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38 photovoltaik 7-15 s. 18-23

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Wechselrichter<br />

UBERSICHT<br />

,,Nicht verschluckt":<br />

Kaco aus Neckarsulm<br />

stemmt sich erfolgreich<br />

gegen die Krise.<br />

DC-Optimierer:<br />

Solar Edge backt größere<br />

Brötchen und steigt ins<br />

Projektgeschäft ein.<br />

,,Verluste halbieren":<br />

Neuartige Transistoren aus<br />

Galliumnitrid können die<br />

Effizienz erhöhen, sagen<br />

Forscher aus Berlin.<br />

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I NTETLTGENI; SCH tAN K, Vt EtSEITIG<br />

lnnovationen Auf der lntersolarzeigten die Anbieter von lnvertern viele neue ldeen und Losungen.<br />

-<br />

Die lntegrationsdichte und äie Funktionalität der Geräte wachsen. Zudem müssen sie auf vielen Märkten<br />

ihr Geld verdienen. Separate Batteriewechselrichter sterben aus. i-tei!,;c s.{i,.',.,ni.i2.-ciq€i.<br />

er weltweite Markt für Solarwechselrichter<br />

steigt deutlich an. Wie bei den Solarzellen<br />

und den Solarmodulen ist die Krise<br />

der Produktionskapazitäten nahezu beendet.<br />

Die größten Zuwächse werden in Asien verzeichnet.<br />

Aus diesem Grund wachsen asiatische Hersteller<br />

sehr schnell.<br />

Nach Angaben der i Analysten von IHS ist SMA<br />

weiterhin der weltgrößte Anbieter, gefolgt von<br />

ABB. Auf den drei weiteren Plätzen folgen japariisc-he<br />

nnbieter, die in Europa bislang kaum eine<br />

Rolle spielen. Omron, TMEIC und Tabuchi profitieren<br />

vom enormen Wachstum in ihrem Heimatmarkt,<br />

wo die Leistungselektronik - wie auch die<br />

Stromspeicher - eine unangefochtene Domäne<br />

der einheimischen Hersteller sind. Obwohl<br />

die Zubauzahlen weltweit steil in die Höhe weisen,<br />

gehen die Umsätze der Anbieter von Wechselrichtern<br />

weiter zurück. lm vergangenen Jahr<br />

sank der Umsatz auf 6,6 Milliarden US-Dollar,<br />

was ungefähr 6,4 Milliarden Euro entspricht.<br />

<strong>photovoltaik</strong> 07l20<strong>15</strong><br />

-): Hier bietet das E-Paper der <strong>photovoltaik</strong> zusätzliche lnformationen und Funktionen an. lnfos zum E-Paper: www<strong>photovoltaik</strong>.eu/epapdi


