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mtb travel 2019

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MTB TRAVEL <strong>2019</strong><br />

MOUNTAINBIKE MAGAZIN<br />

REISE SPEZIALAUSGABE<br />

MOUNTAINBIKE REISE SPEZIAL<br />

D 6,90 Euro<br />

A 7,50 Euro<br />

LUX 7,50 Euro<br />

CH 9,90 CHF<br />

Österreich - Schweiz - Italien<br />

Deutschland


DAS MTB TRAVEL TEAM<br />

Für euch unterwegs, um die spannendsten Mountainbike-Regionen zu erkunden!<br />

HOLGER SCHAARSCHMIDT<br />

Autor, Fotofahrer<br />

Er ist in den Alpen zu Hause und<br />

kennt dort jeden Hüttenwirt und<br />

Trail persönlich.<br />

HANNAH RÖTHER<br />

Autorin, Fotofahrerin<br />

Wie verrückt muss man sein auf<br />

dem Bike zu heiraten? Hannah ist<br />

es und lebt das Biken.<br />

ANNA WEISS<br />

Autorin<br />

Der Name Anna Weiß fällt in<br />

einem Atemzug mit dem Thema:<br />

Frauen im Bikesport.<br />

ANDREAS MEYER<br />

Fotograf<br />

Andi hat in der letzten Zeit mehr<br />

Trails gesehen als andere in<br />

ihrem ganzen Leben.<br />

STEFAN SCHOPF<br />

Fotograf<br />

Bis zum bitteren Ende bzw. bis<br />

zum perfekten Shot. Erst dann ist<br />

Stefan zufrieden.<br />

ANKI LUH<br />

Fotofahrerin<br />

Sie organisiert, delegiert, legt<br />

selbst Hand an und hat immer<br />

ein Lächeln auf den Lippen.<br />

MAXIMILIAN SEIDL<br />

Akquise<br />

Andere gingen in den<br />

Kindergarten und Max ist im<br />

Bikepark groß geworden.<br />

SASCHA TWARDY<br />

Akquise<br />

Neu im Team zieht er sofort tatkräftig<br />

mit dem ganzen Team an<br />

einem Strang.<br />

KAFFEE<br />

Lebenselexier<br />

Ob vor dem Sonnenaufgangs-<br />

Shooting oder spät abends am<br />

PC in der Redaktion.<br />

02<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


MTB TRAVEL<br />

ERLEBNIS MOUNTAINBIKEN<br />

Wir teilen das Erlebnis Shopping in überfüllten Fußgängerzonen<br />

oder gemeinsam mit gestressten Mitmenschen in<br />

Spalier stehend an der Supermarktkasse. Auch das Erlebnis<br />

Automobil, täglich von Werbebannern auf uns herunterbeschworen<br />

während wir unsere Zeit im Stau zur Arbeit<br />

verbringen, suggeriert ein nie da gewesenes Abenteuer.<br />

Wir möchten dir gern von wahren Erlebnissen berichten,<br />

die handfest sind. Von wahren Begebenheiten mit dem<br />

Mountainbike. So findest du im <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin einige<br />

der schönsten Mountainbike-Regionen Europas. Für dich<br />

waren wir persönlich vor Ort, haben die Verantwortlichen<br />

der Regionen befragt, die lokalen Guides ausgehorcht und<br />

mit Hüttenwirten gesprochen. Wir sind oft weit vor Sonnenaufgang<br />

auf die Berge gekurbelt und spät nach Sonnenuntergang<br />

wieder herabgekommen. Wir haben erlebt, wovon<br />

wir berichten, um dir die Facetten und die Vielschichtigkeit<br />

jeder einzelnen für sich einzigartigen und außergewöhnlichen<br />

Mountainbike-Region, ihre Eigenheiten und ihre<br />

Highlights vorstellen zu können.<br />

Nun möchten wir dich nicht weiter vom Wesentlichen<br />

abhalten. Tauche ein in die Welt des Mountainbikens.<br />

Dein <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Team!<br />

Bild David Schultheiß<br />

EDITORIAL<br />

03


INHALT<br />

ÖSTERREICH<br />

010 Dachstein Salzkammergut<br />

014 Schladming - Dachstein<br />

016 Naturpark Weissensee<br />

020 Salzburger Land<br />

022 Salzburger Sportwelt<br />

024 Wagrain - Kleinarl<br />

028 Flachau<br />

030 Tennengau<br />

032 Gasteinertal<br />

036 Grossartal<br />

038 Hochköng<br />

040 Zell am See - Kaprun<br />

044 Saalfelden Leogang<br />

048 Saalbach Hinterglemm<br />

054 Salzburger Saalachtal<br />

058 Wildkogel - Arena<br />

062 Kitzbüheler Alpen - Brixental<br />

066 Alpbachtal Seenland<br />

070 Innsbruck<br />

072 Ischgl<br />

076 Osttirol<br />

080 Montafon<br />

SCHWEIZ<br />

084 Lenzerheide<br />

090 Davos Klosters<br />

094 Engadin St. Moritz<br />

100 Flims-Laax<br />

102 Ascona-Locarno<br />

ITALIEN<br />

106 Kronplatz<br />

108 Brixen<br />

110 Meraner Land / Vinschgau<br />

018 MTB TRAVEL HOTELS<br />

Vom Campingplatz bis zum Luxus Hotel - Das Angebot<br />

ist perfekt auf die Bedürfnissen von Bikern abgestimmt.<br />

Vergesst den Alltag bei passionierten Gastgebern.<br />

035 UPHILL FLOW<br />

Den Flow gibt’s nur bergab? Wenn ihr auch auf dem Weg<br />

nach oben ein einzigartiges Fahrgefühl erleben wollt, bringt<br />

euch das E-Mountainbike auf Touren. Hier ein paar Tipps.<br />

DEUTSCHLAND<br />

114 Trans Bayerwald<br />

116 Mountainbikepark Pfälzerwald<br />

118 Schwarzwald<br />

RATGEBER<br />

026 Routenplanung mit Komoot<br />

034 Giga Sport – Handel im Wandel<br />

042 Der perfekte E-Bike-Antrieb<br />

060 Mountainbiken - Bergsport mit Zukunft<br />

068 Reife(n)prüfung – Der optimale Reifen fürs E-Bike<br />

069 Bergzeit – Biken im Winter<br />

088 Thule – Mit dem Bike auf Reisen<br />

098 Bloomers - European Women‘s Outdoor Summit<br />

104 Biken und Naturschutz<br />

122 Unser Onlineportal - www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

052 ECHT FALSCH!<br />

In Österreichs Wäldern darf man nicht Rad fahren! Oder<br />

doch? Dr. Armin Kaltenegger, Leiter der Rechtsabteilung<br />

im Kuratorium für Verkehrssicherheit in Wien, klärt auf.


LEGENDE<br />

Wo befinde ich mich?<br />

Unsere große Aufklappkarte hilft dir bei der Orientierung.<br />

33<br />

Deine Tourismusregion.<br />

REGION<br />

Das Gastgeberland.<br />

D<br />

078 FOTOGRAFIE - PROFITIPPS<br />

Stefan Schopf, begnadeter Sportfotograf und ambitionierter<br />

Mountainbiker, gibt Tipps, wie du deinen Bike Urlaub in<br />

perfekten Bildern festhältst.<br />

112 BIKEN MIT KINDERN<br />

„Mamaaa, wann sind wir denn endlich da?“ Oder eher:<br />

„Wann kommt wieder eine Schanze?“ Fahrrad fahren mit<br />

Kindern - von A bis Z.<br />

Anreisemöglichkeiten, wenn das Auto zu Hause bleibt.<br />

Höchster und niedrigster Punkt der Region.<br />

Deine Urlaubskriterien<br />

Hochalpine Touren und Pässe.<br />

Nie enden wollende Trails, auch fern von Liften.<br />

Konditionell anspruchsvolle Touren für Ausdauersportler.<br />

Lässige Trails für jede Könnerstufe, klar markiert und gut erreichbar.<br />

Bikeangebote für Kids, wie Bikeschule, Bikepark, Übungsparcours.<br />

E-Bike-Verleih, Ladestationen und spannende Touren für E-Biker.<br />

Die lokale Küche glänzt mit außergewöhnlichen Spezialitäten.<br />

Regionales Brauchtum, besondere Traditionen, kulturelle Highlights.<br />

Nach der Tour, die Party.<br />

Bikepark mit Lift, Bike-Verleih, Waschplatz und Gastronomie.<br />

<br />

1.493 m<br />

110 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Bikepark<br />

Beste Reisezeit.<br />

Mär - Nov<br />

Gesamtstreckenlänge aller offiziell markierten Routen.<br />

Anzahl der markierten Mountainbike Routen.<br />

500 km<br />

20 Routen<br />

120 PACKLISTE<br />

Was sollte dabei sein auf der Tagestour mit dem<br />

Mountainbike? Hier bekommst du eine übersichtliche<br />

Check-Liste.<br />

Gesamtstreckenlänge aller offiziell markierten Biketrails.<br />

Anzahl aller markierten Trails.<br />

Anzahl der Lifte mit Biketransport.<br />

Anzahl der offiziell registrierten E-Bike Ladestationen.<br />

(Hütten und Hotels bieten Lademögllichkeiten auf Anfrage.)<br />

Anzahl bewirtschafteter Berghütten / Bergrestaurants.<br />

120 km<br />

20 Trails<br />

3<br />

<br />

25<br />

<br />

35


FREIBUR<br />

Wa<br />

DESTINATIONEN<br />

S<br />

ÖSTERREICH<br />

ITALIEN<br />

Rheinfelden (Bad<br />

Seite<br />

1 010 Dachstein Salzkammergut<br />

2 014 Schladming - Dachstein<br />

3 016 Naturpark Weissensee<br />

4 020 Salzburger Land<br />

5 022 Salzburger Sportwelt<br />

6 024 Wagrain - Kleinarl<br />

7 028 Flachau<br />

8 030 Tennengau<br />

Salzburger Dolomitenhof***<br />

9 032 Gasteinertal<br />

10 036 Grossartal<br />

11 038 Hochköng<br />

12 040 Zell am See - Kaprun<br />

13 044 Saalfelden Leogang<br />

Saliter Hof, Vitalhotel ****<br />

Hotel Bacher Asitzstuben ***<br />

14 048 Saalbach Hinterglemm<br />

Spielberghaus<br />

15 054 Salzburger Saalachtal<br />

16 058 Wildkogel - Arena<br />

17 062 Kitzbüheler Alpen - Brixental<br />

Appartements Hubertus<br />

18 066 Alpbachtal Seenland<br />

19 070 Innsbruck<br />

Hotel Seppl ****<br />

20 072 Ischgl<br />

21 076 Osttirol<br />

Hotel Waldruhe<br />

22 080 Montafon<br />

SCHWEIZ<br />

28 106 Kronplatz<br />

Bike Hotels Südtirol<br />

29 108 Brixen<br />

Bike Hotels Südtirol<br />

30 110 Meraner Land / Vinschgau<br />

Bike Hotels Südtirol<br />

DEUTSCHLAND<br />

31 114 Trans Bayerwald<br />

32 116 Mountainbikepark Pfälzerwald<br />

33 118 Schwarzwald<br />

Langnau im Emmental<br />

Mountainbikepark<br />

Pfälzerwald<br />

32<br />

DEUTSCHLAND<br />

33<br />

Schwarzwald<br />

31<br />

B e r n<br />

Trans<br />

Bayerwald<br />

e r A l<br />

Willisau<br />

p e n<br />

Aarau<br />

Su<br />

Oftringen<br />

Zofingen<br />

Su<br />

23 084 Lenzerheide<br />

24 090 Davos Klosters<br />

Sport Lodge Klosters ***<br />

Grischa ****S<br />

25 094 Engadin St. Moritz<br />

Hotel Cresta Palace Celerina ****<br />

26 100 Flims-Laax<br />

27 102 Ascona-Locarno<br />

Bor<br />

BiellaCo


l<br />

RG<br />

S c h w<br />

Horw<br />

Luzern<br />

Stans<br />

Arth<br />

Schwyz<br />

Ingenbohl<br />

Altdorf<br />

Glarus<br />

S c h<br />

Mitlödi<br />

Sarnen<br />

SCHWEIZ<br />

26<br />

Bodensee<br />

Mels<br />

Flims-Laax<br />

Landquart<br />

Chur<br />

23<br />

Lenzerheide<br />

24<br />

R ä t i s c<br />

25<br />

A l l g ä u e r<br />

Davos<br />

A l p e n<br />

Schruns<br />

h e<br />

A l p e n<br />

St. Moritz<br />

Lechtaler Alp<br />

Ischgl<br />

Laret<br />

Ö<br />

Biasca<br />

Varallo<br />

laCossato<br />

Domodossola<br />

Bad Saulgau<br />

Bad Dürrheim<br />

Memmingen<br />

Donaueschingen<br />

Meßkirch<br />

Bad Wörishofe<br />

Tuttlingen<br />

Pfullendorf<br />

Bad Waldsee<br />

Titisee-Neustadt<br />

Bad Wurzach<br />

Kaufbeuren<br />

Blumberg<br />

Engen<br />

Stockach<br />

Obergünzburg<br />

Leutkirch im Allgaeu<br />

Singen<br />

Weingarten<br />

Kißlegg<br />

Überlingen<br />

Marktoberdor<br />

(Hohentwiel)<br />

Ravensburg<br />

Schaffhausen<br />

Wangen<br />

Radolfzell Konstanz Friedrichshafen<br />

Tettnang<br />

Kempten (Allgäu)<br />

m AllgaeuIsny im Allgäu<br />

Waldshut-Tiengen Neuhausen am Rheinfall<br />

Kreuzlingen<br />

Waltenhofen<br />

Kressbronn Lindenberg im Allgäu<br />

Happerswil<br />

Immenstadt Pfronten<br />

Frauenfeld<br />

im Allgäu<br />

Romanshorn<br />

Sonthofen<br />

Lindau (Bodensee) Oberstaufen<br />

(Baden)<br />

F<br />

Weinfelden<br />

Brugg Baden<br />

Bülach<br />

Amriswil<br />

Aadorf<br />

Wil<br />

Bregenz<br />

Uzwil<br />

Reut<br />

Wohlen WINTERTHUR St. Gallen Lustenau<br />

arau Lenzburg<br />

Oberstdorf<br />

Duebendorf<br />

Kirchberg<br />

Gossau Widnau Dornbirn<br />

Dietikon<br />

Suhr<br />

Freudwil<br />

Altstätten<br />

gen<br />

Hohenems<br />

ZÜRICH<br />

Wattwil<br />

ngen<br />

Uster Wetzikon<br />

Oberriet Götzis<br />

Reinach<br />

Meilen Rapperswil<br />

Eschenbach<br />

LIECHTEN- Rankweil<br />

Im<br />

Waedenswil<br />

Sursee<br />

Cham<br />

Feldkirch<br />

Baar Schübelbach<br />

Pfäffikon<br />

STEIN<br />

Bludenz<br />

au<br />

Zug Einsiedeln<br />

Buchs<br />

Landeck<br />

Niederurnen<br />

VADUZ 22<br />

Emmen Küssnacht am Rigi<br />

20<br />

Verbania-<br />

Pallanza-Intra<br />

Omegna<br />

Gattinara<br />

Lago di<br />

Como<br />

Oleggio<br />

Laveno<br />

Besozzo<br />

27<br />

Arona<br />

Sesto Calende<br />

Borgosesia Borgomanero<br />

Ascona-Locarno<br />

Giubiasco<br />

Luino<br />

Lavena Ponte Tresa<br />

Varese<br />

Gallarate<br />

Bellinzona<br />

Lugano<br />

Mendrisio<br />

Legnano<br />

Valmadrera-<br />

Caserta<br />

Como<br />

Erba<br />

Inverigo<br />

Merate<br />

MONZA<br />

Chiavenna<br />

Morbegno<br />

Colico Piano<br />

B e r g<br />

Mandello del Lario<br />

Lecco<br />

Calolziocorte<br />

Zogno<br />

BERGAMO<br />

Dalmine<br />

Sondrio<br />

a m a s k e<br />

A l p e n<br />

Clusone<br />

Tirano<br />

r<br />

Darfo Boario Terme<br />

LovereCosta Volpino<br />

Albino<br />

Trescore<br />

Gardone Val Trompia<br />

Balneario<br />

Sarezzo San Sebastiano<br />

Seriate<br />

Villa Carcina<br />

Gavardo<br />

Coccaglio<br />

Riv<br />

L<br />

G


hofen<br />

ren<br />

rdorf<br />

Füssen<br />

Reutte<br />

lpen<br />

Imst<br />

Schongau<br />

Peiting<br />

Dießen<br />

Herrsching<br />

Weilheim<br />

Murnau am Staffelsee<br />

B a y e r i s c h<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Telfs<br />

Zirl<br />

Starnberg<br />

HolzkirchenBad Aibling<br />

Geretsried<br />

Bruckmühl<br />

Bad Tölz<br />

Penzberg<br />

19<br />

Rum<br />

Lenggries<br />

Miesbach<br />

e A l p e n<br />

Schwaz<br />

Hall in Tirol<br />

INNSBRUCK<br />

Ottobrunn<br />

Hausham<br />

18<br />

Wörgl<br />

Kramsach<br />

Raubling<br />

Neukirchen am<br />

Großvenediger<br />

Zillertaler Alpen<br />

Bad Endorf<br />

Rosenheim<br />

Prien<br />

Kufstein<br />

St. Johann in Tirol<br />

Kirchbichl<br />

17<br />

Brixen im<br />

Thale<br />

16<br />

Kitzbühel<br />

Trostberg<br />

Traunreut<br />

Saalbach<br />

Hinterglemm<br />

Lofer<br />

Piding<br />

Saalfelden<br />

Saalfelden<br />

Leogang<br />

am<br />

Steinernen Hochkönig Meer<br />

Zell am See<br />

Kaprun<br />

Laufen<br />

Traunstein<br />

Teisendorf Freilassing<br />

Siegsdorf<br />

Bad Reichenhall<br />

14<br />

15<br />

13<br />

Ainring<br />

12<br />

H o h e T a u<br />

Hallein<br />

Bad Hofgastein<br />

SALZBURG<br />

11<br />

Wag<br />

Grossarl<br />

Kl<br />

e r n<br />

9<br />

8<br />

10<br />

6<br />

4<br />

Ö t z t a l e r<br />

A<br />

l p e n<br />

30<br />

Meran<br />

Sterzing<br />

29<br />

Brixen<br />

28<br />

Bruneck<br />

21<br />

Lienz<br />

St. Michael<br />

Cles<br />

Lana<br />

Bozen<br />

Leifers<br />

D o l o m<br />

Cortina d'Ampezzo<br />

i t e n<br />

K a r n i s c<br />

Venezianische Alpen<br />

h e A l p e<br />

Tolmezzo<br />

n<br />

Julis<br />

Gemona<br />

Mezzolombardo<br />

Maniago<br />

Belluno<br />

Lavis<br />

Tavagnacco<br />

Spilimbergo<br />

Sedico<br />

Feletto Umberto<br />

Aviano-Castello<br />

TrientPergine Valsugana<br />

U<br />

Feltre<br />

Borgo<br />

Vigonovo-<br />

M<br />

Vittorio VenetoFontanafredda<br />

Casarsa<br />

Mattarello<br />

Levico Terme<br />

della Delizia Codroipo<br />

Arco<br />

ValdobbiadenePieve di Soligo<br />

Sacile Pordenone<br />

Azzano Decimo<br />

Cervignano<br />

Riva del Garda Rovereto<br />

Conegliano<br />

Santa Lucia di Piave<br />

Mori<br />

Bassano<br />

Lago di<br />

Montebelluna<br />

Portogruaro Latisana<br />

Spresiano<br />

del Grappa<br />

Piovene Rocchette<br />

Rom. d'Ezzelino<br />

Oderzo<br />

Garda Ala<br />

San Zeno-San Giuseppe<br />

Concordia Sagittaria<br />

Lancenigo-Villorba<br />

Schio ThieneMarostica<br />

Rosà<br />

Castelfranco<br />

Marano<br />

Lignano Sabbia<br />

Malo<br />

Cittadella<br />

Paese<br />

San Dona di Piave<br />

Valdagno Vicentino<br />

Veneto<br />

Treviso<br />

Dueville San Martino di Lupari Mogliano<br />

Caorle<br />

VICENZA<br />

Veneto<br />

Camisano Scorzè<br />

Marcon-Gaggio- Jesolo


Gmunden<br />

Micheldorf in Oberösterreich<br />

RG<br />

Bad Ischl<br />

1<br />

ÖSTERREICH<br />

Mürzzuschlag<br />

4<br />

Bad Goisern<br />

Liezen<br />

Kindberg<br />

Kapfenberg<br />

7<br />

Flachau<br />

Wagrain<br />

sarl<br />

Kleinarl<br />

5 2<br />

Schladming<br />

Radstadt<br />

N i e d e r e T a<br />

u e r n<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Löben Bruck an der Mur<br />

Gratkorn<br />

Voitsberg<br />

GRAZ<br />

Weiz<br />

Gleisdorf<br />

3<br />

Spittal an der Drau<br />

Weissensee<br />

Villach<br />

K a r<br />

Jesenice<br />

Wolfsberg<br />

Sankt Veit an der Glan<br />

Feldkirchen in Kärnten<br />

Viktring<br />

a w a n<br />

Klagenfurt<br />

k e n<br />

Ravne na Koroškem<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Maribor<br />

Slovenj Gradec<br />

Slovenska Bistrica<br />

Velenje Slovenske Konjice<br />

Bled<br />

Radovljica<br />

lische Alpen<br />

a<br />

Udine<br />

Cividale del Friuli<br />

Manzano<br />

Nova Gorica<br />

Cormons<br />

Ajdovščina<br />

Gorizia<br />

Idrija<br />

Škofja Loka<br />

Kamnik<br />

Celje<br />

Trbovlje<br />

Grosuplje<br />

SLOWENIEN<br />

Logatec<br />

Kranj<br />

Vrhnika<br />

Ronchi dei Legionari<br />

ano del Friuli<br />

Postojna<br />

Monfalcone<br />

Sežana<br />

Grado Villa Opicina<br />

bbiadoro TRIESTE<br />

Muggia<br />

Izola<br />

Lucija Koper<br />

LJUBLJANA<br />

Litija<br />

Krško<br />

Kočevje<br />

Novo mesto<br />

0 25 50 75 100Km<br />

Črnomelj<br />

Karlovac


1<br />

10<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


200 KM<br />

MÜNCHEN<br />

60 KM<br />

SALZBURG<br />

280 KM<br />

WIEN<br />

DACHSTEIN SALZKAMMERGUT<br />

2<br />

Man kann im Salzkammergut eines der härtesten Mountainbike-Rennen<br />

der Welt fahren. Man kann es sich aber auch<br />

einfach gut gehen lassen. Genau das haben wir getan – mit<br />

E-MTBs und viel Zeit im Land der berüchtigten „Trophy“.<br />

Das härteste Rennen der Welt – vor Postkarten-Kulisse<br />

Das einzige Geräusch ist das Knirschen unserer Reifen auf<br />

dem Schotter. Meine Finger sind ein bisschen müde vom<br />

Bremsen auf der langen Abfahrt – fast 600 Tiefenmeter seit<br />

der Rossalm liegen hinter uns. „Wir sind gleich am See“,<br />

ruft Paul mir zu, nachdem ich ihn bereits zum dritten Mal<br />

um eine Pause bitte. Und tatsächlich – hinter einer letzten<br />

Kurve liegt er auf einmal in seiner ganzen Pracht vor uns:<br />

der Vordere Gosausee, eingerahmt vom majestätischen<br />

Dachstein und seinen weißen, zerklüfteten Wänden. Wir<br />

suchen uns ein seichtes Ufer, klettern runter zur Wasseroberfläche<br />

und tauchen unsere Füße in das kristallklare<br />

Nass. Das war’s. Hier bekommt mich so schnell keiner<br />

mehr weg. Paul erzählt: „Als ich letztes Mal hier war, hatte<br />

ich bereits 170 Kilometer in den Beinen. Es hat in Strömen<br />

geregnet, mir tat alles weh und ich war echt den Tränen<br />

nahe. Wenn ich jemals ans Aufgeben gedacht habe – dann<br />

hier“. Ich rekele mich in der Sonne, tauche die Füße noch<br />

ein bisschen tiefer ein und fische mir einen Keks aus der<br />

» WAS BEWEGT<br />

MENSCHEN DAZU,<br />

AN EINEM EINZIGEN<br />

TAG 210 KILOMETER<br />

UND 7.119<br />

HÖHENMETER<br />

ZURÜCKZULEGEN? «<br />

Packung, die Paul gerade geöffnet hat. „Warum tust du<br />

dir so was an?“, frage ich ihn. Er überlegt – wahrscheinlich<br />

weiß er es selber nicht. Was bewegt Menschen dazu,<br />

an einem einzigen Tag 210 Kilometer und 7.119 Höhenmeter<br />

zurückzulegen? Um fünf Uhr morgens an den Start<br />

zu gehen und bis in die Nacht im Sattel zu bleiben? Alle<br />

Signale des Körpers über Stunden zu missachten und sich<br />

bis an die physische Erschöpfung zu quälen? Meine erste<br />

Vermutung: der Ruhm. Die A-Distanz der Salzkammergut<br />

Trophy wird in einem Atemzug mit dem Cape Epic in Südafrika,<br />

der Yak Attack im Himalaja oder dem Desert Dash in<br />

Namibia genannt. Sie gilt als eine der härtesten Prüfungen,<br />

der man sich als Marathonfahrer stellen kann. Die Tatsache,<br />

solche Herausforderungen in unseren Breitengraden<br />

vorzufinden, ist für viele Anlass zu sagen: „Einmal im Leben!“.<br />

So auch für Paul: „Ich glaube, ich hätte es später<br />

echt bereut, wenn ich es nicht wenigstens versucht hätte.“<br />

So sehen das wohl auch die fast 1.000 Starter, die sich<br />

jedes Jahr auf die A-Distanz wagen. Insgesamt verzeichnet<br />

die Trophy jedes Jahr über 5.000 Teilnehmer, die sich auf<br />

22 verschiedene Distanzen verteilen. Ob sie wohl wissen,<br />

dass man es im Salzkammergut auch ohne Streckenposten<br />

und Zeitnahme ganz gut aushalten kann?<br />

ÖSTERREICH / OBERÖSTERREICH<br />

11


3<br />

» ALLE ORTSCHAFTEN<br />

HABEN IHRE UNTER-<br />

SCHIEDLICHEN<br />

MENTALITÄTEN – DIE<br />

HALLSTÄTTER, DIE<br />

GOISERER, DIE GOSAUER<br />

UND DIE OBERTRAUNER.«<br />

Alle Zeit der Welt<br />

Das kalte Wasser macht hungrig, also entschließen<br />

wir uns spontan, noch einen Abstecher zu einer Alm<br />

zu machen. Wir haben ja Zeit. In Gosau biegen wir<br />

auf die Iglmoos Alm-Runde ab. Mit unseren E-Bikes<br />

surren wir bequem die zehn Kilometer Forststraße<br />

bis zur Alm hinauf (Paul mit ein paar Stufen weniger<br />

Unterstützung als ich – alter Rennfahrer-Stolz). Irgendwo<br />

müssen wir aus Versehen eine Abzweigung<br />

in die Vergangenheit genommen haben, denn die<br />

Alm, die wir jetzt erreichen, ist definitiv aus der Zeit<br />

gefallen. Eine einzige Sennerin bewirtet uns, kocht<br />

uns Kaiserschmarrn und belegt uns Käsebrote in ihrer<br />

winzigen Küche – und lässt es sich anschließend<br />

nicht nehmen, sich für ein Schwätzchen zu uns zu<br />

setzen. Den ganzen Sommer verbringt sie hier oben<br />

allein, im Rhythmus der auf- und untergehenden<br />

Sonne. Was sie wohl von 1.000 Mountainbikern hält,<br />

die sich wie die Wahnsinnigen auf einen 13-stündigen<br />

Höllenritt begeben? Man kann es sich vorstellen.<br />

Was wirklich zählt<br />

Den Abend verbringen wir in unserem Bike-Hotel,<br />

– es ist die erste Adresse für Mountainbiker in der<br />

Region, dementsprechend sind wir offenbar auch<br />

nicht die einzigen Gäste, die mit Bikes angereist<br />

sind. Statt wie vor einem Wettkampf Carbo-Loading<br />

zu betreiben, können wir uns in aller Ruhe durch das<br />

Vier-Gänge-Menü schmausen. Mit den Tischnachbarn<br />

kommen wir schließlich ins Gespräch – sie entpuppen<br />

sich als echte Salzkammergut-Kenner (und<br />

natürlich Trophy-Veteranen) und versorgen uns mit<br />

persönlichen Touren-Tipps. Am Ende des Abends<br />

haben wir zwar ein oder zwei Bier zu viel getrunken,<br />

dafür aber auch eine Karte mit zahllosen Ausrufezeichen,<br />

Notizen und eingezeichneten Rastplätzen<br />

– genug Material, um noch Tage zu füllen. Für mich<br />

ist es das, was beim Biken wirklich zählt: Menschen<br />

treffen, ins Gespräch kommen, Erfahrungen teilen.<br />

Überraschenderweise sieht das auch jemand<br />

so, von dem man es nicht unbedingt erwartet hätte:<br />

Bernhard Höll, hauptamtlicher Organisator der<br />

Trophy und seit der ersten Stunde mit dabei. Ihn treffen<br />

wir am nächsten Tag zum Interview – und lernen<br />

die Trophy noch mal von einer ganz anderen Seite<br />

kennen. Höll ist selbst Leistungssportler, er war als<br />

Triathlet beim Ironman in Hawaii, den Wettkampf hat<br />

er im Blut – das gibt er auch schmunzelnd zu. Aber<br />

was ihn seit 21 Jahren im Organisationsteam hält, ist<br />

nicht das Extreme – sondern das Menschliche. „Das<br />

muss man sich mal vorstellen“, erzählt er uns, als<br />

könne er es selbst nicht glauben: „1.200 Helfer! Und<br />

alle Ortschaften haben ihre unterschiedlichen Mentalitäten<br />

– die Hallstätter, die Goiserer, die Gosauer<br />

und die Obertrauner.“ Hölls Job ist es, alle zu betreuen<br />

und zu koordinieren. Eine Herkulesaufgabe.<br />

„In der Region steht jeder zur Trophy“, so Höll weiter.<br />

Das merkt man: an den liebevollen Verpflegungsstationen<br />

mit regionalen Produkten und selbstgemachtem<br />

Brot und Käse. An der Stimmung am Start und<br />

12<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


01<br />

INFORMATIONEN<br />

DACHSTEIN<br />

SALZKAMMERGUT<br />

Ziel. Und daran, dass selbst noch die letzten Ankömmlinge<br />

spät in der Nacht mit begeistertem Applaus<br />

begrüßt werden. „Jeder Salzkammergutler fühlt<br />

sich als Teil der Trophy“. Vielleicht ist es auch diese<br />

Stimmung, die die Menschen anlockt, sich auf diese<br />

Tour zu begeben – „Die Trophy hat einfach das gewisse<br />

Etwas, aber es ist schwer zu erklären“, so Höll.<br />

Ziel erreicht<br />

Am letzten Tag haben wir dank der vielen Tipps noch<br />

einmal volles Programm. Wir cruisen entlang des<br />

Ostufers des Hallstätter Sees, fahren mit der Fähre<br />

über ihn drüber, genießen den Blick auf das pittoreske<br />

UNESCO-Weltkulturerbe Hallstatt, machen einen<br />

Abstecher zur idyllischen Koppenwinkellacke und<br />

lassen den Tag schließlich an einem Highlight ausklingen:<br />

der Ewigen Wand. Die A-Distanz der Trophy<br />

führt gleich zwei Mal an ihr vorbei, und legendär sind<br />

die Drohnen-Aufnahmen dieser spektakulären Kulisse<br />

– eine senkrechte, nackte Felswand, und, mitten<br />

durch sie hindurch, in schwindelerregender Höhe:<br />

ein Singletrail. Ein Geländer schützt zum Glück davor,<br />

in die Tiefe abzustürzen. An ihm lehnen wir jetzt<br />

und bestaunen den sich ankündigenden Sonnenuntergang,<br />

der den Himmel bereits rötlich färbt. Ohne<br />

Zeitdruck, ohne Stress. So langsam könnte ich mir<br />

vorstellen, selbst einmal bei der Trophy zu starten –<br />

es müssen ja nicht gleich die 210 Kilometer sein.<br />

Seit letztem Jahr gibt es sogar eine E-Bike Wertung,<br />

bei der es nicht nur um Geschwindigkeit, sondern<br />

auch um Geschicklichkeit geht. Für dieses Jahr<br />

haben wir unser Ziel im Dachstein-Salzkammergut<br />

jedenfalls erst mal erreicht: eine extrem entspannte<br />

Zeit auf den Mountainbikes zu verbringen.<br />

Text Hannah Röther Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Typisch Salzkammergut – herrliche Seen wie der<br />

Gosausee und im Hintergrund das Dachsteinmassiv.<br />

2. Hüttenromantik. 3. Die Ewige Wand. Wer diese Mountainbikeroute<br />

nicht gefahren ist, war nicht im Salzkammergut. 4. Eine<br />

Hütteneinkehr gehört zum Biken wie Öl auf die Fahrradkette.<br />

FAIR-PLAY REGELN<br />

1. WIR BEFAHREN NUR MARKIER-<br />

TE ROUTEN ZU DER VORGEGEBENEN<br />

ZEIT: 16. APRIL BIS 31. OKTOBER<br />

VON 8.00 BIS 18.00<br />

2. WIR HALTEN DIE GELTENDE<br />

STRASSENVERKEHRSORDNUNG<br />

(STVO) EIN.<br />

3. WIR RESPEKTIEREN ANDERE<br />

NATURNUTZER.<br />

4. WIR HINTERLASSEN DIE NATUR<br />

WIE WIR SIE GERNE VORFINDEN<br />

WÜRDEN – OHNE ABFÄLLE.<br />

5. RADFAHREN ABSEITS DER<br />

ROUTEN UND AUSSERHALB DER<br />

FREIGEGEBENEN ZEITEN MACHT<br />

UNS ZU ILLEGALEN BIKERN.<br />

Eine Empfehlung der Österreichischen<br />

Bundesforste, des Alpenvereins und der<br />

Region Dachstein Salzkammergut.<br />

4<br />

Destination<br />

Tourismusverband Inneres<br />

Salzkammergut, Ferienregion Dachstein<br />

Salzkammergut, Bad Goisern,<br />

Gosau, Hallstatt und Obertraun<br />

www.dachstein-salzkammergut.at<br />

Alpine Region<br />

Dachsteinmassiv, Gosaukamm<br />

Badegewässer<br />

Hallstättersee, Gosausee<br />

Regionale Küche<br />

Selbst gemachter Kaiserschmarrn<br />

(erfunden im Salzkammergut!)<br />

Mitbringsel<br />

Salz aus dem Bergwerk in Hallstatt<br />

Veranstaltungen<br />

Salzkammergut Trophy<br />

must-see<br />

Den Dachstein samt Gosausee<br />

must-do<br />

Traditionelle Hütteneinkehr samt<br />

Volksmusik aus der Region<br />

Einzigartig<br />

Mit über 5.000 Teilnehmern aus 40<br />

Nationen ist die Salzkammergut<br />

Trophy der größte MTB-Marathon<br />

Österreichs. Die Radlpirsch in Bad<br />

Goisern (Waffenradausfahrt bei den<br />

Goiserer Gamsjagatagen mit knapp<br />

400 Teilnehmern). "Pancho Wheels",<br />

gefertigt in Bad Goisern.<br />

Hubert von Goisern.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Salzkammergut Mountainbike<br />

Kompetenzzentrum,<br />

Bad Goisern Kirchengasse 4<br />

www.bikeferien.at<br />

Kartenmaterial<br />

Schubert und Franzke,<br />

"Salzkammergut Mountainbiking"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

