mtb travel 2019
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MTB TRAVEL <strong>2019</strong><br />
MOUNTAINBIKE MAGAZIN<br />
REISE SPEZIALAUSGABE<br />
MOUNTAINBIKE REISE SPEZIAL<br />
D 6,90 Euro<br />
A 7,50 Euro<br />
LUX 7,50 Euro<br />
CH 9,90 CHF<br />
Österreich - Schweiz - Italien<br />
Deutschland
DAS MTB TRAVEL TEAM<br />
Für euch unterwegs, um die spannendsten Mountainbike-Regionen zu erkunden!<br />
HOLGER SCHAARSCHMIDT<br />
Autor, Fotofahrer<br />
Er ist in den Alpen zu Hause und<br />
kennt dort jeden Hüttenwirt und<br />
Trail persönlich.<br />
HANNAH RÖTHER<br />
Autorin, Fotofahrerin<br />
Wie verrückt muss man sein auf<br />
dem Bike zu heiraten? Hannah ist<br />
es und lebt das Biken.<br />
ANNA WEISS<br />
Autorin<br />
Der Name Anna Weiß fällt in<br />
einem Atemzug mit dem Thema:<br />
Frauen im Bikesport.<br />
ANDREAS MEYER<br />
Fotograf<br />
Andi hat in der letzten Zeit mehr<br />
Trails gesehen als andere in<br />
ihrem ganzen Leben.<br />
STEFAN SCHOPF<br />
Fotograf<br />
Bis zum bitteren Ende bzw. bis<br />
zum perfekten Shot. Erst dann ist<br />
Stefan zufrieden.<br />
ANKI LUH<br />
Fotofahrerin<br />
Sie organisiert, delegiert, legt<br />
selbst Hand an und hat immer<br />
ein Lächeln auf den Lippen.<br />
MAXIMILIAN SEIDL<br />
Akquise<br />
Andere gingen in den<br />
Kindergarten und Max ist im<br />
Bikepark groß geworden.<br />
SASCHA TWARDY<br />
Akquise<br />
Neu im Team zieht er sofort tatkräftig<br />
mit dem ganzen Team an<br />
einem Strang.<br />
KAFFEE<br />
Lebenselexier<br />
Ob vor dem Sonnenaufgangs-<br />
Shooting oder spät abends am<br />
PC in der Redaktion.<br />
02<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
MTB TRAVEL<br />
ERLEBNIS MOUNTAINBIKEN<br />
Wir teilen das Erlebnis Shopping in überfüllten Fußgängerzonen<br />
oder gemeinsam mit gestressten Mitmenschen in<br />
Spalier stehend an der Supermarktkasse. Auch das Erlebnis<br />
Automobil, täglich von Werbebannern auf uns herunterbeschworen<br />
während wir unsere Zeit im Stau zur Arbeit<br />
verbringen, suggeriert ein nie da gewesenes Abenteuer.<br />
Wir möchten dir gern von wahren Erlebnissen berichten,<br />
die handfest sind. Von wahren Begebenheiten mit dem<br />
Mountainbike. So findest du im <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin einige<br />
der schönsten Mountainbike-Regionen Europas. Für dich<br />
waren wir persönlich vor Ort, haben die Verantwortlichen<br />
der Regionen befragt, die lokalen Guides ausgehorcht und<br />
mit Hüttenwirten gesprochen. Wir sind oft weit vor Sonnenaufgang<br />
auf die Berge gekurbelt und spät nach Sonnenuntergang<br />
wieder herabgekommen. Wir haben erlebt, wovon<br />
wir berichten, um dir die Facetten und die Vielschichtigkeit<br />
jeder einzelnen für sich einzigartigen und außergewöhnlichen<br />
Mountainbike-Region, ihre Eigenheiten und ihre<br />
Highlights vorstellen zu können.<br />
Nun möchten wir dich nicht weiter vom Wesentlichen<br />
abhalten. Tauche ein in die Welt des Mountainbikens.<br />
Dein <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Team!<br />
Bild David Schultheiß<br />
EDITORIAL<br />
03
INHALT<br />
ÖSTERREICH<br />
010 Dachstein Salzkammergut<br />
014 Schladming - Dachstein<br />
016 Naturpark Weissensee<br />
020 Salzburger Land<br />
022 Salzburger Sportwelt<br />
024 Wagrain - Kleinarl<br />
028 Flachau<br />
030 Tennengau<br />
032 Gasteinertal<br />
036 Grossartal<br />
038 Hochköng<br />
040 Zell am See - Kaprun<br />
044 Saalfelden Leogang<br />
048 Saalbach Hinterglemm<br />
054 Salzburger Saalachtal<br />
058 Wildkogel - Arena<br />
062 Kitzbüheler Alpen - Brixental<br />
066 Alpbachtal Seenland<br />
070 Innsbruck<br />
072 Ischgl<br />
076 Osttirol<br />
080 Montafon<br />
SCHWEIZ<br />
084 Lenzerheide<br />
090 Davos Klosters<br />
094 Engadin St. Moritz<br />
100 Flims-Laax<br />
102 Ascona-Locarno<br />
ITALIEN<br />
106 Kronplatz<br />
108 Brixen<br />
110 Meraner Land / Vinschgau<br />
018 MTB TRAVEL HOTELS<br />
Vom Campingplatz bis zum Luxus Hotel - Das Angebot<br />
ist perfekt auf die Bedürfnissen von Bikern abgestimmt.<br />
Vergesst den Alltag bei passionierten Gastgebern.<br />
035 UPHILL FLOW<br />
Den Flow gibt’s nur bergab? Wenn ihr auch auf dem Weg<br />
nach oben ein einzigartiges Fahrgefühl erleben wollt, bringt<br />
euch das E-Mountainbike auf Touren. Hier ein paar Tipps.<br />
DEUTSCHLAND<br />
114 Trans Bayerwald<br />
116 Mountainbikepark Pfälzerwald<br />
118 Schwarzwald<br />
RATGEBER<br />
026 Routenplanung mit Komoot<br />
034 Giga Sport – Handel im Wandel<br />
042 Der perfekte E-Bike-Antrieb<br />
060 Mountainbiken - Bergsport mit Zukunft<br />
068 Reife(n)prüfung – Der optimale Reifen fürs E-Bike<br />
069 Bergzeit – Biken im Winter<br />
088 Thule – Mit dem Bike auf Reisen<br />
098 Bloomers - European Women‘s Outdoor Summit<br />
104 Biken und Naturschutz<br />
122 Unser Onlineportal - www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
052 ECHT FALSCH!<br />
In Österreichs Wäldern darf man nicht Rad fahren! Oder<br />
doch? Dr. Armin Kaltenegger, Leiter der Rechtsabteilung<br />
im Kuratorium für Verkehrssicherheit in Wien, klärt auf.
LEGENDE<br />
Wo befinde ich mich?<br />
Unsere große Aufklappkarte hilft dir bei der Orientierung.<br />
33<br />
Deine Tourismusregion.<br />
REGION<br />
Das Gastgeberland.<br />
D<br />
078 FOTOGRAFIE - PROFITIPPS<br />
Stefan Schopf, begnadeter Sportfotograf und ambitionierter<br />
Mountainbiker, gibt Tipps, wie du deinen Bike Urlaub in<br />
perfekten Bildern festhältst.<br />
112 BIKEN MIT KINDERN<br />
„Mamaaa, wann sind wir denn endlich da?“ Oder eher:<br />
„Wann kommt wieder eine Schanze?“ Fahrrad fahren mit<br />
Kindern - von A bis Z.<br />
Anreisemöglichkeiten, wenn das Auto zu Hause bleibt.<br />
Höchster und niedrigster Punkt der Region.<br />
Deine Urlaubskriterien<br />
Hochalpine Touren und Pässe.<br />
Nie enden wollende Trails, auch fern von Liften.<br />
Konditionell anspruchsvolle Touren für Ausdauersportler.<br />
Lässige Trails für jede Könnerstufe, klar markiert und gut erreichbar.<br />
Bikeangebote für Kids, wie Bikeschule, Bikepark, Übungsparcours.<br />
E-Bike-Verleih, Ladestationen und spannende Touren für E-Biker.<br />
Die lokale Küche glänzt mit außergewöhnlichen Spezialitäten.<br />
Regionales Brauchtum, besondere Traditionen, kulturelle Highlights.<br />
Nach der Tour, die Party.<br />
Bikepark mit Lift, Bike-Verleih, Waschplatz und Gastronomie.<br />
<br />
1.493 m<br />
110 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Bikepark<br />
Beste Reisezeit.<br />
Mär - Nov<br />
Gesamtstreckenlänge aller offiziell markierten Routen.<br />
Anzahl der markierten Mountainbike Routen.<br />
500 km<br />
20 Routen<br />
120 PACKLISTE<br />
Was sollte dabei sein auf der Tagestour mit dem<br />
Mountainbike? Hier bekommst du eine übersichtliche<br />
Check-Liste.<br />
Gesamtstreckenlänge aller offiziell markierten Biketrails.<br />
Anzahl aller markierten Trails.<br />
Anzahl der Lifte mit Biketransport.<br />
Anzahl der offiziell registrierten E-Bike Ladestationen.<br />
(Hütten und Hotels bieten Lademögllichkeiten auf Anfrage.)<br />
Anzahl bewirtschafteter Berghütten / Bergrestaurants.<br />
120 km<br />
20 Trails<br />
3<br />
<br />
25<br />
<br />
35
FREIBUR<br />
Wa<br />
DESTINATIONEN<br />
S<br />
ÖSTERREICH<br />
ITALIEN<br />
Rheinfelden (Bad<br />
Seite<br />
1 010 Dachstein Salzkammergut<br />
2 014 Schladming - Dachstein<br />
3 016 Naturpark Weissensee<br />
4 020 Salzburger Land<br />
5 022 Salzburger Sportwelt<br />
6 024 Wagrain - Kleinarl<br />
7 028 Flachau<br />
8 030 Tennengau<br />
Salzburger Dolomitenhof***<br />
9 032 Gasteinertal<br />
10 036 Grossartal<br />
11 038 Hochköng<br />
12 040 Zell am See - Kaprun<br />
13 044 Saalfelden Leogang<br />
Saliter Hof, Vitalhotel ****<br />
Hotel Bacher Asitzstuben ***<br />
14 048 Saalbach Hinterglemm<br />
Spielberghaus<br />
15 054 Salzburger Saalachtal<br />
16 058 Wildkogel - Arena<br />
17 062 Kitzbüheler Alpen - Brixental<br />
Appartements Hubertus<br />
18 066 Alpbachtal Seenland<br />
19 070 Innsbruck<br />
Hotel Seppl ****<br />
20 072 Ischgl<br />
21 076 Osttirol<br />
Hotel Waldruhe<br />
22 080 Montafon<br />
SCHWEIZ<br />
28 106 Kronplatz<br />
Bike Hotels Südtirol<br />
29 108 Brixen<br />
Bike Hotels Südtirol<br />
30 110 Meraner Land / Vinschgau<br />
Bike Hotels Südtirol<br />
DEUTSCHLAND<br />
31 114 Trans Bayerwald<br />
32 116 Mountainbikepark Pfälzerwald<br />
33 118 Schwarzwald<br />
Langnau im Emmental<br />
Mountainbikepark<br />
Pfälzerwald<br />
32<br />
DEUTSCHLAND<br />
33<br />
Schwarzwald<br />
31<br />
B e r n<br />
Trans<br />
Bayerwald<br />
e r A l<br />
Willisau<br />
p e n<br />
Aarau<br />
Su<br />
Oftringen<br />
Zofingen<br />
Su<br />
23 084 Lenzerheide<br />
24 090 Davos Klosters<br />
Sport Lodge Klosters ***<br />
Grischa ****S<br />
25 094 Engadin St. Moritz<br />
Hotel Cresta Palace Celerina ****<br />
26 100 Flims-Laax<br />
27 102 Ascona-Locarno<br />
Bor<br />
BiellaCo
l<br />
RG<br />
S c h w<br />
Horw<br />
Luzern<br />
Stans<br />
Arth<br />
Schwyz<br />
Ingenbohl<br />
Altdorf<br />
Glarus<br />
S c h<br />
Mitlödi<br />
Sarnen<br />
SCHWEIZ<br />
26<br />
Bodensee<br />
Mels<br />
Flims-Laax<br />
Landquart<br />
Chur<br />
23<br />
Lenzerheide<br />
24<br />
R ä t i s c<br />
25<br />
A l l g ä u e r<br />
Davos<br />
A l p e n<br />
Schruns<br />
h e<br />
A l p e n<br />
St. Moritz<br />
Lechtaler Alp<br />
Ischgl<br />
Laret<br />
Ö<br />
Biasca<br />
Varallo<br />
laCossato<br />
Domodossola<br />
Bad Saulgau<br />
Bad Dürrheim<br />
Memmingen<br />
Donaueschingen<br />
Meßkirch<br />
Bad Wörishofe<br />
Tuttlingen<br />
Pfullendorf<br />
Bad Waldsee<br />
Titisee-Neustadt<br />
Bad Wurzach<br />
Kaufbeuren<br />
Blumberg<br />
Engen<br />
Stockach<br />
Obergünzburg<br />
Leutkirch im Allgaeu<br />
Singen<br />
Weingarten<br />
Kißlegg<br />
Überlingen<br />
Marktoberdor<br />
(Hohentwiel)<br />
Ravensburg<br />
Schaffhausen<br />
Wangen<br />
Radolfzell Konstanz Friedrichshafen<br />
Tettnang<br />
Kempten (Allgäu)<br />
m AllgaeuIsny im Allgäu<br />
Waldshut-Tiengen Neuhausen am Rheinfall<br />
Kreuzlingen<br />
Waltenhofen<br />
Kressbronn Lindenberg im Allgäu<br />
Happerswil<br />
Immenstadt Pfronten<br />
Frauenfeld<br />
im Allgäu<br />
Romanshorn<br />
Sonthofen<br />
Lindau (Bodensee) Oberstaufen<br />
(Baden)<br />
F<br />
Weinfelden<br />
Brugg Baden<br />
Bülach<br />
Amriswil<br />
Aadorf<br />
Wil<br />
Bregenz<br />
Uzwil<br />
Reut<br />
Wohlen WINTERTHUR St. Gallen Lustenau<br />
arau Lenzburg<br />
Oberstdorf<br />
Duebendorf<br />
Kirchberg<br />
Gossau Widnau Dornbirn<br />
Dietikon<br />
Suhr<br />
Freudwil<br />
Altstätten<br />
gen<br />
Hohenems<br />
ZÜRICH<br />
Wattwil<br />
ngen<br />
Uster Wetzikon<br />
Oberriet Götzis<br />
Reinach<br />
Meilen Rapperswil<br />
Eschenbach<br />
LIECHTEN- Rankweil<br />
Im<br />
Waedenswil<br />
Sursee<br />
Cham<br />
Feldkirch<br />
Baar Schübelbach<br />
Pfäffikon<br />
STEIN<br />
Bludenz<br />
au<br />
Zug Einsiedeln<br />
Buchs<br />
Landeck<br />
Niederurnen<br />
VADUZ 22<br />
Emmen Küssnacht am Rigi<br />
20<br />
Verbania-<br />
Pallanza-Intra<br />
Omegna<br />
Gattinara<br />
Lago di<br />
Como<br />
Oleggio<br />
Laveno<br />
Besozzo<br />
27<br />
Arona<br />
Sesto Calende<br />
Borgosesia Borgomanero<br />
Ascona-Locarno<br />
Giubiasco<br />
Luino<br />
Lavena Ponte Tresa<br />
Varese<br />
Gallarate<br />
Bellinzona<br />
Lugano<br />
Mendrisio<br />
Legnano<br />
Valmadrera-<br />
Caserta<br />
Como<br />
Erba<br />
Inverigo<br />
Merate<br />
MONZA<br />
Chiavenna<br />
Morbegno<br />
Colico Piano<br />
B e r g<br />
Mandello del Lario<br />
Lecco<br />
Calolziocorte<br />
Zogno<br />
BERGAMO<br />
Dalmine<br />
Sondrio<br />
a m a s k e<br />
A l p e n<br />
Clusone<br />
Tirano<br />
r<br />
Darfo Boario Terme<br />
LovereCosta Volpino<br />
Albino<br />
Trescore<br />
Gardone Val Trompia<br />
Balneario<br />
Sarezzo San Sebastiano<br />
Seriate<br />
Villa Carcina<br />
Gavardo<br />
Coccaglio<br />
Riv<br />
L<br />
G
hofen<br />
ren<br />
rdorf<br />
Füssen<br />
Reutte<br />
lpen<br />
Imst<br />
Schongau<br />
Peiting<br />
Dießen<br />
Herrsching<br />
Weilheim<br />
Murnau am Staffelsee<br />
B a y e r i s c h<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Telfs<br />
Zirl<br />
Starnberg<br />
HolzkirchenBad Aibling<br />
Geretsried<br />
Bruckmühl<br />
Bad Tölz<br />
Penzberg<br />
19<br />
Rum<br />
Lenggries<br />
Miesbach<br />
e A l p e n<br />
Schwaz<br />
Hall in Tirol<br />
INNSBRUCK<br />
Ottobrunn<br />
Hausham<br />
18<br />
Wörgl<br />
Kramsach<br />
Raubling<br />
Neukirchen am<br />
Großvenediger<br />
Zillertaler Alpen<br />
Bad Endorf<br />
Rosenheim<br />
Prien<br />
Kufstein<br />
St. Johann in Tirol<br />
Kirchbichl<br />
17<br />
Brixen im<br />
Thale<br />
16<br />
Kitzbühel<br />
Trostberg<br />
Traunreut<br />
Saalbach<br />
Hinterglemm<br />
Lofer<br />
Piding<br />
Saalfelden<br />
Saalfelden<br />
Leogang<br />
am<br />
Steinernen Hochkönig Meer<br />
Zell am See<br />
Kaprun<br />
Laufen<br />
Traunstein<br />
Teisendorf Freilassing<br />
Siegsdorf<br />
Bad Reichenhall<br />
14<br />
15<br />
13<br />
Ainring<br />
12<br />
H o h e T a u<br />
Hallein<br />
Bad Hofgastein<br />
SALZBURG<br />
11<br />
Wag<br />
Grossarl<br />
Kl<br />
e r n<br />
9<br />
8<br />
10<br />
6<br />
4<br />
Ö t z t a l e r<br />
A<br />
l p e n<br />
30<br />
Meran<br />
Sterzing<br />
29<br />
Brixen<br />
28<br />
Bruneck<br />
21<br />
Lienz<br />
St. Michael<br />
Cles<br />
Lana<br />
Bozen<br />
Leifers<br />
D o l o m<br />
Cortina d'Ampezzo<br />
i t e n<br />
K a r n i s c<br />
Venezianische Alpen<br />
h e A l p e<br />
Tolmezzo<br />
n<br />
Julis<br />
Gemona<br />
Mezzolombardo<br />
Maniago<br />
Belluno<br />
Lavis<br />
Tavagnacco<br />
Spilimbergo<br />
Sedico<br />
Feletto Umberto<br />
Aviano-Castello<br />
TrientPergine Valsugana<br />
U<br />
Feltre<br />
Borgo<br />
Vigonovo-<br />
M<br />
Vittorio VenetoFontanafredda<br />
Casarsa<br />
Mattarello<br />
Levico Terme<br />
della Delizia Codroipo<br />
Arco<br />
ValdobbiadenePieve di Soligo<br />
Sacile Pordenone<br />
Azzano Decimo<br />
Cervignano<br />
Riva del Garda Rovereto<br />
Conegliano<br />
Santa Lucia di Piave<br />
Mori<br />
Bassano<br />
Lago di<br />
Montebelluna<br />
Portogruaro Latisana<br />
Spresiano<br />
del Grappa<br />
Piovene Rocchette<br />
Rom. d'Ezzelino<br />
Oderzo<br />
Garda Ala<br />
San Zeno-San Giuseppe<br />
Concordia Sagittaria<br />
Lancenigo-Villorba<br />
Schio ThieneMarostica<br />
Rosà<br />
Castelfranco<br />
Marano<br />
Lignano Sabbia<br />
Malo<br />
Cittadella<br />
Paese<br />
San Dona di Piave<br />
Valdagno Vicentino<br />
Veneto<br />
Treviso<br />
Dueville San Martino di Lupari Mogliano<br />
Caorle<br />
VICENZA<br />
Veneto<br />
Camisano Scorzè<br />
Marcon-Gaggio- Jesolo
Gmunden<br />
Micheldorf in Oberösterreich<br />
RG<br />
Bad Ischl<br />
1<br />
ÖSTERREICH<br />
Mürzzuschlag<br />
4<br />
Bad Goisern<br />
Liezen<br />
Kindberg<br />
Kapfenberg<br />
7<br />
Flachau<br />
Wagrain<br />
sarl<br />
Kleinarl<br />
5 2<br />
Schladming<br />
Radstadt<br />
N i e d e r e T a<br />
u e r n<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Löben Bruck an der Mur<br />
Gratkorn<br />
Voitsberg<br />
GRAZ<br />
Weiz<br />
Gleisdorf<br />
3<br />
Spittal an der Drau<br />
Weissensee<br />
Villach<br />
K a r<br />
Jesenice<br />
Wolfsberg<br />
Sankt Veit an der Glan<br />
Feldkirchen in Kärnten<br />
Viktring<br />
a w a n<br />
Klagenfurt<br />
k e n<br />
Ravne na Koroškem<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Maribor<br />
Slovenj Gradec<br />
Slovenska Bistrica<br />
Velenje Slovenske Konjice<br />
Bled<br />
Radovljica<br />
lische Alpen<br />
a<br />
Udine<br />
Cividale del Friuli<br />
Manzano<br />
Nova Gorica<br />
Cormons<br />
Ajdovščina<br />
Gorizia<br />
Idrija<br />
Škofja Loka<br />
Kamnik<br />
Celje<br />
Trbovlje<br />
Grosuplje<br />
SLOWENIEN<br />
Logatec<br />
Kranj<br />
Vrhnika<br />
Ronchi dei Legionari<br />
ano del Friuli<br />
Postojna<br />
Monfalcone<br />
Sežana<br />
Grado Villa Opicina<br />
bbiadoro TRIESTE<br />
Muggia<br />
Izola<br />
Lucija Koper<br />
LJUBLJANA<br />
Litija<br />
Krško<br />
Kočevje<br />
Novo mesto<br />
0 25 50 75 100Km<br />
Črnomelj<br />
Karlovac
1<br />
10<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
200 KM<br />
MÜNCHEN<br />
60 KM<br />
SALZBURG<br />
280 KM<br />
WIEN<br />
DACHSTEIN SALZKAMMERGUT<br />
2<br />
Man kann im Salzkammergut eines der härtesten Mountainbike-Rennen<br />
der Welt fahren. Man kann es sich aber auch<br />
einfach gut gehen lassen. Genau das haben wir getan – mit<br />
E-MTBs und viel Zeit im Land der berüchtigten „Trophy“.<br />
Das härteste Rennen der Welt – vor Postkarten-Kulisse<br />
Das einzige Geräusch ist das Knirschen unserer Reifen auf<br />
dem Schotter. Meine Finger sind ein bisschen müde vom<br />
Bremsen auf der langen Abfahrt – fast 600 Tiefenmeter seit<br />
der Rossalm liegen hinter uns. „Wir sind gleich am See“,<br />
ruft Paul mir zu, nachdem ich ihn bereits zum dritten Mal<br />
um eine Pause bitte. Und tatsächlich – hinter einer letzten<br />
Kurve liegt er auf einmal in seiner ganzen Pracht vor uns:<br />
der Vordere Gosausee, eingerahmt vom majestätischen<br />
Dachstein und seinen weißen, zerklüfteten Wänden. Wir<br />
suchen uns ein seichtes Ufer, klettern runter zur Wasseroberfläche<br />
und tauchen unsere Füße in das kristallklare<br />
Nass. Das war’s. Hier bekommt mich so schnell keiner<br />
mehr weg. Paul erzählt: „Als ich letztes Mal hier war, hatte<br />
ich bereits 170 Kilometer in den Beinen. Es hat in Strömen<br />
geregnet, mir tat alles weh und ich war echt den Tränen<br />
nahe. Wenn ich jemals ans Aufgeben gedacht habe – dann<br />
hier“. Ich rekele mich in der Sonne, tauche die Füße noch<br />
ein bisschen tiefer ein und fische mir einen Keks aus der<br />
» WAS BEWEGT<br />
MENSCHEN DAZU,<br />
AN EINEM EINZIGEN<br />
TAG 210 KILOMETER<br />
UND 7.119<br />
HÖHENMETER<br />
ZURÜCKZULEGEN? «<br />
Packung, die Paul gerade geöffnet hat. „Warum tust du<br />
dir so was an?“, frage ich ihn. Er überlegt – wahrscheinlich<br />
weiß er es selber nicht. Was bewegt Menschen dazu,<br />
an einem einzigen Tag 210 Kilometer und 7.119 Höhenmeter<br />
zurückzulegen? Um fünf Uhr morgens an den Start<br />
zu gehen und bis in die Nacht im Sattel zu bleiben? Alle<br />
Signale des Körpers über Stunden zu missachten und sich<br />
bis an die physische Erschöpfung zu quälen? Meine erste<br />
Vermutung: der Ruhm. Die A-Distanz der Salzkammergut<br />
Trophy wird in einem Atemzug mit dem Cape Epic in Südafrika,<br />
der Yak Attack im Himalaja oder dem Desert Dash in<br />
Namibia genannt. Sie gilt als eine der härtesten Prüfungen,<br />
der man sich als Marathonfahrer stellen kann. Die Tatsache,<br />
solche Herausforderungen in unseren Breitengraden<br />
vorzufinden, ist für viele Anlass zu sagen: „Einmal im Leben!“.<br />
So auch für Paul: „Ich glaube, ich hätte es später<br />
echt bereut, wenn ich es nicht wenigstens versucht hätte.“<br />
So sehen das wohl auch die fast 1.000 Starter, die sich<br />
jedes Jahr auf die A-Distanz wagen. Insgesamt verzeichnet<br />
die Trophy jedes Jahr über 5.000 Teilnehmer, die sich auf<br />
22 verschiedene Distanzen verteilen. Ob sie wohl wissen,<br />
dass man es im Salzkammergut auch ohne Streckenposten<br />
und Zeitnahme ganz gut aushalten kann?<br />
ÖSTERREICH / OBERÖSTERREICH<br />
11
3<br />
» ALLE ORTSCHAFTEN<br />
HABEN IHRE UNTER-<br />
SCHIEDLICHEN<br />
MENTALITÄTEN – DIE<br />
HALLSTÄTTER, DIE<br />
GOISERER, DIE GOSAUER<br />
UND DIE OBERTRAUNER.«<br />
Alle Zeit der Welt<br />
Das kalte Wasser macht hungrig, also entschließen<br />
wir uns spontan, noch einen Abstecher zu einer Alm<br />
zu machen. Wir haben ja Zeit. In Gosau biegen wir<br />
auf die Iglmoos Alm-Runde ab. Mit unseren E-Bikes<br />
surren wir bequem die zehn Kilometer Forststraße<br />
bis zur Alm hinauf (Paul mit ein paar Stufen weniger<br />
Unterstützung als ich – alter Rennfahrer-Stolz). Irgendwo<br />
müssen wir aus Versehen eine Abzweigung<br />
in die Vergangenheit genommen haben, denn die<br />
Alm, die wir jetzt erreichen, ist definitiv aus der Zeit<br />
gefallen. Eine einzige Sennerin bewirtet uns, kocht<br />
uns Kaiserschmarrn und belegt uns Käsebrote in ihrer<br />
winzigen Küche – und lässt es sich anschließend<br />
nicht nehmen, sich für ein Schwätzchen zu uns zu<br />
setzen. Den ganzen Sommer verbringt sie hier oben<br />
allein, im Rhythmus der auf- und untergehenden<br />
Sonne. Was sie wohl von 1.000 Mountainbikern hält,<br />
die sich wie die Wahnsinnigen auf einen 13-stündigen<br />
Höllenritt begeben? Man kann es sich vorstellen.<br />
Was wirklich zählt<br />
Den Abend verbringen wir in unserem Bike-Hotel,<br />
– es ist die erste Adresse für Mountainbiker in der<br />
Region, dementsprechend sind wir offenbar auch<br />
nicht die einzigen Gäste, die mit Bikes angereist<br />
sind. Statt wie vor einem Wettkampf Carbo-Loading<br />
zu betreiben, können wir uns in aller Ruhe durch das<br />
Vier-Gänge-Menü schmausen. Mit den Tischnachbarn<br />
kommen wir schließlich ins Gespräch – sie entpuppen<br />
sich als echte Salzkammergut-Kenner (und<br />
natürlich Trophy-Veteranen) und versorgen uns mit<br />
persönlichen Touren-Tipps. Am Ende des Abends<br />
haben wir zwar ein oder zwei Bier zu viel getrunken,<br />
dafür aber auch eine Karte mit zahllosen Ausrufezeichen,<br />
Notizen und eingezeichneten Rastplätzen<br />
– genug Material, um noch Tage zu füllen. Für mich<br />
ist es das, was beim Biken wirklich zählt: Menschen<br />
treffen, ins Gespräch kommen, Erfahrungen teilen.<br />
Überraschenderweise sieht das auch jemand<br />
so, von dem man es nicht unbedingt erwartet hätte:<br />
Bernhard Höll, hauptamtlicher Organisator der<br />
Trophy und seit der ersten Stunde mit dabei. Ihn treffen<br />
wir am nächsten Tag zum Interview – und lernen<br />
die Trophy noch mal von einer ganz anderen Seite<br />
kennen. Höll ist selbst Leistungssportler, er war als<br />
Triathlet beim Ironman in Hawaii, den Wettkampf hat<br />
er im Blut – das gibt er auch schmunzelnd zu. Aber<br />
was ihn seit 21 Jahren im Organisationsteam hält, ist<br />
nicht das Extreme – sondern das Menschliche. „Das<br />
muss man sich mal vorstellen“, erzählt er uns, als<br />
könne er es selbst nicht glauben: „1.200 Helfer! Und<br />
alle Ortschaften haben ihre unterschiedlichen Mentalitäten<br />
– die Hallstätter, die Goiserer, die Gosauer<br />
und die Obertrauner.“ Hölls Job ist es, alle zu betreuen<br />
und zu koordinieren. Eine Herkulesaufgabe.<br />
„In der Region steht jeder zur Trophy“, so Höll weiter.<br />
Das merkt man: an den liebevollen Verpflegungsstationen<br />
mit regionalen Produkten und selbstgemachtem<br />
Brot und Käse. An der Stimmung am Start und<br />
12<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
01<br />
INFORMATIONEN<br />
DACHSTEIN<br />
SALZKAMMERGUT<br />
Ziel. Und daran, dass selbst noch die letzten Ankömmlinge<br />
spät in der Nacht mit begeistertem Applaus<br />
begrüßt werden. „Jeder Salzkammergutler fühlt<br />
sich als Teil der Trophy“. Vielleicht ist es auch diese<br />
Stimmung, die die Menschen anlockt, sich auf diese<br />
Tour zu begeben – „Die Trophy hat einfach das gewisse<br />
Etwas, aber es ist schwer zu erklären“, so Höll.<br />
Ziel erreicht<br />
Am letzten Tag haben wir dank der vielen Tipps noch<br />
einmal volles Programm. Wir cruisen entlang des<br />
Ostufers des Hallstätter Sees, fahren mit der Fähre<br />
über ihn drüber, genießen den Blick auf das pittoreske<br />
UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt, machen einen<br />
Abstecher zur idyllischen Koppenwinkellacke und<br />
lassen den Tag schließlich an einem Highlight ausklingen:<br />
der Ewigen Wand. Die A-Distanz der Trophy<br />
führt gleich zwei Mal an ihr vorbei, und legendär sind<br />
die Drohnen-Aufnahmen dieser spektakulären Kulisse<br />
– eine senkrechte, nackte Felswand, und, mitten<br />
durch sie hindurch, in schwindelerregender Höhe:<br />
ein Singletrail. Ein Geländer schützt zum Glück davor,<br />
in die Tiefe abzustürzen. An ihm lehnen wir jetzt<br />
und bestaunen den sich ankündigenden Sonnenuntergang,<br />
der den Himmel bereits rötlich färbt. Ohne<br />
Zeitdruck, ohne Stress. So langsam könnte ich mir<br />
vorstellen, selbst einmal bei der Trophy zu starten –<br />
es müssen ja nicht gleich die 210 Kilometer sein.<br />
Seit letztem Jahr gibt es sogar eine E-Bike Wertung,<br />
bei der es nicht nur um Geschwindigkeit, sondern<br />
auch um Geschicklichkeit geht. Für dieses Jahr<br />
haben wir unser Ziel im Dachstein-Salzkammergut<br />
jedenfalls erst mal erreicht: eine extrem entspannte<br />
Zeit auf den Mountainbikes zu verbringen.<br />
Text Hannah Röther Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Typisch Salzkammergut – herrliche Seen wie der<br />
Gosausee und im Hintergrund das Dachsteinmassiv.<br />
2. Hüttenromantik. 3. Die Ewige Wand. Wer diese Mountainbikeroute<br />
nicht gefahren ist, war nicht im Salzkammergut. 4. Eine<br />
Hütteneinkehr gehört zum Biken wie Öl auf die Fahrradkette.<br />
FAIR-PLAY REGELN<br />
1. WIR BEFAHREN NUR MARKIER-<br />
TE ROUTEN ZU DER VORGEGEBENEN<br />
ZEIT: 16. APRIL BIS 31. OKTOBER<br />
VON 8.00 BIS 18.00<br />
2. WIR HALTEN DIE GELTENDE<br />
STRASSENVERKEHRSORDNUNG<br />
(STVO) EIN.<br />
3. WIR RESPEKTIEREN ANDERE<br />
NATURNUTZER.<br />
4. WIR HINTERLASSEN DIE NATUR<br />
WIE WIR SIE GERNE VORFINDEN<br />
WÜRDEN – OHNE ABFÄLLE.<br />
5. RADFAHREN ABSEITS DER<br />
ROUTEN UND AUSSERHALB DER<br />
FREIGEGEBENEN ZEITEN MACHT<br />
UNS ZU ILLEGALEN BIKERN.<br />
Eine Empfehlung der Österreichischen<br />
Bundesforste, des Alpenvereins und der<br />
Region Dachstein Salzkammergut.<br />
4<br />
Destination<br />
Tourismusverband Inneres<br />
Salzkammergut, Ferienregion Dachstein<br />
Salzkammergut, Bad Goisern,<br />
Gosau, Hallstatt und Obertraun<br />
www.dachstein-salzkammergut.at<br />
Alpine Region<br />
Dachsteinmassiv, Gosaukamm<br />
Badegewässer<br />
Hallstättersee, Gosausee<br />
Regionale Küche<br />
Selbst gemachter Kaiserschmarrn<br />
(erfunden im Salzkammergut!)<br />
Mitbringsel<br />
Salz aus dem Bergwerk in Hallstatt<br />
Veranstaltungen<br />
Salzkammergut Trophy<br />
must-see<br />
Den Dachstein samt Gosausee<br />
must-do<br />
Traditionelle Hütteneinkehr samt<br />
Volksmusik aus der Region<br />
Einzigartig<br />
Mit über 5.000 Teilnehmern aus 40<br />
Nationen ist die Salzkammergut<br />
Trophy der größte MTB-Marathon<br />
Österreichs. Die Radlpirsch in Bad<br />
Goisern (Waffenradausfahrt bei den<br />
Goiserer Gamsjagatagen mit knapp<br />
400 Teilnehmern). "Pancho Wheels",<br />
gefertigt in Bad Goisern.<br />
Hubert von Goisern.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Salzkammergut Mountainbike<br />
Kompetenzzentrum,<br />
Bad Goisern Kirchengasse 4<br />
www.bikeferien.at<br />
Kartenmaterial<br />
Schubert und Franzke,<br />
"Salzkammergut Mountainbiking"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
A<br />
1.400 m<br />
500 m<br />
<br />
XC Race<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Apr - Okt<br />
1.700 km<br />
60 Routen<br />
3 km<br />
3 Trails<br />
0<br />
<br />
8<br />
<br />
16<br />
ÖSTERREICH / OBERÖSTERREICH<br />
13
1<br />
200 KM<br />
MÜNCHEN<br />
SCHLADMING-DACHSTEIN<br />
95 KM<br />
SALZBURG<br />
280 KM<br />
WIEN<br />
In Schladming-Dachstein hat sich viel getan: Bereits 2018<br />
wurde mit den Reiteralm Junior Trails einer der größten<br />
Bike-Spielplätze Österreichs eröffnet, im Sommer <strong>2019</strong><br />
kommen nun für die Erwachsenen die Reiteralm-Trails hinzu<br />
– und diese haben es in sich.<br />
Das Glück dieser Erde…<br />
… liegt offenbar auf dem Sattel von Mountainbikes. Zumindest<br />
kommt man zu diesem Schluss, wenn man Kinder<br />
dabei beobachtet, wie sie extra für sie geschaffene Trails<br />
hinunterrollen. Wir sitzen bei der Reiteralmhütte, haben<br />
gerade unsere Mittags-Jause gegessen und beobachten<br />
nun fasziniert das bunte Treiben auf dem Wiesenhang,<br />
der an die Terrasse angrenzt. Alles, was laufen kann, ist<br />
auf Zweirädern unterwegs – die ganz Kleinen noch auf<br />
Laufrädern auf der „Chicken Line“, die Größeren auf drei<br />
weiteren Strecken. Der „Zauberteppich“, ein Förderband,<br />
bringt die Nachwuchsbiker wieder nach oben, während die<br />
Eltern unter Sonnenschirmen relaxen. Es liegt purer Frieden<br />
in der Luft – kein Geschrei, kein Zanken. Es scheint,<br />
als ob dieser einzigartige Bike-Kinderspielplatz dazu geschaffen<br />
wurde, wirklich alle glücklich zu machen. Und<br />
noch dazu wirkt die Freude und Geduld, mit denen die<br />
Kids immer und immer wieder hinuntersausen, geradezu<br />
ansteckend. Zum Glück ist auch für uns „großen Kinder“<br />
gesorgt. Während im weit über die Grenzen Österreichs bekannten<br />
Bikepark Schladming vor allem die Freerider und<br />
Downhiller auf ihre Kosten kommen, gibt es seit diesem<br />
Jahr die Reiteralm Trails mit insgesamt vier neu gebauten<br />
Trails und einem Shared Trail. Wir sind indessen gespannt,<br />
was uns erwartet, als wir die letzten Höhenmeter mit der<br />
Gondel, dem Preunegg Jet, bewältigen. Viel wurde über sie<br />
geredet – umso aufgeregter sind wir, nun die 15 Kilometer<br />
Singletrail endlich selbst unter die Stollen zu nehmen.<br />
Flow vom Feinsten – Reiteralm Trails<br />
Doch bevor es losgeht, müssen wir noch einmal kurz innehalten.<br />
Vor uns liegt das imposante Dachsteinmassiv unter<br />
strahlend blauem Himmel, während das Tal von dicken<br />
Wolken zugedeckt wird. Ein paar Selfies später schaffen wir<br />
14<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
es aber doch noch, uns von dem Naturspektakel<br />
loszureißen. Was dann folgt, steht ihm in<br />
Sachen Schönheit ohnehin in nichts nach: in<br />
perfekten Radien zieht sich der schmale Trail<br />
erst über Wiesen, dann in den flechtenbehangenen<br />
Wald hinein. Unter unseren Reifen<br />
spritzt feuchter Erdboden zur Seite, wir lassen<br />
die Bremsen auf und uns von den Wellen und<br />
Steilkurven tragen. Es ist, als ob wir auf den<br />
Wolken ins Tal hinuntersurfen würden – oder<br />
wieder sechs Jahre alt wären. Dieses Gefühl<br />
der Schwerelosigkeit zu erschaffen – es ist die<br />
absolute Königsdisziplin im Trailbau, und die<br />
Macher der Reiteralm Trails beherrschen sie<br />
ohne Zweifel.<br />
Dem Dachstein noch näher – auf Panoramatour<br />
Hätten wir Kinder dabei, stünde bei uns wohl<br />
jeden Tag die Reiteralm auf dem Programm –<br />
da gäbe es wohl wenig Diskussionen. So aber<br />
müssen wir keine Kompromisse machen und<br />
können uns noch eine größere Tour vornehmen:<br />
die Panorama-Runde, die uns bis an den<br />
Fuß des Dachsteins bringt. Hier oben, wo das<br />
karstige, baumlose und steil in den Himmel<br />
emporragende Gestein beginnt, herrscht auf<br />
einmal eine ganz andere Stimmung als am Tag<br />
vorher auf der Reiteralm. Am Forstweg kurbeln<br />
wir schweigend durch das zarte Grün der Lärchenwälder,<br />
genießen die sich immer wieder<br />
wandelnden Aussichten, lauschen dem Geläut<br />
der Kuhglocken und müssen irgendwann<br />
schmunzeln. Das Glück der Erde – es liegt definitiv<br />
auf dem Sattel der Mountainbikes. Völlig<br />
egal, wie alt man ist.<br />
Bikepark Schladming<br />
Leider bleibt der Bikepark <strong>2019</strong> aufgrund der<br />
Modernisierung der Gondel auf die Planai geschlossen.<br />
Kein Zweifel, dass sich dabei auch<br />
im Park etwas verändern wird. Unter den wildesten<br />
Ideen wird auch ein weiterer Flowtrail<br />
sein.<br />
Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Das Dachstein-Panorama genießen. 2. Reiteralm<br />
Junior Trails - einer der größten Bike-Spielplätze Österreichs.<br />
3. Da tropft der Zahn des Trail-Gourmets: die<br />
Reiteralm Trails bei Schladming. Schwerelosigkeit wird<br />
nicht nur im Flow auf den Trails vermittelt, sondern auch<br />
vom faszinierenden Gefühl, den Wolken so nah zu sein.<br />
HOTELTIPP<br />
SCHLADMING-DACHSTEIN<br />
BIKE-HOTELS<br />
DIE spezialisierten Bike-<br />
Unterkunftsbetriebe in der Region.<br />
www.schladming-dachstein.at/<br />
bikehotels<br />
Tel.: +43 3687/ 233 10<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Schladming-Dachstein<br />
Tourismusmarketing GmbH<br />
www.schladming-dachstein.at/bike<br />
Alpine Region<br />
Dachsteingebirge und<br />
Schladminger Tauern<br />
Badegewässer<br />
Freizeitsee Pichl<br />
Regionale Küche<br />
Steirerkrapfen<br />
Mitbringsel<br />
Steirerkäse<br />
02<br />
SCHLADMING<br />
DACHSTEIN<br />
A<br />
2.995 m<br />
640 m<br />
Erich Wieland, Downhiller & Local Hero<br />
„Deathgrip – Best Track Ever“, sollte man gesehen haben, da sprechen die<br />
Reaktionen der großen Jungs wie Bryceland oder Fairclough für sich! Die<br />
Strecken sind flowig, es wird ständig daran gearbeitet, damit sie in Top-Zustand<br />
sind und es immer was Neues gibt und man merkt einfach, dass dahinter<br />
sehr viel Erfahrung und Herz steckt. In Schladming passt's einfach<br />
und es sollte jeder, ob Anfänger oder Racer, auf seine Kosten kommen.<br />
2 3<br />
Veranstaltungen/Events<br />
Alpentour Trophy<br />
must-see<br />
Reiteralm Junior Trails<br />
must-do<br />
Gassl Trail mit Blick auf die<br />
Dachstein-Südwände<br />
Einzigartig<br />
Die Region ist teils evangelisch,<br />
teils katholisch geprägt und beide<br />
Gruppen haben ihre eigene Krapfensorte.<br />
Die evangelischen Krapfen<br />
werden aus Weizen-, die katholischen<br />
aus Roggenmehl hergestellt.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Dachstein Bike Guides<br />
www.dachstein-bike.at,<br />
Alpincenter Dachstein<br />
www.alpincenter-dachstein.at<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°31 "Radstadt,<br />
Schladming, Flachau"<br />
Schladming-Dachstein Bike Karte<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
<br />
Bikepark<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Après Bike<br />
Mär - Okt<br />
1.000 km<br />
32 Routen<br />
23 km<br />
8 Trails<br />
3<br />
<br />
20<br />
<br />
55<br />
ÖSTERREICH / STEIERMARK<br />
15
1<br />
2<br />
3<br />
315 KM<br />
MÜNCHEN<br />
195 KM<br />
SALZBURG<br />
NATURPARK WEISSENSEE<br />
105 KM<br />
KLAGENFURT<br />
Still und leise entwickelt sich Kärnten zu einer der heißesten<br />
MTB-Regionen im Alpenraum. Mit spannenden Touren,<br />
drei neuen Trails, einem Pumptrack und einer Rundtour<br />
mit Bootsausflug oder Schiffstaxi als Abkürzungsoption,<br />
hat man an einem der Kärntner Hotspots, dem Weissensee,<br />
allerhand für Mountainbiker zu bieten.<br />
Der lang gestreckte Bergsee liegt auf etwa 1.000 Meter und<br />
schimmert im Licht der Sonne in den edelsten Blau- und<br />
Türkistönen. Überhaupt ist dieser See eine Augenweide<br />
– vor allem, wenn man an die verbauten Seeufer anderer<br />
Bergseen denkt. Am Weissensee hingegen finden sich lediglich<br />
einige traditionelle Bootshäuser, viel Schilf und dahinter<br />
gepflegte Grünstreifen. Häuser und Hotels direkt am<br />
See gibt es nicht – die Natur liegt immer noch dazwischen<br />
– nur die privaten Zugänge zu Anlegern und Badestränden<br />
gewähren den Eintritt ins Wasserreich.<br />
Neue Trails für den Weissensee<br />
Im Herbst 2018 wurden die drei Trails rund um die<br />
Weissensee-Bergbahn offiziell eröffnet. Sie begeistern auf<br />
circa 300 Tiefenmetern und je drei bis vier Kilometern Länge<br />
mit natürlichem Untergrund, zahlreichen Kurven, Wellen<br />
und Spielereien. Eingebettet in dichten Nadelwald, hier<br />
und da den Blick auf das schillernde Wasser zulassend,<br />
bieten die Trails Momente, in denen man seinen Fahrfluss<br />
gern unterbricht und einfach nur genießt. Der Weissensee-Trail<br />
ist der fahrtechnische Einstieg, der Naggl-Trail der<br />
etwas anspruchsvollere Pfad. Sowohl der Weissensee-Trail<br />
als auch der als Königsdisziplin der hiesigen Downhills geltende<br />
Panorama-Trail enden in einem kleinen, aber feinen<br />
Übungsgelände mit Blick auf den See.<br />
Bike & Boot<br />
Wer eine größere Tour fahren möchte, sollte sich die große<br />
Seerunde vornehmen. Diese führt um den kompletten<br />
See inklusive Rückfahrt mit dem Schiffstaxi. Den Tag lässt<br />
man hier am Weissensee idealerweise kulinarisch ausklingen<br />
– gleich mehrere Haubenköche bieten sich dafür<br />
an, aber auch die normale, bodenständige Küche weiß zu<br />
begeistern – vor allem die einheimische Seeforelle sollte<br />
man probiert haben. Wir jedenfalls sind begeistert – von<br />
der Abwechslung, der Vielfalt, der Mischung und von den<br />
Menschen vor Ort, die diese vielfältigen Möglichkeiten rund<br />
um den See und die Naturverbundenheit mit ihren Gästen<br />
teilen.<br />
Text Norman Bielig Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Die große Seerunde ist ein must-do am Weissensee 2. Drei wunderbare<br />
Flowtrails in verschiedenen Schwierigkeitsleveln kann man von<br />
der Naggler Alm zum See hinab düsen. 3. Der Ruf des Weissensee, DAS<br />
Naturjuwel Kärntens zu sein, ist nicht unberechtigt! 4. 300 Tiefenmeter,<br />
je drei bis vier Kilometer Länge, natürlicher Untergrund, zahlreiche<br />
Kurven, Wellen und Spielereien, eingebettet in dichten Nadelwald – so<br />
lautet die Kurzcharakteristik der Weissensee-Trails.<br />
16<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
Im Sommer sind es klassische Berg- und<br />
Seeaktivitäten, wie Nordic Walking, Wandern,<br />
Biken, Stand Up Paddeln (SUP) und Floß fahren,<br />
im Winter verlegt man sich auf Eisschnelllauf,<br />
Langlaufen und Fat-Bike-Touren.<br />
Wolfgang, was finden Biker am Weissensee?<br />
Die optimale Kombination aus erhaltener Natur<br />
und unverbauten Seeberührungen, die<br />
Kombination aus Touren und Trails, die Kombination<br />
aus Berg und See in nächster Nähe.<br />
Das Beste aus beiden Welten einfach.<br />
Wie schaut für dich der ideale Biketag am<br />
Weissensee aus?<br />
Zuerst gemütlich den Tag auf dem Frühstücksfloß<br />
beginnen und die Natur beobachten. Anschließend<br />
fahre ich die große Seenrunde mit<br />
dem Schiffstaxi und am Abend mache ich<br />
noch zwei Bergfahrten mit der Bergbahn und<br />
genieße unsere neuen Trails. Den Abend lasse<br />
ich dann kulinarisch am See ausklingen. Wir<br />
haben einige Haubenköche hier – da fällt die<br />
Wahl meist schwer.<br />
WOLFGANG IST PASSIONIERTER OUTDOORSPORTLER UND<br />
BIETET GEMEINSAM MIT PETER SCHWARZENBACHER DAS<br />
KOMPLETTE AKTIVE ERLEBNISPROGRAMM FÜR IHRE GÄSTE.<br />
Wolfgang Wernitznig, Mountainbike-Guide am Weissensee<br />
Was ist das Besondere am Weissensee?<br />
Wir haben einen ausgeprägten Sommer, aber<br />
eben auch einen starken Winter. Der See friert<br />
zu und wir können eisschnelllaufen, aber zum<br />
Beispiel auch fatbiken auf dem See. Das ist<br />
einzigartig.<br />
Was macht man nach dem Biken?<br />
Schwimmen, sich am See ausruhen, Ruderboot<br />
fahren plus Seesauna, Kulinarik genießen<br />
– im Grunde den See nutzen.<br />
Was bringe ich Freunden und Familie vom<br />
Weissensee mit?<br />
Die Bikekarte und den Tipp, dass die<br />
ganze Familie hier Spaß haben kann. <strong>2019</strong><br />
bekommen wir noch einen Pumptrack. Und<br />
ganz kitschig würde ich noch eine Ansichtskarte<br />
mitbringen – die macht sich einfach immer<br />
gut am Kühlschrank.<br />
4<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Naturpark Weissensee<br />
www.weissensee.com<br />
Alpine Region<br />
Gailtaler Alpen<br />
Badegewässer<br />
Weissensee<br />
Regionale Küche<br />
Seeforelle<br />
Mitbringsel<br />
Frischer Fisch aus dem See (Wildfang)<br />
und Hartkäse von der Sennerei<br />
auf der Hermagorer Bodenalm<br />
Veranstaltungen<br />
MTB-Trailtage 13.09.–15.09.<strong>2019</strong><br />
MTB-Camps von Mai–Oktober<br />
Cross Triathlon Weissensee<br />
06.07.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Naggler Alm mit Blick in die<br />
Karnischen Alpen<br />
must-do<br />
Die große MTB-Seerunde mit<br />
Hütteneinkehr.<br />
Einzigartig<br />
Sauberster See in Kärnten mit<br />
Trinkwasserqualität. Im Winter ist<br />
der See mit 6,5 Quadratkilometern<br />
die größte Natureislauffläche<br />
Europas. Das "Floss" der Gemeinde<br />
fährt im Sommer für alle Gäste und<br />
wird sechsmal von verschiedenen<br />
Betrieben im Rahmen des beliebten<br />
"Frühstücksfloss" bewirtschaftet.<br />
Es legt um 8:30 Uhr ab und ist um<br />
10:30 Uhr wieder retour.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Weissensee Aktiv<br />
www.weissensee-aktiv.com<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°60 "Weissensee"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
03<br />
NATURPARK<br />
WEISSENSEE<br />
A<br />
2.236 m<br />
945 m<br />
<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Apr - Okt<br />
160 km<br />
13 Routen<br />
10 km<br />
3 Trails<br />
1<br />
<br />
0<br />
<br />
10<br />
ÖSTERREICH / KÄRNTEN<br />
17
18<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
MTB TRAVEL<br />
DEINE BIKE HOTELS<br />
Was erwartet man von einem Urlaub? Entspannung? Abschalten vom Alltag? Action?<br />
Jedenfalls möglichst wenige Dinge organisieren müssen, die den alltäglichen Tagesablauf<br />
ohnehin schon unnötig in die Länge ziehen. Das beginnt mit der Vorbereitung<br />
des Frühstücks. Ist es nicht herrlich, wenn man sich schon bei wohlduftenden Kaffee,<br />
frischen Semmeln und leckeren Müsli verwöhnen lässt. Im Urlaub sind die Prioritäten<br />
anders gesetzt; die Devise heißt den Arbeitsalltag vergessen – am besten beim<br />
Mountainbiken! Umso besser, wenn man sich nicht schon Wochen vor dem Urlaub<br />
mit der stressigen Organisation befassen muss, um der Familie, den Freunden oder<br />