19<br />

SMA verlor im fünften Jahr in Folge Marktanteile,<br />

vor allem die genannten japanischen Hersteller<br />

holten auf. Der Marktanteil von SMA lst derzeit<br />

nur noch halb so groß wie 2012 und um 25 Prozent<br />

geringer als 2009.<br />

Die gute Nachricht: SMA hat die Umstrukturierung<br />

erfolgreich hinter sich gebracht. Die Umsätze<br />

der ersten beiden Quartale zeigen, dass das<br />

Unternehmen aus Niestetal bei Kassel wieder<br />

nach vorn blicken kann.<br />

Kleinteiliger Markt mit Eigenverbrauch<br />

Generell läuft in Europa und speziell in den<br />

deutschsprachigen Märkten seit zwei Jahren<br />

ein unglaubliches Rennen um lnnovationen.<br />

Deutschland, Österreich und die Schweiz sind<br />

derzeit das größte Forschungslabor, um den Eigenverbrauch<br />

von Sonnenstrom - in Kombination<br />

mit weiteren Generatoren und Stromspeichern<br />

- technisch und wirtschaftlich<br />

umzusetzen.<br />

Dieser Markt ist viel kleinteiliger als die<br />

Wachstumsregionen in Asien, Amerika oder am<br />

Kap der Guten Hoffnung, wo immer größere Solarparks<br />

an die Netze gebracht werden.<br />

ABB<br />

ABB hat auf der lntersolar in München neue Geräte der einphasigen Uno-<br />

Baureihe vorgestellt. Gewicht und Größe wurden reduziert, zudem kamen<br />

vier neue Geräte auf den Markt: Uno 2.0-TL, Uno 3.0-TL, Uno 3.6-TL<br />

und Uno 4.2-T[. Die trafolosen lnverter sind für den Eigenverbrauch von<br />

privaten Solarkunden geeignet. Alle Anschlüsse sind leicht zugänglich -<br />

für den Solargenerator, das Stromnetz und die R5485-Kommunikation.<br />

Bei der Montage muss der Wechselrichter nicht geöffnet werden. Die<br />

Schutzart lP65 erlaubt den Iinsatz auch unter rauen Betriebsbedingungen.<br />

Ein Steckplatz für Erweiterungskarten erlaubt es. eine V5N300 Wifi<br />

-Speicherkarte einzusetzen. §ie fungiert als integrierter Datenspeicher,<br />

der die Betriebsdaten an die Webplattform Aurora Vision von ABB überträgt.<br />

Die VorOrt-Überwachung ist auch ohne lnternetanschluss über die<br />

mobile Plant Viewer App für mobile Endgeräte oder über den integrierten<br />

Webserver möglich.<br />

Bei Stromausfall trennt si(h der Wechselrichter selbst vom Netz. ABB<br />

plant die Erweiterung des Gerätes durch einen A(-Hilfsausgang, der direkt durch den Wechselrichter versorgt wird und<br />

Strom liefern kann, wenn der Solargenerator eine leistung von 1,5 Kilowatt anbietet.<br />

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::, http://new.abb.comßolor<br />

I<br />

lastmanagement im Gewerbe<br />

Dort besteht die lnnovation im Wesentlichen<br />

darin, von 1.000 Volt aus dem Solarfeld auf<br />

1.500 Volt Systemspannung umzustellen. Auch<br />

erhöht sich die lntegrationsdichte der Leistungselektron<br />

i k, der Spu len, Schalter, Tra nsformatoren<br />

und Anschlüsse.<br />

Das Ziel: Kosten drücken, wo es nur geht.2008<br />

kosteten die Zentralwechselrichter für ein Megawatt<br />

noch 250.000 US-Dollar. Heute bekommt<br />

der Lieferant nur noch 50.000 Dollar.<br />

Anders bei den kleinen Wechselrichtern für<br />

private Kunden (residential): Durch den Eigenverbrauch<br />

erhöht sich die Funktionalität, auch<br />

müssen die Wechselrichter in der Kommunikation<br />

für das Monitoring mehr Schnittstellen anbieten.<br />

DieserTrend dehnt sich langsam auch auf<br />

die gewerblichen Geräte aus, die mehr als zehn<br />

Kilowatt leisten.<br />

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Der neue Eco ist ein Stringwechseirichter fürs Projektgeschäft<br />