A<br />

1.400 m<br />

500 m<br />

<br />

XC Race<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Apr - Okt<br />

1.700 km<br />

60 Routen<br />

3 km<br />

3 Trails<br />

0<br />

<br />

8<br />

<br />

16<br />

ÖSTERREICH / OBERÖSTERREICH<br />

13


1<br />

200 KM<br />

MÜNCHEN<br />

SCHLADMING-DACHSTEIN<br />

95 KM<br />

SALZBURG<br />

280 KM<br />

WIEN<br />

In Schladming-Dachstein hat sich viel getan: Bereits 2018<br />

wurde mit den Reiteralm Junior Trails einer der größten<br />

Bike-Spielplätze Österreichs eröffnet, im Sommer <strong>2019</strong><br />

kommen nun für die Erwachsenen die Reiteralm-Trails hinzu<br />

– und diese haben es in sich.<br />

Das Glück dieser Erde…<br />

… liegt offenbar auf dem Sattel von Mountainbikes. Zumindest<br />

kommt man zu diesem Schluss, wenn man Kinder<br />

dabei beobachtet, wie sie extra für sie geschaffene Trails<br />

hinunterrollen. Wir sitzen bei der Reiteralmhütte, haben<br />

gerade unsere Mittags-Jause gegessen und beobachten<br />

nun fasziniert das bunte Treiben auf dem Wiesenhang,<br />

der an die Terrasse angrenzt. Alles, was laufen kann, ist<br />

auf Zweirädern unterwegs – die ganz Kleinen noch auf<br />

Laufrädern auf der „Chicken Line“, die Größeren auf drei<br />

weiteren Strecken. Der „Zauberteppich“, ein Förderband,<br />

bringt die Nachwuchsbiker wieder nach oben, während die<br />

Eltern unter Sonnenschirmen relaxen. Es liegt purer Frieden<br />

in der Luft – kein Geschrei, kein Zanken. Es scheint,<br />

als ob dieser einzigartige Bike-Kinderspielplatz dazu geschaffen<br />

wurde, wirklich alle glücklich zu machen. Und<br />

noch dazu wirkt die Freude und Geduld, mit denen die<br />

Kids immer und immer wieder hinuntersausen, geradezu<br />

ansteckend. Zum Glück ist auch für uns „großen Kinder“<br />

gesorgt. Während im weit über die Grenzen Österreichs bekannten<br />

Bikepark Schladming vor allem die Freerider und<br />

Downhiller auf ihre Kosten kommen, gibt es seit diesem<br />

Jahr die Reiteralm Trails mit insgesamt vier neu gebauten<br />

Trails und einem Shared Trail. Wir sind indessen gespannt,<br />

was uns erwartet, als wir die letzten Höhenmeter mit der<br />

Gondel, dem Preunegg Jet, bewältigen. Viel wurde über sie<br />

geredet – umso aufgeregter sind wir, nun die 15 Kilometer<br />

Singletrail endlich selbst unter die Stollen zu nehmen.<br />

Flow vom Feinsten – Reiteralm Trails<br />

Doch bevor es losgeht, müssen wir noch einmal kurz innehalten.<br />

Vor uns liegt das imposante Dachsteinmassiv unter<br />

strahlend blauem Himmel, während das Tal von dicken<br />

Wolken zugedeckt wird. Ein paar Selfies später schaffen wir<br />

14<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


es aber doch noch, uns von dem Naturspektakel<br />

loszureißen. Was dann folgt, steht ihm in<br />

Sachen Schönheit ohnehin in nichts nach: in<br />

perfekten Radien zieht sich der schmale Trail<br />

erst über Wiesen, dann in den flechtenbehangenen<br />

Wald hinein. Unter unseren Reifen<br />

spritzt feuchter Erdboden zur Seite, wir lassen<br />

die Bremsen auf und uns von den Wellen und<br />

Steilkurven tragen. Es ist, als ob wir auf den<br />

Wolken ins Tal hinuntersurfen würden – oder<br />

wieder sechs Jahre alt wären. Dieses Gefühl<br />

der Schwerelosigkeit zu erschaffen – es ist die<br />

absolute Königsdisziplin im Trailbau, und die<br />

Macher der Reiteralm Trails beherrschen sie<br />

ohne Zweifel.<br />

Dem Dachstein noch näher – auf Panoramatour<br />

Hätten wir Kinder dabei, stünde bei uns wohl<br />

jeden Tag die Reiteralm auf dem Programm –<br />

da gäbe es wohl wenig Diskussionen. So aber<br />

müssen wir keine Kompromisse machen und<br />

können uns noch eine größere Tour vornehmen:<br />

die Panorama-Runde, die uns bis an den<br />

Fuß des Dachsteins bringt. Hier oben, wo das<br />

karstige, baumlose und steil in den Himmel<br />

emporragende Gestein beginnt, herrscht auf<br />

einmal eine ganz andere Stimmung als am Tag<br />

vorher auf der Reiteralm. Am Forstweg kurbeln<br />

wir schweigend durch das zarte Grün der Lärchenwälder,<br />

genießen die sich immer wieder<br />

wandelnden Aussichten, lauschen dem Geläut<br />

der Kuhglocken und müssen irgendwann<br />

schmunzeln. Das Glück der Erde – es liegt definitiv<br />

auf dem Sattel der Mountainbikes. Völlig<br />

egal, wie alt man ist.<br />

Bikepark Schladming<br />

Leider bleibt der Bikepark <strong>2019</strong> aufgrund der<br />

Modernisierung der Gondel auf die Planai geschlossen.<br />

Kein Zweifel, dass sich dabei auch<br />

im Park etwas verändern wird. Unter den wildesten<br />

Ideen wird auch ein weiterer Flowtrail<br />

sein.<br />

Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Das Dachstein-Panorama genießen. 2. Reiteralm<br />

Junior Trails - einer der größten Bike-Spielplätze Österreichs.<br />

3. Da tropft der Zahn des Trail-Gourmets: die<br />

Reiteralm Trails bei Schladming. Schwerelosigkeit wird<br />

nicht nur im Flow auf den Trails vermittelt, sondern auch<br />

vom faszinierenden Gefühl, den Wolken so nah zu sein.<br />

HOTELTIPP<br />

SCHLADMING-DACHSTEIN<br />

BIKE-HOTELS<br />

DIE spezialisierten Bike-<br />

Unterkunftsbetriebe in der Region.<br />

www.schladming-dachstein.at/<br />

bikehotels<br />

Tel.: +43 3687/ 233 10<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Schladming-Dachstein<br />

Tourismusmarketing GmbH<br />

www.schladming-dachstein.at/bike<br />

Alpine Region<br />

Dachsteingebirge und<br />

Schladminger Tauern<br />

Badegewässer<br />

Freizeitsee Pichl<br />

Regionale Küche<br />

Steirerkrapfen<br />

Mitbringsel<br />

Steirerkäse<br />

02<br />

SCHLADMING<br />

DACHSTEIN<br />

A<br />

2.995 m<br />

640 m<br />

Erich Wieland, Downhiller & Local Hero<br />

„Deathgrip – Best Track Ever“, sollte man gesehen haben, da sprechen die<br />

Reaktionen der großen Jungs wie Bryceland oder Fairclough für sich! Die<br />

Strecken sind flowig, es wird ständig daran gearbeitet, damit sie in Top-Zustand<br />

sind und es immer was Neues gibt und man merkt einfach, dass dahinter<br />

sehr viel Erfahrung und Herz steckt. In Schladming passt's einfach<br />

und es sollte jeder, ob Anfänger oder Racer, auf seine Kosten kommen.<br />

2 3<br />

Veranstaltungen/Events<br />

Alpentour Trophy<br />

must-see<br />

Reiteralm Junior Trails<br />

must-do<br />

Gassl Trail mit Blick auf die<br />

Dachstein-Südwände<br />

Einzigartig<br />

Die Region ist teils evangelisch,<br />

teils katholisch geprägt und beide<br />

Gruppen haben ihre eigene Krapfensorte.<br />

Die evangelischen Krapfen<br />

werden aus Weizen-, die katholischen<br />

aus Roggenmehl hergestellt.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Dachstein Bike Guides<br />

www.dachstein-bike.at,<br />

Alpincenter Dachstein<br />

www.alpincenter-dachstein.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°31 "Radstadt,<br />

Schladming, Flachau"<br />

Schladming-Dachstein Bike Karte<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

<br />

Bikepark<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Après Bike<br />

Mär - Okt<br />

1.000 km<br />

32 Routen<br />

23 km<br />

8 Trails<br />

3<br />

<br />

20<br />

<br />

55<br />

ÖSTERREICH / STEIERMARK<br />

15


1<br />

2<br />

3<br />

315 KM<br />

MÜNCHEN<br />

195 KM<br />

SALZBURG<br />

NATURPARK WEISSENSEE<br />

105 KM<br />

KLAGENFURT<br />

Still und leise entwickelt sich Kärnten zu einer der heißesten<br />

MTB-Regionen im Alpenraum. Mit spannenden Touren,<br />

drei neuen Trails, einem Pumptrack und einer Rundtour<br />

mit Bootsausflug oder Schiffstaxi als Abkürzungsoption,<br />

hat man an einem der Kärntner Hotspots, dem Weissensee,<br />

allerhand für Mountainbiker zu bieten.<br />

Der lang gestreckte Bergsee liegt auf etwa 1.000 Meter und<br />

schimmert im Licht der Sonne in den edelsten Blau- und<br />

Türkistönen. Überhaupt ist dieser See eine Augenweide<br />

– vor allem, wenn man an die verbauten Seeufer anderer<br />

Bergseen denkt. Am Weissensee hingegen finden sich lediglich<br />

einige traditionelle Bootshäuser, viel Schilf und dahinter<br />

gepflegte Grünstreifen. Häuser und Hotels direkt am<br />

See gibt es nicht – die Natur liegt immer noch dazwischen<br />

– nur die privaten Zugänge zu Anlegern und Badestränden<br />

gewähren den Eintritt ins Wasserreich.<br />

Neue Trails für den Weissensee<br />

Im Herbst 2018 wurden die drei Trails rund um die<br />

Weissensee-Bergbahn offiziell eröffnet. Sie begeistern auf<br />

circa 300 Tiefenmetern und je drei bis vier Kilometern Länge<br />

mit natürlichem Untergrund, zahlreichen Kurven, Wellen<br />

und Spielereien. Eingebettet in dichten Nadelwald, hier<br />

und da den Blick auf das schillernde Wasser zulassend,<br />

bieten die Trails Momente, in denen man seinen Fahrfluss<br />

gern unterbricht und einfach nur genießt. Der Weissensee-Trail<br />

ist der fahrtechnische Einstieg, der Naggl-Trail der<br />

etwas anspruchsvollere Pfad. Sowohl der Weissensee-Trail<br />

als auch der als Königsdisziplin der hiesigen Downhills geltende<br />

Panorama-Trail enden in einem kleinen, aber feinen<br />

Übungsgelände mit Blick auf den See.<br />

Bike & Boot<br />

Wer eine größere Tour fahren möchte, sollte sich die große<br />

Seerunde vornehmen. Diese führt um den kompletten<br />

See inklusive Rückfahrt mit dem Schiffstaxi. Den Tag lässt<br />

man hier am Weissensee idealerweise kulinarisch ausklingen<br />

– gleich mehrere Haubenköche bieten sich dafür<br />

an, aber auch die normale, bodenständige Küche weiß zu<br />

begeistern – vor allem die einheimische Seeforelle sollte<br />

man probiert haben. Wir jedenfalls sind begeistert – von<br />

der Abwechslung, der Vielfalt, der Mischung und von den<br />

Menschen vor Ort, die diese vielfältigen Möglichkeiten rund<br />

um den See und die Naturverbundenheit mit ihren Gästen<br />

teilen.<br />

Text Norman Bielig Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Die große Seerunde ist ein must-do am Weissensee 2. Drei wunderbare<br />

Flowtrails in verschiedenen Schwierigkeitsleveln kann man von<br />

der Naggler Alm zum See hinab düsen. 3. Der Ruf des Weissensee, DAS<br />

Naturjuwel Kärntens zu sein, ist nicht unberechtigt! 4. 300 Tiefenmeter,<br />

je drei bis vier Kilometer Länge, natürlicher Untergrund, zahlreiche<br />

Kurven, Wellen und Spielereien, eingebettet in dichten Nadelwald – so<br />

lautet die Kurzcharakteristik der Weissensee-Trails.<br />

16<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


Im Sommer sind es klassische Berg- und<br />

Seeaktivitäten, wie Nordic Walking, Wandern,<br />

Biken, Stand Up Paddeln (SUP) und Floß fahren,<br />

im Winter verlegt man sich auf Eisschnelllauf,<br />

Langlaufen und Fat-Bike-Touren.<br />

Wolfgang, was finden Biker am Weissensee?<br />

Die optimale Kombination aus erhaltener Natur<br />

und unverbauten Seeberührungen, die<br />

Kombination aus Touren und Trails, die Kombination<br />

aus Berg und See in nächster Nähe.<br />

Das Beste aus beiden Welten einfach.<br />

Wie schaut für dich der ideale Biketag am<br />

Weissensee aus?<br />

Zuerst gemütlich den Tag auf dem Frühstücksfloß<br />

beginnen und die Natur beobachten. Anschließend<br />

fahre ich die große Seenrunde mit<br />

dem Schiffstaxi und am Abend mache ich<br />

noch zwei Bergfahrten mit der Bergbahn und<br />

genieße unsere neuen Trails. Den Abend lasse<br />

ich dann kulinarisch am See ausklingen. Wir<br />

haben einige Haubenköche hier – da fällt die<br />

Wahl meist schwer.<br />

WOLFGANG IST PASSIONIERTER OUTDOORSPORTLER UND<br />

BIETET GEMEINSAM MIT PETER SCHWARZENBACHER DAS<br />

KOMPLETTE AKTIVE ERLEBNISPROGRAMM FÜR IHRE GÄSTE.<br />

Wolfgang Wernitznig, Mountainbike-Guide am Weissensee<br />

Was ist das Besondere am Weissensee?<br />

Wir haben einen ausgeprägten Sommer, aber<br />

eben auch einen starken Winter. Der See friert<br />

zu und wir können eisschnelllaufen, aber zum<br />

Beispiel auch fatbiken auf dem See. Das ist<br />

einzigartig.<br />

Was macht man nach dem Biken?<br />

Schwimmen, sich am See ausruhen, Ruderboot<br />

fahren plus Seesauna, Kulinarik genießen<br />

– im Grunde den See nutzen.<br />

Was bringe ich Freunden und Familie vom<br />

Weissensee mit?<br />

Die Bikekarte und den Tipp, dass die<br />

ganze Familie hier Spaß haben kann. <strong>2019</strong><br />

bekommen wir noch einen Pumptrack. Und<br />

ganz kitschig würde ich noch eine Ansichtskarte<br />

mitbringen – die macht sich einfach immer<br />

gut am Kühlschrank.<br />

4<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Naturpark Weissensee<br />

www.weissensee.com<br />

Alpine Region<br />

Gailtaler Alpen<br />

Badegewässer<br />

Weissensee<br />

Regionale Küche<br />

Seeforelle<br />

Mitbringsel<br />

Frischer Fisch aus dem See (Wildfang)<br />

und Hartkäse von der Sennerei<br />

auf der Hermagorer Bodenalm<br />

Veranstaltungen<br />

MTB-Trailtage 13.09.–15.09.<strong>2019</strong><br />

MTB-Camps von Mai–Oktober<br />

Cross Triathlon Weissensee<br />

06.07.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Naggler Alm mit Blick in die<br />

Karnischen Alpen<br />

must-do<br />

Die große MTB-Seerunde mit<br />

Hütteneinkehr.<br />

Einzigartig<br />

Sauberster See in Kärnten mit<br />

Trinkwasserqualität. Im Winter ist<br />

der See mit 6,5 Quadratkilometern<br />

die größte Natureislauffläche<br />

Europas. Das "Floss" der Gemeinde<br />

fährt im Sommer für alle Gäste und<br />

wird sechsmal von verschiedenen<br />

Betrieben im Rahmen des beliebten<br />

"Frühstücksfloss" bewirtschaftet.<br />

Es legt um 8:30 Uhr ab und ist um<br />

10:30 Uhr wieder retour.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Weissensee Aktiv<br />

www.weissensee-aktiv.com<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°60 "Weissensee"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

03<br />

NATURPARK<br />

WEISSENSEE<br />

A<br />

2.236 m<br />

945 m<br />

<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Apr - Okt<br />

160 km<br />

13 Routen<br />

10 km<br />

3 Trails<br />

1<br />

<br />

0<br />

<br />

10<br />

ÖSTERREICH / KÄRNTEN<br />

17


18<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


MTB TRAVEL<br />

DEINE BIKE HOTELS<br />

Was erwartet man von einem Urlaub? Entspannung? Abschalten vom Alltag? Action?<br />

Jedenfalls möglichst wenige Dinge organisieren müssen, die den alltäglichen Tagesablauf<br />

ohnehin schon unnötig in die Länge ziehen. Das beginnt mit der Vorbereitung<br />

des Frühstücks. Ist es nicht herrlich, wenn man sich schon bei wohlduftenden Kaffee,<br />

frischen Semmeln und leckeren Müsli verwöhnen lässt. Im Urlaub sind die Prioritäten<br />

anders gesetzt; die Devise heißt den Arbeitsalltag vergessen – am besten beim<br />

Mountainbiken! Umso besser, wenn man sich nicht schon Wochen vor dem Urlaub<br />

mit der stressigen Organisation befassen muss, um der Familie, den Freunden oder<br />

sich selbst die schönste und erlebnisreichste Zeit des Jahres bieten zu können. Die<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Hotels nehmen dir einiges ab und sorgen dafür, dass du dich nach dem<br />

Frühstück nur noch auf dein Bike schwingst, auf eigene Faust aufbrichst oder dem<br />

geschulten Bike-Guide deine Aufmerksamkeit schenkst und schließlich die geilsten<br />

Trails, schönsten Panoramablicke und leckersten Schmankerl der Region erleben<br />

darfst.<br />

Mtb <strong>travel</strong> hat es sich zur Aufgabe gemacht Betriebe zu fi nden und zu empfehlen,<br />

die Bock auf Biker haben. Einige sind neu im Business, andere haben unseren<br />

Sport seit vielen Jahren mitgeprägt. Ihnen gemeinsam ist Ihre Wertschätzung uns<br />

Bikern gegenüber, ein breites Angebot von Service-Leistungen, die Mountainbiker<br />

zu schätzen wissen und natürlich die Freude daran ihren Gästen eine einzigartige<br />

Urlaubszeit zu ermöglichen – egal ob Hotel, Pension oder Campingplatz.<br />

Ein Grundsatz für die Auswahl unserer Partner-Hotels ist, dass ihr euch als<br />

Mountainbiker stets auf die gleichen verlässlichen Standards, wie einen gesicherten<br />

Abstellraum für Bikes, Bike-Waschplatz mit Reinigungsmaterial, Wasserschlauch,<br />

evtl. Hochdruck-Reiniger, Wäsche-Service und Trockenraum verlassen könnt. Viele<br />

bieten vertrauensvolle Guides, eine Selbsthilfe-Werkstatt im Haus, Kartenmaterial und<br />

vielfältige Tourenvorschläge. Zusätzlich zu unseren Anforderungen an ein <strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong><br />

Hotel unterstützen wir unsere Partnerbetriebe durch Schulungen, Kooperationen mit<br />

Herstellern und durch regelmäßige Besuche vor Ort, mit einem Ziel: Dir einen angenehmen<br />

Aufenthalt zu bescheren.<br />

Zugegeben, für die erste Ausgabe des <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazins ist die Auswahl noch<br />

klein aber fein, doch schaut einmal auf www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de. Während du diese Zeilen<br />

liest, ist unter Umständen schon eine neue vertrauensvolle, mountainbike-begeisterte<br />

Unterkunft in deiner Urlaubsregion dazugekommen.<br />

Du kennst tolle Hotels, Campingplätze oder Pensionen, bei denen du eine tolle<br />

Zeit verbracht hast und die du uns gern empfehlen möchtest? Dann lass es uns gerne<br />

wissen und schreib uns eine Nachricht auf Facebook oder auf info@<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de.<br />

Für jeden Geldbeutel sollte etwas dabei sein. Deine Empfehlung ist für uns die beste<br />

Referenz. Natürlich freuen wir uns auch über andere wichtige Infos zu Touren und zu<br />

deinen Erfahrungen mit Hotels und Regionen. Dein Feedback ist uns wichtig und hilft<br />

uns <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> für dich und andere Nutzer noch besser zu gestalten!<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />

RATGEBER / MTB TRAVEL HOTELS<br />

19


MÜNCHEN<br />

130 KM<br />

WIEN<br />

300 KM<br />

INNSBRUCK<br />

150 KM<br />

SALZBURGER LAND<br />

Für Abenteurer, Träumer und Genießer<br />

DEUTSCHLAND<br />

SALZBURG<br />

OBERÖSTERREICH<br />

15<br />

BAYERN<br />

08<br />

13<br />

14<br />

11<br />

05<br />

TIROL<br />

16<br />

12<br />

09<br />

10<br />

06<br />

07<br />

STEIERMARK<br />

ITALIEN<br />

OSTTIROL<br />

KÄRNTEN<br />

20<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


05 Salzburger Sportwelt<br />

Wenn du dich gerne Herausforderungen stellst, aber keine<br />

Lust hast auf Renn-Stress, ist der Stoneman Taurista<br />

genau das Richtige für dich: auf 123 Kilometern lockt er<br />

mit fantastischen Panoramen und spektakuläre Abfahrten.<br />

Die Etappen-Strecke kann an ein, zwei oder drei Tagen zurückgelegt<br />

werden – und zwar wann immer du willst. Als<br />

Finisher erhältst du am Ende die Stoneman-Trophäe.<br />

06 Wagrain-Kleinarl<br />

Der Bikepark Wagrain wird <strong>2019</strong> neu gestaltet. Abseits von<br />

diesem lohnt sich vor allem ein Besuch des wurzeligen<br />

Hirschleitentrails. Zusammen mit einer gemütlichen Tour<br />

zum Jägersee, die mit einer Wanderung zum Tappenkarsee,<br />

dem höchsten Gebirgssee der Ostalpen, abgerundet<br />

werden kann, taucht man so ganz tief in die bilderbuchhafte<br />

Bergwelt ein.<br />

11 Hochkönig<br />

Die Region am Fuße des Hochkönigs gilt als E-Bike-Mekka.<br />

Zu Recht: 18 Ladestationen warten auf 35 markierten Bikerouten.<br />

Perfekte Bedingungen, um ganz entspannt von<br />

Alm zu Alm zu ziehen, einen Blick auf das Steinerne Meer<br />

zu werfen und es sich einfach gut gehen zu lassen. Unbedingt<br />

probieren: den Highking Gin auf der Grüneggalm,<br />

gebraut aus Wacholder und Almblumen!<br />

12 Zell am See - Kaprun<br />

Irgendwie sind sie immer noch ein Geheimtipp:<br />

Bachler- Wüstlau- und Geißstein-Trail, die zusammengenommen<br />

zwölf Kilometer langen Singletrails am Kitzsteinhorn,<br />

hoch oben über Kaprun. Dabei suchen sie in den<br />

Alpen ihresgleichen: bequem per Gondel erreichbar, teils<br />

gebaut, teils naturbelassen und vor atemberaubenden Panorama.<br />

Episch!<br />

04<br />

SALZBURGER LAND<br />

A<br />

07 Flachau<br />

In Flachau kannst du das ganze Jahr über idyllische Biketouren<br />

fahren – du kannst aber auch ein Flutlichtrennen im<br />

Formel 1-Modus bestreiten und dich dabei von über 5.000<br />

Zuschauern anfeuern lassen: Die Bike-Night Flachau ist<br />

eine riesige Bike-Party mit Konzert, DJs und Bike-Expo mit<br />

legendär ausgelassener Stimmung.<br />

13 Saalfelden Leogang<br />

Der Bikepark ist ein Klassiker, doch <strong>2019</strong> werden noch<br />

ein paar neue Schmankerl eingeweiht: der Matzalm-Trail<br />

wird verlängert und vier weitere Trail-Geschwister kommen<br />

noch dazu. Wir durften bereits vor der offiziellen Eröffnung<br />

eine Runde drehen und sind begeistert: naturnah, technisch<br />

anspruchsvoll oder super flowig – echte Sahne-Trails!<br />

08 Tennengau<br />

Einmal durch einen echten Urwald wandern – im Tennengau<br />

geht das. Am besten mit E-Bikes zur Spießalm<br />

kurbeln, dort eine fantastische und sogar preisgekrönte<br />

Brettljause genießen (geht auch zum Frühstück) und anschließend<br />

dem Wanderweg zu den größten Bäumen Mitteleuropas<br />

folgen. Im Lammertaler Urwald kommen nicht<br />

nur Kinder ins Staunen.<br />

09 Gasteinertal<br />

Es wird auch das „das flüssige Gold“ genannt – das Bad<br />

Gasteiner Thermalwasser, gereist durch die Jahrtausende<br />

alten Gesteinsschichten der Hohen Tauern und bereits im<br />

Mittelalter eine Berühmtheit. Heute sprudelt es direkt in<br />

die Alpen- und Felsentherme im Gasteinertal. Für uns ein<br />

Segen nach jedem anstrengenden Bikeurlaub, denn das<br />

heiße Wasser wirkt Wunder bei Muskelkater und müden<br />

Beinen.<br />

10 Grossarltal<br />

Früher wurden Kinder ins Grossarltal geschleppt, um mit<br />

ihren Eltern wandern zu gehen. Die Zeiten haben sich geändert:<br />

Mit dem neuen Singletrail Hochbrand in zwei Varianten<br />

und 1.000 Tiefenmetern, dem Grossarltal-Singletrail,<br />

gespickt mit Anliegerkurven und kleinen Hindernissen und<br />

noch dazu einem Pumptrack an der Talstation, gibt es 20<br />

Kilometer Trailspaß. Eltern können im Bergsteigerdorf Hüttschlag<br />

abgegeben werden.<br />

14 Saalbach Hinterglemm<br />

Müssen wir eigentlich noch irgendetwas zu Saalbach<br />

Hinterglemm sagen? Bestimmt kennst du die Bilder des<br />

Hacklberg-Trails aus deinem Instagram-Feed, die Erzählungen<br />

über das Spielberghaus von deinen Freunden und<br />

die Story des Nachwuchstalents und Locals Vali Höll aus<br />

den Magazinen. Deshalb fassen wir uns kurz: Fahr hin!<br />

Aber wahrscheinlich hast du auch das schon oft gehört…<br />

15 Salzburger Saalachtal<br />

Das beste Rezept für heiße Sommertage und zum Entsapnnen<br />

nach der Mountainbiketour auf die umliegenden<br />

Almen: kühle, rauschende, sprudelnde Bergbäche. Im<br />

Salzburger Saalachtal und seinen zahlreichen Zuflüssen<br />

findet man die überall, versteckt in schattenspendenen<br />

Schluchten, zum Beispiel der Seisenbergklamm oder der<br />

Vorderkaserklamm. Also Badehose nicht vergessen und<br />

nach der Tour einfach reinspringen!<br />

16 Wildkogel-Arena<br />

Eine erstklassige Bike and Hike-Tour führt tief hinein in das<br />

ruhige Obersulzbachtal. Im Talschluss lässt man sein Bike<br />

stehen und kann von dort bis auf den 3.291 Meter hohen<br />

Keeskogel aufsteigen – ein eisfreier Gipfel, von dem der<br />

Großvenediger – der höchste Berg Salzburgs – auf einmal<br />

zum Greifen nahe scheint.<br />

Text Hannah Röther Bild Andreas Meyer, Stefan Schopf, David Schultheiß<br />

<br />

3.662 m<br />

381 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Apr - Nov<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

21


70 KM<br />

SALZBURG<br />

190 KM<br />

MÜNCHEN<br />

360 KM<br />

WIEN<br />

SALZBURGER SPORTWELT<br />

ROLAND STAUDER,<br />

KOPF HINTER DEN STONEMAN TRAILS<br />

Hier ein kleiner Auszug aus Rolands „Stoneman“-Gästebuch:<br />

„Roland! Vielen Dank für dieses unglaubliche Erlebnis!<br />

Ich hab geschoben, ich hab gezogen, ich hab gefahren.<br />

Wahnsinn! Mit Tränen in den Augen, das geschafft zu haben.<br />

Am Ende ein Erlebnis, das ich nicht vergessen werde.“<br />

Facettenreich und niemals langweilig, so präsentiert sich die<br />

Salzburger Sportwelt mit ihren sieben Orten: Flachau, Wagrain-Kleinarl,<br />

St. Johann, Radstadt, Altenmarkt, Eben und Filzmoos. Doch es geht<br />

auch weit ruhiger. Viele Forstwege führen durch naturbelassene landschaftliche<br />

Kleinode, durch das Kleinarltal zum Beispiel, das bis an<br />

den Nationalpark Hohe Tauern heranreicht. Insgesamt gehören sieben<br />

Ferienorte zur Salzburger Sportwelt. Jede davon ist als Ausgangspunkt<br />

für Mountainbike-Touren prädestiniert, führt ihr eigenes Tourennetz<br />

und pflegt Kartenmaterial, das auch online abrufbar ist. Insgesamt finden<br />

wir über 540 Kilometer an beschilderten Routen. Seit 2018 ist die<br />

123 Kilometer lange und mit 4.500 Höhenmetern in bis zu drei Tagen<br />

absolvierbare „Stoneman Taurista“ Tour ein weiterer Magnet für sportlich<br />

ambitionierte Biker. Wir haben Roland Stauder, den Kopf hinter<br />

dem „Stoneman“, getroffen, nachdem wir die silberne Stoneman-Trophäe<br />

entgegennehmen durften.<br />

1<br />

22<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


FILZMOOS<br />

EBEN<br />

ST. JOHANN<br />

STONEMAN TAURISTA: DIE ROUTE<br />

128 km / 4.500 hm<br />

WAGRAIN<br />

KLEINARL<br />

FLACHAU<br />

RADSTADT<br />

ALTENMARKT-<br />

ZAUCHNESEE<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Regionalverband Salzburger<br />

Sportwelt: Flachau, St. Johann,<br />

Wagrain-Kleinarl, Radstadt,<br />

Altenmarkt-Zauchensee,<br />

Eben und Filzmoos<br />

www.salzburgersportwelt.com<br />

05<br />

SALZBURGER<br />

SPORTWELT<br />

A<br />

Roland, was macht die Region Salzburger<br />

Sportwelt aus? Warum befindet sich der österreichische<br />

„Stoneman“ ausgerechnet hier?<br />

Für die „Salzburger Sportwelt“ ist Sport eine<br />

Herzensangelegenheit. Stoneman-Strecken gibt<br />

es nur einmal pro Nation und ich bin glücklich,<br />

dass ich mich für Salzburg entschieden habe.<br />

Die Menschen, die Landschaft und das Flair<br />

finde ich genial.<br />

Welchen Anspruch an die Streckenführung hat<br />

der „Stoneman“?<br />

Ein Stoneman-Trail soll Emotionen wecken!<br />

Etwa anhand: toller Trails, wunderschöner<br />

Landschaft, konditionellen Grenzerfahrungen<br />

sowie kulturellen und kulinarischen Highlights.<br />

Bei unserer zweitägigen Tour haben wir diese<br />

Emotionen mehr als auskosten können, besonders<br />

wenn ich mich an die Panoramablicke<br />

auf das Dachsteinmassiv, heftige Anstiege<br />

zum Rossbrand, geniale Trails in Wagrain und<br />

Obertauern, die andächtige Tragepassage von<br />

der Oberhütte zur Seekarscharte und die kulinarischen<br />

Highlights beim Sattelbauer kurz<br />

vor der finalen Abfahrt zurückerinnere. Was<br />

möchtest du Mountainbikern „mitgeben“, die<br />

den Stoneman fahren?<br />

Nicht die Geschwindigkeit ist das Ziel, sondern<br />

das Naturerlebnis. Ich möchte den Gästen bleibende<br />

Momente bieten, an die sie sich lange<br />

erinnern. Alle Stoneman-Finisher vereint das<br />

Gefühl des Erfolgs, den Stoneman bezwungen<br />

zu haben – im Team, mit der Familie oder den<br />

besten Kumpels.<br />

Dein persönlicher Lieblingsplatz/Streckenabschnitt<br />

auf der Tour?<br />

Abschnitt Oberhütte-Obertauern<br />

Dein schönstes Erlebnis auf der Tour?<br />

Ein Bauer auf einer Kuhweide wollte von mir ein<br />

Autogramm.<br />

Dein persönliches kulinarisches Highlight auf<br />

der Tour?<br />

Die Almjause auf der Oberhütte und zum Nachtisch<br />

Kaiserschmarrn beim Sattelbauer.<br />

Vielen Dank auch in unserem Namen für das<br />

tolle Erlebnis!<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Nach dem letzten Anstieg zur Radstätter Hütte<br />

kommt die verdiente Belohnung. Erst lecker Essen und<br />

dann das Dessert in Form von tollen Trails und genialer<br />

Aussicht über die Salzburger Sportwelt. 2. Auf die Seekarscharte<br />

muss man das Bike hin und wieder schieben oder<br />

schultern. 3. Zum Rossbrand, Hausberg von Radstadt,<br />

durchquert man ein faszinierend schönes Hochmoor. Vom<br />

360°-Panoramaberg erblickt man 150 Alpengipfel.<br />

2 3<br />

Alpine Region<br />

Niedere Tauern und Dachstein<br />

Badegewässer<br />

Badesee Eben und Plankenau, Zauchensee,<br />

Rohrsee in Flachauwinkl,<br />

Reitecksee in Reitdorf<br />

Regionale Küche<br />

Pongauer Kasnocken,<br />

Die besten "Buchteln" gibt es beim<br />

Sattelbauer in Flachau<br />

Mitbringsel<br />

Latschenkieferöl, Vogelbeerschnaps,<br />

Radstädter Käse<br />

Veranstaltungen / Events<br />

Bike Night in Flachau 09.<br />

–11.08.<strong>2019</strong>, Aufi und Owi in<br />

St. Johann 07.09.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

360° Panorama am Rossbrand,<br />

Mandlberggut, Jägersee in Kleinarl,<br />

Hofalmen und Sulzenalmen in<br />

Filzmoos<br />

must-do<br />

Stoneman Taurista<br />

Einzigartig<br />

Heimat von Skilegende Hermann<br />

Maier<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Tauernbike Tours in Radstadt<br />

radstadt.tauernbiketours.at,<br />

Fun & Pro in Flachau<br />

www.fun-pro.com,<br />

Bike Welt in Wagrain<br />

bike-welt.at/guiding.php<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°31 "Radstadt,<br />

Schladming, Flachau"<br />

www.salzburgersportwelt.com/de/<br />

kontakt/prospekte<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.188 m<br />