sich selbst die schönste und erlebnisreichste Zeit des Jahres bieten zu können. Die<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Hotels nehmen dir einiges ab und sorgen dafür, dass du dich nach dem<br />
Frühstück nur noch auf dein Bike schwingst, auf eigene Faust aufbrichst oder dem<br />
geschulten Bike-Guide deine Aufmerksamkeit schenkst und schließlich die geilsten<br />
Trails, schönsten Panoramablicke und leckersten Schmankerl der Region erleben<br />
darfst.<br />
Mtb <strong>travel</strong> hat es sich zur Aufgabe gemacht Betriebe zu fi nden und zu empfehlen,<br />
die Bock auf Biker haben. Einige sind neu im Business, andere haben unseren<br />
Sport seit vielen Jahren mitgeprägt. Ihnen gemeinsam ist Ihre Wertschätzung uns<br />
Bikern gegenüber, ein breites Angebot von Service-Leistungen, die Mountainbiker<br />
zu schätzen wissen und natürlich die Freude daran ihren Gästen eine einzigartige<br />
Urlaubszeit zu ermöglichen – egal ob Hotel, Pension oder Campingplatz.<br />
Ein Grundsatz für die Auswahl unserer Partner-Hotels ist, dass ihr euch als<br />
Mountainbiker stets auf die gleichen verlässlichen Standards, wie einen gesicherten<br />
Abstellraum für Bikes, Bike-Waschplatz mit Reinigungsmaterial, Wasserschlauch,<br />
evtl. Hochdruck-Reiniger, Wäsche-Service und Trockenraum verlassen könnt. Viele<br />
bieten vertrauensvolle Guides, eine Selbsthilfe-Werkstatt im Haus, Kartenmaterial und<br />
vielfältige Tourenvorschläge. Zusätzlich zu unseren Anforderungen an ein <strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong><br />
Hotel unterstützen wir unsere Partnerbetriebe durch Schulungen, Kooperationen mit<br />
Herstellern und durch regelmäßige Besuche vor Ort, mit einem Ziel: Dir einen angenehmen<br />
Aufenthalt zu bescheren.<br />
Zugegeben, für die erste Ausgabe des <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazins ist die Auswahl noch<br />
klein aber fein, doch schaut einmal auf www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de. Während du diese Zeilen<br />
liest, ist unter Umständen schon eine neue vertrauensvolle, mountainbike-begeisterte<br />
Unterkunft in deiner Urlaubsregion dazugekommen.<br />
Du kennst tolle Hotels, Campingplätze oder Pensionen, bei denen du eine tolle<br />
Zeit verbracht hast und die du uns gern empfehlen möchtest? Dann lass es uns gerne<br />
wissen und schreib uns eine Nachricht auf Facebook oder auf info@<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de.<br />
Für jeden Geldbeutel sollte etwas dabei sein. Deine Empfehlung ist für uns die beste<br />
Referenz. Natürlich freuen wir uns auch über andere wichtige Infos zu Touren und zu<br />
deinen Erfahrungen mit Hotels und Regionen. Dein Feedback ist uns wichtig und hilft<br />
uns <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> für dich und andere Nutzer noch besser zu gestalten!<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />
RATGEBER / MTB TRAVEL HOTELS<br />
19
MÜNCHEN<br />
130 KM<br />
WIEN<br />
300 KM<br />
INNSBRUCK<br />
150 KM<br />
SALZBURGER LAND<br />
Für Abenteurer, Träumer und Genießer<br />
DEUTSCHLAND<br />
SALZBURG<br />
OBERÖSTERREICH<br />
15<br />
BAYERN<br />
08<br />
13<br />
14<br />
11<br />
05<br />
TIROL<br />
16<br />
12<br />
09<br />
10<br />
06<br />
07<br />
STEIERMARK<br />
ITALIEN<br />
OSTTIROL<br />
KÄRNTEN<br />
20<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
05 Salzburger Sportwelt<br />
Wenn du dich gerne Herausforderungen stellst, aber keine<br />
Lust hast auf Renn-Stress, ist der Stoneman Taurista<br />
genau das Richtige für dich: auf 123 Kilometern lockt er<br />
mit fantastischen Panoramen und spektakuläre Abfahrten.<br />
Die Etappen-Strecke kann an ein, zwei oder drei Tagen zurückgelegt<br />
werden – und zwar wann immer du willst. Als<br />
Finisher erhältst du am Ende die Stoneman-Trophäe.<br />
06 Wagrain-Kleinarl<br />
Der Bikepark Wagrain wird <strong>2019</strong> neu gestaltet. Abseits von<br />
diesem lohnt sich vor allem ein Besuch des wurzeligen<br />
Hirschleitentrails. Zusammen mit einer gemütlichen Tour<br />
zum Jägersee, die mit einer Wanderung zum Tappenkarsee,<br />
dem höchsten Gebirgssee der Ostalpen, abgerundet<br />
werden kann, taucht man so ganz tief in die bilderbuchhafte<br />
Bergwelt ein.<br />
11 Hochkönig<br />
Die Region am Fuße des Hochkönigs gilt als E-Bike-Mekka.<br />
Zu Recht: 18 Ladestationen warten auf 35 markierten Bikerouten.<br />
Perfekte Bedingungen, um ganz entspannt von<br />
Alm zu Alm zu ziehen, einen Blick auf das Steinerne Meer<br />
zu werfen und es sich einfach gut gehen zu lassen. Unbedingt<br />
probieren: den Highking Gin auf der Grüneggalm,<br />
gebraut aus Wacholder und Almblumen!<br />
12 Zell am See - Kaprun<br />
Irgendwie sind sie immer noch ein Geheimtipp:<br />
Bachler- Wüstlau- und Geißstein-Trail, die zusammengenommen<br />
zwölf Kilometer langen Singletrails am Kitzsteinhorn,<br />
hoch oben über Kaprun. Dabei suchen sie in den<br />
Alpen ihresgleichen: bequem per Gondel erreichbar, teils<br />
gebaut, teils naturbelassen und vor atemberaubenden Panorama.<br />
Episch!<br />
04<br />
SALZBURGER LAND<br />
A<br />
07 Flachau<br />
In Flachau kannst du das ganze Jahr über idyllische Biketouren<br />
fahren – du kannst aber auch ein Flutlichtrennen im<br />
Formel 1-Modus bestreiten und dich dabei von über 5.000<br />
Zuschauern anfeuern lassen: Die Bike-Night Flachau ist<br />
eine riesige Bike-Party mit Konzert, DJs und Bike-Expo mit<br />
legendär ausgelassener Stimmung.<br />
13 Saalfelden Leogang<br />
Der Bikepark ist ein Klassiker, doch <strong>2019</strong> werden noch<br />
ein paar neue Schmankerl eingeweiht: der Matzalm-Trail<br />
wird verlängert und vier weitere Trail-Geschwister kommen<br />
noch dazu. Wir durften bereits vor der offiziellen Eröffnung<br />
eine Runde drehen und sind begeistert: naturnah, technisch<br />
anspruchsvoll oder super flowig – echte Sahne-Trails!<br />
08 Tennengau<br />
Einmal durch einen echten Urwald wandern – im Tennengau<br />
geht das. Am besten mit E-Bikes zur Spießalm<br />
kurbeln, dort eine fantastische und sogar preisgekrönte<br />
Brettljause genießen (geht auch zum Frühstück) und anschließend<br />
dem Wanderweg zu den größten Bäumen Mitteleuropas<br />
folgen. Im Lammertaler Urwald kommen nicht<br />
nur Kinder ins Staunen.<br />
09 Gasteinertal<br />
Es wird auch das „das flüssige Gold“ genannt – das Bad<br />
Gasteiner Thermalwasser, gereist durch die Jahrtausende<br />
alten Gesteinsschichten der Hohen Tauern und bereits im<br />
Mittelalter eine Berühmtheit. Heute sprudelt es direkt in<br />
die Alpen- und Felsentherme im Gasteinertal. Für uns ein<br />
Segen nach jedem anstrengenden Bikeurlaub, denn das<br />
heiße Wasser wirkt Wunder bei Muskelkater und müden<br />
Beinen.<br />
10 Grossarltal<br />
Früher wurden Kinder ins Grossarltal geschleppt, um mit<br />
ihren Eltern wandern zu gehen. Die Zeiten haben sich geändert:<br />
Mit dem neuen Singletrail Hochbrand in zwei Varianten<br />
und 1.000 Tiefenmetern, dem Grossarltal-Singletrail,<br />
gespickt mit Anliegerkurven und kleinen Hindernissen und<br />
noch dazu einem Pumptrack an der Talstation, gibt es 20<br />
Kilometer Trailspaß. Eltern können im Bergsteigerdorf Hüttschlag<br />
abgegeben werden.<br />
14 Saalbach Hinterglemm<br />
Müssen wir eigentlich noch irgendetwas zu Saalbach<br />
Hinterglemm sagen? Bestimmt kennst du die Bilder des<br />
Hacklberg-Trails aus deinem Instagram-Feed, die Erzählungen<br />
über das Spielberghaus von deinen Freunden und<br />
die Story des Nachwuchstalents und Locals Vali Höll aus<br />
den Magazinen. Deshalb fassen wir uns kurz: Fahr hin!<br />
Aber wahrscheinlich hast du auch das schon oft gehört…<br />
15 Salzburger Saalachtal<br />
Das beste Rezept für heiße Sommertage und zum Entsapnnen<br />
nach der Mountainbiketour auf die umliegenden<br />
Almen: kühle, rauschende, sprudelnde Bergbäche. Im<br />
Salzburger Saalachtal und seinen zahlreichen Zuflüssen<br />
findet man die überall, versteckt in schattenspendenen<br />
Schluchten, zum Beispiel der Seisenbergklamm oder der<br />
Vorderkaserklamm. Also Badehose nicht vergessen und<br />
nach der Tour einfach reinspringen!<br />
16 Wildkogel-Arena<br />
Eine erstklassige Bike and Hike-Tour führt tief hinein in das<br />
ruhige Obersulzbachtal. Im Talschluss lässt man sein Bike<br />
stehen und kann von dort bis auf den 3.291 Meter hohen<br />
Keeskogel aufsteigen – ein eisfreier Gipfel, von dem der<br />
Großvenediger – der höchste Berg Salzburgs – auf einmal<br />
zum Greifen nahe scheint.<br />
Text Hannah Röther Bild Andreas Meyer, Stefan Schopf, David Schultheiß<br />
<br />
3.662 m<br />
381 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Apr - Nov<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
21
70 KM<br />
SALZBURG<br />
190 KM<br />
MÜNCHEN<br />
360 KM<br />
WIEN<br />
SALZBURGER SPORTWELT<br />
ROLAND STAUDER,<br />
KOPF HINTER DEN STONEMAN TRAILS<br />
Hier ein kleiner Auszug aus Rolands „Stoneman“-Gästebuch:<br />
„Roland! Vielen Dank für dieses unglaubliche Erlebnis!<br />
Ich hab geschoben, ich hab gezogen, ich hab gefahren.<br />
Wahnsinn! Mit Tränen in den Augen, das geschafft zu haben.<br />
Am Ende ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.“<br />
Facettenreich und niemals langweilig, so präsentiert sich die<br />
Salzburger Sportwelt mit ihren sieben Orten: Flachau, Wagrain-Kleinarl,<br />
St. Johann, Radstadt, Altenmarkt, Eben und Filzmoos. Doch es geht<br />
auch weit ruhiger. Viele Forstwege führen durch naturbelassene landschaftliche<br />
Kleinode, durch das Kleinarltal zum Beispiel, das bis an<br />
den Nationalpark Hohe Tauern heranreicht. Insgesamt gehören sieben<br />
Ferienorte zur Salzburger Sportwelt. Jede davon ist als Ausgangspunkt<br />
für Mountainbike-Touren prädestiniert, führt ihr eigenes Tourennetz<br />
und pflegt Kartenmaterial, das auch online abrufbar ist. Insgesamt finden<br />
wir über 540 Kilometer an beschilderten Routen. Seit 2018 ist die<br />
123 Kilometer lange und mit 4.500 Höhenmetern in bis zu drei Tagen<br />
absolvierbare „Stoneman Taurista“ Tour ein weiterer Magnet für sportlich<br />
ambitionierte Biker. Wir haben Roland Stauder, den Kopf hinter<br />
dem „Stoneman“, getroffen, nachdem wir die silberne Stoneman-Trophäe<br />
entgegennehmen durften.<br />
1<br />
22<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
FILZMOOS<br />
EBEN<br />
ST. JOHANN<br />
STONEMAN TAURISTA: DIE ROUTE<br />
128 km / 4.500 hm<br />
WAGRAIN<br />
KLEINARL<br />
FLACHAU<br />
RADSTADT<br />
ALTENMARKT-<br />
ZAUCHNESEE<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Regionalverband Salzburger<br />
Sportwelt: Flachau, St. Johann,<br />
Wagrain-Kleinarl, Radstadt,<br />
Altenmarkt-Zauchensee,<br />
Eben und Filzmoos<br />
www.salzburgersportwelt.com<br />
05<br />
SALZBURGER<br />
SPORTWELT<br />
A<br />
Roland, was macht die Region Salzburger<br />
Sportwelt aus? Warum befindet sich der österreichische<br />
„Stoneman“ ausgerechnet hier?<br />
Für die „Salzburger Sportwelt“ ist Sport eine<br />
Herzensangelegenheit. Stoneman-Strecken gibt<br />
es nur einmal pro Nation und ich bin glücklich,<br />
dass ich mich für Salzburg entschieden habe.<br />
Die Menschen, die Landschaft und das Flair<br />
finde ich genial.<br />
Welchen Anspruch an die Streckenführung hat<br />
der „Stoneman“?<br />
Ein Stoneman-Trail soll Emotionen wecken!<br />
Etwa anhand: toller Trails, wunderschöner<br />
Landschaft, konditionellen Grenzerfahrungen<br />
sowie kulturellen und kulinarischen Highlights.<br />
Bei unserer zweitägigen Tour haben wir diese<br />
Emotionen mehr als auskosten können, besonders<br />
wenn ich mich an die Panoramablicke<br />
auf das Dachsteinmassiv, heftige Anstiege<br />
zum Rossbrand, geniale Trails in Wagrain und<br />
Obertauern, die andächtige Tragepassage von<br />
der Oberhütte zur Seekarscharte und die kulinarischen<br />
Highlights beim Sattelbauer kurz<br />
vor der finalen Abfahrt zurückerinnere. Was<br />
möchtest du Mountainbikern „mitgeben“, die<br />
den Stoneman fahren?<br />
Nicht die Geschwindigkeit ist das Ziel, sondern<br />
das Naturerlebnis. Ich möchte den Gästen bleibende<br />
Momente bieten, an die sie sich lange<br />
erinnern. Alle Stoneman-Finisher vereint das<br />
Gefühl des Erfolgs, den Stoneman bezwungen<br />
zu haben – im Team, mit der Familie oder den<br />
besten Kumpels.<br />
Dein persönlicher Lieblingsplatz/Streckenabschnitt<br />
auf der Tour?<br />
Abschnitt Oberhütte-Obertauern<br />
Dein schönstes Erlebnis auf der Tour?<br />
Ein Bauer auf einer Kuhweide wollte von mir ein<br />
Autogramm.<br />
Dein persönliches kulinarisches Highlight auf<br />
der Tour?<br />
Die Almjause auf der Oberhütte und zum Nachtisch<br />
Kaiserschmarrn beim Sattelbauer.<br />
Vielen Dank auch in unserem Namen für das<br />
tolle Erlebnis!<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Nach dem letzten Anstieg zur Radstätter Hütte<br />
kommt die verdiente Belohnung. Erst lecker Essen und<br />
dann das Dessert in Form von tollen Trails und genialer<br />
Aussicht über die Salzburger Sportwelt. 2. Auf die Seekarscharte<br />
muss man das Bike hin und wieder schieben oder<br />
schultern. 3. Zum Rossbrand, Hausberg von Radstadt,<br />
durchquert man ein faszinierend schönes Hochmoor. Vom<br />
360°-Panoramaberg erblickt man 150 Alpengipfel.<br />
2 3<br />
Alpine Region<br />
Niedere Tauern und Dachstein<br />
Badegewässer<br />
Badesee Eben und Plankenau, Zauchensee,<br />
Rohrsee in Flachauwinkl,<br />
Reitecksee in Reitdorf<br />
Regionale Küche<br />
Pongauer Kasnocken,<br />
Die besten "Buchteln" gibt es beim<br />
Sattelbauer in Flachau<br />
Mitbringsel<br />
Latschenkieferöl, Vogelbeerschnaps,<br />
Radstädter Käse<br />
Veranstaltungen / Events<br />
Bike Night in Flachau 09.<br />
–11.08.<strong>2019</strong>, Aufi und Owi in<br />
St. Johann 07.09.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
360° Panorama am Rossbrand,<br />
Mandlberggut, Jägersee in Kleinarl,<br />
Hofalmen und Sulzenalmen in<br />
Filzmoos<br />
must-do<br />
Stoneman Taurista<br />
Einzigartig<br />
Heimat von Skilegende Hermann<br />
Maier<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Tauernbike Tours in Radstadt<br />
radstadt.tauernbiketours.at,<br />
Fun & Pro in Flachau<br />
www.fun-pro.com,<br />
Bike Welt in Wagrain<br />
bike-welt.at/guiding.php<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°31 "Radstadt,<br />
Schladming, Flachau"<br />
www.salzburgersportwelt.com/de/<br />
kontakt/prospekte<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.188 m<br />
600 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Jun - Sep<br />
540 km<br />
30 Routen<br />
10 km<br />
7 Trails<br />
2<br />
<br />
20<br />
<br />
50<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
23
200 KM<br />
MÜNCHEN<br />
185 KM<br />
INNSBRUCK<br />
80 KM<br />
SALZBURG<br />
WAGRAIN-KLEINARL<br />
1<br />
Sie heißen Angry Ants und Lilly's Treat und sind gespickt<br />
mit Wallrides, Jumps und Tables – die Trails im Bikepark<br />
Wagrain klingen nach Action und Adrenalin – und sind<br />
genau dafür berühmt. Dabei kann man es als Biker in<br />
Wagrain-Kleinarl auch ganz entspannt angehen lassen.<br />
Ein Bikepark, der es in sich hat<br />
Er ist einer dieser Namen, mit denen man sich unter Mountainbikern<br />
als Kenner zu verstehen gibt – der Bikepark<br />
Wagrain ist keiner von den ganz großen, dafür umso beliebter<br />
bei denen, die wissen, worauf es ankommt: perfekt<br />
geshapte Kurven, gepflegte Strecken, Sprünge, die funktionieren.<br />
Er genießt einen ausgezeichneten Ruf – bis heute.<br />
Und doch hat sich viel verändert. Vor allem bei mir: Wallrides,<br />
Jumps und Tables sind längst nicht mehr das, was<br />
mich aufs Mountainbike lockt. Sondern: Panorama, Ruhe,<br />
Erholung, gutes Essen und regionale Spezialitäten. Die<br />
größte Veränderung ist aber die: Mein Mountainbike hat<br />
jetzt einen Motor – für uns der Anlass auszutesten, mit<br />
welchen Highlights die Region noch aufwarten kann.<br />
Gemütliche Tour zum Jägersee<br />
Mit einem E-Mountainbike ergeben sich in Wagrain-<br />
Kleinarl plötzlich Möglichkeiten, die weit über den Bikepark<br />
hinausreichen. Von Wagrain öffnet sich nach Süden<br />
das über 20 Kilometer lange Kleinarltal, das tief hinein in<br />
die Radstädter Tauern ragt. In seiner Mitte: der Kleinarler<br />
Bach, an dessen Ufer sich ein gemütlicher Radweg in<br />
gemächlicher Steigung hinaufschlängelt – und schnurstracks<br />
zu einem heimlichen Höhepunkt führt: dem<br />
Jägersee im Talschluss auf 1.909 Meter Höhe. Unser<br />
Ziel ist das Gasthaus am Jägersee, das aus der Zeit gefallen<br />
zu sein scheint. Auf seiner Terrasse blicken wir<br />
über den türkisblauen See, über dessen Oberfläche<br />
Nebelschwaden ziehen, um sich kurz darauf in den<br />
Wipfeln der Tannen am Ufer zu verfangen. Es ist magisch.<br />
Heidelbeeren haben Hochsaison, und so kommen<br />
wir natürlich an einem traditionellen Schwarzbeer-<br />
Kaiserschmarrn nicht vorbei. Was sind schon Wallrides<br />
und Jumps im Vergleich zum leckersten Wahrzeichen, das<br />
Österreich zu bieten hat?<br />
24<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
» EIN WUNDERSCHÖNER,<br />
NATURBELASSENER<br />
SINGLETRAIL, DER WIE EIN<br />
BRAUNER TEPPICH DURCH<br />
DIE SATTGRÜNEN HEIDEL-<br />
BEERBÜSCHE ZIRKELT.<br />
DER HIRSCHLEITENTRAIL. «<br />
06<br />
WAGRAIN<br />
KLEINARL<br />
A<br />
2 3<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Wagrain-Kleinarl Tourismus<br />
www.wagrain-kleinarl.at<br />
Alpine Region<br />
Radstädter Tauern<br />
Badegewässer<br />
Wasserwelt Wagrain<br />
Der Hirschleitentrail<br />
Am nächsten Tag fühlen wir uns immer noch<br />
so ausgeruht, als ob der spiegelglatte Jägersee<br />
seine Stimmung auf uns übertragen hätte. Entspannt<br />
starten wir unser Vorhaben für diesen<br />
Tag: den neu eröffneten Hirschleitentrail auszukundschaften.<br />
Die knapp 700 Höhenmeter<br />
sind dank der E-Bikes ein bequemes Unterfangen<br />
– es geht durch dichten Wald und<br />
über Kuhweiden gemächlich bergauf. Bei der<br />
Kleinarler Hütte legen wir Rast ein und lassen<br />
uns mit selbstgemachtem Almkäse verwöhnen.<br />
Knapp 300 Tiefenmeter weiter unten<br />
startet er dann: der Hirschleitentrail – ohne<br />
Jumps, ohne Wallrides ist er ein wunderschöner,<br />
naturbelassener Singletrail, der wie ein<br />
brauner Teppich durch die sattgrünen Heidelbeerbüsche<br />
zirkelt. Im letzten Abschnitt wartet<br />
dann ein regelrechtes Wurzelfeuerwerk, das<br />
vollste Konzentration verlangt. Nur nicht die<br />
Vorderrad-Bremse ziehen auf den nassen<br />
Wurzeln, die eine oder andere vielleicht doch<br />
überspringen – und plötzlich ist es wieder da,<br />
dieses Gefühl von Flow. Der pure Fahrspaß,<br />
bei dem alles andere unwichtig wird. Unten<br />
angekommen sind wir uns sofort einig: Der<br />
Akku reicht noch für eine zweite Abfahrt. Und<br />
eine dritte. Wer braucht da schon einen Lift?<br />
Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Schon von der Theorie gehört, dass alles "Große"<br />
auch im "Kleinen" besteht? Haltet beim nächsten<br />
Moosteppich einmal inne und vergleicht dieses Bild<br />
mit dem, was ihr vor euch seht. 2. Der Jägersee – das<br />
Gasthaus am See scheint aus der Zeit gefallen zu sein.<br />
3. Der Hirschleitentrail ist ein wunderschöner, naturbelassener<br />
Singletrail. 4. Eine spannende Möglichkeit,<br />
die Region um Wagrain-Kleinarl zu erkunden, ist es, den<br />
Spuren des Stoneman Taurista zu folgen.<br />
4<br />
Regionale Küche<br />
Fleischkrapfen mit Sauerkraut<br />
und Kaiserschmarrn<br />
Mitbringsel<br />
Schnaps, regionale Produkte<br />
und heimisches Handwerk<br />
must-see<br />
Regionales Brauchtum wie den<br />
Bauernherbst<br />
must-do<br />
Stoneman Taurista<br />
Einzigartig<br />
Sage vom Lindwurm im Tappenkarsee,<br />
Annemarie Moser-Pröll. Der<br />
Tappenkarsee ist der höchstgelegene<br />
Gebirgssee der Ostalpen und der<br />
größte der Radstädter Tauern – über<br />
1 Kilometer lang und 360 Meter breit<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Team-Works<br />
www.team-works.eu<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°40 "Bad Gastein /<br />
Bad Hofgastein / Dorfgastein"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.654 m<br />
838 m<br />
<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Mai - Okt<br />
200 km<br />
43 Routen<br />
5 km<br />
10 Trails<br />
0<br />
<br />
4<br />
<br />
26<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
25
26<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
ROUTENPLANUNG<br />
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Text Fiola Foley Bild Ross Bell Photography, Aviemore, Schottland<br />
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RATGEBER / KOMOOT<br />
27
1<br />
200 KM<br />
MÜNCHEN<br />
200 KM<br />
INNSBRUCK<br />
80 KM<br />
SALZBURG<br />
FLACHAU<br />
Mountainbike und Riesenslalom<br />
Gleißendes Flutlicht taucht den Zielhang der legendären<br />
Hermann-Maier-Weltcupstrecke in eine abgefahrene Atmosphäre. Im<br />
Steilhang kraxeln hunderte Zuschauer umher, um den besten Blick auf<br />
die Athleten zu erhaschen. Wie am laufenden Band rauschen die wagehalsigen<br />
Rennfahrer um die Stangen und Tore der Riesentorlauf-Abfahrt.<br />
Ihre Blicke sind hochkonzentriert. Hin und wieder huscht ein<br />
Lächeln über die angespannten Gesichter, wenn sie unter den anfeuernden<br />
Rufen bekannte Stimmen erkennen. Die Stimmung entlang der<br />
Strecke könnte fantastischer kaum sein, ruft mir mein Kumpel Benedikt<br />
euphorisch zu, der hautnah im Geschehen ist. Nein! Es ist nicht Winter<br />
und wir befinden uns nicht beim alljährlichen Audi FIS Skiweltcup Damen<br />
Nachtslalom. Hier an der Hermann Maier-Weltcupstrecke befindet<br />
sich das spektakuläre Herzstück der Bike Night Flachau.<br />
Bike Night Flachau<br />
Das Rundstreckenrennen ist mit seinem einzigartigen Rennformat an<br />
die Formel 1 angelegt und fordert den Bikern auf einem selektiven 4,5<br />
Kilometer langen und 200 Höhenmeter zählenden Rundkurs einiges<br />
ab, bietet dabei den tausenden begeisterten Zuschauern entlang der<br />
Strecke höchste Spannung und spektakuläre Rennmomente. Nach<br />
einem kräftezehrenden Anstieg ist der Downhill durch den Riesenslalom<br />
das Highlight der Strecke und macht die Bike Night Flachau zu<br />
einem der außergewöhnlichsten Mountainbike-Marathons in Europa.<br />
Wem der Einzelkampf zu heftig ist, sucht sich einen Teampartner für<br />
die Staffel. Nach zwei Stunden Renndauer ist Schluss. Wer danach<br />
die meisten gefahrenen Runden vorzuweisen hat, bekommt, neben<br />
Ruhm und Ehre, die Siegerschärpe umgehängt und ein beachtliches<br />
Taschengeld dazu. Bei der Sommerparty in der Open Air-Lounge wird<br />
schließlich gemeinsam auf den sportlichen Erfolg angestoßen. Und wer<br />
vorher noch nicht zur Hochform aufgelaufen war, kann hier nochmal<br />
alles geben. Die Gaudi liegt den Flachauern im Blut und beim Feiern<br />
macht ihnen so schnell keiner was vor.<br />
Stoneman Taurista<br />
Das Kontrastprogramm zur Bike Night bietet seit 2018 der „Stoneman<br />
Taurista“. Die 123 Kilometer und 4.500 Höhenmeter umfassende Tour<br />
verbindet die spannendsten Mountainbike-Erlebnisse der Salzburger<br />
Sportwelt zu einem Abenteuer, das im Lebenslauf eines Tourenbikers<br />
nicht fehlen sollte. In einem, zwei oder drei Tagen gilt es die abwechslungsreiche<br />
Strecke zu bezwingen, um schließlich eine der begehrten<br />
Stoneman-Trophäen in den Händen halten zu können. Wir haben es<br />
28<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
Rupert Pichler von der Fun & Pro Sport- und Bike-Academy in Flachau<br />
zu unserer Frage, wo sein Lieblingsplatz mit dem Bike zu finden sei:<br />
In Flachau sind alle Plätze Lieblingsplätze. Wenn ich wenig Zeit habe,<br />
dann fahre ich auf das Grießenkareck mit Blick über das Ennstal. Meine<br />
Lieblingsstrecke ist die Frauenalmrunde. Sie ist anspruchsvoll im Aufstieg,<br />
bietet ein herrliches Panorama und ist gespickt mit ein paar sehr feinen<br />
Trails. Auf der Frauenalm bei Gabi gibt es den besten selbstgemachten<br />
Käse weit und breit. Auf der Schüttalm, mit phantastischem Blick auf die<br />
Ennskraxn, laden bequeme Liegen zum Relaxen und die sehr gute Hausmannskost<br />
zum Essen ein – die Spinatknödel sind ausgezeichnet.<br />
07<br />
FLACHAU<br />
A<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Flachau Tourismus<br />
www.flachau.com<br />
Alpine Region<br />
Radstädter Tauern<br />
Badegewässer<br />
Badesee Flachauwinkl,<br />
Badesee Reitdorf<br />
3<br />
Regionale Küche<br />
Selbstgemachte Kaiserschmarrn,<br />
Kasnocken, Almjause. z.B. auf der<br />
Hofalm.<br />
ausprobiert und die Empfehlung kommt einer Herzensangelegenheit<br />
gleich! Der „Stoneman Taurista“ hält das bereit, was man sich von einem<br />
ausgewachsen Alpencross erwarten würde: spannende Trails – im<br />
Bikepark Wagrain – kräftezehrende Anstiege zu Panorama-Ausblicken,<br />
die sprachlos machen – das Grießenkareck und das 360 Grad-Alpenpanorama<br />
am Rossbrand Plateau – Demut lehrende Pässe – der alpine<br />
Steig von der Oberhütte zur Seekarscharte – jede Einkehr ein kulinarisches<br />
Fest – Hofalm, Edelweiß-Alm, Radstädter Hütte, Vögeialm,<br />
Sattelbauer und so einige mehr und schließlich Begegnungen mit aufgeschlossenen,<br />
interessierten Menschen – überall!<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />
2<br />
Bild: 1. Lässige Trails um Flachau finden sich reichlich, ob vom Grießenkareck nach<br />
Wagrain oder wie hier vom Rossbrand ins Ennstal. 2. Eine Tagestour zum nahen<br />
360°-Panoramaberg Rossbrand bei Radstadt ist nicht nur als Teil des Stoneman<br />
Taurista ein lohnendes Tourenziel. 3. Stempeln für die Stoneman Trophäe. 4. Bike Night<br />
Rennteilnehmer Benedikt begeistert: „Sowohl die Spitzkehren auf halber Strecke der<br />
Abfahrt als auch die Fahrt über zwei tückische Holzbrücken gestalteten das Rennen für<br />
die Biker sehr bunt. Die Stimmung war ausgezeichnet! Besonders in der Zielarea und<br />
zu Beginn des Anstiegs wurden wir durch die Zuschauer unheimlich gut unterstützt.“<br />
4<br />
Mitbringsel<br />
Latschenkiefer als Öl oder Balsam<br />
Veranstaltungen<br />
Bike Night Flachau 9. - 11.08.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Panorama am Grießenkar, beim<br />
Sattelbauer und am Hochgründeck<br />
must-do<br />
Stoneman Taurista<br />
www.flachau.com/stoneman<br />
Einzigartig<br />
Faulkogel – um diesen 2.654 Meter<br />
hohen Berg zu bezwingen, darf man<br />
keinesfalls "faul" sein. Sein Spitzname<br />
ist Matterhorn von Flachau.<br />
Bei der Mountainbiketour<br />
Marbachalm hat man einenen<br />
genialen Ausblick auf den Faulkogel.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Fun & Pro<br />
www.fun-pro.com<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°31 "Radstadt,<br />
Schladming, Flachau"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.700 m<br />
900 m<br />
<br />
XC Race<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Mai - Sep<br />
530 km<br />
45 Routen<br />
25 km<br />
4 Trails<br />
1<br />
<br />
20<br />
<br />
30<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
29
1<br />
20 KM<br />
SALZBURG<br />
150 KM<br />
MÜNCHEN<br />
190 KM<br />
INNSBRUCK<br />
TENNENGAU<br />
Nur wenige Kilometer von der Stadt Salzburg entfernt<br />
und am Fuße des Dachsteins befindet sich die Genuss-<br />
& ErlebnisRegion Tennengau. Über 700 Kilometer Mountainbike-Strecken<br />
laden dazu ein, die Region zwischen<br />
Salzach- und Lammertal zu erkunden – und dabei<br />
Gewohntes hinter sich zu lassen.<br />
Eine andere Welt – gleich um die Ecke<br />
Wie weit muss man eigentlich fahren, um zu reisen?<br />
Manchmal reichen schon ein paar Stunden im Auto oder<br />
Zug, um in fremde Welten einzutauchen. Es gibt Orte, in<br />
denen sich irgendwie alles anders anfühlt: die Natur wilder,<br />
der Wald verwunschener, die Berge höher, die Luft reiner,<br />
der Geschmack intensiver. Der Tennengau ist so ein Ort,<br />
oder besser gesagt: eine ganze Region. Vierzehn Gemeinden,<br />
die trotz ihrer zentralen Lage das Gefühl einer Reise<br />
weit weg vom Alltag vermitteln.<br />
Das liegt zum einen an der Tradition, die man schmecken<br />
kann: Viel altes Brauchtum hat sich im Tennengau<br />
erhalten; es gibt zahlreiche Manufakturen, die vom Almkäse<br />
bis zum Edelbrand viele Produkte in alter Handwerkskunst<br />
herstellen und zum Verköstigen einladen.<br />
Zum anderen ist da die Landschaft: Lässt man die<br />
almenreiche Osthorngruppe im Norden hinter sich,<br />
türmt sich schon bald das beeindruckende, schroffe<br />
Karstmassiv des Tennengebirges vor einem auf. Das sich<br />
immer enger windende Lammertal führt direkt ins Herz<br />
ursprünglicher Natur – und zu über 20 Mountainbike-<br />
Strecken, die darauf warten, unter die Stollen genommen<br />
zu werden.<br />
Mit dem Bike auf die Alm<br />
Es gibt wohl Weniges, worüber sich Mountainbiker aller<br />
Couleur so einig sind wie darüber, dass zu einer anstrengenden<br />
Tour eines unbedingt dazu gehört: eine ordentliche<br />
Einkehr. Eine zünftige Jause, bestehend aus Speck, Wurst,<br />
Käse, einer Buttermilch oder einer Hollerschorle – Almen mit<br />
ihrem über Jahrhunderte überlieferten Handwerk, das bis<br />
30<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
heute gepflegt wird, gehören auf die Must-Do-<br />
Liste aller Tourenliebhaber. Viele der Almen im<br />
Tennengau schmiegen sich weit oben an<br />
die Flanken der teilweise über 2.000 Meter<br />
hohen Berge und waren so bisher vor allem<br />
ambitionierten Bikern vorbehalten. Dank<br />
E-Bikes lassen sich die Strecken nun auch<br />
gemütlicher zurücklegen. Wir nehmen uns<br />
an einem Sommertag die Karalm vor: Meter<br />
um Meter steigt der Waldweg an und lässt<br />
hinter jeder Kurve bereits das beeindruckende<br />
Panorama erahnen. Plötzlich öffnet sich eine<br />
Lichtung und gibt den Blick frei. Mit seiner<br />
ganzen Pracht breitet sich vor uns ein grauer,<br />
zerklüfteterer Bergkamm aus, der sich massig<br />
und unverhohlen bedeutsam vom satten Grün<br />
der saftigen Almwiesen abhebt. Beim wohlverdienten<br />
Mittagessen ist es fast, als ob man die<br />
Schönheit der Natur schmecken könnte.<br />
„Da schmeckt man die Natur“<br />
Dass dem tatsächlich so ist, bestätigt<br />
Georg Bergschober, Wirt und Hausherr des<br />
Dolomitenhofes in Annaberg. Nicht nur seine<br />
Gäste sind Mountainbiker; er selbst macht sich<br />
regelmäßig auf den Weg nach oben – am<br />
liebsten auf dem E-Bike. Schon als Kind half<br />
er seiner Tante bei der Arbeit, die als Sennerin<br />
auf der Loseggalm lebte. Seine Tante betreibt<br />
die Alm zwar nicht mehr, die traditionellen<br />
Süß- und Sauerkäsesorten kann man dort aber<br />
bis heute genießen.<br />
Jede Alm, jeder Hof hat seine eigenen<br />
Rezepturen, so bekommt jeder Käse<br />
eine andere Note – „da schmeckt man<br />
die Natur“, schwärmt Bergschober. Auch<br />
zur Loseggalm führt heute eine Mountainbike-Route.<br />
Und damit die auch wirklich jeder<br />
selbst zurücklegen kann, gibt es für die<br />
Gäste der Hotels in Annaberg-Lungötz<br />
eine gratis Fahrtechnik-Stunde auf dem<br />
E-Bike, Leihbike inklusive. Der Entdeckung<br />
des Tennengaus mit dem E-Bike steht dann<br />
nichts mehr im Wege. Über Almen, entlang der<br />
rauschenden Lammer, zu Ausflugszielen wie<br />
dem Lammertaler Urwald oder zur tief eingeschnittenen<br />
Lammerklamm – an solche Orte<br />
lässt sich wahrhaft reisen.<br />
Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. & 2. Auf dem Weg zu Karalm zeigt sich das<br />
Tennengebirge in seiner vollen Pracht 3. Prost! Eine<br />
Almjause verdient man sich auch auf E-Mountainbikes.<br />
4. Nur ein Steinwurf von Salzburg entfernt fühlt man<br />
sich – hoch über Annaberg – trotzdem ganz weit weg.<br />
HOTELTIPP<br />
SALZBURGER DOLOMITENHOF ***<br />
Familiär geführt in zauberhafter<br />
Natur am Fuße der Bischofsmütze.<br />
www.dolomitenhof.at<br />
Tel.: + 43 6463 / 8139<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Gästeservice Tennengau<br />
www.tennnengau.com<br />
Alpine Region<br />
Tennengebirge<br />
Badegewässer<br />
Wiestalstausee in Adnet, Naturbadanlage<br />
Annaberg-Lungötz,<br />
Freibad Schloss Wiespachin Hallein,<br />
Bürgerausee in Kuchl, Wasserpark<br />
in Russbach mit Kanustrecke &<br />
Naturteich, Harbergsee in Scheffau,<br />
Seepark mit Rutsche in St. Martin<br />
08<br />
TENNENGAU<br />
A<br />
Regionale Küche<br />
Tennengauer Alm-Käse<br />
Mitbringsel<br />
Salz von den Salzwelten in<br />
Hallein-Bad Dürrnberg<br />
must-see<br />
Sonnenuntergang am Mahdriedl<br />
3.000 m<br />
450 m<br />
<br />
E-Bike<br />
Kultur<br />
Kulinarik<br />
2 3<br />
4<br />
must-do<br />
Käsejause auf der Loseggalm<br />
mit Blick auf Gosaukamm und<br />
Bischofsmütze<br />
Einzigartig<br />
Annaberg: Heimatgemeinde<br />
von Skistar Marcel Hirscher<br />
Mai - Okt<br />
700 km<br />
20 Routen<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Freeride Alpin<br />
www.freeride-alpin.at<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°15 "Tennengebirge,<br />
Hochkönig"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
0 km<br />
0 Trails<br />
0<br />
<br />
9<br />
<br />
15<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
31
GASTEINERTAL<br />
215 KM<br />
MÜNCHEN<br />
180 KM<br />
INNSBRUCK<br />
90 KM<br />
SALZBURG<br />
Ich lasse mich im heißen Thermalwasser der Gasteiner<br />
Alpentherme treiben, der Wasserdampf steigt um uns herum<br />
in den trüben Himmel eines verregneten Sommertages<br />
empor. Im Gesicht prickelt die kalte Luft auf der Haut. Vom<br />
Kräuter- bis zum Bieraufguss haben wir unsere vom Biken<br />
ausgezehrten Körper verwöhnt, aus unterschiedlichen Heilquellen<br />
getrunken, in Wasserbetten gedöst. Hier im Außenbereich<br />
der Therme tauchen wir nun in das berühmte<br />
Gasteiner Thermalwasser ein. Wer vom gesunden Wasser<br />
nicht genug haben kann, dem seien die Kurwannenbäder<br />
mit dem radioaktiven Radon in den Kurzentren oder Hotels<br />
oder eine Einfahrt in den Gasteiner Heilstollen empfohlen.<br />
Bereits seit dem Mittelalter schätzen Menschen die wohltuende<br />
Wirkung des Wassers, erste Zeugnisse über seinen<br />
medizinischen Nutzen stammen aus dem Jahr 1350. Während<br />
früher das Wasser in großen Bottichen auf Pferdekutschen<br />
zu den Unterkünften gebracht wurde, haben wir es<br />
heute einfacher und können unseren Wellness-Tag in der<br />
großzügigen, modernen Anlage verbringen. Hier sind Spaßbad<br />
mit Rutschen (Freefall-Rutsche mit Zeitmessung inklusive!),<br />
Saunalandschaft und Thermalbad vereint. Doch das<br />
Highlight ist der Thermalwasserbadesee mit heißem Wasser<br />
im Freien. Hier lässt es sich tiefenentspannt auf das Gasteiner<br />
Bergpanorama blicken, das in Wolken gehüllt daran<br />
erinnert, dass auch alles ganz anders sein kann.<br />
Nieselregen und Kälte<br />
Zehn Stunden früher am Tag: Kalter Nieselregen schlägt uns<br />
ins Gesicht. Trotz schlechter Wetterprognosen brachen wir<br />
um fünf Uhr morgens auf, in der Hoffnung, auf dem Gipfel<br />
des Wetterkreuzes wenigstens ein paar Sonnenaufgangsstrahlen<br />
und damit gute Fotos einfangen zu können. Da<br />
stehen wir nun, durchgefroren im Regen auf dem Gipfel. Geknickt<br />
treten wir die Abfahrt an. Während ich noch über die<br />
unmenschliche Uhrzeit fluche, bei der wir eigentlich noch<br />
gemütlich im Bett hätten liegen können, taucht hinter der<br />
nächsten Kurve die Biberalm auf und lockt uns mit einem<br />
Dach zum Unterstellen an. Es ist kurz nach sechs und Biker<br />
sind wahrscheinlich das Letzte, womit die Almleute gerechnet<br />
hätten. Wir dagegen sind überrascht über den Betrieb,<br />
der hier bereits herrscht. Senner und Wirt sind hochmunter<br />
und zeigen uns die Käsekammer, in der die kostbaren<br />
Laibe, Früchte schweißtreibender Plackerei, vor sich hin<br />
reifen. Gegen ihre harte Arbeit sieht unser frühmorgendliches<br />
Fotoshooting auf einmal ganz schön weich aus. Auch<br />
wenn der technische Fortschritt manche Arbeitsschritte<br />
auf der Alm vereinfacht hat – vieles wird hier noch wie vor<br />
Jahrhunderten verrichtet. Besonders auf den sogenannten<br />
Käse- oder Senneralmen, auf denen die Milch der dort gehaltenen<br />
Kühe direkt weiterverarbeitet wird, ist der Arbeitsaufwand<br />
für ihre Betreiber enorm. Zweimal am Tag melken,<br />
die Butter- und Käseproduktion in Handarbeit, die Pflege<br />
des Viehs und alle weiteren Arbeiten um das Haus füllen<br />
den Tag restlos aus. Auf einmal ist die Kälte gar nicht mehr<br />
so unerträglich und die Müdigkeit halb so wild – angespornt<br />
von so viel Tatkraft wird die Abfahrt doch noch zu einem<br />
Highlight.<br />
In Bike-Gastein<br />
Die Biberalm ist, allerdings zu humaneren Uhrzeiten,<br />
auch das Ziel einer Tour, die Andrea Eckschlager ihren<br />
Gästen bietet. Die sportliche junge Frau empfängt uns im<br />
Bike-Gastein, dem Fahrradladen, den ihr Vater bereits seit<br />
1975 betreibt. Neben Verkauf und Reparatur bieten die<br />
beiden auch eine große Flotte an Leihbikes an. Andrea war<br />
schon auf der halben Welt biken und neben einer Karriere<br />
als Snowboarderin hat sie auch Guiding-Erfahrungen auf<br />
La Palma gesammelt – dennoch hat es sie nun zurück ins<br />
Gasteiner Tal und den Laden ihres Vaters verschlagen, um<br />
die gesammelten Erfahrungen in der Heimat umzusetzen.<br />
Hier bietet sie ein umfangreiches Touren- und Fahrtechnikprogramm<br />
an. Für Einsteiger gibt es Trekkingtouren,<br />
für die Geübten eine Bike- and Hike-Kombination, bei der<br />
beim Erklimmen des höchsten Grasbergs Europas, dem<br />
Gamskarkogel, 2.000 Höhenmeter überwunden werden.<br />
Unterwegs kann auf einer Hütte übernachtet werden, „bei<br />
traumhaften Sonnenauf- und -untergängen“, schwärmt<br />
Andrea.<br />
Text Norman Bielig Bild David Schultheiß<br />
Bild: 1. Das Gasteinertal ist nicht erst seit kurzem Ziel von Bikern. 2. Zwei<br />
Generationen unter einem Dach: Andrea managt das Tourenangebot und<br />
den Bike Shop, der Vater betreibt diesen seit 1975. 3. Die Biberalm in den<br />
frühen Morgenstunden. 4. Auch die Pferde auf der Biberalm trotzen den<br />
Wetterbedingungen.<br />
32<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
09<br />
GASTEINERTAL<br />
A<br />
INFORMATIONEN<br />
1 2<br />
Destination<br />
Gasteinertal Tourismus GmbH<br />
Bad Gastein, Bad Hofgastein,<br />
Dorfgastein<br />
www.gastein.com<br />
Alpine Region<br />
Hohe Tauern<br />
(Ankogel- und Goldberggruppe)<br />
Badegewässer<br />
Alpentherme, Felsentherme,<br />
Reedsee, Gasteiner Badesee<br />
Regionale Küche<br />
Pongauer Blattlkrapfen mit<br />
Sauerkraut<br />
Mitbringsel<br />
Zirbenschnaps<br />
must-see<br />
Stubnerkogel: Hängebrücke und<br />
Aussichtsplattformen, Nationalpark<br />
Hohe Tauern, Gasteiner Heilstollen<br />
must-do<br />
Bike & Hike zum Gamskarkogel,<br />
Bertahof Trail<br />
2.686 m<br />
812 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
XC Race<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
4<br />
3<br />
Einzigartig<br />
Bereits um 1700 v. Chr. siedelten<br />
Menschen im Salzburger Land<br />
in die Höhen über und betrieben<br />
Almwirtschaft.<br />
Die Gasteiner Quelle ist bereits<br />
im 12. Jh. in einem Minnelied<br />
dokumentiert.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Bike-Gastein<br />
www.bike-gastein.at<br />
Apr - Okt<br />
125 km<br />
18 Routen<br />
1,4 km<br />
1 Trail<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°40, "Bad Gastein / Bad<br />
Hofgastein / Dorfgastein"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
1<br />
<br />
2<br />
<br />
12<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
33
HANDEL IM WANDEL<br />
„Als einheimisches Traditionsunternehmen sehen wir eine mittel- und<br />
langfristige Verantwortung unseren Mitarbeitern wie unseren Kunden<br />
gegenüber. Nur wenn unsere Kunden sich bei uns wohl und<br />
exzellent beraten fühlen, die Atmosphäre in unseren Häusern Lust<br />
auf Sport macht, werden wir unverändert erfolgreich bleiben“, ist<br />
Gigasport Einkaufsleiter Tobias Bachlechner überzeugt. Unser <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong><br />
Magazin-Vertriebspartner mit bedingungslosem Premiumanspruch<br />
in Angebot und Service, ebenso wie mit Innovationsgeist zum Topplayer<br />
im österreichischen Sporthandel auszubauen, das sei, betont Marketing-Leiter<br />
Florian Obergruber, "eine ganz gewaltige Team-Leistung aller<br />
Mitarbeitenden von Gigasport." 'We are family' ist bei Gigasport kein<br />
leeres Versprechen – auch weil sich das Sporthaus als einziges der "Big<br />
Five" nach wie vor in österreichischem Familienbesitz befi ndet.<br />
Am Anfang stand die Tradition<br />
Dem Sport eine ganze Etage eines großen Handelsunternehmens zu<br />
widmen, diese Idee war 1973 neu. Das Kaufhaus Kastner & Öhler war<br />
(und ist bis heute) eine historische Institution im Herzen von Graz.<br />
Sportgeräte wurden bis 1973 lediglich im damals beliebten Katalogversand<br />
mitvertrieben. Die Möglichkeit, sie vor dem Kauf auch in die Hand<br />
nehmen zu können, sich von Experten beraten zu lassen, war damals<br />
schon einer der Hauptgedanken hinter dem „Sporthaus“. Ein Gedanke,<br />
der sich als „am Puls der Zeit“ erwies – Erfolg stellte sich rasch ein.<br />
1994 ging aus dem „Kastner & Öhler Sporthaus“ die Marke Gigasport<br />
hervor. 2001 erfolgte ein Meilenstein – der Ausbau zum größten Sporthandelshaus<br />
in Österreich, samt Erlebnisareal mit Felsen, einem Wasserfall,<br />
Laufbahnen oder einer Almhütte zum Rasten. Seit 2014 betreibt<br />
Gigasport neben seinen mittlerweile 16 Filialen auch einen Online-Shop<br />
und bietet mit „Click & Collect“ die Lieferung nicht nur nach Hause,<br />