t<br />

Mehr Produkte, eine Plattform<br />

Denn auch dort spielt der Eigenverbrauch zunehmend<br />

eine Rolle. Allerdings erfolgt das Lastmanagement<br />

meist durch ein separates Energiemanagementsystem,<br />

nicht durch einen oder<br />

mehrere potenzialfreie Kontakte, um eine Wärmepumpe<br />

oder andere Verbraucher direkt anzuschließen.<br />

Wer technologisch mitspielt, kann sogar im<br />

deutschen Markt zulegen. Der österreichische<br />

',:: Hersteller Fronius meldete auf der Pres-<br />

sekonferenz in München, dass mittlerweile<br />

1.100 Snap-lnverter über den Tisch gehen - täglich.,,Bis<br />

September sollen es 1.400 werden'i stellt<br />

Solarchef Martin Hackl in Aussicht. ,,Wir haben<br />

unseren Umsatz in der DACH-Region im vergangenen<br />

Jahr um 86 Prozent gesteigert."<br />

Fronius war der erste Hersteller, der 2012 eine<br />

neue Generation von Stringwechselrichtern speziell<br />

für den Eigenverbrauch auf den Markt gebracht<br />

hat. Seit 2012 schicken die Österreicher<br />

immer neue Produkte ins Rennen. Weltweit stieg<br />

der Umsatz um 74 Prozent. ln den deutschsprachigen<br />

Ländern hat Fronius mittlerweile einen<br />

Marktanteil von 30 Prozent.<br />

Mehr Produkte, die speziell auf die verschiedenen<br />

Zielmärkte ausgerichtet sind - damit ist<br />

Fronius erfolgreich. ln den USA beispielsweise<br />

wird der DC-Optimierer von Tigo in die Wechselrichter<br />

integriert. Mit der Softwareschmiede<br />

Loxone kooperieren die Österreicher beim Ener-<br />

: Hier bietet das E-Paper der <strong>photovoltaik</strong>zusätzliche lnformationen und Funktionen an. lnfos zum E-Paper: www.<strong>photovoltaik</strong>.eu/epaper 07l20<strong>15</strong> <strong>photovoltaik</strong> t'