600 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Jun - Sep<br />

540 km<br />

30 Routen<br />

10 km<br />

7 Trails<br />

2<br />

<br />

20<br />

<br />

50<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

23


200 KM<br />

MÜNCHEN<br />

185 KM<br />

INNSBRUCK<br />

80 KM<br />

SALZBURG<br />

WAGRAIN-KLEINARL<br />

1<br />

Sie heißen Angry Ants und Lilly's Treat und sind gespickt<br />

mit Wallrides, Jumps und Tables – die Trails im Bikepark<br />

Wagrain klingen nach Action und Adrenalin – und sind<br />

genau dafür berühmt. Dabei kann man es als Biker in<br />

Wagrain-Kleinarl auch ganz entspannt angehen lassen.<br />

Ein Bikepark, der es in sich hat<br />

Er ist einer dieser Namen, mit denen man sich unter Mountainbikern<br />

als Kenner zu verstehen gibt – der Bikepark<br />

Wagrain ist keiner von den ganz großen, dafür umso beliebter<br />

bei denen, die wissen, worauf es ankommt: perfekt<br />

geshapte Kurven, gepflegte Strecken, Sprünge, die funktionieren.<br />

Er genießt einen ausgezeichneten Ruf – bis heute.<br />

Und doch hat sich viel verändert. Vor allem bei mir: Wallrides,<br />

Jumps und Tables sind längst nicht mehr das, was<br />

mich aufs Mountainbike lockt. Sondern: Panorama, Ruhe,<br />

Erholung, gutes Essen und regionale Spezialitäten. Die<br />

größte Veränderung ist aber die: Mein Mountainbike hat<br />

jetzt einen Motor – für uns der Anlass auszutesten, mit<br />

welchen Highlights die Region noch aufwarten kann.<br />

Gemütliche Tour zum Jägersee<br />

Mit einem E-Mountainbike ergeben sich in Wagrain-<br />

Kleinarl plötzlich Möglichkeiten, die weit über den Bikepark<br />

hinausreichen. Von Wagrain öffnet sich nach Süden<br />

das über 20 Kilometer lange Kleinarltal, das tief hinein in<br />

die Radstädter Tauern ragt. In seiner Mitte: der Kleinarler<br />

Bach, an dessen Ufer sich ein gemütlicher Radweg in<br />

gemächlicher Steigung hinaufschlängelt – und schnurstracks<br />

zu einem heimlichen Höhepunkt führt: dem<br />

Jägersee im Talschluss auf 1.909 Meter Höhe. Unser<br />

Ziel ist das Gasthaus am Jägersee, das aus der Zeit gefallen<br />

zu sein scheint. Auf seiner Terrasse blicken wir<br />

über den türkisblauen See, über dessen Oberfläche<br />

Nebelschwaden ziehen, um sich kurz darauf in den<br />

Wipfeln der Tannen am Ufer zu verfangen. Es ist magisch.<br />

Heidelbeeren haben Hochsaison, und so kommen<br />

wir natürlich an einem traditionellen Schwarzbeer-<br />

Kaiserschmarrn nicht vorbei. Was sind schon Wallrides<br />

und Jumps im Vergleich zum leckersten Wahrzeichen, das<br />

Österreich zu bieten hat?<br />

24<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


» EIN WUNDERSCHÖNER,<br />

NATURBELASSENER<br />

SINGLETRAIL, DER WIE EIN<br />

BRAUNER TEPPICH DURCH<br />

DIE SATTGRÜNEN HEIDEL-<br />

BEERBÜSCHE ZIRKELT.<br />

DER HIRSCHLEITENTRAIL. «<br />

06<br />

WAGRAIN<br />

KLEINARL<br />

A<br />

2 3<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Wagrain-Kleinarl Tourismus<br />

www.wagrain-kleinarl.at<br />

Alpine Region<br />

Radstädter Tauern<br />

Badegewässer<br />

Wasserwelt Wagrain<br />

Der Hirschleitentrail<br />

Am nächsten Tag fühlen wir uns immer noch<br />

so ausgeruht, als ob der spiegelglatte Jägersee<br />

seine Stimmung auf uns übertragen hätte. Entspannt<br />

starten wir unser Vorhaben für diesen<br />

Tag: den neu eröffneten Hirschleitentrail auszukundschaften.<br />

Die knapp 700 Höhenmeter<br />

sind dank der E-Bikes ein bequemes Unterfangen<br />

– es geht durch dichten Wald und<br />

über Kuhweiden gemächlich bergauf. Bei der<br />

Kleinarler Hütte legen wir Rast ein und lassen<br />

uns mit selbstgemachtem Almkäse verwöhnen.<br />

Knapp 300 Tiefenmeter weiter unten<br />

startet er dann: der Hirschleitentrail – ohne<br />

Jumps, ohne Wallrides ist er ein wunderschöner,<br />

naturbelassener Singletrail, der wie ein<br />

brauner Teppich durch die sattgrünen Heidelbeerbüsche<br />

zirkelt. Im letzten Abschnitt wartet<br />

dann ein regelrechtes Wurzelfeuerwerk, das<br />

vollste Konzentration verlangt. Nur nicht die<br />

Vorderrad-Bremse ziehen auf den nassen<br />

Wurzeln, die eine oder andere vielleicht doch<br />

überspringen – und plötzlich ist es wieder da,<br />

dieses Gefühl von Flow. Der pure Fahrspaß,<br />

bei dem alles andere unwichtig wird. Unten<br />

angekommen sind wir uns sofort einig: Der<br />

Akku reicht noch für eine zweite Abfahrt. Und<br />

eine dritte. Wer braucht da schon einen Lift?<br />

Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Schon von der Theorie gehört, dass alles "Große"<br />

auch im "Kleinen" besteht? Haltet beim nächsten<br />

Moosteppich einmal inne und vergleicht dieses Bild<br />

mit dem, was ihr vor euch seht. 2. Der Jägersee – das<br />

Gasthaus am See scheint aus der Zeit gefallen zu sein.<br />

3. Der Hirschleitentrail ist ein wunderschöner, naturbelassener<br />

Singletrail. 4. Eine spannende Möglichkeit,<br />

die Region um Wagrain-Kleinarl zu erkunden, ist es, den<br />

Spuren des Stoneman Taurista zu folgen.<br />

4<br />

Regionale Küche<br />

Fleischkrapfen mit Sauerkraut<br />

und Kaiserschmarrn<br />

Mitbringsel<br />

Schnaps, regionale Produkte<br />

und heimisches Handwerk<br />

must-see<br />

Regionales Brauchtum wie den<br />

Bauernherbst<br />

must-do<br />

Stoneman Taurista<br />

Einzigartig<br />

Sage vom Lindwurm im Tappenkarsee,<br />

Annemarie Moser-Pröll. Der<br />

Tappenkarsee ist der höchstgelegene<br />

Gebirgssee der Ostalpen und der<br />

größte der Radstädter Tauern – über<br />

1 Kilometer lang und 360 Meter breit<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Team-Works<br />

www.team-works.eu<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°40 "Bad Gastein /<br />

Bad Hofgastein / Dorfgastein"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.654 m<br />

838 m<br />

<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Mai - Okt<br />

200 km<br />

43 Routen<br />

5 km<br />

10 Trails<br />

0<br />

<br />

4<br />

<br />

26<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

25


26<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


ROUTENPLANUNG<br />

Unvergessliche Touren genial einfach planen mit komoot!<br />

Plane deine nächste Mountainbike-Tour mit komoot und<br />

entdecke großartige Trails, wo du sie nie vermutet hättest.<br />

Das Smartphone ist Teil unseres Lebens. Wir managen<br />

unseren Alltag damit, bleiben in Kontakt mit anderen,<br />

und verbringen möglicherweise viel zu viel Zeit online.<br />

Die Hersteller bauen sogar Werkzeuge ein, die uns helfen<br />

sollen, unsere Bildschirmzeit zu beschränken. Dabei gibt<br />

es bereits eine App, die uns hilft, das Leben abseits des<br />

Bildschirms viel reichhaltiger zu erleben. Draußen, auf<br />

dem Mountainbike. Komoot ist Europas Outdoor-App Nr. 1<br />

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Mit komoot planst du dein nächstes Outdoor-Abenteuer<br />

schneller und bequemer als mit den herkömmlichen<br />

Methoden: Die topografi schen Karten zeigen das Gelände<br />

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der Umgebungssuche fi ndest du Trails vor deiner Haustür,<br />

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Schwierigkeitsgrad. Alleine in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz sind schon hunderttausende Mountainbike-Touren<br />

in der komoot-Sammlung. Grundlage für diese<br />

Touren sind die Highlights der Nutzer: einzelne Orte oder<br />

Wegabschnitte, die besonders empfehlenswert sind.<br />

Mit den Filtern kannst du die Auswahl genau an<br />

deinen Fahrstil oder deine Kondition anpassen oder<br />

auswählen, ob der Startpunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

erreichbar ist. Hast du eine Tour gefunden, kannst<br />

du sie selbst weiterbearbeiten, Start- und Endpunkt anpassen<br />

oder Orte hinzufügen, die du unterwegs besuchen<br />

möchtest.<br />

Oder du gehst direkt in den Routenplaner<br />

Gib Start und Ziel ein, wähle deine Sportart und dein Fitnesslevel<br />

und lass dir von komoot die optimale Route<br />

berechnen. Auch hier hast du kaum Beschränkungen.<br />

Du willst einen ganz bestimmten Wegabschnitt in deine<br />

Tour einbauen: Wähle ihn einfach als Wegpunkt aus. Du<br />

möchtest Rast auf einer Hütte machen: Wahrscheinlich ist<br />

sie schon als Highlight angelegt; füge sie einfach deiner<br />

Tour hinzu.<br />

Du bist nicht aufs Smartphone festgelegt<br />

Nutze den großen Bildschirm deines Computers mit komoot<br />

im Web oder bearbeite deine Tour am iPad.Egal, wie du deine<br />

Tour erstellt hast, du kannst sie sofort mit dem Smartphone<br />

nachfahren. Die Turn by Turn-Sprachnavigation<br />

funktioniert auch ohne Mobilfunkempfang, denn du kannst<br />

Karten einzelner Regionen oder der ganzen Welt zum Download<br />

kaufen und komplett offline navigieren. Das schont<br />

auch deinen Akku. Schalte einfach den Flugmodus an.<br />

Du besitzt ein Garmin- oder Wahoo-Gerät?<br />

Dann kannst du es ganz einfach mit komoot verknüpfen<br />

und deine Touren direkt abgleichen. Auch unterwegs,<br />

wenn du mitten im Abenteuer noch einen kleinen oder<br />

großen Abstecher von der gespeicherten Route machen<br />

möchtest. Dann planst du einfach deine Route mit komoot<br />

am Smartphone um und siehst die Änderungen sofort auf<br />

deinem Navigationsgerät.<br />

Text Fiola Foley Bild Ross Bell Photography, Aviemore, Schottland<br />

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RATGEBER / KOMOOT<br />

27


1<br />

200 KM<br />

MÜNCHEN<br />

200 KM<br />

INNSBRUCK<br />

80 KM<br />

SALZBURG<br />

FLACHAU<br />

Mountainbike und Riesenslalom<br />

Gleißendes Flutlicht taucht den Zielhang der legendären<br />

Hermann-Maier-Weltcupstrecke in eine abgefahrene Atmosphäre. Im<br />

Steilhang kraxeln hunderte Zuschauer umher, um den besten Blick auf<br />

die Athleten zu erhaschen. Wie am laufenden Band rauschen die wagehalsigen<br />

Rennfahrer um die Stangen und Tore der Riesentorlauf-Abfahrt.<br />

Ihre Blicke sind hochkonzentriert. Hin und wieder huscht ein<br />

Lächeln über die angespannten Gesichter, wenn sie unter den anfeuernden<br />

Rufen bekannte Stimmen erkennen. Die Stimmung entlang der<br />

Strecke könnte fantastischer kaum sein, ruft mir mein Kumpel Benedikt<br />

euphorisch zu, der hautnah im Geschehen ist. Nein! Es ist nicht Winter<br />

und wir befinden uns nicht beim alljährlichen Audi FIS Skiweltcup Damen<br />

Nachtslalom. Hier an der Hermann Maier-Weltcupstrecke befindet<br />

sich das spektakuläre Herzstück der Bike Night Flachau.<br />

Bike Night Flachau<br />

Das Rundstreckenrennen ist mit seinem einzigartigen Rennformat an<br />

die Formel 1 angelegt und fordert den Bikern auf einem selektiven 4,5<br />

Kilometer langen und 200 Höhenmeter zählenden Rundkurs einiges<br />

ab, bietet dabei den tausenden begeisterten Zuschauern entlang der<br />

Strecke höchste Spannung und spektakuläre Rennmomente. Nach<br />

einem kräftezehrenden Anstieg ist der Downhill durch den Riesenslalom<br />

das Highlight der Strecke und macht die Bike Night Flachau zu<br />

einem der außergewöhnlichsten Mountainbike-Marathons in Europa.<br />

Wem der Einzelkampf zu heftig ist, sucht sich einen Teampartner für<br />

die Staffel. Nach zwei Stunden Renndauer ist Schluss. Wer danach<br />

die meisten gefahrenen Runden vorzuweisen hat, bekommt, neben<br />

Ruhm und Ehre, die Siegerschärpe umgehängt und ein beachtliches<br />

Taschengeld dazu. Bei der Sommerparty in der Open Air-Lounge wird<br />

schließlich gemeinsam auf den sportlichen Erfolg angestoßen. Und wer<br />

vorher noch nicht zur Hochform aufgelaufen war, kann hier nochmal<br />

alles geben. Die Gaudi liegt den Flachauern im Blut und beim Feiern<br />

macht ihnen so schnell keiner was vor.<br />

Stoneman Taurista<br />

Das Kontrastprogramm zur Bike Night bietet seit 2018 der „Stoneman<br />

Taurista“. Die 123 Kilometer und 4.500 Höhenmeter umfassende Tour<br />

verbindet die spannendsten Mountainbike-Erlebnisse der Salzburger<br />

Sportwelt zu einem Abenteuer, das im Lebenslauf eines Tourenbikers<br />

nicht fehlen sollte. In einem, zwei oder drei Tagen gilt es die abwechslungsreiche<br />

Strecke zu bezwingen, um schließlich eine der begehrten<br />

Stoneman-Trophäen in den Händen halten zu können. Wir haben es<br />

28<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


Rupert Pichler von der Fun & Pro Sport- und Bike-Academy in Flachau<br />

zu unserer Frage, wo sein Lieblingsplatz mit dem Bike zu finden sei:<br />

In Flachau sind alle Plätze Lieblingsplätze. Wenn ich wenig Zeit habe,<br />

dann fahre ich auf das Grießenkareck mit Blick über das Ennstal. Meine<br />

Lieblingsstrecke ist die Frauenalmrunde. Sie ist anspruchsvoll im Aufstieg,<br />

bietet ein herrliches Panorama und ist gespickt mit ein paar sehr feinen<br />

Trails. Auf der Frauenalm bei Gabi gibt es den besten selbstgemachten<br />

Käse weit und breit. Auf der Schüttalm, mit phantastischem Blick auf die<br />

Ennskraxn, laden bequeme Liegen zum Relaxen und die sehr gute Hausmannskost<br />

zum Essen ein – die Spinatknödel sind ausgezeichnet.<br />

07<br />

FLACHAU<br />

A<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Flachau Tourismus<br />

www.flachau.com<br />

Alpine Region<br />

Radstädter Tauern<br />

Badegewässer<br />

Badesee Flachauwinkl,<br />

Badesee Reitdorf<br />

3<br />

Regionale Küche<br />

Selbstgemachte Kaiserschmarrn,<br />

Kasnocken, Almjause. z.B. auf der<br />

Hofalm.<br />

ausprobiert und die Empfehlung kommt einer Herzensangelegenheit<br />

gleich! Der „Stoneman Taurista“ hält das bereit, was man sich von einem<br />

ausgewachsen Alpencross erwarten würde: spannende Trails – im<br />

Bikepark Wagrain – kräftezehrende Anstiege zu Panorama-Ausblicken,<br />

die sprachlos machen – das Grießenkareck und das 360 Grad-Alpenpanorama<br />

am Rossbrand Plateau – Demut lehrende Pässe – der alpine<br />

Steig von der Oberhütte zur Seekarscharte – jede Einkehr ein kulinarisches<br />

Fest – Hofalm, Edelweiß-Alm, Radstädter Hütte, Vögeialm,<br />

Sattelbauer und so einige mehr und schließlich Begegnungen mit aufgeschlossenen,<br />

interessierten Menschen – überall!<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />

2<br />

Bild: 1. Lässige Trails um Flachau finden sich reichlich, ob vom Grießenkareck nach<br />

Wagrain oder wie hier vom Rossbrand ins Ennstal. 2. Eine Tagestour zum nahen<br />

360°-Panoramaberg Rossbrand bei Radstadt ist nicht nur als Teil des Stoneman<br />

Taurista ein lohnendes Tourenziel. 3. Stempeln für die Stoneman Trophäe. 4. Bike Night<br />

Rennteilnehmer Benedikt begeistert: „Sowohl die Spitzkehren auf halber Strecke der<br />

Abfahrt als auch die Fahrt über zwei tückische Holzbrücken gestalteten das Rennen für<br />

die Biker sehr bunt. Die Stimmung war ausgezeichnet! Besonders in der Zielarea und<br />

zu Beginn des Anstiegs wurden wir durch die Zuschauer unheimlich gut unterstützt.“<br />

4<br />

Mitbringsel<br />

Latschenkiefer als Öl oder Balsam<br />

Veranstaltungen<br />

Bike Night Flachau 9. - 11.08.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Panorama am Grießenkar, beim<br />

Sattelbauer und am Hochgründeck<br />

must-do<br />

Stoneman Taurista<br />

www.flachau.com/stoneman<br />

Einzigartig<br />

Faulkogel – um diesen 2.654 Meter<br />

hohen Berg zu bezwingen, darf man<br />

keinesfalls "faul" sein. Sein Spitzname<br />

ist Matterhorn von Flachau.<br />

Bei der Mountainbiketour<br />

Marbachalm hat man einenen<br />

genialen Ausblick auf den Faulkogel.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Fun & Pro<br />

www.fun-pro.com<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°31 "Radstadt,<br />

Schladming, Flachau"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.700 m<br />

900 m<br />

<br />

XC Race<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Mai - Sep<br />

530 km<br />

45 Routen<br />

25 km<br />

4 Trails<br />

1<br />

<br />

20<br />

<br />

30<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

29


1<br />

20 KM<br />

SALZBURG<br />

150 KM<br />

MÜNCHEN<br />

190 KM<br />

INNSBRUCK<br />

TENNENGAU<br />

Nur wenige Kilometer von der Stadt Salzburg entfernt<br />

und am Fuße des Dachsteins befindet sich die Genuss-<br />

& ErlebnisRegion Tennengau. Über 700 Kilometer Mountainbike-Strecken<br />

laden dazu ein, die Region zwischen<br />

Salzach- und Lammertal zu erkunden – und dabei<br />

Gewohntes hinter sich zu lassen.<br />

Eine andere Welt – gleich um die Ecke<br />

Wie weit muss man eigentlich fahren, um zu reisen?<br />

Manchmal reichen schon ein paar Stunden im Auto oder<br />

Zug, um in fremde Welten einzutauchen. Es gibt Orte, in<br />

denen sich irgendwie alles anders anfühlt: die Natur wilder,<br />

der Wald verwunschener, die Berge höher, die Luft reiner,<br />

der Geschmack intensiver. Der Tennengau ist so ein Ort,<br />

oder besser gesagt: eine ganze Region. Vierzehn Gemeinden,<br />

die trotz ihrer zentralen Lage das Gefühl einer Reise<br />

weit weg vom Alltag vermitteln.<br />

Das liegt zum einen an der Tradition, die man schmecken<br />

kann: Viel altes Brauchtum hat sich im Tennengau<br />

erhalten; es gibt zahlreiche Manufakturen, die vom Almkäse<br />

bis zum Edelbrand viele Produkte in alter Handwerkskunst<br />

herstellen und zum Verköstigen einladen.<br />

Zum anderen ist da die Landschaft: Lässt man die<br />

almenreiche Osthorngruppe im Norden hinter sich,<br />

türmt sich schon bald das beeindruckende, schroffe<br />

Karstmassiv des Tennengebirges vor einem auf. Das sich<br />

immer enger windende Lammertal führt direkt ins Herz<br />

ursprünglicher Natur – und zu über 20 Mountainbike-<br />

Strecken, die darauf warten, unter die Stollen genommen<br />

zu werden.<br />

Mit dem Bike auf die Alm<br />

Es gibt wohl Weniges, worüber sich Mountainbiker aller<br />

Couleur so einig sind wie darüber, dass zu einer anstrengenden<br />

Tour eines unbedingt dazu gehört: eine ordentliche<br />

Einkehr. Eine zünftige Jause, bestehend aus Speck, Wurst,<br />

Käse, einer Buttermilch oder einer Hollerschorle – Almen mit<br />

ihrem über Jahrhunderte überlieferten Handwerk, das bis<br />

30<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


heute gepflegt wird, gehören auf die Must-Do-<br />

Liste aller Tourenliebhaber. Viele der Almen im<br />

Tennengau schmiegen sich weit oben an<br />

die Flanken der teilweise über 2.000 Meter<br />

hohen Berge und waren so bisher vor allem<br />

ambitionierten Bikern vorbehalten. Dank<br />

E-Bikes lassen sich die Strecken nun auch<br />

gemütlicher zurücklegen. Wir nehmen uns<br />

an einem Sommertag die Karalm vor: Meter<br />

um Meter steigt der Waldweg an und lässt<br />

hinter jeder Kurve bereits das beeindruckende<br />

Panorama erahnen. Plötzlich öffnet sich eine<br />

Lichtung und gibt den Blick frei. Mit seiner<br />

ganzen Pracht breitet sich vor uns ein grauer,<br />

zerklüfteterer Bergkamm aus, der sich massig<br />

und unverhohlen bedeutsam vom satten Grün<br />

der saftigen Almwiesen abhebt. Beim wohlverdienten<br />

Mittagessen ist es fast, als ob man die<br />

Schönheit der Natur schmecken könnte.<br />

„Da schmeckt man die Natur“<br />

Dass dem tatsächlich so ist, bestätigt<br />

Georg Bergschober, Wirt und Hausherr des<br />

Dolomitenhofes in Annaberg. Nicht nur seine<br />

Gäste sind Mountainbiker; er selbst macht sich<br />

regelmäßig auf den Weg nach oben – am<br />

liebsten auf dem E-Bike. Schon als Kind half<br />

er seiner Tante bei der Arbeit, die als Sennerin<br />

auf der Loseggalm lebte. Seine Tante betreibt<br />

die Alm zwar nicht mehr, die traditionellen<br />

Süß- und Sauerkäsesorten kann man dort aber<br />

bis heute genießen.<br />

Jede Alm, jeder Hof hat seine eigenen<br />

Rezepturen, so bekommt jeder Käse<br />

eine andere Note – „da schmeckt man<br />

die Natur“, schwärmt Bergschober. Auch<br />

zur Loseggalm führt heute eine Mountainbike-Route.<br />

Und damit die auch wirklich jeder<br />

selbst zurücklegen kann, gibt es für die<br />

Gäste der Hotels in Annaberg-Lungötz<br />

eine gratis Fahrtechnik-Stunde auf dem<br />

E-Bike, Leihbike inklusive. Der Entdeckung<br />

des Tennengaus mit dem E-Bike steht dann<br />

nichts mehr im Wege. Über Almen, entlang der<br />

rauschenden Lammer, zu Ausflugszielen wie<br />

dem Lammertaler Urwald oder zur tief eingeschnittenen<br />

Lammerklamm – an solche Orte<br />

lässt sich wahrhaft reisen.<br />

Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. & 2. Auf dem Weg zu Karalm zeigt sich das<br />

Tennengebirge in seiner vollen Pracht 3. Prost! Eine<br />

Almjause verdient man sich auch auf E-Mountainbikes.<br />

4. Nur ein Steinwurf von Salzburg entfernt fühlt man<br />

sich – hoch über Annaberg – trotzdem ganz weit weg.<br />

HOTELTIPP<br />

SALZBURGER DOLOMITENHOF ***<br />

Familiär geführt in zauberhafter<br />

Natur am Fuße der Bischofsmütze.<br />

www.dolomitenhof.at<br />

Tel.: + 43 6463 / 8139<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Gästeservice Tennengau<br />

www.tennnengau.com<br />

Alpine Region<br />

Tennengebirge<br />

Badegewässer<br />

Wiestalstausee in Adnet, Naturbadanlage<br />

Annaberg-Lungötz,<br />

Freibad Schloss Wiespachin Hallein,<br />

Bürgerausee in Kuchl, Wasserpark<br />

in Russbach mit Kanustrecke &<br />

Naturteich, Harbergsee in Scheffau,<br />

Seepark mit Rutsche in St. Martin<br />

08<br />

TENNENGAU<br />

A<br />

Regionale Küche<br />

Tennengauer Alm-Käse<br />

Mitbringsel<br />

Salz von den Salzwelten in<br />

Hallein-Bad Dürrnberg<br />

must-see<br />

Sonnenuntergang am Mahdriedl<br />

3.000 m<br />

450 m<br />

<br />

E-Bike<br />

Kultur<br />

Kulinarik<br />

2 3<br />

4<br />

must-do<br />

Käsejause auf der Loseggalm<br />

mit Blick auf Gosaukamm und<br />

Bischofsmütze<br />

Einzigartig<br />

Annaberg: Heimatgemeinde<br />

von Skistar Marcel Hirscher<br />

Mai - Okt<br />

700 km<br />

20 Routen<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Freeride Alpin<br />

www.freeride-alpin.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°15 "Tennengebirge,<br />

Hochkönig"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

0 km<br />

0 Trails<br />

0<br />

<br />

9<br />

<br />

15<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

31


GASTEINERTAL<br />

215 KM<br />

MÜNCHEN<br />

180 KM<br />

INNSBRUCK<br />

90 KM<br />

SALZBURG<br />

Ich lasse mich im heißen Thermalwasser der Gasteiner<br />

Alpentherme treiben, der Wasserdampf steigt um uns herum<br />

in den trüben Himmel eines verregneten Sommertages<br />

empor. Im Gesicht prickelt die kalte Luft auf der Haut. Vom<br />

Kräuter- bis zum Bieraufguss haben wir unsere vom Biken<br />

ausgezehrten Körper verwöhnt, aus unterschiedlichen Heilquellen<br />

getrunken, in Wasserbetten gedöst. Hier im Außenbereich<br />

der Therme tauchen wir nun in das berühmte<br />

Gasteiner Thermalwasser ein. Wer vom gesunden Wasser<br />

nicht genug haben kann, dem seien die Kurwannenbäder<br />

mit dem radioaktiven Radon in den Kurzentren oder Hotels<br />

oder eine Einfahrt in den Gasteiner Heilstollen empfohlen.<br />

Bereits seit dem Mittelalter schätzen Menschen die wohltuende<br />

Wirkung des Wassers, erste Zeugnisse über seinen<br />

medizinischen Nutzen stammen aus dem Jahr 1350. Während<br />

früher das Wasser in großen Bottichen auf Pferdekutschen<br />

zu den Unterkünften gebracht wurde, haben wir es<br />

heute einfacher und können unseren Wellness-Tag in der<br />

großzügigen, modernen Anlage verbringen. Hier sind Spaßbad<br />

mit Rutschen (Freefall-Rutsche mit Zeitmessung inklusive!),<br />

Saunalandschaft und Thermalbad vereint. Doch das<br />

Highlight ist der Thermalwasserbadesee mit heißem Wasser<br />

im Freien. Hier lässt es sich tiefenentspannt auf das Gasteiner<br />

Bergpanorama blicken, das in Wolken gehüllt daran<br />

erinnert, dass auch alles ganz anders sein kann.<br />

Nieselregen und Kälte<br />

Zehn Stunden früher am Tag: Kalter Nieselregen schlägt uns<br />

ins Gesicht. Trotz schlechter Wetterprognosen brachen wir<br />

um fünf Uhr morgens auf, in der Hoffnung, auf dem Gipfel<br />

des Wetterkreuzes wenigstens ein paar Sonnenaufgangsstrahlen<br />

und damit gute Fotos einfangen zu können. Da<br />

stehen wir nun, durchgefroren im Regen auf dem Gipfel. Geknickt<br />

treten wir die Abfahrt an. Während ich noch über die<br />

unmenschliche Uhrzeit fluche, bei der wir eigentlich noch<br />

gemütlich im Bett hätten liegen können, taucht hinter der<br />

nächsten Kurve die Biberalm auf und lockt uns mit einem<br />

Dach zum Unterstellen an. Es ist kurz nach sechs und Biker<br />

sind wahrscheinlich das Letzte, womit die Almleute gerechnet<br />

hätten. Wir dagegen sind überrascht über den Betrieb,<br />

der hier bereits herrscht. Senner und Wirt sind hochmunter<br />

und zeigen uns die Käsekammer, in der die kostbaren<br />

Laibe, Früchte schweißtreibender Plackerei, vor sich hin<br />

reifen. Gegen ihre harte Arbeit sieht unser frühmorgendliches<br />

Fotoshooting auf einmal ganz schön weich aus. Auch<br />

wenn der technische Fortschritt manche Arbeitsschritte<br />

auf der Alm vereinfacht hat – vieles wird hier noch wie vor<br />

Jahrhunderten verrichtet. Besonders auf den sogenannten<br />

Käse- oder Senneralmen, auf denen die Milch der dort gehaltenen<br />

Kühe direkt weiterverarbeitet wird, ist der Arbeitsaufwand<br />

für ihre Betreiber enorm. Zweimal am Tag melken,<br />

die Butter- und Käseproduktion in Handarbeit, die Pflege<br />

des Viehs und alle weiteren Arbeiten um das Haus füllen<br />

den Tag restlos aus. Auf einmal ist die Kälte gar nicht mehr<br />

so unerträglich und die Müdigkeit halb so wild – angespornt<br />

von so viel Tatkraft wird die Abfahrt doch noch zu einem<br />

Highlight.<br />

In Bike-Gastein<br />

Die Biberalm ist, allerdings zu humaneren Uhrzeiten,<br />

auch das Ziel einer Tour, die Andrea Eckschlager ihren<br />

Gästen bietet. Die sportliche junge Frau empfängt uns im<br />

Bike-Gastein, dem Fahrradladen, den ihr Vater bereits seit<br />

1975 betreibt. Neben Verkauf und Reparatur bieten die<br />

beiden auch eine große Flotte an Leihbikes an. Andrea war<br />

schon auf der halben Welt biken und neben einer Karriere<br />

als Snowboarderin hat sie auch Guiding-Erfahrungen auf<br />

La Palma gesammelt – dennoch hat es sie nun zurück ins<br />

Gasteiner Tal und den Laden ihres Vaters verschlagen, um<br />

die gesammelten Erfahrungen in der Heimat umzusetzen.<br />

Hier bietet sie ein umfangreiches Touren- und Fahrtechnikprogramm<br />

an. Für Einsteiger gibt es Trekkingtouren,<br />

für die Geübten eine Bike- and Hike-Kombination, bei der<br />

beim Erklimmen des höchsten Grasbergs Europas, dem<br />

Gamskarkogel, 2.000 Höhenmeter überwunden werden.<br />

Unterwegs kann auf einer Hütte übernachtet werden, „bei<br />

traumhaften Sonnenauf- und -untergängen“, schwärmt<br />

Andrea.<br />

Text Norman Bielig Bild David Schultheiß<br />

Bild: 1. Das Gasteinertal ist nicht erst seit kurzem Ziel von Bikern. 2. Zwei<br />

Generationen unter einem Dach: Andrea managt das Tourenangebot und<br />

den Bike Shop, der Vater betreibt diesen seit 1975. 3. Die Biberalm in den<br />

frühen Morgenstunden. 4. Auch die Pferde auf der Biberalm trotzen den<br />

Wetterbedingungen.<br />

32<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


09<br />

GASTEINERTAL<br />

A<br />

INFORMATIONEN<br />

1 2<br />

Destination<br />

Gasteinertal Tourismus GmbH<br />

Bad Gastein, Bad Hofgastein,<br />

Dorfgastein<br />

www.gastein.com<br />

Alpine Region<br />

Hohe Tauern<br />

(Ankogel- und Goldberggruppe)<br />

Badegewässer<br />

Alpentherme, Felsentherme,<br />

Reedsee, Gasteiner Badesee<br />

Regionale Küche<br />

Pongauer Blattlkrapfen mit<br />

Sauerkraut<br />

Mitbringsel<br />

Zirbenschnaps<br />

must-see<br />

Stubnerkogel: Hängebrücke und<br />

Aussichtsplattformen, Nationalpark<br />

Hohe Tauern, Gasteiner Heilstollen<br />

must-do<br />

Bike & Hike zum Gamskarkogel,<br />

Bertahof Trail<br />

2.686 m<br />

812 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

XC Race<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

4<br />

3<br />

Einzigartig<br />

Bereits um 1700 v. Chr. siedelten<br />

Menschen im Salzburger Land<br />

in die Höhen über und betrieben<br />

Almwirtschaft.<br />

Die Gasteiner Quelle ist bereits<br />

im 12. Jh. in einem Minnelied<br />

dokumentiert.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Bike-Gastein<br />

www.bike-gastein.at<br />

Apr - Okt<br />

125 km<br />

18 Routen<br />

1,4 km<br />

1 Trail<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°40, "Bad Gastein / Bad<br />

Hofgastein / Dorfgastein"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

1<br />

<br />

2<br />

<br />

12<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

33


HANDEL IM WANDEL<br />

„Als einheimisches Traditionsunternehmen sehen wir eine mittel- und<br />

langfristige Verantwortung unseren Mitarbeitern wie unseren Kunden<br />

gegenüber. Nur wenn unsere Kunden sich bei uns wohl und<br />

exzellent beraten fühlen, die Atmosphäre in unseren Häusern Lust<br />

auf Sport macht, werden wir unverändert erfolgreich bleiben“, ist<br />

Gigasport Einkaufsleiter Tobias Bachlechner überzeugt. Unser <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong><br />

Magazin-Vertriebspartner mit bedingungslosem Premiumanspruch<br />

in Angebot und Service, ebenso wie mit Innovationsgeist zum Topplayer<br />

im österreichischen Sporthandel auszubauen, das sei, betont Marketing-Leiter<br />

Florian Obergruber, "eine ganz gewaltige Team-Leistung aller<br />

Mitarbeitenden von Gigasport." 'We are family' ist bei Gigasport kein<br />

leeres Versprechen – auch weil sich das Sporthaus als einziges der "Big<br />

Five" nach wie vor in österreichischem Familienbesitz befi ndet.<br />

Am Anfang stand die Tradition<br />

Dem Sport eine ganze Etage eines großen Handelsunternehmens zu<br />

widmen, diese Idee war 1973 neu. Das Kaufhaus Kastner & Öhler war<br />

(und ist bis heute) eine historische Institution im Herzen von Graz.<br />

Sportgeräte wurden bis 1973 lediglich im damals beliebten Katalogversand<br />

mitvertrieben. Die Möglichkeit, sie vor dem Kauf auch in die Hand<br />

nehmen zu können, sich von Experten beraten zu lassen, war damals<br />

schon einer der Hauptgedanken hinter dem „Sporthaus“. Ein Gedanke,<br />

der sich als „am Puls der Zeit“ erwies – Erfolg stellte sich rasch ein.<br />

1994 ging aus dem „Kastner & Öhler Sporthaus“ die Marke Gigasport<br />

hervor. 2001 erfolgte ein Meilenstein – der Ausbau zum größten Sporthandelshaus<br />

in Österreich, samt Erlebnisareal mit Felsen, einem Wasserfall,<br />

Laufbahnen oder einer Almhütte zum Rasten. Seit 2014 betreibt<br />

Gigasport neben seinen mittlerweile 16 Filialen auch einen Online-Shop<br />

und bietet mit „Click & Collect“ die Lieferung nicht nur nach Hause,<br />

sondern auch in die Filialen an. Somit kann der gewohnte Service nach<br />

wie vor in Anspruch genommen werden.<br />

Maßgeschneiderte Produkte<br />

Customizing? Davon spricht man, wenn Sportgeräte individuell auf einen<br />

Sportler abgestimmt werden. Eine hochwertige technische Ausstattung<br />

und gut geschulte Mitarbeiter sind dafür Grundvoraussetzungen.<br />

Neben Bikefi tting ist auch Bootfi tting ein Paradebeispiel dafür – das<br />

Anpassen von Skischuhen an die individuelle Fußform. Gemeinsam<br />

mit den darauf spezialisierten Topmarken bietet Gigasport seit Winter<br />

2014/15 erstmals eigene Bootfi tting-Areas in seinen Filialen an.<br />

Oder: Ski lassen sich durch die Wahl einer bestimmten Skibindung<br />

auf spezifische Einsatzzwecke und Sportlertypen maßschneidern.<br />

Die idealen Laufschuhe werden per Foot Scan bzw. Laufbandanalyse<br />

ermittelt – zahlreiche weitere Beispiele könnten angeführt werden. „Wer<br />

sich bei Gigasport für den Sport rüstet, wird vor und nach dem Kauf mit<br />

Serviceangeboten wie Gratis-Erstservice bei Rädern, verschiedensten<br />

Montage- und Lieferservices, einen Änderungsservice u.v.m. begleitet.<br />

Damit die Freude am Gerät wirklich ein Produktleben lang anhält“, verspricht<br />

Manfred Haas, Filialleiter von Gigasport Graz.<br />

www.gigasport.at<br />

Bild Giga Sport<br />

» UNSERE MITARBEITER SIND DURCH DIE BANK SELBST<br />

BEGEISTERTE SPORTLER*INNEN, DIE IHR HOBBY ZUM BERUF<br />

GEMACHT HABEN. WIR SCHULEN SIE INTENSIV UND STELLEN<br />

STÄNDIG MATERIALNEUHEITEN ZUM TESTEN BEREIT. «<br />

Manfred Haas, Filialleiter des Gigasport-Flagshipstores in Graz<br />

» WAS IMMER DER MARKT AN INNOVATIONEN UND<br />

NEUHEITEN BIETET – UNSERE KUNDEN SIND AM PULS<br />

DER ZEIT. GLEICHZEITIG DÜRFEN DIE BASICS UND<br />

DAUERBRENNER IM SORTIMENT NICHT ZU KURZ KOMMEN. «<br />

Tobias Bachlechner, Gigasport-Einkaufsleiter<br />

34<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


UPHILL FLOW<br />

4 Tipps für maximalen Fahrspaß<br />

Sicher kennen ihn viele von euch: den ganz besonderen Augenblick<br />

beim Mountainbiken – den Moment, in dem man eins mit der Natur<br />

ist und einfach nur den Trail genießt. Wie ihr mit dem E-Mountainbike<br />

auch im Uphill in den Flow kommt, zeigen euch die E-Bike-Experten<br />

von Bosch in vier Videos. Den Flow gibt’s nur bergab? Wenn ihr auch<br />

auf dem Weg nach oben ein einzigartiges Fahrgefühl erleben wollt,<br />

bringt euch das E-Mountainbike auf Touren. Durch das Zusammenspiel<br />

von Muskelkraft und elektrischer Power könnt ihr euer Leistungslimit<br />

nach oben verschieben – und sportliches Biken ganz neu kennenlernen.<br />

Hier unsere Tipps für euch, wie ihr mit dem E-Bike technisch anspruchsvolle<br />

