nahostkonflikt_weltreligionen

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sich von rabbinischen Stellungnahmen zur Tat ermächtigt und ermordete 1995
den Ministerpräsidenten während einer Friedenskundgebung. 35
Die Substanz des Nahostkonflikts hatte sich in zwanzig Jahren gewandelt:
aus einem Territorialkonflikt zwischen den Staaten Israel auf der einen und
Ägypten, Libanon, Syrien und Jordanien auf der anderen Seite war ein Konflikt
zwischen Israelis und Palästinensern über die Berechtigung ihrer religiös
begründeten Ansprüche auf das Land geworden und damit auch ein Konflikt
zwischen Palästinensern und Israelis untereinander.
3. Eifern für Palästina als islamisches Stiftungsland waqf
Rivalisierende Rahmungen des Konfliktes finden wir auch bei den
Palästinensern. Auf der einen Seite stand die 1964 gegründete Palästinensische
Befreiungsorganisation, die für alle Palästinenser unabhängig von ihrer
Religionszugehörigkeit zu handeln beanspruchte, also auch für die arabischen
Christen. Als sich die PLO im Jahre 1968 eine Charta gab, begründete sie den
Widerstand mit dem Kampf der arabischen Völker gegen den Imperialismus. 36
Ein unabhängiges arabisches Palästina sollte entstehen, erkämpft durch die
Solidarität aller arabischen Staaten; Einheit der Araber und Befreiung Palästinas
bedingten sich gegenseitig. Der Zionismus galt als eine regionale Spielart von
Imperialismus. Die Teilung Palästinas durch die UN 1947 und die Gründung
Israels seien unrechtmäßig gewesen; die Juden seien in Wirklichkeit eine
Religion und keine Nation. Es müsse das Ziel sein, die Zionistische Präsenz, d.h.
den Staat Israel, zu liquidieren (Artikel 15).
Auf der anderen Seite standen die Muslim-Brüder, die dem Konflikt mit
Israel eine andere Rahmung gaben. Angesichts des Niederganges, den der Islam
attempt, and perhaps worse, that there are Jewish groups planning to destroy the mosques on the
Temple Mount in order to bring about the last messianic war and the establishment of the third
temple”.
http://www.mideastweb.org/log/archives/00000305.htm.
35
Ehud Sprinzak, Brother against Brother, Kap. 8: “To Kill a Prime Minister” (S.244-285).
36
Englischer Text „The Palestinian National Charter“, in: Walter Laqueur/ Barry Rubin (Hg.), The
Israel-Arab Reader. A Documentary History of the Middle East Conflict. Harmondsworth: Penguin
Books sixth rev. ed. 2001, S. 117-121; die Palästinensische Generaldelegation Deutschland hat die
Charta auf Deutsch im Internet veröffentlicht. Siehe http://www.efghohenstaufenstr.de/downloads/texte/plo_charta