sondern auch in die Filialen an. Somit kann der gewohnte Service nach<br />
wie vor in Anspruch genommen werden.<br />
Maßgeschneiderte Produkte<br />
Customizing? Davon spricht man, wenn Sportgeräte individuell auf einen<br />
Sportler abgestimmt werden. Eine hochwertige technische Ausstattung<br />
und gut geschulte Mitarbeiter sind dafür Grundvoraussetzungen.<br />
Neben Bikefi tting ist auch Bootfi tting ein Paradebeispiel dafür – das<br />
Anpassen von Skischuhen an die individuelle Fußform. Gemeinsam<br />
mit den darauf spezialisierten Topmarken bietet Gigasport seit Winter<br />
2014/15 erstmals eigene Bootfi tting-Areas in seinen Filialen an.<br />
Oder: Ski lassen sich durch die Wahl einer bestimmten Skibindung<br />
auf spezifische Einsatzzwecke und Sportlertypen maßschneidern.<br />
Die idealen Laufschuhe werden per Foot Scan bzw. Laufbandanalyse<br />
ermittelt – zahlreiche weitere Beispiele könnten angeführt werden. „Wer<br />
sich bei Gigasport für den Sport rüstet, wird vor und nach dem Kauf mit<br />
Serviceangeboten wie Gratis-Erstservice bei Rädern, verschiedensten<br />
Montage- und Lieferservices, einen Änderungsservice u.v.m. begleitet.<br />
Damit die Freude am Gerät wirklich ein Produktleben lang anhält“, verspricht<br />
Manfred Haas, Filialleiter von Gigasport Graz.<br />
www.gigasport.at<br />
Bild Giga Sport<br />
» UNSERE MITARBEITER SIND DURCH DIE BANK SELBST<br />
BEGEISTERTE SPORTLER*INNEN, DIE IHR HOBBY ZUM BERUF<br />
GEMACHT HABEN. WIR SCHULEN SIE INTENSIV UND STELLEN<br />
STÄNDIG MATERIALNEUHEITEN ZUM TESTEN BEREIT. «<br />
Manfred Haas, Filialleiter des Gigasport-Flagshipstores in Graz<br />
» WAS IMMER DER MARKT AN INNOVATIONEN UND<br />
NEUHEITEN BIETET – UNSERE KUNDEN SIND AM PULS<br />
DER ZEIT. GLEICHZEITIG DÜRFEN DIE BASICS UND<br />
DAUERBRENNER IM SORTIMENT NICHT ZU KURZ KOMMEN. «<br />
Tobias Bachlechner, Gigasport-Einkaufsleiter<br />
34<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
UPHILL FLOW<br />
4 Tipps für maximalen Fahrspaß<br />
Sicher kennen ihn viele von euch: den ganz besonderen Augenblick<br />
beim Mountainbiken – den Moment, in dem man eins mit der Natur<br />
ist und einfach nur den Trail genießt. Wie ihr mit dem E-Mountainbike<br />
auch im Uphill in den Flow kommt, zeigen euch die E-Bike-Experten<br />
von Bosch in vier Videos. Den Flow gibt’s nur bergab? Wenn ihr auch<br />
auf dem Weg nach oben ein einzigartiges Fahrgefühl erleben wollt,<br />
bringt euch das E-Mountainbike auf Touren. Durch das Zusammenspiel<br />
von Muskelkraft und elektrischer Power könnt ihr euer Leistungslimit<br />
nach oben verschieben – und sportliches Biken ganz neu kennenlernen.<br />
Hier unsere Tipps für euch, wie ihr mit dem E-Bike technisch anspruchsvolle<br />
Passagen sicher und mit Spaß meistert:<br />
1. Dosierte Kraft einsetzen<br />
Der Turbo-Modus in Kombination mit einem kleinen Gang ist nicht immer<br />
die beste Wahl, wenn es steil bergauf geht. Denn auf losem Untergrund<br />
mit Schotter dreht das Hinterrad schnell durch. Deshalb Vorsicht<br />
– und lieber ein oder zwei Unterstützungsstufen runterschalten. Geht<br />
es lange steil bergauf und seid ihr auf einem griffi gen Belag wie festem<br />
Lehmboden unterwegs, ab in den Turbo.<br />
2. Eure beste Seite nutzen<br />
Um scheinbar schwerelos über Steinstufen bergauf zu fahren, ist ein<br />
ordentliches Pedal-Management unverzichtbar. Technisch anspruchsvolle<br />
Passagen lassen sich am besten bewältigen, wenn der „richtige<br />
Fuß“ vorne steht. Wie ihr den herausfi ndet? Stellt euch parallel in<br />
der Ebene auf die Pedale. Euer „besserer Fuß“ steht dann vorne, der<br />
„schlechtere“ hinten. Auch der Gang muss stimmen: Zum Üben empfi<br />
ehlt sich eine Übersetzung, bei der ihr mit einer halben Pedalumdrehung<br />
circa eine Radlänge zurücklegt.<br />
3. Geschwindigkeit in der Kurve kontrollieren<br />
Langsam rein – und in der Kurvenmitte wieder beschleunigen. Was<br />
beim Autofahren gilt, funktioniert auch mit dem E-MTB, um in den Flow<br />
zu kommen. Zuerst den Fuß, der sich in der Kurve außen befi ndet, voll<br />
belasten. Am Kurvenausgang müsst ihr euer E-Bike wieder aufrichten<br />
und mit Motor-Speed aus der Kurve fahren. Das gelingt am besten im<br />
Turbo-Modus in einem möglichst hohen Gang.<br />
4. Anfahren am Berg<br />
Schaltet am Berg ein, zwei Gänge höher als mit einem Bike ohne<br />
Elektroantrieb. Am besten eine Unterstützungsstufe im unteren oder<br />
mittleren Bereich wählen. Haltet euer E-Mountainbike dabei etwas<br />
schräg. Der obere Fuß sollte am Boden sein und das bergab geneigte<br />
Pedal in die Zwei Uhr-Position gebracht werden – und los geht’s in den<br />
Uphill Flow!<br />
Hier das Video zur grauen Theorie: www.bosch-ebike.de/bikingguide<br />
Text Bosch Bild Bosch / Stefan Schopf<br />
RATGEBER / UPHILL FLOW<br />
35
415 KM<br />
SALZBURG<br />
205 KM<br />
MÜNCHEN<br />
120 KM<br />
INNSBRUCK<br />
GROSSARLTAL<br />
„Willkommen im Bergsteigerdorf Hüttschlag“ begrüßt uns<br />
ein Schild wenige Kilometer hinter Grossarl. Bergsteigerdorf<br />
– ich muss an alte Schwarzweißbilder von den Alpinisten<br />
der ersten Stunde denken, von Männern in schweren Bergschuhen<br />
und dicken Mänteln, ausgerüstet mit Eispickeln<br />
und Seilen aus Hanf.<br />
Prädikat „Bergsteigerdorf“<br />
Bei der Ankunft im Dorfkern werden die Bilder charmante<br />
Realität. Der Alpenverein hat 26 Gemeinden und Talschaften<br />
das Prädikat „Bergsteigerdorf“ verliehen und dabei strenge<br />
Kriterien walten lassen. Die Förderung eines nachhaltigen<br />
Tourismus' im Einklang mit der Natur, gelebte Traditionen,<br />
ein bedeutendes Höhenprofil und eine starke Alpinkompetenz<br />
gehören zu den Voraussetzungen. Der Gedanke, diese<br />
Eigenschaften besonders hervorzuheben und zu schützen,<br />
leuchtet uns sofort ein. In einem Bergsteigerdorf wird man<br />
keine Bettenburgen, keinen Massentourismus, nicht einmal<br />
Liftanlagen finden. Ein perfekter Wegweiser für alle, die, mit<br />
Bike, Klettergurt oder Wanderschuhen ausgerüstet, die Abgeschiedenheit<br />
in den Bergen suchen.<br />
Perfekte Bergidylle im Tal der Almen<br />
Auch wenn das Angebot an geführten Bergtouren groß ist,<br />
es mehrere Kletterrouten und -steige gibt – unsere Wahl<br />
fällt natürlich auf das Bike. Immerhin, wer die Abwechslung<br />
bewusst sucht oder mit Kletterfreunden reist, hätte im<br />
Grossarltal den perfekten Kompromiss gefunden – für uns<br />
Gleichgesinnte jedoch erübrigen sich solche Diskussionen,<br />
wir planen gleich zwei Bike-Genusstouren zu den umliegenden<br />
Almen. Wir befinden uns in einem der Tauerntäler,<br />
jene parallel verlaufenden Einschnitte in die Hohen Tauern,<br />
durch die das Gletscher- und Regenwasser des Hochgebirges<br />
in die Saalach abfließt. Je tiefer es ins Tal geht, umso<br />
näher rückt die Grenze des Nationalparks Hohe Tauern und<br />
mit ihm der Talschluss. Die Ausläufer des 2.884 Meter hohen<br />
Keeskogels, höchster Punkt der Gemeinde Hüttschlag,<br />
versperren schließlich jede Weiterfahrt. Ab hier geht es nur<br />
noch für Alpinisten weiter. Uns verschlägt es an die Flanken<br />
des Tals, durch dichten Fichtenwald geht es gemütlich bis<br />
zur Hirschgrubenalm. Die Forststraße lässt uns genügend<br />
Puste, um die Natur um uns herum ausgiebig wahrzunehmen.<br />
Basti ist studierter Forstwirt und kann uns stundenlang<br />
mit seinem Wissen über die Flora der Berge unterhalten. Wir<br />
fallen in einen gemächlichen Trott, in dem wir ganz mit der<br />
Regelmäßigkeit unserer Kurbelumdrehungen verschmelzen.<br />
Fehlt nur noch, dass wir ein Lied anstimmen und uns Fasanenfedern<br />
an die Helme stecken, schießt es mir durch den<br />
Kopf – die Idylle ist einfach zu perfekt. Unter neugierigen Blicken<br />
von den Wandersleuten schieben wir schließlich unsere<br />
Bikes durch das Tor der Alm, es wird gegrüßt, getratscht<br />
und über das Wetter gefachsimpelt. Hier oben versteht<br />
man sich, Unterschiede verschwinden zwischen jenen, die<br />
die Leidenschaft für die Berge teilen. Erst bei Antreten der<br />
Rückreise wird wieder deutlich, was unsere Welten dann<br />
doch trennt: Die bergauf erkämpften 500 Höhenmeter verwandeln<br />
sich nun für uns in reinen Abfahrtsgenuss. Forststraßen<br />
und schmale Wege werden zu unserem Spielplatz.<br />
Wandern macht sicher glücklich, aber ob Wanderer auch bis<br />
über beide Ohren grinsend im Tal ankommen?<br />
Text Hannah Röther Bild David Schultheiß<br />
Bild: 1. Keine Bettenburgen. Kein Massentourismus. Tourismus<br />
im Einklang mit der Natur. Wir genießen die Abgeschiedenheit auf<br />
unseren Bikes im tief in die Tauern eingeschnittenen Großarltal.<br />
2. + 4. Bergromantik pur. Die Hirschgruben-Alm 3. Abfahrtsgenuss.<br />
Fortsstraßen und schmale Wege werden zu unserem Spielplatz.<br />
36<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
10<br />
GROSSARLTAL<br />
INFORMATIONEN<br />
A<br />
Destination<br />
Tourismusverband Großarltal<br />
www.grossarltal.info<br />
Alpine Region<br />
Hohe Tauern<br />
Regionale Küche<br />
„Sauakas“<br />
1<br />
Mitbringsel<br />
Grossarltaler Bergbauernkäse<br />
Veranstaltungen<br />
Mooslehenalm-Challenge<br />
18.08.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Bergsteigerdorf Hüttschlag<br />
must-do<br />
Singletrail Großarltal – 3,3 Kilometer<br />
langer Flow Trail mit einer<br />
Höhendifferenz von 432 Meter<br />
2.884 m<br />
924 m<br />
3<br />
2<br />
4<br />
Einzigartig<br />
Krampus – Früher vertrieben die<br />
grimmigen Gesellen als Begleitung<br />
des Nikolaus böse Geister,<br />
heute erschrecken sie die Leute<br />
und züchtigen ungezogene Kinder.<br />
Alois und Hermann Prommegger aus<br />
Hüttschlag stellen die lebensecht<br />
wirkenden Masken gemeinsam<br />
her. Die furchterregenden Fratzen<br />
erhalten zunächst eine Grundierung,<br />
bis zu 40 Farbschichten und<br />
abschließend eine Schutzschicht.<br />
Pro Jahr fertigen die Gebrüder rund<br />
130 Krampus-Masken an. Zeitaufwand:<br />
60 bis 120 Arbeitsstunden.<br />
Kosten dafür: bis zu 1.400 Euro je<br />
Ausstattung.<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°80 "St. Johann im<br />
Pongau/Salzburger Land"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Mai - Okt<br />
140 km<br />
20 Routen<br />
19 km<br />
4 Trails<br />
2<br />
<br />
1<br />
<br />
21<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
37
HOCHKÖNIG<br />
180 KM<br />
MÜNCHEN<br />
75 KM<br />
SALZBURG<br />
1 2<br />
Der Morgen empfängt uns mit frischer, klarer Landluft. Ich atme tief ein<br />
und spüre ein leichtes Kribbeln im Bauch, als wir hinter uns das imposante,<br />
gezackte Massiv des Steinernen Meers aufragen sehen: Bergvorfreude!<br />
Maria Alm umgarnt uns mit seinen urigen Holzhäusern, mit den<br />
verspielten Fassaden voller Schnitzereien und seinen verwinkelten Straßen.<br />
Im Schatten des spitzen Glockenturmes machen wir uns mit den<br />
hoteleigenen E-Bikes vertraut. Bei der ersten Runde auf dem Parkplatz<br />
erlebe ich das große Überraschungsmoment, das jeden E-Bike-Neuling<br />
bei den ersten Kurbelumdrehungen überkommt und unweigerlich zum<br />
Lachen bringt: Sie fahren sich wie von selbst!<br />
Mit einem entspannten Feeling cruisen wir durch die Dorfgassen zur<br />
Forststraße Richtung Wastlhöhe auf 1.737 Meter. Der Anstieg und<br />
unser Umdenken beginnen. Denn der nun folgende Uphill wäre für<br />
uns zwar nicht zwangsläufig zu einer Tortur geworden, doch fühlt es<br />
sich schon gut an, dass man sich die Kraftreserven für die Abfahrt aufsparen<br />
kann. Kurve reiht sich an Kurve, und ohne E-Bikes wären uns<br />
von dieser Strecke wahrscheinlich vor allem die beachtliche Steigung<br />
in Erinnerung geblieben – weniger das Bilderbuchpanorama, dem wir<br />
staunend unsere volle Aufmerksamkeit widmen. Die letzten Höhenmeter<br />
zum Gipfel führen über einen Singletrail zu einer steilen Weide, und<br />
wecken doch noch unseren Kampfgeist. Wo ohne Unterstützung des<br />
Motors der Vortrieb gefehlt hätte, genügt jetzt eine weitere Kurbelumdrehung,<br />
um die Kiste am Rollen zu halten.<br />
Akkus aufladen<br />
Auf dem Rückweg heißt es: Akkus aufladen, unsere und die der Bikes.<br />
Passend zum Tag der neuen Erfahrungen ist auch die Alm eine Besonderheit:<br />
Die Zachhofalm bietet verschiedene vegane und vegetarische<br />
Gerichte, eine kleine Sensation! Alles ist bio, vieles kommt aus dem<br />
eigenen Kräutergarten der in „Traditioneller Europäischer Heilkunde“<br />
ausgebildeten Almwirtinnen Heidi und Isabella. Neeltje, die bildschöne<br />
holländische Bedienung, serviert uns veganen Gulasch, dazu Heulimonade<br />
und frische Joghurt-Minz-Smoothies. Es schmeckt umwerfend<br />
gut, die neuen Geschmäcker fordern die Sinne und machen richtig<br />
glücklich – die Abkühlung der Füße im eiskalten Teich mit anschließendem<br />
Sonnenbad im liebevoll gestalteten Garten tun ihr Übriges.<br />
Lieblingstrails rund um Maria Alm<br />
Max, bekannt als Bike-Max, hat sich den Nachmittag freigenommen,<br />
um uns seine Lieblingstrails rund um Maria Alm zu zeigen. Neben ausgedehnten<br />
E-Bike-Touren hat die Region Hochkönig auch kilometerlange<br />
Singletrails zu bieten, so sein Versprechen. Für den zugezogenen<br />
Bayern ist Maria Alm die neue Wahlheimat. Seine Begeisterung ist<br />
38<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
HOTELTIPP<br />
HOTEL-GASTHOF NIEDERREITER<br />
Lift und Bike-Trails vor der Tür. Eigene<br />
Konditorei für verwöhnte Biker.<br />
www.niederreiter.com<br />
Tel.: +43 6584 / 7754<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Hochkönig Tourismus GmbH<br />
Maria Alm<br />
www.hochkoenig.at<br />
11<br />
HOCHKÖNIG<br />
A<br />
Alpine Region<br />
Steinernes Meer und Hochkönig<br />
Badegewässer<br />
Schwimmbad in Maria Alm und<br />
Mühlbach<br />
Regionale Küche<br />
Kasnocken, Kaiserschmarrn<br />
Mitbringsel<br />
Highking Gin, Spezialitäten vom<br />
Almer Bauernkorb<br />
ansteckend und seinen Ortskenntnissen überraschen wahrscheinlich<br />
sogar die Alteingesessenen. Und so werden wir über versteckte Trailperlen<br />
geführt, die wir mit Vollgas genießen.<br />
Raum für neue Sichtweisen<br />
Auf den Tag zurückblickend wird mir die heutige Horizonterweiterung<br />
erst richtig bewusst: das E-Biken endlich selbst erfahren und schätzen<br />
gelernt und eine fast vegane Brettljause genossen – ganz schön<br />
hip für österreichische Bergregionen! Ob es an zugezogenen Menschen<br />
wie Max oder Neeltje liegt, die mit ihrer Leidenschaft für die<br />
Hochkönigregion anstecken und dabei frischen Wind in die Gegend<br />
bringen? Oder an den weitläufigen Grasbergen, die sich vor dem Massiv<br />
des Steinernen Meers und des Hochkönigs erstrecken, ohne jemals<br />
durch tiefe Talkessel eingeengt zu werden? Irgendetwas hat die Gegend,<br />
das bei ihren Besuchern Raum für neue Sichtweisen zu schaffen<br />
scheint.<br />
Text Norman Bielig Bild David Schultheiß<br />
Bild: 1. Neben ausgedehnten E-Bike-Touren hat die Region Hochkönig auch kilometerlange<br />
Singletrails zu bieten 2. Was dem Biker seine Hütteneinkehr, das dem E-Biker<br />
seine Ladestation. 3. Der E-Bike-Selbstversuch lässt alte Vorurteile schwinden.<br />
3<br />
Veranstaltungen<br />
Hundstoa Biag di – legendäres<br />
Uphill-Rennen auf den Hundstein<br />
(letztes Wochenende im September)<br />
must-see<br />
das herrliche Bergpanorama des<br />
Hochkönigs<br />
must-do<br />
zahlreichen Hütten & deren Kulinarik<br />
Einzigartig<br />
Die Region Hochkönig gilt nicht umsonst<br />
als kleines E-Bike-Mekka.<br />
Es gibt nicht nur ein riesiges<br />
E-Tourenangebot, sondern auch ein<br />
Tankstellennetz für E-Bikes, das für<br />
alle gängigen Systeme kompatibel<br />
ist. Der ideale Ort also, um alte<br />
Vorurteile gegenüber E-Bikes auf die<br />
Probe zu stellen.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Bike Max, Maria Alm<br />
www.bike-max.at,<br />
Christoph Portenkirchner, Dienten<br />
www.porti-sport.com/porti-sport/<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°15 "Tennengebirge,<br />
Hochkönig"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
1.900 m<br />
802 m<br />
<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Mai - Okt<br />
250 km<br />
35 Routen<br />
8 km<br />
2 Trails<br />
4<br />
<br />
18<br />
<br />
40<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
39
ZELL AM SEE - KAPRUN<br />
145 KM<br />
INNSBRUCK<br />
220 KM<br />
MÜNCHEN<br />
80 KM<br />
SALZBURG<br />
1<br />
40<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
12<br />
2<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Zell am See-Kaprun Tourismus<br />
www.zellamsee-kaprun.com<br />
ZELL AM SEE<br />
KAPRUN<br />
A<br />
Das Kitzsteinhorn mit seinem Gletscher ist ein<br />
weltberühmter Wintersport-Berg. Dass sich dort<br />
auch erstklassige Trails verbergen, ist noch fast<br />
ein Geheimtipp.<br />
„Nur noch einen Moment“, rufe ich meinem<br />
Freund zu, der jetzt endlich los will. Wir sind auf<br />
der Aussichtsplattform am Gipfel des Kitzsteinhorns<br />
in 3.029 Metern Höhe und ich kann mich<br />
einfach nicht losreißen. Wie angewurzelt stehe<br />
ich am Gelände und staune. Einfach nur sehen<br />
– das kann ich hier oben stundenlang. Der Blick<br />
schweift tief in die Hohen Tauern hinein, wo<br />
dank des Nationalparks keine Spuren menschlicher<br />
Besiedlung die Unberührtheit der Bergwelt<br />
stören. So müssen sich Bergsteiger auf dem<br />
Dach der Welt fühlen. Na gut, die Hohen Tauern<br />
sind nicht der Himalaya, und dennoch – diese<br />
Höhe ist selbst für die Alpen besonders. Man<br />
steht nicht alle Tage so weit oben, dass selbst<br />
im Sommer der Schnee in der Sonne glitzert<br />
und sich die Luft bereits ungewohnt dünn in der<br />
Lunge anfühlt. Um sich einfach mal wieder der<br />
Schönheit der Welt bewusst zu werden, reicht<br />
es, auf einen hohen Berg zu steigen.<br />
Damit kann ich meinem Freund aber gerade<br />
nicht kommen. Schließlich sind wir nicht<br />
wegen der Romantik hier, sondern um zu biken.<br />
Unsere E-MTBs warten unten beim Alpincenter,<br />
wo wir die Gipfelbahn genommen haben.<br />
Während wir uns mit Aussicht und Schokoriegeln<br />
füttern, dürfen sie an der Ladestation ihre<br />
Akkus füllen. Denn die sind nach unserem Uphill<br />
restlos leer: 1.259 Höhenmeter haben wir<br />
von unserem Hotel, dem Kaprunerhof, bis zum<br />
Alpincenter zurückgelegt. Wir hätten auch die<br />
Gondel nehmen können, aber für epische Anstiege<br />
durch die faszinierende Landschaft wurden<br />
E-MTBs schließlich erfunden. Und dank<br />
der Ladestation können wir sicher gehen, auch<br />
noch die Gegenanstiege bei der Abfahrt meistern<br />
zu können.<br />
Ein filmreifes Trail-Trio<br />
Beim Alpincenter startet der hochalpine<br />
Geißstein-Trail. Er ist überwiegend naturbelassen<br />
und schlängelt sich verspielt durch die<br />
vom Gletscher geschliffenen Steinformationen.<br />
Flowige Kurven vor dem imposanten Geißstein<br />
– es wirkt fast ein bisschen wie in einem dieser<br />
Mountainbike-Filme, die doch immer am anderen<br />
Ende der Welt gedreht werden. Angespornt<br />
durch die filmreife Kulisse wachsen wir über<br />
uns hinaus, jagen uns gegenseitig hinunter und<br />
feuern uns immer wieder an.<br />
Bei der Mittelstation warten nun zwei<br />
Möglichkeiten: entweder der technisch anspruchsvolle<br />
Wüstlau-Trail oder der einfachere<br />
Bachler-Trail, der über den Maiskogel zurück<br />
nach Kaprun führt. Wir entschieden uns für die<br />
zweite Variante – der nun zunächst anstehende<br />
Uphill ist für uns schließlich ein Kinderspiel.<br />
Mountainbike-Geschichte(n)<br />
Die nächsten Tage lassen wir noch gemütlicher<br />
angehen. Denn auch wenn ich am liebsten<br />
wieder hoch hinaus zum Kitzsteinhorn fahren<br />
würde – es gibt ja noch viel mehr zu sehen.<br />
Da wären zum Beispiel die K1 Weltcup-Runde,<br />
die teilweise über die Strecke des legendären<br />
CrossCountry-Worldcups verläuft und der lange<br />
Anstieg zum 360°-Panoramagipfel Hundstein,<br />
wo man mit unverdecktem Blick auf die weißen<br />
Gipfel der Hohen Tauern und die schroffen Flanken<br />
des Hochkönigs schauen kann. Oder der<br />
Zeller See, den man auf einer gemütlichen Tour<br />
umrunden kann, um anschließend noch reinzuspringen.<br />
Oder die Sigmund Thun-Klamm, die<br />
man an einem Bike-Pausentag durchwandern<br />
kann. Damit am nächsten Tag wieder genug<br />
Power in Akku und Beinen ist, um wieder nach<br />
oben zu fahren – so hoch wie es eben geht.<br />
Dazu hat man schließlich E-Mountainbikes.<br />
Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Erst epische Anstiege durch die imposante Bergwelt<br />
des Kitzsteinhorns rauf, dann auf epischen Trails<br />
wieder hinunter. 2. Über den Maiskogel zurück nach<br />
Kaprun. So fühlt sich Biken an.<br />
Alpine Region<br />
Pinzgauer Grasberge, Kitzsteinhorn/<br />
Hohe Tauern<br />
Badegewässer<br />
Zeller See<br />
Regionale Küche<br />
Pinzgauer Kasnocken<br />
Mitbringsel<br />
Regionale Marmelade vom<br />
heimischen Bauernhof<br />
Veranstaltungen<br />
Hundstoa Biag Di – legendäres<br />
Uphill-Rennen auf den Hundstein<br />
(letztes Wochenende im September)<br />
must-see<br />
Gipfelwelt 3000 am Kitzsteinhorn,<br />
die Schmittenhöhe, die Mooserboden-Stauseen,<br />
die Sigmund Thun<br />
Klamm<br />
must-do<br />
Schwimmen im Zeller See, Biketour<br />
zum Kitzsteinhorn, Kasnocken essen<br />
auf der Enzianhütte, Fahrt mit dem<br />
Alpine Coaster am Maiskogel<br />
Einzigartig<br />
Der Zeller See hat Trinkwasserqualität<br />
und ist ideal zum Baden und<br />
Sportschwimmen geeignet!<br />
Die erste Gondelfahrt auf die<br />
Schmittenhöhe war 1927.<br />
Am Kitzsteinhorn fährt man seit<br />
Dezember 1965 Ski.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
mehrere Anbieter<br />
www.zellamsee-kaprun.com/de/<br />
aktivitaeten/sommer/rad-bike<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°30 "Zell am See -<br />
Kaprun"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
3.029 m<br />
757 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Hohe Gipfel<br />
XC Race<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Mai - Okt<br />
64 km<br />
30 Routen<br />
16 km<br />
3 Trails<br />
5<br />
<br />
22<br />
<br />
22<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
41
DER PERFEKTE E-BIKE-ANTRIEB<br />
Was ist der perfekte E-Bike-Antrieb? Wer auf<br />
diese Frage eine Antwort fi nden will muss viel<br />
ausprobieren, Erfahrungen sammeln und seine<br />
Einstellung bzw. seine Vorlieben klar defi -<br />
nieren. Diese sind nämlich grundverschieden.<br />
Während der eine auf das Maximum an Leistung<br />
aus ist, steht für den anderen die Reichweite<br />
und für den nächsten ein natürliches<br />
Fahrgefühl ganz oben.<br />
Auch Hersteller müssen dies für sich<br />
beantworten. Im Idealfall decken sie mit dem<br />
Ergebnis ihrer Arbeit ein großes Spektrum solcher<br />
Vorlieben der Kunden ab. Für Brose ist<br />
das Maß der Dinge die perfekte Integration in<br />
Maschine und Mensch. Soll heißen, dass sich<br />
der Antrieb perfekt und unscheinbar in Fahrräder<br />
integrieren lässt und das Fahrgefühl sehr<br />
homogen und natürlich ist.<br />
Die Produktfamilie "Brose Drive" beinhaltet<br />
mittlerweile fünf verschiedene Antriebe. Jeder<br />
davon ist optimiert für andere Vorlieben,<br />
jeder davon hat sich aber maximale Integrationsmöglichkeiten<br />
auf die Fahne geschrieben.<br />
Das natürliche Fahrgefühl ist ein bekanntes<br />
und geschätztes Merkmal der Brose Antriebe.<br />
Was ist das Rezept dafür?<br />
Mit einer hochsensiblen Sensorik stellen sich<br />
die Antriebe auf den individuellen Fahrstil<br />
ein und liefern genau das richtige Maß an<br />
Zusatzkraft. Einfach gesagt: Wer mehr tritt,<br />
bekommt mehr Unterstützung vom System.<br />
Für diese drehmomentgesteuerte Technik ist<br />
Brose bekannt. Neu ist der Fahrmodus „Flex<br />
Power Mode“ des Drive S Mag . Damit können<br />
Fahrer nun zu einer Kombination aus drehmoment-<br />
und drehzahlgesteuerter Unterstützung<br />
wechseln und so bei hohen Kadenzen bis zu<br />
30 Prozent mehr Leistung abrufen. Ein weiterer<br />
Pluspunkt ist ein schnelleres Ansprechverhalten<br />
durch die pedalabhängige Unterstützung.<br />
Diese unmittelbare Leistungsabgabe garantiert<br />
ein agileres Anfahren am Berg und ein noch<br />
spritzigeres E-Mountainbike Fahrerlebnis.<br />
DR. JOACHIM VOLLAND,<br />
LEITER BROSE<br />
ANTRIEBSTECHNIK<br />
Was passiert, wenn der Akku auf der Tour leer<br />
gefahren wird oder man einfach mal ohne<br />
Unterstützung fahren möchte?<br />
In diesem Fall kommt die Brose Freilauftechnologie<br />
zum Einsatz. Das heißt, Motor und Getriebe<br />
entkoppeln vollständig. Der Effekt: kein<br />
Tretwiderstand des Motors, sondern ein natürliches<br />
Fahrgefühl!<br />
Es ist auffällig – E-Bikes mit Brose Antrieb<br />
sind im Vergleich zur Konkurrenz sehr geräuscharm.<br />
Woran liegt das?<br />
Bei der Übertragung vom Motor auf das Antriebsritzel<br />
kommt statt Zahnrädern ein carbonverstärkter<br />
Zahnriemen zum Einsatz.<br />
Dieser vermindert die Geräuschbildung und<br />
verhindert, dass Vibrationen auf das Pedal<br />
übertragen werden.<br />
E-Bikes mit Brose Antrieb fallen oft durch<br />
eine sehr gute Integration auf. Welche Rolle<br />
spielt hier der Antrieb?<br />
Die fl exiblen Einbaumöglichkeiten und die<br />
kompakte Form unserer Antriebe ermöglichen<br />
es Fahrradherstellern, den Antrieb formschön<br />
in den Rahmen zu integrieren. Auch bei der<br />
Gestaltung der Rahmengeometrie gibt es hier<br />
kaum Einschränkungen. Gerade im Bereich<br />
der sportlichen Mountainbikes spielt das eine<br />
wichtige Rolle.<br />
Eine Produktfamilie, fünf Modelle. Beschreiben<br />
Sie jedes Modell mit einem passenden<br />
Stichwort:<br />
Drive C, City-Champion<br />
Drive T, Allrounder<br />
Drive TF, Sprinter<br />
Drive S Alu , Athlet<br />
Drive S Mag , Leistungssportler<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Text Johannes Haidn Bild Brose<br />
42<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
200 MILLIONEN ELEKTROMOTOREN<br />
LIEFERT DIE BROSE GRUPPE JÄHRLICH<br />
AN DIE AUTOINDUSTRIE<br />
MEHR ALS 250.000 E-BIKES<br />
SIND MIT BROSE-ANTRIEBEN AUSGESTATTET<br />
ÜBER 100.000 E-BIKE-ANTRIEBE<br />
PRODUZIERTE BROSE 2018<br />
5 E-BIKE-ANTRIEBE<br />
HAT BROSE IM SORTIMENT<br />
10.<br />
11.<br />
2 FREILÄUFE<br />
STECKEN IN JEDEM BROSE ANTRIEB<br />
FÜR EIN NATÜRLICHES FAHRGEFÜHL<br />
9.<br />
ÜBER 1 MILLION<br />
TESTKILOMETER LIEGEN DER<br />
BROSE DRIVE ENTWICKLUNG ZUGRUNDE<br />
7.<br />
8.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
3.<br />
2.<br />
1.<br />
1. Elektronikdeckel<br />
2. Wärmeleitfolie<br />
3. Leiterplatte<br />
4. Baugruppe Stator<br />
5. Baugruppe Rotor<br />
6. Gehäuse mit Schnittstelle zum Fahrradrahmen<br />
7. Baugruppe Planetengetriebe<br />
8. Baugruppe Tretlager mit Kadenzsensor und Drehmomentsensor<br />
9. Carbon-verstärkter Riemen<br />
10. Gehäuseschale<br />
11. Nutmutter<br />
Um möglichst hohe Qualität zu garantieren, fertigt Brose seine Antriebe in Deutschland.<br />
Filigrane Feinarbeit und ein Riemenantrieb machen ihn besonders leise.<br />
RATGEBER / DER PERFEKTE E-BIKE-ANTRIEB<br />
43
1<br />
44<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
150 KM<br />
MÜNCHEN<br />
70 KM<br />
SALZBURG<br />
130 KM<br />
INNSBRUCK<br />
SAALFELDEN LEOGANG<br />
DER STEINBERG-TRAIL, EBENFALLS FRISCH AUS DEM WALDBODEN ERSCHAFFEN,<br />
IST EIN WASCHECHTER NATURTRAIL, DER AUCH ANFÄNGERN DIE MÖGLICHKEIT<br />
GIBT, SICH AUF SICHERE WEISE AN DIE HIESIGEN TRAILS HERANZUTASTEN.<br />
Saalfelden Leogang ist ein Klassiker – schon seit 2001<br />
ist der Bikepark und die dazugehörige Infrastruktur mit<br />
Bike-begeisterten Hotels Garant für erstklassigen Mountainbike<br />
Urlaub. Mit neu gebauten Trails macht die Region<br />
im Salzburger Land jetzt wieder von sich reden.<br />
Leogang: Das ist (k)ein verschlafenes Örtchen zwischen<br />
Kitzbüheler Alpen und Leoganger Steinbergen, Heimat von<br />
nur etwas mehr als 3.000 Menschen und wahrscheinlich<br />
genauso vielen Kühen. Und doch ist eben dieses Leogang<br />
auch: ein Name, den jeder, aber wirklich jeder Mountainbiker<br />
aus Erzählungen kennt, aus Live-Übertragungen und<br />
millionenfach angeklickten YouTube-Videos. Ein Ort, an<br />
dem regelmäßig Mountainbike-Geschichte geschrieben<br />
wird. Seit 2010 ist Saalfelden Leogang Austragungsort<br />
des UCI Mountainbike Downhill World Cups. Für eine Woche<br />
verwandelt sich das ruhige Tal in eine Bühne für den<br />
internationalen Mountainbike-Zirkus. Rennteams rücken<br />
mit gewaltigen Trucks an, Hobby-Racer mit abenteuerlich<br />
ausgebauten Kleinwagen, Fotografen und Filmer aus der<br />
ganzen Welt beziehen Stellung. Tausende Besucher strömen<br />
an den Fuß des Asitz, um in der Boxengasse Greg<br />
Minaar, Rachel Atherton, Loic Bruni und ihre Kollegen<br />
beim Warmfahren live zu erleben und vielleicht das ein<br />
oder andere Selfie mit einem waschechten Downhill-Star<br />
zu ergattern. Ein Worldcup ist nicht nur für Bike-Fans ein<br />
Spektakel – die mitreißende Stimmung hat schon bei so<br />
manchem Neuling die Lust aufs Mountainbiken entfacht.<br />
Unter den besten Downhill-Fahrern der Welt gibt es einen,<br />
der zu Saalfelden Leogang eine besonders außergewöhnliche<br />
Verbindung pflegt: Aaron Gwin, Amerikaner und fünffacher<br />
Worldcup-Gesamtsieger. Dreimal gewinnt er in Leogang und<br />
das trotz legendärer Performance – 2012 versagten ihm die<br />
Bremsen, 2014 platze ihm der Hinterreifen (was ihn aber<br />
nicht daran hinderte, das Rennen in beeindruckendem Tempo<br />
auf der nackten Felge zu Ende zu fahren). 2015 dann der<br />
Höhepunkt: Auf den ersten Metern reißt ihm die Kette – und<br />
Gwin fährt dennoch auf den ersten Platz. Die Sensation ist<br />
perfekt, ein neuer Mythos geboren.<br />
Im Fernsehen sah das einfacher aus<br />
Eine weitere Besonderheit: Anders als an vielen anderen<br />
Austragungsorten ist die Worldcup-Strecke nicht nur<br />
für das Rennen offen, sondern regulärer Bestandteil des<br />
Bikepark Leogang. Jeder Besucher mit Mountainbike und<br />
Liftkarte kann also eine echte Worldcup-Strecke runter<br />
shredden – zumindest in der Theorie. Wer mit eigenen Augen<br />
die Strecke sieht, für den wird der Mythos Gwin noch<br />
bemerkenswerter: Denn dieser Mann fuhr auf der Felge,<br />
was so mancher nicht einmal laufen könnte.<br />
Doch der Bikepark Leogang hat noch mehr zu bieten<br />
als Profisport. Hangman I und II, Lumberjack, Flying<br />
Gangster und Bongo Bongo sind Trails, die vielen Mountainbikern<br />
ein Begriff sind – und zwar ohne, dass sich die<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
45
2<br />
3<br />
» FRISCHER, UNVERDICHTETER<br />
WALDBODEN, IN SO PERFEKT<br />
GEBAUTEN KURVEN,<br />
DASS BREMSEN AUF EINMAL<br />
ÜBERFLÜSSIG WIRD –<br />
WILLKOMMEN IM PARADIES. «<br />
Besten auf ihnen messen. Für Anfänger jeden<br />
Alters gibt es den Riders Playground, wo sie<br />
ideale Bedingungen finden, um sich Stück für<br />
Stück an das Fahren im Bikepark heranzutasten.<br />
Ein weiteres Schmankerl: die Big-5 Bike<br />
Challenge, ein Liftticket, das Leogang mit dem<br />
benachbarten Saalbach verbindet und 5.000<br />
Tiefenmeter an einem einzigen, langen Tag ermöglicht.<br />
Es wird noch wilder<br />
Doch statt sich auf seinem Ruf auszuruhen,<br />
setzt Saalfelden Leogang noch einen<br />
drauf: Der bereits 2018 eröffnete, naturbelassene<br />
Matzalm-Trail bekommt weitere vier<br />
Geschwister.<br />
Der Klassiker Matzalm-Trail startet östlich<br />
der gewohnten Bikepark-Strecken, etwas<br />
unterhalb der Bergstation der Steinbergbahn.<br />
Durch ein hölzernes Tor rollen wir über einen<br />
Northshore direkt in den Singletrail-Himmel: In<br />
zahllosen Kurven zwängt sich der Trail dicht<br />
zwischen Lärchen und Kiefern hindurch, die<br />
ihre Wurzeln einem Teppich gleich vor uns<br />
ausbreiten. Dann wird es steil, die Kurven<br />
immer enger, die Linienwahl immer herausfordernder.<br />
Der obere Teil ist nichts für ungeübte<br />
Fahrer. Trail- und Endurobikes fühlen sich auf<br />
dem Matzalm-Trail so richtig wohl. Und wir<br />
uns erst recht: Je weiter es nach unten geht,<br />
umso flowiger wird es, und umso öfter müssen<br />
wir anhalten, weil wir es kaum glauben können.<br />
Riesige Farne säumen den Weg, der sich<br />
immer weiter in die grüne Hölle hinein bahnt.<br />
Nichts erinnert hier mehr an einen Bikepark<br />
– wir sind mitten in der Wildnis. Ein ähnliches<br />
Singletrail-Feeling verspricht der komplett neu<br />
gebaute Schwarzleo-Trail. Die 230 Höhenmeter<br />
von der Talstation über die Schotterstraße<br />
Richtung Forsthofalm zum Einstieg auf einer<br />
Weide sind wir, ins Gespräch vertieft, in nullkommanix<br />
hinauf gekurbelt. Und plötzlich<br />
finden wir uns wieder auf frischem, unverdichtetem<br />
Waldboden, in so perfekt gebauten<br />
Kurven, dass Bremsen auf einmal überflüssig<br />
wird – willkommen im Paradies. Unterwegs<br />
treffen wir Reini Unterberger, Trailbauer und<br />
Schöpfer dieses kleinen Meisterwerks. Er<br />
ist gebürtiger Leoganger und gerade dabei,<br />
letzte Schönheitskorrekturen vorzunehmen,<br />
46<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
HOTELTIPP<br />
SALITER HOF, VITALHOTEL ****<br />
Familiär, stilvoll modern gestaltet,<br />
charmant und naturverbunden.<br />
www.saliterhof.at<br />
Tel.: +43 6582 / 73381<br />
HOTEL BACHER ASITZSTUBEN ***<br />
Offene unkomplizierte Wohlfühlatmosphäre<br />
für Sportler und Familien.<br />
www.hotelbacher.at<br />
Tel.: +43 6583 / 8556<br />
INFORMATIONEN<br />
13<br />
SAALFELDEN<br />
LEOGANG<br />
A<br />
Destination<br />
Tourismusverband Saalfelden Leogang,<br />
www.saalfelden-leogang.com<br />
Alpine Region<br />
Steinernes Meer, Leoganger<br />
Steinberge, Kitzbüheler Alpen<br />
Badegewässer<br />
Ritzensee<br />
Regionale Küche<br />
Kasnocken, Kaspressknödel,<br />
Pinzgauer Bladl<br />
4<br />
Mitbringsel<br />
„Echt.Gsund.Guad“ -<br />
Regionale Produkte<br />
bevor der Trail dem großen Publikum zugänglich<br />
wird. Dass beim Vorbeifahren nur<br />
glückliche Jauchzer von uns zu hören sind,<br />
wird er hoffentlich als Kompliment auffassen.<br />
Auch der Steinberg-Trail, ebenfalls frisch aus<br />
dem Waldboden erschaffen, ist ein waschechter<br />
Naturtrail, der auch Anfängern die<br />
Möglichkeit gibt, sich auf sichere Weise an<br />
die hiesigen Trails heranzutasten, mit seinen<br />
Varianten und schnellen Anliegern aber auch<br />
den Profis ein begeistertes Grinsen ins Gesicht<br />
lockt. Genau das haben alle Neulinge gemeinsam:<br />
Mit ihrem naturnahen Charakter bilden<br />
sie die perfekte Ergänzung zu den klassischen<br />
Bikepark-Strecken – ein bisschen wilder, ein<br />
bisschen verspielter – und dennoch bequem<br />
mit der Bergbahn erreichbar.<br />
Must-Do – immer noch und jetzt erst recht<br />
Wie viele Mountainbiker, habe ich Saalfelden<br />
Leogang schon lange ins Herz geschlossen,<br />
und seinen Platz dort hat es sich nach diesem<br />
letzten Besuch auch für die Zukunft gesichert.<br />
Aus dem schönen Pinzgau werden mich auch<br />
weiterhin spektakuläre Bilder der schnellsten<br />
Mountainbiker der Welt erreichen – denn 2020<br />
ist sogar die Weltmeisterschaft zu Gast. Ich werde<br />
weiterhin staunend an der Worldcup-Strecke<br />
stehen dürfen und mich dann auf dem Hangman<br />
II oder einer der neuen Strecken vergnügen.<br />
Ich fühle mich weiterhin pudelwohl in den<br />
Hotels, die sich komplett auf mich und mein<br />
Fahrrad eingestellt haben, wo meine dreckigen<br />
Schuhe und matschigen Klamotten niemanden<br />
stören. Und ich habe fünf neue Naturtrails –<br />
auch wenn ich sie immer noch lieber mit Kette<br />
und Reifen herunterfahre.<br />
Text Hannah Röther Bild Moritz Ablinger<br />
Bild: 1. Mit ihrem naturnahen Charakter bilden die<br />
neuen Naturtrails die perfekte Ergänzung zu den klassischen<br />
Bikepark-Strecken 2 und 3. Die Schaufeln ruhen<br />
nie in Saalfelden Leogang. Singletrails brauchen<br />
permanente Pflege, ähnlich wie Skipisten im Winter.<br />
Und natürlich kommen immer wieder neue Trails dazu.<br />
4. Durch ein hölzernes Tor rollen wir gut gelaunt<br />
über einen Northshore direkt in den Singletrail-Himmel.<br />
Der Matzalm-Trail ist nur einer von aktuell fünf wilden<br />
Trail-Geschwistern.<br />
Veranstaltungen<br />
Out of Bounds Festival inkl. UCI<br />
Mountain Bike Downhill Weltcup<br />
07. - 9.06.<strong>2019</strong>, Bike Festival Saalfelden<br />
Leogang 13. - 15.09.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Stille Wasser am Asitz – gemütlich<br />
machen! Und beim tollen Ausblick<br />
auf die Leoganger Steinberge total<br />
runterkommen.<br />
must-do<br />
Bikepark Leogang und die neuen<br />
Trails erleben. Riders Playground für<br />
MTB Einsteiger aller Altersklassen.<br />
Einzigartig<br />
Felseneinsiedelei Saalfelden – eine<br />
der letzten bewohnten Eremitagen<br />
Europas; Birnbachloch: niedrigster<br />
Gletscher Europas<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Bikeschule elements outdoorsports<br />
www.elements-outdoorsports.at<br />
Bikebuchung: www.sportmitterer.at<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°30 "Saalfelden, Saalbach-Hinterglemm,<br />
Zell am See"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.634 m<br />
744 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Epic Trails<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Mai - Nov<br />
720 km<br />
15 Routen<br />
37 km<br />
14 Trails<br />
2<br />
<br />
13<br />
<br />
17<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
47
1<br />
48<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
180 KM<br />
MÜNCHEN<br />
95 KM<br />
SALZBURG<br />
SAALBACH HINTERGLEMM<br />
155 KM<br />
INNSBRUCK<br />
Stellt euch einen Bikepark vor, mit gebauten Strecken und Liften, der<br />
jedoch nicht auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt ist, sondern seine Vorteile<br />
auf die ganze Umgebung ausweitet: Viele Gipfel der Grasberge<br />
um Saalbach sind mit dem Lift erreichbar. Zu den gebauten Bikepark-<br />
Strecken kommen Singletrails, die zwar ausgewiesen und gepflegt<br />
werden, dabei aber nichts von ihrem natürlichen Charakter einbüßen.<br />
Während der Hauptsaison ist eine ganze Armada Streckenpfleger im<br />
Einsatz. In Saalbach Hinterglemm repräsentieren nicht einzelne Enthusiasten<br />
die Bikeszene, sondern die ganze Region lebt den Sport Mountainbike.<br />
Big 5-Challenge<br />
Mit der „Big 5 Bike-Challenge“ lassen sich fünf Gipfel zu einer XXL<br />
Abfahrtsgenuss-Tagestour verbinden – dank Liftunterstützung müssen<br />
dabei weniger als 500 Höhenmeter selbst gekurbelt werden. Teil der<br />
Tour ist auch der Hacklbergtrail, eine Abfahrt von Weltruhm. Die Region<br />
Saalbach Hinterglemm steht für eine MTB-Infrastruktur, die in Europa<br />
ihresgleichen sucht. Das Erstaunliche ist, dass wir trotz allem noch Abgeschiedenheit<br />
und einsame Gipfelerlebnisse fanden, denn das große<br />
Besucheraufkommen verteilt sich mühelos auf die weitläufige Region.<br />
Wer das Glück hat, einen Tag in Saalbach zu verbringen, sollte ihn restlos<br />
ausnutzen. Genau dies war unser Plan, und so wurden aus 14 Stunden<br />
Tageslicht 14 Stunden Bike-Tag.<br />
Flow, bis die Sonne untergeht<br />
Um kurz vor sieben Uhr blinzelt die Sonne über der Silhouette des<br />
Steinernen Meers hervor. Unser Platz auf dem Bernkogel ist ideal, um<br />
einen ersten Überblick über die Pinzgauer Grasberge zu bekommen.<br />
Norman kennt sich schon aus und beschreibt, welche Trails von welchen<br />
Bergflanken nach unten führen. Uns wird dabei das Ausmaß dieser<br />
großen Bikeregion das erste Mal bewusst, denn hinter der einen<br />
Kuppe versteckt sich bereits der Anschluss zum benachbarten Leogang.<br />
Es folgt ein erster technischer Downhill, Spitzkehre an Spitzkehre<br />
geht es bergab bis zum Spielberghaus, Alm und Szenetreff. Hier<br />
schläft noch alles, nichts lässt auf den Trubel bikeverrückter Menschen<br />
schließen, die die Sonnenterrassen bald bevölkern werden. Auch der<br />
Höllentrail, eine flowige Bikeparkabfahrt bis zurück zur Talstation,<br />
gehört uns alleine. Unten schnell frühstücken und zurück zum<br />
Schattberg-X-Press – wir wollen ja nichts verpassen! Es folgt die<br />
X-Line, eine der längsten Freeride-Abfahrten Europas. Erst Singletrail<br />
bei Traumpanorama, dann riesengroße Anlieger, Stufen, Drops, Bikeparkcharme.<br />
Eigentlich genug Abwechslung für einen Tag, aber wir wollen<br />
mehr sehen: Also biegen wir bei der zweiten Abfahrt nach nur wenigen<br />
Kurven von der X-Line ab und pedalieren und schieben auf den<br />
benachbarten Westgipfel. Von dort gelangen wir neben dem berühmten<br />
Hacklbergtrail auf den Bergstadltrail, einen technischen Singletrail wie<br />
aus dem Bilderbuch, inklusive der wohl schönsten Wurzelpassagen<br />
Österreichs. Die Konzentration steigt, die Oberschenkel fangen langsam<br />
an zu brennen. Aber das Beste steht uns noch bevor, und deswegen<br />
gibt es erst in der Gondel zurück auf den Schattberg Gipfel eine<br />
Pause. Keine Zeit zu verlieren! Es folgt ein letzter Uphill, wir müssen<br />
nochmal zum Westgipfel queren, um zum Einstieg des Hacklbergstrails<br />
zu gelangen. Oben dann endlich Rast und Zeit um durchzuatmen und<br />
vor der finalen Abfahrt gemütlich einzukehren. Die Big 5-Challenge hat<br />
Körner gekostet und die müssen natürlich wieder aufgefüllt werden.<br />
Auf der Sonnenterrasse der modernen Hütte bekommen wir die gefühlt<br />
beste Jause ever, um unsere hungrigen Mägen zu beruhigen. Satt und<br />
glücklich könnten wir in der nun schon tief stehenden Nachmittagssonne<br />
fast einschlafen. Doch mit feinster Kulinarik aufgepäppelt, steht<br />