Passagen sicher und mit Spaß meistert:<br />

1. Dosierte Kraft einsetzen<br />

Der Turbo-Modus in Kombination mit einem kleinen Gang ist nicht immer<br />

die beste Wahl, wenn es steil bergauf geht. Denn auf losem Untergrund<br />

mit Schotter dreht das Hinterrad schnell durch. Deshalb Vorsicht<br />

– und lieber ein oder zwei Unterstützungsstufen runterschalten. Geht<br />

es lange steil bergauf und seid ihr auf einem griffi gen Belag wie festem<br />

Lehmboden unterwegs, ab in den Turbo.<br />

2. Eure beste Seite nutzen<br />

Um scheinbar schwerelos über Steinstufen bergauf zu fahren, ist ein<br />

ordentliches Pedal-Management unverzichtbar. Technisch anspruchsvolle<br />

Passagen lassen sich am besten bewältigen, wenn der „richtige<br />

Fuß“ vorne steht. Wie ihr den herausfi ndet? Stellt euch parallel in<br />

der Ebene auf die Pedale. Euer „besserer Fuß“ steht dann vorne, der<br />

„schlechtere“ hinten. Auch der Gang muss stimmen: Zum Üben empfi<br />

ehlt sich eine Übersetzung, bei der ihr mit einer halben Pedalumdrehung<br />

circa eine Radlänge zurücklegt.<br />

3. Geschwindigkeit in der Kurve kontrollieren<br />

Langsam rein – und in der Kurvenmitte wieder beschleunigen. Was<br />

beim Autofahren gilt, funktioniert auch mit dem E-MTB, um in den Flow<br />

zu kommen. Zuerst den Fuß, der sich in der Kurve außen befi ndet, voll<br />

belasten. Am Kurvenausgang müsst ihr euer E-Bike wieder aufrichten<br />

und mit Motor-Speed aus der Kurve fahren. Das gelingt am besten im<br />

Turbo-Modus in einem möglichst hohen Gang.<br />

4. Anfahren am Berg<br />

Schaltet am Berg ein, zwei Gänge höher als mit einem Bike ohne<br />

Elektroantrieb. Am besten eine Unterstützungsstufe im unteren oder<br />

mittleren Bereich wählen. Haltet euer E-Mountainbike dabei etwas<br />

schräg. Der obere Fuß sollte am Boden sein und das bergab geneigte<br />

Pedal in die Zwei Uhr-Position gebracht werden – und los geht’s in den<br />

Uphill Flow!<br />

Hier das Video zur grauen Theorie: www.bosch-ebike.de/bikingguide<br />

Text Bosch Bild Bosch / Stefan Schopf<br />

RATGEBER / UPHILL FLOW<br />

35


415 KM<br />

SALZBURG<br />

205 KM<br />

MÜNCHEN<br />

120 KM<br />

INNSBRUCK<br />

GROSSARLTAL<br />

„Willkommen im Bergsteigerdorf Hüttschlag“ begrüßt uns<br />

ein Schild wenige Kilometer hinter Grossarl. Bergsteigerdorf<br />

– ich muss an alte Schwarzweißbilder von den Alpinisten<br />

der ersten Stunde denken, von Männern in schweren Bergschuhen<br />

und dicken Mänteln, ausgerüstet mit Eispickeln<br />

und Seilen aus Hanf.<br />

Prädikat „Bergsteigerdorf“<br />

Bei der Ankunft im Dorfkern werden die Bilder charmante<br />

Realität. Der Alpenverein hat 26 Gemeinden und Talschaften<br />

das Prädikat „Bergsteigerdorf“ verliehen und dabei strenge<br />

Kriterien walten lassen. Die Förderung eines nachhaltigen<br />

Tourismus' im Einklang mit der Natur, gelebte Traditionen,<br />

ein bedeutendes Höhenprofil und eine starke Alpinkompetenz<br />

gehören zu den Voraussetzungen. Der Gedanke, diese<br />

Eigenschaften besonders hervorzuheben und zu schützen,<br />

leuchtet uns sofort ein. In einem Bergsteigerdorf wird man<br />

keine Bettenburgen, keinen Massentourismus, nicht einmal<br />

Liftanlagen finden. Ein perfekter Wegweiser für alle, die, mit<br />

Bike, Klettergurt oder Wanderschuhen ausgerüstet, die Abgeschiedenheit<br />

in den Bergen suchen.<br />

Perfekte Bergidylle im Tal der Almen<br />

Auch wenn das Angebot an geführten Bergtouren groß ist,<br />

es mehrere Kletterrouten und -steige gibt – unsere Wahl<br />

fällt natürlich auf das Bike. Immerhin, wer die Abwechslung<br />

bewusst sucht oder mit Kletterfreunden reist, hätte im<br />

Grossarltal den perfekten Kompromiss gefunden – für uns<br />

Gleichgesinnte jedoch erübrigen sich solche Diskussionen,<br />

wir planen gleich zwei Bike-Genusstouren zu den umliegenden<br />

Almen. Wir befinden uns in einem der Tauerntäler,<br />

jene parallel verlaufenden Einschnitte in die Hohen Tauern,<br />

durch die das Gletscher- und Regenwasser des Hochgebirges<br />

in die Saalach abfließt. Je tiefer es ins Tal geht, umso<br />

näher rückt die Grenze des Nationalparks Hohe Tauern und<br />

mit ihm der Talschluss. Die Ausläufer des 2.884 Meter hohen<br />

Keeskogels, höchster Punkt der Gemeinde Hüttschlag,<br />

versperren schließlich jede Weiterfahrt. Ab hier geht es nur<br />

noch für Alpinisten weiter. Uns verschlägt es an die Flanken<br />

des Tals, durch dichten Fichtenwald geht es gemütlich bis<br />

zur Hirschgrubenalm. Die Forststraße lässt uns genügend<br />

Puste, um die Natur um uns herum ausgiebig wahrzunehmen.<br />

Basti ist studierter Forstwirt und kann uns stundenlang<br />

mit seinem Wissen über die Flora der Berge unterhalten. Wir<br />

fallen in einen gemächlichen Trott, in dem wir ganz mit der<br />

Regelmäßigkeit unserer Kurbelumdrehungen verschmelzen.<br />

Fehlt nur noch, dass wir ein Lied anstimmen und uns Fasanenfedern<br />

an die Helme stecken, schießt es mir durch den<br />

Kopf – die Idylle ist einfach zu perfekt. Unter neugierigen Blicken<br />

von den Wandersleuten schieben wir schließlich unsere<br />

Bikes durch das Tor der Alm, es wird gegrüßt, getratscht<br />

und über das Wetter gefachsimpelt. Hier oben versteht<br />

man sich, Unterschiede verschwinden zwischen jenen, die<br />

die Leidenschaft für die Berge teilen. Erst bei Antreten der<br />

Rückreise wird wieder deutlich, was unsere Welten dann<br />

doch trennt: Die bergauf erkämpften 500 Höhenmeter verwandeln<br />

sich nun für uns in reinen Abfahrtsgenuss. Forststraßen<br />

und schmale Wege werden zu unserem Spielplatz.<br />

Wandern macht sicher glücklich, aber ob Wanderer auch bis<br />

über beide Ohren grinsend im Tal ankommen?<br />

Text Hannah Röther Bild David Schultheiß<br />

Bild: 1. Keine Bettenburgen. Kein Massentourismus. Tourismus<br />

im Einklang mit der Natur. Wir genießen die Abgeschiedenheit auf<br />

unseren Bikes im tief in die Tauern eingeschnittenen Großarltal.<br />

2. + 4. Bergromantik pur. Die Hirschgruben-Alm 3. Abfahrtsgenuss.<br />

Fortsstraßen und schmale Wege werden zu unserem Spielplatz.<br />

36<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


10<br />

GROSSARLTAL<br />

INFORMATIONEN<br />

A<br />

Destination<br />

Tourismusverband Großarltal<br />

www.grossarltal.info<br />

Alpine Region<br />

Hohe Tauern<br />

Regionale Küche<br />

„Sauakas“<br />

1<br />

Mitbringsel<br />

Grossarltaler Bergbauernkäse<br />

Veranstaltungen<br />

Mooslehenalm-Challenge<br />

18.08.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Bergsteigerdorf Hüttschlag<br />

must-do<br />

Singletrail Großarltal – 3,3 Kilometer<br />

langer Flow Trail mit einer<br />

Höhendifferenz von 432 Meter<br />

2.884 m<br />

924 m<br />

3<br />

2<br />

4<br />

Einzigartig<br />

Krampus – Früher vertrieben die<br />

grimmigen Gesellen als Begleitung<br />

des Nikolaus böse Geister,<br />

heute erschrecken sie die Leute<br />

und züchtigen ungezogene Kinder.<br />

Alois und Hermann Prommegger aus<br />

Hüttschlag stellen die lebensecht<br />

wirkenden Masken gemeinsam<br />

her. Die furchterregenden Fratzen<br />

erhalten zunächst eine Grundierung,<br />

bis zu 40 Farbschichten und<br />

abschließend eine Schutzschicht.<br />

Pro Jahr fertigen die Gebrüder rund<br />

130 Krampus-Masken an. Zeitaufwand:<br />

60 bis 120 Arbeitsstunden.<br />

Kosten dafür: bis zu 1.400 Euro je<br />

Ausstattung.<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°80 "St. Johann im<br />

Pongau/Salzburger Land"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Mai - Okt<br />

140 km<br />

20 Routen<br />

19 km<br />

4 Trails<br />

2<br />

<br />

1<br />

<br />

21<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

37


HOCHKÖNIG<br />

180 KM<br />

MÜNCHEN<br />

75 KM<br />

SALZBURG<br />

1 2<br />

Der Morgen empfängt uns mit frischer, klarer Landluft. Ich atme tief ein<br />

und spüre ein leichtes Kribbeln im Bauch, als wir hinter uns das imposante,<br />

gezackte Massiv des Steinernen Meers aufragen sehen: Bergvorfreude!<br />

Maria Alm umgarnt uns mit seinen urigen Holzhäusern, mit den<br />

verspielten Fassaden voller Schnitzereien und seinen verwinkelten Straßen.<br />

Im Schatten des spitzen Glockenturmes machen wir uns mit den<br />

hoteleigenen E-Bikes vertraut. Bei der ersten Runde auf dem Parkplatz<br />

erlebe ich das große Überraschungsmoment, das jeden E-Bike-Neuling<br />

bei den ersten Kurbelumdrehungen überkommt und unweigerlich zum<br />

Lachen bringt: Sie fahren sich wie von selbst!<br />

Mit einem entspannten Feeling cruisen wir durch die Dorfgassen zur<br />

Forststraße Richtung Wastlhöhe auf 1.737 Meter. Der Anstieg und<br />

unser Umdenken beginnen. Denn der nun folgende Uphill wäre für<br />

uns zwar nicht zwangsläufig zu einer Tortur geworden, doch fühlt es<br />

sich schon gut an, dass man sich die Kraftreserven für die Abfahrt aufsparen<br />

kann. Kurve reiht sich an Kurve, und ohne E-Bikes wären uns<br />

von dieser Strecke wahrscheinlich vor allem die beachtliche Steigung<br />

in Erinnerung geblieben – weniger das Bilderbuchpanorama, dem wir<br />

staunend unsere volle Aufmerksamkeit widmen. Die letzten Höhenmeter<br />

zum Gipfel führen über einen Singletrail zu einer steilen Weide, und<br />

wecken doch noch unseren Kampfgeist. Wo ohne Unterstützung des<br />

Motors der Vortrieb gefehlt hätte, genügt jetzt eine weitere Kurbelumdrehung,<br />

um die Kiste am Rollen zu halten.<br />

Akkus aufladen<br />

Auf dem Rückweg heißt es: Akkus aufladen, unsere und die der Bikes.<br />

Passend zum Tag der neuen Erfahrungen ist auch die Alm eine Besonderheit:<br />

Die Zachhofalm bietet verschiedene vegane und vegetarische<br />

Gerichte, eine kleine Sensation! Alles ist bio, vieles kommt aus dem<br />

eigenen Kräutergarten der in „Traditioneller Europäischer Heilkunde“<br />

ausgebildeten Almwirtinnen Heidi und Isabella. Neeltje, die bildschöne<br />

holländische Bedienung, serviert uns veganen Gulasch, dazu Heulimonade<br />

und frische Joghurt-Minz-Smoothies. Es schmeckt umwerfend<br />

gut, die neuen Geschmäcker fordern die Sinne und machen richtig<br />

glücklich – die Abkühlung der Füße im eiskalten Teich mit anschließendem<br />

Sonnenbad im liebevoll gestalteten Garten tun ihr Übriges.<br />

Lieblingstrails rund um Maria Alm<br />

Max, bekannt als Bike-Max, hat sich den Nachmittag freigenommen,<br />

um uns seine Lieblingstrails rund um Maria Alm zu zeigen. Neben ausgedehnten<br />

E-Bike-Touren hat die Region Hochkönig auch kilometerlange<br />

Singletrails zu bieten, so sein Versprechen. Für den zugezogenen<br />

Bayern ist Maria Alm die neue Wahlheimat. Seine Begeisterung ist<br />

38<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


HOTELTIPP<br />

HOTEL-GASTHOF NIEDERREITER<br />

Lift und Bike-Trails vor der Tür. Eigene<br />

Konditorei für verwöhnte Biker.<br />

www.niederreiter.com<br />

Tel.: +43 6584 / 7754<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Hochkönig Tourismus GmbH<br />

Maria Alm<br />

www.hochkoenig.at<br />

11<br />

HOCHKÖNIG<br />

A<br />

Alpine Region<br />

Steinernes Meer und Hochkönig<br />

Badegewässer<br />

Schwimmbad in Maria Alm und<br />

Mühlbach<br />

Regionale Küche<br />

Kasnocken, Kaiserschmarrn<br />

Mitbringsel<br />

Highking Gin, Spezialitäten vom<br />

Almer Bauernkorb<br />

ansteckend und seinen Ortskenntnissen überraschen wahrscheinlich<br />

sogar die Alteingesessenen. Und so werden wir über versteckte Trailperlen<br />

geführt, die wir mit Vollgas genießen.<br />

Raum für neue Sichtweisen<br />

Auf den Tag zurückblickend wird mir die heutige Horizonterweiterung<br />

erst richtig bewusst: das E-Biken endlich selbst erfahren und schätzen<br />

gelernt und eine fast vegane Brettljause genossen – ganz schön<br />

hip für österreichische Bergregionen! Ob es an zugezogenen Menschen<br />

wie Max oder Neeltje liegt, die mit ihrer Leidenschaft für die<br />

Hochkönigregion anstecken und dabei frischen Wind in die Gegend<br />

bringen? Oder an den weitläufigen Grasbergen, die sich vor dem Massiv<br />

des Steinernen Meers und des Hochkönigs erstrecken, ohne jemals<br />

durch tiefe Talkessel eingeengt zu werden? Irgendetwas hat die Gegend,<br />

das bei ihren Besuchern Raum für neue Sichtweisen zu schaffen<br />

scheint.<br />

Text Norman Bielig Bild David Schultheiß<br />

Bild: 1. Neben ausgedehnten E-Bike-Touren hat die Region Hochkönig auch kilometerlange<br />

Singletrails zu bieten 2. Was dem Biker seine Hütteneinkehr, das dem E-Biker<br />

seine Ladestation. 3. Der E-Bike-Selbstversuch lässt alte Vorurteile schwinden.<br />

3<br />

Veranstaltungen<br />

Hundstoa Biag di – legendäres<br />

Uphill-Rennen auf den Hundstein<br />

(letztes Wochenende im September)<br />

must-see<br />

das herrliche Bergpanorama des<br />

Hochkönigs<br />

must-do<br />

zahlreichen Hütten & deren Kulinarik<br />

Einzigartig<br />

Die Region Hochkönig gilt nicht umsonst<br />

als kleines E-Bike-Mekka.<br />

Es gibt nicht nur ein riesiges<br />

E-Tourenangebot, sondern auch ein<br />

Tankstellennetz für E-Bikes, das für<br />

alle gängigen Systeme kompatibel<br />

ist. Der ideale Ort also, um alte<br />

Vorurteile gegenüber E-Bikes auf die<br />

Probe zu stellen.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Bike Max, Maria Alm<br />

www.bike-max.at,<br />

Christoph Portenkirchner, Dienten<br />

www.porti-sport.com/porti-sport/<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°15 "Tennengebirge,<br />

Hochkönig"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

1.900 m<br />

802 m<br />

<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Mai - Okt<br />

250 km<br />

35 Routen<br />

8 km<br />

2 Trails<br />

4<br />

<br />

18<br />

<br />

40<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

39


ZELL AM SEE - KAPRUN<br />

145 KM<br />

INNSBRUCK<br />

220 KM<br />

MÜNCHEN<br />

80 KM<br />

SALZBURG<br />

1<br />

40<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


12<br />

2<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Zell am See-Kaprun Tourismus<br />

www.zellamsee-kaprun.com<br />

ZELL AM SEE<br />

KAPRUN<br />

A<br />

Das Kitzsteinhorn mit seinem Gletscher ist ein<br />

weltberühmter Wintersport-Berg. Dass sich dort<br />

auch erstklassige Trails verbergen, ist noch fast<br />

ein Geheimtipp.<br />

„Nur noch einen Moment“, rufe ich meinem<br />

Freund zu, der jetzt endlich los will. Wir sind auf<br />

der Aussichtsplattform am Gipfel des Kitzsteinhorns<br />

in 3.029 Metern Höhe und ich kann mich<br />

einfach nicht losreißen. Wie angewurzelt stehe<br />

ich am Gelände und staune. Einfach nur sehen<br />

– das kann ich hier oben stundenlang. Der Blick<br />

schweift tief in die Hohen Tauern hinein, wo<br />

dank des Nationalparks keine Spuren menschlicher<br />

Besiedlung die Unberührtheit der Bergwelt<br />

stören. So müssen sich Bergsteiger auf dem<br />

Dach der Welt fühlen. Na gut, die Hohen Tauern<br />

sind nicht der Himalaya, und dennoch – diese<br />

Höhe ist selbst für die Alpen besonders. Man<br />

steht nicht alle Tage so weit oben, dass selbst<br />

im Sommer der Schnee in der Sonne glitzert<br />

und sich die Luft bereits ungewohnt dünn in der<br />

Lunge anfühlt. Um sich einfach mal wieder der<br />

Schönheit der Welt bewusst zu werden, reicht<br />

es, auf einen hohen Berg zu steigen.<br />

Damit kann ich meinem Freund aber gerade<br />

nicht kommen. Schließlich sind wir nicht<br />

wegen der Romantik hier, sondern um zu biken.<br />

Unsere E-MTBs warten unten beim Alpincenter,<br />

wo wir die Gipfelbahn genommen haben.<br />

Während wir uns mit Aussicht und Schokoriegeln<br />

füttern, dürfen sie an der Ladestation ihre<br />

Akkus füllen. Denn die sind nach unserem Uphill<br />

restlos leer: 1.259 Höhenmeter haben wir<br />

von unserem Hotel, dem Kaprunerhof, bis zum<br />

Alpincenter zurückgelegt. Wir hätten auch die<br />

Gondel nehmen können, aber für epische Anstiege<br />

durch die faszinierende Landschaft wurden<br />

E-MTBs schließlich erfunden. Und dank<br />

der Ladestation können wir sicher gehen, auch<br />

noch die Gegenanstiege bei der Abfahrt meistern<br />

zu können.<br />

Ein filmreifes Trail-Trio<br />

Beim Alpincenter startet der hochalpine<br />

Geißstein-Trail. Er ist überwiegend naturbelassen<br />

und schlängelt sich verspielt durch die<br />

vom Gletscher geschliffenen Steinformationen.<br />

Flowige Kurven vor dem imposanten Geißstein<br />

– es wirkt fast ein bisschen wie in einem dieser<br />

Mountainbike-Filme, die doch immer am anderen<br />

Ende der Welt gedreht werden. Angespornt<br />

durch die filmreife Kulisse wachsen wir über<br />

uns hinaus, jagen uns gegenseitig hinunter und<br />

feuern uns immer wieder an.<br />

Bei der Mittelstation warten nun zwei<br />

Möglichkeiten: entweder der technisch anspruchsvolle<br />

Wüstlau-Trail oder der einfachere<br />

Bachler-Trail, der über den Maiskogel zurück<br />

nach Kaprun führt. Wir entschieden uns für die<br />

zweite Variante – der nun zunächst anstehende<br />

Uphill ist für uns schließlich ein Kinderspiel.<br />

Mountainbike-Geschichte(n)<br />

Die nächsten Tage lassen wir noch gemütlicher<br />

angehen. Denn auch wenn ich am liebsten<br />

wieder hoch hinaus zum Kitzsteinhorn fahren<br />

würde – es gibt ja noch viel mehr zu sehen.<br />

Da wären zum Beispiel die K1 Weltcup-Runde,<br />

die teilweise über die Strecke des legendären<br />

CrossCountry-Worldcups verläuft und der lange<br />

Anstieg zum 360°-Panoramagipfel Hundstein,<br />

wo man mit unverdecktem Blick auf die weißen<br />

Gipfel der Hohen Tauern und die schroffen Flanken<br />

des Hochkönigs schauen kann. Oder der<br />

Zeller See, den man auf einer gemütlichen Tour<br />

umrunden kann, um anschließend noch reinzuspringen.<br />

Oder die Sigmund Thun-Klamm, die<br />

man an einem Bike-Pausentag durchwandern<br />

kann. Damit am nächsten Tag wieder genug<br />

Power in Akku und Beinen ist, um wieder nach<br />

oben zu fahren – so hoch wie es eben geht.<br />

Dazu hat man schließlich E-Mountainbikes.<br />

Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Erst epische Anstiege durch die imposante Bergwelt<br />

des Kitzsteinhorns rauf, dann auf epischen Trails<br />

wieder hinunter. 2. Über den Maiskogel zurück nach<br />

Kaprun. So fühlt sich Biken an.<br />

Alpine Region<br />

Pinzgauer Grasberge, Kitzsteinhorn/<br />

Hohe Tauern<br />

Badegewässer<br />

Zeller See<br />

Regionale Küche<br />

Pinzgauer Kasnocken<br />

Mitbringsel<br />

Regionale Marmelade vom<br />

heimischen Bauernhof<br />

Veranstaltungen<br />

Hundstoa Biag Di – legendäres<br />

Uphill-Rennen auf den Hundstein<br />

(letztes Wochenende im September)<br />

must-see<br />

Gipfelwelt 3000 am Kitzsteinhorn,<br />

die Schmittenhöhe, die Mooserboden-Stauseen,<br />

die Sigmund Thun<br />

Klamm<br />

must-do<br />

Schwimmen im Zeller See, Biketour<br />

zum Kitzsteinhorn, Kasnocken essen<br />

auf der Enzianhütte, Fahrt mit dem<br />

Alpine Coaster am Maiskogel<br />

Einzigartig<br />

Der Zeller See hat Trinkwasserqualität<br />

und ist ideal zum Baden und<br />

Sportschwimmen geeignet!<br />

Die erste Gondelfahrt auf die<br />

Schmittenhöhe war 1927.<br />

Am Kitzsteinhorn fährt man seit<br />

Dezember 1965 Ski.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

mehrere Anbieter<br />

www.zellamsee-kaprun.com/de/<br />

aktivitaeten/sommer/rad-bike<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°30 "Zell am See -<br />

Kaprun"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

3.029 m<br />

757 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Hohe Gipfel<br />

XC Race<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Mai - Okt<br />

64 km<br />

30 Routen<br />

16 km<br />

3 Trails<br />

5<br />

<br />

22<br />

<br />

22<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

41


DER PERFEKTE E-BIKE-ANTRIEB<br />

Was ist der perfekte E-Bike-Antrieb? Wer auf<br />

diese Frage eine Antwort fi nden will muss viel<br />

ausprobieren, Erfahrungen sammeln und seine<br />

Einstellung bzw. seine Vorlieben klar defi -<br />

nieren. Diese sind nämlich grundverschieden.<br />

Während der eine auf das Maximum an Leistung<br />

aus ist, steht für den anderen die Reichweite<br />

und für den nächsten ein natürliches<br />

Fahrgefühl ganz oben.<br />

Auch Hersteller müssen dies für sich<br />

beantworten. Im Idealfall decken sie mit dem<br />

Ergebnis ihrer Arbeit ein großes Spektrum solcher<br />

Vorlieben der Kunden ab. Für Brose ist<br />

das Maß der Dinge die perfekte Integration in<br />

Maschine und Mensch. Soll heißen, dass sich<br />

der Antrieb perfekt und unscheinbar in Fahrräder<br />

integrieren lässt und das Fahrgefühl sehr<br />

homogen und natürlich ist.<br />

Die Produktfamilie "Brose Drive" beinhaltet<br />

mittlerweile fünf verschiedene Antriebe. Jeder<br />

davon ist optimiert für andere Vorlieben,<br />

jeder davon hat sich aber maximale Integrationsmöglichkeiten<br />

auf die Fahne geschrieben.<br />

Das natürliche Fahrgefühl ist ein bekanntes<br />

und geschätztes Merkmal der Brose Antriebe.<br />

Was ist das Rezept dafür?<br />

Mit einer hochsensiblen Sensorik stellen sich<br />

die Antriebe auf den individuellen Fahrstil<br />

ein und liefern genau das richtige Maß an<br />

Zusatzkraft. Einfach gesagt: Wer mehr tritt,<br />

bekommt mehr Unterstützung vom System.<br />

Für diese drehmomentgesteuerte Technik ist<br />

Brose bekannt. Neu ist der Fahrmodus „Flex<br />

Power Mode“ des Drive S Mag . Damit können<br />

Fahrer nun zu einer Kombination aus drehmoment-<br />

und drehzahlgesteuerter Unterstützung<br />

wechseln und so bei hohen Kadenzen bis zu<br />

30 Prozent mehr Leistung abrufen. Ein weiterer<br />

Pluspunkt ist ein schnelleres Ansprechverhalten<br />

durch die pedalabhängige Unterstützung.<br />

Diese unmittelbare Leistungsabgabe garantiert<br />

ein agileres Anfahren am Berg und ein noch<br />

spritzigeres E-Mountainbike Fahrerlebnis.<br />

DR. JOACHIM VOLLAND,<br />

LEITER BROSE<br />

ANTRIEBSTECHNIK<br />

Was passiert, wenn der Akku auf der Tour leer<br />

gefahren wird oder man einfach mal ohne<br />

Unterstützung fahren möchte?<br />

In diesem Fall kommt die Brose Freilauftechnologie<br />

zum Einsatz. Das heißt, Motor und Getriebe<br />

entkoppeln vollständig. Der Effekt: kein<br />

Tretwiderstand des Motors, sondern ein natürliches<br />

Fahrgefühl!<br />

Es ist auffällig – E-Bikes mit Brose Antrieb<br />

sind im Vergleich zur Konkurrenz sehr geräuscharm.<br />

Woran liegt das?<br />

Bei der Übertragung vom Motor auf das Antriebsritzel<br />

kommt statt Zahnrädern ein carbonverstärkter<br />

Zahnriemen zum Einsatz.<br />

Dieser vermindert die Geräuschbildung und<br />

verhindert, dass Vibrationen auf das Pedal<br />

übertragen werden.<br />

E-Bikes mit Brose Antrieb fallen oft durch<br />

eine sehr gute Integration auf. Welche Rolle<br />

spielt hier der Antrieb?<br />

Die fl exiblen Einbaumöglichkeiten und die<br />

kompakte Form unserer Antriebe ermöglichen<br />

es Fahrradherstellern, den Antrieb formschön<br />

in den Rahmen zu integrieren. Auch bei der<br />

Gestaltung der Rahmengeometrie gibt es hier<br />

kaum Einschränkungen. Gerade im Bereich<br />

der sportlichen Mountainbikes spielt das eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Eine Produktfamilie, fünf Modelle. Beschreiben<br />

Sie jedes Modell mit einem passenden<br />

Stichwort:<br />

Drive C, City-Champion<br />

Drive T, Allrounder<br />

Drive TF, Sprinter<br />

Drive S Alu , Athlet<br />

Drive S Mag , Leistungssportler<br />

Danke für das Gespräch.<br />

Text Johannes Haidn Bild Brose<br />

42<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


200 MILLIONEN ELEKTROMOTOREN<br />

LIEFERT DIE BROSE GRUPPE JÄHRLICH<br />

AN DIE AUTOINDUSTRIE<br />

MEHR ALS 250.000 E-BIKES<br />

SIND MIT BROSE-ANTRIEBEN AUSGESTATTET<br />

ÜBER 100.000 E-BIKE-ANTRIEBE<br />

PRODUZIERTE BROSE 2018<br />

5 E-BIKE-ANTRIEBE<br />

HAT BROSE IM SORTIMENT<br />

10.<br />

11.<br />

2 FREILÄUFE<br />

STECKEN IN JEDEM BROSE ANTRIEB<br />

FÜR EIN NATÜRLICHES FAHRGEFÜHL<br />

9.<br />

ÜBER 1 MILLION<br />

TESTKILOMETER LIEGEN DER<br />

BROSE DRIVE ENTWICKLUNG ZUGRUNDE<br />

7.<br />

8.<br />

4.<br />

5.<br />

6.<br />

3.<br />

2.<br />

1.<br />

1. Elektronikdeckel<br />

2. Wärmeleitfolie<br />

3. Leiterplatte<br />

4. Baugruppe Stator<br />

5. Baugruppe Rotor<br />

6. Gehäuse mit Schnittstelle zum Fahrradrahmen<br />

7. Baugruppe Planetengetriebe<br />

8. Baugruppe Tretlager mit Kadenzsensor und Drehmomentsensor<br />

9. Carbon-verstärkter Riemen<br />

10. Gehäuseschale<br />

11. Nutmutter<br />

Um möglichst hohe Qualität zu garantieren, fertigt Brose seine Antriebe in Deutschland.<br />

Filigrane Feinarbeit und ein Riemenantrieb machen ihn besonders leise.<br />

RATGEBER / DER PERFEKTE E-BIKE-ANTRIEB<br />

43


1<br />

44<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


150 KM<br />

MÜNCHEN<br />

70 KM<br />

SALZBURG<br />

130 KM<br />

INNSBRUCK<br />

SAALFELDEN LEOGANG<br />

DER STEINBERG-TRAIL, EBENFALLS FRISCH AUS DEM WALDBODEN ERSCHAFFEN,<br />

IST EIN WASCHECHTER NATURTRAIL, DER AUCH ANFÄNGERN DIE MÖGLICHKEIT<br />

GIBT, SICH AUF SICHERE WEISE AN DIE HIESIGEN TRAILS HERANZUTASTEN.<br />

Saalfelden Leogang ist ein Klassiker – schon seit 2001<br />

ist der Bikepark und die dazugehörige Infrastruktur mit<br />

Bike-begeisterten Hotels Garant für erstklassigen Mountainbike<br />

Urlaub. Mit neu gebauten Trails macht die Region<br />

im Salzburger Land jetzt wieder von sich reden.<br />

Leogang: Das ist (k)ein verschlafenes Örtchen zwischen<br />

Kitzbüheler Alpen und Leoganger Steinbergen, Heimat von<br />

nur etwas mehr als 3.000 Menschen und wahrscheinlich<br />

genauso vielen Kühen. Und doch ist eben dieses Leogang<br />

auch: ein Name, den jeder, aber wirklich jeder Mountainbiker<br />

aus Erzählungen kennt, aus Live-Übertragungen und<br />

millionenfach angeklickten YouTube-Videos. Ein Ort, an<br />

dem regelmäßig Mountainbike-Geschichte geschrieben<br />

wird. Seit 2010 ist Saalfelden Leogang Austragungsort<br />

des UCI Mountainbike Downhill World Cups. Für eine Woche<br />

verwandelt sich das ruhige Tal in eine Bühne für den<br />

internationalen Mountainbike-Zirkus. Rennteams rücken<br />

mit gewaltigen Trucks an, Hobby-Racer mit abenteuerlich<br />

ausgebauten Kleinwagen, Fotografen und Filmer aus der<br />

ganzen Welt beziehen Stellung. Tausende Besucher strömen<br />

an den Fuß des Asitz, um in der Boxengasse Greg<br />

Minaar, Rachel Atherton, Loic Bruni und ihre Kollegen<br />

beim Warmfahren live zu erleben und vielleicht das ein<br />

oder andere Selfie mit einem waschechten Downhill-Star<br />

zu ergattern. Ein Worldcup ist nicht nur für Bike-Fans ein<br />

Spektakel – die mitreißende Stimmung hat schon bei so<br />

manchem Neuling die Lust aufs Mountainbiken entfacht.<br />

Unter den besten Downhill-Fahrern der Welt gibt es einen,<br />

der zu Saalfelden Leogang eine besonders außergewöhnliche<br />

Verbindung pflegt: Aaron Gwin, Amerikaner und fünffacher<br />

Worldcup-Gesamtsieger. Dreimal gewinnt er in Leogang und<br />

das trotz legendärer Performance – 2012 versagten ihm die<br />

Bremsen, 2014 platze ihm der Hinterreifen (was ihn aber<br />

nicht daran hinderte, das Rennen in beeindruckendem Tempo<br />

auf der nackten Felge zu Ende zu fahren). 2015 dann der<br />

Höhepunkt: Auf den ersten Metern reißt ihm die Kette – und<br />

Gwin fährt dennoch auf den ersten Platz. Die Sensation ist<br />

perfekt, ein neuer Mythos geboren.<br />

Im Fernsehen sah das einfacher aus<br />

Eine weitere Besonderheit: Anders als an vielen anderen<br />

Austragungsorten ist die Worldcup-Strecke nicht nur<br />

für das Rennen offen, sondern regulärer Bestandteil des<br />

Bikepark Leogang. Jeder Besucher mit Mountainbike und<br />

Liftkarte kann also eine echte Worldcup-Strecke runter<br />

shredden – zumindest in der Theorie. Wer mit eigenen Augen<br />

die Strecke sieht, für den wird der Mythos Gwin noch<br />

bemerkenswerter: Denn dieser Mann fuhr auf der Felge,<br />

was so mancher nicht einmal laufen könnte.<br />

Doch der Bikepark Leogang hat noch mehr zu bieten<br />

als Profisport. Hangman I und II, Lumberjack, Flying<br />

Gangster und Bongo Bongo sind Trails, die vielen Mountainbikern<br />

ein Begriff sind – und zwar ohne, dass sich die<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