20 I Wechselrichter<br />

KURZ NACHGEFRAGT<br />

Wie schätzen 5ie die gegenwärtige Marktentwicklung in<br />

Deutschland ein?<br />

@fts<br />

Wir gehen davon aus, dass der<br />

Zubau im Vergleich zum vergangenen Jahr noch<br />

einmal zurückgehen wird. Den Bedeutungsverlust<br />

des Marktes sieht man auch an der lntersolar<br />

in diesem Jahr: Die Messe ist kleiner geworden,<br />

die Ausstellungsfläche wurde verringert. Auch wir<br />

haben unseren Messestand reduziert, um die Kosten<br />

zu senken. Dennoch war die Messe sehr gut<br />

besucht, wir haben viele qualitativ hochwertige<br />

Gespräche geführt, mit lnstallateuren, Distributoren<br />

und großen Kunden aus dem Ausland.<br />

Nach der Restrukturierung ist SMA wieder auf Erfolgr<br />

kurs. Das erste Quartal war sehr gut. Wie wird es weitergehen?<br />

Wir haben den leider notwendigen Personalabbau<br />

weitgehend hinter uns. Auch alle weiteren Kostensenkungsmaßnahmen<br />

laufen nach Plan. SMA<br />

positioniert sich im weltweiten Wachstumsmarkt<br />

der Photovoltaik für die Zukunft. Unsere jüngste<br />

Kooperation mit Siemens ist dabei ein wichtiger<br />

Schritt. Gemeinsam bieten wir Kunden im Bereich<br />

de r P h otovolta i k- G ro ßo n I a g e n Ko m p I ett I ösu n g e n<br />

aus einer Hand. Der Service ist ein weiteres wichtiges<br />

Thema. Hier stellen wir nicht nur unser O&M-<br />

Angebot in den Vordergrund, sondern analysieren<br />

beispielsweise auch jede Woche die Antwortzeiten<br />

und die Erreichbarkeit unserer Serviceteams.<br />

Welche Entwicklungstrends sehen Sie bei den Wechselrichtern?<br />

Beim Wirkungsgrad sind wir nahe am physikalischen<br />

Limit, daher sind hier keine großen Fort-<br />

Ea-{-<br />

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Dr. Jürgen Reinert<br />

war zwölf Jahre lang in<br />

Schweden bei einem Hersteller<br />

von Umrichtern für elektrische<br />

Antriebstechnik tätig,<br />

bevor er2011 zu SMA kam.<br />

Dort verantwortete er drei<br />

Jahre lang das Geschäftsfeld<br />

der großen Freiflärhenparks.<br />

Anfang 2014 wurde<br />

er als Vorstand Technische<br />

Entwicklung in den Vorstand von 5MA berufen. seit Anfang<br />

20<strong>15</strong> fungiert er als CI0.<br />

schritte mehr zu erworten. Es kommt jetzt darauf<br />

an, qualitativ hochwertige und kostengünstige<br />

Lösungen anzubieten, die einfach zu installieren<br />

und zu bedienen sind.<br />

Welche technischen lnnovationen bestimmen zurzeit die<br />

Geräte?<br />

Bei den kleineren Umrichtern geht es darum, die<br />

Schaltfrequenzen zu erhöhen. Dann kann man<br />

Drosseln und Kondensatoren kleiner bauen. UnsereTochtergesellschaft<br />

DTW aus Krakau kann das<br />

sehr gut. Wichtig sind zudem innovative Kühlungskonzepte,<br />

um die Wechselrichter möglichst klein<br />

zu halten.<br />

Und bei den größeren Wechselrichtern?<br />

Bei den großen Zentralwechselrichtern ist die lntegration<br />

weiterer Funktionen ein wichtiges Ziel. Wir<br />

haben es geschafft, das ganze System aus Wechselri<br />

ch ter, M ittel s pa n n u n g stra n sfo r m a to r u n d M ittel -<br />

s pa n n u n g ssch a lta n I ag e i n ei n e n 20- F u ß-Conta i ne r<br />

zu packen. Unsere gemeinsam mit Siemens entwickelte<br />

neue Station für 2,5 Megawatt AC-Anschlussleistung<br />

wird mit 1.500 Volt aus dem Solarfeld ver<br />

sorgt. Damit wir tatsöchlich volle 1.500 Volt nutzen<br />

können, haben wir eine |GBT-Reihenschaltung<br />

implementiert.<br />

Warum verwenden 5ie diesen Kniff?<br />

Mit einem 1.700-Volt-IGBT könnte man höchstens<br />

1.300 Volt ausnutzen. Zwischen dem Wechselrichter<br />

und dem Trafo herrschen bis zu 4.000 Ampere,<br />

auch solche Stromstarken beherrschen wir. Durch<br />

die Containerlösung muss diese Verbindung unter<br />

Qualitätsrisiken nicht beim Einsatzort geschehen,<br />

sondern wird geordnet und reproduzierbar im<br />

Werk vorgenommen.<br />

Welrhe Baugruppen sind im Container enthalten?<br />

Neben der Überwachung und der elektrischen<br />

Kopplung für den DC-Eingang sind es der Mittelspannungstransformator<br />

und die Schaltanlage<br />

für den Netzanschluss. Ein solcher Container lasst<br />

sich problemlos mit dem Lkw oder dem Schiff zum<br />