uns das furiose Finale noch bevor. Wir schwingen uns ein letztes Mal<br />
für den heutigen Tag auf unsere Bikes. Das Happy End beschert uns<br />
schließlich der Hacklbergtrail: Flow, bis die Sonne untergeht.<br />
Ein verdammt guter Biketag<br />
Als ich auf den letzten Kurven des Hacklbergtrails Mühe habe, den<br />
Lenker noch festzuhalten, freue ich mich fast über die einsetzende<br />
Dämmerung. Saalbach hat es geschafft, mich mit einem Bruchteil<br />
seines Trailangebots restlos zu zershredden. Erst jetzt spüre ich die<br />
Erschöpfung, die sich eigentlich schon viel früher angekündigt hat.<br />
Wenn Pausen, Ausruhen und andere lebenserhaltende Maßnahmen<br />
zur Nebensache werden, weiß man, dass man es mit einem verdammt<br />
guten Biketag zu tun hat. Solche Tage werden zu wahren Erinnerungsschätzen,<br />
die man immer wieder herauskramt, wenn der Hometrail mal<br />
wieder langweilig wird und einen das Fernweh packt. Saalbach Hinterglemm<br />
lädt mit seinen schier endlosen Trails dazu ein, sich davon einen<br />
ganzen Vorrat anzulegen.<br />
» SAALBACH IST MEINE HOMEBASE. ICH FIND'S LÄSSIG, DASS WIR SO<br />
UNTERSCHIEDLICHE STRECKEN HABEN. VON DER BLUE LINE, PRO LINE, HACKLBERG<br />
TRAIL, X LINE... IST NACH LUST UND LAUNE ALLES DABEI. EIN GLÜCK, WENN MAN<br />
HIER AUFWACHSEN DARF UND SO EINEN GROSSEN SPIELPLATZ HAT. «<br />
Vali Höll, Downhill Junioren-Weltmeisterin<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
49
2<br />
3<br />
» DIE HAUSEIGENE MOUNTAINBIKESTRECKE LÄSST<br />
KEINEN RAUM FÜR SPEKULATIONEN: DIE WIRTE DES<br />
SPIELBERGHAUSES SIND BIKEVERRÜCKT.<br />
KEIN WUNDER, DASS TOCHTER VALI HIER DAS BIKEN<br />
LERNTE, WIE ANDERE DAS GEHEN. «<br />
4<br />
50<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
14<br />
HOTELTIPP<br />
SPIELBERGHAUS<br />
Die Wirtsleute Walter und Bine<br />
sind bikeverrückt. Töchterchen Vali<br />
mittlerweile Superstar in der Szene.<br />
www.spielberghaus.at<br />
Tel.: +43 6541 / 7253<br />
SAALBACH<br />
HINTERGLEMM<br />
A<br />
INFORMATIONEN<br />
5<br />
Matthias, was taugt dir so besonders, dass<br />
du die lange Strecke ins Salzburger Land auf<br />
dich nimmst?<br />
2005 rum müsste mein erstes Mal mit den<br />
Trails in Saalbach gewesen sein und so zieht<br />
es mich auch immer wieder in diese Gegend.<br />
Das vielfältige Trail-Angebot und der Mix aus<br />
Liftunterstützung und selbstgetretenen Touren<br />
ist eine stimmige Kombination. Neben dem<br />
tollen Naturerlebnis lässt sich auch noch ein<br />
Abstecher in den Bikepark Leogang per Bike<br />
absolvieren, um dort nochmal aufs Ganze zu<br />
gehen und ordentlich Tiefenmeter zu sammeln.<br />
Welches Bike nimmst du mit? Was empfiehlst<br />
du anderen Bikern?<br />
Vom CrossCountry-Hardtail bis zum Downhill-Bike<br />
ist in Saalbach alles vertreten. Für<br />
den größtmöglichen Spaßfaktor und die maximale<br />
Ausreizung des Gebietes ist mein<br />
Tipp ganz klar ein Enduro-Bike um die 150<br />
Millimeter. Damit lässt sich, neben den klassischen<br />
Abfahrten, die technisch schwierige<br />
„X-Line“-Strecke bewältigen und auch noch<br />
Trail-Touren aus eigener Muskelkraft.<br />
» MATTHIAS IST KEIN SELTENER GAST IN SAALBACH<br />
UND DAS KOMMT EINEM QUALITÄTSSIEGEL GLEICH. «<br />
Matthias Baumgartner, Test & Technik-Chef des world of <strong>mtb</strong> Magazins<br />
Worauf sich Bikepark-Neulinge in Saalbach<br />
einstellen und worauf sollten sie achten?<br />
Für den Tourenbiker selbstverständlich, für<br />
den Bikepark-Fahrer eine Style-Einschränkung<br />
– der Rucksack mit Werkzeug, Schlauch<br />
und Pumpe, sowie ein wenig Verpflegung. Das<br />
ist schon fast ein Muss in dem weitläufigen<br />
Gebiet, um sich unabhängig und schnell auf<br />
der Strecke selbst helfen zu können. Sicher<br />
schadet auch ein Blick in eine Übersichtskarte<br />
nicht, um die vielfältig verteilten Strecken<br />
überhaupt zu überschauen und nichts<br />
zu verpassen. Ein guter Tipp ist das Stichwort<br />
„JokerCard“: Über Partner-Beherbergungen<br />
lassen sich so Vergünstigungen in Kombination<br />
mit Lifttickets abstauben.<br />
Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Einstieg in den ersten Teil vom "Hacklbergtrail" mit<br />
atemberaubender Bergkulisse, auch bei Schlechtwetter<br />
2. Letzte berauschende Kurve des "Hacklbergtrail", bevor<br />
es über die Schotterstraße in den Bucheggtrail weitergeht<br />
3. Aussicht von der Westgipfel-Bergstation 4. Saalbach<br />
hat neben reichlich anspruchsvollen Trails auch flowige<br />
Passagen. 5. Von Leogang nach Saalbach über den<br />
Wurzltrail – Verknüpfung des riesigen Trail-Eldorados.<br />
Destination<br />
Tourismusverband Saalbach<br />
Hinterglemm, saalbach.com<br />
Alpine Region<br />
Kitzbüheler Alpen<br />
Regionale Küche<br />
Kasnocken, Kaiserschmarrn<br />
Mitbringsel<br />
Lokal hergestellter Zirbenschnaps<br />
Veranstaltungen/Events<br />
GlemmRide Bike Festival<br />
03. - 07.07.<strong>2019</strong>,<br />
World Games of Mountainbiking<br />
05. - 08.09.<strong>2019</strong>,<br />
Lake of Charity 26. - 28.07.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Sonnenaufgang am Gipfel,<br />
Talschluss (Wanderung in der Natur<br />
und urige Almhütten)<br />
must-do<br />
Almfrühstück, Hacklbergtrail fahren,<br />
Big 5-Challenge, Big 10-Challenge,<br />
Hochseilpark<br />
Einzigartig<br />
Anbindung an den Bikepark<br />
Leogang – in Kombination mit<br />
Saalbach ein besipielloses Bike-<br />
Eldorado<br />
Guiding-Unternehmen<br />
saalbach.com<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°30 "Saalfelden, Saalbach-Hinterglemm,<br />
Zell am See"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.025 m<br />
1.003 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Mai - Okt<br />
400 km<br />
20 Routen<br />
48 km<br />
18 Trails<br />
5<br />
<br />
10<br />
<br />
40<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
51
52<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
ECHT FALSCH!<br />
Die Rechtslage für Mountainbiker in Österreich stellt<br />
Biker immer wieder vor die Frage: Darf ich oder darf ich<br />
nicht? Denn grundsätzlich ist das Befahren von Forststraßen<br />
und Wanderwegen auf Grundlage des Paragrafs<br />
33 des Forstgesetzes von 1975 für Mountainbiker verboten<br />
– es sei denn, der Grundbesitzer gibt seine ausdrückliche<br />
Erlaubnis. Trotzdem zieht es jährlich abertausende<br />
Mountainbiker in die herrliche Natur des Alpenstaats –<br />
alles Gesetzesbrecher? Dr. Armin Kaltenegger, Leiter<br />
der Rechtsabteilung im Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
in Wien, klärt uns in den folgenden Zeilen auf über<br />
Gerüchte und Gesetze zum Biken in Österreich. Um<br />
es bereits vorwegzunehmen: Alle vorgestellten Touren<br />
und Trails im Magazin könnt ihr mit ruhigem Gewissen<br />
befahren.<br />
In Österreichs Wäldern darf man nicht Rad fahren!<br />
Obwohl das Befahren von Forststraßen und Wanderwegen<br />
grundsätzlich verboten ist, machen hunderte einzigartige<br />
Trails, 27.000 Kilometer freigegebene Forststraßen und<br />
unübersehbar viele öffentliche Straßen Österreich zum<br />
Paradies des erlaubten Bikens. Mehr zulässige Strecken<br />
als ein Mountainbiker je abfahren kann!<br />
Nach einem Sturz mit dem Mountainbike kann ich den<br />
Eigentümer verklagen und bekomme reichlich Schadenersatz!<br />
Ja, es erreichen uns immer wieder mal Zeitungsmeldungen<br />
mit sensationellen Prozessen, in denen ein Radfahrer einen<br />
Eigentümer oder Wegehalter verklagt, weil er auf dessen<br />
Weg zu Sturz kam. Was wir aber nicht erfahren, ist, dass<br />
diese Fälle in der Regel ohne Erfolg des Klägers enden. In<br />
nahezu allen Situationen, die zu einem Mountainbikeunfall<br />
führen, ist der Fahrer selbst schuld. Fahrfehler, Selbstüberschätzung<br />
und mangelnde Fahrtechnikkenntnisse sind<br />
da die Hauptursachen. Der Wegehalter haftet nur in den<br />
seltenen Fällen grober Fahrlässigkeit, also außergewöhnlicher<br />
Sorglosigkeit bei der Wegeerhaltung. Selbstverantwortung<br />
ist einfach die Tugend des Bikers!<br />
Jenseits der Baumgrenze, also ab ca. 2.000 Meter Höhe,<br />
gelten keine Regeln mehr!<br />
Da kann man fahren wie man will, ein rechtsfreier Raum!<br />
Nein, so ist es nicht. Bislang kamen in diese Höhen nur<br />
sehr trainierte Biker; jetzt, mit dem E-Bike, werden es aber<br />
mehr. Da der Gesetzgeber diesen E-Bike-Boom aber nicht<br />
vorausahnen konnte, sind die Regeln hier von Region<br />
zu Region unterschiedlich und nicht sehr klar. Da ist es<br />
erlaubt, dort nicht. Beschilderte Mountainbikestrecken<br />
sind aber immer frei!<br />
Kopfverletzungen sind beim Mountainbiken die häufigste<br />
Verletzungsart!<br />
Schließlich enden ja auch viele Stürze mit einem Aufprall<br />
am Kopf. Das ist zwar sicher richtig, aber gerade bei sportlichen<br />
Mountainbikern ist die Helmtragequote sehr hoch<br />
(mehr als 90 Prozent tragen freiwillig Helm!), weshalb<br />
Kopfverletzungen nicht die Regel sind. Am häufi gsten verletzt<br />
wird das Schlüsselbein! Also: Helm tragen ist Pfl icht,<br />
aber nicht, weil es im Gesetz steht, sondern weil wir Biker<br />
das so wollen.<br />
Wenn Radfahren verboten ist, dann ist natürlich auch<br />
Rad schieben verboten!<br />
Jedem Biker ist das schon mal passiert: Von der<br />
richtigen Bike-Route ab- oder sonst irgendwie an ein<br />
Fahrverbot gekommen, in wenigen hundert Metern<br />
wäre aber Fahren wieder erlaubt. Schieben ist die legale<br />
Alternative. Kurz geschoben erspart ziemlich viel Ärger<br />
mit dem Grundbesitzer, dauert (vor allem bergauf) kaum<br />
länger und danach geht's dann ganz normal weiter. Mithin,<br />
nicht aufhalten lassen!<br />
Text Dr. Armin Kaltenegger Bild Moritz Ablinger<br />
ALS MOUNTAINBIKER DER ERSTEN STUNDE UND JURIST WAR ARMIN STETS DER ERSTE,<br />
DER SICH AKTUELLER RECHTLICHER FRAGESTELLUNGEN ANNAHM UND DABEI IMMER<br />
DIE BESTMÖGLICHEN BEDINGUNGEN FÜR DIESEN SPORT IM AUGE HATTE.<br />
Dr. Armin Kaltenegger, Leiter der Rechtsabteilung im Kuratorium für Verkehrssicherheit in Wien<br />
RATGEBER / ECHT FALSCH!<br />
53
» TIEFE KLAMMEN, SCHROFFE<br />
KALKSTEINMASSIVE UND SANFTE<br />
ALMGEBIETE PRÄGEN DIE REGION<br />
UND BIETEN VOR ALLEM GENUSS-<br />
BIKERN, FAMILIEN ABER AUCH<br />
AMBITIONIERTE TOURENBIKERN<br />
PERFEKTE BEDINGUNGEN! «<br />
2<br />
54<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
SALZBURGER SAALACHTAL<br />
130 KM<br />
MÜNCHEN<br />
120 KM<br />
INNSBRUCK<br />
50 KM<br />
SALZBURG<br />
1<br />
Bike Guide Chris hatte uns am Vorabend die<br />
Highlights seiner Heimat vorgestellt. Damit wir<br />
auch einmal ein paar Schmankerl außerhalb<br />
des „normalen“ Tourenangebots entdecken,<br />
empfahl er uns die anspruchsvolle Tour zum<br />
Peitingköpfl, natürlich im Sonnenaufgang. Die<br />
steile Bergstraße ins malerische Heutal hatten<br />
wir auf früheren Touren schon kennenglernt.<br />
Im Schein unserer Stirnlampen kurbeln<br />
wir gähnend und meditativ von Unken zum<br />
Hochalm-Wanderparkplatz, übrigens auch<br />
Ausgangspunkt einer überregional populären<br />
Skitour auf das Sonntagshorn. Der Schotteranstieg<br />
überwindet ab hier auf vier Kilometern<br />
420 Höhenmeter und wird mit dem Erreichen<br />
der Hochalm etwas gnädiger.<br />
Bike & Hike<br />
Es ist unglaublich still. Die Blaue Stunde gibt<br />
erste Blicke ins Salzburger Saalachtal frei. Wie<br />
riesige Festungsmauern scheinen die markanten<br />
Gebirgszüge im Hintergrund das friedliche<br />
Tal zu beschützen. Die Gnade eines moderaten<br />
Anstiegs wird uns nur kurz gewährt. Der<br />
breite Almweg verliert sich als kaum erkennbarer<br />
Pfad im steilen Wiesenhang. Weiter<br />
oben erkennen wir das Sonntagshorn, etwas<br />
südlich davon das Peitingköpfl, versteckt in<br />
den geduckten Latschensträuchern. Die in<br />
der Dämmerung leicht auflebende kühle Luft<br />
streicht über das Gesicht und wir atmen vor<br />
den letzten Höhenmeter nochmals tief durch.<br />
Schafe! Diesen Geruch kann man ganz klar<br />
deuten. Auch diese Frühaufsteher scheinen<br />
der Bergromantik verfallen zu sein. Gerade<br />
als wir die Bikes auf die Schultern nehmen,<br />
sieht man die kleine, muntere Herde zum Ziel<br />
unseres morgendlichen Abenteuers eilen.<br />
Falls die Woll-Gang tatsächlich jeden Morgen<br />
dieses Szenario erleben darf, dann gilt ihnen<br />
mein aufrichtiger Neid. Am Gipfelkreuz bietet<br />
sich ein traumhafter Blick ins Salzburger<br />
Saalachtal, ins Berchtesgadener Land im Norden,<br />
auf die schroffen Kalksteingebilde des<br />
Steinernen Meers, der Loferer und Leoganger<br />
Steinberge im Süden und zur markanten Silhouette<br />
des Watzmann im Osten. Die Sonne<br />
steigt unaufhaltsam über die Höhenzüge. Wir<br />
schauen uns um und erkennen… keinen so<br />
recht fahrbaren Weg.<br />
Wetterkreuz-Trail<br />
Vom Gipfelkreuz queren wir, mal schiebend,<br />
mal fahrend, zur Perchthöhe, an der mit einer<br />
aus Feldsteinen aufgesetzten Steinmauer der<br />
Übergang zur Oberen Hölzlalm markiert wird.<br />
Der Euphorie über den flowigen Trail direkt<br />
hinterm Pass folgen immer wieder kurze Tragepassagen<br />
durch den steilen, vom schroffen<br />
Karstuntergrund geformten Wiesenabhang.<br />
All unsere fahrtechnischen Fähigkeiten sind<br />
gefordert. Ein kurzer Schotterweg und schon<br />
zweigt der Pfad ab, auf eine Koppel mit stattlichen,<br />
friedlich äsenden Pferden. Die tief stehende<br />
Sonne strahlt uns vom Wetterkreuz her<br />
entgegen und taucht das noch verschlafene<br />
Salzburger Saalachtal, seine Dörfer und Kirchturmspitzen,<br />
in ein magisches Licht. Der Trail<br />
wird nun fahrbarer, einen geschulten Blick für<br />
die optimale Linie und fahrtechnisches Geschick<br />
vorausgesetzt. Der Ausblick in die weit<br />
unten liegende Schlucht ist sagenhaft!<br />
An der Unteren Hölzlalm angekommen,<br />
resümieren wir: Es sind zwei eigenständige<br />
und packende Touren, die noch vor dem<br />
Frühstück im Sonnenaufgang den größten<br />
Reiz haben. Dem Wetterkreuz-Trail über die<br />
Obere Hölzlalm sollten sich erfahrene Enduristen<br />
stellen, während die Gipfeltour zum<br />
Peitingköpfl oder Sonntagshorn eine heiße<br />
Empfehlung für jedermann ist. Dann jedoch<br />
mit dem E-Bike bis zur Hochalm gekurbelt<br />
und zu Fuß bis auf den Gipfel. Auf dem Rückweg<br />
unbedingt in der urigen Jausenstation einkehren<br />
und schließlich entspannt zurück ins<br />
Tal cruisen!<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
55
3<br />
56<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
15<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Salzburger Saalachtal Tourismus<br />
www.lofer.com<br />
SALZBURGER<br />
SAALACHTAL<br />
A<br />
Alpine Region<br />
Salzburger Kalkhochalpen<br />
4<br />
Badegewässer<br />
Saalach, Naturbadegebiet<br />
Vorderkaser<br />
Bike und Genuss<br />
Tiefe Klammen, schroffe Kalksteinmassive<br />
und sanfte Almgebiete prägen die Region und<br />
bieten auf über 480 Kilometern und 33 beschilderten<br />
Mountainbikerouten vor allem Genussbikern,<br />
Familien aber auch ambitionierten<br />
Tourenbikern perfekte Bedingungen ohne zu<br />
überfordern. Urige Hütten und gastfreundliche<br />
Wirtsleute machen die Anstiege zu malerischen<br />
Almen und imposanten Panoramablicken zu<br />
fantastischen Zielen. E-Bikes aus zahlreichen<br />
Verleih-Stationen sorgen für ordentlich Rückenwind<br />
bergauf, um die Highlights auch mit<br />
allen Sinnen genießen zu können.<br />
Kallbrunnalm<br />
Dem Lauf der Saalach flussaufwärts folgend,<br />
findet man in einem der zahlreichen versteckten<br />
Seitentäler, zumeist steile Klammen, ein<br />
Kleinod, das beispielhaft für die Almenwelt<br />
im Salzburger Saalachtal ist. Ganz nebenbei:<br />
Merkt euch auf dem Weg schon mal die<br />
besten Badeplätze in den kühlen Fluten der<br />
Saalach für den Rückweg.<br />
Eine Handvoll Routenoptionen führt<br />
zum Grenzübergang am Hirschbichl, dem<br />
Tor zum Nationalpark Berchtesgadener Land.<br />
Empfehlenswert für ambitionierte Biker ist die<br />
Route über das malerische Wildental Richtung<br />
Litzlalm oder die Hundsfußalm. Mögt ihr es<br />
entspannter, dann kurbelt dem Tauernradweg<br />
folgend bis Weißbach und nehmt die schmale<br />
und zuweilen steile Bergstraße nach Hintertal<br />
durch die enge Schlucht.<br />
Bevor man den Gasthof Hirschbichl erreicht,<br />
zweigt eine Schotterstraße rechts zur<br />
Jagdhütte Falleck ab. Der Höhenweg entpuppt<br />
sich nach nur wenigen hundert Metern<br />
als herrliche Panoramaroute mit Aussicht<br />
auf die Leoganger Steinberge. Nach einer<br />
kurzen Abfahrt beginnt der finale Uphill zur<br />
Kallbrunnalm. Sobald man die freie Fläche der<br />
Hochalm erreicht, bietet sich ein Wahnsinnsblick<br />
aufs Steinerne Meer und sobald man<br />
die ersten urigen Almhütten erspäht, tauchen<br />
im Hintergrund die vereisten Flanken des<br />
Kitzsteinhorns auf. Inmitten wild angeordneter,<br />
uriger und wettergegerbter Hütten befindet<br />
sich die Jausenstation Kallbrunnalm. Um<br />
die mittlerweile knurrenden Mägen zu beruhigen,<br />
bietet Hüttenwirt Peter neben deftigen<br />
Almspezialitäten, wie den hier hergestellten<br />
Käse, leckere selbst gemachte Kuchen und<br />
regionale Biere aus seiner Heimat Bayern an.<br />
Entspannt, genießt und freut euch, dass der<br />
Rückweg (fast) nur noch bergab geht.<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. + 2. Hat man die Anstiege zu den Almenwelten<br />
des Salzburger Saalachtals überwunden, bieten sich<br />
beeinduckende Ausblicke wie hier auf der Kallbrunnalm,<br />
sowie zu den Leoganger und Loferer Steinbergen, das<br />
Steinerne Meer und den Gletschern des Kitzsteinhorns.<br />
Urige Hütten laden zur Einkehr ein. 3. Der Trail von der<br />
Perchthöhe zur Oberen Hölzalm bleibt den fahrtechnisch<br />
versiertesten Mountainbikern vorbehalten, den imposanten<br />
Ausblick vom Peitingköpfl dagegen kann jeder<br />
genießen, der mit Bike oder E-Bike bis zur Hochalm kurbelt<br />
und die letzten Meter zu Fuß bezwingt. 4. Sonnenaufgang<br />
am Gipfel des Peitingköpfl – unvergleichlich<br />
magisch!<br />
Regionale Küche<br />
Pinzgauer Bladl – Teigtaschen aus<br />
Weißroggenmehl, in Fett gebacken;<br />
„leer“ oder gefüllt mit Granggn<br />
(Preiselbeeren)<br />
Mitbringsel<br />
Schokolade aus der Confiserie<br />
Berger<br />
Veranstaltungen<br />
E-Bike Camp 20 .- 22. 06.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Seisenbergklamm, Vorderkaserklamm,<br />
Naturpark Weißbach<br />
must-do<br />
(E-)MTB Tour auf die zahlreichen<br />
Almen im Salzburger Saalachtal<br />
Einzigartig<br />
Die Kallbrunnalm gehörte einst<br />
zur Grundherrschaft des Stiftes<br />
Berchtesgaden. Das Almrecht wurde<br />
von 18 Bauern aus der bayerischen<br />
Ramsau und Bischofswiesen<br />
genutzt. Seit dem späten 18. Jh.<br />
erhielten auch Bauern aus dem<br />
Saalachtal Almrechte. Heute sind<br />
es 30 Rechte, 16 Bayerische und 14<br />
Salzburger.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Bike Herbst,<br />
www.bike-lofer.at<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°14 "Berchtesgadener<br />
Land, Chiemgauer Alpen"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.511 m<br />
535 m<br />
<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Mai - Nov<br />
485 km<br />
33 Routen<br />
5 km<br />
3 Trails<br />
2<br />
<br />
24<br />
<br />
23<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
57
WILDKOGEL–ARENA<br />
195 KM<br />
MÜNCHEN<br />
130 KM<br />
SALZBURG<br />
115 KM<br />
INNSBRUCK<br />
Beim Abendessen erzählt unser Guide Andi von Klammen und<br />
Wasserfällen, von weit abgelegenen Almen und einem ausgedehnten<br />
Mountainbike-Wegenetz, das sich bis zum Nationalpark<br />
Hohe Tauern erstreckt. Die Talradwege und Forstwege in<br />
die Talgründe der tiefen Tauern- und Sonnseitentäler sowie der<br />
Tauernradweg von den Krimmler Wasserfällen durch den<br />
Pinzgau bieten optimales Terrain für E-Biker wie ambitionierte<br />
Bikefexe. Früher, als das Mountainbiken noch nicht so hip war<br />
und die Bikes eher Mittel zum Zweck, nutze man sie, um so weit<br />
wie möglich in die langen Seitentäler der Hohen Tauern, ins Herz<br />
des Nationalparks, vorstoßen zu können, berichtet Andi. Wenn<br />
Fahren schließlich nicht mehr sinnvoll war, stellte man das Bike<br />
ab und der Weg zum Gipfel wurde zu Fuß fortgesetzt. Heute<br />
nennt man das neudeutsch „Bike und Hike“ und wird in der<br />
Wildkogel-Arena mit ihren langen Gipfelzustiegen aktuell immer<br />
populärer, schmunzelt Andi mit diesem schwärmenden Blick.<br />
Unsere Abenteuerlust ist bereits entfacht.<br />
Nationalpark Hohe Tauern<br />
Wenn das Tal, wo die Dinger herkommen, genauso schön ist wie<br />
die Steine selbst, sind wir definitiv auf dem richtigen Weg, denke<br />
ich. Im Museum Bramberg haben wir einen kurzen Zwischenstopp<br />
eingelegt, um die Nationalparkausstellung „Smaragde und<br />
Kristalle“ zu besichtigen. Ihnen hat das Habachtal – als einziges<br />
Smaragdvorkommen Europas – seinen Spitznamen „Tal der<br />
Smaragde“ zu verdanken. Im benachbarten Untersulzbachtal<br />
gibt es so große und schöne Epidotkristalle wie sonst nirgends<br />
auf der Welt. Wir erinnern uns an Andis Erzählungen am Vorabend<br />
und die Berichte von den spektakulären Aussichtsgipfeln<br />
Larmkogel und Keeskogel. Ersteren erreicht man über das<br />
Habachtal, zweiteren über das Obersulzbachtal.<br />
Bike & Genuss vs. Bike & Hike<br />
Das Untersulzbachtal ist unser erstes Ziel. Insgeheim hoffe ich,<br />
selbst auf einen taubeneigroßen Bergkristall zu stoßen, denn was<br />
man findet, darf man behalten, nur der Abbau mithilfe von Werkzeugen<br />
ist verboten. Die Forststraße windet sich bei gemächlicher<br />
Steigung in immer tieferen Fichtenwald hinein. Es regnet und die<br />
Gipfelambitionen schwinden. Die Talwände werden zunehmend<br />
steiler und zerklüfteter. Wasserfälle stürzen an den senkrechten<br />
Steilwänden in die Tiefe, fließen über unseren Weg und uns<br />
beim Durchqueren in die Schuhe. Ständig müssen wir anhalten<br />
und unsere Köpfe in die Höhe recken, um dem Naturschauspiel<br />
zuzuschauen. Der Waldboden ist moosüberwuchert, die<br />
Fichten tragen dicke Flechten an ihren Ästen. Wir lassen unsere<br />
Bikes stehen und wandern in eine enge Klamm, in welcher der<br />
Untersulzbach 50 Meter senkrecht in die Tiefe rauscht. Ewig<br />
könnte ich dem staubenden Gletscherwasser zuschauen, doch<br />
die Aussicht auf eine wärmende Einkehr und die Brettljause<br />
treibt uns weiter. Nach ein paar weiteren Serpentinen erreichen<br />
wir die Finkalm auf 1.400 Meter. Ein rustikaler Stall mit ein paar<br />
Kühen, die Milch für den Pinzgauer Bergkäse liefern, eine Stube<br />
mit Kachelofen, an dem wir unsere nassen Sachen zum Trocknen<br />
aufhängen – mehr braucht es in diesem Moment nicht, um<br />
uns glücklich zu machen. Die jüngsten Nachkommen spielen vor<br />
der Hütte mit den beiden Hofhunden, die Almwirtin gewährt uns<br />
derweil Einblick in das uralte Haus, das aussieht, als sei die Zeit<br />
hier, so weit hinten im Tal, seit 1807 einfach stehen geblieben.<br />
Wir genießen die Einkehr, schauen dem vom Dach rinnenden<br />
Regen zu, vertagen unsere „Bike und Hike“-Tour und machen<br />
Pläne für unseren nächsten Aufenthalt in der Wildkogel-Arena.<br />
Dann heißt es für uns: weitere 500 Höhenmeter kurbeln,<br />
zur Talstation der Materialseilbahn der Kürsinger Hütte, Bikes abstellen<br />
und schließlich auf Schusters Rappen zum 3.290 Meter<br />
hohen Keeskogel kraxeln. Dass die Einkehr auf der aussichtsgewaltigen<br />
Kürsinger Hütte des Österreichischen Alpenvereins hervorragend<br />
ist, versteht sich von selbst. In unseren Köpfen formen<br />
sich Bilder; Andi scheint unsere Gedanken lesen zu können und<br />
grinst. Während der Abfahrt lasse ich die Schönheit der Natur,<br />
die hier wilder anmutet als in anderen Tälern, noch einmal voll<br />
und ganz auf mich wirken. Der Zauber dieses Tals, sich wie in<br />
einer eigenen, verwunschenen Welt zu fühlen, hält an, bis uns<br />
der Forstweg wieder an der Hauptstraße ausspuckt.<br />
Text Hannah Röther / Holger Schaarschmidt Bild David Schultheiß<br />
Bild: 1. Die Wildkogel-Arena. Mit den lokalen Guides findet ihr die<br />
spannendsten Touren in der Region. 2. Ewig könnte man dem staubenden<br />
Gletscherwasser zuschauen, doch die Aussicht auf eine wärmende Einkehr<br />
und die Brettljause treibt uns weiter. 50 Meter stürzt hier der Untersulzbach<br />
in die Tiefe. 3. Wenn das Tal, wo die Dinger herkommen, genauso schön ist wie<br />
die Steine selbst, sind wir definitiv auf dem richtigen Weg. 4. Handgemachter<br />
Bergkäse aus dem Pinzgau. Auf der urigen Finkalm gewährt die Almwirtin gern<br />
einen Einblick in ihr uraltes Handwerk.<br />
58<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
16<br />
WILDKOGEL- ARENA<br />
A<br />
INFORMATIONEN<br />
1<br />
Destination<br />
Wildkogel-Arena<br />
Neukirchen & Bramberg<br />
www.wildkogel-arena.at<br />
Alpine Region<br />
Kitzbüheler Alpen, Nationalpark<br />
Hohe Tauern<br />
Badegewässer<br />
Badesee Neukirchen,<br />
Freibad Bramberg/Mühlbach<br />
Regionale Küche<br />
Kasnocken, Kaiserschmarrn<br />
3<br />
2<br />
4<br />
must-see<br />
Tauernblick vom Wildkogel aus!<br />
Am besten mit dem E-Bike zur Wildkogelscharte<br />
und zurück über die<br />
Geisl-Hochalm ins Mühlbachtal.<br />
must-do<br />
Bike & Hike: Ins Obersulzbachtal<br />
zum Keeskogel (3.290 m). Ins<br />
Habachtal zum Larmkogel (3.017<br />
m). Ins Trattenbachtal zum<br />
Kröndlhorn (2.444 m)<br />
Einzigartig<br />
Habachtal – einziges Smaragdvorkommen<br />
Europas; Großvenediger<br />
– höchster Berg Salzburgs (3.666<br />
m); Nationalpark Sommercard<br />
– mehr als 60 Attraktionen und<br />
maximale Mobilität kostenfrei.<br />
www.nationalpark-sommercard.at<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°50 "Nationalpark<br />
Hohe Tauern, Großvenediger,<br />
Großglockner, Ankogel"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
3.666 m<br />
819 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
XC Race<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Mai - Okt<br />
250 km<br />
90 Routen<br />
0 km<br />
0 Trails<br />
2<br />
<br />
5<br />
<br />
23<br />
ÖSTERREICH / SALZBURG<br />
59
60<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
MOUNTAINBIKEN<br />
BERGSPORT MIT ZUKUNFT<br />
Sicher, naturverträglich und konfliktfrei – Ansichten des Deutschen Alpenvereins<br />
NICOLAS GAREIS,<br />
DAV RESSORT<br />
NATURSCHUTZ UND<br />
KARTOGRAPHIE<br />
Beim Mountainbiken erleben wir Sport und Natur<br />
in einzigartiger Kombination. Mit dem Bike<br />
entdecken wir unsere Bergwelt auf besondere<br />
Art und Weise: Auf den kräftezehrenden Uphill<br />
folgt der Abstecher zur Hütte und die verdiente<br />
Abfahrt über einen kurvenreichen Trail ins Tal.<br />
In den meisten Fällen sind wir nicht alleine unterwegs<br />
und teilen uns die Wege mit anderen.<br />
Aber wir teilen nicht nur die Wege, die Brotzeit<br />
auf der Hütte oder das Video vom letzten<br />
Bike-Wochenende. Wir teilen auch die Leidenschaft<br />
für den Sport und die Begeisterung für<br />
die Bewegung in der Natur. Eine Natur, die es<br />
zu schützen gilt! Was wäre Mountainbiken<br />
ohne die Vielfalt an Strukturen, Möglichkeiten<br />
und Angeboten, wie wir sie draußen – häufi<br />
g auch direkt vor der Haustür – fi nden? Die<br />
sportliche Herausforderung, Abwechslung<br />
in der Landschaft, ein forderndes Relief, bemerkenswerte<br />
Vegetation und nicht zuletzt<br />
Begegnungen – all das macht das Abenteuer<br />
Mountainbiken aus. Wie können wir selbst<br />
Mountainbiken so gestalten, dass wir diese<br />
Sportart auch in Zukunft noch gerne ausüben?<br />
Starten wir bei uns und überlegen wir, was uns<br />
wichtig ist. Wir wollen das Klima schützen, also<br />
wie kommen wir zur nächsten Bike-Tour? Mit<br />
dem Auto oder vielleicht doch mit dem Zug?<br />
Wir wollen unverfälschte Natur. Da ist klar,<br />
dass die Verpackung vom Energieriegel wieder<br />
mit nach Hause kommt statt in die Büsche.<br />
Wir wollen Respekt und bringen ihn auch unseren<br />
Mitmenschen entgegen, indem wir aufeinander<br />
achten und uns gegenseitig zuhören.<br />
Beim Biken kommt man leicht ins Gespräch,<br />
Tipps zu Technik und zu lohnenswerten Zielen,<br />
aber auch sinnvolle Kritik gehören dazu.<br />
Wir wollen einen guten Trail, denn optimale<br />
Wege sind das A und O für jede Mountainbikerin<br />
und jeden Mountainbiker. Mit einer guten<br />
Fahrtechnik tragen wir schon enorm dazu bei,<br />
dass empfi ndliche Wege geschont werden.<br />
Und warum nicht auch selbst aktiv werden<br />
und sich z.B. dem Wegebau-Team in einer<br />
der DAV-Sektionen anschließen? Die Passion<br />
Mountainbiken liegt in uns und wir tragen sie<br />
weiter. Über unsere Familien, Freunde und im<br />
Netz. Wir wissen, wie wichtig die gute Planung<br />
einer Ausfahrt ist. Gerade auf unbekanntem<br />
Terrain sind Infos zu Länge, Schwierigkeit und<br />
Fahrkönnen entscheidend für die Wahl der<br />
richtigen Tour. Bei der Nutzung von Tourenportalen<br />
spielt vor allen Dingen Qualität eine<br />
entscheidende Rolle. Wer möchte schon in<br />
einer Sackgasse enden oder die Tour abbrechen<br />
müssen, weil die Nacht hereinbricht? Auf<br />
alpenvereinaktiv.com z.B. lassen sich verschiedene<br />
Filter anwenden, über die Community<br />
gemeinsame Erlebnisse planen und Feedback<br />
zu kritischen Passagen geben. Mountainbiken<br />
treibt uns an, verantwortungsvoll zu handeln<br />
und vorausschauend zu denken. Nutzen wir<br />
die Chance!<br />
Text Nicolas Gareis Bild Andreas Meyer, Franz Güntner<br />
RATGEBER / MOUNTAINBIKEN - BERGSPORT MIT ZUKUNFT<br />
61
1<br />
62<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
KITZBÜHELER ALPEN<br />
125 KM<br />
MÜNCHEN<br />
95 KM<br />
SALZBURG<br />
BRIXENTAL<br />
80 KM<br />
INNSBRUCK<br />
Unweit der eleganten Stadt Kitzbühel erstreckt<br />
sich das Brixental mit Brixen im Thale,<br />
Kirchberg und Westendorf. In der Erholungsund<br />
Genussregion geht es entspannt und<br />
ungezwungener zu, es herrscht eine heiterlockere<br />
Grundstimmung. Sanfte Grasberge<br />
und weitläufige Almgebiete laden zum Biken<br />
ein und bieten traumhafte Ausblicke auf die<br />
Bergwelt zwischen Wildem Kaiser, Kitzbüheler<br />
Horn und Hoher Salve.<br />
Familien und Genießer, Tourenfahrer und Enduristen<br />
erleben hier alpine Naturlandschaft mit<br />
unberührten Seitentälern und blühenden Almen.<br />
Ermöglicht wird dies durch ein schier endloses<br />
Netz von über 800 Kilometern Trails und<br />
beschilderten Rad- und Mountainbike-Routen.<br />
Highlights sind schmale Pfade wie der<br />
Sun Trail auf der Sonnenseite von Brixen im<br />
Thale, gebaut für jene, die es flowig mögen und<br />
deshalb auch für Familien und Gelegenheitsmountainbiker<br />
perfekt geeignet. Einen Großteil<br />
der Auffahrt kann man mit der Gondelbahn<br />
Hochbrixen absolvieren, wo man um den Bergerlebnispark<br />
„Filzalmsee“ zahlreiche Berggasthöfe,<br />
Bademöglichkeiten, Kneipp-Anlagen und<br />
Themenwege entdecken kann.<br />
Im beschaulichen Klausen, einem Ortsteil<br />
Kirchbergs, treffen wir Michael Küchl. Er<br />
ist in den Kitzbüheler Alpen aufgewachsen<br />
und zählt zu den Bike-Pionieren der Region.<br />
Als ausgebildeter Bike-Guide gibt Michael sein<br />
Wissen über die Region und seine Erfahrung<br />
als passionierter Mountainbiker gern an seine<br />
Gäste weiter.<br />
MICHAEL KÜCHL,<br />
IN DEN KITZBÜHELER<br />
ALPEN AUFGEWACH-<br />
SEN. MOUNTAINBIKE<br />
GUIDE UND EINER<br />
DER BIKE - PIONIERE<br />
DER REGION.<br />
Hallo Michael, der Tiroler Bergsommer lockt<br />
immer mehr Gäste in die Kitzbüheler Alpen.<br />
Die Gästezahlen im Brixental während der<br />
Sommersaison nehmen stetig zu. Welche Rolle<br />
spielt dabei der Mountainbike-Tourismus?<br />
Vor fünf bis zehn Jahren gab es noch die klassischen<br />
Gruppen „Wanderer“ und „Biker“,<br />
welche sich oft nicht gut verstanden haben.<br />
Heute verschwimmen die Gästegruppen immer<br />
mehr und der Wanderer geht genauso<br />
zum Biken. Das große Geheimnis dahinter ist<br />
natürlich das E-Bike – man sagt, es macht die<br />
Berge flach und somit für jedermann erlebbar.<br />
Früher war das schwieriger, denn viele Touren<br />
haben um die 1.000 Höhenmeter, dafür muss<br />
man mit dem „normalen“ Bike schon das<br />
ganze Jahr trainieren. Bei unserer gestressten<br />
Gesellschaft heutzutage fehlt dazu oftmals die<br />
Zeit. Da ist das E-Mountainbike ein „Wahnsinnsgerät“,<br />
um dies auszugleichen. Doch<br />
auch insgesamt entdeckt man den Urlaub in<br />
den Bergen und der Natur wieder mehr.<br />
Wo ist dein Lieblingsplatz im Brixental? Mit<br />
welchem Bike machst du dich auf den Weg<br />
dorthin: Hardtail, Enduro oder E-Bike?<br />
Mein Lieblingsplatz ist am Reinkarsee, der<br />
in Westendorf unterhalb vom Kröndlhorn<br />
liegt. Als begeisterter Schafzüchter halte ich<br />
Walliser Schwarznasenschafe, die es sich im<br />
Sommer genau da auf der Alm gut gehen lassen.<br />
Alle zehn bis 14 Tage fahre ich zu meinen<br />
Schützlingen, für mich ein super Ausgleich<br />
und mit dem E-Bike eine entspannte Tour<br />
bis an die Rotwandalm im Windautal. Dort<br />
ÖSTERREICH / TIROL<br />
63
2<br />
4<br />
3<br />
5<br />
64<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
6<br />
HOTELTIPP<br />
HUBERTUS LOGIS APPARTEMENTS<br />
Ökologischer Holzbau. Die Natur<br />
vor der Tür. Die perfekte Mountainbike-Base<br />
für Aktive und Genießer.<br />
www.hubertus-brixen.at<br />
Tel.: +43 5334 / 83420<br />
INFORMATIONEN<br />
17<br />
KITZBÜHELER ALPEN<br />
BRIXENTAL<br />
» FAMILIEN UND GENIESSER, TOURENFAHRER UND<br />
ENDURISTEN ERLEBEN HIER ALPINE NATURLANDSCHAFT MIT<br />
UNBERÜHRTEN SEITENTÄLERN UND BLÜHENDEN ALMEN. «<br />
Destination<br />
Tourismusverband Kitzbüheler<br />
Alpen - Brixental,<br />
Brixen - Kirchberg - Westendorf<br />
www.kitzbueheler-alpen.com<br />
A<br />
Alpine Region<br />
Kitzbüheler Alpen<br />
kann man sich mit hausgemachtem Käse,<br />
Kaspressknödeln oder einem Glas Buttermilch<br />
mit frisch gepflückten Preiselbeeren stärken<br />
und den Blick über das Windautal genießen.<br />
Weiter geht es über einen mittelschwierigen<br />
Bergsteig ca. zwei Stunden zu Fuß – das Bike<br />
bleibt natürlich unten. Man findet Traumpanoramen<br />
und wird mit einem landschaftlich wunderschönen<br />
Auf- und Abstieg belohnt.<br />
Welche Hütte empfiehlst du uns für eine<br />
Stärkung? Gibt es eine regionale Spezialität,<br />
die wir unbedingt probieren müssen?<br />
Eine ausgezeichnete Hütte ist der Gasthof<br />
Ruetzen am Sonnberg. Am besten probiert<br />
man dort den „Moosbeer-Schmarrn“ (Heidelbeer-Schmarrn).<br />
Der ist der Wahnsinn. Den<br />
gibt’s nicht überall und wird hier mit selbstgepflückten<br />
Heidelbeeren zubereitet.<br />
Zahlreiche MTB- und Radwanderwege, einfache<br />
wie knackige Trails findet man im Tiroler<br />
Brixental. Hinzu kommt ein großes Netz an<br />
E-Bike Verleih- und Akkuladestationen. Was<br />
ist deine Tour-Empfehlung für weniger sportliche<br />
Biker oder Familien mit Kindern?<br />
Das perfekte Ausflugsziel für Familien und Genuss-Biker<br />
ist das Spertental. Von Kirchberg<br />
führt ein Radweg ca. neun Kilometer und 200<br />
Höhenmeter entlang der Aschauer Ache ins<br />
Örtchen Aschau. Dort bietet sich die Kneippanlage<br />
und ein Abenteuerspielplatz für eine<br />
Rast an. Wer nicht genug hat, radelt weiter zur<br />
gemütlichen Klooalm, wo man gut einkehren<br />
kann. Das sind weitere drei Kilometer und 150<br />
Höhenmeter. Die schöne Almlandschaft und<br />
der moderate Anstieg sind auch für weniger<br />
trainierte Biker gut machbar.<br />
Was empfiehlst du ambitionierten Tourenfahrern<br />
und/oder Enduristen?<br />
Ambitionierte Tourenbiker sollten auf „Bike<br />
Safari Tour“ gehen – eine Ganztagestour rund<br />
um das Kitzbüheler Skigebiet. Von Kirchberg<br />
führt sie über Kitzbühel nach Jochberg und<br />
von dort über das Stangenjoch nach Aschau<br />
und wieder zurück nach Kirchberg. Die Runde<br />
bietet ein traumhaftes Panorama und verläuft<br />
auf über 60 Kilometern und 1.500 Höhenmetern<br />
überwiegend auf Schotterwegen und ein<br />
paar netten Trails am Stangenjoch.<br />
Enduro-Biker werden den Fleckalm-Trail<br />
lieben – mit sieben Kilometern Streckenlänge<br />
und 1.100 Tiefenmetern einer der<br />
längsten Singletrails in Tirol. Dieser verlangt<br />
Bikern sowohl einiges an Kondition als auch<br />
Fahrtechnik ab. Der durchaus anspruchsvolle<br />
Trail ist Teil der KitzAlpBike und der Mountainbike<br />
Marathon WM-Strecke. Wer sich<br />
die rund 1.000 Höhenmeter Uphill sparen<br />
möchte, sollte in Kirchberg die Fleckalmbahn<br />
nutzen.<br />
Text Diana Schmid Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Durch das Windautal bei Westendorf ins<br />
Pinzgauer Trattenbachtal – an der Filzenscharte kann<br />
man schon die faszinierenden Hohen Tauern erspähen.<br />
2. Die Rotwandalm in der Windau. Nachdem man sich<br />
bei Carola gestärkt hat, lockt das 2.444 m hohe Kröndlhorn<br />
als höchster Gipfel der Region und lohnendes<br />
Wanderziel mit imposanter Aussicht. 3. E-Mountainbikes<br />
machen die Berge "flacher". 4. Eine Tour ohne<br />
Hütteneinkehr ist einfach nicht perfekt – Jause auf der<br />
Rotwandhütte. 5. Klassiker Knödelsuppe: einfach lecker!<br />
6. Der Fleckalm-Trail: mit 7 Kilometern und 1.100 Höhenmetern<br />
einer der längsten Singletrails in Tirol!<br />
Badegewässer<br />
Freizeitanlage Brixen mit Badesee,<br />
Badesee Kirchberg<br />
Regionale Küche<br />
Tiroler "Graukas"-Suppe<br />
Mitbringsel<br />
Ein Edelbrand der Brennerei Erber<br />
in Brixen<br />
Veranstaltungen<br />
E-Bike Festival 21. - 23.06.<strong>2019</strong>,<br />
KitzAlpBike Festival 22. - 30.06.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
KitzAlpBike Festival<br />
must-do<br />
"Kitzbüheler Alpen Trail Card“:<br />
Tageskarte für 5 verschiedene Lifte<br />
und 5 Trails, „Kat Bike“: in 3 bis<br />
4 Etappen 136 bis 180 Kilometern<br />
und 2.800 bis 6.250 Höhenmetern<br />
zurücklegen.<br />
Einzigartig<br />
Viele Alpentäler enden in einem<br />
Talschluss. Das Brixental hingegen<br />
ist nach beiden Seiten offen und<br />
verbindet so das Inntal im Westen<br />
mit dem Raum Kitzbühel im Osten.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
bikeacademy Kurt Exenberger<br />
Kirchberg, www.bikeacademy.at<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°29 "Kitzbüheler Alpen"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.444 m<br />
750 m<br />
<br />
Bikepark<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Mai - Okt<br />
812 km<br />
81 Routen<br />
25 km<br />
6 Trails<br />
5<br />
<br />
3<br />
<br />
75<br />
ÖSTERREICH / TIROL<br />
65
1<br />
350 KM<br />
STUTTGART<br />
150 KM<br />
MÜNCHEN<br />
ALPBACHTAL SEENLAND<br />
45 KM<br />
INNSBRUCK<br />
Das Gute liegt so nah. Einmal mehr hat sich dieser Ausdruck<br />
bewahrheitet, wenn er auch inflationär gebraucht<br />
wird. Das Gute liegt so nah! Wenige Kilometer hinter der<br />
Grenze zu Deutschland versteckt sich ein landschaftliches<br />
und kulturelles Kleinod, das es wert ist entdeckt zu werden:<br />
die Region Alpbachtal Seenland! Eingerahmt vom<br />
Rofangebirge und den Brandenberger Alpen im Norden<br />
und den Kitzbühler Alpen im Süden, durchflossen vom<br />
mächtigen Inn im Zentrum. Mountainbiken auf der Südseite<br />
zeichnet sich vor allem durch die weitläufigen, reizvollen<br />
Almgebiete aus, während sportlich ambitionierte Biker<br />
nördlich vom Inn anspruchsvolle Strecken zur Bayreuther<br />
Hütte, zum Pletzachkogel über das Sonnwendjochhaus<br />
oder entlang der Brandenberger Ache ins benachbarte<br />
Bayern erwarten. 24 offizielle Mountainbike-Touren gibt es,<br />
um die spannendsten Bergziele im Alpbachtal Seenland<br />
zu entdecken – dazu einladende Hütten, Badeseen und<br />
herzliche Gastgeber.<br />
Zur Bayreuther Hütte<br />
1.000 Höhenmeter auf 8,5 Kilometern – wir ernten anerkennendes<br />
Augenbrauenheben und Stirnrunzeln, als<br />
wir die beachtlichen Daten unserer morgendlichen Tour<br />
von Münster durch den duftenden Kiefernwald und<br />
über versteckte Almen zur aussichtsreich gelegenen<br />
Bayreuther Hütte kundtun. Mit einem freundlichen Strahlen<br />
im Gesicht empfangen uns Susanne und Anton, die<br />
Wirte der traumhaft gelegenen Alpenvereinshütte. Es<br />
herrscht die typische morgendliche Aufbruchsstimmung<br />
unter den Gästen. Die Langschläfer kommen gähnend die<br />
knarzende Treppe hinuntergestiegen, während andere im<br />
Türrahmen bereits die Wanderschuhe schnüren. Auf der<br />
Panoramaterrasse genießt ein eng umschlungenes, offenbar<br />
frisch verliebtes Pärchen den Sonnenaufgang. Wir fragen<br />
uns, ob sie in dieser scheinbar untrennbaren Umzingelung<br />
auch wandern werden.<br />
Inzwischen bringt uns Susanne heißen Kaffee und<br />
leckere Frühstücksjause. Wir genießen den Blick über das<br />
Inntal und die Kitzbüheler Alpen und entdecken in der<br />
Ferne auch schon unser nächstes Tagesziel, die Holzalm<br />
oberhalb von Brixlegg und Rattenberg. Im Hintergrund der<br />
Bayreuther Hütte befindet sich der schroffe Anstieg zum<br />
Vorderen Sonnwendjoch, Hausberg und Wanderempfehlung<br />
Antons. Die Bikes könnten wir hier an der Hütte sicher<br />
abstellen und den Gipfel zu Fuß erreichen, schlägt<br />
er vor. Leider bleibt uns nicht die Zeit: beim nächsten Mal<br />
und dann nach einer Übernachtung am Berg, sind wir uns<br />
sicher.<br />
66<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
18<br />
3<br />
ALPBACHTAL<br />
SEENLAND<br />
A<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Alpbachtal Seenland Tourismus,<br />