45


2<br />

3<br />

» FRISCHER, UNVERDICHTETER<br />

WALDBODEN, IN SO PERFEKT<br />

GEBAUTEN KURVEN,<br />

DASS BREMSEN AUF EINMAL<br />

ÜBERFLÜSSIG WIRD –<br />

WILLKOMMEN IM PARADIES. «<br />

Besten auf ihnen messen. Für Anfänger jeden<br />

Alters gibt es den Riders Playground, wo sie<br />

ideale Bedingungen finden, um sich Stück für<br />

Stück an das Fahren im Bikepark heranzutasten.<br />

Ein weiteres Schmankerl: die Big-5 Bike<br />

Challenge, ein Liftticket, das Leogang mit dem<br />

benachbarten Saalbach verbindet und 5.000<br />

Tiefenmeter an einem einzigen, langen Tag ermöglicht.<br />

Es wird noch wilder<br />

Doch statt sich auf seinem Ruf auszuruhen,<br />

setzt Saalfelden Leogang noch einen<br />

drauf: Der bereits 2018 eröffnete, naturbelassene<br />

Matzalm-Trail bekommt weitere vier<br />

Geschwister.<br />

Der Klassiker Matzalm-Trail startet östlich<br />

der gewohnten Bikepark-Strecken, etwas<br />

unterhalb der Bergstation der Steinbergbahn.<br />

Durch ein hölzernes Tor rollen wir über einen<br />

Northshore direkt in den Singletrail-Himmel: In<br />

zahllosen Kurven zwängt sich der Trail dicht<br />

zwischen Lärchen und Kiefern hindurch, die<br />

ihre Wurzeln einem Teppich gleich vor uns<br />

ausbreiten. Dann wird es steil, die Kurven<br />

immer enger, die Linienwahl immer herausfordernder.<br />

Der obere Teil ist nichts für ungeübte<br />

Fahrer. Trail- und Endurobikes fühlen sich auf<br />

dem Matzalm-Trail so richtig wohl. Und wir<br />

uns erst recht: Je weiter es nach unten geht,<br />

umso flowiger wird es, und umso öfter müssen<br />

wir anhalten, weil wir es kaum glauben können.<br />

Riesige Farne säumen den Weg, der sich<br />

immer weiter in die grüne Hölle hinein bahnt.<br />

Nichts erinnert hier mehr an einen Bikepark<br />

– wir sind mitten in der Wildnis. Ein ähnliches<br />

Singletrail-Feeling verspricht der komplett neu<br />

gebaute Schwarzleo-Trail. Die 230 Höhenmeter<br />

von der Talstation über die Schotterstraße<br />

Richtung Forsthofalm zum Einstieg auf einer<br />

Weide sind wir, ins Gespräch vertieft, in nullkommanix<br />

hinauf gekurbelt. Und plötzlich<br />

finden wir uns wieder auf frischem, unverdichtetem<br />

Waldboden, in so perfekt gebauten<br />

Kurven, dass Bremsen auf einmal überflüssig<br />

wird – willkommen im Paradies. Unterwegs<br />

treffen wir Reini Unterberger, Trailbauer und<br />

Schöpfer dieses kleinen Meisterwerks. Er<br />

ist gebürtiger Leoganger und gerade dabei,<br />

letzte Schönheitskorrekturen vorzunehmen,<br />

46<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


HOTELTIPP<br />

SALITER HOF, VITALHOTEL ****<br />

Familiär, stilvoll modern gestaltet,<br />

charmant und naturverbunden.<br />

www.saliterhof.at<br />

Tel.: +43 6582 / 73381<br />

HOTEL BACHER ASITZSTUBEN ***<br />

Offene unkomplizierte Wohlfühlatmosphäre<br />

für Sportler und Familien.<br />

www.hotelbacher.at<br />

Tel.: +43 6583 / 8556<br />

INFORMATIONEN<br />

13<br />

SAALFELDEN<br />

LEOGANG<br />

A<br />

Destination<br />

Tourismusverband Saalfelden Leogang,<br />

www.saalfelden-leogang.com<br />

Alpine Region<br />

Steinernes Meer, Leoganger<br />

Steinberge, Kitzbüheler Alpen<br />

Badegewässer<br />

Ritzensee<br />

Regionale Küche<br />

Kasnocken, Kaspressknödel,<br />

Pinzgauer Bladl<br />

4<br />

Mitbringsel<br />

„Echt.Gsund.Guad“ -<br />

Regionale Produkte<br />

bevor der Trail dem großen Publikum zugänglich<br />

wird. Dass beim Vorbeifahren nur<br />

glückliche Jauchzer von uns zu hören sind,<br />

wird er hoffentlich als Kompliment auffassen.<br />

Auch der Steinberg-Trail, ebenfalls frisch aus<br />

dem Waldboden erschaffen, ist ein waschechter<br />

Naturtrail, der auch Anfängern die<br />

Möglichkeit gibt, sich auf sichere Weise an<br />

die hiesigen Trails heranzutasten, mit seinen<br />

Varianten und schnellen Anliegern aber auch<br />

den Profis ein begeistertes Grinsen ins Gesicht<br />

lockt. Genau das haben alle Neulinge gemeinsam:<br />

Mit ihrem naturnahen Charakter bilden<br />

sie die perfekte Ergänzung zu den klassischen<br />

Bikepark-Strecken – ein bisschen wilder, ein<br />

bisschen verspielter – und dennoch bequem<br />

mit der Bergbahn erreichbar.<br />

Must-Do – immer noch und jetzt erst recht<br />

Wie viele Mountainbiker, habe ich Saalfelden<br />

Leogang schon lange ins Herz geschlossen,<br />

und seinen Platz dort hat es sich nach diesem<br />

letzten Besuch auch für die Zukunft gesichert.<br />

Aus dem schönen Pinzgau werden mich auch<br />

weiterhin spektakuläre Bilder der schnellsten<br />

Mountainbiker der Welt erreichen – denn 2020<br />

ist sogar die Weltmeisterschaft zu Gast. Ich werde<br />

weiterhin staunend an der Worldcup-Strecke<br />

stehen dürfen und mich dann auf dem Hangman<br />

II oder einer der neuen Strecken vergnügen.<br />

Ich fühle mich weiterhin pudelwohl in den<br />

Hotels, die sich komplett auf mich und mein<br />

Fahrrad eingestellt haben, wo meine dreckigen<br />

Schuhe und matschigen Klamotten niemanden<br />

stören. Und ich habe fünf neue Naturtrails –<br />

auch wenn ich sie immer noch lieber mit Kette<br />

und Reifen herunterfahre.<br />

Text Hannah Röther Bild Moritz Ablinger<br />

Bild: 1. Mit ihrem naturnahen Charakter bilden die<br />

neuen Naturtrails die perfekte Ergänzung zu den klassischen<br />

Bikepark-Strecken 2 und 3. Die Schaufeln ruhen<br />

nie in Saalfelden Leogang. Singletrails brauchen<br />

permanente Pflege, ähnlich wie Skipisten im Winter.<br />

Und natürlich kommen immer wieder neue Trails dazu.<br />

4. Durch ein hölzernes Tor rollen wir gut gelaunt<br />

über einen Northshore direkt in den Singletrail-Himmel.<br />

Der Matzalm-Trail ist nur einer von aktuell fünf wilden<br />

Trail-Geschwistern.<br />

Veranstaltungen<br />

Out of Bounds Festival inkl. UCI<br />

Mountain Bike Downhill Weltcup<br />

07. - 9.06.<strong>2019</strong>, Bike Festival Saalfelden<br />

Leogang 13. - 15.09.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Stille Wasser am Asitz – gemütlich<br />

machen! Und beim tollen Ausblick<br />

auf die Leoganger Steinberge total<br />

runterkommen.<br />

must-do<br />

Bikepark Leogang und die neuen<br />

Trails erleben. Riders Playground für<br />

MTB Einsteiger aller Altersklassen.<br />

Einzigartig<br />

Felseneinsiedelei Saalfelden – eine<br />

der letzten bewohnten Eremitagen<br />

Europas; Birnbachloch: niedrigster<br />

Gletscher Europas<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Bikeschule elements outdoorsports<br />

www.elements-outdoorsports.at<br />

Bikebuchung: www.sportmitterer.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°30 "Saalfelden, Saalbach-Hinterglemm,<br />

Zell am See"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.634 m<br />

744 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Epic Trails<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Mai - Nov<br />

720 km<br />

15 Routen<br />

37 km<br />

14 Trails<br />

2<br />

<br />

13<br />

<br />

17<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

47


1<br />

48<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


180 KM<br />

MÜNCHEN<br />

95 KM<br />

SALZBURG<br />

SAALBACH HINTERGLEMM<br />

155 KM<br />

INNSBRUCK<br />

Stellt euch einen Bikepark vor, mit gebauten Strecken und Liften, der<br />

jedoch nicht auf ein bestimmtes Gebiet begrenzt ist, sondern seine Vorteile<br />

auf die ganze Umgebung ausweitet: Viele Gipfel der Grasberge<br />

um Saalbach sind mit dem Lift erreichbar. Zu den gebauten Bikepark-<br />

Strecken kommen Singletrails, die zwar ausgewiesen und gepflegt<br />

werden, dabei aber nichts von ihrem natürlichen Charakter einbüßen.<br />

Während der Hauptsaison ist eine ganze Armada Streckenpfleger im<br />

Einsatz. In Saalbach Hinterglemm repräsentieren nicht einzelne Enthusiasten<br />

die Bikeszene, sondern die ganze Region lebt den Sport Mountainbike.<br />

Big 5-Challenge<br />

Mit der „Big 5 Bike-Challenge“ lassen sich fünf Gipfel zu einer XXL<br />

Abfahrtsgenuss-Tagestour verbinden – dank Liftunterstützung müssen<br />

dabei weniger als 500 Höhenmeter selbst gekurbelt werden. Teil der<br />

Tour ist auch der Hacklbergtrail, eine Abfahrt von Weltruhm. Die Region<br />

Saalbach Hinterglemm steht für eine MTB-Infrastruktur, die in Europa<br />

ihresgleichen sucht. Das Erstaunliche ist, dass wir trotz allem noch Abgeschiedenheit<br />

und einsame Gipfelerlebnisse fanden, denn das große<br />

Besucheraufkommen verteilt sich mühelos auf die weitläufige Region.<br />

Wer das Glück hat, einen Tag in Saalbach zu verbringen, sollte ihn restlos<br />

ausnutzen. Genau dies war unser Plan, und so wurden aus 14 Stunden<br />

Tageslicht 14 Stunden Bike-Tag.<br />

Flow, bis die Sonne untergeht<br />

Um kurz vor sieben Uhr blinzelt die Sonne über der Silhouette des<br />

Steinernen Meers hervor. Unser Platz auf dem Bernkogel ist ideal, um<br />

einen ersten Überblick über die Pinzgauer Grasberge zu bekommen.<br />

Norman kennt sich schon aus und beschreibt, welche Trails von welchen<br />

Bergflanken nach unten führen. Uns wird dabei das Ausmaß dieser<br />

großen Bikeregion das erste Mal bewusst, denn hinter der einen<br />

Kuppe versteckt sich bereits der Anschluss zum benachbarten Leogang.<br />

Es folgt ein erster technischer Downhill, Spitzkehre an Spitzkehre<br />

geht es bergab bis zum Spielberghaus, Alm und Szenetreff. Hier<br />

schläft noch alles, nichts lässt auf den Trubel bikeverrückter Menschen<br />

schließen, die die Sonnenterrassen bald bevölkern werden. Auch der<br />

Höllentrail, eine flowige Bikeparkabfahrt bis zurück zur Talstation,<br />

gehört uns alleine. Unten schnell frühstücken und zurück zum<br />

Schattberg-X-Press – wir wollen ja nichts verpassen! Es folgt die<br />

X-Line, eine der längsten Freeride-Abfahrten Europas. Erst Singletrail<br />

bei Traumpanorama, dann riesengroße Anlieger, Stufen, Drops, Bikeparkcharme.<br />

Eigentlich genug Abwechslung für einen Tag, aber wir wollen<br />

mehr sehen: Also biegen wir bei der zweiten Abfahrt nach nur wenigen<br />

Kurven von der X-Line ab und pedalieren und schieben auf den<br />

benachbarten Westgipfel. Von dort gelangen wir neben dem berühmten<br />

Hacklbergtrail auf den Bergstadltrail, einen technischen Singletrail wie<br />

aus dem Bilderbuch, inklusive der wohl schönsten Wurzelpassagen<br />

Österreichs. Die Konzentration steigt, die Oberschenkel fangen langsam<br />

an zu brennen. Aber das Beste steht uns noch bevor, und deswegen<br />

gibt es erst in der Gondel zurück auf den Schattberg Gipfel eine<br />

Pause. Keine Zeit zu verlieren! Es folgt ein letzter Uphill, wir müssen<br />

nochmal zum Westgipfel queren, um zum Einstieg des Hacklbergstrails<br />

zu gelangen. Oben dann endlich Rast und Zeit um durchzuatmen und<br />

vor der finalen Abfahrt gemütlich einzukehren. Die Big 5-Challenge hat<br />

Körner gekostet und die müssen natürlich wieder aufgefüllt werden.<br />

Auf der Sonnenterrasse der modernen Hütte bekommen wir die gefühlt<br />

beste Jause ever, um unsere hungrigen Mägen zu beruhigen. Satt und<br />

glücklich könnten wir in der nun schon tief stehenden Nachmittagssonne<br />

fast einschlafen. Doch mit feinster Kulinarik aufgepäppelt, steht<br />

uns das furiose Finale noch bevor. Wir schwingen uns ein letztes Mal<br />

für den heutigen Tag auf unsere Bikes. Das Happy End beschert uns<br />

schließlich der Hacklbergtrail: Flow, bis die Sonne untergeht.<br />

Ein verdammt guter Biketag<br />

Als ich auf den letzten Kurven des Hacklbergtrails Mühe habe, den<br />

Lenker noch festzuhalten, freue ich mich fast über die einsetzende<br />

Dämmerung. Saalbach hat es geschafft, mich mit einem Bruchteil<br />

seines Trailangebots restlos zu zershredden. Erst jetzt spüre ich die<br />

Erschöpfung, die sich eigentlich schon viel früher angekündigt hat.<br />

Wenn Pausen, Ausruhen und andere lebenserhaltende Maßnahmen<br />

zur Nebensache werden, weiß man, dass man es mit einem verdammt<br />

guten Biketag zu tun hat. Solche Tage werden zu wahren Erinnerungsschätzen,<br />

die man immer wieder herauskramt, wenn der Hometrail mal<br />

wieder langweilig wird und einen das Fernweh packt. Saalbach Hinterglemm<br />

lädt mit seinen schier endlosen Trails dazu ein, sich davon einen<br />

ganzen Vorrat anzulegen.<br />

» SAALBACH IST MEINE HOMEBASE. ICH FIND'S LÄSSIG, DASS WIR SO<br />

UNTERSCHIEDLICHE STRECKEN HABEN. VON DER BLUE LINE, PRO LINE, HACKLBERG<br />

TRAIL, X LINE... IST NACH LUST UND LAUNE ALLES DABEI. EIN GLÜCK, WENN MAN<br />

HIER AUFWACHSEN DARF UND SO EINEN GROSSEN SPIELPLATZ HAT. «<br />

Vali Höll, Downhill Junioren-Weltmeisterin<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

49


2<br />

3<br />

» DIE HAUSEIGENE MOUNTAINBIKESTRECKE LÄSST<br />

KEINEN RAUM FÜR SPEKULATIONEN: DIE WIRTE DES<br />

SPIELBERGHAUSES SIND BIKEVERRÜCKT.<br />

KEIN WUNDER, DASS TOCHTER VALI HIER DAS BIKEN<br />

LERNTE, WIE ANDERE DAS GEHEN. «<br />

4<br />

50<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


14<br />

HOTELTIPP<br />

SPIELBERGHAUS<br />

Die Wirtsleute Walter und Bine<br />

sind bikeverrückt. Töchterchen Vali<br />

mittlerweile Superstar in der Szene.<br />

www.spielberghaus.at<br />

Tel.: +43 6541 / 7253<br />

SAALBACH<br />

HINTERGLEMM<br />

A<br />

INFORMATIONEN<br />

5<br />

Matthias, was taugt dir so besonders, dass<br />

du die lange Strecke ins Salzburger Land auf<br />

dich nimmst?<br />

2005 rum müsste mein erstes Mal mit den<br />

Trails in Saalbach gewesen sein und so zieht<br />

es mich auch immer wieder in diese Gegend.<br />

Das vielfältige Trail-Angebot und der Mix aus<br />

Liftunterstützung und selbstgetretenen Touren<br />

ist eine stimmige Kombination. Neben dem<br />

tollen Naturerlebnis lässt sich auch noch ein<br />

Abstecher in den Bikepark Leogang per Bike<br />

absolvieren, um dort nochmal aufs Ganze zu<br />

gehen und ordentlich Tiefenmeter zu sammeln.<br />

Welches Bike nimmst du mit? Was empfiehlst<br />

du anderen Bikern?<br />

Vom CrossCountry-Hardtail bis zum Downhill-Bike<br />

ist in Saalbach alles vertreten. Für<br />

den größtmöglichen Spaßfaktor und die maximale<br />

Ausreizung des Gebietes ist mein<br />

Tipp ganz klar ein Enduro-Bike um die 150<br />

Millimeter. Damit lässt sich, neben den klassischen<br />

Abfahrten, die technisch schwierige<br />

„X-Line“-Strecke bewältigen und auch noch<br />

Trail-Touren aus eigener Muskelkraft.<br />

» MATTHIAS IST KEIN SELTENER GAST IN SAALBACH<br />

UND DAS KOMMT EINEM QUALITÄTSSIEGEL GLEICH. «<br />

Matthias Baumgartner, Test & Technik-Chef des world of <strong>mtb</strong> Magazins<br />

Worauf sich Bikepark-Neulinge in Saalbach<br />

einstellen und worauf sollten sie achten?<br />

Für den Tourenbiker selbstverständlich, für<br />

den Bikepark-Fahrer eine Style-Einschränkung<br />

– der Rucksack mit Werkzeug, Schlauch<br />

und Pumpe, sowie ein wenig Verpflegung. Das<br />

ist schon fast ein Muss in dem weitläufigen<br />

Gebiet, um sich unabhängig und schnell auf<br />

der Strecke selbst helfen zu können. Sicher<br />

schadet auch ein Blick in eine Übersichtskarte<br />

nicht, um die vielfältig verteilten Strecken<br />

überhaupt zu überschauen und nichts<br />

zu verpassen. Ein guter Tipp ist das Stichwort<br />

„JokerCard“: Über Partner-Beherbergungen<br />

lassen sich so Vergünstigungen in Kombination<br />

mit Lifttickets abstauben.<br />

Text Hannah Röther Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Einstieg in den ersten Teil vom "Hacklbergtrail" mit<br />

atemberaubender Bergkulisse, auch bei Schlechtwetter<br />

2. Letzte berauschende Kurve des "Hacklbergtrail", bevor<br />

es über die Schotterstraße in den Bucheggtrail weitergeht<br />

3. Aussicht von der Westgipfel-Bergstation 4. Saalbach<br />

hat neben reichlich anspruchsvollen Trails auch flowige<br />

Passagen. 5. Von Leogang nach Saalbach über den<br />

Wurzltrail – Verknüpfung des riesigen Trail-Eldorados.<br />

Destination<br />

Tourismusverband Saalbach<br />

Hinterglemm, saalbach.com<br />

Alpine Region<br />

Kitzbüheler Alpen<br />

Regionale Küche<br />

Kasnocken, Kaiserschmarrn<br />

Mitbringsel<br />

Lokal hergestellter Zirbenschnaps<br />

Veranstaltungen/Events<br />

GlemmRide Bike Festival<br />

03. - 07.07.<strong>2019</strong>,<br />

World Games of Mountainbiking<br />

05. - 08.09.<strong>2019</strong>,<br />

Lake of Charity 26. - 28.07.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Sonnenaufgang am Gipfel,<br />

Talschluss (Wanderung in der Natur<br />

und urige Almhütten)<br />

must-do<br />

Almfrühstück, Hacklbergtrail fahren,<br />

Big 5-Challenge, Big 10-Challenge,<br />

Hochseilpark<br />

Einzigartig<br />

Anbindung an den Bikepark<br />

Leogang – in Kombination mit<br />

Saalbach ein besipielloses Bike-<br />

Eldorado<br />

Guiding-Unternehmen<br />

saalbach.com<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°30 "Saalfelden, Saalbach-Hinterglemm,<br />

Zell am See"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.025 m<br />

1.003 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Mai - Okt<br />

400 km<br />

20 Routen<br />

48 km<br />

18 Trails<br />

5<br />

<br />

10<br />

<br />

40<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

51


52<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


ECHT FALSCH!<br />

Die Rechtslage für Mountainbiker in Österreich stellt<br />

Biker immer wieder vor die Frage: Darf ich oder darf ich<br />

nicht? Denn grundsätzlich ist das Befahren von Forststraßen<br />

und Wanderwegen auf Grundlage des Paragrafs<br />

33 des Forstgesetzes von 1975 für Mountainbiker verboten<br />

– es sei denn, der Grundbesitzer gibt seine ausdrückliche<br />

Erlaubnis. Trotzdem zieht es jährlich abertausende<br />

Mountainbiker in die herrliche Natur des Alpenstaats –<br />

alles Gesetzesbrecher? Dr. Armin Kaltenegger, Leiter<br />

der Rechtsabteilung im Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />

in Wien, klärt uns in den folgenden Zeilen auf über<br />

Gerüchte und Gesetze zum Biken in Österreich. Um<br />

es bereits vorwegzunehmen: Alle vorgestellten Touren<br />

und Trails im Magazin könnt ihr mit ruhigem Gewissen<br />

befahren.<br />

In Österreichs Wäldern darf man nicht Rad fahren!<br />

Obwohl das Befahren von Forststraßen und Wanderwegen<br />

grundsätzlich verboten ist, machen hunderte einzigartige<br />

Trails, 27.000 Kilometer freigegebene Forststraßen und<br />

unübersehbar viele öffentliche Straßen Österreich zum<br />

Paradies des erlaubten Bikens. Mehr zulässige Strecken<br />

als ein Mountainbiker je abfahren kann!<br />

Nach einem Sturz mit dem Mountainbike kann ich den<br />

Eigentümer verklagen und bekomme reichlich Schadenersatz!<br />

Ja, es erreichen uns immer wieder mal Zeitungsmeldungen<br />

mit sensationellen Prozessen, in denen ein Radfahrer einen<br />

Eigentümer oder Wegehalter verklagt, weil er auf dessen<br />

Weg zu Sturz kam. Was wir aber nicht erfahren, ist, dass<br />

diese Fälle in der Regel ohne Erfolg des Klägers enden. In<br />

nahezu allen Situationen, die zu einem Mountainbikeunfall<br />

führen, ist der Fahrer selbst schuld. Fahrfehler, Selbstüberschätzung<br />

und mangelnde Fahrtechnikkenntnisse sind<br />

da die Hauptursachen. Der Wegehalter haftet nur in den<br />

seltenen Fällen grober Fahrlässigkeit, also außergewöhnlicher<br />

Sorglosigkeit bei der Wegeerhaltung. Selbstverantwortung<br />

ist einfach die Tugend des Bikers!<br />

Jenseits der Baumgrenze, also ab ca. 2.000 Meter Höhe,<br />

gelten keine Regeln mehr!<br />

Da kann man fahren wie man will, ein rechtsfreier Raum!<br />

Nein, so ist es nicht. Bislang kamen in diese Höhen nur<br />

sehr trainierte Biker; jetzt, mit dem E-Bike, werden es aber<br />

mehr. Da der Gesetzgeber diesen E-Bike-Boom aber nicht<br />

vorausahnen konnte, sind die Regeln hier von Region<br />

zu Region unterschiedlich und nicht sehr klar. Da ist es<br />

erlaubt, dort nicht. Beschilderte Mountainbikestrecken<br />

sind aber immer frei!<br />

Kopfverletzungen sind beim Mountainbiken die häufigste<br />

Verletzungsart!<br />

Schließlich enden ja auch viele Stürze mit einem Aufprall<br />

am Kopf. Das ist zwar sicher richtig, aber gerade bei sportlichen<br />

Mountainbikern ist die Helmtragequote sehr hoch<br />

(mehr als 90 Prozent tragen freiwillig Helm!), weshalb<br />

Kopfverletzungen nicht die Regel sind. Am häufi gsten verletzt<br />

wird das Schlüsselbein! Also: Helm tragen ist Pfl icht,<br />

aber nicht, weil es im Gesetz steht, sondern weil wir Biker<br />

das so wollen.<br />

Wenn Radfahren verboten ist, dann ist natürlich auch<br />

Rad schieben verboten!<br />

Jedem Biker ist das schon mal passiert: Von der<br />

richtigen Bike-Route ab- oder sonst irgendwie an ein<br />

Fahrverbot gekommen, in wenigen hundert Metern<br />

wäre aber Fahren wieder erlaubt. Schieben ist die legale<br />

Alternative. Kurz geschoben erspart ziemlich viel Ärger<br />

mit dem Grundbesitzer, dauert (vor allem bergauf) kaum<br />

länger und danach geht's dann ganz normal weiter. Mithin,<br />

nicht aufhalten lassen!<br />

Text Dr. Armin Kaltenegger Bild Moritz Ablinger<br />

ALS MOUNTAINBIKER DER ERSTEN STUNDE UND JURIST WAR ARMIN STETS DER ERSTE,<br />

DER SICH AKTUELLER RECHTLICHER FRAGESTELLUNGEN ANNAHM UND DABEI IMMER<br />

DIE BESTMÖGLICHEN BEDINGUNGEN FÜR DIESEN SPORT IM AUGE HATTE.<br />

Dr. Armin Kaltenegger, Leiter der Rechtsabteilung im Kuratorium für Verkehrssicherheit in Wien<br />

RATGEBER / ECHT FALSCH!<br />

53


» TIEFE KLAMMEN, SCHROFFE<br />

KALKSTEINMASSIVE UND SANFTE<br />

ALMGEBIETE PRÄGEN DIE REGION<br />

UND BIETEN VOR ALLEM GENUSS-<br />

BIKERN, FAMILIEN ABER AUCH<br />

AMBITIONIERTE TOURENBIKERN<br />

PERFEKTE BEDINGUNGEN! «<br />

2<br />

54<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


SALZBURGER SAALACHTAL<br />

130 KM<br />

MÜNCHEN<br />

120 KM<br />

INNSBRUCK<br />

50 KM<br />

SALZBURG<br />

1<br />

Bike Guide Chris hatte uns am Vorabend die<br />

Highlights seiner Heimat vorgestellt. Damit wir<br />

auch einmal ein paar Schmankerl außerhalb<br />

des „normalen“ Tourenangebots entdecken,<br />

empfahl er uns die anspruchsvolle Tour zum<br />

Peitingköpfl, natürlich im Sonnenaufgang. Die<br />

steile Bergstraße ins malerische Heutal hatten<br />

wir auf früheren Touren schon kennenglernt.<br />

Im Schein unserer Stirnlampen kurbeln<br />

wir gähnend und meditativ von Unken zum<br />

Hochalm-Wanderparkplatz, übrigens auch<br />

Ausgangspunkt einer überregional populären<br />

Skitour auf das Sonntagshorn. Der Schotteranstieg<br />

überwindet ab hier auf vier Kilometern<br />

420 Höhenmeter und wird mit dem Erreichen<br />

der Hochalm etwas gnädiger.<br />

Bike & Hike<br />

Es ist unglaublich still. Die Blaue Stunde gibt<br />

erste Blicke ins Salzburger Saalachtal frei. Wie<br />

riesige Festungsmauern scheinen die markanten<br />

Gebirgszüge im Hintergrund das friedliche<br />

Tal zu beschützen. Die Gnade eines moderaten<br />

Anstiegs wird uns nur kurz gewährt. Der<br />

breite Almweg verliert sich als kaum erkennbarer<br />

Pfad im steilen Wiesenhang. Weiter<br />

oben erkennen wir das Sonntagshorn, etwas<br />

südlich davon das Peitingköpfl, versteckt in<br />

den geduckten Latschensträuchern. Die in<br />

der Dämmerung leicht auflebende kühle Luft<br />

streicht über das Gesicht und wir atmen vor<br />

den letzten Höhenmeter nochmals tief durch.<br />

Schafe! Diesen Geruch kann man ganz klar<br />

deuten. Auch diese Frühaufsteher scheinen<br />

der Bergromantik verfallen zu sein. Gerade<br />

als wir die Bikes auf die Schultern nehmen,<br />

sieht man die kleine, muntere Herde zum Ziel<br />

unseres morgendlichen Abenteuers eilen.<br />

Falls die Woll-Gang tatsächlich jeden Morgen<br />

dieses Szenario erleben darf, dann gilt ihnen<br />

mein aufrichtiger Neid. Am Gipfelkreuz bietet<br />

sich ein traumhafter Blick ins Salzburger<br />

Saalachtal, ins Berchtesgadener Land im Norden,<br />

auf die schroffen Kalksteingebilde des<br />

Steinernen Meers, der Loferer und Leoganger<br />

Steinberge im Süden und zur markanten Silhouette<br />

des Watzmann im Osten. Die Sonne<br />

steigt unaufhaltsam über die Höhenzüge. Wir<br />

schauen uns um und erkennen… keinen so<br />

recht fahrbaren Weg.<br />

Wetterkreuz-Trail<br />

Vom Gipfelkreuz queren wir, mal schiebend,<br />

mal fahrend, zur Perchthöhe, an der mit einer<br />

aus Feldsteinen aufgesetzten Steinmauer der<br />

Übergang zur Oberen Hölzlalm markiert wird.<br />

Der Euphorie über den flowigen Trail direkt<br />

hinterm Pass folgen immer wieder kurze Tragepassagen<br />

durch den steilen, vom schroffen<br />

Karstuntergrund geformten Wiesenabhang.<br />

All unsere fahrtechnischen Fähigkeiten sind<br />

gefordert. Ein kurzer Schotterweg und schon<br />

zweigt der Pfad ab, auf eine Koppel mit stattlichen,<br />

friedlich äsenden Pferden. Die tief stehende<br />

Sonne strahlt uns vom Wetterkreuz her<br />

entgegen und taucht das noch verschlafene<br />

Salzburger Saalachtal, seine Dörfer und Kirchturmspitzen,<br />

in ein magisches Licht. Der Trail<br />

wird nun fahrbarer, einen geschulten Blick für<br />

die optimale Linie und fahrtechnisches Geschick<br />

vorausgesetzt. Der Ausblick in die weit<br />

unten liegende Schlucht ist sagenhaft!<br />

An der Unteren Hölzlalm angekommen,<br />

resümieren wir: Es sind zwei eigenständige<br />

und packende Touren, die noch vor dem<br />

Frühstück im Sonnenaufgang den größten<br />

Reiz haben. Dem Wetterkreuz-Trail über die<br />

Obere Hölzlalm sollten sich erfahrene Enduristen<br />

stellen, während die Gipfeltour zum<br />

Peitingköpfl oder Sonntagshorn eine heiße<br />

Empfehlung für jedermann ist. Dann jedoch<br />

mit dem E-Bike bis zur Hochalm gekurbelt<br />

und zu Fuß bis auf den Gipfel. Auf dem Rückweg<br />

unbedingt in der urigen Jausenstation einkehren<br />

und schließlich entspannt zurück ins<br />

Tal cruisen!<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

55


3<br />

56<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


15<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Salzburger Saalachtal Tourismus<br />

www.lofer.com<br />

SALZBURGER<br />

SAALACHTAL<br />

A<br />

Alpine Region<br />

Salzburger Kalkhochalpen<br />

4<br />

Badegewässer<br />

Saalach, Naturbadegebiet<br />

Vorderkaser<br />

Bike und Genuss<br />

Tiefe Klammen, schroffe Kalksteinmassive<br />

und sanfte Almgebiete prägen die Region und<br />

bieten auf über 480 Kilometern und 33 beschilderten<br />

Mountainbikerouten vor allem Genussbikern,<br />

Familien aber auch ambitionierten<br />

Tourenbikern perfekte Bedingungen ohne zu<br />

überfordern. Urige Hütten und gastfreundliche<br />

Wirtsleute machen die Anstiege zu malerischen<br />

Almen und imposanten Panoramablicken zu<br />

fantastischen Zielen. E-Bikes aus zahlreichen<br />

Verleih-Stationen sorgen für ordentlich Rückenwind<br />

bergauf, um die Highlights auch mit<br />

allen Sinnen genießen zu können.<br />

Kallbrunnalm<br />

Dem Lauf der Saalach flussaufwärts folgend,<br />

findet man in einem der zahlreichen versteckten<br />

Seitentäler, zumeist steile Klammen, ein<br />

Kleinod, das beispielhaft für die Almenwelt<br />

im Salzburger Saalachtal ist. Ganz nebenbei:<br />

Merkt euch auf dem Weg schon mal die<br />

besten Badeplätze in den kühlen Fluten der<br />

Saalach für den Rückweg.<br />

Eine Handvoll Routenoptionen führt<br />

zum Grenzübergang am Hirschbichl, dem<br />

Tor zum Nationalpark Berchtesgadener Land.<br />

Empfehlenswert für ambitionierte Biker ist die<br />

Route über das malerische Wildental Richtung<br />

Litzlalm oder die Hundsfußalm. Mögt ihr es<br />

entspannter, dann kurbelt dem Tauernradweg<br />

folgend bis Weißbach und nehmt die schmale<br />

und zuweilen steile Bergstraße nach Hintertal<br />

durch die enge Schlucht.<br />

Bevor man den Gasthof Hirschbichl erreicht,<br />

zweigt eine Schotterstraße rechts zur<br />

Jagdhütte Falleck ab. Der Höhenweg entpuppt<br />

sich nach nur wenigen hundert Metern<br />

als herrliche Panoramaroute mit Aussicht<br />

auf die Leoganger Steinberge. Nach einer<br />

kurzen Abfahrt beginnt der finale Uphill zur<br />

Kallbrunnalm. Sobald man die freie Fläche der<br />

Hochalm erreicht, bietet sich ein Wahnsinnsblick<br />

aufs Steinerne Meer und sobald man<br />

die ersten urigen Almhütten erspäht, tauchen<br />

im Hintergrund die vereisten Flanken des<br />

Kitzsteinhorns auf. Inmitten wild angeordneter,<br />

uriger und wettergegerbter Hütten befindet<br />

sich die Jausenstation Kallbrunnalm. Um<br />

die mittlerweile knurrenden Mägen zu beruhigen,<br />

bietet Hüttenwirt Peter neben deftigen<br />

Almspezialitäten, wie den hier hergestellten<br />

Käse, leckere selbst gemachte Kuchen und<br />

regionale Biere aus seiner Heimat Bayern an.<br />

Entspannt, genießt und freut euch, dass der<br />

Rückweg (fast) nur noch bergab geht.<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. + 2. Hat man die Anstiege zu den Almenwelten<br />

des Salzburger Saalachtals überwunden, bieten sich<br />

beeinduckende Ausblicke wie hier auf der Kallbrunnalm,<br />

sowie zu den Leoganger und Loferer Steinbergen, das<br />

Steinerne Meer und den Gletschern des Kitzsteinhorns.<br />

Urige Hütten laden zur Einkehr ein. 3. Der Trail von der<br />

Perchthöhe zur Oberen Hölzalm bleibt den fahrtechnisch<br />

versiertesten Mountainbikern vorbehalten, den imposanten<br />

Ausblick vom Peitingköpfl dagegen kann jeder<br />

genießen, der mit Bike oder E-Bike bis zur Hochalm kurbelt<br />

und die letzten Meter zu Fuß bezwingt. 4. Sonnenaufgang<br />

am Gipfel des Peitingköpfl – unvergleichlich<br />

magisch!<br />

Regionale Küche<br />

Pinzgauer Bladl – Teigtaschen aus<br />

Weißroggenmehl, in Fett gebacken;<br />

„leer“ oder gefüllt mit Granggn<br />

(Preiselbeeren)<br />

Mitbringsel<br />

Schokolade aus der Confiserie<br />

Berger<br />

Veranstaltungen<br />

E-Bike Camp 20 .- 22. 06.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Seisenbergklamm, Vorderkaserklamm,<br />

Naturpark Weißbach<br />

must-do<br />

(E-)MTB Tour auf die zahlreichen<br />

Almen im Salzburger Saalachtal<br />

Einzigartig<br />

Die Kallbrunnalm gehörte einst<br />

zur Grundherrschaft des Stiftes<br />

Berchtesgaden. Das Almrecht wurde<br />

von 18 Bauern aus der bayerischen<br />

Ramsau und Bischofswiesen<br />

genutzt. Seit dem späten 18. Jh.<br />

erhielten auch Bauern aus dem<br />

Saalachtal Almrechte. Heute sind<br />

es 30 Rechte, 16 Bayerische und 14<br />

Salzburger.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Bike Herbst,<br />

www.bike-lofer.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°14 "Berchtesgadener<br />

Land, Chiemgauer Alpen"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.511 m<br />