Montageplatz transportieren. Wichtig ist, dass eine<br />

solche Station möglichst schnell und unkompliziert<br />

in Betrieb genommen werden kann. Pro Wechselrichter<br />

ist der Anschluss in wenigen Stunden erledigt.<br />

ln größeren Projekten in den USA schaffen<br />

wir es bereits, S0 Megawott an einem einzigen Tag<br />

anzuschließen. Auf alle Gerdte gibt es fünf Jahre<br />

Garantie, im Container sind sie gut geschützt.<br />

Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger,<br />

giemanagement. Victron Iiefert die Laderegler<br />

der Solarbatterie. O_c.hsner und Heliotherm sind<br />

die Partner bei der Einbindung von Wärmepumpen<br />

über Smart Grid.<br />

Mit dem Solar Energy Package bietet Fronius<br />

einen Stromspeicher an, dessen Zellen von Sony<br />

stammen. Ab dem vierten Quartal wird Fronius<br />

auch die neue Powerwall von Tesla ins Programm<br />

aufnehmen.,,Angesteuert wird der neue<br />

Speicher mit unserem Wechselrichter Symo Hybrid",<br />

stellt Martin Hackl in Aussicht.<br />

Die Tesla-Batterie wird ein wandhängendes<br />

Gerät sein, das auch minus 20 Grad Celsius aushält,<br />

also draußen installiert'werden kann. Die<br />

Batterie von Sony lässt sich modular von 4,5 bis<br />

zwölf Kilowattstunden erweitern, sie ist auch zur<br />

Nachrüstung von bestehenden Solaranlagen geeignet.<br />

Hohe Spannung für die Batterie<br />

Weil das eine Hochvoltbatterie mit den kleinen,<br />

sehr leistungsfähigen Rundzellen von Sony ist,<br />

kann sie mit hoher Leistung (6,4 Kilowatt) entladen<br />

oder beladen werden. Tesla erlaubt nur zwei<br />

Kilowatt Entladeleistung, also deutlich geringere<br />

Ströme. Soll heißen: Will man beispielsweise<br />

einen elektrischen Durchlauferhitzer für Warmwasser<br />

anschließen, ist die Sony-Batterie klar im<br />

Vorteil.,,Beide Systeme ergänzen sich gut'i urteilt<br />

Hackl.,,Die Tesla-Batterie wird ein Austauschgerät<br />

sein. Unsere Solarbatterie hingegen wird vor<br />

Ort von Fronius-Partnern installiert."<br />

Auf der lntersolar zeigte Fronius neben den<br />

kleineren 5nap-lnvertern eine wichtige Neuheit:<br />

Der Fronius Eco ist ein gewerblicher Stringwechselrichter,<br />

der 25 oder 27 Kilowatt leistet. Damit<br />

stoßen die Österreicher auf den Projektmarkt<br />

vor. Das Gerät wiegt nur knapp 36 Kilogramm,<br />

seine Leistungsdichte ist sehr hoch.<br />

<strong>photovoltaik</strong> 07l20<strong>15</strong>


(<br />

22 T'[TftTHE;sl]"l I Wechselrichter<br />

Dagegen die Montage: Wie die kleineren Snaplnverter<br />

sind die Geräte mit wenigen Handgriffen<br />

montiert.<br />

Zusätzlich erhöht ein neuartiger Algorithmus<br />

für das MPP-Tracking (Dynamic Peak Manager)<br />

den Ertrag beträchtlich. Die Steuerung sucht die<br />

Leistungskennlinie regelmäßig und automatisch<br />

ab. Auf diese Weise arbeitet der Wechselrichter<br />

auch bei Teilverschattung stets im Punkt der<br />

maximalen Leistungsabgabe, dem sogenannten<br />

globalen Maximum. Der Wirkungsgrad erreicht<br />

98,3 Prozent. Bis zu sechs Strings können<br />

direkt angeschlossen werden, dadurch spart der<br />

Anlagenbetreiber zusätzliche DC- oder Sammelboxen.<br />

Ein Gerät aus dreiTeilen<br />

Der integrierte Sicherungshalter sorgt für die<br />

allpolige Absicherung aller sechs Stränge. Optional<br />

ist auch auf der DC-Seite ein Überspannungsschutz<br />

möglich. Die Eco-Geräte erfüllen<br />

Schutzklasse 1P66.<br />

Bei den gewerblichen Stringwechselrichtern<br />

hatte auch A ABB, vormols Power-One, eine<br />

Neuheit zu bieten. Der neue Trio 50 kW ist ein<br />

dreiteiliger Wechselrichter. ln der Mitte sitzt die<br />

Leistungsstufe mit der DC-AC-Umsetzung. Links<br />

befindet sich die DC-Box, die separat und nach<br />

Kundenwunsch konfiguriert werden kann.<br />

Bis zu 16 DC-Eingänge stehen zur Verfügung.<br />

Auch die AC-Box wird individuell bestückt, mit<br />

Schaltern, Ableitern für Überspannungen und Sicherungen.<br />

lnsgesamt wiegt das Gerät 120 Kilogramm,<br />

die schwerste Komponente bringt 70 Ki-<br />

ADVANCED ENERGY INDUSTRIES<br />

',rtfechse<br />

I richter f ü r M itte Ispa n nu n g<br />

lm März hat Advanced Energy die neuen Stringwechselrichter AE<br />

3TL <strong>23</strong>-MV in einem Solarpark (13 Megawatt) im englischen Swindon<br />

