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Bruder, Mutter und Großmutter von Sanjila<br />

Dieses Mal fiel unseren Ärzten Sanjila aus der 5. Klasse der Dubichaur Schule auf. Sie klagte über Herzprobleme. Dem jungen<br />

Mädchen machten starkes Herzrasen und Atemprobleme zu schaffen. Nach der Diagnose war schnell klar, dass eine genaue<br />

Untersuchung im Krankenhaus von Bharatpur stattfinden musste. Unser Team blieb an ihrer Seite, während sich Experten der<br />

Kardiologie, Echokardiografie und Hämatologie ihrer annahmen. Die Diagnose ergab, dass Sanjila an einer rheumatischen<br />

Herzkrankheit leidet. Das bedeutet in ihrem Fall einen Herzklappenfehler sowie eine undichte Herzklappe. Der Kardiologe<br />

erklärte: „Gut, dass sie rechtzeitig hergebracht wurde. In manchen Fällen kann eine Nichtbehandlung lebensgefährlich werden.“Sanjila<br />

erhält nun eine sechsmonatige medikamentöse Behandlung und wird nach deren Ablauf erneut vom Expertenteam<br />

untersucht werden.<br />

Der Gesundheitscheck im Bharatpur dauerte eine Woche. Auch hier übernahmen wir alle anfallenden Kosten. Eine weitere<br />

Woche später besuchte unser Mitarbeiter Anjan das Mädchen zuhause: Die siebenköpfige Familie von Sanjila kann sich<br />

finanziell kaum über Wasser halten. Die Ernte wirft zu wenig ab, was dazu führt, dass ihr Vater gezwungen ist, durch Arbeit<br />

in Qatar das Geld für die Familie zu verdienen. Zu einem hohen Preis: Die Familie muss dauerhaft getrennt leben, die Mutter<br />

sich um alles kümmern. Doch immerhin hat Sanjila keine Beschwerden mehr in ihrer Brust. „Seit ich die Medizin nehme, geht<br />

es mir gut!“, freute sie sich. Die Mutter war bis zur Untersuchung völlig ahnungslos, wie krank ihrer Tochter war: „Sie hat nie<br />

etwas gesagt. Wie können arme Menschen wie wir wissen, dass sie so eine schwere Krankheit hat? Ich danke Back to Life für<br />

die Hilfe. Wir hätten uns weder die Untersuchung noch die Medikamente leisten können.“<br />

Mittlerweile kann Sanjila wieder lachen.<br />

In der Tat vertrauen mittellose Kranke in Chitwan meist auf das Schicksal – in der Hoffnung, dass es ihnen irgendwann wieder<br />

besser gehen wird. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Menschen nichts von ihren Beschwerden verlauten lassen, bevor sie nicht<br />

bettlägerig geworden sind. Glücklicherweise mussten wir dieses Jahr keine weiteren Fälle von schlimmen Erkrankungen unter<br />

den Kindern behandeln, obgleich wir 21 Kinder zur weiteren ärztlichen Beratung in ein Krankenhaus gebracht hatten.<br />

Verglichen mit früheren Jahren wird der Zusammenhang zwischen Gesundheit und Hygiene von den Bewohnern unserer<br />

Projektgebiete deutlich besser verstanden. Dies ist nachweislich auf unsere Bemühungen zurückzuführen, zu denen auch<br />

alle 6 Monate das Austeilen von Tabletten gegen parasitäre Wurminfektionen an die Kinder gehört. Das bestätigen uns auch<br />

die langjährigen Ärzte unserer Health Camps, die einen deutlichen Rückgang von Haut- und Magenkrankheiten beobachtet<br />

haben – denn diese stehen meist in direktem Zusammenhang mit der körperlichen Hygiene. Wir sind sehr froh, das wir die<br />

Anzahl ernster Erkrankungen unter den Kindern spürbar senken konnten.<br />

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