frühen Christen in die Schuhe
schob, um dem aufgebrachten Mob
einen Schuldigen zu präsentieren. In
der aufgeheizten Atmosphäre will
Petrus Rom und die junge Gemeinde
verlassen. Auf dem Weg tritt ihm nach
der hier literarisch ausgestalteten
Legende Christus entgegen und fragt
ihn: „Quo vadis?“ – wohin gehst Du?
Petrus kehrt zu den Menschen zurück,
die ihn besonders in der Verfolgungssituation
brauchen und nimmt
das Martyrium auf sich: Er wird im
Circus Maximus mit dem Kopf nach
unten gekreuzigt! Aus seinem Mut
und dem der anderen Märtyrer
erwächst die römische Gemeinde.
Mit dem Thema: „Quo vadis“ will die
Redaktion des Pfarrbriefs nicht behaupten,
dass sich unsere Kirche
heute in einer ähnlichen Verfolgungssituation
befindet. Aber die Versuchung
des Petrus, dem sich Christus
in den Weg stellt, besteht auch in
unserer Zeit: Sich aus den Problemen
zu stehlen und in die Sicherheit zu
flüchten!
„Quo vadis“ lautet also nicht nur die
Frage, wie es in Zukunft weitergehen
soll – „wohin geht die Kirche?“, sondern
ob sie bereit ist, sich der Auseinandersetzung
mit den andrängenden
Problemen unserer Zeit zu stellen,
gerade wenn es um ihre Existenz
geht.
Die folgenden Artikel handeln immer
wieder von Veränderungen, um der
für die Kirche nicht leichter gewordenen
Situation gerecht zu werden:
So wird das Familienzentrum St. Martinus
vorgestellt. Hier gruppieren sich
um die kath. Kindertagesstätte in
Esch alle Situationen, die die Familien
– angefangen von den Kindern bis zu
den alten Menschen – im Blick haben.
Wir werden als Gemeinden zwar
weniger Kindergartenplätze für die
Katholiken im Kreuz-Köln-Nord zur
Verfügung stellen, aber die ganze
Palette unserer Hilfsangebote besser
vernetzen und so für Sie nutzbar
machen.
Im kommenden Jahr werden die
Pfarrgemeinden im Seelsorgebereich
auf Wunsch des Erzbischofs noch
mehr kooperieren müssen als bisher:
Es wird in Zukunft nur einen Pfarrgemeinderat
geben und die Kirchenvorstände
werden im Kirchengemeindeverband
die wirtschaftlichen Aufgaben
vermehrt gemeinsam lösen.