installiert. Mit Eingangsspannungen von 575 bis 850 Volt und<br />

einem Wirkungsgrad von mehr als 98 Prozent eignen sich die Geräte<br />

für größere Parks, die mit Mittelspannung einspeisen.<br />

Der Umrichter wird durch Konvektion gekühlt, er ist nahezu wartungsfrei,<br />

Auch während der lnstallation bleibt das Gerät geschlossen.<br />

Die Solarerträge liegen rund <strong>15</strong> Prozent höher als bei<br />

Anschluss an die Niederspannung.<br />

Auf der Intersolar in München zeigte AEI den neuen Stringwechselrirhter<br />

für 48 Kilowatt, der auf 1.000 Volt D( ausgelegt ist' Er<br />

speist mit 600 Volt ins Netz ein. Sein Spitzenwirkungsgrad erreicht<br />

98 Prozent.<br />

$ www.solorenergy,odvanced-energy.com<br />

logramm auf die Waage. Da müssen schon zwei<br />

Monteure ran.<br />

Montiert wird der Trio 50.0 an einer Wandschiene.<br />

Die beiden Anschlussboxen werden<br />

mittels leicht einrastenden Steckkontakten mit<br />

dem Umrichterteil kontaktiert. Der Wechselrichter<br />

ist trafolos, er speist mit Niederspannung<br />

ein. Displays gibt es nicht mehr, weil bei größeren<br />

Anlagen ohnehin niemand mit dem Merkzettel<br />

rumläuft, um die Werte abzulesen. Der Wechselrichter<br />

ist auf Fernmonitoring ausgelegt, das<br />

Gehäuse erfüllt Schutzart 1P65. Lieferbar wird er<br />

Ende des Jahres sein.<br />

Kostal präsentierte auf der lntersolar das<br />

Q Speichersystem Piko BA Li, dafÜr gab es den<br />

Q EES Aword. Denn Kostal löst die Scheinehe<br />

von Wechselrichter und Batteriewechselrichter<br />

auf, künftig sind alle Funktionen in einem Gerät<br />

integriert. Damit lässt sich der 5olarwechselrichter<br />

zunächst für eine Photovoltaikanlage installieren.<br />

Später kann der Fachhandwerker eine Lithiumbatterie<br />

nachrüsten, ohne Veränderungen<br />

am Wechselrichter vornehmen zu müssen.<br />

Der Piko BA steht in drei Leistungen zur Verfügung:<br />

sechs, acht und zehn Kilowatt. Das Lithiumbatteriesystem<br />

der Marke Fortelion ist mit


<strong>23</strong><br />

drei bis acht Batteriemodulen zwischen 3,6 und<br />

9,6 Kilowattstunden verfügbar. Auch Kostal arbeitet<br />

bei den Speicherzellen und Batterien mit<br />

Sony zusammen.<br />

Obligatorischer Bestandteil des Speichersystems<br />

ist der Piko BA Sensor. Zusammen mit dem<br />

Energiemanagement des Wechselrichters sorgt<br />

er dafür, dass der Solarstrom dorthin fließt, wo er<br />

benötigt wird. Der Stromsensor steuert auch die<br />

Wirkleistung am Netz. Optionales Zubehör ist die<br />

neue Piko BA Backup Unit, die Ersatzstromeinheit.<br />

Fällt das Netz aus, schaltet die Unit auf lnselbetrieb<br />

um.<br />

Neue Geräte von AEI und Sungrow<br />

Kostal bietet Solarwechselrichter zwischen drei<br />

und 20 Kilowatt an, wobei das größte Gerät<br />

ebenfalls kurz vor der Messe eingeführt wurde.<br />

Alle Geräte, außer der Wechselrichter mit drei Kilowatt,<br />

sind dreiphasig.<br />

Der amerikanische Anbieter Q Advonced<br />

Energy lndustries brachte auf die Messe nach<br />

München den neuen Stringwechselrichter AE 46<br />

kW 3TL mit, der die Ultra-S-Topologie von Refusol<br />

nutzt. Er speist mit 460 Volt ins Stromnetz ein,<br />

sMA/rlcHrBLf cK<br />

Schwarmspeicher für kleine Wohngebäude<br />

lmmer mehr Haushalte in Deutschland erzeugen und speichern ihren eigenen Strom, Dieses Potenzial soll für den Energiemarkt<br />