535 m<br />

<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Mai - Nov<br />

485 km<br />

33 Routen<br />

5 km<br />

3 Trails<br />

2<br />

<br />

24<br />

<br />

23<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

57


WILDKOGEL–ARENA<br />

195 KM<br />

MÜNCHEN<br />

130 KM<br />

SALZBURG<br />

115 KM<br />

INNSBRUCK<br />

Beim Abendessen erzählt unser Guide Andi von Klammen und<br />

Wasserfällen, von weit abgelegenen Almen und einem ausgedehnten<br />

Mountainbike-Wegenetz, das sich bis zum Nationalpark<br />

Hohe Tauern erstreckt. Die Talradwege und Forstwege in<br />

die Talgründe der tiefen Tauern- und Sonnseitentäler sowie der<br />

Tauernradweg von den Krimmler Wasserfällen durch den<br />

Pinzgau bieten optimales Terrain für E-Biker wie ambitionierte<br />

Bikefexe. Früher, als das Mountainbiken noch nicht so hip war<br />

und die Bikes eher Mittel zum Zweck, nutze man sie, um so weit<br />

wie möglich in die langen Seitentäler der Hohen Tauern, ins Herz<br />

des Nationalparks, vorstoßen zu können, berichtet Andi. Wenn<br />

Fahren schließlich nicht mehr sinnvoll war, stellte man das Bike<br />

ab und der Weg zum Gipfel wurde zu Fuß fortgesetzt. Heute<br />

nennt man das neudeutsch „Bike und Hike“ und wird in der<br />

Wildkogel-Arena mit ihren langen Gipfelzustiegen aktuell immer<br />

populärer, schmunzelt Andi mit diesem schwärmenden Blick.<br />

Unsere Abenteuerlust ist bereits entfacht.<br />

Nationalpark Hohe Tauern<br />

Wenn das Tal, wo die Dinger herkommen, genauso schön ist wie<br />

die Steine selbst, sind wir definitiv auf dem richtigen Weg, denke<br />

ich. Im Museum Bramberg haben wir einen kurzen Zwischenstopp<br />

eingelegt, um die Nationalparkausstellung „Smaragde und<br />

Kristalle“ zu besichtigen. Ihnen hat das Habachtal – als einziges<br />

Smaragdvorkommen Europas – seinen Spitznamen „Tal der<br />

Smaragde“ zu verdanken. Im benachbarten Untersulzbachtal<br />

gibt es so große und schöne Epidotkristalle wie sonst nirgends<br />

auf der Welt. Wir erinnern uns an Andis Erzählungen am Vorabend<br />

und die Berichte von den spektakulären Aussichtsgipfeln<br />

Larmkogel und Keeskogel. Ersteren erreicht man über das<br />

Habachtal, zweiteren über das Obersulzbachtal.<br />

Bike & Genuss vs. Bike & Hike<br />

Das Untersulzbachtal ist unser erstes Ziel. Insgeheim hoffe ich,<br />

selbst auf einen taubeneigroßen Bergkristall zu stoßen, denn was<br />

man findet, darf man behalten, nur der Abbau mithilfe von Werkzeugen<br />

ist verboten. Die Forststraße windet sich bei gemächlicher<br />

Steigung in immer tieferen Fichtenwald hinein. Es regnet und die<br />

Gipfelambitionen schwinden. Die Talwände werden zunehmend<br />

steiler und zerklüfteter. Wasserfälle stürzen an den senkrechten<br />

Steilwänden in die Tiefe, fließen über unseren Weg und uns<br />

beim Durchqueren in die Schuhe. Ständig müssen wir anhalten<br />

und unsere Köpfe in die Höhe recken, um dem Naturschauspiel<br />

zuzuschauen. Der Waldboden ist moosüberwuchert, die<br />

Fichten tragen dicke Flechten an ihren Ästen. Wir lassen unsere<br />

Bikes stehen und wandern in eine enge Klamm, in welcher der<br />

Untersulzbach 50 Meter senkrecht in die Tiefe rauscht. Ewig<br />

könnte ich dem staubenden Gletscherwasser zuschauen, doch<br />

die Aussicht auf eine wärmende Einkehr und die Brettljause<br />

treibt uns weiter. Nach ein paar weiteren Serpentinen erreichen<br />

wir die Finkalm auf 1.400 Meter. Ein rustikaler Stall mit ein paar<br />

Kühen, die Milch für den Pinzgauer Bergkäse liefern, eine Stube<br />

mit Kachelofen, an dem wir unsere nassen Sachen zum Trocknen<br />

aufhängen – mehr braucht es in diesem Moment nicht, um<br />

uns glücklich zu machen. Die jüngsten Nachkommen spielen vor<br />

der Hütte mit den beiden Hofhunden, die Almwirtin gewährt uns<br />

derweil Einblick in das uralte Haus, das aussieht, als sei die Zeit<br />

hier, so weit hinten im Tal, seit 1807 einfach stehen geblieben.<br />

Wir genießen die Einkehr, schauen dem vom Dach rinnenden<br />

Regen zu, vertagen unsere „Bike und Hike“-Tour und machen<br />

Pläne für unseren nächsten Aufenthalt in der Wildkogel-Arena.<br />

Dann heißt es für uns: weitere 500 Höhenmeter kurbeln,<br />

zur Talstation der Materialseilbahn der Kürsinger Hütte, Bikes abstellen<br />

und schließlich auf Schusters Rappen zum 3.290 Meter<br />

hohen Keeskogel kraxeln. Dass die Einkehr auf der aussichtsgewaltigen<br />

Kürsinger Hütte des Österreichischen Alpenvereins hervorragend<br />

ist, versteht sich von selbst. In unseren Köpfen formen<br />

sich Bilder; Andi scheint unsere Gedanken lesen zu können und<br />

grinst. Während der Abfahrt lasse ich die Schönheit der Natur,<br />

die hier wilder anmutet als in anderen Tälern, noch einmal voll<br />

und ganz auf mich wirken. Der Zauber dieses Tals, sich wie in<br />

einer eigenen, verwunschenen Welt zu fühlen, hält an, bis uns<br />

der Forstweg wieder an der Hauptstraße ausspuckt.<br />

Text Hannah Röther / Holger Schaarschmidt Bild David Schultheiß<br />

Bild: 1. Die Wildkogel-Arena. Mit den lokalen Guides findet ihr die<br />

spannendsten Touren in der Region. 2. Ewig könnte man dem staubenden<br />

Gletscherwasser zuschauen, doch die Aussicht auf eine wärmende Einkehr<br />

und die Brettljause treibt uns weiter. 50 Meter stürzt hier der Untersulzbach<br />

in die Tiefe. 3. Wenn das Tal, wo die Dinger herkommen, genauso schön ist wie<br />

die Steine selbst, sind wir definitiv auf dem richtigen Weg. 4. Handgemachter<br />

Bergkäse aus dem Pinzgau. Auf der urigen Finkalm gewährt die Almwirtin gern<br />

einen Einblick in ihr uraltes Handwerk.<br />

58<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


16<br />

WILDKOGEL- ARENA<br />

A<br />

INFORMATIONEN<br />

1<br />

Destination<br />

Wildkogel-Arena<br />

Neukirchen & Bramberg<br />

www.wildkogel-arena.at<br />

Alpine Region<br />

Kitzbüheler Alpen, Nationalpark<br />

Hohe Tauern<br />

Badegewässer<br />

Badesee Neukirchen,<br />

Freibad Bramberg/Mühlbach<br />

Regionale Küche<br />

Kasnocken, Kaiserschmarrn<br />

3<br />

2<br />

4<br />

must-see<br />

Tauernblick vom Wildkogel aus!<br />

Am besten mit dem E-Bike zur Wildkogelscharte<br />

und zurück über die<br />

Geisl-Hochalm ins Mühlbachtal.<br />

must-do<br />

Bike & Hike: Ins Obersulzbachtal<br />

zum Keeskogel (3.290 m). Ins<br />

Habachtal zum Larmkogel (3.017<br />

m). Ins Trattenbachtal zum<br />

Kröndlhorn (2.444 m)<br />

Einzigartig<br />

Habachtal – einziges Smaragdvorkommen<br />

Europas; Großvenediger<br />

– höchster Berg Salzburgs (3.666<br />

m); Nationalpark Sommercard<br />

– mehr als 60 Attraktionen und<br />

maximale Mobilität kostenfrei.<br />

www.nationalpark-sommercard.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°50 "Nationalpark<br />

Hohe Tauern, Großvenediger,<br />

Großglockner, Ankogel"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

3.666 m<br />

819 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

XC Race<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Mai - Okt<br />

250 km<br />

90 Routen<br />

0 km<br />

0 Trails<br />

2<br />

<br />

5<br />

<br />

23<br />

ÖSTERREICH / SALZBURG<br />

59


60<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


MOUNTAINBIKEN<br />

BERGSPORT MIT ZUKUNFT<br />

Sicher, naturverträglich und konfliktfrei – Ansichten des Deutschen Alpenvereins<br />

NICOLAS GAREIS,<br />

DAV RESSORT<br />

NATURSCHUTZ UND<br />

KARTOGRAPHIE<br />

Beim Mountainbiken erleben wir Sport und Natur<br />

in einzigartiger Kombination. Mit dem Bike<br />

entdecken wir unsere Bergwelt auf besondere<br />

Art und Weise: Auf den kräftezehrenden Uphill<br />

folgt der Abstecher zur Hütte und die verdiente<br />

Abfahrt über einen kurvenreichen Trail ins Tal.<br />

In den meisten Fällen sind wir nicht alleine unterwegs<br />

und teilen uns die Wege mit anderen.<br />

Aber wir teilen nicht nur die Wege, die Brotzeit<br />

auf der Hütte oder das Video vom letzten<br />

Bike-Wochenende. Wir teilen auch die Leidenschaft<br />

für den Sport und die Begeisterung für<br />

die Bewegung in der Natur. Eine Natur, die es<br />

zu schützen gilt! Was wäre Mountainbiken<br />

ohne die Vielfalt an Strukturen, Möglichkeiten<br />

und Angeboten, wie wir sie draußen – häufi<br />

g auch direkt vor der Haustür – fi nden? Die<br />

sportliche Herausforderung, Abwechslung<br />

in der Landschaft, ein forderndes Relief, bemerkenswerte<br />

Vegetation und nicht zuletzt<br />

Begegnungen – all das macht das Abenteuer<br />

Mountainbiken aus. Wie können wir selbst<br />

Mountainbiken so gestalten, dass wir diese<br />

Sportart auch in Zukunft noch gerne ausüben?<br />

Starten wir bei uns und überlegen wir, was uns<br />

wichtig ist. Wir wollen das Klima schützen, also<br />

wie kommen wir zur nächsten Bike-Tour? Mit<br />

dem Auto oder vielleicht doch mit dem Zug?<br />

Wir wollen unverfälschte Natur. Da ist klar,<br />

dass die Verpackung vom Energieriegel wieder<br />

mit nach Hause kommt statt in die Büsche.<br />

Wir wollen Respekt und bringen ihn auch unseren<br />

Mitmenschen entgegen, indem wir aufeinander<br />

achten und uns gegenseitig zuhören.<br />

Beim Biken kommt man leicht ins Gespräch,<br />

Tipps zu Technik und zu lohnenswerten Zielen,<br />

aber auch sinnvolle Kritik gehören dazu.<br />

Wir wollen einen guten Trail, denn optimale<br />

Wege sind das A und O für jede Mountainbikerin<br />

und jeden Mountainbiker. Mit einer guten<br />

Fahrtechnik tragen wir schon enorm dazu bei,<br />

dass empfi ndliche Wege geschont werden.<br />

Und warum nicht auch selbst aktiv werden<br />

und sich z.B. dem Wegebau-Team in einer<br />

der DAV-Sektionen anschließen? Die Passion<br />

Mountainbiken liegt in uns und wir tragen sie<br />

weiter. Über unsere Familien, Freunde und im<br />

Netz. Wir wissen, wie wichtig die gute Planung<br />

einer Ausfahrt ist. Gerade auf unbekanntem<br />

Terrain sind Infos zu Länge, Schwierigkeit und<br />

Fahrkönnen entscheidend für die Wahl der<br />

richtigen Tour. Bei der Nutzung von Tourenportalen<br />

spielt vor allen Dingen Qualität eine<br />

entscheidende Rolle. Wer möchte schon in<br />

einer Sackgasse enden oder die Tour abbrechen<br />

müssen, weil die Nacht hereinbricht? Auf<br />

alpenvereinaktiv.com z.B. lassen sich verschiedene<br />

Filter anwenden, über die Community<br />

gemeinsame Erlebnisse planen und Feedback<br />

zu kritischen Passagen geben. Mountainbiken<br />

treibt uns an, verantwortungsvoll zu handeln<br />

und vorausschauend zu denken. Nutzen wir<br />

die Chance!<br />

Text Nicolas Gareis Bild Andreas Meyer, Franz Güntner<br />

RATGEBER / MOUNTAINBIKEN - BERGSPORT MIT ZUKUNFT<br />

61


1<br />

62<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


KITZBÜHELER ALPEN<br />

125 KM<br />

MÜNCHEN<br />

95 KM<br />

SALZBURG<br />

BRIXENTAL<br />

80 KM<br />

INNSBRUCK<br />

Unweit der eleganten Stadt Kitzbühel erstreckt<br />

sich das Brixental mit Brixen im Thale,<br />

Kirchberg und Westendorf. In der Erholungsund<br />

Genussregion geht es entspannt und<br />

ungezwungener zu, es herrscht eine heiterlockere<br />

Grundstimmung. Sanfte Grasberge<br />

und weitläufige Almgebiete laden zum Biken<br />

ein und bieten traumhafte Ausblicke auf die<br />

Bergwelt zwischen Wildem Kaiser, Kitzbüheler<br />

Horn und Hoher Salve.<br />

Familien und Genießer, Tourenfahrer und Enduristen<br />

erleben hier alpine Naturlandschaft mit<br />

unberührten Seitentälern und blühenden Almen.<br />

Ermöglicht wird dies durch ein schier endloses<br />

Netz von über 800 Kilometern Trails und<br />

beschilderten Rad- und Mountainbike-Routen.<br />

Highlights sind schmale Pfade wie der<br />

Sun Trail auf der Sonnenseite von Brixen im<br />

Thale, gebaut für jene, die es flowig mögen und<br />

deshalb auch für Familien und Gelegenheitsmountainbiker<br />

perfekt geeignet. Einen Großteil<br />

der Auffahrt kann man mit der Gondelbahn<br />

Hochbrixen absolvieren, wo man um den Bergerlebnispark<br />

„Filzalmsee“ zahlreiche Berggasthöfe,<br />

Bademöglichkeiten, Kneipp-Anlagen und<br />

Themenwege entdecken kann.<br />

Im beschaulichen Klausen, einem Ortsteil<br />

Kirchbergs, treffen wir Michael Küchl. Er<br />

ist in den Kitzbüheler Alpen aufgewachsen<br />

und zählt zu den Bike-Pionieren der Region.<br />

Als ausgebildeter Bike-Guide gibt Michael sein<br />

Wissen über die Region und seine Erfahrung<br />

als passionierter Mountainbiker gern an seine<br />

Gäste weiter.<br />

MICHAEL KÜCHL,<br />

IN DEN KITZBÜHELER<br />

ALPEN AUFGEWACH-<br />

SEN. MOUNTAINBIKE<br />

GUIDE UND EINER<br />

DER BIKE - PIONIERE<br />

DER REGION.<br />

Hallo Michael, der Tiroler Bergsommer lockt<br />

immer mehr Gäste in die Kitzbüheler Alpen.<br />

Die Gästezahlen im Brixental während der<br />

Sommersaison nehmen stetig zu. Welche Rolle<br />

spielt dabei der Mountainbike-Tourismus?<br />

Vor fünf bis zehn Jahren gab es noch die klassischen<br />

Gruppen „Wanderer“ und „Biker“,<br />

welche sich oft nicht gut verstanden haben.<br />

Heute verschwimmen die Gästegruppen immer<br />

mehr und der Wanderer geht genauso<br />

zum Biken. Das große Geheimnis dahinter ist<br />

natürlich das E-Bike – man sagt, es macht die<br />

Berge flach und somit für jedermann erlebbar.<br />

Früher war das schwieriger, denn viele Touren<br />

haben um die 1.000 Höhenmeter, dafür muss<br />

man mit dem „normalen“ Bike schon das<br />

ganze Jahr trainieren. Bei unserer gestressten<br />

Gesellschaft heutzutage fehlt dazu oftmals die<br />

Zeit. Da ist das E-Mountainbike ein „Wahnsinnsgerät“,<br />

um dies auszugleichen. Doch<br />

auch insgesamt entdeckt man den Urlaub in<br />

den Bergen und der Natur wieder mehr.<br />

Wo ist dein Lieblingsplatz im Brixental? Mit<br />

welchem Bike machst du dich auf den Weg<br />

dorthin: Hardtail, Enduro oder E-Bike?<br />

Mein Lieblingsplatz ist am Reinkarsee, der<br />

in Westendorf unterhalb vom Kröndlhorn<br />

liegt. Als begeisterter Schafzüchter halte ich<br />

Walliser Schwarznasenschafe, die es sich im<br />

Sommer genau da auf der Alm gut gehen lassen.<br />

Alle zehn bis 14 Tage fahre ich zu meinen<br />

Schützlingen, für mich ein super Ausgleich<br />

und mit dem E-Bike eine entspannte Tour<br />

bis an die Rotwandalm im Windautal. Dort<br />

ÖSTERREICH / TIROL<br />

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2<br />

4<br />

3<br />

5<br />

64<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


6<br />

HOTELTIPP<br />

HUBERTUS LOGIS APPARTEMENTS<br />

Ökologischer Holzbau. Die Natur<br />

vor der Tür. Die perfekte Mountainbike-Base<br />

für Aktive und Genießer.<br />

www.hubertus-brixen.at<br />

Tel.: +43 5334 / 83420<br />

INFORMATIONEN<br />

17<br />

KITZBÜHELER ALPEN<br />

BRIXENTAL<br />

» FAMILIEN UND GENIESSER, TOURENFAHRER UND<br />

ENDURISTEN ERLEBEN HIER ALPINE NATURLANDSCHAFT MIT<br />

UNBERÜHRTEN SEITENTÄLERN UND BLÜHENDEN ALMEN. «<br />

Destination<br />

Tourismusverband Kitzbüheler<br />

Alpen - Brixental,<br />

Brixen - Kirchberg - Westendorf<br />

www.kitzbueheler-alpen.com<br />

A<br />

Alpine Region<br />

Kitzbüheler Alpen<br />

kann man sich mit hausgemachtem Käse,<br />

Kaspressknödeln oder einem Glas Buttermilch<br />

mit frisch gepflückten Preiselbeeren stärken<br />

und den Blick über das Windautal genießen.<br />

Weiter geht es über einen mittelschwierigen<br />

Bergsteig ca. zwei Stunden zu Fuß – das Bike<br />

bleibt natürlich unten. Man findet Traumpanoramen<br />

und wird mit einem landschaftlich wunderschönen<br />

Auf- und Abstieg belohnt.<br />

Welche Hütte empfiehlst du uns für eine<br />

Stärkung? Gibt es eine regionale Spezialität,<br />

die wir unbedingt probieren müssen?<br />

Eine ausgezeichnete Hütte ist der Gasthof<br />

Ruetzen am Sonnberg. Am besten probiert<br />

man dort den „Moosbeer-Schmarrn“ (Heidelbeer-Schmarrn).<br />

Der ist der Wahnsinn. Den<br />

gibt’s nicht überall und wird hier mit selbstgepflückten<br />

Heidelbeeren zubereitet.<br />

Zahlreiche MTB- und Radwanderwege, einfache<br />

wie knackige Trails findet man im Tiroler<br />

Brixental. Hinzu kommt ein großes Netz an<br />

E-Bike Verleih- und Akkuladestationen. Was<br />

ist deine Tour-Empfehlung für weniger sportliche<br />

Biker oder Familien mit Kindern?<br />

Das perfekte Ausflugsziel für Familien und Genuss-Biker<br />

ist das Spertental. Von Kirchberg<br />

führt ein Radweg ca. neun Kilometer und 200<br />

Höhenmeter entlang der Aschauer Ache ins<br />

Örtchen Aschau. Dort bietet sich die Kneippanlage<br />

und ein Abenteuerspielplatz für eine<br />

Rast an. Wer nicht genug hat, radelt weiter zur<br />

gemütlichen Klooalm, wo man gut einkehren<br />

kann. Das sind weitere drei Kilometer und 150<br />

Höhenmeter. Die schöne Almlandschaft und<br />

der moderate Anstieg sind auch für weniger<br />

trainierte Biker gut machbar.<br />

Was empfiehlst du ambitionierten Tourenfahrern<br />

und/oder Enduristen?<br />

Ambitionierte Tourenbiker sollten auf „Bike<br />

Safari Tour“ gehen – eine Ganztagestour rund<br />

um das Kitzbüheler Skigebiet. Von Kirchberg<br />

führt sie über Kitzbühel nach Jochberg und<br />

von dort über das Stangenjoch nach Aschau<br />

und wieder zurück nach Kirchberg. Die Runde<br />

bietet ein traumhaftes Panorama und verläuft<br />

auf über 60 Kilometern und 1.500 Höhenmetern<br />

überwiegend auf Schotterwegen und ein<br />

paar netten Trails am Stangenjoch.<br />

Enduro-Biker werden den Fleckalm-Trail<br />

lieben – mit sieben Kilometern Streckenlänge<br />

und 1.100 Tiefenmetern einer der<br />

längsten Singletrails in Tirol. Dieser verlangt<br />

Bikern sowohl einiges an Kondition als auch<br />

Fahrtechnik ab. Der durchaus anspruchsvolle<br />

Trail ist Teil der KitzAlpBike und der Mountainbike<br />

Marathon WM-Strecke. Wer sich<br />

die rund 1.000 Höhenmeter Uphill sparen<br />

möchte, sollte in Kirchberg die Fleckalmbahn<br />

nutzen.<br />

Text Diana Schmid Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Durch das Windautal bei Westendorf ins<br />

Pinzgauer Trattenbachtal – an der Filzenscharte kann<br />

man schon die faszinierenden Hohen Tauern erspähen.<br />

2. Die Rotwandalm in der Windau. Nachdem man sich<br />

bei Carola gestärkt hat, lockt das 2.444 m hohe Kröndlhorn<br />

als höchster Gipfel der Region und lohnendes<br />

Wanderziel mit imposanter Aussicht. 3. E-Mountainbikes<br />

machen die Berge "flacher". 4. Eine Tour ohne<br />

Hütteneinkehr ist einfach nicht perfekt – Jause auf der<br />

Rotwandhütte. 5. Klassiker Knödelsuppe: einfach lecker!<br />

6. Der Fleckalm-Trail: mit 7 Kilometern und 1.100 Höhenmetern<br />

einer der längsten Singletrails in Tirol!<br />

Badegewässer<br />

Freizeitanlage Brixen mit Badesee,<br />

Badesee Kirchberg<br />

Regionale Küche<br />

Tiroler "Graukas"-Suppe<br />

Mitbringsel<br />

Ein Edelbrand der Brennerei Erber<br />

in Brixen<br />

Veranstaltungen<br />

E-Bike Festival 21. - 23.06.<strong>2019</strong>,<br />

KitzAlpBike Festival 22. - 30.06.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

KitzAlpBike Festival<br />

must-do<br />

"Kitzbüheler Alpen Trail Card“:<br />

Tageskarte für 5 verschiedene Lifte<br />

und 5 Trails, „Kat Bike“: in 3 bis<br />

4 Etappen 136 bis 180 Kilometern<br />

und 2.800 bis 6.250 Höhenmetern<br />

zurücklegen.<br />

Einzigartig<br />

Viele Alpentäler enden in einem<br />

Talschluss. Das Brixental hingegen<br />

ist nach beiden Seiten offen und<br />

verbindet so das Inntal im Westen<br />

mit dem Raum Kitzbühel im Osten.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

bikeacademy Kurt Exenberger<br />

Kirchberg, www.bikeacademy.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°29 "Kitzbüheler Alpen"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.444 m<br />

750 m<br />

<br />

Bikepark<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Mai - Okt<br />

812 km<br />

81 Routen<br />

25 km<br />

6 Trails<br />

5<br />

<br />

3<br />

<br />

75<br />

ÖSTERREICH / TIROL<br />

65


1<br />

350 KM<br />

STUTTGART<br />

150 KM<br />

MÜNCHEN<br />

ALPBACHTAL SEENLAND<br />

45 KM<br />

INNSBRUCK<br />

Das Gute liegt so nah. Einmal mehr hat sich dieser Ausdruck<br />

bewahrheitet, wenn er auch inflationär gebraucht<br />

wird. Das Gute liegt so nah! Wenige Kilometer hinter der<br />

Grenze zu Deutschland versteckt sich ein landschaftliches<br />

und kulturelles Kleinod, das es wert ist entdeckt zu werden:<br />

die Region Alpbachtal Seenland! Eingerahmt vom<br />

Rofangebirge und den Brandenberger Alpen im Norden<br />

und den Kitzbühler Alpen im Süden, durchflossen vom<br />

mächtigen Inn im Zentrum. Mountainbiken auf der Südseite<br />

zeichnet sich vor allem durch die weitläufigen, reizvollen<br />

Almgebiete aus, während sportlich ambitionierte Biker<br />

nördlich vom Inn anspruchsvolle Strecken zur Bayreuther<br />

Hütte, zum Pletzachkogel über das Sonnwendjochhaus<br />

oder entlang der Brandenberger Ache ins benachbarte<br />

Bayern erwarten. 24 offizielle Mountainbike-Touren gibt es,<br />

um die spannendsten Bergziele im Alpbachtal Seenland<br />

zu entdecken – dazu einladende Hütten, Badeseen und<br />

herzliche Gastgeber.<br />

Zur Bayreuther Hütte<br />

1.000 Höhenmeter auf 8,5 Kilometern – wir ernten anerkennendes<br />

Augenbrauenheben und Stirnrunzeln, als<br />

wir die beachtlichen Daten unserer morgendlichen Tour<br />

von Münster durch den duftenden Kiefernwald und<br />

über versteckte Almen zur aussichtsreich gelegenen<br />

Bayreuther Hütte kundtun. Mit einem freundlichen Strahlen<br />

im Gesicht empfangen uns Susanne und Anton, die<br />

Wirte der traumhaft gelegenen Alpenvereinshütte. Es<br />

herrscht die typische morgendliche Aufbruchsstimmung<br />

unter den Gästen. Die Langschläfer kommen gähnend die<br />

knarzende Treppe hinuntergestiegen, während andere im<br />

Türrahmen bereits die Wanderschuhe schnüren. Auf der<br />

Panoramaterrasse genießt ein eng umschlungenes, offenbar<br />

frisch verliebtes Pärchen den Sonnenaufgang. Wir fragen<br />

uns, ob sie in dieser scheinbar untrennbaren Umzingelung<br />

auch wandern werden.<br />

Inzwischen bringt uns Susanne heißen Kaffee und<br />

leckere Frühstücksjause. Wir genießen den Blick über das<br />

Inntal und die Kitzbüheler Alpen und entdecken in der<br />

Ferne auch schon unser nächstes Tagesziel, die Holzalm<br />

oberhalb von Brixlegg und Rattenberg. Im Hintergrund der<br />

Bayreuther Hütte befindet sich der schroffe Anstieg zum<br />

Vorderen Sonnwendjoch, Hausberg und Wanderempfehlung<br />

Antons. Die Bikes könnten wir hier an der Hütte sicher<br />

abstellen und den Gipfel zu Fuß erreichen, schlägt<br />

er vor. Leider bleibt uns nicht die Zeit: beim nächsten Mal<br />

und dann nach einer Übernachtung am Berg, sind wir uns<br />

sicher.<br />

66<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


18<br />

3<br />

ALPBACHTAL<br />

SEENLAND<br />

A<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Alpbachtal Seenland Tourismus,<br />

Alpbach, Brandenberg, Breitenbach,<br />

Brixlegg, Kramsach, Kundl, Münster,<br />

Radfeld, Rattenberg, Reith i. A.<br />

www.alpbachtal.at<br />

2<br />

Alpine Region<br />

Kitzbüheler Alpen, Brandenberger<br />

Alpen, Rofangebirge<br />

Badegewässer<br />

Reintalersee, Reither See<br />

Regionale Küche<br />

Käsespätzle mit Alpbachtaler<br />

Heumilchkäse<br />

Holzalm Zimmermoos<br />

Alpbach wurde erst in den Zwanzigerjahren<br />

des letzten Jahrhunderts durch eine offizielle<br />

Straße mit dem Inntal verbunden. Durch die<br />

lange Abgeschiedenheit hat die malerische<br />

Gemeinde ihre Bautradition und ihr lokales<br />

Brauchtum bewahrt. Die Bevölkerung ist bis<br />

heute eng mit ihrer Talschaft verbunden. Das<br />

schlägt sich schon auf den ersten Blick im<br />

außergewöhnlich idyllischen Dorfbild wieder.<br />

Vom Dorfzentrum aus gelangen wir<br />

über die Bischoferalm zur Holzalm am Fuße<br />

des beliebten Aussichtsbergs Gratlspitz. Im<br />

Turbomodus mit unseren E-Bikes erreichen<br />

wir das Hauser Joch. Der Ausblick ins Innere<br />

Alpbachtal ist traumhaft; auf der anderen Seite,<br />

beinahe 1.000 Meter unter uns, fließt der<br />

Inn. Zur Holzalm ist es nur noch ein Katzensprung.<br />

Chefin Monika und das aufgedrehte<br />

Töchterchen empfangen uns herzlich. 110<br />

Jahre alt ist die auf eine bewegte Geschichte<br />

zurückblickende Hütte; die Wände innen und<br />

außen geschmückt von Kritzeleien im Holz, die<br />

Generationen von Besuchern gesehen haben.<br />

Wind und Wetter haben das Gebäude gegerbt.<br />

Wir bleiben über Nacht. Knarzende Dielen, bei<br />

starkem Wind klappernde Fensterflügel und<br />

saugemütliche Betten wie aus Omas Zeiten<br />

gehören ebenso zur gemütlichen Hütte wie<br />

Monikas überaus herzliche, gastfreundliche<br />

Art. Gern lässt sie uns an ihrem Kochkünsten<br />

teilhaben und berichtet währenddessen<br />

von den zahlreichen Biketouren, die mit der<br />

Holzalm als Ziel möglich sind; wie man das<br />

beste Schnitzel weit und breit in der schweren<br />

Kupferpfanne zubereitet und von der Bergbaugeschichte<br />

der Region – Zeugnisse davon finden<br />

sich hier oben an zahlreichen Stellen, Bilder<br />

von deren Erforschungen schmücken die<br />

Wände der Treppen und Gänge. Von den zahlreichen<br />

Impressionen und Erlebnissen dieses<br />

Tages erfüllt und von Müdigkeit übermannt,<br />

begeben wir uns in die Betten, glücklich über<br />

die Entscheidung, die Inntalautobahn verlassen<br />

zu haben, um eine Region zu erkunden,<br />

die uns bisher viel zu nah erschien.<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Im Alpbachtal Seenland kommen Genießer wie<br />

Sportler auf ihre Kosten. 2. Der Anstieg zur Bayreuther<br />

Hütte auf der Nordseite ist etwas für Bergziegen. Der<br />

imposante Panoramablick auf Alpbach, die wärmsten<br />

Badeseen Tirols um Kramsach und das Inntal ein perfektes<br />

Argument, die herrliche Einkehr auf der urigen Bergalm<br />

oder Bayreuther Hütte unschlagbar, um Begleiter zu<br />

überzeugen. 3. Die historischen Holzgebäude in Alpbach<br />

haben einen ganz eigenen Charme.<br />

Mitbringsel<br />

Brandenberger Prügeltorte<br />

must-see<br />

Alpbach – schönstes Dorf<br />

Österreichs<br />

must-do<br />

Wandern in die Tiefenbachklamm,<br />

Kramsach-Brandenberg-Museum:<br />

Tiroler Bauernhöfe – in 1,5 Stunden<br />

durch ganz Tirol<br />

Einzigartig<br />

UCI Straßenrad-WM 2018<br />

8 Tage, 12 Rennen, 1.000 Athleten:<br />

Das Alpbachtal Seenland war mit<br />

Rattenberg als kleinster Stadt Österreichs<br />

einer der Austragungsorte.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Harald Pühringer, Alpbach,<br />

rentabike.tirol; Alpbach Sports,<br />

Alpbach, alpbach-sports.com;<br />

Easy Bike, Kundl, easybike.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°28 "Vorderes Zillertal"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.424 m<br />

510 m<br />

<br />

XC Race<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Mai - Okt<br />

250 km<br />

24 Routen<br />

2,3 km<br />

3 Trails<br />

2<br />

<br />

0<br />

<br />

25<br />

ÖSTERREICH / TIROL<br />

67


REIFE(N)PRÜFUNG<br />

Der optimale Reifen fürs E-Bike<br />

1 2<br />

Das Team vom world of <strong>mtb</strong> Magazin führt seit mittlerweile fünf Jahren<br />

umfangreiche Tests mit E-Mountainbikes durch. Der Einsatz im<br />

rauen Gelände ist für sie dabei obligatorisch. Oft stellen sie sich während<br />

des Tests die Frage: Fahren manche Produktmanager mit ihren<br />

Rädern überhaupt im Gelände? Scheinbar nein, denn immer wieder<br />

sind Mountainbikes mit günstigen, leichten oder schmalen Reifen bestückt.<br />

Diese Reifen müssen nicht zwingend schlecht sein, doch haben<br />

sie nichts an einem E-MTB zu suchen. Diese sind nun mal 20 bis<br />

25 Kilo schwer und haben die gewünschte Extra-Power – einfach zu<br />

viel für einen normalen Reifen. Schwalbe hat in diesem Jahr mit dem<br />

Eddy Current den ersten speziellen E-Mountainbike Reifen auf den<br />

Markt gebracht. Ein gutes Beispiel, an dem das world of <strong>mtb</strong>-Team<br />

seine Erfahrungen erläutern kann.<br />

Die Karkasse<br />

Die Karkasse ist gefordert beim Durchschlag oder -stich sowie beim<br />

Kontakt mit scharfen Steinen und entscheidend für Sieg oder Niederlage<br />

bzw. einen funktionstüchtigen oder platten Reifen. Angesichts des<br />

hohen Gewichtes und den hohen Geschwindigkeiten von E-Bikes sollte<br />

eine Karkasse möglichst stabil sein. Schwalbes Super Gravity-Karkasse<br />

hält bei einem Durchschlag im Vergleich zur ohnehin schon stabilen<br />

Snake Skin-Karkasse ca. 90 Prozent mehr aus und ist ca. 40 Prozent<br />

resistenter bei einem Durchstich durch einen Dorn.<br />

Das Gewicht<br />

Klar, Gewicht ist immer wichtig und eine derart stabile Karkasse ist<br />

schwerer; im oben genannten Beispiel um genau genommen 32 Prozent.<br />

Für die Redakteure beim Testen von E-Bikes rangiert jedoch stets<br />

Zuverlässigkeit vor Leichtbau.<br />

Das Profil, die Gummimischung, der Rollwiderstand<br />

Was sind zehn Watt mehr Rollwiderstand beim Reifen im Vergleich zu<br />

250 Watt Dauerleistung des Motors? Beim E-Bike hat man den Vorteil,<br />

dass man das höhere Gewicht, aber auch den höheren Rollwiderstand<br />

eines stabileren Reifens, einfacher kompensieren und noch ein Vielfaches<br />

an Leistung draufl egen kann. Das Profi l kann somit aggressiver<br />

ausfallen und der Gummi weicher sein. Der Grip und somit die Fahrsicherheit<br />

steigen dadurch enorm.<br />

Die Dimension<br />

Geschmackssache – hier scheiden sich die Geister auch bei den Testfahrern.<br />

Je breiter der Reifen, umso sicherer, gutmütiger, aber auch weniger<br />

direkt wird das Fahrgefühl. Der Eddy Current wird aber zum Beispiel<br />

in den Breiten 2,4 bis 2,8 Zoll angeboten und deckt somit jegliche Geschmacksrichtung<br />

ab.<br />

Text Johannes Haidn Bild Andreas Meyer<br />

Bild 1. Hohe Geschwindigkeiten und ein höheres Gewicht fordern die Reifen deutlich<br />

mehr. 2. Der neue Eddy Current von Schwalbe mit folgenden Merkmalen: Addix Soft<br />

Compound – Die weiche Gummimischung sorgt für einen hohen Gripp, Super Gravity-Karkasse<br />

– Für schwere Jungs die stabilste Karkasse. Fünf Gewebelagen auf der<br />

Lauffl äche und vier an der Seite sorgen für maximale Stabilität, Grobes Profi l – Gripp<br />

steht über Rollwidersand. Für zweites gibt es ordentlich Unterstützung vom Motor.<br />