Alpbach, Brandenberg, Breitenbach,<br />
Brixlegg, Kramsach, Kundl, Münster,<br />
Radfeld, Rattenberg, Reith i. A.<br />
www.alpbachtal.at<br />
2<br />
Alpine Region<br />
Kitzbüheler Alpen, Brandenberger<br />
Alpen, Rofangebirge<br />
Badegewässer<br />
Reintalersee, Reither See<br />
Regionale Küche<br />
Käsespätzle mit Alpbachtaler<br />
Heumilchkäse<br />
Holzalm Zimmermoos<br />
Alpbach wurde erst in den Zwanzigerjahren<br />
des letzten Jahrhunderts durch eine offizielle<br />
Straße mit dem Inntal verbunden. Durch die<br />
lange Abgeschiedenheit hat die malerische<br />
Gemeinde ihre Bautradition und ihr lokales<br />
Brauchtum bewahrt. Die Bevölkerung ist bis<br />
heute eng mit ihrer Talschaft verbunden. Das<br />
schlägt sich schon auf den ersten Blick im<br />
außergewöhnlich idyllischen Dorfbild wieder.<br />
Vom Dorfzentrum aus gelangen wir<br />
über die Bischoferalm zur Holzalm am Fuße<br />
des beliebten Aussichtsbergs Gratlspitz. Im<br />
Turbomodus mit unseren E-Bikes erreichen<br />
wir das Hauser Joch. Der Ausblick ins Innere<br />
Alpbachtal ist traumhaft; auf der anderen Seite,<br />
beinahe 1.000 Meter unter uns, fließt der<br />
Inn. Zur Holzalm ist es nur noch ein Katzensprung.<br />
Chefin Monika und das aufgedrehte<br />
Töchterchen empfangen uns herzlich. 110<br />
Jahre alt ist die auf eine bewegte Geschichte<br />
zurückblickende Hütte; die Wände innen und<br />
außen geschmückt von Kritzeleien im Holz, die<br />
Generationen von Besuchern gesehen haben.<br />
Wind und Wetter haben das Gebäude gegerbt.<br />
Wir bleiben über Nacht. Knarzende Dielen, bei<br />
starkem Wind klappernde Fensterflügel und<br />
saugemütliche Betten wie aus Omas Zeiten<br />
gehören ebenso zur gemütlichen Hütte wie<br />
Monikas überaus herzliche, gastfreundliche<br />
Art. Gern lässt sie uns an ihrem Kochkünsten<br />
teilhaben und berichtet währenddessen<br />
von den zahlreichen Biketouren, die mit der<br />
Holzalm als Ziel möglich sind; wie man das<br />
beste Schnitzel weit und breit in der schweren<br />
Kupferpfanne zubereitet und von der Bergbaugeschichte<br />
der Region – Zeugnisse davon finden<br />
sich hier oben an zahlreichen Stellen, Bilder<br />
von deren Erforschungen schmücken die<br />
Wände der Treppen und Gänge. Von den zahlreichen<br />
Impressionen und Erlebnissen dieses<br />
Tages erfüllt und von Müdigkeit übermannt,<br />
begeben wir uns in die Betten, glücklich über<br />
die Entscheidung, die Inntalautobahn verlassen<br />
zu haben, um eine Region zu erkunden,<br />
die uns bisher viel zu nah erschien.<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Im Alpbachtal Seenland kommen Genießer wie<br />
Sportler auf ihre Kosten. 2. Der Anstieg zur Bayreuther<br />
Hütte auf der Nordseite ist etwas für Bergziegen. Der<br />
imposante Panoramablick auf Alpbach, die wärmsten<br />
Badeseen Tirols um Kramsach und das Inntal ein perfektes<br />
Argument, die herrliche Einkehr auf der urigen Bergalm<br />
oder Bayreuther Hütte unschlagbar, um Begleiter zu<br />
überzeugen. 3. Die historischen Holzgebäude in Alpbach<br />
haben einen ganz eigenen Charme.<br />
Mitbringsel<br />
Brandenberger Prügeltorte<br />
must-see<br />
Alpbach – schönstes Dorf<br />
Österreichs<br />
must-do<br />
Wandern in die Tiefenbachklamm,<br />
Kramsach-Brandenberg-Museum:<br />
Tiroler Bauernhöfe – in 1,5 Stunden<br />
durch ganz Tirol<br />
Einzigartig<br />
UCI Straßenrad-WM 2018<br />
8 Tage, 12 Rennen, 1.000 Athleten:<br />
Das Alpbachtal Seenland war mit<br />
Rattenberg als kleinster Stadt Österreichs<br />
einer der Austragungsorte.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Harald Pühringer, Alpbach,<br />
rentabike.tirol; Alpbach Sports,<br />
Alpbach, alpbach-sports.com;<br />
Easy Bike, Kundl, easybike.at<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°28 "Vorderes Zillertal"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.424 m<br />
510 m<br />
<br />
XC Race<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Mai - Okt<br />
250 km<br />
24 Routen<br />
2,3 km<br />
3 Trails<br />
2<br />
<br />
0<br />
<br />
25<br />
ÖSTERREICH / TIROL<br />
67
REIFE(N)PRÜFUNG<br />
Der optimale Reifen fürs E-Bike<br />
1 2<br />
Das Team vom world of <strong>mtb</strong> Magazin führt seit mittlerweile fünf Jahren<br />
umfangreiche Tests mit E-Mountainbikes durch. Der Einsatz im<br />
rauen Gelände ist für sie dabei obligatorisch. Oft stellen sie sich während<br />
des Tests die Frage: Fahren manche Produktmanager mit ihren<br />
Rädern überhaupt im Gelände? Scheinbar nein, denn immer wieder<br />
sind Mountainbikes mit günstigen, leichten oder schmalen Reifen bestückt.<br />
Diese Reifen müssen nicht zwingend schlecht sein, doch haben<br />
sie nichts an einem E-MTB zu suchen. Diese sind nun mal 20 bis<br />
25 Kilo schwer und haben die gewünschte Extra-Power – einfach zu<br />
viel für einen normalen Reifen. Schwalbe hat in diesem Jahr mit dem<br />
Eddy Current den ersten speziellen E-Mountainbike Reifen auf den<br />
Markt gebracht. Ein gutes Beispiel, an dem das world of <strong>mtb</strong>-Team<br />
seine Erfahrungen erläutern kann.<br />
Die Karkasse<br />
Die Karkasse ist gefordert beim Durchschlag oder -stich sowie beim<br />
Kontakt mit scharfen Steinen und entscheidend für Sieg oder Niederlage<br />
bzw. einen funktionstüchtigen oder platten Reifen. Angesichts des<br />
hohen Gewichtes und den hohen Geschwindigkeiten von E-Bikes sollte<br />
eine Karkasse möglichst stabil sein. Schwalbes Super Gravity-Karkasse<br />
hält bei einem Durchschlag im Vergleich zur ohnehin schon stabilen<br />
Snake Skin-Karkasse ca. 90 Prozent mehr aus und ist ca. 40 Prozent<br />
resistenter bei einem Durchstich durch einen Dorn.<br />
Das Gewicht<br />
Klar, Gewicht ist immer wichtig und eine derart stabile Karkasse ist<br />
schwerer; im oben genannten Beispiel um genau genommen 32 Prozent.<br />
Für die Redakteure beim Testen von E-Bikes rangiert jedoch stets<br />
Zuverlässigkeit vor Leichtbau.<br />
Das Profil, die Gummimischung, der Rollwiderstand<br />
Was sind zehn Watt mehr Rollwiderstand beim Reifen im Vergleich zu<br />
250 Watt Dauerleistung des Motors? Beim E-Bike hat man den Vorteil,<br />
dass man das höhere Gewicht, aber auch den höheren Rollwiderstand<br />
eines stabileren Reifens, einfacher kompensieren und noch ein Vielfaches<br />
an Leistung draufl egen kann. Das Profi l kann somit aggressiver<br />
ausfallen und der Gummi weicher sein. Der Grip und somit die Fahrsicherheit<br />
steigen dadurch enorm.<br />
Die Dimension<br />
Geschmackssache – hier scheiden sich die Geister auch bei den Testfahrern.<br />
Je breiter der Reifen, umso sicherer, gutmütiger, aber auch weniger<br />
direkt wird das Fahrgefühl. Der Eddy Current wird aber zum Beispiel<br />
in den Breiten 2,4 bis 2,8 Zoll angeboten und deckt somit jegliche Geschmacksrichtung<br />
ab.<br />
Text Johannes Haidn Bild Andreas Meyer<br />
Bild 1. Hohe Geschwindigkeiten und ein höheres Gewicht fordern die Reifen deutlich<br />
mehr. 2. Der neue Eddy Current von Schwalbe mit folgenden Merkmalen: Addix Soft<br />
Compound – Die weiche Gummimischung sorgt für einen hohen Gripp, Super Gravity-Karkasse<br />
– Für schwere Jungs die stabilste Karkasse. Fünf Gewebelagen auf der<br />
Lauffl äche und vier an der Seite sorgen für maximale Stabilität, Grobes Profi l – Gripp<br />
steht über Rollwidersand. Für zweites gibt es ordentlich Unterstützung vom Motor.<br />
68<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
NO MIMIMI!<br />
Bei unserem <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin-Vertriebspartner Bergzeit geht es zu<br />
wie bei unseren Redakteur*innen: Das Bike im Winter stehen lassen?<br />
Einfach keine Option! Schließlich sind die Bergzeit-Mitarbeiter selbst<br />
Fahrradverrückte und schreiben im Magazin des Outdoorshops um die<br />
Wette. Spannend: Als Bergzeit 1999 an den Start ging, war es selbst ein<br />
Tourenportal. Auf die Wurzeln von Bergzeit – das Draußensein – verweist<br />
auch die Bergzeit Erlebniswelt, auf der man Outdoor-Erlebnisse<br />
wie Mountainbike-Fahrtechniktrainings, Tiefschnee-Kurse oder geführte<br />
Hochtouren bei zertifi zierten Partnern und Guides buchen kann.<br />
Nur die Harten kommen in den Garten –<br />
Bergzeit verrät 3 Tipps fürs Mountainbiken im Winter<br />
Die Reifen finden keinen Halt auf dem schneebedeckten Untergrund,<br />
das Streusalz lässt bereits die Kette rosten und zu allem Überfluss wird<br />
es auch noch dunkel und das Licht liegt natürlich zu Hause… Kommt<br />
dir bekannt vor? Dann mach dich und dein Bike besser fit für den Winter!<br />
1. Die richtigen Reifen<br />
Typ 1: bei schönem Wetter auf befestigen Straßen<br />
Hier reichen schwach profi lierte Mäntel mit einem guten Rollwiderstand<br />
aus.<br />
Typ 2: auf Trails mit feuchtem, warmem Boden und viel Wurzelwerk<br />
Ein grobstolliges Profi l mit gutem Rollwiderstand und Grip eignet sich<br />
hier am besten.<br />
Typ 3: auf Trails mit tiefen Schlammlöchern oder weichem Waldboden<br />
Reine Schlammreifen mit langen Stollen und hohem Rollwiderstand<br />
sind hier die richtige Wahl. Vorsicht: Kein Halt auf harten Untergründen!<br />
Typ 4: gefrorener Asphaltboden oder gefrorene Trails<br />
Hier kommen Spikes ins Spiel! Auf Asphalt empfehlen sich schwach<br />
profi lierte Mäntel mit wenig Spikes, auf gefrorenen Trails besser Spikereifen<br />
für Mountainbikes mit einer hohen Spike-Anzahl.<br />
2. Der richtige Reifendruck<br />
Generell kann man im Winter mit etwas geringerem Luftdruck fahren,<br />
was den Grip auf vereisten Trails deutlich erhöht. Aber: Niemals<br />
den angegebenen Mindestdruck unterschreiten, um Durchschläge zu<br />
vermeiden!<br />
3. Die richtige Beleuchtung<br />
Der Trail sollte fl ächig, weit und gleichmäßig hell ausgeleuchtet werden.<br />
Dies wird über speziell geformte Refl ektoren und Linsen bzw. durch<br />
mehrere Leuchtdioden im Scheinwerfer erreicht.<br />
Achtung: Zu helle MTB-Lampen sind im Straßenverkehr nicht<br />
zulässig! Die Befestigung der Lampe am Helm leuchtet das Sichtfeld<br />
optimal aus. Darauf achten, dass der Scheinwerfer mittig auf dem Helm<br />
sitzt und bei Touren nicht verrutschen kann – am besten mit den meist<br />
mitgelieferten Klettbändern befestigen.<br />
Die Befestigung der Lampe am Lenker sorgt für einen langen und<br />
flachen Strahl, der Bodenunebenheiten oder Wurzeln kontrastreich<br />
darstellt.<br />
Tipp: Ideal ist eine Kombination aus beiden Varianten!<br />
Jetzt entdecken unter www.bergzeit.de<br />
Text Bergzeit Team Bild Andreas Meyer<br />
RATGEBER / BIKEN IM WINTER<br />
69
290 KM<br />
ZÜRICH<br />
230 KM<br />
ULM<br />
120 KM<br />
MÜNCHEN<br />
INNS'<br />
BRUCK<br />
Die Region Innsbruck, mit Innsbruck als Landeshauptstadt<br />
Tirols, verbindet Gegensätzliches und schafft eine<br />
ganz eigene Wohlfühlatmosphäre zwischen Berg und<br />
Tal, Stadt und Natur, Sport und Entspannung. Im Winter<br />
findest du unzählige perfekte Pisten, im Sommer<br />
feinste Trails. Der Naturraum beginnt gleich ums Eck,<br />
egal wo man sich befindet. Ein paar kräftige Tritte in die<br />
Pedale und schon ist man ist an der Nordkette oder am<br />
Fuße des Hausbergs Patscherkofel. Stadtnah und trotzdem<br />
im Herzen der Tiroler Alpen.<br />
Urbanes Flair und alpines Mountainbikerevier<br />
Wir sitzen noch entspannt beim Frühstück, als die<br />
Sonne langsam hinter dem Patscherkofel aufgeht und<br />
allmählich die Nordkette und dann die ganze Stadt in<br />
oranges Licht taucht. Ein Traum, dieser Ausblick! Wir<br />
wollen mehr davon, also rauf auf den Berg! Innsbruck<br />
verbreitet eine immerzu sportliche, aktive Atmosphäre.<br />
Radfahrer, Läufer, Skater; es scheint, als hätte jeder<br />
hier ein Sportgerät bei sich, und sei es auch nur ein<br />
Frisbee oder die Kletterausrüstung auf dem Rücken.<br />
Der multikulturelle Einfluss tausender internationaler<br />
Studenten und Zugereister geben der Alpenmetropole<br />
einen mitreißenden, jugendlichen Charme. Wir radeln<br />
zum Congress und stehen vor der Entscheidung: Die<br />
ersten Höhenmeter mit der Hungerburgbahn hinter<br />
uns lassen oder selbst hinauftreten? Die Standseilbahn<br />
gilt als Wahrzeichen der Stadt und wirkt im Design sehr<br />
kinematisch und experimentell. Die Architektin Zaha<br />
Hadid, weltbekannt für ihren dynamischen Baustil, hat<br />
sie entworfen. Es passt ins Bild: Selbst die Bergbahn<br />
wirkt sportiv; hier, in der Sporthauptstadt der Alpen.<br />
Da wir noch frisch und munter sind, kurbeln wir die<br />
500 Höhenmeter zur Arzler Alm und dem Traileinstieg<br />
auf 1.080 Meter aus eigener Kraft und genießen<br />
ganz nebenbei Alpenkulisse par excellence. Zahlreiche<br />
Kurven, Anlieger und einige Sprüngen prägen den abwechslungsreichen<br />
Singletrail bis hinab in die Stadt.<br />
Langgezogene Steilkurven, Kuppen, enge Kehren,<br />
kleine Schluchten und Felspartien sorgen für reichlich<br />
Spannung. Immer wieder öffnet sich der Wald und man<br />
kann den großartigen Ausblick über die Stadt genießen.<br />
Als wir am Congress vorbeirollen, können wir nicht widerstehen<br />
und fahren kurzentschlossen noch einmal<br />
hinauf.<br />
Die Region Innsbruck<br />
Nicht nur in Innsbruck, sondern auch in den umliegenden<br />
Feriendörfern wurden fleißig Trails gebaut. Der<br />
„Bikepark Innsbruck“ ist ein beliebter Park für die Locals<br />
und zugleich Venue für das Mountainbike Event<br />
Crankworx. An der Muttereralm-Bahn im „Bikepark<br />
Innsbruck“ wurde erst kürzlich der neue Singletrail „The<br />
Chainless One“ fertig gestellt. Mit 180 Kurven und über<br />
sieben Kilometern Länge macht er seinem Namen alle<br />
Ehre. Im Vergleich zum oberen Trail „The First One“,<br />
der naturbelassener und mit zahlreichen Wurzelpassagen<br />
deutlich anspruchsvoller ist, eignet sich der neue<br />
Trail auch für Einsteiger oder Familien mit Kindern. Mit<br />
seinen weiten Kurven und vielen kleinen, einfachen<br />
Sprüngen hat er das Potenzial, zu einem „Flow-Klassiker“<br />
der Alpen zu werden. Und als „Schmankerl“<br />
zum Abschluss geht's noch mal auf den offiziellen<br />
Crankworx Pumptrack an der Talstation. Wer dann noch<br />
nicht genug hat, schaut sich die etwas anspruchsvolleren<br />
Trails mit Sprüngen, Wurzelfeldern, technischen<br />
Passagen und schnellen Anliegern „The Wild One“ und<br />
„The Rough One“ in Götzens an. Fazit: Egal, wieviel Zeit<br />
man in der Region Innsbruck verbringt, dem Fahrspaß<br />
steht nichts im Wege.<br />
Text Diana Schmid Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Der Arzler Alm Trail: Aus der Stadt direkt raus in die Natur und<br />
geniale Trails genießen. Von der Hungerburgbahn blickt man über<br />
Innsbruck zur Bergiselschanze, übrigens ebenfalls von der Star-Architektin<br />
Zaha Hadid entworfen, bis zum markanten Serles, dem<br />
"Hochaltar von Tirol" (2.717 m). 2. Natur und Metropole – eine Einheit<br />
in der über 132.000 Einwohner zählenden Tiroler Hauptstadt.<br />
Raus aus der City und schon auf den Trails: Nur wenige Städte der<br />
Welt leben einen ähnlich alpin-urbanen Lifestyle wie die Sportstadt<br />
Innsbruck. 3. Im "Bikepark Innsbruck" an der Muttereralm findet<br />
man geniale Abfahrten wie den "Chainless One" für geübte Biker<br />
und den "The First One", der auch Einstieger und Kids anspricht.<br />
70<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
2<br />
HOTELTIPP<br />
HOTEL SEPPL****<br />
Hotel Seppl – The Alpine – Urban<br />
Bikehotel im Herzen der Alpen<br />
www.hotel-seppl.at<br />
Tel.: +43 676 / 3447620<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Innsbruck Tourismus,<br />
www.innsbruck.info<br />
19<br />
INNSBRUCK<br />
A<br />
1<br />
Alpine Region<br />
Karwendelgebirge, Stubaier Alpen,<br />
Tuxer Alpen<br />
Badegewässer<br />
Baggersee, Lansersee, Natterersee<br />
Regionale Küche<br />
Tiroler Gröstl<br />
Mitbringsel<br />
Zirbenschnaps<br />
Veranstaltungen<br />
Crankworx vom 12. - 16.06.<strong>2019</strong>,<br />
IXS Cup vom 30.08. - 1.09.<strong>2019</strong><br />
<br />
» WAS MIR MOUNTAINBIKEN BEDEUTET: SPASS HABEN<br />
AUF DEM BIKE, DIE NATUR GENIESSEN UND AM BESTEN<br />
DAS GANZE NOCH MIT FREUNDEN TEILEN. «<br />
Tom Oehler, Wahl-Innsbrucker, MTB- & Trial-Profi<br />
3<br />
must-see<br />
Das Goldene Dachl, Aussichtspunkt<br />
Nordkette Seegrube auf 1.905 Meter,<br />
Crankworx Bike Festival<br />
must-do<br />
Arzler Alm mit "All you can grill".<br />
Mit dem Lift von 600 Meter auf<br />
1.905 Meter in nur 25 Minuten: die<br />
Nordkette "Der Berg in der Stadt"<br />
Einzigartig<br />
Die Berge direkt vor der Haustüre,<br />
das Terrain abwechslungsreich.<br />
Egal, wo man in der Region sein<br />
persönliches Bikeerlebnis genießt,<br />
die Stadt ist immer nur wenige Kilometer<br />
entfernt – eine einzigartige<br />
Verbindung aus alpinem Abenteuer<br />
und urbanem Lifestyle macht die<br />
Bikedestination Innsbruck so<br />
besonders.<br />
3.298 m<br />
574 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
Kulinarik<br />
Après Bike<br />
Apr - Okt<br />
570 km<br />
Routen<br />
Innsbruck verbindet urbanes Leben<br />
mit mondäner Alpenkultur, was ist dein<br />
ganz persönliches Innsbruck Highlight?<br />
Die Seegrube auf 1.905 Meter. Sei es<br />
zum Biken oder einfach nur zum Relaxen,<br />
ich bin einfach gerne da oben.<br />
Ich fahr auch ab und zu mal hoch und<br />
arbeite oben am Laptop, bei der Aussicht<br />
geht so manche Arbeit leichter von der<br />
Hand.<br />
Was braucht eine gelungene MTB-<br />
Destination?<br />
Vielseitige Trails und eine gute Infrastruktur.<br />
Als (zuagroaster) Innsbrucker weiß<br />
man die Kombination aus städtischem<br />
Leben und den Bergen durchaus zu<br />
schätzen. Man kann tagsüber die Trails<br />
genießen und hat am Abend sämtliche<br />
Möglichkeiten einer Stadt, mit all den<br />
Bars und Restaurants.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
www.bikecity-innsbruck.com/bikeschulen-und-guides.html<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°36 "Innsbruck und<br />
Umgebung"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
21 km<br />
8 Trails<br />
4<br />
<br />
0<br />
<br />
30+<br />
ÖSTERREICH / TIROL<br />
71
1<br />
» UNÜBERHÖRBAR MACHEN<br />
EINIGE MURMELTIERE AUF SICH<br />
AUFMERKSAM, BEVOR SIE MIT<br />
DURCHDREHENDEN HINTERLÄUFEN<br />
ÜBER DIE ALMWIESEN WETZEN. «<br />
2<br />
72<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
195 KM<br />
MÜNCHEN<br />
230 KM<br />
ZÜRICH<br />
105 KM<br />
INNSBRUCK<br />
PAZNAUN - ISCHGL<br />
Ischgl: Innbegriff für Wintersport, hunderte Kilometer<br />
schneesichere Pisten, international bekannte Events und<br />
reichlich Party. Im Sommer zeigt es sich von einer ganz<br />
anderen – seiner ruhigen – Seite. Genau dieser Kontrast<br />
macht die Ausnahmeregion Paznaun-Ischgl so einzigartig.<br />
Die Ferienregion beschränkt sich dabei nicht ausschließlich<br />
auf die Gemeinde Ischgl, sondern repräsentiert die 40<br />
Kilometer lange Talschaft mit See, Kappl, Ischgl und Galtür.<br />
Tief ist das Tal der Trisanna eingeschnitten zwischen den<br />
imposanten Gebirgszügen des Verwall im Norden und der<br />
Silvretta- und der Samnaungruppe im Süden. Mit 3.399<br />
Metern ragt das Fluchthorn als höchster Berg aus der<br />
Silvretta heraus und kann sowohl über das Jamtal bei<br />
Galtür als auch das Fimbatal bei Ischgl bestiegen werden.<br />
Wer seine Urlaubsziele nicht ganz so hoch gesteckt hat,<br />
sollte das Paznaun mit dem E-Bike entdecken. In kaum<br />
einer anderen Region der Alpen kommt man dem Himmel<br />
dabei so nah wie hier!<br />
Übrigens: Die „Silvretta Card all inclusive“ ist wohl<br />
der wichtigste Urlaubsbegleiter. Denn damit sind alle Lifte,<br />
die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und der Eintritt zu<br />
Bädern und Museen, die Silvretta-Hochalpenstraße und<br />
vieles mehr ab der ersten Übernachtung kostenfrei; auch<br />
schon am Anreisetag!<br />
Oben am Berg fühlen wir uns unendlich – E-Bike Tour zur<br />
Gamperthunalpe<br />
Es ist noch früher Morgen, als wir Marc treffen. Seit mehr<br />
als zehn Jahren kümmert er sich um das Wohlergehen der<br />
Mountainbiker und Radler im Paznaun, sei es in Sachen<br />
Wegpflege, Beschilderung oder durch die Organisation<br />
von Events wie dem legendären Ischgl Ironbike Festival.<br />
Sein Engagement und die Hände vieler leidenschaftlicher<br />
Mountainbiker der Region tragen dazu bei, dass das Wegenetz<br />
für Biker und E-Biker erhalten und weiter ausgebaut<br />
wird, neue Trails entstehen und vor allem der stetig wachsenden<br />
Gruppe der E-Biker attraktive Ziele und spannende<br />
Pfade erlebbar gemacht werden.<br />
Marc führt uns an diesem Morgen zu einem Kleinod des<br />
Paznaun. Die Abgeschiedenheit der auf über 2.000 Meter<br />
liegenden Gamperthunalpe sei beispielhaft für einige der<br />
Paznauner Hochalmen, meint unser Guide. Gesäumt von<br />
wild rauschenden Gebirgsbächen, Wasserfällen und mit<br />
einem herrlichen Blick auf die Südseite der steilen Talflanke<br />
windet sich die Schotterstraße von See über die Baumgrenze<br />
in das abgelegene Seitental. Wir sind froh über die<br />
Unterstützung, die unsere E-Bikes bieten und können<br />
uns voll und ganz auf die landschaftlichen Eindrücke und<br />
Marcs Ausführungen konzentrieren. Auf der baumlosen,<br />
offenen Hochfläche bietet sich ein unbeschreiblicher Blick<br />
auf die Gipfel des Verwall wie den Hohen Riffler (3.186 m)<br />
und die steil abfallende Pezinerspitze (2.550 m). Unüberhörbar<br />
machen einige Murmeltiere auf sich aufmerksam,<br />
bevor sie mit durchdrehenden Hinterläufen über die Almwiesen<br />
wetzen. Kühe liegen und stehen herum und grasen<br />
friedlich, scheinbar unbeeindruckt vom Getümmel und der<br />
landschaftlichen Schönheit. Die kleine Kapelle auf der Alpe<br />
lädt zum Verweilen ein. Wie wir von Marc erfahren, befinden<br />
sich im Paznaun 60 Kapellen, die einst aufgrund der<br />
großen Entfernungen von den einzelnen Weilern zu den<br />
Pfarrkirchen errichtet wurden. Der Ort Kappl verdankt dieser<br />
Gegebenheit seinen Namen.<br />
Mit dem Rücken im weichen Gras und dem Blick in<br />
den Himmel fühlen wir uns unendlich. Doch schon bald<br />
knurrt der Magen. Auf der Gamperthunalpe können wir<br />
unseren Hunger mit frisch gebackenem Brot und leckerem,<br />
selbsthergestelltem Paznauner Almkäse stillen. Zum<br />
perfekten Abschluss unserer Almtour empfiehlt der Hüttenwirt<br />
einen Abstecher zum nahegelegenen Grübelesee,<br />
in dessen glasklarem Wasser sich das imposante Bergpanorama<br />
widerspiegelt.<br />
Von Galtür zum Piz Buin<br />
Folgt man dem Paznauner Talweg – ganz nebenbei ein<br />
lohnenswerter Ausflugstipp, wenn es mal nicht hoch hinaus<br />
gehen soll – spürt man, wie sich die Umgebung all-<br />
ÖSTERREICH / TIROL<br />
73
3<br />
mählich verändert. Die umschließenden Berggiganten lassen der nun<br />
breiteren Talsohle mehr Raum für ausgedehnte, duftende Wiesen und<br />
kleine Weiler. Malerisch am Fuße der wie eine Pyramide aus dem Talgrund<br />
aufragenden Gorfenspitze gelegen, markiert die kleine Gemeinde<br />
Galtür den Talschluss des Paznaun: Im Nordwesten gelangt man – dies<br />
sei als weiterer Tourentipp erwähnt – zum Kops-Stausee und schließlich<br />
zur Heilbronner Hütte, welche mit ihrer traumhaften Lage direkt<br />
am Übergang ins Verwall ein tolles Ausflugsziel darstellt. Heute schlagen<br />
wir jedoch die Route zur Bielerhöhe und dem Silvretta-Stausee<br />
ein. Unser Ziel ist die Wiesbadener Hütte. Parallel zur Silvretta-Hochalpenstraße<br />
verläuft der Radweg zunächst bis zur Staumauer des<br />
Silvretta-Stausees, die zugleich die Grenze zum benachbarten Bundesland<br />
Vorarlberg bildet. Bereits hier bietet sich ein faszinierender Blick<br />
auf von Eis und Schnee bedeckte Gipfel. Dem Ufer des Sees folgend<br />
öffnet sich dieser noch weiter und gibt ein sagenhaftes Panorama auf<br />
die Gletscherfelder von Silvrettahorn und schließlich dem markanten<br />
Piz Buin frei. Zahllose Alpinisten zieht der imposante Gipfel ungebrochen<br />
in seinen Bann. 900 Höhenmeter und 18 Kilometer haben wir in<br />
den Beinen, als wir die imposant gelegene Wiesbadener Hütte erreichen<br />
– eine perfekte Halbtagestour oder entspannte E-Bike Runde mit<br />
anschließender uriger Einkehr. Die Paznauner Kaspressknödel kann<br />
ich übrigens wärmstens empfehlen.<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Aus Naturstein gebaut thront die Friedrichshafener Hütte über der Muttenalpe<br />
auf der Verwallseite des Paznaun. 2. Die E-Bikes des Ischgler Kooperationspartners BH<br />
Bikes bringen uns spielend zur Alpenvereinshütte mit ihrem fantastischen Blick auf<br />
Silvretta und Fluchthorn (3.398 m). 3. Im kleinen See der Friedrichshafener Hütte auf<br />
2.138 Meter schwimmen sogar Forellen. 4. Auf der baumlosen, offenen Hochfläche der<br />
Gamperthunalpe bietet sich ein unbeschreiblicher Blick auf die Gipfel des Verwall, wie<br />
den Hohen Riffler (3.186 m) und die steil abfallende Pezinerspitze (2.550 m) 5. Vom<br />
Silvretta-Stausee gelangt man mit dem Bike bei umwerfendem Blick auf den Piz Buin<br />
(3.312 m) und die nahen Gletscher bis zur Wiesbadener Hütte. 6. Ein weiteres Kleinod<br />
des Paznaun ist die Seßladalpe bei Kappl. Bergpanorama, leckerer, selbst hergestellter<br />
Käse und besonders der Dias-Trail zurück ins Tal machen diese Tour zum Highlight.<br />
74<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Tourismusverband Paznaun-Ischgl<br />
www.paznaun-ischgl.com<br />
Alpine Region<br />
Verwall-, Silvretta- und<br />
Samnaungruppe<br />
Badegewässer<br />
Badesee in See, zahlreiche weitere<br />
Bergseen<br />
20<br />
PAZNAUN<br />
ISCHGL<br />
A<br />
Regionale Küche<br />
Paznauner Almkäsesuppe und<br />
Murmeltierbraten<br />
Mitbringsel<br />
Enzianschnaps oder Paznauner<br />
Almkäse<br />
Veranstaltungen<br />
Ischgl Ironbike Festival 31.07.–<br />
03.08.<strong>2019</strong>, www.ironbike.com<br />
must-see<br />
Schmugglertrail von Ischgl ins<br />
Schweizer Samnaun – Duty Free<br />
Shopping, Sonnenuntergang auf der<br />
Greitspitz in Ischgl<br />
5 6<br />
4<br />
must-do<br />
Einen Flug mit der 85 km / h<br />
schnellen Zipline "SKYFLY" in Ischgl,<br />
den Kulinarischen Jakobsweg<br />
"abfahren" – 5 Hütten / 5 Routen<br />
Einzigartig<br />
Ischgl hat eine exklusive Kooperation<br />
mit dem Radhersteller BH Bikes,<br />
dessen E-Bikes auch zum Testen<br />
bereitstehen.<br />
Kappl besteht aus 90 kleinen<br />
Weilern mit je eigenem Flurnamen.<br />
Einst gab es Schmugglerrouten<br />
zwischen Samnaun und Ischgl, z.B.<br />
für Kaffee, Reis, Mehl, Tabak, Nylonstrümpfe<br />
und Saccharin.<br />
Mit der Silvretta Card all-inclusive<br />
schon ab der ersten Übernachtung<br />
kostenfreie Lifte, auch mit dem Bike,<br />
zusätzlich freie Nutzung öffentlicher<br />
Verkehrsmittel, der Schwimmbäder<br />
und Seen, Museen und vielem mehr.<br />
3.399 m<br />
1.056 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Jun - Sep<br />
754 km<br />
28 Routen<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Silvretta Bike Academy in Ischgl<br />
www.silvretta-bikeacademy.at<br />
50 km<br />
9 Trails<br />
Kartenmaterial<br />
Bike-Führer/Bike Guide<br />
erhältlich beim TVB Paznaun-Ischgl<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
8<br />
<br />
k.A.<br />
<br />
36<br />
ÖSTERREICH / TIROL<br />
75
1<br />
185 KM<br />
INNSBRUCK<br />
220 KM<br />
MÜNCHEN<br />
410 KM<br />
WIEN<br />
OSTTIROL<br />
Abseits von Bettenburgen und Massentourismus, umgeben<br />
von 266 Dreitausendern und gesegnet mit einer ursprünglichen,<br />
alpinen Landschaft ist die geografische Trennung vom<br />
Bundesland Tirol als Exklave nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal<br />
Osttirols. Die Regionen Lienzer Dolomiten, Hochpustertal,<br />
Nationalparkregion Hohe Tauern und Defereggental<br />
haben einiges für Mountainbiker zu bieten.<br />
Fette Singletrails, Flowtrails, sauber ausgebaute Bike-Parks,<br />
Jump-Lines und rasante Downhill-Strecken hatten wir ehrlich<br />
gesagt nicht erwartet. Doch wir wurden vollends überrascht.<br />
In der Osttiroler Bike-Szene bewegt sich was, und das liegt<br />
nicht nur am international bekannten Profi Alban Lakata,<br />
dreifacher Marathon-Weltmeister und gebürtiger Lienzer. Im<br />
Bikepark Lienz hat man dem Ausnahmetalent einen eigenen<br />
Trail gewidmet. Bekannt ist der Albanator, wie man ihn in<br />
seinem Rennteam und der Heimat nennt, für seine martialisch<br />
anmutende Ausdauer an langen und kräftezehrenden<br />
Anstiegen. Umso mehr wird man sich auf dem „Lakata Trail“<br />
bewusst, dass ein Marathon-Profi nicht nur schnell bergauf,<br />
sondern auch mit massivem Spaßfaktor technisch sauber<br />
bergab fahren kann.<br />
Alban Lakata und Peter Sagan im gleichen Bikepark<br />
Wir treffen Rene Unterwurzacher am Lakata Trail, den Bauleiter<br />
des Trailbauprojekts, der im ärmellosen Shirt und mit<br />
tätowierten Armen schon rein optisch aus der Masse heraussticht.<br />
Sein symphytisches Grinsen und seine offenherzige Art<br />
bringen uns sofort auf eine Wellenlänge. Schon vor dem Treffen<br />
hatten wir sensationelle Beschreibungen des Trails gehört.<br />
Sogar von „einem der besten Trails Europas“ war zu lesen.<br />
Wir sind gespannt auf die Realität.<br />
Alban würde wahrscheinlich selbst den Anstieg zur Mittelstation<br />
Schlossberg hinauf kurbeln; wir ziehen die gemütliche<br />
Seilbahn vor und nutzen die Zeit zum Quatschen und<br />
Aussicht genießen. Kaum oben, düsen wir auch schon in den<br />
Trail hinein. Über die Ski-Weltcuppiste des Lienzer Schlossbergs<br />
bis zur Talstation begeistern uns sauber gebaute, weite<br />
Kurven, Anlieger, perfekt inszenierte Sprünge und Wellen. Der<br />
Spaßfaktor ist ganz oben. Wer es nicht so rasant angeht, kann<br />
den Flow genießend die Sprünge und kniffligen Passagen umfahren.<br />
Unser Fazit: Nicht zu Unrecht hat sich Rene einen<br />
Namen in der Szene gemacht. Wir sind begeistert!<br />
Übrigens, der Lakata hat einen etwas weniger wilden<br />
Bruder. Der Sagan Trail, mit 4,6 Kilometern fast doppelt so<br />
lang, noch flowiger und vor allem weniger steil für Einsteiger<br />
und Kids, garantiert mit zahlreichen Sprüngen, Steilkurven<br />
und Wellen ebenfalls maximalen Fahrspaß für Profis. Die<br />
„Welcome to the jungle“-Sektion drängt sich als schwarze<br />
Variante mit massiven Sprüngen und einigen gebauten Holzelementen<br />
durch die Osttiroler Fichten und lässt den Adrenalinspiegel<br />
rasch ansteigen.<br />
76<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
21<br />
3<br />
HOTELTIPP<br />
HOTEL WALDRUHE<br />
Bikehotel im Garten der Dolomiten –<br />
Klein. Lässig. Guat.<br />
www.waldruhe.at<br />
Tel.: +43 4848 / 6302<br />
OSTTIROL<br />
A<br />
Trails wie auf Adlers Schwingen<br />
Lienz sollte nicht unsere einzige Station in<br />
Osttirol bleiben. Der Bikepark Großglockner<br />
Resort in Kals wartete als „Tüpfelchen auf dem<br />
i“ auf uns. Auch hier befördert uns die Bahn<br />
bequem auf 2.400 Meter. Und was hier in<br />
den Hang gezaubert wurde, hat uns ebenfalls<br />
schwer beeindruckt. In drei Abschnitte geteilt,<br />
schlängelt sich die abwechslungsreiche<br />
Pfad-Trilogie im Angesicht des Großglocknermassivs<br />
ins Tal. Passend zur großartigen Aussicht<br />
und dem imposanten Panorama eröffnet<br />
der Adler Trail den Reigen und zeigt sich von<br />
seiner spaßig-flowigen Seite, so dass auch<br />
Familien und Einsteiger in den Genuss eines<br />
naturnahen Trail-Erlebnisses kommen. Sobald<br />
man die Waldgrenze erreicht, wird es actionreicher.<br />
Wie in einen grünen, sagen wir, Wandteppich<br />
gebettet zwängt sich der Gornerwald<br />
Trail durch die Lärchen und Fichten; technisch,<br />
schnell, steil, flowig und dies alles mit<br />
feinster Klinge in den Waldboden geformt – ein<br />
Schmaus! Die Jump-Line des Temblerfelder<br />
Trails parallel zur Skipiste lässt das Spaßbarometer<br />
dann zum Finale nochmals so richtig in<br />
die Höhe schießen. Mit dem richtigen Speed<br />
2 4<br />
» EGAL IN WELCHES TAL MAN HIER FÄHRT, ÜBERALL<br />
FINDET MAN UNBERÜHRTE NATURLANDSCHAFTEN<br />
UND BEEINDRUCKENDE BERGMASSIVE VOR. «<br />
und Handling eine Sache für jedermann. Zwischen<br />
Lienz und Kals am Großglockner findet<br />
sich für jeden Fahrertyp der geeignete Trail –<br />
ob auf entspannten Hüttentouren, beim Entdecken<br />
der Bikeparks oder auf den Spuren<br />
von Alban Lakata in den berüchtigten steilen<br />
Uphills; ob mit E-Bike oder aus eigener Kraft:<br />
die garantierte Endorphin-Ausschüttung im<br />
Angesicht von 266 Dreitausendern haben sie<br />
alle gemeinsam.<br />
Text Benjamin Bente Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. In drei Abschnitte geteilt schlängelt sich die<br />
abwechslungsreiche Pfad-Triologie im Bikepark Großglockner<br />
Ressort im Angesicht des Großglocknermassivs<br />
ins Tal. Passend zur großartigen Aussicht und<br />
dem imposanten Panorama des höchsten Bergs Österreichs<br />
eröffnet der Adler Trail die Abfahrt nach Kals.<br />
2. Alban Lakata: 3-fach MTB-Weltmeister, gebürtiger<br />
Lienzer und Namenspate des Trails, der uns selbstbewusst<br />
als "einer der besten Trails Europas" schmackhaft<br />
gemacht wird. 3./4. Über die Ski-Weltcuppiste des<br />
Lienzer Schlossbergs bis zur Talstation begeistern uns<br />
sauber gebaute, weite Kurven, Anlieger, perfekt inszenierte<br />
Sprünge und Wellen.<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Tourismusverband Osttirol, Lienz<br />
www.osttirol.com<br />
Tiroler MTB Spezialisten:<br />
www.tirol.at/reisefuehrer/sport/<br />
mountainbiken<br />
Alpine Region<br />
Hohe Tauern, Lienzer Dolomiten,<br />
Glocknergruppe, Venedigergruppe,<br />
Lasörlinggruppe, Karnische Alpen,<br />
Villgrater Berge<br />
Badegewässer<br />
Tristacher See<br />
Regionale Küche<br />
Osttiroler Schlipfkrapfen<br />
Mitbringsel<br />
Pregler Schnaps<br />
Veranstaltungen<br />
Dolomitenmann in Lienz<br />
E-Bike-WM in Sillian<br />
Dolomiten-Radrundfahrt in Lienz<br />
must-see<br />
Großglockner, Altstadt Lienz,<br />
must-do<br />
Fahrt mit dem Osttirodler,<br />
Kletterpartie in der Galitzenklamm<br />
Einzigartig<br />
3-fach MTB-Weltmeister Alban<br />
Lakata kommt aus Osttirol,<br />
Trainingspartnerschaft mit<br />
BORA-hansgrohe und 3-fach-Radweltmeister<br />
Peter Sagan (ehemaliger<br />
Junioren MTB-Weltmeister)<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Osttiroler Bikeguides findest du hier:<br />
radfahren.osttirol.com - "Nützliches"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
3.798 m<br />
675 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Mai - Okt<br />
570 km<br />
46 Routen<br />
15 km<br />
6 Trails<br />
2<br />
<br />
20<br />
<br />
125<br />
ÖSTERREICH / TIROL<br />
77
1 2<br />
FOTOTIPPS VOM PROFI<br />
Du bist mit den Grundlagen der Fotografi e vertraut<br />
und verstehst mit deiner Kamera umzugehen?<br />
Trotzdem fehlt deinen Bildern das gewisse<br />
Etwas? In den folgenden Zeilen gibt dir<br />
Stefan, begnadeter Sportfotograf und selbst<br />
ambitionierter Mountainbiker, Tipps für drei<br />
typische Motive, um selbst Bilder wie die Profi s<br />
schießen zu können.<br />
Landschaft<br />
Landschaften zu fotografi eren klingt zunächst<br />
einfach, doch folgt nach der Tour im Angesicht<br />
eines großen Bildschirms rasch die Ernüchterung.<br />
Es beschleicht dich die Erkenntnis,<br />
Landschaftsfotografi e bedeutet weitaus mehr<br />
als einfach nur den Auslöser zu drücken.<br />
Stativ: Pfl icht für ein perfektes Bild, robust<br />
und trotzdem leicht sollte es sein. Mitunter<br />
ist der Transport recht umständlich, doch<br />
bleibt es unerlässlich, um von den Lichtbedingungen<br />
unabhängig die nötige Verschlusszeit<br />
bei geringen ISO-Werten wählen zu können.<br />
Weiterer Vorteil: Viele Stative verfügen über<br />
eine Wasserwaage zum Ausrichten der Kamera,<br />
falls deine keine elektronische Wasserwaage<br />
integriert hat. Bei langen Belichtungszeiten<br />
empfi ehlt es sich, den Selbstauslöser oder<br />
einen Fernauslöser zu nutzen, um unnötiges<br />
Verwackeln beim Auslösen der Kamera zu vermeiden.<br />
Spannende Vordergründe (Bild 1): Voraussetzung<br />
für ein spannendes Landschaftsfoto<br />
ist die Unterteilung des Motivs in Hintergrund,<br />
Mittelteil und Vordergrund. So kann<br />
sich der Betrachter im Bild orientieren und die<br />
räumliche Wirkung des Fotos wird unterstützt.<br />
Vor einem Bergpanorama bietet sich oftmals<br />
ein Bergsee oder Fluss an, um den Mittelteil<br />
zu füllen. Als Vordergrund eignen sich Steine,<br />
Wurzeln oder Moos in Nähe des Kamerastandpunkts.<br />
Spiegelungen: Wenn du dich an einem<br />
Ort mit Gewässer befi ndest, dann achte auf<br />
die Spiegelungen der Umgebung auf der<br />
Wasseroberfl äche. Oftmals lässt sich diese,<br />
nur durch eine kleine Änderungen des<br />
Kamerastandpunktes, super für dein Motiv<br />
nutzen.<br />
Langzeitbelichtungen (Bild 2): Eine<br />
besondere Ausstrahlungskraft bekommen<br />
Fotos durch bewegte Vorgänge. Flüsse,<br />
ziehende Wolken oder Spuren von<br />
Autolichtern lassen dein Foto bei längeren<br />
Belichtungszeiten bis hin zu mehrere Minuten<br />
lebhaft und dynamisch wirken. Um auch<br />
bei Tageslicht lange Belichtungszeiten realisieren<br />
zu können, bedarf es oft des Zusatzes<br />
eines Neutraldichtefi lters. Das sind neutralgrau<br />
eingefärbte Gläser, die man simpel am<br />
Objektiv anschrauben kann. Sie verringern die<br />
Lichtmenge, die durch das Objektiv einfällt.<br />
Sonnenaufgang<br />
Wer die besondere Lichtstimmung beim Sonnenaufgang<br />
fotografi eren will, muss früh aus<br />
den Federn. Neben den bereits genannten<br />
Hinweisen zu Landschaftsbildern solltest du<br />
die folgenden Tipps beherzigen.<br />
Zeit und Planung: Informiere dich, wann<br />
und wo die Sonne aufgeht. Schon wenige Minuten,<br />
nachdem sich die Sonne blicken lässt,<br />
nimmt die rötliche Färbung des Himmels ab,<br />
weil das Sonnenlicht zu steil einfällt. Diverse<br />
Apps und Internetseiten geben Auskunft über<br />
die exakten Zeiten des Sonnenauf- bzw. -untergangs,<br />
den Sonnenstand und Einfallswinkel<br />
des Lichts. Damit lässt sich sehr gut planen.<br />
Schließe die Blende (Bild 3): Nicht nur,<br />
weil man durch eine geschlossene Blende<br />
mehr Tiefenschärfe erzeugt, sondern weil sich<br />
dadurch schöne Sonnensterne ergeben. Je<br />
nach optischem Aufbau des Objektivs und der<br />
Form und Anzahl der Blendenlamellen entstehen<br />
schöne Sonnensterne ab Blende 8 bis<br />
hin zur kleinstmöglichen Blende. In der Regel<br />
sind sie am schönsten, je weiter die Blende geschlossen<br />
ist.<br />
Belichtungsreihen (Bild 4): Da man beim<br />
Sonnenaufgang gegen die Sonne fotografi eren<br />
muss, um die Sonne als Sonnenstern im Motiv<br />
78<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
zu haben, liegt der Großteil der auf dem Bild<br />
zu sehenden Landschaft im Schatten. Damit<br />
man auch Details im Schatten erkennen kann,<br />
bieten einige Kameras eine HDR-Funktion<br />
(High Dynamic Range), die große Helligkeitsunterschiede<br />
detailreich wiedergibt.<br />
Fahrfoto<br />
Die professionelle Sportfotografi e ist kostenintensiv,<br />
doch lassen sich dank Innovationen der<br />
Kameraindustrie auch mit günstigeren Digitalkameras<br />
schon sehr gute Fotoergebnisse erzielen.<br />
Neben dem technischen Know-how ist<br />
vor allem die Kreativität wichtig, um ein überzeugendes<br />
Sport-Motiv zu erhalten.<br />
Die richtige Perspektive (Bild 5): Zwar ist<br />
es bequem, das Foto von da aufzunehmen, wo<br />
man gerade steht, doch meist ist das nicht die<br />
vorteilhafteste Perspektive. Orientiere dich an<br />
deinem Fotospot! Laufe ein wenig herum und<br />
suche bewusst nach einer Position mit einer<br />
spannenden Perspektive. Oft reichen schon<br />
ein paar Schritte oder eine Erhöhung bzw.<br />
Vertiefung des Kamerastandpunkts. So fi nden<br />
sich beispielsweise Felsen, Bäume oder Wildblumen,<br />
zwischen denen man hindurch fotografi<br />
eren kann.<br />
Belichtungszeit (Bild 6): Um den vorbeiheizenden<br />
Radfahrer adäquat abbilden zu<br />
können, bedarf es relativ kurzer Belichtungszeiten.<br />
Je nachdem wie schnell die Biker an<br />
dir vorbeifahren, sollten Belichtungszeiten<br />
kürzer als 1/800 Sekunde gewählt werden.<br />
Da man in der Regel in Kurven oder technischen<br />
Passagen langsamer fährt, bieten sich<br />
diese bei wenig Licht am Fotospots sehr an, da<br />
man längere Verschlusszeiten an der Kamera<br />
wählen kann, ohne eine Bewegungsunschärfe<br />
oder hohes Bildrauschen in Kauf nehmen zu<br />
müssen. Andererseits kann man durch etwas<br />
längere Belichtungszeiten auch tolle Effekte<br />
erzielen, wie etwa dynamische Mitzieher. Nach<br />
einer Weile hast du die Dauer der zu wählenden<br />
Belichtungszeit im Gefühl und kannst effektiv<br />
damit spielen.<br />
Der goldene Schnitt: Platziere dein<br />
Hauptmotiv nicht immer in der Mitte! Eine zentrale<br />
Platzierung des Radfahrers wirkt häufi g<br />
statisch und langweilig. Um einem Bild einen<br />
möglichst harmonischen Bildaufbau und eine<br />
weitere Gestaltungskomponente zu geben,<br />
empfi ehlt es sich, den Goldenen Schnitt zu<br />
beachten. Achte dabei auf die Richtung wie<br />
der Fahrer in das Bild "ein- oder ausfährt" . Als<br />
Annäherungswert bietet es sich an, das Bild in<br />
jeweils drei horizontale und vertikale Segmente<br />
zu unterteilen. In der Fotografi e gibt es natürlich<br />
keine Regeln, die man nicht brechen darf.<br />
Allerdings solltest du sie kennen, bevor du sie<br />
brichst.<br />
Sicherheit: Kein noch so aufregendes<br />
Bild ist einen Absturz wert. Deshalb achte,<br />
bevor du die Kamera benutzt, immer auf eine<br />
sichere Position und vergewissere dich, was<br />