genutzt werden, Photovoltaik, Blockheizkraftwerke<br />

und dezentrale Speicher werden ins Netz integriert. SMA und<br />

Lichtblick haben eine Zusammenarbeit vereinbart, um Ein- und Zweifamilienhäuser mit Energiemanagement an die Strommärkte<br />

anzubinden,<br />

ln einem ersten Schritt werden die Solarbatterien von SMA über die lT-Plattform Schwarm Dirigent von Lichtblick integriert.<br />

Mit den Batteriespeichern können Betreiber von Photovoltaikanlagen am Tag erzeugten Sonnenstrom in den Abendstunden<br />

nutzen und ihren Eigenverbrauch steigern, Viele lokale Speicher werden zum Schwarm vernetzt um das Netz mit<br />

Regelleistung zu stützen. Die Betreiber der Speicher werden an den Erlösen beteiligt.<br />

Q www.smo.de<br />

kommt ohne externen Lüfter aus und hat das<br />

Stringmonitoring sowie die Anschlussboxen integriert.<br />

Der DC-Eingang für das MPP-Tracking<br />

liegt zwischen 575 und 850 Volt.<br />

Da die Ausgangsleistung um <strong>15</strong> Prozent höher<br />

liegt als beim Vorgänger (durch die erhöhte AC-<br />

Spannung), braucht die Solaranlage weniger AC-<br />

Sammler. Das spartVerkabelung auf der AC-Seite<br />

ein. Aufgrund der höheren Spannungen auf der<br />

DC-Seite sinkt der Bedarf an Kupferverkabelung<br />

oder Aluminiumkabeln um rund 25 Prozent. Die<br />

wandhängende Montage ist möglich, der Wirkungsgrad<br />

erreicht bis zu 98,3 Prozent.<br />

Spitze bei den Wirkungsgraden ist jedoch der<br />

chinesische Q Anbieter Sungrow. Das ist einer<br />

der am schnellsten wachsenden Anbieter von<br />

Wechselrichtern für die Solarbranche weltweit,<br />

zunehmend gewinnt das Unternehmen auch


24 I Wechselrichter<br />

HUAWEI<br />

ZEVERSOTAR<br />

Bei allen Stringwechselrichtern<br />

von Huawei ist das Monitoring integriert. Bei den Geräten<br />

ab 17 Kilowatt sind immer drei MPP-Tracker enthalten. An jeden MPP-Tracker sind bis zu<br />

EE rrrr. r q-<br />

zwei D(-Strings anschließbar. Bei jedem einzelnen<br />

Eingang wird der Strom überwacht, fürjeden<br />

t<br />

\<br />

- String wird Strom und Spannung gemessen<br />

und aufgezeichnet.<br />

Für die Power-Line-l(ommunlkation<br />

war<br />

Huawei einer der Finalisten beim diesjährigen<br />

lntersolar Award. Bei dieser Kommunikation<br />

erfolgt die Datenübertragung<br />

zum Überwachungsgerät ohne extra Verkabelung<br />

für die Kommunikation. Power-<br />

Line-Signale werden auf den Wechselstrom<br />

aufmoduliert und über die A(-Leitung übertragen.<br />

Die Wechselrichter von Huawei nutzen<br />

natürlirhe Kühlung ohne externen Lüfter<br />

für eine langfristige Anwendung im Außenbereich.<br />

.; http://e.huowei.com/de/<br />

Zeversolar, die chinesische tiliale von 5MA, hat einen neuen Wechselrichter mit 33 Kilowatt<br />

AC-[eistung vorgestellt. Der Zeverlution Pro 33K eneicht eine maximale Effizienz von 98,5<br />