68<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


NO MIMIMI!<br />

Bei unserem <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin-Vertriebspartner Bergzeit geht es zu<br />

wie bei unseren Redakteur*innen: Das Bike im Winter stehen lassen?<br />

Einfach keine Option! Schließlich sind die Bergzeit-Mitarbeiter selbst<br />

Fahrradverrückte und schreiben im Magazin des Outdoorshops um die<br />

Wette. Spannend: Als Bergzeit 1999 an den Start ging, war es selbst ein<br />

Tourenportal. Auf die Wurzeln von Bergzeit – das Draußensein – verweist<br />

auch die Bergzeit Erlebniswelt, auf der man Outdoor-Erlebnisse<br />

wie Mountainbike-Fahrtechniktrainings, Tiefschnee-Kurse oder geführte<br />

Hochtouren bei zertifi zierten Partnern und Guides buchen kann.<br />

Nur die Harten kommen in den Garten –<br />

Bergzeit verrät 3 Tipps fürs Mountainbiken im Winter<br />

Die Reifen finden keinen Halt auf dem schneebedeckten Untergrund,<br />

das Streusalz lässt bereits die Kette rosten und zu allem Überfluss wird<br />

es auch noch dunkel und das Licht liegt natürlich zu Hause… Kommt<br />

dir bekannt vor? Dann mach dich und dein Bike besser fit für den Winter!<br />

1. Die richtigen Reifen<br />

Typ 1: bei schönem Wetter auf befestigen Straßen<br />

Hier reichen schwach profi lierte Mäntel mit einem guten Rollwiderstand<br />

aus.<br />

Typ 2: auf Trails mit feuchtem, warmem Boden und viel Wurzelwerk<br />

Ein grobstolliges Profi l mit gutem Rollwiderstand und Grip eignet sich<br />

hier am besten.<br />

Typ 3: auf Trails mit tiefen Schlammlöchern oder weichem Waldboden<br />

Reine Schlammreifen mit langen Stollen und hohem Rollwiderstand<br />

sind hier die richtige Wahl. Vorsicht: Kein Halt auf harten Untergründen!<br />

Typ 4: gefrorener Asphaltboden oder gefrorene Trails<br />

Hier kommen Spikes ins Spiel! Auf Asphalt empfehlen sich schwach<br />

profi lierte Mäntel mit wenig Spikes, auf gefrorenen Trails besser Spikereifen<br />

für Mountainbikes mit einer hohen Spike-Anzahl.<br />

2. Der richtige Reifendruck<br />

Generell kann man im Winter mit etwas geringerem Luftdruck fahren,<br />

was den Grip auf vereisten Trails deutlich erhöht. Aber: Niemals<br />

den angegebenen Mindestdruck unterschreiten, um Durchschläge zu<br />

vermeiden!<br />

3. Die richtige Beleuchtung<br />

Der Trail sollte fl ächig, weit und gleichmäßig hell ausgeleuchtet werden.<br />

Dies wird über speziell geformte Refl ektoren und Linsen bzw. durch<br />

mehrere Leuchtdioden im Scheinwerfer erreicht.<br />

Achtung: Zu helle MTB-Lampen sind im Straßenverkehr nicht<br />

zulässig! Die Befestigung der Lampe am Helm leuchtet das Sichtfeld<br />

optimal aus. Darauf achten, dass der Scheinwerfer mittig auf dem Helm<br />

sitzt und bei Touren nicht verrutschen kann – am besten mit den meist<br />

mitgelieferten Klettbändern befestigen.<br />

Die Befestigung der Lampe am Lenker sorgt für einen langen und<br />

flachen Strahl, der Bodenunebenheiten oder Wurzeln kontrastreich<br />

darstellt.<br />

Tipp: Ideal ist eine Kombination aus beiden Varianten!<br />

Jetzt entdecken unter www.bergzeit.de<br />

Text Bergzeit Team Bild Andreas Meyer<br />

RATGEBER / BIKEN IM WINTER<br />

69


290 KM<br />

ZÜRICH<br />

230 KM<br />

ULM<br />

120 KM<br />

MÜNCHEN<br />

INNS'<br />

BRUCK<br />

Die Region Innsbruck, mit Innsbruck als Landeshauptstadt<br />

Tirols, verbindet Gegensätzliches und schafft eine<br />

ganz eigene Wohlfühlatmosphäre zwischen Berg und<br />

Tal, Stadt und Natur, Sport und Entspannung. Im Winter<br />

findest du unzählige perfekte Pisten, im Sommer<br />

feinste Trails. Der Naturraum beginnt gleich ums Eck,<br />

egal wo man sich befindet. Ein paar kräftige Tritte in die<br />

Pedale und schon ist man ist an der Nordkette oder am<br />

Fuße des Hausbergs Patscherkofel. Stadtnah und trotzdem<br />

im Herzen der Tiroler Alpen.<br />

Urbanes Flair und alpines Mountainbikerevier<br />

Wir sitzen noch entspannt beim Frühstück, als die<br />

Sonne langsam hinter dem Patscherkofel aufgeht und<br />

allmählich die Nordkette und dann die ganze Stadt in<br />

oranges Licht taucht. Ein Traum, dieser Ausblick! Wir<br />

wollen mehr davon, also rauf auf den Berg! Innsbruck<br />

verbreitet eine immerzu sportliche, aktive Atmosphäre.<br />

Radfahrer, Läufer, Skater; es scheint, als hätte jeder<br />

hier ein Sportgerät bei sich, und sei es auch nur ein<br />

Frisbee oder die Kletterausrüstung auf dem Rücken.<br />

Der multikulturelle Einfluss tausender internationaler<br />

Studenten und Zugereister geben der Alpenmetropole<br />

einen mitreißenden, jugendlichen Charme. Wir radeln<br />

zum Congress und stehen vor der Entscheidung: Die<br />

ersten Höhenmeter mit der Hungerburgbahn hinter<br />

uns lassen oder selbst hinauftreten? Die Standseilbahn<br />

gilt als Wahrzeichen der Stadt und wirkt im Design sehr<br />

kinematisch und experimentell. Die Architektin Zaha<br />

Hadid, weltbekannt für ihren dynamischen Baustil, hat<br />

sie entworfen. Es passt ins Bild: Selbst die Bergbahn<br />

wirkt sportiv; hier, in der Sporthauptstadt der Alpen.<br />

Da wir noch frisch und munter sind, kurbeln wir die<br />

500 Höhenmeter zur Arzler Alm und dem Traileinstieg<br />

auf 1.080 Meter aus eigener Kraft und genießen<br />

ganz nebenbei Alpenkulisse par excellence. Zahlreiche<br />

Kurven, Anlieger und einige Sprüngen prägen den abwechslungsreichen<br />

Singletrail bis hinab in die Stadt.<br />

Langgezogene Steilkurven, Kuppen, enge Kehren,<br />

kleine Schluchten und Felspartien sorgen für reichlich<br />

Spannung. Immer wieder öffnet sich der Wald und man<br />

kann den großartigen Ausblick über die Stadt genießen.<br />

Als wir am Congress vorbeirollen, können wir nicht widerstehen<br />

und fahren kurzentschlossen noch einmal<br />

hinauf.<br />

Die Region Innsbruck<br />

Nicht nur in Innsbruck, sondern auch in den umliegenden<br />

Feriendörfern wurden fleißig Trails gebaut. Der<br />

„Bikepark Innsbruck“ ist ein beliebter Park für die Locals<br />

und zugleich Venue für das Mountainbike Event<br />

Crankworx. An der Muttereralm-Bahn im „Bikepark<br />

Innsbruck“ wurde erst kürzlich der neue Singletrail „The<br />

Chainless One“ fertig gestellt. Mit 180 Kurven und über<br />

sieben Kilometern Länge macht er seinem Namen alle<br />

Ehre. Im Vergleich zum oberen Trail „The First One“,<br />

der naturbelassener und mit zahlreichen Wurzelpassagen<br />

deutlich anspruchsvoller ist, eignet sich der neue<br />

Trail auch für Einsteiger oder Familien mit Kindern. Mit<br />

seinen weiten Kurven und vielen kleinen, einfachen<br />

Sprüngen hat er das Potenzial, zu einem „Flow-Klassiker“<br />

der Alpen zu werden. Und als „Schmankerl“<br />

zum Abschluss geht's noch mal auf den offiziellen<br />

Crankworx Pumptrack an der Talstation. Wer dann noch<br />

nicht genug hat, schaut sich die etwas anspruchsvolleren<br />

Trails mit Sprüngen, Wurzelfeldern, technischen<br />

Passagen und schnellen Anliegern „The Wild One“ und<br />

„The Rough One“ in Götzens an. Fazit: Egal, wieviel Zeit<br />

man in der Region Innsbruck verbringt, dem Fahrspaß<br />

steht nichts im Wege.<br />

Text Diana Schmid Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Der Arzler Alm Trail: Aus der Stadt direkt raus in die Natur und<br />

geniale Trails genießen. Von der Hungerburgbahn blickt man über<br />

Innsbruck zur Bergiselschanze, übrigens ebenfalls von der Star-Architektin<br />

Zaha Hadid entworfen, bis zum markanten Serles, dem<br />

"Hochaltar von Tirol" (2.717 m). 2. Natur und Metropole – eine Einheit<br />

in der über 132.000 Einwohner zählenden Tiroler Hauptstadt.<br />

Raus aus der City und schon auf den Trails: Nur wenige Städte der<br />

Welt leben einen ähnlich alpin-urbanen Lifestyle wie die Sportstadt<br />

Innsbruck. 3. Im "Bikepark Innsbruck" an der Muttereralm findet<br />

man geniale Abfahrten wie den "Chainless One" für geübte Biker<br />

und den "The First One", der auch Einstieger und Kids anspricht.<br />

70<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


2<br />

HOTELTIPP<br />

HOTEL SEPPL****<br />

Hotel Seppl – The Alpine – Urban<br />

Bikehotel im Herzen der Alpen<br />

www.hotel-seppl.at<br />

Tel.: +43 676 / 3447620<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Innsbruck Tourismus,<br />

www.innsbruck.info<br />

19<br />

INNSBRUCK<br />

A<br />

1<br />

Alpine Region<br />

Karwendelgebirge, Stubaier Alpen,<br />

Tuxer Alpen<br />

Badegewässer<br />

Baggersee, Lansersee, Natterersee<br />

Regionale Küche<br />

Tiroler Gröstl<br />

Mitbringsel<br />

Zirbenschnaps<br />

Veranstaltungen<br />

Crankworx vom 12. - 16.06.<strong>2019</strong>,<br />

IXS Cup vom 30.08. - 1.09.<strong>2019</strong><br />

<br />

» WAS MIR MOUNTAINBIKEN BEDEUTET: SPASS HABEN<br />

AUF DEM BIKE, DIE NATUR GENIESSEN UND AM BESTEN<br />

DAS GANZE NOCH MIT FREUNDEN TEILEN. «<br />

Tom Oehler, Wahl-Innsbrucker, MTB- & Trial-Profi<br />

3<br />

must-see<br />

Das Goldene Dachl, Aussichtspunkt<br />

Nordkette Seegrube auf 1.905 Meter,<br />

Crankworx Bike Festival<br />

must-do<br />

Arzler Alm mit "All you can grill".<br />

Mit dem Lift von 600 Meter auf<br />

1.905 Meter in nur 25 Minuten: die<br />

Nordkette "Der Berg in der Stadt"<br />

Einzigartig<br />

Die Berge direkt vor der Haustüre,<br />

das Terrain abwechslungsreich.<br />

Egal, wo man in der Region sein<br />

persönliches Bikeerlebnis genießt,<br />

die Stadt ist immer nur wenige Kilometer<br />

entfernt – eine einzigartige<br />

Verbindung aus alpinem Abenteuer<br />

und urbanem Lifestyle macht die<br />

Bikedestination Innsbruck so<br />

besonders.<br />

3.298 m<br />

574 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

Kulinarik<br />

Après Bike<br />

Apr - Okt<br />

570 km<br />

Routen<br />

Innsbruck verbindet urbanes Leben<br />

mit mondäner Alpenkultur, was ist dein<br />

ganz persönliches Innsbruck Highlight?<br />

Die Seegrube auf 1.905 Meter. Sei es<br />

zum Biken oder einfach nur zum Relaxen,<br />

ich bin einfach gerne da oben.<br />

Ich fahr auch ab und zu mal hoch und<br />

arbeite oben am Laptop, bei der Aussicht<br />

geht so manche Arbeit leichter von der<br />

Hand.<br />

Was braucht eine gelungene MTB-<br />

Destination?<br />

Vielseitige Trails und eine gute Infrastruktur.<br />

Als (zuagroaster) Innsbrucker weiß<br />

man die Kombination aus städtischem<br />

Leben und den Bergen durchaus zu<br />

schätzen. Man kann tagsüber die Trails<br />

genießen und hat am Abend sämtliche<br />

Möglichkeiten einer Stadt, mit all den<br />

Bars und Restaurants.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

www.bikecity-innsbruck.com/bikeschulen-und-guides.html<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°36 "Innsbruck und<br />

Umgebung"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

21 km<br />

8 Trails<br />

4<br />

<br />

0<br />

<br />

30+<br />

ÖSTERREICH / TIROL<br />

71


1<br />

» UNÜBERHÖRBAR MACHEN<br />

EINIGE MURMELTIERE AUF SICH<br />

AUFMERKSAM, BEVOR SIE MIT<br />

DURCHDREHENDEN HINTERLÄUFEN<br />

ÜBER DIE ALMWIESEN WETZEN. «<br />

2<br />

72<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


195 KM<br />

MÜNCHEN<br />

230 KM<br />

ZÜRICH<br />

105 KM<br />

INNSBRUCK<br />

PAZNAUN - ISCHGL<br />

Ischgl: Innbegriff für Wintersport, hunderte Kilometer<br />

schneesichere Pisten, international bekannte Events und<br />

reichlich Party. Im Sommer zeigt es sich von einer ganz<br />

anderen – seiner ruhigen – Seite. Genau dieser Kontrast<br />

macht die Ausnahmeregion Paznaun-Ischgl so einzigartig.<br />

Die Ferienregion beschränkt sich dabei nicht ausschließlich<br />

auf die Gemeinde Ischgl, sondern repräsentiert die 40<br />

Kilometer lange Talschaft mit See, Kappl, Ischgl und Galtür.<br />

Tief ist das Tal der Trisanna eingeschnitten zwischen den<br />

imposanten Gebirgszügen des Verwall im Norden und der<br />

Silvretta- und der Samnaungruppe im Süden. Mit 3.399<br />

Metern ragt das Fluchthorn als höchster Berg aus der<br />

Silvretta heraus und kann sowohl über das Jamtal bei<br />

Galtür als auch das Fimbatal bei Ischgl bestiegen werden.<br />

Wer seine Urlaubsziele nicht ganz so hoch gesteckt hat,<br />

sollte das Paznaun mit dem E-Bike entdecken. In kaum<br />

einer anderen Region der Alpen kommt man dem Himmel<br />

dabei so nah wie hier!<br />

Übrigens: Die „Silvretta Card all inclusive“ ist wohl<br />

der wichtigste Urlaubsbegleiter. Denn damit sind alle Lifte,<br />

die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und der Eintritt zu<br />

Bädern und Museen, die Silvretta-Hochalpenstraße und<br />

vieles mehr ab der ersten Übernachtung kostenfrei; auch<br />

schon am Anreisetag!<br />

Oben am Berg fühlen wir uns unendlich – E-Bike Tour zur<br />

Gamperthunalpe<br />

Es ist noch früher Morgen, als wir Marc treffen. Seit mehr<br />

als zehn Jahren kümmert er sich um das Wohlergehen der<br />

Mountainbiker und Radler im Paznaun, sei es in Sachen<br />

Wegpflege, Beschilderung oder durch die Organisation<br />

von Events wie dem legendären Ischgl Ironbike Festival.<br />

Sein Engagement und die Hände vieler leidenschaftlicher<br />

Mountainbiker der Region tragen dazu bei, dass das Wegenetz<br />

für Biker und E-Biker erhalten und weiter ausgebaut<br />

wird, neue Trails entstehen und vor allem der stetig wachsenden<br />

Gruppe der E-Biker attraktive Ziele und spannende<br />

Pfade erlebbar gemacht werden.<br />

Marc führt uns an diesem Morgen zu einem Kleinod des<br />

Paznaun. Die Abgeschiedenheit der auf über 2.000 Meter<br />

liegenden Gamperthunalpe sei beispielhaft für einige der<br />

Paznauner Hochalmen, meint unser Guide. Gesäumt von<br />

wild rauschenden Gebirgsbächen, Wasserfällen und mit<br />

einem herrlichen Blick auf die Südseite der steilen Talflanke<br />

windet sich die Schotterstraße von See über die Baumgrenze<br />

in das abgelegene Seitental. Wir sind froh über die<br />

Unterstützung, die unsere E-Bikes bieten und können<br />

uns voll und ganz auf die landschaftlichen Eindrücke und<br />

Marcs Ausführungen konzentrieren. Auf der baumlosen,<br />

offenen Hochfläche bietet sich ein unbeschreiblicher Blick<br />

auf die Gipfel des Verwall wie den Hohen Riffler (3.186 m)<br />

und die steil abfallende Pezinerspitze (2.550 m). Unüberhörbar<br />

machen einige Murmeltiere auf sich aufmerksam,<br />

bevor sie mit durchdrehenden Hinterläufen über die Almwiesen<br />

wetzen. Kühe liegen und stehen herum und grasen<br />

friedlich, scheinbar unbeeindruckt vom Getümmel und der<br />

landschaftlichen Schönheit. Die kleine Kapelle auf der Alpe<br />

lädt zum Verweilen ein. Wie wir von Marc erfahren, befinden<br />

sich im Paznaun 60 Kapellen, die einst aufgrund der<br />

großen Entfernungen von den einzelnen Weilern zu den<br />

Pfarrkirchen errichtet wurden. Der Ort Kappl verdankt dieser<br />

Gegebenheit seinen Namen.<br />

Mit dem Rücken im weichen Gras und dem Blick in<br />

den Himmel fühlen wir uns unendlich. Doch schon bald<br />

knurrt der Magen. Auf der Gamperthunalpe können wir<br />

unseren Hunger mit frisch gebackenem Brot und leckerem,<br />

selbsthergestelltem Paznauner Almkäse stillen. Zum<br />

perfekten Abschluss unserer Almtour empfiehlt der Hüttenwirt<br />

einen Abstecher zum nahegelegenen Grübelesee,<br />

in dessen glasklarem Wasser sich das imposante Bergpanorama<br />

widerspiegelt.<br />

Von Galtür zum Piz Buin<br />

Folgt man dem Paznauner Talweg – ganz nebenbei ein<br />

lohnenswerter Ausflugstipp, wenn es mal nicht hoch hinaus<br />

gehen soll – spürt man, wie sich die Umgebung all-<br />

ÖSTERREICH / TIROL<br />

73


3<br />

mählich verändert. Die umschließenden Berggiganten lassen der nun<br />

breiteren Talsohle mehr Raum für ausgedehnte, duftende Wiesen und<br />

kleine Weiler. Malerisch am Fuße der wie eine Pyramide aus dem Talgrund<br />

aufragenden Gorfenspitze gelegen, markiert die kleine Gemeinde<br />

Galtür den Talschluss des Paznaun: Im Nordwesten gelangt man – dies<br />

sei als weiterer Tourentipp erwähnt – zum Kops-Stausee und schließlich<br />

zur Heilbronner Hütte, welche mit ihrer traumhaften Lage direkt<br />

am Übergang ins Verwall ein tolles Ausflugsziel darstellt. Heute schlagen<br />

wir jedoch die Route zur Bielerhöhe und dem Silvretta-Stausee<br />

ein. Unser Ziel ist die Wiesbadener Hütte. Parallel zur Silvretta-Hochalpenstraße<br />

verläuft der Radweg zunächst bis zur Staumauer des<br />

Silvretta-Stausees, die zugleich die Grenze zum benachbarten Bundesland<br />

Vorarlberg bildet. Bereits hier bietet sich ein faszinierender Blick<br />

auf von Eis und Schnee bedeckte Gipfel. Dem Ufer des Sees folgend<br />

öffnet sich dieser noch weiter und gibt ein sagenhaftes Panorama auf<br />

die Gletscherfelder von Silvrettahorn und schließlich dem markanten<br />

Piz Buin frei. Zahllose Alpinisten zieht der imposante Gipfel ungebrochen<br />

in seinen Bann. 900 Höhenmeter und 18 Kilometer haben wir in<br />

den Beinen, als wir die imposant gelegene Wiesbadener Hütte erreichen<br />

– eine perfekte Halbtagestour oder entspannte E-Bike Runde mit<br />

anschließender uriger Einkehr. Die Paznauner Kaspressknödel kann<br />

ich übrigens wärmstens empfehlen.<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Aus Naturstein gebaut thront die Friedrichshafener Hütte über der Muttenalpe<br />

auf der Verwallseite des Paznaun. 2. Die E-Bikes des Ischgler Kooperationspartners BH<br />

Bikes bringen uns spielend zur Alpenvereinshütte mit ihrem fantastischen Blick auf<br />

Silvretta und Fluchthorn (3.398 m). 3. Im kleinen See der Friedrichshafener Hütte auf<br />

2.138 Meter schwimmen sogar Forellen. 4. Auf der baumlosen, offenen Hochfläche der<br />

Gamperthunalpe bietet sich ein unbeschreiblicher Blick auf die Gipfel des Verwall, wie<br />

den Hohen Riffler (3.186 m) und die steil abfallende Pezinerspitze (2.550 m) 5. Vom<br />

Silvretta-Stausee gelangt man mit dem Bike bei umwerfendem Blick auf den Piz Buin<br />

(3.312 m) und die nahen Gletscher bis zur Wiesbadener Hütte. 6. Ein weiteres Kleinod<br />

des Paznaun ist die Seßladalpe bei Kappl. Bergpanorama, leckerer, selbst hergestellter<br />

Käse und besonders der Dias-Trail zurück ins Tal machen diese Tour zum Highlight.<br />

74<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Tourismusverband Paznaun-Ischgl<br />

www.paznaun-ischgl.com<br />

Alpine Region<br />

Verwall-, Silvretta- und<br />

Samnaungruppe<br />

Badegewässer<br />

Badesee in See, zahlreiche weitere<br />

Bergseen<br />

20<br />

PAZNAUN<br />

ISCHGL<br />

A<br />

Regionale Küche<br />

Paznauner Almkäsesuppe und<br />

Murmeltierbraten<br />

Mitbringsel<br />

Enzianschnaps oder Paznauner<br />

Almkäse<br />

Veranstaltungen<br />

Ischgl Ironbike Festival 31.07.–<br />

03.08.<strong>2019</strong>, www.ironbike.com<br />

must-see<br />

Schmugglertrail von Ischgl ins<br />

Schweizer Samnaun – Duty Free<br />

Shopping, Sonnenuntergang auf der<br />

Greitspitz in Ischgl<br />

5 6<br />

4<br />

must-do<br />

Einen Flug mit der 85 km / h<br />

schnellen Zipline "SKYFLY" in Ischgl,<br />

den Kulinarischen Jakobsweg<br />

"abfahren" – 5 Hütten / 5 Routen<br />

Einzigartig<br />

Ischgl hat eine exklusive Kooperation<br />

mit dem Radhersteller BH Bikes,<br />

dessen E-Bikes auch zum Testen<br />

bereitstehen.<br />

Kappl besteht aus 90 kleinen<br />

Weilern mit je eigenem Flurnamen.<br />

Einst gab es Schmugglerrouten<br />

zwischen Samnaun und Ischgl, z.B.<br />

für Kaffee, Reis, Mehl, Tabak, Nylonstrümpfe<br />

und Saccharin.<br />

Mit der Silvretta Card all-inclusive<br />

schon ab der ersten Übernachtung<br />

kostenfreie Lifte, auch mit dem Bike,<br />

zusätzlich freie Nutzung öffentlicher<br />

Verkehrsmittel, der Schwimmbäder<br />

und Seen, Museen und vielem mehr.<br />

3.399 m<br />

1.056 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Jun - Sep<br />

754 km<br />

28 Routen<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Silvretta Bike Academy in Ischgl<br />

www.silvretta-bikeacademy.at<br />

50 km<br />

9 Trails<br />

Kartenmaterial<br />

Bike-Führer/Bike Guide<br />

erhältlich beim TVB Paznaun-Ischgl<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

8<br />

<br />

k.A.<br />

<br />

36<br />

ÖSTERREICH / TIROL<br />

75


1<br />

185 KM<br />

INNSBRUCK<br />

220 KM<br />

MÜNCHEN<br />

410 KM<br />

WIEN<br />

OSTTIROL<br />

Abseits von Bettenburgen und Massentourismus, umgeben<br />

von 266 Dreitausendern und gesegnet mit einer ursprünglichen,<br />

alpinen Landschaft ist die geografische Trennung vom<br />

Bundesland Tirol als Exklave nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal<br />

Osttirols. Die Regionen Lienzer Dolomiten, Hochpustertal,<br />

Nationalparkregion Hohe Tauern und Defereggental<br />

haben einiges für Mountainbiker zu bieten.<br />

Fette Singletrails, Flowtrails, sauber ausgebaute Bike-Parks,<br />

Jump-Lines und rasante Downhill-Strecken hatten wir ehrlich<br />

gesagt nicht erwartet. Doch wir wurden vollends überrascht.<br />

In der Osttiroler Bike-Szene bewegt sich was, und das liegt<br />

nicht nur am international bekannten Profi Alban Lakata,<br />

dreifacher Marathon-Weltmeister und gebürtiger Lienzer. Im<br />

Bikepark Lienz hat man dem Ausnahmetalent einen eigenen<br />

Trail gewidmet. Bekannt ist der Albanator, wie man ihn in<br />

seinem Rennteam und der Heimat nennt, für seine martialisch<br />

anmutende Ausdauer an langen und kräftezehrenden<br />

Anstiegen. Umso mehr wird man sich auf dem „Lakata Trail“<br />

bewusst, dass ein Marathon-Profi nicht nur schnell bergauf,<br />

sondern auch mit massivem Spaßfaktor technisch sauber<br />

bergab fahren kann.<br />

Alban Lakata und Peter Sagan im gleichen Bikepark<br />

Wir treffen Rene Unterwurzacher am Lakata Trail, den Bauleiter<br />

des Trailbauprojekts, der im ärmellosen Shirt und mit<br />

tätowierten Armen schon rein optisch aus der Masse heraussticht.<br />

Sein symphytisches Grinsen und seine offenherzige Art<br />

bringen uns sofort auf eine Wellenlänge. Schon vor dem Treffen<br />

hatten wir sensationelle Beschreibungen des Trails gehört.<br />

Sogar von „einem der besten Trails Europas“ war zu lesen.<br />

Wir sind gespannt auf die Realität.<br />

Alban würde wahrscheinlich selbst den Anstieg zur Mittelstation<br />

Schlossberg hinauf kurbeln; wir ziehen die gemütliche<br />

Seilbahn vor und nutzen die Zeit zum Quatschen und<br />

Aussicht genießen. Kaum oben, düsen wir auch schon in den<br />

Trail hinein. Über die Ski-Weltcuppiste des Lienzer Schlossbergs<br />

bis zur Talstation begeistern uns sauber gebaute, weite<br />

Kurven, Anlieger, perfekt inszenierte Sprünge und Wellen. Der<br />

Spaßfaktor ist ganz oben. Wer es nicht so rasant angeht, kann<br />

den Flow genießend die Sprünge und kniffligen Passagen umfahren.<br />

Unser Fazit: Nicht zu Unrecht hat sich Rene einen<br />

Namen in der Szene gemacht. Wir sind begeistert!<br />

Übrigens, der Lakata hat einen etwas weniger wilden<br />

Bruder. Der Sagan Trail, mit 4,6 Kilometern fast doppelt so<br />

lang, noch flowiger und vor allem weniger steil für Einsteiger<br />

und Kids, garantiert mit zahlreichen Sprüngen, Steilkurven<br />

und Wellen ebenfalls maximalen Fahrspaß für Profis. Die<br />

„Welcome to the jungle“-Sektion drängt sich als schwarze<br />

Variante mit massiven Sprüngen und einigen gebauten Holzelementen<br />

durch die Osttiroler Fichten und lässt den Adrenalinspiegel<br />

rasch ansteigen.<br />

76<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


21<br />

3<br />

HOTELTIPP<br />

HOTEL WALDRUHE<br />

Bikehotel im Garten der Dolomiten –<br />

Klein. Lässig. Guat.<br />

www.waldruhe.at<br />

Tel.: +43 4848 / 6302<br />

OSTTIROL<br />

A<br />

Trails wie auf Adlers Schwingen<br />

Lienz sollte nicht unsere einzige Station in<br />

Osttirol bleiben. Der Bikepark Großglockner<br />

Resort in Kals wartete als „Tüpfelchen auf dem<br />

i“ auf uns. Auch hier befördert uns die Bahn<br />

bequem auf 2.400 Meter. Und was hier in<br />

den Hang gezaubert wurde, hat uns ebenfalls<br />

schwer beeindruckt. In drei Abschnitte geteilt,<br />

schlängelt sich die abwechslungsreiche<br />

Pfad-Trilogie im Angesicht des Großglocknermassivs<br />

ins Tal. Passend zur großartigen Aussicht<br />

und dem imposanten Panorama eröffnet<br />

der Adler Trail den Reigen und zeigt sich von<br />

seiner spaßig-flowigen Seite, so dass auch<br />

Familien und Einsteiger in den Genuss eines<br />

naturnahen Trail-Erlebnisses kommen. Sobald<br />

man die Waldgrenze erreicht, wird es actionreicher.<br />

Wie in einen grünen, sagen wir, Wandteppich<br />

gebettet zwängt sich der Gornerwald<br />

Trail durch die Lärchen und Fichten; technisch,<br />

schnell, steil, flowig und dies alles mit<br />

feinster Klinge in den Waldboden geformt – ein<br />

Schmaus! Die Jump-Line des Temblerfelder<br />

Trails parallel zur Skipiste lässt das Spaßbarometer<br />

dann zum Finale nochmals so richtig in<br />

die Höhe schießen. Mit dem richtigen Speed<br />

2 4<br />

» EGAL IN WELCHES TAL MAN HIER FÄHRT, ÜBERALL<br />

FINDET MAN UNBERÜHRTE NATURLANDSCHAFTEN<br />

UND BEEINDRUCKENDE BERGMASSIVE VOR. «<br />

und Handling eine Sache für jedermann. Zwischen<br />

Lienz und Kals am Großglockner findet<br />

sich für jeden Fahrertyp der geeignete Trail –<br />

ob auf entspannten Hüttentouren, beim Entdecken<br />

der Bikeparks oder auf den Spuren<br />

von Alban Lakata in den berüchtigten steilen<br />

Uphills; ob mit E-Bike oder aus eigener Kraft:<br />

die garantierte Endorphin-Ausschüttung im<br />

Angesicht von 266 Dreitausendern haben sie<br />

alle gemeinsam.<br />

Text Benjamin Bente Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. In drei Abschnitte geteilt schlängelt sich die<br />

abwechslungsreiche Pfad-Triologie im Bikepark Großglockner<br />

Ressort im Angesicht des Großglocknermassivs<br />

ins Tal. Passend zur großartigen Aussicht und<br />

dem imposanten Panorama des höchsten Bergs Österreichs<br />

eröffnet der Adler Trail die Abfahrt nach Kals.<br />

2. Alban Lakata: 3-fach MTB-Weltmeister, gebürtiger<br />

Lienzer und Namenspate des Trails, der uns selbstbewusst<br />

als "einer der besten Trails Europas" schmackhaft<br />

gemacht wird. 3./4. Über die Ski-Weltcuppiste des<br />

Lienzer Schlossbergs bis zur Talstation begeistern uns<br />

sauber gebaute, weite Kurven, Anlieger, perfekt inszenierte<br />

Sprünge und Wellen.<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Tourismusverband Osttirol, Lienz<br />

www.osttirol.com<br />

Tiroler MTB Spezialisten:<br />

www.tirol.at/reisefuehrer/sport/<br />

mountainbiken<br />

Alpine Region<br />

Hohe Tauern, Lienzer Dolomiten,<br />

Glocknergruppe, Venedigergruppe,<br />

Lasörlinggruppe, Karnische Alpen,<br />

Villgrater Berge<br />

Badegewässer<br />

Tristacher See<br />

Regionale Küche<br />

Osttiroler Schlipfkrapfen<br />

Mitbringsel<br />

Pregler Schnaps<br />

Veranstaltungen<br />

Dolomitenmann in Lienz<br />

E-Bike-WM in Sillian<br />

Dolomiten-Radrundfahrt in Lienz<br />

must-see<br />

Großglockner, Altstadt Lienz,<br />

must-do<br />

Fahrt mit dem Osttirodler,<br />

Kletterpartie in der Galitzenklamm<br />

Einzigartig<br />

3-fach MTB-Weltmeister Alban<br />

Lakata kommt aus Osttirol,<br />

Trainingspartnerschaft mit<br />

BORA-hansgrohe und 3-fach-Radweltmeister<br />

Peter Sagan (ehemaliger<br />

Junioren MTB-Weltmeister)<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Osttiroler Bikeguides findest du hier:<br />

radfahren.osttirol.com - "Nützliches"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

