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Internationale Sivananda Yoga Vedanta Zentren

Yogaheft2016

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True World Order<br />

Seit 1957<br />

Frieden zu finden, ist ein langsamer Prozess, aber<br />

es ist das Geburtsrecht jedes Menschen. Dieses<br />

Geburtsrecht ist das Ziel, egal ob man es heute<br />

erreicht oder irgendwann in der Zukunft. Man muss<br />

nur in der richtigen Weise und an der richtigen<br />

Stelle suchen. Der richtige Ort liegt im Inneren.<br />

Der richtige Weg liegt im Ablegen der Wünsche.<br />

Dafür braucht man etwas Disziplin. Dafür übt man<br />

Pranayama. Durch die Steuerung der Atemimpulses<br />

kontrolliert man die Lebenskraft. Durch physische<br />

Atemkontrolle lenkt man Gedankenimpuls. Wenn<br />

man Wünsche und Gedanken stoppt, wird der<br />

Geist ruhig. Das führt automatisch zu innerer Kraft.<br />

Dies gilt auch für die Asanas. Es sind nicht nur<br />

Körperstellungen. Sie wirken sowohl auf den Körper,<br />

als auch auf den Geist. Wenn man danach meditiert,<br />

wird der Geist ruhig sein.<br />

Viele Leute sagen, es sei sehr einfach den Geist<br />

zu kontrollieren. Ich übe es seit dem siebzehnten<br />

Lebensjahr. Ich traf den größten Meister dieses<br />

Jahrhunderts. Ich lebte mit ihm. Ich war sein persönlicher<br />

Assistent. Und noch immer bin ich nicht<br />

weit gekommen. Es ist außerordentlich schwierig,<br />

den Geist zu halten und zu konzentrieren. Es<br />

braucht Mut. Es ist nichts für Feiglinge. Man muss<br />

ständig daran arbeiten und sich bemühen. Man<br />

wird fallen, aber die eigene Entschlossenheit muss<br />

stärker sein. Nur mit dieser starken Willenskraft<br />

wird man einen Schimmer des Zieles erkennen.<br />

Es werden Prüfungen kommen, ob man stark<br />

genug ist, diesen Weg weiterzugehen. Und dann<br />

kommt ein Schimmer dieses Friedens. Man berührt<br />

die Unendlichkeit. Selbst ein Bruchteil einer<br />

Sekunde wird einen überzeugen. Zum ersten Mal<br />

erlebt man die Ewigkeit, die Unendlichkeit, nach<br />

der man gesucht hat. Keine Worte können die<br />

Wirkung dieses Frieden beschreiben, der voller<br />

Glückseligkeit ist.<br />

Jeder, der sich fest bemüht und sich nicht leicht<br />

von Versuchungen und Schwierigkeiten ablenken<br />

lässt, wird Erfolg haben. Nichts kann einen aufhalten.<br />

Man kann in einem einzigen Leben einen<br />

großen Sprung machen, der einen weiter trägt<br />

als alle Landsleute. In hundert Jahren kann man<br />

Millionen von Jahren auf der Skala der Evolution<br />

überspringen. Oder man kann sich weiter im<br />

Schneckentempo bewegen. Geht schnell voran.<br />

Erhebt Euch. Wacht auf. Macht weiter, bis das Ziel<br />

erreicht ist. Es kann immer etwas schief gehen. Man<br />

sollte sich darüber nie Sorgen machen, es immer<br />

nur eine vorüberziehende Wolke. Und wenn es gut<br />

läuft, sollte man deshalb nicht jubeln und tanzen.<br />

Behaltet unter allen Umständen das geistige<br />

Gleichgewicht. Kein Leben ist perfekt. Ein Yogi<br />

wird von den sich ständig ändernden Phänomene<br />

des Geistes nicht beeinflusst. Warum? Weil diese<br />

Phänomene zum Geist gehören. Der Yogi ist aber<br />

ständig dabei den Geist zu beobachten. Das ist das<br />

Geheimnis. Er ist nicht am Geist verhaftet. Er beobachtet<br />

die ganze Szene wie eine Fernsehsendung.<br />

Der Geist spielt die verschiedensten Rollen. »Ja, ich<br />

bin ein großer König, ein großer Swami, ein großer<br />

Yogi. Ich besitze dieses, ich besitze jenes. Ich bin ein<br />

Mann. Ich bin eine Frau. Ich bin schön und intelligent.«<br />

Der Geist spielt all diese Theaterstücke, und<br />

der Yogi beobachtet es nur, er beobachtet das Spiel.<br />

Verliert nicht Eure wahre Identität. Wer seine wahre<br />

Identität verliert, ist am Ende. Ich habe mir im Kino<br />

einen Alfred-Hitchcock-Film angesehen, um zu<br />

verstehen, warum alle so begeistert von diesem<br />

Film waren. Ich habe mir dann aber den Film nicht<br />

angesehen. Ich habe mir die Zuschauer um mich<br />

herum angesehen. Alle haben geschrien. Ich frage:<br />

Warum? Bevor der Film auf die Leinwand projiziert<br />

wurde, was war da zu sehen? Nichts als eine reine<br />

weiße Leinwand. Warum hat man Angst vor einer<br />

weißen Leinwand? Beim betreten des Kinos war<br />

Licht im Saal. Man konnte die weiße Leinwand<br />

sehen, aber dann passiert auf einmal etwas und<br />

man beginnt zu schreien? Warum schreit man?<br />

Antwort der Zuhörer: »Angst.«<br />

Swami Vishnu: »Angst vor was?«<br />

Antwort der Zuhörer: »Angst vor dem, was im Film<br />

passiert.«<br />

Swami Vishnu: »Warum habt ihr angefangen euch mit<br />

dem Film zu identifizieren?«<br />

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