der nächste Schritt für dich bedeuten könnte.<br />
Ein Stolperer über eine Wurzel ins weiche Gras<br />
wäre ein Szenario mit wenig fatalen Folgen.<br />
You know what I mean?<br />
Ich hoffe, dir mit meinen Tipps ein wenig<br />
Unterstützung gegeben zu haben und wünsche<br />
viel Erfolg beim Anwenden! In diesem<br />
Sinne: "Übung macht den Meister!"<br />
Text und Bild Stefan Schopf<br />
Bild 1. Spiegelung und Vordergrund 2. Langzeitbelichtung<br />
3. Sonnenaufgang 4. Sonnenstern 5. Froschperspektive<br />
6. Belichtungszeit und Goldener Schnitt<br />
3<br />
4<br />
»MORGENSTUND HAT GOLD IM MUND!<br />
FÜR BESONDERE LICHTSTIMMUNGEN<br />
MUSS MAN FRÜH AUS DEN FEDERN. «<br />
Stefan Schopf, Freier Fotograf bei <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong><br />
BLENDE<br />
BLENDE<br />
GOLDENER SCHNITT<br />
f2.8 f4 f5.6 f8 f11<br />
5<br />
SCHÄRFENTIEFE NIMMT ZU - HINTERGRUND WIRD SCHÄRFER - BILD WIRD DUNKLER<br />
SCHÄRFENTIEFE NIMMT ZU - HINTERGRUND WIRD SCHÄRFER - BILD WIRD DUNKLER<br />
Schärfentiefe nimmt zu – Hintergrund wird schärfer – Bild wird dunkler<br />
VERSCHLUSSZEIT<br />
VERSCHLUSSZEIT<br />
VERSCHLUSSZEIT<br />
1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000<br />
BEWEGUNG WIRD EINGEFROHREN - BILD WIRD DUNKLER<br />
Bewegung wird eingefrohren – Bild wird dunkler<br />
BEWEGUNG WIRD EINGEFROHREN - BILD WIRD DUNKLER<br />
DER GOLDENE SCHNITT<br />
6<br />
DER GOLDENE SCHNITT<br />
RATGEBER / FOTOGRAFIE<br />
79
1<br />
3<br />
2 4<br />
80<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
265 KM<br />
STUTTGART<br />
170 KM<br />
ZÜRICH<br />
270 KM<br />
MÜNCHEN<br />
MONTAFON<br />
Im Montafon ist man sich der eigenen Kultur<br />
und Tradition in besonderem Maße bewusst.<br />
Schließlich kann die Vorarlberger Region<br />
bereits auf eine 5.000-jährige Besiedlungsgeschichte<br />
zurückblicken. Im Friegawald am<br />
Bartholomäberg finden sich Überreste einer<br />
mächtigen, bronzezeitlichen Burganlage. Auch<br />
die älteste Barockkirche des Tals findet sich<br />
hier, ebenso wie eine längst stillgelegte Erzbergwerkanlage,<br />
die noch immer Besuchern<br />
zugänglich ist. Doch wenden wir uns der<br />
Gegenwart zu und auch in dieser beginnen<br />
wir am Bartholomäberg. Eignet er sich doch<br />
perfekt, um sich ganz auf das Montafon, seine<br />
Kultur, Geschichte und auch Kulinarik einzustellen.<br />
Rund um den Itonskopf<br />
Die Tour rund um den Itonskopf, so heißt der<br />
Gipfel des Bartholomäbergs, ist trailreich und<br />
doch noch nicht zu anspruchsvoll für ein erlebnisreiches<br />
Warmfahren. Der Anstieg zum<br />
Traileinstieg lässt sich gut pedalieren – lediglich<br />
das Alpengasthaus Rellseck lassen<br />
wir vorerst schweren Herzens links liegen.<br />
Nach etwa 500 Höhenmetern erreichen wir<br />
einen Sattel, von dem aus wir bereits bis zum<br />
Arlbergpass blicken können. Die Alpe Latons<br />
ist unser erstes Zwischenziel knapp 150 Höhenmeter<br />
unterhalb des Sattels. Typisch für<br />
die Region entsteht hier der Montafoner Sura<br />
Kees – ein Sauermilchkäse. Er ist fettarm,<br />
dafür aber äußerst eiweißreich. Während der<br />
Habsburger Zeit im 13. Jahrhundert, als die<br />
Montafoner Bauern gezwungen waren, Butter<br />
und Butterschmalz an die Obrigkeit abzuliefern,<br />
entwickelte sich die spezielle Käsesorte,<br />
bei deren Herstellung beides entstand.<br />
Gut genährt erreichen wir 20 Minuten<br />
später, an einem weiteren kleinen Sattel,<br />
den Trail rund um den Itonskopf. Auf der<br />
Höhe wellig und anschließend flowig zieht er<br />
sich um den Berg. Am Trailende angekommen<br />
folgen wir dem Wegweiser in Richtung<br />
Fritzensee und treffen auf eine Sonderform<br />
» DAS IST DANN<br />
WOHL DER MOMENT,<br />
WO MAN SICH<br />
AUFHÖRT ZU FRAGEN,<br />
WARUM MAN MIT<br />
EINEM RAD IN DIE<br />
BERGE FÄHRT.<br />
MANCHMAL BRAUCHT<br />
ES EBEN KEINE<br />
ERKLÄRUNG –<br />
DER AUGENBLICK<br />
GENÜGT. «<br />
der Almlandschaft, die das gesamte Montafon<br />
prägt. Maiensäß wird sie genannt – es handelt<br />
sich dabei um eine gerodete Fläche, meist auf<br />
einer Höhe zwischen 1.200 und 1.600 Meter,<br />
also noch unterhalb der Baumgrenze. Dazu<br />
gehörten meist ein kleines Haus und ein Stall,<br />
welche als Ensemble dorfähnliche Strukturen,<br />
meist sogar mit Kirche, aufweisen. Die kleinen<br />
Hütten hier um den Fritzensee können zum<br />
Teil von Touristen gemietet werden – und bieten<br />
einen Aufenthalt mitten in der Natur mit<br />
traumhaften Panoramablicken über Silvretta<br />
und Zimba. Am See ruhen wir uns aus – ein<br />
Floß liegt bereit für eine ursprüngliche Art des<br />
Stand Up-Paddlings, die auch wir versuchen.<br />
Leider unterschätzen wir wohl unser Gewicht<br />
und mehr und mehr Wasser fließt auf unser<br />
Floß, bis es sich schließlich soweit neigt, dass<br />
wir uns ganz erfrischen – wenn auch ungewollt.<br />
Um wieder warm zu werden, radeln wir in der<br />
letzten Sonne des Tages weiter zum Berggasthof<br />
Rellseck – und dieses Mal halten wir auch<br />
an. Gegenüber liegt die Zimba, die höchste<br />
Erhebung der Vandanser Steinwand im Rätikon.<br />
In der Region berühmt ist die Zimba<br />
besonders wegen ihrer Ähnlichkeit mit einer<br />
Schweizer Ikone – deshalb wird sie auch liebevoll<br />
als das „Montafoner Matterhorn“ bezeichnet.<br />
Wir haben Glück, denn heute geht<br />
die Sonne direkt am Westgrat der Zimba unter<br />
– ein spektakulärer Anblick.<br />
In hochalpinen Gefilden<br />
Das Thema Genuss und Kulinarik nimmt<br />
man ernst im Montafon; nicht nur auf den<br />
Alpen, in den Höhenlagen. Nein, auch im<br />
Tal. So sitzen wir im Garten des Alpenhotel<br />
Montafon beim ausgiebigen Frühstück mit<br />
Blick auf den Bartholomäberg und das Hochjoch.<br />
Die Hochjochbahn befördert im Sommer<br />
übrigens auch Mountainbikes. Oben an der<br />
Bergstation erwartet Biker schließlich nicht nur<br />
ein unglaublicher Ausblick, sondern auch das<br />
Bergsportzentrum mit Einstieg in einen flowigen<br />
Trail. Ein Pumptrack bei der Hochjochbahn<br />
ÖSTERREICH / VORARLBERG<br />
81
5<br />
82<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
22<br />
MONTAFON<br />
6<br />
A<br />
» DAS MONTAFON IST MEINE HEIMAT! ICH FREUE MICH IMMER, WENN ICH WIEDER<br />
NACH HAUSE KOMME. HIER FÜHLE ICH MICH EINFACH WOHL. IM SILVRETTAGEBIET<br />
ENTDECKE ICH DABEI IMMER WIEDER NEUE, SCHÖNE PLÄTZE. «<br />
Daniel Zugg, Profi-Skibergsteiger<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Montafon Tourismus GmbH<br />
www.montafon.at<br />
Alpine Region<br />
Silvretta, Rätikon, Verwall<br />
rundet das Bikeangebot ab. Geleitet werden<br />
geführte Mountainbiketouren oft von Markus<br />
Fessler-Jenny. Markus ist Bikeguide und quasi<br />
der sportliche Tausendsassa im Team des<br />
Montafon Tourismus, für den er seit 13 Jahren<br />
tätig ist. Heute führt er uns zur Neuen Heilbronner<br />
Hütte im Verwall. Den Weg vorbei am<br />
Stausee Kops bewältigen wir heute mit dem<br />
E-Mountainbike. Die Illwerke, der Betreiber<br />
des Wasserkraftwerkes dieses Stausees, hat<br />
bis zum See eine asphaltierte Straße angelegt.<br />
Schmal und sehr angenehm für den Aufstieg<br />
schlängelt sich diese durch dichten, sattgrünen<br />
Wald. Von Markus erfahren wir, dass sich<br />
das Montafon auf Aktivtouristen fokussiert; auf<br />
Menschen, die Natur und Kultur einer Region<br />
sportlich erfahren möchten, beispielsweise mit<br />
dem E-Bike. „Wir sind eine Region für aktive<br />
Genießer und mit dem Verleih und Guiding<br />
können wir den Sport richtig pushen“, erzählt<br />
uns Markus begeistert. Über ein Kooperationssystem<br />
können die Gäste die leeren Akkus der<br />
geliehenen E-Bikes an zahlreichen Restaurants,<br />
Almen und Unterkünften gegen volle<br />
wechseln.<br />
Zur Heilbronner Hütte, vorbei an der malerisch<br />
gelegenen Verbellaalpe, eröffnet sich<br />
uns ein kleines Paradies. Der letzte Anstieg<br />
hat es allerdings in sich und so freuen wir uns<br />
auf die kleine Kneippanlage direkt neben der<br />
DAV-Hütte, die als beliebte Übernachtungsund<br />
Einkehrmöglichkeit auf der populären<br />
Transalp-Strecke Oberstdorf-Gardasee liegt.<br />
Bei Kaffee und Kuchen sitzen wir auf der Terrasse<br />
mit Hüttenwirt Fredi Immler. Der 70-Jährige<br />
ist ein sportliches Multitalent und führt im<br />
Winter mit seiner Frau eine Skischule. Gerade<br />
als er zu einer weiteren Berggeschichte ausholt,<br />
kommen Angler von den nahegelegenen<br />
Scheidseen mit ihrem Fang hinauf. Regelmäßig<br />
setzen sie hier Regenbogenforellen aus<br />
einer Zucht im Tal ein, um vor dieser alpinen<br />
Kulisse ihrem Hobby zu frönen. Das ist dann<br />
wohl der Moment, wo man sich aufhört zu fragen,<br />
warum man mit einem Rad in die Berge<br />
fährt. Manchmal braucht es eben keine Erklärung<br />
– der Augenblick genügt.<br />
Text Norman Bielig Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Die Scheidseen nahe der Neuen Heilbronner<br />
Hütte markieren den Übergang ins Verwalltal. 2. 42<br />
Mountainbikerouten bieten mehr Abwechslung, als<br />
man in einer Woche Bike-Urlaub erleben kann. 3. Mit<br />
seiner Martina führt Raimund die urig-gemütliche<br />
Verbellaalpe. 4. Montafoner Sura Kees. 5. Der<br />
Bartholomäberg: perfekt, um sich mit einer Tour auf das<br />
Montafon, seine Kultur, Kulinarik und Geschichte einzustellen.<br />
6. Zum Nachmachen nicht empfohlen – Eine<br />
Pause am Fritzensee lohnt sich jedoch immer.<br />
Regionale Küche<br />
Polmanudla<br />
Mitbringsel<br />
Montafoner Sura Kees<br />
Veranstaltungen<br />
M 3 Montafon Mountainbike<br />
Marathon 26. - 27.07.<strong>2019</strong><br />
www.montafon.at/m3<br />
must-see<br />
Flowig rund um den Itonskopf-Tour,<br />
Zur Neuen Heilbronner Hütte-Tour<br />
must-do<br />
Teilnahme an einem BergePLUS<br />
Programm<br />
Einzigartig<br />
Die Alm heißt hier Alpe, meint<br />
aber dasselbe, nur eben im<br />
Alemannischen.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Montafon Tourismus GmbH<br />
www.montafon.at<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°32 "Montafon"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
3.312 m<br />
650 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Tradition<br />
Mai - Okt<br />
262 km<br />
42 Routen<br />
3,5 km<br />
1 Trail<br />
3<br />
<br />
30<br />
<br />
31<br />
ÖSTERREICH / VORARLBERG<br />
83
140 KM<br />
ZÜRICH<br />
320 KM<br />
STUTTGART<br />
295 KM<br />
MÜNCHEN<br />
LENZERHEIDE<br />
Nicht erst seit der großartigen Stimmung auf<br />
dem TestRIDE, nicht erst seit der Schweizer<br />
CrossCountry-Weltmeister Nino Schurter nach<br />
seinem grandiosen WM-Sieg meinte, diese sei „die<br />
beste Weltmeisterschaft, die der Mountainbike-Sport<br />
je gesehen hat“, genießt Lenzerheide einen Ruf als<br />
«Top-Destination Mountainbike». Bisher kannte<br />
ich den Ort nur aus den TV-Übertragungen der<br />
CrossCountry- und Downhill-Weltmeisterschaften<br />
und -Worldcups. Das soll sich nun ändern.<br />
Am Abend kamen wir spät an und das Stillen des<br />
Reisehungers hatte oberste Priorität. So checkten wir<br />
zügig in der Revier Mountain Lodge ein. Die digitale<br />
Zukunft ist hier bereits Gegenwart. Es gibt keine<br />
Rezeption, den Check-in Vorgang erledigen wir bequem<br />
per Smartphone. Man möchte es bei aller Zukunftsmusik<br />
kaum glauben, doch im Restaurant des<br />
Hotels weht ein anderer Wind. Hier wird der avantgardistische<br />
Mitbegründer der Molekularküche, der<br />
Spanier Ferran Adrià, zitiert: Das wichtigste soziale<br />
Netzwerk der Welt sei nicht Facebook. Sondern<br />
Essen. So sitzen wir bei Steak, Couscous-Salat und<br />
Süßkartoffelpommes auch nicht allein am Ecktisch,<br />
sondern zusammen mit anderen Bikeverrückten an<br />
Longtables, wie sie gerade überall die hippen Metropolen<br />
von Kopenhagen bis Seoul erobern. Es dauert<br />
nicht lange, bis sich eine Diskussion über Lenkwinkel<br />
und Lieblingsspots entspinnt. Alleine, so viel ist<br />
sicher, bleibt hier keiner lang.<br />
Trailperlen<br />
Nach dem Frühstück packen wir rasch unsere Siebensachen<br />
und hasten zur Rothornbahn. Innerhalb<br />
weniger Minuten bringt uns die Luftseilbahn bis auf<br />
2.865 Meter Höhe. Nur wenig Zeit bleibt unserem<br />
Guide Martin Osinga, sich vorzustellen. Martin ist Inhaber<br />
des Bike Shuttle Lenzerheide und Co-Gründer<br />
der Bikeschule Epic Bike. „Lenzerheide ist natürlich<br />
weltbekannt für seinen Bikepark. Aber die Region<br />
hat noch eine ganz andere Seite zu bieten, fernab<br />
der Lifte, dafür mit einer vollen Ladung Natur. Das<br />
Tolle am Shuttlen ist ja, dass wir mit unseren Gästen<br />
ganz ausgewählte Trailperlen rocken können. Und<br />
das auch zu den Zeiten, die am Berg einfach am<br />
schönsten sind: frühmorgens, spätabends oder mitunter<br />
auch nachts.“ Viel will er nicht verraten, aber<br />
es fallen unter anderem die Worte „Julierpass“ und<br />
„Welschtobel“. Dann wird er auf einmal geschäftig<br />
und zeigt zum gegenüberliegenden Piz Scalottas:<br />
„Da, schaut, da drüben steht ungefähr die Alphütte<br />
Fops.“ Wir schauen verdattert drein. „Kennt ihr<br />
nicht? Das ist die Hütte, von der Danny MacAskill im<br />
Video „Home of Trails“ einen Backflip landete!“ Nun<br />
fällt der Groschen! Und dann sind wir auch schon<br />
da. Und wohin wir auch schauen, nichts als Berge.<br />
Nach einem Geröll-Stück auf dem neuen Trail,<br />
der den Spuren der originalen Bike Attack-Strecke<br />
vom Rothorn folgt, mittlerweile bekannt als “The<br />
dark side of the moon”, schießen wir durch die sogenannte<br />
Galerie. Danach entfaltet sich vor uns Mondlandschaft,<br />
in der, eingebettet wie ein Smaragd, der<br />
für den folgenden Trail namengebende Älplisee liegt.<br />
Highspeedzonen wechseln sich auf dem Älpliseetrail<br />
ab mit technischen Spitzkehren, mit teilweise fluffigen<br />
Kurven, mit steiniger Heide. Nach einer halben<br />
Stunde sind wir in Arosa angekommen und nehmen<br />
direkt die nächste Gondel zum Hörnligrat. An einigen<br />
bestimmten Tagen gibt es hier ein besonderes<br />
Spektakel: Die Hörnlibahn bringt Biker schon zum<br />
Sonnenaufgang auf den Gipfel. Ein Erlebnis, das auf<br />
der Bucket-List eines jeden Bikers stehen sollte! Genau<br />
wie unser nächstes Highlight: der neue „Hörnli-Trail“,<br />
der in Kürze offiziell eröffnet wird.<br />
1<br />
84<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
» LENZERHEIDE IST DER PERFEKTE AUSGANGSORT FÜR TOUREN. AUF DEN<br />
WEGEN GILT WIE ÜBERALL IN GRAUBÜNDEN, BIS AUF WENIGE AUSNAHMEN:<br />
FREIE FAHRT FÜR BIKER. IHR KÖNNT EUCH VORSTELLEN, WIE KREATIV MAN<br />
DIE TRAILS DA MITEINANDER VERBINDEN KANN, SO DASS AM ENDE DES TAGES<br />
EIN WAHRES TRAILFEUERWERK ZUSAMMENKOMMT! «<br />
Martin Osinga, Inhaber des Bike Shuttle Lenzerheide und Co-Gründer der Bikeschule Epic Bike<br />
SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />
85
2<br />
DIE MOUNTAINBIKE-WELTMEISTERSCHAFTEN 2018<br />
65.000 FANS AN DER STRECKE<br />
46 MIO. TV ZUSCHAUER IN 120 LÄNDERN<br />
691 ATHLETHEN AUS 54 NATIONEN<br />
1,5 TONNEN POMMES FRITES<br />
12.000 HELFERSTUNDEN VON 810 EHRENAMTLICHEN<br />
86<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
23<br />
LENZERHEIDE<br />
CH<br />
INFORMATIONEN<br />
WIEVIEL ABWECHSLUNG GEHT IN EINEM TAG LENZERHEIDE?<br />
IM BIKEPARK SHREDDEN WIE DIE DOWNHILL-WELTMEISTER? CHECK!<br />
DIE ORIGINAL-TRAILS AUS DANNY MACASKILLS VIDEO „HOME OF TRAILS“ ROCKEN? CHECK!<br />
DIE GEHEIMEN TRAILPERLEN VON AROSA LENZERHEIDE ENTDECKEN? CHECK!<br />
3<br />
Destination<br />
Arosa Lenzerheide<br />
www.arosalenzerheide.swiss<br />
Alpine Region<br />
Plessuralpen<br />
Badegewässer<br />
Heidsee<br />
Regionale Küche<br />
Pizokels, Capuns, getrocknete<br />
Fleisch- und Wurstwaren<br />
<br />
Die „Mutter aller Enduro-Touren“<br />
Die letzten Spatenstiche und Shaping-Feinarbeiten<br />
der Schweizer Trailbauspezialisten von<br />
Allegra am neuen Flowtrail sind gerade erst<br />
abgeschlossen, da können wir ihn schon unter<br />
die Stollen nehmen. Tatsächlich waren die<br />
ersten Trail-Tester die lokalen Kids. Ihr Fazit:<br />
Nochmal, nochmal! Auf den vielen fein geshapeten<br />
Kurven lassen sich die Kurvenskills verbessern<br />
und die atemberaubende Push-Action<br />
trainiert den kompletten Oberkörper.<br />
Gerne würden wir es den Kids nachmachen,<br />
aber der nächste Trail erwartet uns schon. Am<br />
Ende unserer Tagestour vom Weißhorn über<br />
die Ochsenalp nach Chur und schließlich über<br />
Brambrüesch nach Churwalden heißt es ein<br />
letztes Mal verschnaufen in der Heidbüelbahn.<br />
Dann geht es mit Aussicht auf Lenzerheide die<br />
Abfahrt von Scalottas über Sporz zurück zum<br />
Ausgangspunkt. Am Ende des Tages sollen 80<br />
Kilometer und 5.730 Tiefenmeter auf unserem<br />
Tacho stehen. Ein Glück, dass nur 700 Höhenmeter<br />
aus eigener Kraft gekurbelt werden<br />
müssen. Obwohl, beinahe froh sind wir um<br />
die wenigen Höhenmeter. Sie erlauben unseren<br />
Bremsfingern kleine Verschnaufpausen.<br />
Mit jedem Trail werden wir mehr angefixt; vor<br />
allem der landschaftliche Abwechslungsreichtum<br />
der Strecken begeistert uns. Martin amüsiert<br />
sich über unsere Lobeshymnen auf die<br />
„Mutter aller Enduro-Touren“, die wir anfangs<br />
noch unbedarft als selbstbewusst-großspurige<br />
Ankündigung unseres Guides empfunden<br />
haben. Noch mehr Zahlen, denke ich mir in<br />
mich hineingrinsend: sechs Gipfel, zehn Bergbahnen.<br />
Die Singletrails und Freudenjauchzer<br />
hingegen: unzählbar.<br />
„Das war erst der Auftakt“, meint Martin.<br />
„Lenzerheide ist der perfekte Ausgangsort<br />
für Touren nach Davos, nach St. Moritz oder<br />
auch Chur. Auf den Wegen gilt wie überall<br />
in Graubünden, bis auf wenige Ausnahmen:<br />
Freie Fahrt für Biker. Ihr könnt euch vorstellen,<br />
wie kreativ man die Trails da miteinander verbinden<br />
kann, so dass am Ende des Tages ein<br />
wahres Trailfeuerwerk zusammenkommt!“<br />
Text Anna Weiß Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Trailbau vom Feinsten: Auf dem Hörnli-Trail<br />
nach Arosa. 2. Nach einem Geröll-Stück auf dem neuen<br />
Trail, der den Spuren der originalen Bike Attack-Strecke<br />
vom Rothorn folgt, mittlerweile bekannt als “The dark<br />
side of the moon”, schießen wir durch die sogenannte<br />
Galerie. 3. Das wichtigste soziale Netzwerk der Welt ist<br />
nicht Facebook, sondern Essen. So sitzen wir bei Steak,<br />
Couscous-Salat und Süßkartoffelpommes auch nicht<br />
allein am Ecktisch, sondern zusammen mit anderen<br />
Bikeverrückten an Longtables und diskutieren über<br />
Lenkwinkel und Lieblingsspots.<br />
Mitbringsel<br />
Salsiz, Wurstwaren<br />
Veranstaltungen<br />
UCI Mountain Bike World Cup<br />
9. – 11.08.<strong>2019</strong>,<br />
Dirt Royale 21. – 23.06.<strong>2019</strong>,<br />
testRIDE 13. – 15.09.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Rothorngipfel, Ausblick Scalottas<br />
must-do<br />
Welschtobel-Tour, Biketicket 2 Ride<br />
Einzigartig<br />
Wie überall in Graubünden ist es<br />
auch hier völlig normal, dass Häuser<br />
Namen haben. Von daher kommt<br />
auch die Vorsilbe "Ca-" bei vielen<br />
rätoromanischen Nachnamen. "Ca"<br />
bedeutet nämlich nichts anderes<br />
als "Casa", übersetzt "Haus".<br />
Guiding-Unternehmen<br />
arosalenzerheide.swiss/bikeschulen-lenzerheide<br />
Kartenmaterial<br />
Singletrailmap.com, Lenzerheide<br />
Arosa, N°102<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.899 m<br />
1.212 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
Après Bike<br />
Mai - Okt<br />
> 500 km<br />
10 Routen<br />
> 500 km<br />
> 10 Trails<br />
10<br />
<br />
0<br />
<br />
17<br />
SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />
87
2<br />
3<br />
1<br />
5<br />
4<br />
6<br />
88<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
MIT BIKE AUF REISEN<br />
Tipps zum Transport im Auto, in der Bahn oder beim Flug<br />
Im Auto<br />
Ob ein Ausfl ug in den Bikepark, eine Tour in die Berge oder der jährliche<br />
Bike-Urlaub – wer samt Bike mit dem Auto unterwegs ist, dem bieten<br />
sich einige Möglichkeiten, die Räder zu transportieren. Der Transport<br />
im Auto nimmt viel Platz ein und verschmutzt den Innenraum,<br />
die Montage auf einen Dachträger gestaltet sich oft fummelig und der<br />
Luftwiderstand erhöht sich zudem enorm.<br />
Eine elegante Lösung ist sicherlich die Befestigung der Bikes auf<br />
einem Fahrradträger, der auf der Anhängerkupplung sitzt – vorausgesetzt,<br />
ein KFZ mit Anhängerkupplung ist vorhanden. Die Träger sind<br />
in der Regel schnell montiert und die Bikes müssen weder weit nach<br />
oben gehoben werden, noch ist ein Radausbau nötig. Das ist vor allem<br />
bei den schweren E-Bikes ein grundsätzlich wichtiger Faktor. Träger<br />
wie der Thule EasyFold XT lassen sich zu Koffergröße zusammenfalten,<br />
sind dadurch leicht im Handling und fi nden nahezu in jedem Keller,<br />
jeder Garage oder auch mal im Kofferraum Platz. Sie bieten Platz für<br />
bis zu drei Räder und geben sogar den wuchtigen Reifen von Fatbikes<br />
genügend Raum.<br />
Tipps zum Verreisen mit Fahrradträger am Auto<br />
• Keine Abdeckhauben verwenden – diese erhöhen die Belastung auf<br />
den Fahrradträger während der Fahrt und zusätzlich den Spritverbrauch<br />
• Bei elektrischen Heckklappen unbedingt die „Abklappfunktion“ des<br />
Trägers verwenden – verhindert böse Kratzer an Bike und Auto<br />
• Schwere Räder kommen zuerst auf den Träger, dann die leichteren<br />
– so bleibt die Belastung auf Träger und Kupplung möglichst gering<br />
• Erstes Bike immer mit dem Schaltwerk zum Auto montieren – so lässt<br />
sich Abstand zum nächsten Bike gewinnen<br />
• Stützlast der Anhängerkupplung beachten (meist 75 kg) – Gewicht<br />
des Trägers plus Gewicht der Bikes einplanen<br />
• Fahrradkette erst zu Beginn der Radtour ölen – frisch aufgetragenes<br />
Öl kann durch Luftverwirbelungen auf die Bremsscheiben und das<br />
Fahrzeug gelangen<br />
• Akku und – wenn möglich – Display am E-Bike demontieren und im<br />
Innenraum des KFZ mitführen – reduziert das Gewicht und beugt<br />
Diebstahl vor<br />
• Carbon Rahmen entweder an der Sattelstütze klemmen oder zusätzlich,<br />
z.B. in den Thule Carbon Frame Protector, investieren – vermeidet<br />
Beschädigungen des Rahmens<br />
• Bei schweren E-Bikes lohnt sich Zubehör wie die Auffahrrampe<br />
Thule EasyFold XT Loading Ramp – schont bandscheibenvorfallgeplagte<br />
Rücken<br />
In der Bahn oder beim Flug<br />
Beinahe jede Airline fordert zum Transport von Fahrrädern einen geeigneten<br />
Fahrradkoffer oder ein „ähnliches Behältnis“, was z.B. auch<br />
ein sperriger Versandkarton sein kann. Ein Fahrradkoffer sorgt für den<br />
sicheren und vor allem bequemeren Transport deines Bikes, egal ob im<br />
Flieger oder mit der Bahn. Dass hier auch Züge genannt werden, mag<br />
erstaunen. Doch in Schnellzügen, beispielsweise in fast allen ICEs der<br />
Deutschen Bahn, werden lediglich verpackte Bikes transportiert. Gerade<br />
dann, wenn der Koffer noch über größere Distanzen, wie quer durch<br />
den Flughafen zum nächsten Terminal, geschoben werden muss, lohnt<br />
die Investition in Fahrradkoffer wie den Thule RoundTrip Traveler, die<br />
über hochwertige Rollen verfügen. Wenn dir dein Bike lieb und teuer ist,<br />
schadet es nicht, in einen robusten Koffer zu investieren, der dein Bike<br />
vor Stößen und externer Krafteinwirkung schützt. Nicht selten beobachtet<br />
man beim Verladen des Gepäcks ins Flugzeug, dass nicht mit Samthandschuhen<br />
gearbeitet wird und hin und wieder unachtsam aufs Band<br />
gefeuerte Koffer herunterfallen. Spätestens dann ist man froh, wenn das<br />
Bike nicht nur in Karton verpackt ist. Im Inneren des Koffers sind alle abmontierten<br />
Teile wie Lenker und Pedale, teilweise auch das Schaltwerk,<br />
sicher verzurrt und vor Beschädigungen geschützt verstaut.<br />
Wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Koffers ist das Eigengewicht.<br />
Das Bike inklusive Koffer muss den Gepäckbestimmungen der<br />
jeweiligen Airline für Sperrgepäck entsprechen. Diese variieren teilweise<br />
auf verschiedene Flugrouten, liegen aber meist zwischen 23 und 32<br />
Kilogramm. So kann jedes Gramm zu viel zur Zitterpartie werden. Ein<br />
wenig Puffer beim Gewicht kann nicht schaden, denn an vielen Flugzielen<br />
lohnt sich der zusätzliche Reifen und diverses Ersatzmaterial für<br />
kleine Reparaturen am Bike.<br />
Text Maximilian Seidl Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1./3. Beim Thule Easy Fold XT finden je nach Modell 2 oder 3 Bikes<br />
sicher Platz, bei gleichzeitig kleinem Packmaß und geringem Gewicht. 2. Dank der<br />
„Abklappfunktion“ kann trotz voll beladenem Träger einfach der Kofferraum erreicht<br />
werden 4. Thule RoundTrip Traveler – ein leichter Softshell-Koffer, der ein robustes<br />
Äußeres mit integrierter Befestigung kombiniert und so das Reisen mit dem Bike<br />
einfach und sicher macht. 5. Eine sichere Fixierung des Bikes und der Anbauteile,<br />
niedriges Gewicht und robustes Außenmaterial zeichnen einen guten Fahrradkoffer<br />
wie den Thule RoundTrip Traveler aus. 6. Die Befestigung ist sehr gut durchdacht.<br />
Laufräder werden vor Beschädigungen geschützt in den separat zugänglichen Seitentaschen<br />
verstaut.<br />
RATGEBER / MIT DEM BIKE AUF REISEN<br />
89
1<br />
90<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
150 KM<br />
ZÜRICH<br />
305 KM<br />
MÜNCHEN<br />
DAVOS KLOSTERS<br />
240 KM<br />
MAILAND<br />
2<br />
» ES GEHT NICHT UM DIE SCHNELLSTE ABFAHRT, UM DAS GRÖSSTE<br />
KÖNNEN, SONDERN UM EINE GUTE ZEIT AM BERG, UM DAS STAUNEN<br />
UND ERLEBEN UND DAS GENIESSEN DANACH. «<br />
Davos ist umgeben von den großen Alpenpässen der<br />
Schweiz. Ob es an dieser besonderen Lage oder an den<br />
Menschen liegt, dass der Austausch mit dem Rest der<br />
Schweiz, Europas und der Welt so innig ist, wissen wir<br />
nicht. Spannend ist es allemal zu sehen, dass in Davos<br />
Ideen und Innovationen geboren werden, die ausstrahlen.<br />
MTB-Innovationen made in Davos<br />
Vor mehreren Jahren schon etablierte die Destination<br />
Davos Klosters in Kooperation mit den Bergbahnen bzw.<br />
die Gemeinde eine eigene Trail-Crew. Sie baut, pflegt oder<br />
renaturiert Wander- und Bikewege und sorgt so für Akzeptanz<br />
und Verständnis auf beiden Seiten. Das Schweizer<br />
Ride Magazin hat seine Wurzeln und seinen Standort noch<br />
immer in Davos – ebenso wie die Schweizer Singletrailmaps<br />
und der Schweizer Ride-Kongress, der einmal im Jahr die<br />
gesamte Szene, Politik und Tourismus vernetzt. Innovative<br />
und einfach erlebnisreiche Touren wie die Bahnentour<br />
entstanden in Davos. Es scheint eine Wechselwirkung aus<br />
Mensch und Landschaft zu sein, die für diese Form von<br />
Innovation und Inspiration sorgt.<br />
Ein Grund mehr für uns, erneut auf die Davoser<br />
Berge aufzusteigen, um neue Wege zu finden – abenteuerliche<br />
und erlebnisreiche.<br />
Auf den Spuren vom Swiss Epic<br />
Bei unseren letzten beiden Besuchen entdeckten wir<br />
schon die Weitläufigkeit des Gebietes. Vor allem dank<br />
Bergbahnen, Rhätischer Bahn und Bike Shuttle-Taxi kann<br />
man sich als Planungsenthusiast stundenlang mit der perfekten<br />
Tour auseinandersetzen – für mich ein Traum. Alle<br />
anderen können aber auch einfach auf die fantastisch ausgearbeiteten<br />
Touren der Regionen zurückgreifen. Bei unserem<br />
ersten Besuch fuhren wir den Alps Epic Trail – einen<br />
von nur drei von der IMBA (International Mountain Bike<br />
Association) ausgezeichneten Epic Trails der Alpen. 40 Kilometer<br />
Trailvergnügen auf dem Höhenweg im Landwassertal<br />
– ein absolutes Muss, wenn man noch nie in Davos war.<br />
Diesmal haben wir eine Zwei Tages-Tour zur Grialetschhütte<br />
hoch am ersten, und hinunter über den Scaletta- und<br />
Sertigpass nach Davos am zweiten Tag geplant: alles mögliche<br />
Strecken des Swiss Epic-Mehretappenrennen ab<br />
<strong>2019</strong>. Die Stimmung ist mystisch und so starten wir erwartungsfroh<br />
in unser kleines Bike&Hike-Abenteuer. Auf dem<br />
Parkplatz vom Berggasthaus Dürrboden im Dischmatal lassen<br />
wir den Blick über die Karte schweifen, auch wenn die<br />
dramatisch in den Bergflanken hängenden Wolken unsere<br />
Aufmerksamkeit auf sich ziehen.<br />
Der Aufstieg vergeht wie im Flug. Haben wir uns<br />
doch, solange es die Luft hergibt, Geschichten zu erzählen.<br />
Geschichten wie die von meinem letzten Besuch, als wir<br />
am Nachmittag noch mit der letzten Bahn aufs Jakobshorn<br />
fuhren. Wir platzierten uns auf einem Nebengipfel, um das<br />
Panorama noch ein wenig zu genießen, da sprachen uns<br />
zwei Locals an. Sie erzählten uns von ihren Lieblingstrails<br />
und den Skitourenmöglichkeiten im Winter. Bei diesen<br />
SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />
91
3<br />
Themen war das Eis schnell gebrochen und sie boten uns<br />
an, mit ihnen gemeinsam ins Tal zu fahren – sie könnten uns<br />
noch Trails zeigen. Im Talboden angekommen rollten wir gemeinsam<br />
ans Bad am See und ließen den Tag mit ihnen und<br />
ihren Freunden gemütlich beim Bier ausklingen. Es geht nicht<br />
um die schnellste Abfahrt, um das größte Können, sondern<br />
um eine gute Zeit am Berg, um das Staunen und Erleben und<br />
das Genießen danach.<br />
Die Grialetschhütte empfängt uns warmherzig mit einem<br />
tollen „Znacht“ und warmen, dicken Decken in unserem<br />
Schlafgemach. Es ist und bleibt ein einmaliges Erlebnis, auf<br />
einer Berghütte zu übernachten – es hat etwas Puristisches<br />
und Abenteuerliches und vor allem kommt man wohl selten<br />
so leicht mit anderen Menschen ins Gespräch.<br />
Einer für alle…<br />
Der folgende Tag soll nicht weniger abenteuerlich werden.<br />
Eine knackige Abfahrt zurück Richtung Dürrboden und hinauf<br />
zum Scalettapass stehen an. Pünktlich zum Sonnenaufgang<br />
starten wir gut gestärkt ins Abenteuer. Wir passieren<br />
den Furggasee, aus dem heraus sich der Furggabach seinen<br />
Weg hinab ins Tal sucht. Der See liegt blauschimmernd in<br />
der Morgensonne zwischen schroffem Gestein. Doch selbst<br />
dieses schimmert in unterschiedlichsten Tönen, wenn man<br />
sich die Zeit nimmt, genauer hinzuschauen. Hier auf 2.500<br />
Meter sind es nicht so sehr die großen Kontraste, sondern<br />
eher die feinen Nuancen, die uns in ihren Bann ziehen. Wir<br />
folgen dem Furggabach bis hinab nach Dürrboden.<br />
Nun folgt der Anstieg zum Scalettapass. Wir sind ganz<br />
bei uns, in einer gefühlt anderen Welt. Von Zivilisationsresten<br />
ist nicht mehr viel zu sehen – der Weg, einige kleine Hütten,<br />
mehr nicht. Vom Scalettapass traversieren wir hinüber<br />
zum Sertigpass. Die Bikes haben wir uns mittlerweile auf die<br />
Schultern gepackt. Ich mag diesen Belastungswechsel und<br />
auch das damit verbundene meditative Gehen – bringt es<br />
doch gerade in solche hochalpinen Abenteuer noch einmal<br />
einen anderen Fokus. Am Sertigpass angekommen rasten wir<br />
noch einmal, nehmen uns Zeit für Ausblick, Jause und einen<br />
Blick in die Karte. Doch schon der Blick auf den Weg und in<br />
die Weite zeigt uns, dass es im wahrsten Sinne des Wortes<br />
episch wird. Vorfreude macht sich breit.<br />
Nach Vorfreude kommt Flow<br />
Der Weg ist alpin und technisch und wartet immer wieder mit<br />
kleinen Herausforderungen auf. Genau das, was man in dieser<br />
Höhe eben erwarten kann und genau das, was wir wollten.<br />
Wir sind glücklich. In Sertig-Dörfli angekommen verschnaufen<br />
wir kurz und überlegen, wie es weitergeht. Wir könnten linker<br />
Hand dem Alps Epic Trail folgen, doch für heute ist es genug.<br />
Wir rollen das Tal hinab bis nach Davos und weiter zum See.<br />
Wo sonst sollten wir dieses Abenteuer beenden? Und so finden<br />
wir uns mit den Füßen im Wasser und einem Bier in der<br />
Hand mit neuen Bekanntem beim Erzählen. Gut, wenn manches<br />
so bleibt, wie es war und man dennoch immer wieder<br />
Neues entdecken kann.<br />
Text Norman Bielig Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Morgendliche Aufbruchsstimmung an der Grialetsch-Hütte. 2. Es<br />
ist und bleibt ein einmaliges Erlebnis, auf einer Berghütte zu übernachten.<br />
3. Die Abfahrt vom Sertigpass. Ein hochalpines Trail-Abenteuer in<br />
zwei Tagen verbindet die Dürrbodenhütte mit der Grialetschhütte über den<br />
Scalettapass zum Sertigpass zurück über das Sertig-Dörfli nach Davos. 4.<br />
Tradition und Moderne sind in Davos eng verbunden. Urige, von Wind und<br />
Wetter gegerbte Gebäude wie in Monstein sind typisch um Davos. 5. Die<br />
letzten meditativen Höhenmeter zum Sertigpass.<br />
92<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
HOTELTIPP<br />
» DER WEG IST ALPIN UND TECHNISCH<br />
UND WARTET IMMER WIEDER MIT<br />
KLEINEN HERAUSFORDERUNGEN AUF.<br />
GENAU DAS, WAS MAN IN DIESER<br />
HÖHE EBEN ERWARTEN KANN UND<br />
GENAU DAS, WAS WIR WOLLTEN. «<br />
GRISCHA**** DAS Bikehotel Davos<br />
DAS Bikehotel direkt am Jakobshorn.<br />
Informell, stylisch. Mit cooler Bar.<br />
www.hotelgrischa.ch<br />
Tel.: +41 81414 / 9797<br />
SPORT LODGE KLOSTERS***<br />
Ein einfacher Ort, um einfach zu<br />
SEIN. Heimelig, sportlich, naturnah.<br />
www.sport-lodge.ch<br />
Tel.: +41 81422 / 1256<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Davos Destinations-Organisation<br />
Davos Platz, davos.ch, klosters.ch<br />
Alpine Region<br />
Albula-Alpen, Plessur-Alpen,<br />
Silvretta, Rätikon<br />
Badegewässer<br />
Davoser See, diverse Bergseen<br />
24<br />
DAVOS<br />
KLOSTERS<br />
CH<br />
4<br />
Swiss Epic – ab <strong>2019</strong> in Graubünden<br />
Das Swiss Epic steht für ein anspruchsvolles, mehrtägiges<br />
Etappenrennen, umgeben von den atemberaubenden,<br />
schneebedeckten Bündner Alpen. Die jährlich wechselnden<br />
Strecken fordern Ausdauer, Durchhaltevermögen sowie Geschick.<br />
In Zweierteams, egal ob Profi oder passionierter Freizeit-Mountainbiker,<br />
hat man die Möglichkeit, das Biken in<br />
seiner ursprünglichsten Form zu erleben und dabei die schier<br />
unendlichen, magischen Singletrails in Graubünden zwischen<br />
Davos, St. Moritz, Lenzerheide, Flims und Scuol zu entdecken<br />
– Übernachtungen inklusive. Das Swiss Epic ist ab <strong>2019</strong> (für<br />
mindestens fünf Jahre) das europäische Qualifikationsrennen<br />
für das Absa Cape Epic in Südafrika (2020–2025). Das System<br />
funktioniert genau wie bei der Ironman-Serie – über die<br />
weltweiten Qualifikationsrennen gelangt man schlussendlich<br />
nach Hawaii. Weitere Qualifikationsrennen der Epic Series finden<br />
beispielsweise in Amerika oder Neuseeland statt.<br />
www.swiss-epic.com<br />
5<br />
Regionale Küche<br />
Capuns, Maluns, Älpler Maccaronen<br />
Mitbringsel<br />
Monstein-Bier, Nusstorte, Parsennsteine,<br />
Salsiz, Clavadeler Alpkäse<br />
Veranstaltungen<br />
Swiss Epic 20. - 24.08.<strong>2019</strong>, Enduro<br />
2 05. - 07.09.<strong>2019</strong>, Women's Pro<br />
Camp 26. - 29.09.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Seitental Sertig, Dischma und<br />
Flüela, Zügenschlucht, Schatzalp,<br />
Silvrettagletscher, Schlappintal<br />
must-do<br />
10.000 hm Bahnentour, Alps Epic<br />
Trail Davos, Gotschna Freeride,<br />
Pischa, Bikepark Davos Färich,<br />
Wakeboarding am Davoser See<br />
Einzigartig<br />
Kostenlose Bergbahnen inkl.<br />
Biketransport im Bikehotel, Trail<br />
Days – kostenfreie geführte Biketouren,<br />
Last stop before heaven –<br />
Brauerei Biervision Monstein, Danny<br />
MacAskill Trails aufs Jakobshorn,<br />
alljährlich Austragungsort des Weltwirtschaftsforums<br />
(WEF)<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Bike Academy Davos, Davos Dorf,<br />
www.bike-academy.ch<br />
Kartenmaterial<br />
Singletrail Map N°101<br />
"Davos Klosters"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.844 m<br />
810 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Jun - Okt<br />
1.400 km<br />
35 Routen<br />
917 km<br />
26 Trails<br />
6<br />
<br />
2<br />
<br />
30<br />
SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />
93
205 KM<br />
ZÜRICH<br />
180 KM<br />
MAILAND<br />
280 KM<br />
MÜNCHEN<br />
ENGADIN ST. MORITZ<br />
» EHRWÜRDIG ERHABEN SPÄHT „GUARDIAUN GRISCHUN“, DER IN BRONZE<br />
GEBANNTE STEINBOCK, VON EINEM FELSVORSPRUNG AM PIZ NAIR VON 3.056 METER<br />
HÖHE INS ENGADIN. FÜR VIELE DER PERSÖNLICHE HÖHENREKORD MIT DEM BIKE. «<br />
Kaum einen anderen Ort der Alpen verbindet man mehr<br />
mit Chic und Glamour als St. Moritz. In der Einkaufsmeile<br />
glitzern und glänzen Gucci, Prada und BlingBling… so<br />
meine Vorstellung. Doch schon der erste Eindruck belehrt<br />
mich eines Besseren. Zwar liegen Luxus und Extravaganz<br />
in der Luft des mondänen Kurorts, doch man spürt auch<br />
etwas anderes: „Diese Berge. Diese Seen. Dieses Licht.“<br />
Treffender als der Slogan der Tourismusorganisation<br />
Engadin St. Moritz könnte man es nicht ausdrücken. Seit<br />
Danny MacAskills Bikevideo „Home of Trails“ ist mir bereits<br />
bewusst – hier erleben Mountainbiker mehr als nur<br />
den schönen Schein.<br />
Elegantes St. Moritz – Archaisches Engadin<br />
Mit einem dezenten Rütteln und Rauschen verlassen wir<br />
mit der Standseilbahn Chantarella Corviglia das schicke<br />
St. Moritz und tauchen ein in die Engadiner Bergwelt. In<br />
Minutenschnelle erreichen wir die Bergstation, steigen<br />
um in die Luftseilbahn zum Piz Nair und finden uns kurz<br />
darauf in 3.056 Meter Höhe wieder. Für viele Mountainbiker<br />
wahrscheinlich der persönliche Höhenrekord, den<br />
man jemals mit dem Bike erreicht haben wird. Ehrwürdig<br />
erhaben späht „Guardiaun Grischun“, der in Bronze gebannte<br />
Steinbock, von einem Felsvorsprung ins Engadin,<br />
erblickt die imposanten Albula-Alpen sowie die mit gleißendweißen<br />
Schneegipfeln und mystisch blau schimmernden<br />
Gletschern bedeckte Bernina-Gruppe mit dem 4.049<br />
Meter hohen Piz Bernina; das in den Granit geschnittene<br />
Bergell und die Livigno-Alpen mit ihrer von Nationalparks<br />
überzogenen Wildnis. Atemberaubend! In der breiten<br />
Talsohle präsentieren sich die trinkwassersauberen, tiefblauen<br />
Oberengadiner Seen, Ursprung des Inn. Bei guter<br />
Fernsicht erkennt man den Ortler in Südtirol, die Wildspitze<br />
und den Großvenediger in Österreich; den höchsten Berg<br />
Deutschlands, die Zugspitze und sogar den Monte Rosa<br />
und das Matterhorn im Westen. Noch überwältigender als<br />
das Panorama, sorgen die vor uns liegenden Trails beinahe<br />
für euphorische Schnappatmung. Wir steigen direkt in den<br />
ersten Singletrail ein, queren auf einem schmalen Pfad ein<br />
Geröllfeld, um sogleich rasant bergab über Steinplatten,<br />
technische Passagen und Kurven gen Tal zu rauschen.<br />
Das Ende dieses noch fahrtechnisch fordernden Trails<br />
ist der Anfang des ersten Flowtrails an der Bergstation<br />
Corviglia. Schon nach den ersten Kurven spürt man: Hier<br />
haben Trailbauer die Schaufel geschwungen, die ihr Handwerk<br />
beherrschen. Feinste, sauber angelegte Kurven, kleine<br />
Sprünge, abwechslungsreiche Richtungswechsel auf<br />
480 Tiefenmetern führen auf der ehemaligen Olympiapiste<br />
von 1948 – daher der Beiname Olympia-Flowtrail – über<br />
herrliche Almwiesen und durch schroffes Felsgelände in<br />
wilde, bezaubernd duftenden Arvenwälder.<br />
Feinste Trails und berauschender Flow<br />
Unten angekommen, nehmen wir sogleich die nächste<br />
Bahn zur Corviglia. Wir sind im Bergrausch. Auch der WM<br />
Flowtrail überzeugt mit perfekt gebauten Kurven, sauber<br />
angelegten Anliegern und perfekt inszenierten Sprüngen.<br />
Das garantiert maximalen Fahrspaß beim Pushen, Hüpfen<br />
und Aussicht genießen. Über eine Schotterstraße gelangen<br />
wir vom Trailende über die idyllisch gelegene Alp Suvretta<br />
zum Abschluss der Trail-Trilogie: dem Foppettas Flowtrail.<br />
Die einmalig angelegte Kombination aus Kurven und<br />
Wellen wurde perfekt in den lichten Nadelwald eingebettet.<br />
Elemente aus Holz und kleine Sprünge würzen das<br />
Flowerlebnis. Und plötzlich befinden wir uns zurück im<br />
Tal, ein nur durch die Ohren unterbrochenes Grinsen im<br />
Gesicht, das sonst wohl nur Drogen erzeugen können.<br />
Vielleicht gar nicht so abwegig – Bewusstseinserweiterung<br />
durch Flowtrails. Sicherlich besser als echtes Rauschgift,<br />
jedoch mindestens so addiktiv. In diesem Sinne kurbeln<br />
wir zurück nach St. Moritz. Der Magen beginnt zu knurren.<br />
Mit der Alto Bar finden wir einen Ort mit Flair und guter<br />
Aussicht, direkt am Ausstieg der Standseilbahn Chantarella.<br />
Wir stärken uns mit einer Ladung Koffein, heißer Schoki<br />
und leckeren Snacks. Hier trifft sich die Bikerszene und<br />
man kommt rasch ins Gespräch. Es wird allerlei Bikerlatein<br />
ausgetauscht; Tourentipps, Highlights und mitunter<br />
Lebensgeschichten. Mit neuen Inspirationen und Energie<br />
starten wir zur Nachmittagstour. Alle Trails noch mal – wir<br />
spüren schon Trail-Entzug.<br />
94<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
1<br />
SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />
95
2<br />
Via Engiadina – Panorama E-Biking<br />
Am nächsten Tag begleitet uns Silvan von der Tourismusorganisation<br />
Engadin St. Moritz zu einem der Highlights<br />
abseits der Lifte. Der anspruchsvolle Trail ist Teil der Via<br />
Engiadina, eines Panorama-Weitwanderweges, der als Höhenweg<br />
vom Unterengadin bis zum Malojapass führt. Die<br />
zur Verfügung gestellten E-Bikes erleichtern das Vorankommen<br />
beachtlich, zumindest auf den ersten Kilometern<br />
bergauf zur Alp Suvretta. Schon am Vortag hatten wir die<br />
malerische Alp kennengelernt. Diesmal geht es nicht in den<br />