Prozent und wiegt 58 Kilogramm.<br />

Der neue Stringwechselrichter<br />

für gewerbliche Anwendungen ist seit Mitte Juni in (hina<br />

erhältlich, seit Juli in Europa und Taiwan. lm Oktober erfolgt die Einführung in Australien<br />

und lndien. Das Gehäuse erfüllt die 5chutzart 1P65.<br />

Durch die geteilte Verteilerabdeckung lassen sirh die<br />

Kabel sehr leicht verbinden. Der Überspannungsschutz<br />

ist D(- und AC-seitig integriert.<br />

Der Wechselrichter verfügt über zwei unabhängige<br />

MPP-Tracker. Er ist auf einen breiten MPP-Be.<br />

reirh von 250 Volt bis 1.000 Volt ausgelegt. Der<br />

Kunde kann zwischen dem Energiemanager<br />

(Zever Manager) und einer 5chnittstelle für<br />

E* Modbus wählen, um Managementgeräte<br />

-"p von Drittanbietern anzuschließen.<br />

' *g..<br />

www.zeversolor.com<br />

in Europa Boden. ,,Wir haben den hohen Wirkungsgrad<br />

auch auf die anderen Geräte ausgerollt",<br />

berichtet Tobias Krauth, der die Geschäfte<br />

in Deutschland führt.<br />

Aufgrund des sehr hohen Wirkungsgrades<br />

slnd die Geräte außerordentlich kompakt. Vor<br />

Jahresfrist hatten die Chinesen zunächst den<br />

SG 60 mit 60 Kilowatt und 99 Prozent Wirkungsgrad<br />

präsentiert. Er wird seit einem halben Jahr<br />

ausgeliefert. Nun gibt es auch einen SG 30 und<br />

SG 40 mit dem hohen Wirkungsgrad. Ein neuer<br />

SG B0 wurde angekündigt.,,Er wird Anfang 2016<br />

lieferbar sein'i bestätigt Tobias Krauth.,,Bis dahin<br />

muss der 5G 60 erst einmal sein Geld verdienenl'<br />

Sungrow hat mit dem SG 60 bereits große Solarparks<br />

mit 120 Megawatt Gesamtleistung ausgestattet.<br />

lmmer mehr Betreiber von großen Parks<br />

setzen Stringwechselrichter statt der großen<br />

Zentralwechselrichter ein.<br />

Denn die kleineren Wechselrichter lassen sich<br />

durch die Service-Elektriker schneller austauschen<br />

oder gar reparieren, was bei den Zentralstationen<br />

kaum möglich ist. Dadurch sinken die<br />

Kosten fürWartung und Betrieb.<br />

Und: Brennt beim Zentralwechselrichter eine<br />

Sicherung durch, steht der ganze Park still. Viele<br />

kleine Stringwechselrichter senken das Risiko<br />

des Ausfalls einzelner Geräte.<br />

55 Kilogramm für 50 Kilowatt<br />

Kostal zeigte in München den trafolosen, dreiphasigen Piko <strong>15</strong>, der <strong>15</strong> Kilowatt leistet.<br />

g<br />

Wegen des hohen Wirkungsgrades ist der SG 60<br />

ausgesprochen leicht: Er wiegt nur 55 Kilogramm.<br />

Das vergleichbare Gerät von SMA (früher<br />

D_afoss) ist 20 Kilogramm schwerer.<br />

Zudem stellte Sungrow in München eine umfangreiche<br />

Produktreihe mit kleinen einphasigen<br />

Geräten vor. Auch ein Speichersystem hatten<br />

die Chinesen mitgebracht, das zunächst in<br />

Australien verkauft werden soll. Das Lithiumsystem<br />

nutzt die Zellen von Samsung, es hat<br />

elne Kapazität zwischen 2,9 und zehn Kilowattstunden.<br />

lm Jahresverlauf 2016 soll es auch in<br />

Deutschland auf den Markt kommen.<br />

<strong>photovoltaik</strong> 07l20<strong>15</strong><br />

Hier bietet das E-Paper der <strong>photovoltaik</strong> zusätzliche lnformationen und Funktionen an. lnfos zum E-Paper: www.<strong>photovoltaik</strong>.eu/epaprer

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