Foppettas Flowtrail, sondern wir erklimmen den mit kleinen<br />
technischen Challenges gespickten Höhenweg oberhalb der<br />
Oberengadiner Seen. Sogar eine kurze Schiebepassage um<br />
einen Felsen ist dabei. Der Trail ist nichts für Sonntagsradler,<br />
der Ausblick dagegen schon. Mit gutem Balancegefühl<br />
und technischem Geschick versuchen wir die Kollision der<br />
Pedale mit der Wegböschung links und rechts zu vermeiden.<br />
Wir treffen einige Wanderer. Respektvoll und freundlich<br />
grüßt man sich und tauscht sich aus. Unser Guide erwähnt,<br />
dass alle Wege in Graubünden von Wanderern und Bikern<br />
gleichermaßen benutzt werden dürfen, solange keine explizite<br />
Sperrung vorliegt. In der Ferienregion Engadin St. Moritz<br />
wird Mountainbiking nicht auf allen Bergen gefördert. In einigen<br />
Bereichen mit hohem Touristenaufkommen werden Entflechtungen<br />
geprüft, damit Wanderer und Biker jeweils ungestört<br />
reine Wanderwege oder Biketrails genießen können.<br />
Ich beobachte den See und sehe eine Vielzahl von Kitern<br />
und Windsurfern, die gegen Abend die guten Windverhältnisse<br />
ausnutzen. Die Ferienregion Engadin St. Moritz ist<br />
nicht nur ein Paradies für Biker, meint Silvan, hier kommen<br />
die verschiedensten Sportler, Naturliebhaber und Genussmenschen<br />
zusammen. Apropos Genuss: Um den Tag perfekt<br />
zu machen, zeigt uns unser Guide noch das beste Restaurant<br />
für leckere Bündner Capuns und Pizzoccheri della<br />
Valtellina. Nach unserem leider nur kurzen Intermezzo in der<br />
Ferienregion Engadin St. Moritz hat sich mein Bild von der<br />
Region gewandelt: Wenn ich nun von High Society spreche,<br />
dann nur wegen der Höhenlage oder berauschender Trails.<br />
Mountainbike Special<br />
Wer mehr als eine Nacht in einem teilnehmenden<br />
Hotel bucht, kann das Bergbahnticket Oberengadin und das<br />
Mountainbike Transport Ticket für die Bergbahnen auf der<br />
Corviglia kostenlos dazu buchen.<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />
Bild: 1. Das ist episches Mountainbiken: die Livigno-Alpen im Hintergrund<br />
und der St. Moritzersee in der Talsenke. 2. Die Via Engiadina windet<br />
sich als Höhenweg durch das ganze Engadin – einer der schönsten<br />
ist der finale Abschnitt entlang der Oberengadiner Seen. 3. Die Flowtrails<br />
von St. Moritz sind im nächsten Jahr auch Teil des berühmten Swiss Epic<br />
Rennens. 4. Am Piz Nair beginnt einer der spektakulärsten Trails der<br />
Region. Dort im Sonnenaufgang zu starten ist eines DER Highlights! 5.<br />
Oberhalb der Baumgrenze Biken - ein Gefühl von Freiheit.<br />
96<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
25<br />
HOTELTIPP<br />
CRESTA PALACE HOTEL****<br />
Elegantes Hotel für perfekten Bike-<br />
Urlaub mit Kulinarik und Wellness.<br />
www.crestapalace.ch<br />
Tel.: +41 81836 / 5656<br />
ENGADIN<br />
ST. MORITZ<br />
CH<br />
3<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Engadin St. Moritz Tourismus AG<br />
www.engadin.ch<br />
» ENGADIN ST. MORITZ IST<br />
NICHT NUR EIN PARADIES FÜR<br />
BIKER, HIER KOMMEN DIE<br />
VERSCHIEDENSTEN SPORTLER,<br />
NATURLIEBHABER UND<br />
GENUSSMENSCHEN ZUSAMMEN. «<br />
4<br />
5<br />
Alpine Region<br />
Bernina-, Livigno- & Albula-Alpen<br />
Badegewässer<br />
Lej Marsch, Lej da Staz<br />
Regionale Küche<br />
Capuns, Pizzoccheri<br />
Mitbringsel<br />
Engadiner Nusstorte<br />
Veranstaltungen<br />
Vaude Engadin Bike Giro 28.<br />
- 30.06.<strong>2019</strong>, Swiss Epic 20. -<br />
24.08.<strong>2019</strong>, Nationalpark Bike<br />
Marathon 31.08.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Piz Nair Sunrise (3.056 m.ü.M.)<br />
must-do<br />
Flowtrails auf Corviglia,<br />
Bahnentour Engadin St. Moritz<br />
4.049 m<br />
1450 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Einzigartig<br />
Quelle des Inns auf dem Pass Lunghin<br />
(2.644 m), Schnittpunkt dreier<br />
kontinentaler Wasserscheiden: zum<br />
Atlantik über Julia und Rhein, zum<br />
Mittelmeer über Maira und Po, zum<br />
Schwarzen Meer über Inn und<br />
Donau. Piz Bernina (4.049 m) –<br />
einziger Viertausender der Ostalpen.<br />
Jun - Okt<br />
1.026 km<br />
34 Routen<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Bike School Engadin, Samedan,<br />
www.bikeschool-engadin.ch<br />
400 km<br />
Trails<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°99 "Oberengadin"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
5<br />
<br />
25<br />
<br />
53<br />
SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />
97
Foto: Andy McCandlish<br />
» DER EUROPEAN WOMEN’S<br />
OUTDOOR SUMMIT IN EINEM SATZ?<br />
EINE MISCHUNG AUS<br />
TEDX-KONFERENZ, BERUFLICHER<br />
WEITERBILDUNG UND BADASS<br />
LADIES OUTDOOR CAMP. «<br />
Anna Weiß, Mitgründerin European<br />
Women’s Outdoor Summit<br />
Foto: Rainer Eder<br />
Foto: Esther Suave<br />
Foto: David Schultheiß<br />
Foto: Andrea Gaspar-Klein<br />
Foto: Matt Delome / Red Bull Content Pool<br />
Foto: Hans-Kristian Krogh-Hanssen<br />
Die 65 Teilnehmerinnen des #EWOS2017<br />
98<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong><br />
Foto: Andi Meyer
ZEIT FÜR EINE VERÄNDERUNG?<br />
Der European Women’s Outdoor Summit in Flims richtet sich an alle Frauen, die etwas<br />
bewegen wollen: in ihrem Leben, in ihrem Sport, in ihrer Karriere, in ihrem Umfeld.<br />
140 KM<br />
ZÜRICH<br />
290 KM<br />
MÜNCHEN<br />
25 KM<br />
CHUR<br />
2017: Die Idee – eine Netzwerkveranstaltung<br />
für Outdoorsportlerinnen in Flims-Laax<br />
Am Anfang stand die Unzufriedenheit: Oftmals<br />
fragwürdige frauenspezifi sche Produkte. Keine<br />
Frauenwertung bei Contests und Wettkämpfen.<br />
Sexistische Werbung. Abwesenheit von<br />
Frauen in der Medienberichterstattung. Blöde<br />
Sprüche. Stereotype, manche davon aus dem<br />
letzten Jahrhundert. Abwesenheit von Frauen<br />
auf der Leinwand, in Werbung und Videos –<br />
und das alles in der Outdoorsport-Branche,<br />
in der es doch von starken, selbstbewussten<br />
Frauen nur so wimmelt! Das alles, obwohl<br />
sich immer mehr Frauen für Outdoor-Sportarten<br />
interessieren! Es war klar: Wir müssen<br />
reden. Und zwar mit möglichst vielen unterschiedlichen<br />
Frauen aus dem Outdoor-Business.<br />
Ein Think Tank musste her, ein Raum für<br />
Austausch, Diskussion und Vernetzung: Der<br />
European Women’s Outdoor Summit war geboren.<br />
Der erste European Womens Outdoor Summit<br />
sollte ganz im Zeichen jener stehen, die<br />
den Sport durch ihr Wirken mitbestimmen,<br />
die für und von ihm leben: Athletinnen, Fotografi<br />
nnen, Filmerinnen, Guides, Trainerinnen,<br />
Abenteurerinnen, Bloggerinnen, Sportwissenschaftlerinnen,<br />
Journalistinnen und Industrie-Insiderinnen.<br />
So kam mit über 60 Frauen<br />
eine Gästeliste zusammen, die einen bunten<br />
Querschnitt aus den verschiedenen Bereichen<br />
der zahlreichen Outdoor-Sportarten darstellte:<br />
die perfekte Ausgangslage für einen fruchtbaren<br />
Dialog! Die Destination Flims Laax im<br />
Schweizer Kanton Graubünden erklärte sich<br />
begeistert bereit, unser Vorhaben zu unterstützen.<br />
Und so konnten die Teilnehmerinnen ihr<br />
Domizil zwischen Weltkulturerbe Tektonikarena<br />
Sardona, den karibisch anmutenden Seen<br />
Laj da Cauma und Laj da Cresta sowie dem<br />
„Swiss Grand Canyon“ aufschlagen.<br />
Das Herzstück des European Women’s<br />
Outdoor Summit 2017 bilden Vorträge von<br />
Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen.<br />
So näherten wir uns dem Genderthema im<br />
Outdoorsport aus verschiedenen Perspektiven.<br />
Unser Fazit nach zweieinhalb Tagen: Wir<br />
müssen diskutieren, uns austauschen, uns<br />
gegenseitig Mut machen, voneinander lernen,<br />
uns vernetzen – denn davon profi tieren wir<br />
zum Schluss alle. Damit wir sichtbarer werden,<br />
damit Stereotype abgebaut werden, damit Vielfalt<br />
gewinnt. Da draußen gibt es so viele unglaublich<br />
starke Frauen mit tollen Ideen, Projekten,<br />
Unternehmen, die unsere Vision eines<br />
bunteren Narrativs des Outdoorsports teilen –<br />
was fehlt, sind oft die passenden Werkzeuge,<br />
um aus Ideen und Visionen Wirklichkeit werden<br />
zu lassen.<br />
Die Berichte von uns und unseren Teilnehmerinnen<br />
zum #EWOS2017 fi ndest du auf<br />
www.bloomers-outdoors.com<br />
<strong>2019</strong>: Schwerpunkt „Tools for change“<br />
Unsere Erkenntnisse aus dem #EWOS2017<br />
haben wir direkt in das Motto des #EWOS<strong>2019</strong><br />
verwandelt: „Tools for change“. Vom 12. –<br />
15.09.<strong>2019</strong> werden Workshops im Mittelpunkt<br />
der viertägigen Konferenz und Netzwerkveranstaltung<br />
in Flims stehen. Unser Ziel ist es,<br />
genau jene Werkzeuge zu vermitteln, die unseren<br />
Erkenntnissen und vieler Studien zufolge<br />
oft fehlen. International anerkannte Expertinnen<br />
werden daher Workshops zu folgenden<br />
Themen leiten:<br />
• Visuelles Storytelling<br />
• Präsentieren & Verhandeln<br />
• Leadership & Design Thinking<br />
• Gendersensititivät<br />
• Aktivismus in und durch Outdoor-Sport<br />
• Visionssuche & Mentale Stärke<br />
Ähnlich wie in den bekannten TED-Talks<br />
werden außerdem wahre Macherinnen ihre<br />
Geschichten von Erfolg & Scheitern teilen.<br />
Auch Netzwerken kommt nicht zu kurz: Nachmittags<br />
ist jeweils freie Zeit für gemeinsamen<br />
Outdoorsport in der wunderbaren Natur rund<br />
um Flims, für Brainstorming – oder einfach für<br />
dich. Ohne Übertreibung: Der #EWOS<strong>2019</strong><br />
wird auf die eine oder andere Art dein Leben<br />
verändern. Denn die Energie, die entsteht,<br />
wenn so viele kreative, engagierte Frauen zusammenkommen<br />
und sich gegenseitig motivieren,<br />
befl ügelt ungemein. Du bist hier also<br />
richtig wenn:<br />
• du deine lange gehegten Pläne endlich mit<br />
Gleichgesinnten besprechen willst.<br />
• du dir mehr zutrauen willst.<br />
• du über den Tellerrand schauen willst.<br />
• du aktiv die Zukunft des Outdoorsports gestalten<br />
willst.<br />
• du weibliche „Partners in Crime“ finden<br />
willst.<br />
• du in dein berufl iches Fortkommen investieren<br />
willst.<br />
• du andere Frauen und Mädchen unterstützen<br />
willst.<br />
• du dein volles Potenzial entfalten willst.<br />
• du Freundschaften mit anderen, ebenso verrückten<br />
Frauen schließen willst.<br />
• du von den Besten lernen willst.<br />
• du potenzielle Businesspartnerinnen kennenlernen<br />
willst.<br />
• du dich mit Infl uencerinnen und Bloggerinnen<br />
vernetzen willst.<br />
• du Bock auf Biken/Klettern/Raften/Trailrunning<br />
etc. in den Schweizer Bergen hast.<br />
• du einfach Lust auf gute Laune, Aufbruchsstimmung,<br />
Gossip und jede Menge Spaß<br />
und Party hast!<br />
Sichere dir einen der 150 Plätze! Alle Informationen<br />
und Leistungen findest du auf<br />
www.european-womens-outdoor-summit.com<br />
Ein Teil des Eintrittsgeldes wird übrigens reinvestiert:<br />
in das Bloomers Magazin – das erste<br />
sportartenübergreifende, hochwertige Outdoor-Magazin,<br />
das ausschließlich über Mädchen<br />
und Frauen berichtet und in einer Auflage<br />
von 100.000 Stück über unsere Partner<br />
verteilt wird.<br />
Text Anna Weiß Portrait Hoshi K. Yoshida<br />
BLOOMERS<br />
99
140 KM<br />
ZÜRICH<br />
290 KM<br />
MÜNCHEN<br />
25 KM<br />
CHUR<br />
FLIMS-LAAX<br />
Im Herbst strahlt die Surselva wie eine riesige<br />
Freiluftkathedrale. Das warme Licht der tief stehenden<br />
Sonne lässt die goldgelben Nadeln der Lärchen<br />
hell leuchten. Die Bergwiesen der Adula- und Glarner-<br />
Alpen erstrahlen in Pastellgrün-, Beige- und Brauntönen,<br />
die fließend ineinander übergehen. Das tiefe<br />
Dunkelgrün der Talsohlen schafft einen beruhigenden<br />
Kontrast. Die Bergspitzen sind vom ersten Neuschnee<br />
eingezuckert und bei ungetrübtem Himmel<br />
ist die Fernsicht hier so grandios wie zu keiner<br />
anderen Jahreszeit.<br />
Surselva E-MTB-Trailtour<br />
Im etwa 40 Kilometer langen Abschnitt des<br />
Vorderrheintals zwischen Disentis und Reichenau<br />
verbirgt sich eines der am besten ausgebauten Bike-Wegenetze,<br />
die ich bislang kennenlernen durfte.<br />
Dass es auch E-Biker bedient, ist Ehrensache! Ein<br />
dichtes Netzwerk aus 30 Ladestationen sorgt für<br />
ausreichend Saft, um sogar bis zur entlegensten Alp<br />
zu gelangen! Schon die letzten zwei Jahre habe ich<br />
mit meiner Familie den Herbst in Flims verbracht.<br />
Wir lieben die hochalpine Natur der Surselva, die<br />
schroffen Berge und zugegebenermaßen auch<br />
den Komfort rund um die Berghotels. In der "Bikeschool<br />
Flims Laax Falera" konnte mein Sohnemann<br />
vor zwei Jahren schon erste Mountainbike-Skills<br />
erwerben. Auch meine Frau genießt die unaufdringliche,<br />
ehrliche Gastfreundschaft der Region in vollen<br />
Zügen.<br />
Die wenigen Wochen geteilter Freizeit im Jahr<br />
möchten wir als Familie natürlich gemeinsam verbringen.<br />
Insofern gibt es dieses Jahr ein Novum<br />
für uns: Für zwei Tage werde ich mich mit Marc<br />
Woodtli, der für die Umsetzung der Mountainbike-<br />
Streckennetze maßgeblich mitverantwortlich ist, und<br />
Lokalreporter Giusep, Bündner MTB-Urgestein und<br />
Mitbegründer des Veloclub Surselva, in dem auch<br />
Nino Schurter aktives Mitglied ist, zu einer Singletrail<br />
E-Bike-Tour absetzen.<br />
Text Stefan Baumgartner Bild Madlaina Walther<br />
Bild: 1. Zum Toureinstieg führt uns schon der erste<br />
flowige Singletrail in die fantastische Ruinaulta, die<br />
Vorderrheinschlucht bei Ilanz. Abwechslungsreich schlängelt<br />
sich der Trail dem Flusslauf folgend durch die Talsohle.<br />
Zahlreiche Kajakfahrer rauschen auf dem glasklaren,<br />
kalt-blauen Wasser des Bergflusses stromabwärts.<br />
2. Die Abfahrt vom 2.412 Meter hohen Tomül in Richtung Vals<br />
auf 1.250 Meter ist großartig. Der anfangs bockige Trail wird<br />
rasch friedlicher, und wir rauschen durch zahllose Kurven und<br />
einige Bachbetten ins Tal. Eisenoxid hat den Tomülbach teils<br />
rostrot gefärbt – ein herrlicher Kontrast zu den goldgelben<br />
Lärchen und den noch tiefgrünen Wiesen, die wir durchqueren.<br />
3. Einst transportierten Säumer Waren über den Tomülpass<br />
im Safiental. Das wildromantische, weit ins Bergmassiv der<br />
Adula-Alpen hineinreichende Tal ist überwiegend rätoromanisch<br />
geprägt, jedoch mit Walser Enklaven. Auf 1.700 Meter übernachten<br />
wir im Berggasthof Turrahus, einem über 300-jährigen Walserhaus.<br />
In der Dämmerung verlassen wir die Hütte zur Passhöhe.<br />
4. Letzter Tag: Sumitschun auf etwa 2.050 Meter – die<br />
Brigelserhörner leuchten in der Morgensonne. Der Trail führt<br />
zur „Plaun da plaids“ der „Ebene der Worte“ und vorbei am<br />
Felsen der Worte „Grep da plaids“ nach Brigels. Tiefenmeter<br />
um Tiefenmeter wird er flowiger. Vor einem gemütlichen Café<br />
in Brigels lassen wir unsere E-Bikes zum letzten Mal an die<br />
Ladestation und uns an die leckeren Bündner Capuns und<br />
Pizokel, bevor wir uns auf den Rückweg nach Flims begeben.<br />
5. Von Giuseps Heimatdorf Darvela führt die Tour zur<br />
Alp Nadèls. 1.200 Höhenmeter Forstweganstieg! Dabei<br />
erfahren wir weitere interessante Fakten: In Truns<br />
wurde 1424 der „Graue Bund“ gegründet, dessen Bezeichnung<br />
sich im historischen Verlauf auf alle Bündner<br />
übertrug und dem Kanton Graubünden seinen Namen gab.<br />
6. Alp Nadèls: Auf etwa 2.000 Meter gelegen bietet sich eine<br />
fantastische 360 Grad-Aussicht. Gen Norden erblickt man den<br />
höchsten Berg der Glarner Alpen, den 3.614 Meter hohen Piz Tödi.<br />
Wer die Glocke der nahen Kapelle St. Brida in die alpine Stille läuten<br />
lässt, kann eine persönliche Bitte formulieren. Für Ortsfremde<br />
wäre diese wohl ein Guide: Der erst kürzlich freigelegte Trail ins<br />
Val Sumvitg – Geheimtipp der Locals – ist nicht leicht zu finden.<br />
7. Vals: ein beeindruckendes Örtchen wie aus einer anderen<br />
Zeit. Die Häuser dürfen per Verordnung nur mit Natursteindächern<br />
gedeckt werden, klärt uns unser wandelndes Lexikon<br />
Giusep auf.<br />
100<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
26<br />
FLIMS<br />
LAAX<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Flims Laax Falera<br />
www.flims.com<br />
CH<br />
Alpine Region<br />
Glarner Alpen<br />
Badegewässer<br />
Caumasee, Crestasee, Laaxsee<br />
1<br />
Regionale Küche<br />
Maluns und Capuns<br />
3<br />
2 4<br />
6<br />
7<br />
Mitbringsel<br />
Flimser oder Laaxer Torte<br />
Veranstaltungen<br />
TrailTrophy 16. - 18.08.<strong>2019</strong>,<br />
Twins Women's Bike Camp, Transa<br />
Outdoorfestival<br />
must-see<br />
Die Rheinschlucht, bekannt als<br />
Swiss Grand Canyon; der Caumasee,<br />
die Karibik der Alpen, und das<br />
UNESCO-Welterbe Tektonikarena<br />
Sardona<br />
must-do<br />
Freeridestrecke Trek Runcatrail oder<br />
der Singeltrail vom Vorab bis Flims<br />
sowie die Rheinschlucht-Tour<br />
Einzigartig<br />
INSIDE LAAX. Mit der interaktiven<br />
App kaufst du in Sekundenschnelle<br />
dein Bike- oder Wanderticket online,<br />
informierst dich über das Wetter<br />
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einfach wie noch nie.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Laax School, Flims und Laax<br />
www.bikeschool-flims-laax-falera.ch<br />
Kartenmaterial<br />
Bike-Explorer, Karte Flims –<br />
Laax BEX-104.130, Inside Laax App,<br />
Flims Laax - Bike Guide, Elektrobike<br />
Guide Surselva<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.800 m<br />
650 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Apr - Nov<br />
330 km<br />
30 Routen<br />
64 km<br />
9 Trails<br />
4<br />
<br />
30<br />
<br />
10<br />
5<br />
SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN 101
ASCONA-LOCARNO<br />
260 KM<br />
BASEL<br />
415 KM<br />
MÜNCHEN<br />
120 KM<br />
MAILAND<br />
Verlässt man den Gotthardtunnel Richtung Süden, deutet<br />
nur ein dezentes Schild an der Tunnelwand auf die Grenze<br />
zwischen den Kantonen Uri und Tessin hin. Mehr als<br />
offensichtlich sind wir trotzdem in einer anderen Welt angekommen;<br />
Tannenwälder im dunkelgrünen Einheitskleid<br />
haben sich in strahlend bunte Laubwälder verwandelt.<br />
Im Kontrast zum hellen Grau der umsäumenden Berge<br />
entsteht so ein einzigartiges Farbpanorama, das durch<br />
die Postkartenidylle des landschaftlich prägenden Lago<br />
Maggiore abgerundet wird.<br />
Das Tessin ist ein einzigartiges Fleckchen Schweiz. Locarno<br />
am Lago Maggiore ist die nördlichste Stadt mit mediterranem<br />
Klima, was man sofort sieht: Palmen und Kakteen<br />
zieren die Straßen und überall duftet es nach Blumen und<br />
Früchten. Mitten im Wald wachsen Zitronenbäume und<br />
man vergisst, dass man die Alpen unmittelbar im Rücken<br />
hat. Es ist, als wäre man vom Gotthardtunnel in die Toskana<br />
teleportiert worden.<br />
Aus der Stadt auf den Berg<br />
Aktuell gibt es in der Region Ascona-Locarno drei offizielle<br />
Bike-Trails. Hinzu kommen unzählige Wanderwege, mit<br />
denen man das berühmte Verzascatal und das ebenfalls<br />
wunderschöne Maggiatal auf dem Bike entdecken kann.<br />
Den mit mittlerem Schwierigkeitsgrad gekennzeichneten<br />
Cardada Bike-Trail findet man am Cardada-Cimetta, dem<br />
Hausberg Locarnos. Die Cardada-Bahn fährt jede halbe<br />
Stunde und nimmt für einen geringen Aufpreis Bikes mit.<br />
Die letzten 400 Höhenmeter fährt man mit einem zweiten<br />
Sessellift, in dem man seitlich sitzt, damit man die Aussicht<br />
auf den Lago bestens genießen kann. Einmalig!<br />
Am Start unterhalb der Liftstation wird man mit einer<br />
genialen Aussicht auf den See durch einen Holzbogen begrüßt.<br />
Der obere Teil ist mit Tables und gebauten Anliegern<br />
gespickt, im Wald folgt ein natürlicher Trail mit flowigen<br />
Passagen und Spitzkehren. Wer will, kann vom Trail bis an<br />
die Promenade des Lago Maggiore rollen, die roten Schilder<br />
weisen den Weg.<br />
Alpe di Neggia Bike<br />
Auf der anderen Seite des Sees wartet ein echter Schatz<br />
auf uns, der Singletrail „Alpe di Neggia Bike“. Mit dem<br />
Postbus fährt man direkt zum Start am namensgebenden<br />
Sattel zwischen den beiden spektakulären Aussichtsbergen<br />
Monte Tamaro und Monte Gambarogno mit ihrem 360<br />
Grad-Blick über den Lago Maggiore und das angrenzende<br />
Italien. Die Hiking Tour zu einem der Gipfel steht auf der<br />
Agenda für den nächsten Besuch. Im Herbst fährt der Bus<br />
nur morgens und abends, wovon sich nur wenige beirren<br />
lassen und die 1.400 Höhenmeter auf die Alpe selber treten.<br />
Es lohnt sich: Neun Kilometer Singletrail und 1.300<br />
Tiefenmeter bieten alles, was das Herz begehrt – eine Einkehr<br />
am Start zum Krafttanken und dann flowige Kurven,<br />
natürliche Stein- und Wurzelfelder, ein paar Steilabfahrten<br />
und immer wieder dieser herrliche Blick auf den See.<br />
Mountainbiken verbindet - mal wieder<br />
Der Herbst ist die wohl schönste Reisezeit für das Tessin.<br />
Die dichten Kastanienwälder gehören zum großen Stolz der<br />
Region. Überall werden Kastanienfeste gefeiert, so auch in<br />
Cevio im Maggiatal. Dieses Jahr findet das Dorffest am neuen<br />
Velosolutions-Pumptrack statt, der im Mai 2018 gebaut<br />
wurde. Er ist zum neuen Treffpunkt des Dorfes geworden.<br />
Es gibt frisch geröstete Maronen für alle. Auf dem<br />
Pumptrack herrscht reges Treiben; ringsherum die Berge,<br />
gespickt von buntem Laub – fast zu idyllisch, um wahr zu<br />
sein. Dort treffen wir auf Patric von Ticino Freeride, der<br />
uns von seiner Region erzählt. Er bietet geführte Bike- und<br />
Shuttle-Touren rund um Ascona-Locarno an und ist der<br />
beste Ansprechpartner, wenn man die volle Vielfalt des<br />
Tessin auf dem Mountainbike entdecken will.<br />
Text Jana Zoricic Bild David Schultheiß<br />
Bild: 1. Der Herbst ist die wohl schönste Reisezeit für das Tessin. Die<br />
Temperaturen sind angenehm und die Berge imponieren mit einer einzigartigen<br />
Farbenwelt. 2 Am Cardada-Cimetta beginnt auf 1.670 Meter<br />
Höhe einer der herrlichsten Trails der Region. Vom Gipfel sieht man den<br />
höchsten und niedrigsten Punkt der Schweiz. 3. Brotzeit mit lokalen Käsespezilitäten<br />
4. 1.300 Tiefenmeter: der Singletrail „Alpe di Neggia Bike“<br />
102<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
27<br />
ASCONA<br />
LOCARNO<br />
CH<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Ascona-Locarno Tourism<br />
www.ascona-locarno.com<br />
1<br />
Alpine Region<br />
Alpi Lepontine<br />
Badegewässer<br />
Lago Maggiore, die Flüsse Maggia<br />
und Melezza<br />
3 4<br />
Patric Käslin – Motto „two wheels, one love“:<br />
Wir haben um Ascona-Locarno natürliche, „richtige“ Trails. Hier kommt<br />
das Mountainbike wirklich zum Einsatz. Wir haben keine Flowtrails zu bieten,<br />
sondern man muss ein bisschen Können und Fahrtechnik mitbringen,<br />
aber genau das macht den Spaß erst aus. Und natürlich das mediterrane<br />
Flair! Man kann hier im Tessin noch lange nach der Saison biken gehen,<br />
wenn in den anderen Regionen der Alpen schon Schnee liegt.<br />
2<br />
Regionale Küche<br />
Polenta<br />
Mitbringsel<br />
Panettone, Wein, Farina Bona<br />
must-see<br />
Berg Cardada Cimetta, Botanischer<br />
Garten von Gambarogno, Robiei<br />
und Basòdino Glacier, Val Bavona<br />
und Wasserfall von Foroglio, Dorf<br />
Sonogno und Wasserfall<br />
must-do<br />
Stand Up Paddle in Locarno (Wilson<br />
SUP Center), After Ride Relax in<br />
Termali Salini & Spa, Essen in<br />
einem typischen Grotto, Besuch der<br />
Terreni alla Maggia – Reis u. Whisky<br />
aus dem Tessin<br />
Einzigartig<br />
Von Cardada-Cimetta aus genießt<br />
man die Aussicht über den tiefsten<br />
Punkt der Schweiz (193 m), Ascona<br />
und die Brissago Inseln sowie<br />
den höchsten Punkt, das Monte<br />
Rosa-Massiv mit der Dufourspitze<br />
(4.634 m).<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Ticino Freeride<br />
www.ticinofreeride.ch<br />
Kartenmaterial<br />
Supertrail Map STM-0038<br />
"Lugano"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
3.272 m<br />
193 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
Flow<br />
Kultur<br />
Tradition<br />
Mär - Okt<br />
64 km<br />
4 Routen<br />
16 km<br />
3 Trails<br />
1<br />
<br />
0<br />
<br />
30+<br />
SCHWEIZ / TESSIN 103
»JEDE UND JEDER KANN DURCH SEIN ODER IHR VERHALTEN DAZU BEITRAGEN,<br />
MÖGLICHE KONFLIKTE MIT NATUR UND MITMENSCHEN ZU VERMEIDEN.«<br />
Andreas Boldt, Projektleiter Freizeitaktivitäten & Naturschutz, Pro Natura<br />
104<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
BIKEN UND NATURSCHUTZ<br />
Was kann der einzelne Biker tun?<br />
Mountainbiken boomt! Die Verkaufszahlen von Bikes und Ausrüstung<br />
steigen. Immer mehr Tourismus-Destinationen versuchen durch<br />
MTB-Angebote den stagnierenden Wintertourismus zu kompensieren.<br />
In urbanen Naherholungsräumen sind immer mehr Biker unterwegs<br />
und entsprechende Freizeitangebote werden geschaffen. Seit Kurzem<br />
kommen noch die E-MTB hinzu.<br />
Die Haltung der Naturschutzorganisationen<br />
Auf den ersten Blick ist das eine erfreuliche Entwicklung. Menschen,<br />
die sich in der Natur bewegen, diese genießen und erfahren, ändern<br />
dadurch zumeist auch ihr Verhältnis zu ihr. Pro Natura als große<br />
Schweizer Naturschutzorganisation hat sich deshalb auch explizit zum<br />
Ziel gesetzt, den Menschen die Natur näher zu bringen und sie erlebbar<br />
zu machen.<br />
Andererseits sehen viele Naturschützer die MTB-Entwicklung<br />
auch kritisch. Das hat erst einmal nur wenig mit dem MTB-Sport an<br />
sich zu tun. Sondern einfach mit der Tatsache, dass immer mehr Leute<br />
in immer mehr Gebiete kommen und dies Tag und Nacht und zu allen<br />
Jahreszeiten. Ob das nun Biker, Wanderer, Kletterer, Schneeschuhläufer,<br />
Gleitschirmfl ieger oder andere sind, ist zweitrangig. Im Einzelfall<br />
kann nicht das Eine oder das Andere als „schlimmer“ bezeichnet werden.<br />
Die Entwicklung birgt aber leider ein gewisses Konfl iktpotenzial.<br />
Der Druck auf die Natur nimmt vor allem in bisher ruhigen und wenig<br />
erschlossenen Landschaften ständig zu.<br />
Planung als Lernprozess<br />
Deshalb engagiert sich Pro Natura in der MTB-Thematik. Vieles davon<br />
spielt sich hinter den Kulissen ab und ist für den individuellen Biker<br />
nicht sichtbar. Dabei geht es um die Planung von MTB-Angeboten, die<br />
Bezeichnung von MTB-Routen, den Bau von MTB-Pisten, die Freigabe<br />
oder Sperrung von Wegen für MTB. Im Grunde werden die gleichen<br />
Verfahren angewendet wie bei anderen Infrastrukturvorhaben (z.B.<br />
Wanderwegen, Seilbahnen, Skipisten). Nur war das beim Mountainbiken<br />
bisher für die involvierten Kreise Neuland. Behörden, Planer,<br />
Biker, Touristiker und Naturschützer mussten und müssen erst lernen,<br />
wie eine für alle Seiten optimale Lösung gefunden werden kann. Dieser<br />
Prozess wird gefördert durch eine Professionalisierung auf allen Ebenen<br />
und die zunehmende Erfahrung aller Beteiligten.<br />
Was kann der einzelne Biker tun?<br />
Auf die Planung einer Route oder den Bau eines Trails hat der individuelle<br />
Biker meistens kaum Einfluss. Aber jede und jeder kann durch<br />
sein oder ihr Verhalten dazu beitragen, mögliche Konfl ikte mit Natur<br />
und Mitmenschen zu vermeiden. Verschiedene Organisationen oder<br />
Destinationen haben dazu Verhaltensempfehlungen formuliert. Auch<br />
Pro Natura unterstützt diese Regeln, weil sie auf einfache Art das Naturerlebnis<br />
fördern.<br />
Verhaltensregeln für Mountainbiker:<br />
Schonen, was man liebt!<br />
• Fahre nur auf Wegen, Routen und bezeichneten Pisten<br />
• Abseits von bestehenden Wegen fahren ist für dich tabu<br />
• Respektiere lokale Wegsperrungen und Schutzgebiete<br />
Rücksicht auf Wild- und Nutztiere!<br />
• Begegnest du einem Tier, halte an und warte, bis es sich<br />
zurückgezogen hat<br />
• Schließe Weidezäune, nachdem du sie passiert hast<br />
• Herden und Schutzhunde umgehst du zu Fuß, ruhig und mit<br />
genügend Abstand<br />
• Fahre nicht in der Dämmerung oder<br />
Dunkelheit, da Tiere auch ihre Ruhephase brauchen<br />
Keine Spuren hinterlassen!<br />
• Bremse nicht mit blockierten Rädern – das schadet dem Trail<br />
und deinen Reifen<br />
• Meide unbefestigte Wege nach Regenfällen<br />
• Hinterlasse keinen Abfall<br />
Toleranz und Rücksicht!<br />
• Anderen Wegnutzern lässt du den Vortritt<br />
• Kündige dich frühzeitig an – für einen Gruß bleibt immer Zeit<br />
• Reduziere deine Geschwindigkeit beim Überholen und Kreuzen<br />
oder halte an<br />
• Meide stark frequentierte Wegabschnitte<br />
Beherrschen des Sportgeräts!<br />
• Du kannst immer auf Sichtweite anhalten<br />
• Passe deine Geschwindigkeit der Situation an<br />
• Plane deine Tour, schätze dein Leistungsvermögen und das<br />
Wetter richtig ein<br />
• Informiere dich über die erlaubten Routen und Angebote<br />
www.pronatura.ch<br />
Text Andreas Boldt Bild David Schultheiß<br />
RATGEBER / BIKEN UND NATURSCHUTZ 105
1<br />
390 KM<br />
ZÜRICH<br />
220 KM<br />
VENEDIG<br />
265 KM<br />
MÜNCHEN<br />
KRONPLATZ<br />
Die Region Kronplatz ist geprägt von Kontrast und Vielfältigkeit:<br />
Das Pustertal trennt hier die rauen, unüberwindbar<br />
wirkenden vergletscherten Zentralalpen von den<br />
Dolomiten. So unterschiedlich die Berge, so unterschiedlich<br />
sind die Erlebnisse für Mountainbiker. Vom Kronplatz<br />
ausgehend bieten sich in alle vier Himmelsrichtungen die<br />
vielfältigsten Möglichkeiten, sei es im imposanten Ahrntal,<br />
dem aussichtsreichen Speikboden, dem Zentrum ladinischer<br />
Kultur um St. Vigil, dem Herz der Dolomiten auf der<br />
Fanes oder im malerischen Pustertal rund um Bruneck.<br />
Unterhalten sich unsere Guides über die Mountainbike-Touren,<br />
dann sind die Trails „bärig“ und die Anstiege<br />
„lässig“. Was beim Erzählen so niedlich klingt, hat schon<br />
so manchen Biker vor eine Herausforderung gestellt, wie<br />
wir später noch feststellen dürfen.<br />
Dank des grandiosen Geheimtipps unserer Gastgeber<br />
hatten wir bereits am Morgen das unglaubliche Vergnügen,<br />
am Gipfel des Speikboden (2.517 m) den Sonnenaufgang<br />
genießen zu dürfen und zu erfahren, dass die Region<br />
Kronplatz ein Eldorado für Enduro- und Tourenbiker gleichermaßen<br />
ist. Die Stimmung am Berg in dieser frühen<br />
Stunde ist unglaublich!<br />
Kontrastprogramm<br />
An der Weizgruber Alm hätten wir einen Kaffee nicht ausgeschlagen,<br />
doch in der Hütte ist es noch stockfinster. Wir<br />
sind zu früh dran. Schade! Wo sie bei den Locals doch<br />
so einen guten Ruf genießt. Das Licht des Mondes und<br />
unserer Lampen spiegelt sich in den Fenstern der Hütte.<br />
Langsam beginnt die Dämmerung. Gämsen schauen erschrocken<br />
auf, als wir mit den Bikes am Mühlwälder Jöchl<br />
auftauchen. Ein Stein gerät unter den Hufen einer Gams<br />
ins Rollen und poltert und schlägt den Berg hinab. Dann<br />
ist es wieder ruhig. Es ist leise. Sehr leise. Man hört den<br />
Wind am Felsen vorbeisäuseln. Ein angenehmes leichtes<br />
Frösteln ist auf der Haut zu spüren. Nur noch 180 Höhenmeter,<br />
dann sind wir am Gipfel. Glühend rot steigt<br />
die Sonne hinter den Gipfeln der Rieserfernergruppe<br />
auf. Im Westen reflektieren die bleich-grauen Felsen der<br />
Dolomiten die Farben; innerhalb von Minuten von rot nach<br />
orange nach gelb wechselnd. Der Blick schweift über die<br />
umliegenden Berge, hinab ins Ahrntal bis hinüber nach<br />
Bruneck im Pustertal. Die Liftanlagen, Bergrestaurants und<br />
die Friedensglocke des Kronplatz' sind zu erkennen.<br />
Es wird ein heißer Sommertag. Dunst steigt empor. Trotzdem<br />
erkennt man die Wesensunterschiede zwischen den<br />
106<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
2 3<br />
» VOM KRONPLATZ AUSGE-<br />
HEND BIETEN SICH IN ALLE<br />
VIER HIMMELSRICHTUNGEN<br />
DIE VIELFÄLTIGSTEN MÖG-<br />
LICHKEITEN. EIN ELDORADO<br />
FÜR ENDURO- UND TOUREN-<br />
BIKER GLEICHERMASSEN! «<br />
28<br />
KRONPLATZ<br />
I<br />
HOTELTIPP<br />
Bikehotels Südtirol<br />
www.bikehotels.it<br />
Tel.: +39 0474 / 830 000<br />
INFORMATIONEN<br />
schroffen Felsen der Dolomiten im Süden, die<br />
von sanften Wiesen- und Waldhängen gesäumt<br />
werden, und den vergletscherten, rauen, wie<br />
eine unüberwindbare Wand wirkenden Ahrntaler<br />
3000ern im Norden. Die Periadriatische<br />
Naht teilt hier die südlichen Kalkalpen von den<br />
Zentralalpen.<br />
Gipfel des Mountainbikens<br />
Unsanft werde ich aus den Gedanken gerissen.<br />
Eine ältere Dame möchte an mir vorbei<br />
und lächelt spröde. Gedankenversunken bin<br />
ich mit den Fingern über das 360 Grad-Panoramarelief<br />
an der „Concordia 2000“,<br />
der Friedensglocke am Gipfelplateau des<br />
Kronplatz' geglitten und musste an unsere<br />
Morning Ride-Tour denken. Meine Freundin<br />
kichert und amüsiert sich über meine geistige<br />
Abwesenheit. Es ist bereits Nachmittag und<br />
wir befinden uns am Kronplatz und entdecken<br />
soeben eine ganz andere Seite der Region.<br />
Am südwestlichen Gipfelplateau befindet sich<br />
eines der sechs außergewöhnlichen Messner<br />
Mountain-Museen. Das MMM Corones befasst<br />
sich mit der Königsdisziplin des Bergsteigens –<br />
dem traditionellen Alpinismus. Mit zahlreichen<br />
Exponaten und Bildern wird die Geschichte<br />
des Alpinismus' erzählt. Reinhold Messner<br />
möchte zur gedanklichen Auseinandersetzung<br />
anregen: „Wo beginnt der Alpinismus, wenn<br />
der Tourismus den Gipfel des Mount Everest<br />
erreicht hat?“ Wir finden zahlreiche Parallelen<br />
zum Mountainbikesport und sind uns schnell<br />
einig, dass wir in unserer ausufernden philosophischen<br />
Diskussion wahrscheinlich nicht<br />
auf einen Punkt kommen werden. Umso mehr<br />
stimmen wir überein, dass wir nun endlich auf<br />
den legendären „Herrnsteig“ kommen sollten;<br />
schließlich sind wir zum Biken hier.<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Sonnenaufgang über der Rieserfernergruppe.<br />
Am Speikboden hat man einen traumhaften Blick auf<br />
das Ahrntal, den Alpenhauptkamm und die Dolomiten.<br />
2. Gipfelerlebnis N°1 – Einsamkeit und unverfälschter<br />
Blick am Speikboden. 3. Gipfelerlebnis N°2 – der<br />
Kronplatz mit Friedensglocke. 360°-Panorama, Bikepark,<br />
Messner Mountain Museum und Hütten. 4. Am<br />
Gipfelplateau des Kronplatz-Gipfels befindet sich das<br />
MMM Corones.<br />
4<br />
Destination<br />
Region Kronplatz<br />
www.kronplatz.com<br />
Alpine Region<br />
Dolomiten, Rieserfernergruppe<br />
Regionale Küche<br />
Südtiroler Knödeltris: Kas-,<br />
Speck- und Spinatknödel<br />
must-see<br />
MMM Corones auf dem Kronplatz,<br />
Museum Lumen<br />
must-do<br />
Burger im Riverside,<br />
Nachtleben in Bruneck<br />
Einzigartig<br />
Blick auf die Dolomiten –<br />
UNESCO-Welterbe, ladinische<br />
Sprache und Kultur auf der Südseite<br />
vom Kronplatz<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Outdoorcenter Kronplatz, Reischach<br />
www.outdoor-kronplatz.it,<br />
Bikeschool St. Vigil,<br />
www.<strong>mtb</strong>-sanvigilio.it<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°45 "Bruneck, Kronplatz"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
2.275 m<br />
900 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Mai - Nov<br />
> 300 km<br />
29 Routen<br />
26 km<br />
9 Trails<br />
4<br />
<br />
0<br />
<br />
3<br />
ITALIEN / SÜDTIROL 107
220 KM<br />
MÜNCHEN<br />
BRIXEN<br />
300 KM<br />
MAILAND<br />
190 KM<br />
VERONA<br />
1<br />
2 3<br />
108<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
» BRIXEN VERBINDET GEGENSÄTZE.<br />
DIE MOUNTAINBIKE-REGION LEBT NICHT NUR VON EINEM<br />
EREIGNIS, SONDERN DER FÜLLE VON MÖGLICHKEITEN. «<br />
HOTELTIPP<br />
29<br />
Alpenhauptstadt des Jahres 2018, die<br />
südtirolerischste aller Städte oder das Tor zu<br />
den Dolomiten – Brixen hat viele Kosenamen.<br />
Mit dem Hausberg Plose und dem dortigen<br />
Bikepark ist die Kleinstadt aber nicht nur Ausflugsziel<br />
für Kulturinteressierte, sie lockt auch<br />
Mountainbiker auf ihre Trails.<br />
Brixen und sein Hausberg Plose<br />
Bekannt war die Stadt mit knapp 22.000<br />
Einwohnern in der Mountainbike-Szene<br />
einst durch das legendäre Caidom-Race.<br />
Nach dem 17 Kilometer langen Anstieg zur<br />
Plosehütte, nahe dem Plose Gipfel, ging es<br />
am zweiten Renntag vom Gipfelplateau des<br />
2.486 Meter hohen Hausbergs im Massenstart<br />
hinunter zum Domplatz – beinahe 2.000<br />
Tiefenmeter Singletrails kreuz und quer durch<br />
den Wald. Der Begriff Freeride war bei diesem<br />
Rennformat mit Fug und Recht angebracht.<br />
Neun Jahre lang war dieses Spektakel der furiose<br />
Saisonabschluss und ließ die Freeride, Enduro<br />
und Downhill-Szene nach Brixen pilgern.<br />
Und heute? Kleinstadt für Kulturverliebte und<br />
Fans von Gegensätzen? Beim Flanieren durch<br />
die Altstadt mit ihren prunkvollen historischen<br />
Gebäuden liegt das nicht fern und ist de facto<br />
auch ein Grund, sich dem Charme der Stadt<br />
hinzugeben. Hier trifft Barock auf Renaissance,<br />
auf Gotik, auf die typisch mittelalterlichen Südtiroler<br />
Laubengassen und sympathisch-herzliche<br />
Südtiroler Gastlichkeit. Auf dem Domplatz<br />
wachsen im Hauch mediterranen Flairs Palmen<br />
vor sonnigen Weinbergen und Obstgärten,<br />
während direkt dahinter die Flanken der<br />
Dolomiten emporragen und der Taltrog um<br />
Brixen nach Norden von den letzten Ausläufern<br />
der Zillertaler Alpen als Teil des Alpenhauptkamms<br />
abgeschlossen wird. Brixen<br />
verbindet Gegensätze.<br />
Brixen verbindet Gegensätze<br />
Seit 2011 findet das MOUNTAINBIKE Testival<br />
statt und seit 2017 ist Brixen Etappenort<br />
der Shimano E-Mountainbike Experience.<br />
2018 hat der Brixen Bikepark eröffnet. Damit<br />
ist schnell klar, es ist nicht ruhiger geworden.<br />
Brixen verbindet Gegensätze. Die<br />
Mountainbike-Region lebt nicht nur von einem<br />
Ereignis, sondern der Fülle von Möglichkeiten:<br />
weitläufige Touren mit Dolomitenblick für Panoramabiker,<br />
entspannte E-Bike-Runden mit<br />
Kulturprogramm, lange Anstiege für Höhenmeterfresser,<br />
Hüttentouren für Kulinariker und<br />
ein schier endloses Singetrailnetzwerk für die<br />
Abfahrtsorientierten.<br />
Mountainbike oder E-MTB?<br />
Vier Lines von einfach bis anspruchsvoll – das<br />
ist der Brixen Bikepark. Drei der Trails wurden<br />
im Frühjahr 2018 von den Machern des<br />
Whistler Bikeparks Gravity Logic entworfen<br />
und umgesetzt. Diese schlängeln sich rund<br />
um den Palmschloss-Sessellift. Die Sky Line,<br />
vorher bekannt unter dem Namen Plose Single<br />
Trail, ist einer der anspruchsvollsten Lines im<br />
Brixen Bikepark und besticht Pro's durch die<br />
Gesamtlänge von über 6 Kilometern und führt<br />
immer noch von der Bergstation der Gondel<br />
über 1.000 Tiefenmeter ins Tal. Dabei gibt<br />
sie immer wieder Blicke auf die Altstadt von<br />
Brixen frei.<br />
Das Gebiet rund ums Würzjoch wartet<br />
mit einem Tourenrevier auf, wofür eine Akkuladung<br />
des E-Bikes definitiv nicht reicht.<br />
Die Touren um Brixen sind geprägt von<br />
Vielseitigkeit und meist imposanten Blicken<br />
auf die Dolomiten. Und wenn man dann, nach<br />
einem unvergesslichen Tag auf den Trails,<br />
wieder auf dem Domplatz angekommen ist;<br />
vielleicht einen Zwischenstopp in den Hütten<br />
eingelegt hat und sich dort auch mit der genussvollen<br />
Seite der Region vertraut gemacht<br />
hat – dann bekommt man ein Gefühl dafür,<br />
warum Brixen auch als die Seele Südtirols bezeichnet<br />
wird.<br />
Text Lisa Amenda Bild Dennis Stratmann<br />
Bild: 1. Auf der Sonnenseite des Eisacktals finden<br />
sich einige herrliche Trails mit Blick auf Brixen und<br />
die Dolomiten, bis zur vergletscherten Marmolada.<br />
2. Unverzichtbar auf einer Biketour in Südtirol ist die<br />
Einkehr auf einer der zahlreichen urigen Hütten. Neben<br />
Brettl-Jause, sollte man unbedingt Knödeltris probieren<br />
und zum Abschluss Südtiroler Apfelstrudel. 3. Aufregende<br />
Trails in allen Könnerstufen im Brixen Bikepark auf der<br />
Plose. Drei der Trails wurden von den Machern des Whistler<br />
Bikeparks Gravity Logic entworfen und umgesetzt.<br />
Bikehotels Südtirol<br />
www.bikehotels.it<br />
Tel.: +39 0474 / 830 000<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Brixen Tourismus Genossenschaft<br />
www.brixen.org<br />
Alpine Region<br />
Sarntaler Alpen, Dolomiten<br />
Badegewässer<br />
Naturbadeteich Lüsen<br />
Regionale Küche<br />
Schlutzkrapfen<br />
Mitbringsel<br />
Schüttelbrot, Südtiroler Speck,<br />
Eisacktaler Weißwein<br />
Veranstaltungen<br />
MOUNTAINBIKE Testival<br />
19. – 22.09.<strong>2019</strong>, Bike Transalp<br />
Etappenziel 15.07.<strong>2019</strong>, Shimano<br />
E-Bike Experience 24.09.<strong>2019</strong><br />
must-see<br />
Aussicht von der Plose auf die<br />
Dolomiten: UNESCO Welterbe,<br />
Domplatz von Brixen, um das Brixner<br />
Lebensgefühl zu erleben<br />
must-do<br />
Sonnenaufgang am Gabler (Plose),<br />
Sommerabend in der Stadt<br />
Einzigartig<br />
Törggelen-Tradition im Eisacktal.<br />
Nach dem Einbringen der Ernte<br />
bedankten sich die Bauern bei ihren<br />
Erntehelfern mit einem Festmahl;<br />
am zünftigsten in den bäuerlichen<br />
Buschenschänken. Der Begriff wird<br />
vom lateinischen Wort torquere =<br />
„Trauben pressen“ abgeleitet.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Plose Bike, St. Andrä/Plose, Brixen<br />
www.plosebike.com<br />
BrixBike, Brixen, www.brixbike.it<br />
Kartenmaterial<br />
Tabacco N°30 "Brixen -<br />
Villnössertal"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
BRIXEN<br />
<br />
I<br />
2.586 m<br />
512 m<br />
<br />
Bikepark<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Mai - Okt<br />
172 km<br />
7 Routen<br />
15 km<br />
4 Trails<br />
2<br />
<br />
2<br />
<br />
13<br />
ITALIEN / SÜDTIROL 109
MERANER LAND<br />
VINSCHGAU<br />
250 KM<br />
MÜNCHEN<br />
40 KM<br />
BOZEN<br />
170 KM<br />
INNSBRUCK<br />
1<br />
Landschaftliche Vielfalt und außergewöhnliche kulturelle Höhepunkte<br />
machen den Vinschgau einzigartig. Ob mit Rennrad oder Mountainbike,<br />
für beide Disziplinen stellt diese Region wahrscheinlich eine der<br />
beeindruckendsten Destinationen der Alpen dar. Von technisch anspruchsvollen<br />
Downhills über epische Trails bis hin zu gemütlichen<br />
E-Bike-Touren können sich Mountainbiker auf einige der wohl schönsten<br />
Trails im Alpenraum einstellen.<br />
„Griast enk und hobs a hetz af insre Trails“<br />
Wenn das mal keine herzliche Einladung in eines DER beliebtesten<br />
Mountainbikereviere Italiens ist: " Wir grüßen euch, habt Spaß auf unseren<br />
Trails!" Viele Trails im Vinschgau sind ausgezeichnet über Forstwege<br />
oder asphaltierte Bergstraßen erreichbar. Steht der Motivation einmal<br />
die ambitionierte, schiere Länge des Aufstiegs entgegen, bieten sich<br />
Lifte und zahlreiche Shuttleunternehmen zur Unterstützung an. Oder<br />
man löst das Motivationsdilemma wie wir und gibt dem E-Bike den Vorzug.<br />
Was einfach bergauf geht, führt jedoch nicht automatisch einfach<br />
bergab. Der Vinschgau bietet die ganze Bandbreite fahrtechnischer Anforderungen.<br />
Eine gute Recherche ist ratsam; mit den lokalen Guides<br />
die besten Trails erleben ist wohl die angenehmste und sicherste Art,<br />
die Mountainbike-Destination zu entdecken.<br />
Kreuzjoch und Stoanerne Mandln<br />
Ein wahres Highlight ist die Sonnenterrasse Merans. Mit der Bergbahn<br />
Meran 2000, der größten Seilbahn Südtirols, gelangt man in<br />
Nullkommanichts auf das als Mountainbike- und Wanderparadies<br />
geltende Hochplateau. Verschiedene Routen führen von der Bergstation<br />
zur Meraner Hütte. Von dort offenbart sich nicht nur ein<br />
malerischer Blick über die Hochebene mit atemberaubendem<br />
Panorama, sondern man entdeckt ein wahres E-Bike-Paradies. Der<br />
Europäische Fernwanderweg E5 führt uns leicht ansteigend und mit<br />
einigen kurzen, knackigen Anstiegen gespickt über das Kreuzjoch<br />
Richtung Möltner Kaser. Mit unseren E-Bikes lassen sich die kleinen<br />
Stufen und steinigen Passagen problemlos meistern und der Spaßfaktor<br />
schießt in die Höhe. Nach einer kurzen Rast an der Meraner<br />
Hütte erreichen wir nach etwa einer dreiviertel Stunde das Gipfelkreuz<br />
des Schöneck. Oben angekommen erwartet uns eine wahrlich mystische<br />
Atmosphäre. Über 100 auf dem Grund verstreute Steinpyrami-<br />
110<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
2 3<br />
HOTELTIPP<br />
Bikehotels Südtirol<br />
www.bikehotels.it<br />
Tel.: +39 0474 / 830 000<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Regionen Vinschgau und<br />
Meraner Land<br />
www.vinschgau.net<br />
www.merano-suedtirol.it<br />
Alpine Region<br />
Ortler-Cevedale Gruppe mit<br />
Nationalpark Stilfserjoch, Ötztaler<br />
Alpen mit Naturpark Texelgruppe,<br />
Sesvennagruppe, Sarntaler Alpen<br />
Badegewässer<br />
Zahlreiche Bergseen<br />
Regionale Küche<br />
"Biker Brettl" – Kulinarik für Biker,<br />
Regionales und Saisonales zum<br />
Energietanken<br />
30<br />
MERANER LAND<br />
VINSCHGAU<br />
I<br />
den prägen das Gipfelumfeld und erzeugen ein einmaliges Fotomotiv. Instinktiv<br />
geht der Griff zur Kamera. Solche Formationen finden sich nicht selten im Hochgebirge:<br />
Einst dienten die „Steinernen Männer“ als Wegemarkierungen in Hohen<br />
Lagen, früher vor allem von Hirten, heute durch Wanderer und Biker errichtet. Was<br />
hier in den Sarntaler Alpen aber besonders ist, sind die Eingravierungen im Felsen<br />
und Werkzeuge aus Feuerstein, die in dem Gebiet gefunden wurden. Das macht die<br />
„Stoanernen Mandln“ des Sarntals, deren Ursprünge mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
bis in die Steinzeit zurückreichen, zu etwas Besonderem. So wunderschön und<br />
mysteriös wie diese Steinskulpturen wirken, so furchteinflößend ist eine der zahlreichen<br />
Sagen um sie. Es wird erzählt, dass der Teufel sich an diesem Ort mit Hexen<br />
traf, um kannibalische Rituale abzuhalten, Orgien zu feiern oder gewaltige Unwetter<br />
auszulösen. Zum Glück treffen wir nur die eine oder andere verirrte Ziege an. Wir<br />
genießen unterdessen die wunderschöne Aussicht, bevor wir uns auf einem der unzähligen<br />
Trails zurück nach Meran begeben.<br />
Text Benjamin Bente Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Meran 2000 – Sonnenterrasse oberhalb der alpin-mediterranen Kurstadt an der Passer. Dem<br />
urbanen Flair der Meraner Altstadt, von mittelalterlichen Laubengängen und historischen Prunkbauten<br />
geprägt, steht das landschaftlich eindrucksvolle Kontrastprogramm des Hochplateaus gegenüber.<br />
2. Zahlreiche urige Hütten und die köstliche Südtiroler Küche laden im Vinschgau zum Einkehren<br />
ein. 3. Die „Stoanernen Mandln“ des Sarntals: Über 100 prägen das Gipfelumfeld des Schöneck und<br />
erzeugen ein einmaliges Fotomotiv. 4. Die Bergfahrt mit der größten Gondel Südtirols nach Meran<br />
2000 bietet eine imposante Aussicht ins Etschtal und die Texelgruppe bis hin zum Ortler.<br />
4<br />
Veranstaltungen<br />
Ötzi Alpin Marathon 27.04.<strong>2019</strong>,<br />
Ortler Bikemarathon 01.06.<strong>2019</strong>,<br />
SpringBike Schlanders (neu ab<br />
<strong>2019</strong>) 11. - 14.04.<strong>2019</strong><br />
Mitbringsel<br />
Speck und Almkäse<br />
must-see<br />
Das Knottnkino in Vöran,<br />
Turm im Reschensee bei Graun<br />
must-do<br />
Die Bike Highline Meran,<br />
Aussicht auf den Reschensee<br />
genießen – nahe der alten<br />
Panzersperre am Plamort<br />
Einzigartig<br />
Törggelen, eine köstliche<br />
Erntedank-Tradition in Südtirol.<br />
"König" Ortler – höchster Berg<br />
Südtirols mit 3.905 Meter – im<br />
Nationalpark Stilfserjoch<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Ötzi Bike Academy<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°53 "Meran<br />
und Umgebung"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
3.905 m<br />
300 m<br />
<br />
Hohe Gipfel<br />
Epic Trails<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Mär - Nov<br />
2.000 km<br />
93 Routen<br />
ca. 200 km<br />
40 Trails<br />
7<br />
<br />
22<br />
<br />
150<br />
ITALIEN / SÜDTIROL 111
BIKEN MIT KINDERN<br />
Von A bis Z<br />
„MAMAAA, WANN SIND WIR DENN ENDLICH DA?“ ... „WIE WEIT IST ES DENN NOCH?“ ... „ICH KANN NICHT MEHR…“<br />
ODER „WANN KOMMT WIEDER EINE SCHANZE?“ ... „DIE ABFAHRT WAR COOL, FAHREN WIR DAS NOCHMAL?<br />
Ob Kinder zur ersten oder zweiten Gruppe gehören, haben<br />
wir als Eltern größtenteils selbst in der Hand. Freilich ist es<br />
immer wieder eine Gratwanderung, aber es geht. Und zwar<br />
gut. Unsere beiden Kinder, Emil, 10 Jahre, und Leo, 7 Jahre,<br />
gehören eher zur zweiten Gruppe, obwohl auch uns Jammern<br />
und Schimpfen durchaus bekannt sind.<br />
A wie angepasst<br />
Viele Kinder sitzen auf einem viel zu großen und schweren<br />
Bike. Muss ja lange halten und der Kleine wächst ja noch.<br />
Ein fataler Fehler. Bei einem Rad, proportional umgerechnet<br />
zum Erwachsenen auf Größe und Gewicht, müsste ich ein 30<br />
Kilogramm schweres Riesenrad fahren. Da würde niemand<br />
gerne drauf sitzen und Kinder verlieren sofort das Interesse<br />
am Radfahren. Verständlich.<br />
B wie Bikepark<br />
Ein besonderes Highlight ist natürlich der Besuch in einem<br />
Bikepark. Schanzen und enge Kurven, Singletrails – ein echtes<br />
Eldorado. Wenn man klein und wendig ist, fährt sich so<br />
was noch viel leichter. Und das Denken, was denn alles passieren<br />
könnte, überlässt man ruhig den Eltern.<br />
D wie Dorf<br />
Unser Dorf in einem Tal hat eine fünf Kilometer lange, ebene<br />
Runde, die wir mit drei Pausen begonnen haben. Inzwischen<br />
haben wir sie über das Tal und die Berghänge hinaus<br />
mountainbikemäßig erweitert. Auch Wege zu Freunden kann<br />
man mehr und mehr mit dem Bike zurücklegen. Gibt‘s was<br />
Schöneres, als mit einer ganzen Bande Trails auszukundschaften?<br />
112<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
E wie Erlebnis<br />
Am Meer mit Rückenwind und Vollgas am Strand düsen,<br />
Möwen starten sehen, die über unsere Köpfe wegfl iegen, die<br />
salzige Luft schmecken. Ein einmaliges Erlebnis, von dem<br />
unsere Kinder immer wieder gerne erzählen.<br />
F wie Freunde<br />
Letztes Jahr haben wir mit Freunden zusammen sogar einen<br />
viertägigen Fahrradurlaub gemacht; eine Erfahrung, die nach<br />
einer Wiederholung schreit. Wir sind von der Haustür weg gestartet.<br />
Beim Schnattern mit den Freunden und den kurzen<br />
Ausfl üchten in den Wald, um ein paar Wurzelpassagen mitzunehmen,<br />
sind die Kilometer und Höhenmeter schnell vergessen.<br />
G wie Goodie<br />
In jede Tour Schmankerl einbauen ist enorm wichtig. Das<br />
kann ein Badestopp bei der Fahrt um den Chiemsee und am<br />
Schluss ein großes Eis sein, oder die Schifffahrt zurück zum<br />
Ausgangspunkt.<br />
H wie Highlights<br />
Als Emil fünf war, ist er ganz allein eine 38 Kilometer lange<br />
Tour gefahren, die auch durch ein Militärgebiet führte. Wir,<br />
mit vor Stolz geschwellter Brust, fragten ihn, was er denn da<br />
im Kindergarten erzählen würde, worauf er nur meinte: „Na,<br />
dass ich einen Panzer gesehen habe“ ...<br />
K wie kinderfreundlich<br />
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass „kinderfreundlich“,<br />
genau wie bei Wanderwegen, meist gleichbedeutend mit<br />
„stinklangweilig“ ist, und dass hier meist schnurgerade, asphaltierte<br />
Wege gemeint sind, die Kindern das Fahrradfahren<br />
eher verderben als schmackhaft machen.<br />
M wie Mut<br />
„Schaut euch die Abfahrt an, traut ihr euch?“ „Warum nicht?“<br />
kommt von den beiden zurück. Na dann los. Wir schließen<br />
die Augen und hoffen, dass nichts passiert. Unten dann: „Das<br />
war ja Baby“.<br />
N wie Natur<br />
Im Frühjahr mit Dosensuchen das Taschengeld aufbessern:<br />
An Straßenrändern liegen oft eine Menge Pfanddosen von<br />
Umweltsündern. Die wiegen nichts und bringen 25 Cent das<br />
Stück. Und nebenbei säubert man die Natur.<br />
P wie Pause<br />
Das Gute bei Kindern ist, das Sie nicht „überpacen“ können.<br />
Das heißt, man braucht sich keine Sorgen zu machen, dass<br />
sie sich bis zum „Erbrechen“ auspowern. Ist die Energie zu<br />
Ende, machen sie automatisch eine Pause.<br />
R wie reden<br />
Eine komplette Tour kann nicht nur aus Highlights bestehen.<br />
Ein monotones Teilstück wird mit unseren selbstausgedachten<br />
„Willi“-Geschichten sehr gut überbrückt.<br />
S wie Sicherheit<br />
Ein gut sitzender Helm ist das A und O für eine sichere Tour.<br />
Mit Helm sollte man von Anfang an fahren. Die Kinder gewöhnen<br />
sich schnell daran und wenn man so sieht, welche Berge<br />
sie sich schon mit dem Bike hinunterstürzen ...<br />
T wie Training<br />
Viel Freude haben unsere Kinder nach wie vor beim Mountainbiketraining<br />
im Verein. Hier fahren sie wilde Runden und<br />
machen Techniktraining. Als sie kleiner waren, haben sie<br />
auch gerne an diversen Radrennen teilgenommen, inzwischen<br />
aber festgestellt, dass hier nur die Leistung zählt und<br />
übereifrige Eltern den Spaß verderben.<br />
U wie Urlaub<br />
Nachdem wir beide selbst sehr gerne auf dem Bike unterwegs<br />
sind, ist es uns immer wichtig, das Rad im Urlaub dabei zu<br />
haben. Und im Urlaub, da bringen wir die Kinder richtig auf<br />
den Geschmack.<br />
V wie Verpflegung<br />
Wenn unsere Kinder Durst oder Hunger bekommen, sind sie<br />
– wie viele andere Kinder auch – nicht mehr auszuhalten. Eine<br />
gefüllte Trinkflasche und ein kleiner Snack müssen immer mit,<br />
auch wenn‘s nur eine für uns vermeintlich winzige Tour ist.<br />
W wie wichtig<br />
Das Wichtigste ist Spaß, und zwar für alle. Auch wenn sich der<br />
Spaß in den ersten Jahren, wenn man hinter dem Laufrad her<br />
tuckert, für uns Eltern in Grenzen hält. Doch so schnell kann<br />
man kaum schauen, da sitzen die Kleinen besser auf dem<br />
Bike als man selbst.<br />
Z wie Zeit zusammen<br />
Viel zu schnell ist diese schöne Zeit, in der die Kinder es genießen<br />
zusammen mit der Familie etwas zu unternehmen,<br />
vorbei. Also raus und nutzen!<br />
Alles in allem kennzeichnet eine Mischung aus Alltagsradeln<br />
und Highlights das Radalter zwischen sechs und zehn. Es<br />
lässt Vorfreude aufkommen auf das, was da noch kommen<br />
mag, wenn die Kids im Teenageralter so richtig Gas geben.<br />
Wahrscheinlich werden wir ihnen dann nur noch neidisch<br />
hinterherblicken können und sagen: “Wir können nicht mehr,<br />
fahrt bitte ein bisschen langsamer!“<br />
Text Doris und Josef Stadler Bild Andreas Meyer<br />
RATGEBER / BIKEN MIT KINDERN 113
175 KM<br />
MÜNCHEN<br />
340 KM<br />
STUTTGART<br />
500 KM<br />
BERLIN<br />
TRANS BAYERWALD<br />
Der Woid – der Bayerische Wald ganz im Osten des Bayerischen<br />
Freistaats an der Grenze zum Böhmerwald, eine der vielfältigsten<br />
Mountainbikeregionen Deutschlands und Heimat des <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazins<br />
– lockt zu einem einmaligen Mountainbike-Erlebnis: der Trans<br />
Bayerwald. Sie verbindet als lückenlos ausgeschilderte Mountainbike-Etappentour<br />
die facettenreichen Gesichter dieser Mittelgebirgsregion<br />
im Südosten Deutschlands zu einer spannenden Synthese von<br />
Erlebnissen; für Abenteurer und Wagemutige, für ehrgeizige Sportler<br />
und entspannte Genießer, für Marathonspezialisten und Naturfreunde,<br />
für Familien, Kumpels und Einzelkämpfer; mit E-Bike oder aus eigener<br />
Kraft. Egal welche Motivation dich antreibt, die Trans Bayerwald weiß<br />
zu begeistern. Nicht von ungefähr entstehen in dieser Region unzählige<br />
Seiten gefüllt mit spannenden Mountainbike-Themen. Die Quelle der<br />
Inspiration liegt vor unserer Haustür.<br />
Südroute – Von der Oberpfalz nach Niederbayern<br />
Eine abwechslungsreiche Mischung aus moderaten, aber auch sportlichen<br />
Anstiegen, grandiosen Panoramablicken und anspruchsvollen<br />
Singletrails charakterisieren die Südroute.<br />
Von der Drachenstadt Furth im Wald führt die Route von der Oberpfalz<br />
bis in die Drei Flüsse-Stadt Passau nach Niederbayern, wo sich<br />
von der Veste Oberhaus ein genialer Blick über die Altstadt und das<br />
nahe Österreich bietet. Der Donaukamm, wie die östlich von der Donau<br />
aufstrebende Bergkette genannt wird, bestimmt den Verlauf der Tour.<br />
Ausblicke wie vom Aussichtspunkt Reiseck in die Talsenke mit Furth,<br />
dem Drachensee und dem Grenzkamm nach Tschechien im Hintergrund<br />
sind beispielhaft für die Südroute. Anstiege werden mit viel Weitblick<br />
in die Donauebene oder die nach Osten hineinanderlaufenden<br />
grünen Hügelketten belohnt. Ein stetiges Auf und Ab; der Wechsel von<br />
Trails, Schotterwegen und interessanten Orten sorgt für abwechslungsreiche<br />
Spannung. Das Verhältnis von Aktivität, Abenteuer, Kultur und<br />
Erholung ist ausgeglichen – Burgruinen, Klöster, historische Dörfer und<br />
Städtchen säumen den Weg; Badeseen laden zum beherzten Sprung<br />
ins kühle Nass ein.<br />
Bei Sankt Englmar werden die Uphills länger und Fernsichten bis<br />
in die Alpen klarer. Vom Singletrail-Parcours am Predigtstuhl über die<br />
Hirschenstein-Trails nach Bernried, die steilen Flanken des Graflinger<br />
Tals hinauf ins Ruselgebiet zwischen Deggendorf und Bischofsmais bis<br />
zum Geißkopf, wo sich die Hometrails der <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Redaktion befinden.<br />
Hier ist unsere Mountainbike-Heimat. Über Eging am See sowie<br />
weitere spektakuläre Aussichtsberge wie den Büchelstein und den<br />
Brotjacklriegel gelangt man schließlich ins „Bayerische Venedig“.<br />
Nordroute – Von Passau zum Nationalpark Bayerischer Wald<br />
Der Grenzkamm vom Bayerischen Wald, dem ältesten Nationalpark<br />
Deutschlands, zum Böhmerwald prägt die Nordroute. Ursprünglichkeit,<br />
114<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
Eixendorfer See<br />
RÖTZ<br />
Perlsee<br />
WALDMUNCHEN<br />
GIBACHT<br />
FURTH IM WALD<br />
Drachensee<br />
ARNSCHWANG<br />
STAMSRIED<br />
HOHENBOGEN LAM OSSER<br />
CHAM<br />
ARRACH GROßER<br />
BAD KÖTZTING<br />
BAYERISCH<br />
ARBER EISENSTEIN<br />
BLAIBACH<br />
Großer<br />
Arbersee<br />
ZWIESLER-<br />
HADRIWA<br />
WALDHAUS<br />
GROßER FALKENSTEIN<br />
PRÖLLER<br />
FALKENSTEIN<br />
BODENMAIS<br />
SANKT<br />
NATIONALPARK<br />
ENGLMAR<br />
ZWIESEL RACHEL BAYERISCHER WALD<br />
REGEN<br />
LUSEN<br />
GEIßKOPF<br />
MITTERFELS<br />
SPIEGELAU<br />
BISCHOFSMAIS<br />
BERNRIED<br />
RUSEL<br />
STRAUBING<br />
SCHÖNBERG GRAFENAU<br />
Neubäuer<br />
See<br />
TRANS BAYERWALD<br />
SüDROUTE<br />
10 km<br />
Etappenort<br />
Routenstart/-ziel<br />
N<br />
Ort an der Strecke<br />
Luftkurort<br />
OW<br />
Erholungsort<br />
Aussichtspunkt<br />
S<br />
See/Gewässer<br />
VIECHTACH<br />
DEGGENDORF<br />
EGING<br />
AM SEE<br />
THURMANSBANG<br />
Eginger See<br />
TRANS BAYERWALD<br />
NORDROUTE<br />
FREYUNG<br />
WALDKIRCHEN<br />
THYRNAU/KELLBERG<br />
HAUZENBERG<br />
PASSAU<br />
Donau<br />
PHILIPPSREUT<br />
DREISESSEL<br />
WEGSCHEID<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Tourismusverband Ostbayern e.V.<br />
Regensburg<br />
www.bayerischer-wald.de<br />
Gebirge<br />
Bayerischer Wald, mit dem<br />
tschechischen Šumava das größte<br />
zusammenhängende Waldgebirge<br />
Mitteleuropas. 130 Berge sind höher<br />
als 1.000 Meter, höchster Berg:<br />
Großer Arber mit 1.456 Metern.<br />
Badegewässer<br />
Zahlreiche Badeseen entlang der<br />
Route<br />
Regionale Küche<br />
Schweinebraten, Obazda und Brezn<br />
Mitbringsel<br />
Bärwurz, Blutwurz, Glas,<br />
handgemacht im Bayerischen Wald<br />
31<br />
TRANS BAYERWALD<br />
D<br />
2<br />
3<br />
Veranstaltungen<br />
Rock the Hill vom 14. - 16.06.<strong>2019</strong><br />
Wildnis und Ruhe erwarten Trans<br />
Bayerwald-Biker auf dem zweiten Teil der Tour.<br />
Eine weitläufige, sanfte Hügellandschaft, Aussichtspunkte<br />
und historische Weiler sorgen für<br />
einen moderat sportlichen Einstieg, bevor sich<br />
die imposanten Züge der Nordroute zeigen.<br />
Am 1.333 Meter hohem Dreisessel offenbart<br />
sich eine mystisch anmutende Felskulisse aus<br />
Granit. Naturgewalten haben die Landschaft<br />
geformt; umgestürzte Bäume und bleiche<br />
Baumskelette sorgen für eine geheimnisvolle<br />
Atmosphäre. Mit Blick auf den markanten<br />
Gipfel des sagenumwobenen Lusen erreicht<br />
man Finsterau und das faszinierende Freilichtmuseum,<br />
das hier alte Bauernhäuser aus<br />
der ganzen Region in ihrem Originalzustand<br />
bewahrt. Der spektakuläre Baumwipfelpfad<br />
und das weitläufige, artenreiche Tierfreigelände<br />
im Nationalparkzentrum bei Neuschönau<br />
offenbaren einzigartige Einblicke in Flora und<br />
Fauna des Bayerischen Waldes.<br />
Mit dem Großen Arber, dem höchstem<br />
Gipfel des Bayerischen Waldes, erreicht<br />
man das Dach der Tour. Vom Gipfelkreuz auf<br />
1.456 Meter Höhe bietet sich ein herrliches<br />
360 Grad-Panorama. Durch das Tal des Weißen<br />
Regen gelangt man in den Lamer Winkl<br />
und, überragt vom Osser und Hohenbogen,<br />
zurück ins Oberpfälzer Hügelland nach Furth<br />
im Wald.<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />
Karte Mountainbike-Abenteuer Bayerischer Wald: 700<br />
Kilometer, 17.000 Höhenmeter, 2 Routen, 14 Etappen<br />
Bild: 1. Am Dreisessel – eine mystische Felskulisse<br />
aus Granit und tolle Trails. Vor Jahren haben Borkenkäfer<br />
für ein Waldsterben gesorgt. Heute grünt<br />
und sprießt die Natur wieder, nur einzelne Baumskelette<br />
ragen wie Mahnmale aus der Landschaft.<br />
2. Im Freilichtmuseum Finsterau erfährt man so einiges<br />
zur Kultur und Tradition im Bayerischen Wald 3. Ausblick<br />
vom Großen Falkenstein nach Zwiesel – ein empfehlenswerter<br />
Umweg! Am Gipfel lockt eine zünftige Einkehr,<br />
auf dem Weg das Naturjuwel Ruckowitzschachten<br />
– Schachten nennt man die einstigen Almen im Bayrischen<br />
Wald.<br />
must-see<br />
Nationalpark Bayerischer Wald,<br />
Festspiel und Brauchtum (Further<br />
Drachenstich, Rauhnachtstreiben,<br />
Wolfauslassen usw.)<br />
must-do<br />
MTB ZONE – Bikepark Geisskopf<br />
Einzigartig<br />
Der Bayerische Wald ist Heimat des<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazins. Hier entstehen<br />
außerdem die Magazine world of<br />
<strong>mtb</strong>, Procycling und Fahrrad News.<br />
Unsere Teststrecken liegen vor der<br />
Haustür, ebenso wie die Quelle der<br />
Inspirationen.<br />
Guiding-Unternehmen<br />
www.trans-bayerwald.de<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°198, "Bayerischer Wald"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
1.456 m<br />
312 m<br />
<br />
XC Race<br />
Flow<br />
E-Bike<br />
Kultur<br />
Apr - Okt<br />
700 km<br />
2 Routen<br />
DEUTSCHLAND / BAYERN 115
270 KM<br />
KÖLN<br />
150 KM<br />
STUTTGART<br />
350 KM<br />
MÜNCHEN<br />
MOUNTAINBIKEPARK<br />
PFÄLZERWALD<br />
Wald. Eine Handvoll Burgen und Aussichtstürme, die uns<br />
einen Blick über das Blätterdach gewähren, ragen aus<br />
dem dichten Grün. In weiten Kurven schlängelt sich der<br />
Trail durch den lichten, von Buchen, Kiefern und unzähligen<br />
Grüntönen dominierten Mischwald. Erlebnisse wie<br />
diese sind an der Tagesordnung, wenn man im Mountainbikepark<br />
Pfälzerwald unterwegs ist.<br />
Mehr als 900 Kilometer umfasst das vielverzweigte Streckennetz,<br />
das nicht nur „typisch Pfalz“ ist, sondern auch<br />
das Herz eines jeden Mountainbikers höherschlagen<br />
lässt – das ganze Jahr. Artenreiche Mischwälder, sonnige<br />
Wiesentäler, verschlungene Pfade, der schnelle Wechsel<br />
von Anstiegen und flowigen Abfahrten, Bikeparks für die<br />
Gravity-Fraktion sowie entspannte Touren für E-Biker und<br />
Familien zeichnen die Vielfalt des riesigen Bikereviers im<br />
Pfälzerwald aus, das im Bundesland Rheinland-Pfalz in<br />
einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete<br />
Deutschlands liegt und seit 1992 sogar ein von der<br />
UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat ist.<br />
Wege für Pfadfinder – Südliche Weinstraße<br />
Wie vielfältig das Biken im Mountainbikepark Pfälzerwald<br />
ist, zeigt bereits ein Ausflug an die Südliche Weinstraße.<br />
Grenznah zu Frankreich und am Übergang zu den<br />
Vogesen gelegen prägen Burgen, Weinbau und Kulinarik<br />
die Szenerie. In einer der sonnenreichsten Regionen<br />
Deutschlands lässt sich südliches Flair wie fast nirgendwo<br />
sonst in der Bundesrepublik genießen. Dazu gibt es<br />
abwechslungsreiche Strecken: Auf dem Grenz-Trail zum<br />
französischen Elsass etwa reichen sich lange, schnelle Abfahrten<br />
und anspruchsvolle Anstiege die Hand. Und die<br />
Burg Landeck bietet, so sagt man, den schönsten Weitblick<br />
über die Südliche Weinstraße, der über die Vorderpfalz bis<br />
zum Odenwald und zum Schwarzwald reicht.<br />
Von entspannten E-Bike Touren bis zu technischen<br />
Singletrails mit Wurzeln und verblockten Felspassagen<br />
für sportlich Ambitionierte gibt es die volle Bandbreite<br />
Mountainbike-Terrain mit einem Hauch französischem<br />
Flair.<br />
Wege für Pfadfinder – Felsenland Wasgau<br />
Geniale Trails sind auch das Motto des nicht weit entfernt<br />
liegenden felsenreichen Wasgaus. Hier, in der<br />
Südwestpfalz, dominieren Trockenwälder mit urigen<br />
Eichen die Szenerie, sowie Buntsandsteinfelsen, spektakuläre<br />
Burgruinen und urige Hütten. Dabei ist etwas für<br />
alle Leistungsklassen: Die Lemberg-Tour etwa ist für Einsteiger<br />
wie gemacht – egal ob mit oder ohne E-Antrieb. In<br />
Bundenthal gibt es in der Nähe der berühmten<br />
Fladensteine eine waschechte CrossCountry-Strecke – integriert<br />
in die felsige Natur. Und das Dahner Felsenland<br />
lockt als Singletrail-Hotspot alle Trailbiker.<br />
Wege für Pfadfinder – Zentrum Pfälzerwald<br />
Ein hoher Singletrailanteil ist auch das Motto des Zentrums<br />
des Pfälzerwalds in der Region rund um Johanniskreuz.<br />
Die Gegend ist dünn besiedelt und ruhig, hier findet man<br />
viele dichte Buchenmischwälder. Eine Runde rund um<br />
Hochspeyer beispielsweise eröffnet einen interessanten<br />
Technikparcours, mit schnellen und spritzig fahrbaren<br />
Passagen. Dazu gibt es fotogene Burgruinen und Ausflugslokale.<br />
Denn auch das ist der Pfälzerwald: Das Erlebnis,<br />
in die Natur einzutauchen, trifft auf die Gastfreundlichkeit<br />
der Pfälzer und ihre lokale Kulinarik. Typisch Pfalz eben.<br />
Text Werner Müller-Schell Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Morgenstimmung an der Burg Lemberg im Südwesten der Pfalz.<br />
2. Im Dahner Felsenland dominieren Trockenwälder mit urigen Eichen die<br />
Szenerie. Buntsandsteinfelsen, spektakuläre Burgruinen und urige Hütten<br />
locken auch andere . 4. Die Hüttenkultur ist tief verwurzelt im Pfälzerwald<br />
und wird mit viel Engagement von Vereinen gepflegt. Das Essen<br />
ist günstig und vor allem lecker! Doch auch Gourmets kommen besonders<br />
an der Weinstraße auf ihre Kosten. 5. Vom Luitpoldturm hat man<br />
einen sagenhaften Blick von Johanniskreuz bis ins Dahner Felsenland.<br />
6. 20 abwechslungsreiche Routen sind im Mountainbikepark Pfälzerwald<br />
perfekt ausgeschildert. Mit ein wenig Glück trifft man unterwegs<br />
einen der zahlreichen Streckenpfleger, wie den ehemaligen Profi-Rennrad-Fahrer<br />
Udo Bölts – auf dem Bike oder mit Rasentrimmer und Kettensäge.<br />
116<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Mountainbikepark Pfälzerwald e. V.<br />
Kaiserslautern<br />
www.mountainbikeparkpfaelzerwald.de<br />
Gebirge<br />
Biosphärenreservat Pfälzerwald<br />
Badegewässer<br />
Sägmühlweiher, Clausensee,<br />
Gelterswoog, Helmbachweiher,<br />
Schöntalweiher, Bärenlochweiher,<br />
Neudahner Weiher, Saarbacher<br />
Hammer, Weidenthaler Weiher u.v.m.<br />
32<br />
MOUNTAINBIKEPARK<br />
PFÄLZERWALD<br />
D<br />
1<br />
Regionale Küche<br />
Saumagen und Wurstsalat<br />
Mitbringsel<br />
Pfälzer Wein<br />
Veranstaltungen<br />
Gäsbock-Marathon Lambrecht,<br />
Wasgau Bikemarathon Lemberg,<br />
MTB Frauencamp Kloster Esthal,<br />
Schlaflos im Sattel Weidenthal, Steel<br />
rides the forest Clausen, Höllenberg<br />
Trailtrophy Spirkelbach, Rock The<br />
Castle Burg Landeck<br />
3<br />
must-see<br />
Blick vom Luitpoldturm auf den<br />
Pfälzerwald<br />
600 m<br />
150 m<br />
2<br />
4<br />
must-do<br />
Sonnenaufgang oder -untergang auf<br />
einer der zahlreichen Burgruinen<br />
Einzigartig<br />
Der Pfälzerwald, seit 1992 ein<br />
Biosphärenreservat, ist das größte<br />
zusammenhängende Waldgebiet<br />
Deutschlands. Hier leben die<br />
sagenhaften Elwetritschen, ein<br />
vogelähnliches Fabelwesen.<br />
<br />
XC Race<br />
Flow<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Jan - Dez<br />
6<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Ortskundige qualifizierte Guides mit<br />
ihren vielfältigen Angeboten in jeder<br />
der drei Regionen findest du hier:<br />
www.mountainbikeparkpfaelzerwald.de/guiding<br />
Kartenmaterial<br />
Mountainbikepark Pfälzerwald e. V.<br />
Tourenkarte online bestellen:<br />
www.mountainbikeparkpfaelzerwald.de<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
948 km<br />
20 Routen<br />
140 km<br />
> 20 Trails<br />
0<br />
<br />
> 25<br />
<br />
> 25<br />
5 6<br />
DEUTSCHLAND / RHEINLAND-PFALZ 117
100 KM<br />
STUTTGART<br />
310 KM<br />
MÜNCHEN<br />
SCHWARZWALD<br />
70 KM<br />
BASEL<br />
1<br />
Wälder, idyllisch gelegene Täler, Moore, schroffe Felsen und freie Bergrücken<br />
mit überwältigender Fernsicht prägen den Schwarzwald. Doch<br />
macht dieses größte deutsche Mittelgebirge noch viel mehr aus als die<br />
eindrucksvoll vielfältige Landschaft. Es sind die besonderen Menschen,<br />
die ihn auszeichnen. Der Leidenschaft Mountainbiken verbunden, machen<br />
sie ihre Heimatregion für sich und radsportbegeisterte Gäste zu<br />
einem lohnenswerten Ziel – mit Enthusiasmus, Engagement und viel<br />
ehrenamtlichem Einsatz.<br />
Baiersbronn – trotzig und aufgeschlossen.<br />
Mit leuchtenden Augen und vor Begeisterung für seine heimatlichen<br />
Trails übersprudelnd, empfängt uns Jörg Möhrle, der wohl einzige<br />
Hotelier, der sich seinen Kindheitstraum eines Baumhauses in Form<br />
einer Baumhaussauna erfüllt hat. Wir sind, von Gerüchten über die<br />
Zwei Meter-Regel in BaWü vorurteilsbehaftet, ungläubig, als er uns von<br />
den zahlreichen Trails um Baiersbronn berichtet – übrigens mit nur<br />
14.000 Einwohnern die flächengrößte Gemeinde des Bundeslandes<br />
nach Stuttgart und in der Zahl an Sterneköchen der Landeshauptstadt<br />
sogar überlegen. Jörg sowie Patrick Schreib, Tourismusdirektor und<br />
ebenfalls Überzeugungstäter in Sachen Mountainbiken, begleiten uns<br />
zur „Steile Hänge Tour“, bei der uns die sprichwörtlichen Tomaten in<br />
Form von Tannenzapfen von den Augen fallen: Singletrails ohne Ende!<br />
Wie eine Achterbahn schwingen sich die Forstwege die Hänge hinauf,<br />
geben hier und da den Blick ins Murgtal frei, um sogleich als astreine<br />
Trails in herrlichen Kurven und anspruchsvollen Steilstücken den<br />
Adrenalinspiegel ansteigen zu lassen – und kurz darauf auf feinstem<br />
Nadelteppich dem Talgrund entgegenzustreben.<br />
Hochschwarzwald – Panoramareich.<br />
Auf 140 Kilometern und 4.000 Höhenmetern verbindet der panoramaverwöhnte<br />
„Gipfeltrail Hochschwarzwald“ die schönsten<br />
Plätze des Hochschwarzwalds, gekennzeichnet durch lange Anstiege,<br />
tolle Abfahrten und ursprüngliche Wälder: den Feldberg mit Titisee<br />
und Schluchsee, den Bikepark von Todtnau mit dem Aussichtsberg<br />
Stübenwasen und der längsten Bank, der Hochfirstschanze, und diese<br />
wiederum, wenn man so will, mit Schwarzwälder Kirschtorte und brennenden<br />
Waden. Denn die Tour ist nicht für Profis, von denen es in der<br />
Region zwar einige gibt – etwa Sabine Spitz, Markus Bauer oder Moritz<br />
Milatz – sondern als flexibel planbare Mehrtagesroute konzipiert, die<br />
Fahrspaß für jedermann bietet. Auch für E-Biker ist die Tour durchaus<br />
attraktiv. Die Strecken verlaufen größtenteils auf befestigten Forstwegen<br />
und netten Trailabschnitten.<br />
Sasbachwalden – Wein und Trails.<br />
Monatelang haben die Mitglieder des Vereins Bikesport Sasbachwalden<br />
e. V. in mehr als 3.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit den zweiten<br />
Teil – „Pfad Zwo“ – aus dem Waldboden gezaubert. Dieser erweitert<br />
den vorhandenen Alpirsbacher Klosterbräu Schwarzwaldtrail, der<br />
seinerseits schon 4.000 Stunden und ungezählte Schaufelschwünge<br />
kostete, auf eine derzeitige Gesamtlänge von fast sieben Kilometern<br />
und 600 Tiefenmetern. In zahlreichen Wellen, Anliegern, Sprüngen<br />
und sogar Northshore-Elementen zirkelt der flowige Singletrail durch<br />
die Wälder an der Westseite der Hornisgrinde. Vergleichbar lange Trails<br />
kennt man sonst nur aus den Alpen. Hat man das Ende des Trails<br />
am Rand der Weinberge erreicht, kann man sich bei Rudolf Spinner,<br />
118<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
Brandmeister, Gastwirt und lokale Ikone, deftig stärken,<br />
bevor man mit dem Shuttlebus entspannt zurück zum Start<br />
gelangt. Sportlich Ambitionierte sollten einen Abstecher<br />
zur 1.163 Meter hohen Hornisgrinde mit sensationellem<br />
Panoramablick und den nahen Mummelsee nicht<br />
verpassen.<br />
33<br />
Freiburg – pulsierende Mountainbike-Metropole.<br />
Über so regen Zulauf in so kurzer Zeit würde sich wohl so<br />
manche Partei freuen: 2011 gegründet zählt der mountainbike<br />
freiburg e. V. mittlerweile mehr als 1.300 Mitglieder.<br />
Eine Gruppe Locals rief ihn ursprünglich ins Leben, um<br />
den „Borderline“-Trail vom Rosskopf in die Stadt zu bewahren.<br />
Seitdem sind weitere Singletrails entstanden, die<br />
einen Vergleich mit alpinen Trails nicht scheuen müssen:<br />
Zwar gebaut, aber dennoch naturbelassen; mit eigenem<br />
Charakter und hier und da mit Sprüngen oder Gegenanstiegen<br />
schlängeln sich die Pfade über herrlichen Waldboden<br />
lichter Buchen-Mischwälder. Mein persönliches<br />
Highlight: der „Badish Moon Rising“, der vom Schauinsland<br />
– der Gipfel heißt tatsächlich so und das nicht zu Unrecht<br />
– über den Kybfelsen mit seiner herrlichen Aussicht<br />
auf Freiburg und die Oberrheinische Tiefebene führt und<br />
schließlich in der Sternwaldwiese endet, wo man am Waldsee<br />
idyllisch und lecker futtern kann. Das Käffchen gibt's<br />
schließlich am Biosk, dem (Bike)Szenetreff und der Drehscheibe<br />
für die weiteren Touren um die Bike-Metropole.<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />
Bild: 1. Ausblick auf den Titisee vom Hochfirst. Der "Gipfeltrail<br />
Hochschwarzwald" bietet auf 140 km zahlreiche Panoramablicke.<br />
2. Baiersbronn: Singletrails ohne Ende. Die Gemeinde war die erste<br />
mit ausgewiesenen Single-Trails. Die Beschilderung ist beispielhaft!<br />
3. Sasbachwalden: In zahlreichen Wellen, Anliegern und Sprüngen<br />
zirkelt der flowige Singletrail durch die Wälder an der Westseite der<br />
Hornisgrinde. 4. Freiburg: Singletrails, die einen Vergleich mit Trails in<br />
British Columbia oder den Alpen nicht scheuen müssen!<br />
2 3<br />
» DER SCHWARZWALD BIETET<br />
KEINE HOCHALPINEN GIPFEL,<br />
DAFÜR ABER UMSO SCHÖNERE<br />
MITTELGEBIRGTRAILS. ZUDEM<br />
HABEN WIR UM FREIBURG UND MIT<br />
DEM LOKALEN MTB-VEREIN EINE<br />
SO LEBENDIGE BIKESZENE WIE<br />
VERMUTLICH NIRGENDWO SONST IN<br />
DEUTSCHLAND. DAS LEGALE<br />
STRECKENNETZ WÄCHST STÄNDIG<br />
UND BIETET GENUG SPASS, UM<br />
MEHRERE TAGE BIKEN ZU GEHEN «<br />
Jakob Breitwieser, in natura und bei<br />
youtube durch besonders lässige<br />
Fahrweise auffallend. Jugendtrainer des<br />
<strong>mtb</strong>-freiburg e.V.<br />
INFORMATIONEN<br />
Destination<br />
Schwarzwald Tourismus GmbH<br />
www.schwarzwald-tourismus.info<br />
www.mountainbike-schwarzwald.<br />
info<br />
Gebirge<br />
Schwarzwald<br />
Badegewässer<br />
Schluchsee, Titisee, zahlreiche<br />
weiter kleinere Seen<br />
Regionale Küche<br />
Schwarzwälder Kirschtorte<br />
Mitbringsel<br />
Schwarzwälder Trailglöckle, Kirschwasser,<br />
Schinken, Kuckucksuhr<br />
Veranstaltungen<br />
Black Forest Ultra Bike, Kirchzarten,<br />
www.ultra-bike.de<br />
Schwarzwald Bike Marathon, www.<br />
schwarzwald-bike-marathon.de<br />
Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald,<br />
rothaus-bike-giro.de<br />
must-see<br />
Mindestens...1 Gipfel über 1.000m,<br />
1 Berghütte von innen, 1 Laden<br />
voller Kuckucksuhren.<br />
Freiburg und seine Trails, Sasbachwaldener<br />
Trail, Baiersbronner Trails.<br />
must-do<br />
Schwarzwälder Kirschtorte essen.<br />
Vom Trail direkt in den Biergarten.<br />
SCHWARZWALD<br />
<br />
D<br />
1.493 m<br />
110 m<br />
<br />
Bikepark<br />
XC Race<br />
Flow<br />
Kinder<br />
E-Bike<br />
Kulinarik<br />
Kultur<br />
Après Bike<br />
Einzigartig<br />
Das perfekt beschilderte Wegenetz.<br />
Die Initiative Gemeinsam Natur<br />
erleben: Offiziell gilt in Baden-Württemberg<br />
die 2m-Regel. Im richtigen<br />
Leben gilt: Seid nett zueinander und<br />
lasst Fußgängern den Vortritt.<br />
Mär - Nov<br />
8.500 km<br />
Routen<br />
4<br />
Guiding-Unternehmen<br />
Beitune, www.beitune.de, Hirschsprung,<br />
www.hirsch-sprung.com und<br />
weitere lokale Guiding-Anbieter<br />
250 km<br />
30 Trails<br />
Kartenmaterial<br />
Kompass N°888<br />
"Schwarzwald Gesamt"<br />
Weitere Infos zur Region,<br />
zu Hotels und Touren:<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />
3<br />
<br />
> 250<br />
<br />
> 100<br />
DEUTSCHLAND / BADEN-WÜRTTEMBERG 119
ABENTEUERSTIMMUNG<br />
Alles eine Frage des Equipments, oder?<br />
WAS SOLLTE DABEI SEIN AUF DER TAGESTOUR MIT DEM MOUNTAINBIKE?<br />
IDEALERWEISE BEGLEITET DICH EIN GUT AUSGEBILDETER GUIDE, DER NICHT NUR DIE STRECKE KENNT, SONDERN DIR AUCH<br />
IN TECHNISCHEN FRAGEN UND NOTFALLSITUATIONEN ZUR SEITE STEHT. DOCH WENN DU MAL ALLEIN UNTERWEGS BIST,<br />
SICHERT DIR FOLGENDE LISTE DIE MATERIELLE UNTERSTÜTZUNG.<br />
Packliste zum Abhaken für die Mehrtagestour<br />
Hier findest du alles Obligatorische und das safty<br />
first-Packgut – besser dabeihaben statt später<br />
dumm dazustehen!<br />
Auf Tour<br />
Helm<br />
Sonnenbrille mit UV-Schutz<br />
Bike-Handschuhe<br />
Radhose kurz<br />
Kurzarm-Trikot<br />
Beinlinge/Armlinge<br />
Schlauch-Tuch (für Hals o. Kopf)<br />
Radschuhe<br />
Radsocken<br />
Rucksack, bis 20 l + Regenhülle<br />
Erste Hilfe-Set, mindestens 1 pro Gruppe<br />
2 Trinkflaschen oder Trinksystem<br />
Handy + Ladegerät<br />
Verpflegung: Nüsse, Studentenfutter,<br />
Obst oder Sportnahrung<br />
Fahrradschloss: 1 Kabelschloss pro Gruppe<br />
Geldbeutel: alle wichtigen Dokumente<br />
dabeihaben, besonders Personalausweis<br />
Minitool<br />
Luftpumpe<br />
(auch wenn du Kartuschen dabei hast)<br />
Dämpferpumpe (1 pro Gruppe)<br />
Taschenmesser<br />
2 Ersatzschläuche<br />
Flickzeug (tubeless und/oder normal)<br />
Kettenschloss (je nach Antrieb)<br />
Bremsbeläge (1 Paar)<br />
Kabelbinder (verschieden Länge und Stärke,<br />
u.U. kleiner Spanngurt)<br />
Ersatz-Schaltauge (nicht belächeln…<br />
wenn man‘s braucht, dann braucht man‘s!)<br />
Schaltzug<br />
Je nach Wetterlage und Tourlänge<br />
Langarm-Trikot/Windweste<br />
Regenjacke<br />
Regenhose<br />
Wasserdichte Socken (Gore-Tex-Socken)<br />
Licht (vorn/hinten) + Warnweste<br />
(Pflicht in Italien… from dusk till dawn!)<br />
Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />
RATGEBER / PACKLISTE 121
WWW.MTB-TRAVEL.DE<br />
So geht Bikeurlaub!<br />
Wenn du Inspirationen oder Tipps für deinen nächsten Bike Urlaub suchst, dann bist du auf<br />
www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de genau richtig. Unser Magazin <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> wird in Kürze durch eine umfassende<br />
Website ergänzt.<br />
Auf www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de wirst du alle wichtigen Informationen zu den besten Bike Regionen,<br />
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finden. Wie auch beim <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin ist bei www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de das Einzigartige: Alle<br />
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diesem Sinne freuen wir uns schon jetzt, dich Anfang <strong>2019</strong> auf unserer neuen Website zu begrüßen.<br />
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Registriere dich auf <strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de oder folge uns auf Instagram oder Facebook – <strong>mtb</strong>_<strong>travel</strong>.<br />
122<br />
<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>
VORSCHAU<br />
Das <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin 2020 erscheint am 18. Dezember <strong>2019</strong><br />
Wie selbstverständlich nutzen wir mit unsern Bikes Gebirgspfade, Trails und Straßen in teils spektakulären Gebirgslandschaften.<br />
Hast du dich je gefragt, wie sie entstanden sind? Wir sind auf interessante Hintergründe, überraschende<br />
Erkenntnisse und interessante Anekdoten gestoßen. Tauche ein in die Geschichte der Wege im <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin 2020!<br />
Impressum Das <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin erscheint einmal jährlich bei WOM Medien GmbH, Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf, info@<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de • Das <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>-Team: Geschäftsführer<br />
Dieter Steiner • Projektleitung Holger Schaarschmidt • Text Lisa Amenda, Jana Zoricic, Anna Weiß, Harriet Rücknagel, Diana Schmid, Benjamin Bente, Norman Bielig, Holger<br />
Schaarschmidt, Maximilian Seidl, Stefan Schopf, Nicolas Gareis, Fiola Foley, Dr. Armin Kaltenegger, Andreas Boldt, Johannes Haidn, Werner Müller-Schell • Fotofahrer/Fotofahrerinnen<br />
Jana Zoricic, Franziska Stolz, Nick Rabe, Roman Wilhelmer, Kevin Engelhofer, Kevin Tews, Lena Koller, Harriet Rücknagel, Diana Schmid, Holger Schaarschmidt, Sebastian Vogel, Kerstin<br />
Schipfl inger, Moritz Aiblinger, Bastian Höfgen, Maximilian Seidl, Stefan Baumgartner, Sebastian Meindl, Anki Luh, Sönke Wegner, Benjamin Bente • Bild Andreas Meyer, Stefan Schopf,<br />
David Schultheiß, Madlaina Walther, Moritz Aiblinger, Dannis Stratmann, Manuel Kottersteger • Layout: WHYEX Freiburg: Tobias Guidone (Art Direction), Lena Wehrle, Laura Willibald, Anne<br />
Herr • Lektorat Karoline Walter • Kooperation Maximilian Seidl m.seidl@wom-medien.de, Sascha Twardy s.twardy@wom-medien.de • Druck Mayr-Miesbach, Miesbach • Abonnement Hotline<br />
0049 (0) 991-991 380 19 • Der Preis für ein Einzelheft beträgt 6,90 Euro (D), 7,50 Euro (A), 9,90 CHF (CH), 7,50 Euro (Lux). © 2018 WOM Medien GmbH • Geschäftsführer: Dieter<br />
Steiner • Das Magazin <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> und die Internetseite www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de sowie deren Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen weder in Teilen noch im Ganzen ohne<br />
schriftliche Genehmigung durch den Verlag WOM Medien GmbH reproduziert oder anderweitig außerhalb der Grenzen des Urheberrechts verwendet werden. Gerichtsstand ist Deggendorf.<br />
VORSCHAU 123
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Von Bergsportlern für Bergsportler<br />
ONLINE: www.bergzeit.de<br />
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