3.798 m<br />

675 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Mai - Okt<br />

570 km<br />

46 Routen<br />

15 km<br />

6 Trails<br />

2<br />

<br />

20<br />

<br />

125<br />

ÖSTERREICH / TIROL<br />

77


1 2<br />

FOTOTIPPS VOM PROFI<br />

Du bist mit den Grundlagen der Fotografi e vertraut<br />

und verstehst mit deiner Kamera umzugehen?<br />

Trotzdem fehlt deinen Bildern das gewisse<br />

Etwas? In den folgenden Zeilen gibt dir<br />

Stefan, begnadeter Sportfotograf und selbst<br />

ambitionierter Mountainbiker, Tipps für drei<br />

typische Motive, um selbst Bilder wie die Profi s<br />

schießen zu können.<br />

Landschaft<br />

Landschaften zu fotografi eren klingt zunächst<br />

einfach, doch folgt nach der Tour im Angesicht<br />

eines großen Bildschirms rasch die Ernüchterung.<br />

Es beschleicht dich die Erkenntnis,<br />

Landschaftsfotografi e bedeutet weitaus mehr<br />

als einfach nur den Auslöser zu drücken.<br />

Stativ: Pfl icht für ein perfektes Bild, robust<br />

und trotzdem leicht sollte es sein. Mitunter<br />

ist der Transport recht umständlich, doch<br />

bleibt es unerlässlich, um von den Lichtbedingungen<br />

unabhängig die nötige Verschlusszeit<br />

bei geringen ISO-Werten wählen zu können.<br />

Weiterer Vorteil: Viele Stative verfügen über<br />

eine Wasserwaage zum Ausrichten der Kamera,<br />

falls deine keine elektronische Wasserwaage<br />

integriert hat. Bei langen Belichtungszeiten<br />

empfi ehlt es sich, den Selbstauslöser oder<br />

einen Fernauslöser zu nutzen, um unnötiges<br />

Verwackeln beim Auslösen der Kamera zu vermeiden.<br />

Spannende Vordergründe (Bild 1): Voraussetzung<br />

für ein spannendes Landschaftsfoto<br />

ist die Unterteilung des Motivs in Hintergrund,<br />

Mittelteil und Vordergrund. So kann<br />

sich der Betrachter im Bild orientieren und die<br />

räumliche Wirkung des Fotos wird unterstützt.<br />

Vor einem Bergpanorama bietet sich oftmals<br />

ein Bergsee oder Fluss an, um den Mittelteil<br />

zu füllen. Als Vordergrund eignen sich Steine,<br />

Wurzeln oder Moos in Nähe des Kamerastandpunkts.<br />

Spiegelungen: Wenn du dich an einem<br />

Ort mit Gewässer befi ndest, dann achte auf<br />

die Spiegelungen der Umgebung auf der<br />

Wasseroberfl äche. Oftmals lässt sich diese,<br />

nur durch eine kleine Änderungen des<br />

Kamerastandpunktes, super für dein Motiv<br />

nutzen.<br />

Langzeitbelichtungen (Bild 2): Eine<br />

besondere Ausstrahlungskraft bekommen<br />

Fotos durch bewegte Vorgänge. Flüsse,<br />

ziehende Wolken oder Spuren von<br />

Autolichtern lassen dein Foto bei längeren<br />

Belichtungszeiten bis hin zu mehrere Minuten<br />

lebhaft und dynamisch wirken. Um auch<br />

bei Tageslicht lange Belichtungszeiten realisieren<br />

zu können, bedarf es oft des Zusatzes<br />

eines Neutraldichtefi lters. Das sind neutralgrau<br />

eingefärbte Gläser, die man simpel am<br />

Objektiv anschrauben kann. Sie verringern die<br />

Lichtmenge, die durch das Objektiv einfällt.<br />

Sonnenaufgang<br />

Wer die besondere Lichtstimmung beim Sonnenaufgang<br />

fotografi eren will, muss früh aus<br />

den Federn. Neben den bereits genannten<br />

Hinweisen zu Landschaftsbildern solltest du<br />

die folgenden Tipps beherzigen.<br />

Zeit und Planung: Informiere dich, wann<br />

und wo die Sonne aufgeht. Schon wenige Minuten,<br />

nachdem sich die Sonne blicken lässt,<br />

nimmt die rötliche Färbung des Himmels ab,<br />

weil das Sonnenlicht zu steil einfällt. Diverse<br />

Apps und Internetseiten geben Auskunft über<br />

die exakten Zeiten des Sonnenauf- bzw. -untergangs,<br />

den Sonnenstand und Einfallswinkel<br />

des Lichts. Damit lässt sich sehr gut planen.<br />

Schließe die Blende (Bild 3): Nicht nur,<br />

weil man durch eine geschlossene Blende<br />

mehr Tiefenschärfe erzeugt, sondern weil sich<br />

dadurch schöne Sonnensterne ergeben. Je<br />

nach optischem Aufbau des Objektivs und der<br />

Form und Anzahl der Blendenlamellen entstehen<br />

schöne Sonnensterne ab Blende 8 bis<br />

hin zur kleinstmöglichen Blende. In der Regel<br />

sind sie am schönsten, je weiter die Blende geschlossen<br />

ist.<br />

Belichtungsreihen (Bild 4): Da man beim<br />

Sonnenaufgang gegen die Sonne fotografi eren<br />

muss, um die Sonne als Sonnenstern im Motiv<br />

78<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


zu haben, liegt der Großteil der auf dem Bild<br />

zu sehenden Landschaft im Schatten. Damit<br />

man auch Details im Schatten erkennen kann,<br />

bieten einige Kameras eine HDR-Funktion<br />

(High Dynamic Range), die große Helligkeitsunterschiede<br />

detailreich wiedergibt.<br />

Fahrfoto<br />

Die professionelle Sportfotografi e ist kostenintensiv,<br />

doch lassen sich dank Innovationen der<br />

Kameraindustrie auch mit günstigeren Digitalkameras<br />

schon sehr gute Fotoergebnisse erzielen.<br />

Neben dem technischen Know-how ist<br />

vor allem die Kreativität wichtig, um ein überzeugendes<br />

Sport-Motiv zu erhalten.<br />

Die richtige Perspektive (Bild 5): Zwar ist<br />

es bequem, das Foto von da aufzunehmen, wo<br />

man gerade steht, doch meist ist das nicht die<br />

vorteilhafteste Perspektive. Orientiere dich an<br />

deinem Fotospot! Laufe ein wenig herum und<br />

suche bewusst nach einer Position mit einer<br />

spannenden Perspektive. Oft reichen schon<br />

ein paar Schritte oder eine Erhöhung bzw.<br />

Vertiefung des Kamerastandpunkts. So fi nden<br />

sich beispielsweise Felsen, Bäume oder Wildblumen,<br />

zwischen denen man hindurch fotografi<br />

eren kann.<br />

Belichtungszeit (Bild 6): Um den vorbeiheizenden<br />

Radfahrer adäquat abbilden zu<br />

können, bedarf es relativ kurzer Belichtungszeiten.<br />

Je nachdem wie schnell die Biker an<br />

dir vorbeifahren, sollten Belichtungszeiten<br />

kürzer als 1/800 Sekunde gewählt werden.<br />

Da man in der Regel in Kurven oder technischen<br />

Passagen langsamer fährt, bieten sich<br />

diese bei wenig Licht am Fotospots sehr an, da<br />

man längere Verschlusszeiten an der Kamera<br />

wählen kann, ohne eine Bewegungsunschärfe<br />

oder hohes Bildrauschen in Kauf nehmen zu<br />

müssen. Andererseits kann man durch etwas<br />

längere Belichtungszeiten auch tolle Effekte<br />

erzielen, wie etwa dynamische Mitzieher. Nach<br />

einer Weile hast du die Dauer der zu wählenden<br />

Belichtungszeit im Gefühl und kannst effektiv<br />

damit spielen.<br />

Der goldene Schnitt: Platziere dein<br />

Hauptmotiv nicht immer in der Mitte! Eine zentrale<br />

Platzierung des Radfahrers wirkt häufi g<br />

statisch und langweilig. Um einem Bild einen<br />

möglichst harmonischen Bildaufbau und eine<br />

weitere Gestaltungskomponente zu geben,<br />

empfi ehlt es sich, den Goldenen Schnitt zu<br />

beachten. Achte dabei auf die Richtung wie<br />

der Fahrer in das Bild "ein- oder ausfährt" . Als<br />

Annäherungswert bietet es sich an, das Bild in<br />

jeweils drei horizontale und vertikale Segmente<br />

zu unterteilen. In der Fotografi e gibt es natürlich<br />

keine Regeln, die man nicht brechen darf.<br />

Allerdings solltest du sie kennen, bevor du sie<br />

brichst.<br />

Sicherheit: Kein noch so aufregendes<br />

Bild ist einen Absturz wert. Deshalb achte,<br />

bevor du die Kamera benutzt, immer auf eine<br />

sichere Position und vergewissere dich, was<br />

der nächste Schritt für dich bedeuten könnte.<br />

Ein Stolperer über eine Wurzel ins weiche Gras<br />

wäre ein Szenario mit wenig fatalen Folgen.<br />

You know what I mean?<br />

Ich hoffe, dir mit meinen Tipps ein wenig<br />

Unterstützung gegeben zu haben und wünsche<br />

viel Erfolg beim Anwenden! In diesem<br />

Sinne: "Übung macht den Meister!"<br />

Text und Bild Stefan Schopf<br />

Bild 1. Spiegelung und Vordergrund 2. Langzeitbelichtung<br />

3. Sonnenaufgang 4. Sonnenstern 5. Froschperspektive<br />

6. Belichtungszeit und Goldener Schnitt<br />

3<br />

4<br />

»MORGENSTUND HAT GOLD IM MUND!<br />

FÜR BESONDERE LICHTSTIMMUNGEN<br />

MUSS MAN FRÜH AUS DEN FEDERN. «<br />

Stefan Schopf, Freier Fotograf bei <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong><br />

BLENDE<br />

BLENDE<br />

GOLDENER SCHNITT<br />

f2.8 f4 f5.6 f8 f11<br />

5<br />

SCHÄRFENTIEFE NIMMT ZU - HINTERGRUND WIRD SCHÄRFER - BILD WIRD DUNKLER<br />

SCHÄRFENTIEFE NIMMT ZU - HINTERGRUND WIRD SCHÄRFER - BILD WIRD DUNKLER<br />

Schärfentiefe nimmt zu – Hintergrund wird schärfer – Bild wird dunkler<br />

VERSCHLUSSZEIT<br />

VERSCHLUSSZEIT<br />

VERSCHLUSSZEIT<br />

1/60 1/125 1/250 1/500 1/1000<br />

BEWEGUNG WIRD EINGEFROHREN - BILD WIRD DUNKLER<br />

Bewegung wird eingefrohren – Bild wird dunkler<br />

BEWEGUNG WIRD EINGEFROHREN - BILD WIRD DUNKLER<br />

DER GOLDENE SCHNITT<br />

6<br />

DER GOLDENE SCHNITT<br />

RATGEBER / FOTOGRAFIE<br />

79


1<br />

3<br />

2 4<br />

80<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


265 KM<br />

STUTTGART<br />

170 KM<br />

ZÜRICH<br />

270 KM<br />

MÜNCHEN<br />

MONTAFON<br />

Im Montafon ist man sich der eigenen Kultur<br />

und Tradition in besonderem Maße bewusst.<br />

Schließlich kann die Vorarlberger Region<br />

bereits auf eine 5.000-jährige Besiedlungsgeschichte<br />

zurückblicken. Im Friegawald am<br />

Bartholomäberg finden sich Überreste einer<br />

mächtigen, bronzezeitlichen Burganlage. Auch<br />

die älteste Barockkirche des Tals findet sich<br />

hier, ebenso wie eine längst stillgelegte Erzbergwerkanlage,<br />

die noch immer Besuchern<br />

zugänglich ist. Doch wenden wir uns der<br />

Gegenwart zu und auch in dieser beginnen<br />

wir am Bartholomäberg. Eignet er sich doch<br />

perfekt, um sich ganz auf das Montafon, seine<br />

Kultur, Geschichte und auch Kulinarik einzustellen.<br />

Rund um den Itonskopf<br />

Die Tour rund um den Itonskopf, so heißt der<br />

Gipfel des Bartholomäbergs, ist trailreich und<br />

doch noch nicht zu anspruchsvoll für ein erlebnisreiches<br />

Warmfahren. Der Anstieg zum<br />

Traileinstieg lässt sich gut pedalieren – lediglich<br />

das Alpengasthaus Rellseck lassen<br />

wir vorerst schweren Herzens links liegen.<br />

Nach etwa 500 Höhenmetern erreichen wir<br />

einen Sattel, von dem aus wir bereits bis zum<br />

Arlbergpass blicken können. Die Alpe Latons<br />

ist unser erstes Zwischenziel knapp 150 Höhenmeter<br />

unterhalb des Sattels. Typisch für<br />

die Region entsteht hier der Montafoner Sura<br />

Kees – ein Sauermilchkäse. Er ist fettarm,<br />

dafür aber äußerst eiweißreich. Während der<br />

Habsburger Zeit im 13. Jahrhundert, als die<br />

Montafoner Bauern gezwungen waren, Butter<br />

und Butterschmalz an die Obrigkeit abzuliefern,<br />

entwickelte sich die spezielle Käsesorte,<br />

bei deren Herstellung beides entstand.<br />

Gut genährt erreichen wir 20 Minuten<br />

später, an einem weiteren kleinen Sattel,<br />

den Trail rund um den Itonskopf. Auf der<br />

Höhe wellig und anschließend flowig zieht er<br />

sich um den Berg. Am Trailende angekommen<br />

folgen wir dem Wegweiser in Richtung<br />

Fritzensee und treffen auf eine Sonderform<br />

» DAS IST DANN<br />

WOHL DER MOMENT,<br />

WO MAN SICH<br />

AUFHÖRT ZU FRAGEN,<br />

WARUM MAN MIT<br />

EINEM RAD IN DIE<br />

BERGE FÄHRT.<br />

MANCHMAL BRAUCHT<br />

ES EBEN KEINE<br />

ERKLÄRUNG –<br />

DER AUGENBLICK<br />

GENÜGT. «<br />

der Almlandschaft, die das gesamte Montafon<br />

prägt. Maiensäß wird sie genannt – es handelt<br />

sich dabei um eine gerodete Fläche, meist auf<br />

einer Höhe zwischen 1.200 und 1.600 Meter,<br />

also noch unterhalb der Baumgrenze. Dazu<br />

gehörten meist ein kleines Haus und ein Stall,<br />

welche als Ensemble dorfähnliche Strukturen,<br />

meist sogar mit Kirche, aufweisen. Die kleinen<br />

Hütten hier um den Fritzensee können zum<br />

Teil von Touristen gemietet werden – und bieten<br />

einen Aufenthalt mitten in der Natur mit<br />

traumhaften Panoramablicken über Silvretta<br />

und Zimba. Am See ruhen wir uns aus – ein<br />

Floß liegt bereit für eine ursprüngliche Art des<br />

Stand Up-Paddlings, die auch wir versuchen.<br />

Leider unterschätzen wir wohl unser Gewicht<br />

und mehr und mehr Wasser fließt auf unser<br />

Floß, bis es sich schließlich soweit neigt, dass<br />

wir uns ganz erfrischen – wenn auch ungewollt.<br />

Um wieder warm zu werden, radeln wir in der<br />

letzten Sonne des Tages weiter zum Berggasthof<br />

Rellseck – und dieses Mal halten wir auch<br />

an. Gegenüber liegt die Zimba, die höchste<br />

Erhebung der Vandanser Steinwand im Rätikon.<br />

In der Region berühmt ist die Zimba<br />

besonders wegen ihrer Ähnlichkeit mit einer<br />

Schweizer Ikone – deshalb wird sie auch liebevoll<br />

als das „Montafoner Matterhorn“ bezeichnet.<br />

Wir haben Glück, denn heute geht<br />

die Sonne direkt am Westgrat der Zimba unter<br />

– ein spektakulärer Anblick.<br />

In hochalpinen Gefilden<br />

Das Thema Genuss und Kulinarik nimmt<br />

man ernst im Montafon; nicht nur auf den<br />

Alpen, in den Höhenlagen. Nein, auch im<br />

Tal. So sitzen wir im Garten des Alpenhotel<br />

Montafon beim ausgiebigen Frühstück mit<br />

Blick auf den Bartholomäberg und das Hochjoch.<br />

Die Hochjochbahn befördert im Sommer<br />

übrigens auch Mountainbikes. Oben an der<br />

Bergstation erwartet Biker schließlich nicht nur<br />

ein unglaublicher Ausblick, sondern auch das<br />

Bergsportzentrum mit Einstieg in einen flowigen<br />

Trail. Ein Pumptrack bei der Hochjochbahn<br />

ÖSTERREICH / VORARLBERG<br />

81


5<br />

82<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


22<br />

MONTAFON<br />

6<br />

A<br />

» DAS MONTAFON IST MEINE HEIMAT! ICH FREUE MICH IMMER, WENN ICH WIEDER<br />

NACH HAUSE KOMME. HIER FÜHLE ICH MICH EINFACH WOHL. IM SILVRETTAGEBIET<br />

ENTDECKE ICH DABEI IMMER WIEDER NEUE, SCHÖNE PLÄTZE. «<br />

Daniel Zugg, Profi-Skibergsteiger<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Montafon Tourismus GmbH<br />

www.montafon.at<br />

Alpine Region<br />

Silvretta, Rätikon, Verwall<br />

rundet das Bikeangebot ab. Geleitet werden<br />

geführte Mountainbiketouren oft von Markus<br />

Fessler-Jenny. Markus ist Bikeguide und quasi<br />

der sportliche Tausendsassa im Team des<br />

Montafon Tourismus, für den er seit 13 Jahren<br />

tätig ist. Heute führt er uns zur Neuen Heilbronner<br />

Hütte im Verwall. Den Weg vorbei am<br />

Stausee Kops bewältigen wir heute mit dem<br />

E-Mountainbike. Die Illwerke, der Betreiber<br />

des Wasserkraftwerkes dieses Stausees, hat<br />

bis zum See eine asphaltierte Straße angelegt.<br />

Schmal und sehr angenehm für den Aufstieg<br />

schlängelt sich diese durch dichten, sattgrünen<br />

Wald. Von Markus erfahren wir, dass sich<br />

das Montafon auf Aktivtouristen fokussiert; auf<br />

Menschen, die Natur und Kultur einer Region<br />

sportlich erfahren möchten, beispielsweise mit<br />

dem E-Bike. „Wir sind eine Region für aktive<br />

Genießer und mit dem Verleih und Guiding<br />

können wir den Sport richtig pushen“, erzählt<br />

uns Markus begeistert. Über ein Kooperationssystem<br />

können die Gäste die leeren Akkus der<br />

geliehenen E-Bikes an zahlreichen Restaurants,<br />

Almen und Unterkünften gegen volle<br />

wechseln.<br />

Zur Heilbronner Hütte, vorbei an der malerisch<br />

gelegenen Verbellaalpe, eröffnet sich<br />

uns ein kleines Paradies. Der letzte Anstieg<br />

hat es allerdings in sich und so freuen wir uns<br />

auf die kleine Kneippanlage direkt neben der<br />

DAV-Hütte, die als beliebte Übernachtungsund<br />

Einkehrmöglichkeit auf der populären<br />

Transalp-Strecke Oberstdorf-Gardasee liegt.<br />

Bei Kaffee und Kuchen sitzen wir auf der Terrasse<br />

mit Hüttenwirt Fredi Immler. Der 70-Jährige<br />

ist ein sportliches Multitalent und führt im<br />

Winter mit seiner Frau eine Skischule. Gerade<br />

als er zu einer weiteren Berggeschichte ausholt,<br />

kommen Angler von den nahegelegenen<br />

Scheidseen mit ihrem Fang hinauf. Regelmäßig<br />

setzen sie hier Regenbogenforellen aus<br />

einer Zucht im Tal ein, um vor dieser alpinen<br />

Kulisse ihrem Hobby zu frönen. Das ist dann<br />

wohl der Moment, wo man sich aufhört zu fragen,<br />

warum man mit einem Rad in die Berge<br />

fährt. Manchmal braucht es eben keine Erklärung<br />

– der Augenblick genügt.<br />

Text Norman Bielig Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Die Scheidseen nahe der Neuen Heilbronner<br />

Hütte markieren den Übergang ins Verwalltal. 2. 42<br />

Mountainbikerouten bieten mehr Abwechslung, als<br />

man in einer Woche Bike-Urlaub erleben kann. 3. Mit<br />

seiner Martina führt Raimund die urig-gemütliche<br />

Verbellaalpe. 4. Montafoner Sura Kees. 5. Der<br />

Bartholomäberg: perfekt, um sich mit einer Tour auf das<br />

Montafon, seine Kultur, Kulinarik und Geschichte einzustellen.<br />

6. Zum Nachmachen nicht empfohlen – Eine<br />

Pause am Fritzensee lohnt sich jedoch immer.<br />

Regionale Küche<br />

Polmanudla<br />

Mitbringsel<br />

Montafoner Sura Kees<br />

Veranstaltungen<br />

M 3 Montafon Mountainbike<br />

Marathon 26. - 27.07.<strong>2019</strong><br />

www.montafon.at/m3<br />

must-see<br />

Flowig rund um den Itonskopf-Tour,<br />

Zur Neuen Heilbronner Hütte-Tour<br />

must-do<br />

Teilnahme an einem BergePLUS<br />

Programm<br />

Einzigartig<br />

Die Alm heißt hier Alpe, meint<br />

aber dasselbe, nur eben im<br />

Alemannischen.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Montafon Tourismus GmbH<br />

www.montafon.at<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°32 "Montafon"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

3.312 m<br />

650 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Tradition<br />

Mai - Okt<br />

262 km<br />

42 Routen<br />

3,5 km<br />

1 Trail<br />

3<br />

<br />

30<br />

<br />

31<br />

ÖSTERREICH / VORARLBERG<br />

83


140 KM<br />

ZÜRICH<br />

320 KM<br />

STUTTGART<br />

295 KM<br />

MÜNCHEN<br />

LENZERHEIDE<br />

Nicht erst seit der großartigen Stimmung auf<br />

dem TestRIDE, nicht erst seit der Schweizer<br />

CrossCountry-Weltmeister Nino Schurter nach<br />

seinem grandiosen WM-Sieg meinte, diese sei „die<br />

beste Weltmeisterschaft, die der Mountainbike-Sport<br />

je gesehen hat“, genießt Lenzerheide einen Ruf als<br />

«Top-Destination Mountainbike». Bisher kannte<br />

ich den Ort nur aus den TV-Übertragungen der<br />

CrossCountry- und Downhill-Weltmeisterschaften<br />

und -Worldcups. Das soll sich nun ändern.<br />

Am Abend kamen wir spät an und das Stillen des<br />

Reisehungers hatte oberste Priorität. So checkten wir<br />

zügig in der Revier Mountain Lodge ein. Die digitale<br />

Zukunft ist hier bereits Gegenwart. Es gibt keine<br />

Rezeption, den Check-in Vorgang erledigen wir bequem<br />

per Smartphone. Man möchte es bei aller Zukunftsmusik<br />

kaum glauben, doch im Restaurant des<br />

Hotels weht ein anderer Wind. Hier wird der avantgardistische<br />

Mitbegründer der Molekularküche, der<br />

Spanier Ferran Adrià, zitiert: Das wichtigste soziale<br />

Netzwerk der Welt sei nicht Facebook. Sondern<br />

Essen. So sitzen wir bei Steak, Couscous-Salat und<br />

Süßkartoffelpommes auch nicht allein am Ecktisch,<br />

sondern zusammen mit anderen Bikeverrückten an<br />

Longtables, wie sie gerade überall die hippen Metropolen<br />

von Kopenhagen bis Seoul erobern. Es dauert<br />

nicht lange, bis sich eine Diskussion über Lenkwinkel<br />

und Lieblingsspots entspinnt. Alleine, so viel ist<br />

sicher, bleibt hier keiner lang.<br />

Trailperlen<br />

Nach dem Frühstück packen wir rasch unsere Siebensachen<br />

und hasten zur Rothornbahn. Innerhalb<br />

weniger Minuten bringt uns die Luftseilbahn bis auf<br />

2.865 Meter Höhe. Nur wenig Zeit bleibt unserem<br />

Guide Martin Osinga, sich vorzustellen. Martin ist Inhaber<br />

des Bike Shuttle Lenzerheide und Co-Gründer<br />

der Bikeschule Epic Bike. „Lenzerheide ist natürlich<br />

weltbekannt für seinen Bikepark. Aber die Region<br />

hat noch eine ganz andere Seite zu bieten, fernab<br />

der Lifte, dafür mit einer vollen Ladung Natur. Das<br />

Tolle am Shuttlen ist ja, dass wir mit unseren Gästen<br />

ganz ausgewählte Trailperlen rocken können. Und<br />

das auch zu den Zeiten, die am Berg einfach am<br />

schönsten sind: frühmorgens, spätabends oder mitunter<br />

auch nachts.“ Viel will er nicht verraten, aber<br />

es fallen unter anderem die Worte „Julierpass“ und<br />

„Welschtobel“. Dann wird er auf einmal geschäftig<br />

und zeigt zum gegenüberliegenden Piz Scalottas:<br />

„Da, schaut, da drüben steht ungefähr die Alphütte<br />

Fops.“ Wir schauen verdattert drein. „Kennt ihr<br />

nicht? Das ist die Hütte, von der Danny MacAskill im<br />

Video „Home of Trails“ einen Backflip landete!“ Nun<br />

fällt der Groschen! Und dann sind wir auch schon<br />

da. Und wohin wir auch schauen, nichts als Berge.<br />

Nach einem Geröll-Stück auf dem neuen Trail,<br />

der den Spuren der originalen Bike Attack-Strecke<br />

vom Rothorn folgt, mittlerweile bekannt als “The<br />

dark side of the moon”, schießen wir durch die sogenannte<br />

Galerie. Danach entfaltet sich vor uns Mondlandschaft,<br />

in der, eingebettet wie ein Smaragd, der<br />

für den folgenden Trail namengebende Älplisee liegt.<br />

Highspeedzonen wechseln sich auf dem Älpliseetrail<br />

ab mit technischen Spitzkehren, mit teilweise fluffigen<br />

Kurven, mit steiniger Heide. Nach einer halben<br />

Stunde sind wir in Arosa angekommen und nehmen<br />

direkt die nächste Gondel zum Hörnligrat. An einigen<br />

bestimmten Tagen gibt es hier ein besonderes<br />

Spektakel: Die Hörnlibahn bringt Biker schon zum<br />

Sonnenaufgang auf den Gipfel. Ein Erlebnis, das auf<br />

der Bucket-List eines jeden Bikers stehen sollte! Genau<br />

wie unser nächstes Highlight: der neue „Hörnli-Trail“,<br />

der in Kürze offiziell eröffnet wird.<br />

1<br />

84<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


» LENZERHEIDE IST DER PERFEKTE AUSGANGSORT FÜR TOUREN. AUF DEN<br />

WEGEN GILT WIE ÜBERALL IN GRAUBÜNDEN, BIS AUF WENIGE AUSNAHMEN:<br />

FREIE FAHRT FÜR BIKER. IHR KÖNNT EUCH VORSTELLEN, WIE KREATIV MAN<br />

DIE TRAILS DA MITEINANDER VERBINDEN KANN, SO DASS AM ENDE DES TAGES<br />

EIN WAHRES TRAILFEUERWERK ZUSAMMENKOMMT! «<br />

Martin Osinga, Inhaber des Bike Shuttle Lenzerheide und Co-Gründer der Bikeschule Epic Bike<br />

SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />

85


2<br />

DIE MOUNTAINBIKE-WELTMEISTERSCHAFTEN 2018<br />

65.000 FANS AN DER STRECKE<br />

46 MIO. TV ZUSCHAUER IN 120 LÄNDERN<br />

691 ATHLETHEN AUS 54 NATIONEN<br />

1,5 TONNEN POMMES FRITES<br />

12.000 HELFERSTUNDEN VON 810 EHRENAMTLICHEN<br />

86<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


23<br />

LENZERHEIDE<br />

CH<br />

INFORMATIONEN<br />

WIEVIEL ABWECHSLUNG GEHT IN EINEM TAG LENZERHEIDE?<br />

IM BIKEPARK SHREDDEN WIE DIE DOWNHILL-WELTMEISTER? CHECK!<br />

DIE ORIGINAL-TRAILS AUS DANNY MACASKILLS VIDEO „HOME OF TRAILS“ ROCKEN? CHECK!<br />

DIE GEHEIMEN TRAILPERLEN VON AROSA LENZERHEIDE ENTDECKEN? CHECK!<br />

3<br />

Destination<br />

Arosa Lenzerheide<br />

www.arosalenzerheide.swiss<br />

Alpine Region<br />

Plessuralpen<br />

Badegewässer<br />

Heidsee<br />

Regionale Küche<br />

Pizokels, Capuns, getrocknete<br />

Fleisch- und Wurstwaren<br />

<br />

Die „Mutter aller Enduro-Touren“<br />

Die letzten Spatenstiche und Shaping-Feinarbeiten<br />

der Schweizer Trailbauspezialisten von<br />

Allegra am neuen Flowtrail sind gerade erst<br />

abgeschlossen, da können wir ihn schon unter<br />

die Stollen nehmen. Tatsächlich waren die<br />

ersten Trail-Tester die lokalen Kids. Ihr Fazit:<br />

Nochmal, nochmal! Auf den vielen fein geshapeten<br />

Kurven lassen sich die Kurvenskills verbessern<br />

und die atemberaubende Push-Action<br />

trainiert den kompletten Oberkörper.<br />

Gerne würden wir es den Kids nachmachen,<br />

aber der nächste Trail erwartet uns schon. Am<br />

Ende unserer Tagestour vom Weißhorn über<br />

die Ochsenalp nach Chur und schließlich über<br />

Brambrüesch nach Churwalden heißt es ein<br />

letztes Mal verschnaufen in der Heidbüelbahn.<br />

Dann geht es mit Aussicht auf Lenzerheide die<br />

Abfahrt von Scalottas über Sporz zurück zum<br />

Ausgangspunkt. Am Ende des Tages sollen 80<br />

Kilometer und 5.730 Tiefenmeter auf unserem<br />

Tacho stehen. Ein Glück, dass nur 700 Höhenmeter<br />

aus eigener Kraft gekurbelt werden<br />

müssen. Obwohl, beinahe froh sind wir um<br />

die wenigen Höhenmeter. Sie erlauben unseren<br />

Bremsfingern kleine Verschnaufpausen.<br />

Mit jedem Trail werden wir mehr angefixt; vor<br />

allem der landschaftliche Abwechslungsreichtum<br />

der Strecken begeistert uns. Martin amüsiert<br />

sich über unsere Lobeshymnen auf die<br />

„Mutter aller Enduro-Touren“, die wir anfangs<br />

noch unbedarft als selbstbewusst-großspurige<br />

Ankündigung unseres Guides empfunden<br />

haben. Noch mehr Zahlen, denke ich mir in<br />

mich hineingrinsend: sechs Gipfel, zehn Bergbahnen.<br />

Die Singletrails und Freudenjauchzer<br />

hingegen: unzählbar.<br />

„Das war erst der Auftakt“, meint Martin.<br />

„Lenzerheide ist der perfekte Ausgangsort<br />

für Touren nach Davos, nach St. Moritz oder<br />

auch Chur. Auf den Wegen gilt wie überall<br />

in Graubünden, bis auf wenige Ausnahmen:<br />

Freie Fahrt für Biker. Ihr könnt euch vorstellen,<br />

wie kreativ man die Trails da miteinander verbinden<br />

kann, so dass am Ende des Tages ein<br />

wahres Trailfeuerwerk zusammenkommt!“<br />

Text Anna Weiß Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Trailbau vom Feinsten: Auf dem Hörnli-Trail<br />

nach Arosa. 2. Nach einem Geröll-Stück auf dem neuen<br />

Trail, der den Spuren der originalen Bike Attack-Strecke<br />

vom Rothorn folgt, mittlerweile bekannt als “The dark<br />

side of the moon”, schießen wir durch die sogenannte<br />

Galerie. 3. Das wichtigste soziale Netzwerk der Welt ist<br />

nicht Facebook, sondern Essen. So sitzen wir bei Steak,<br />

Couscous-Salat und Süßkartoffelpommes auch nicht<br />

allein am Ecktisch, sondern zusammen mit anderen<br />

Bikeverrückten an Longtables und diskutieren über<br />

Lenkwinkel und Lieblingsspots.<br />

Mitbringsel<br />

Salsiz, Wurstwaren<br />

Veranstaltungen<br />

UCI Mountain Bike World Cup<br />

9. – 11.08.<strong>2019</strong>,<br />

Dirt Royale 21. – 23.06.<strong>2019</strong>,<br />

testRIDE 13. – 15.09.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Rothorngipfel, Ausblick Scalottas<br />

must-do<br />

Welschtobel-Tour, Biketicket 2 Ride<br />

Einzigartig<br />

Wie überall in Graubünden ist es<br />

auch hier völlig normal, dass Häuser<br />

Namen haben. Von daher kommt<br />

auch die Vorsilbe "Ca-" bei vielen<br />

rätoromanischen Nachnamen. "Ca"<br />

bedeutet nämlich nichts anderes<br />

als "Casa", übersetzt "Haus".<br />

Guiding-Unternehmen<br />

arosalenzerheide.swiss/bikeschulen-lenzerheide<br />

Kartenmaterial<br />

Singletrailmap.com, Lenzerheide<br />

Arosa, N°102<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.899 m<br />

1.212 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

Après Bike<br />

Mai - Okt<br />

> 500 km<br />

10 Routen<br />

> 500 km<br />

> 10 Trails<br />

10<br />

<br />

0<br />

<br />

17<br />

SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />

87


2<br />

3<br />

1<br />

5<br />

4<br />

6<br />

88<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


MIT BIKE AUF REISEN<br />

Tipps zum Transport im Auto, in der Bahn oder beim Flug<br />

Im Auto<br />

Ob ein Ausfl ug in den Bikepark, eine Tour in die Berge oder der jährliche<br />

Bike-Urlaub – wer samt Bike mit dem Auto unterwegs ist, dem bieten<br />

sich einige Möglichkeiten, die Räder zu transportieren. Der Transport<br />

im Auto nimmt viel Platz ein und verschmutzt den Innenraum,<br />

die Montage auf einen Dachträger gestaltet sich oft fummelig und der<br />

Luftwiderstand erhöht sich zudem enorm.<br />

Eine elegante Lösung ist sicherlich die Befestigung der Bikes auf<br />

einem Fahrradträger, der auf der Anhängerkupplung sitzt – vorausgesetzt,<br />

ein KFZ mit Anhängerkupplung ist vorhanden. Die Träger sind<br />

in der Regel schnell montiert und die Bikes müssen weder weit nach<br />

oben gehoben werden, noch ist ein Radausbau nötig. Das ist vor allem<br />

bei den schweren E-Bikes ein grundsätzlich wichtiger Faktor. Träger<br />

wie der Thule EasyFold XT lassen sich zu Koffergröße zusammenfalten,<br />

sind dadurch leicht im Handling und fi nden nahezu in jedem Keller,<br />

jeder Garage oder auch mal im Kofferraum Platz. Sie bieten Platz für<br />

bis zu drei Räder und geben sogar den wuchtigen Reifen von Fatbikes<br />

genügend Raum.<br />

Tipps zum Verreisen mit Fahrradträger am Auto<br />

• Keine Abdeckhauben verwenden – diese erhöhen die Belastung auf<br />

den Fahrradträger während der Fahrt und zusätzlich den Spritverbrauch<br />

• Bei elektrischen Heckklappen unbedingt die „Abklappfunktion“ des<br />

Trägers verwenden – verhindert böse Kratzer an Bike und Auto<br />

• Schwere Räder kommen zuerst auf den Träger, dann die leichteren<br />

– so bleibt die Belastung auf Träger und Kupplung möglichst gering<br />

• Erstes Bike immer mit dem Schaltwerk zum Auto montieren – so lässt<br />

sich Abstand zum nächsten Bike gewinnen<br />

• Stützlast der Anhängerkupplung beachten (meist 75 kg) – Gewicht<br />

des Trägers plus Gewicht der Bikes einplanen<br />

• Fahrradkette erst zu Beginn der Radtour ölen – frisch aufgetragenes<br />

Öl kann durch Luftverwirbelungen auf die Bremsscheiben und das<br />

Fahrzeug gelangen<br />

• Akku und – wenn möglich – Display am E-Bike demontieren und im<br />

Innenraum des KFZ mitführen – reduziert das Gewicht und beugt<br />

Diebstahl vor<br />

• Carbon Rahmen entweder an der Sattelstütze klemmen oder zusätzlich,<br />

z.B. in den Thule Carbon Frame Protector, investieren – vermeidet<br />

Beschädigungen des Rahmens<br />

• Bei schweren E-Bikes lohnt sich Zubehör wie die Auffahrrampe<br />

Thule EasyFold XT Loading Ramp – schont bandscheibenvorfallgeplagte<br />

Rücken<br />

In der Bahn oder beim Flug<br />

Beinahe jede Airline fordert zum Transport von Fahrrädern einen geeigneten<br />

Fahrradkoffer oder ein „ähnliches Behältnis“, was z.B. auch<br />

ein sperriger Versandkarton sein kann. Ein Fahrradkoffer sorgt für den<br />

sicheren und vor allem bequemeren Transport deines Bikes, egal ob im<br />

Flieger oder mit der Bahn. Dass hier auch Züge genannt werden, mag<br />

erstaunen. Doch in Schnellzügen, beispielsweise in fast allen ICEs der<br />

Deutschen Bahn, werden lediglich verpackte Bikes transportiert. Gerade<br />

dann, wenn der Koffer noch über größere Distanzen, wie quer durch<br />

den Flughafen zum nächsten Terminal, geschoben werden muss, lohnt<br />

die Investition in Fahrradkoffer wie den Thule RoundTrip Traveler, die<br />

über hochwertige Rollen verfügen. Wenn dir dein Bike lieb und teuer ist,<br />

schadet es nicht, in einen robusten Koffer zu investieren, der dein Bike<br />

vor Stößen und externer Krafteinwirkung schützt. Nicht selten beobachtet<br />

man beim Verladen des Gepäcks ins Flugzeug, dass nicht mit Samthandschuhen<br />

gearbeitet wird und hin und wieder unachtsam aufs Band<br />

gefeuerte Koffer herunterfallen. Spätestens dann ist man froh, wenn das<br />

Bike nicht nur in Karton verpackt ist. Im Inneren des Koffers sind alle abmontierten<br />

Teile wie Lenker und Pedale, teilweise auch das Schaltwerk,<br />

sicher verzurrt und vor Beschädigungen geschützt verstaut.<br />

Wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Koffers ist das Eigengewicht.<br />

Das Bike inklusive Koffer muss den Gepäckbestimmungen der<br />

jeweiligen Airline für Sperrgepäck entsprechen. Diese variieren teilweise<br />

auf verschiedene Flugrouten, liegen aber meist zwischen 23 und 32<br />

Kilogramm. So kann jedes Gramm zu viel zur Zitterpartie werden. Ein<br />

wenig Puffer beim Gewicht kann nicht schaden, denn an vielen Flugzielen<br />

lohnt sich der zusätzliche Reifen und diverses Ersatzmaterial für<br />

kleine Reparaturen am Bike.<br />

Text Maximilian Seidl Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1./3. Beim Thule Easy Fold XT finden je nach Modell 2 oder 3 Bikes<br />

sicher Platz, bei gleichzeitig kleinem Packmaß und geringem Gewicht. 2. Dank der<br />

„Abklappfunktion“ kann trotz voll beladenem Träger einfach der Kofferraum erreicht<br />

werden 4. Thule RoundTrip Traveler – ein leichter Softshell-Koffer, der ein robustes<br />

Äußeres mit integrierter Befestigung kombiniert und so das Reisen mit dem Bike<br />

einfach und sicher macht. 5. Eine sichere Fixierung des Bikes und der Anbauteile,<br />

niedriges Gewicht und robustes Außenmaterial zeichnen einen guten Fahrradkoffer<br />

wie den Thule RoundTrip Traveler aus. 6. Die Befestigung ist sehr gut durchdacht.<br />

Laufräder werden vor Beschädigungen geschützt in den separat zugänglichen Seitentaschen<br />

verstaut.<br />

RATGEBER / MIT DEM BIKE AUF REISEN<br />

89


1<br />

90<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


150 KM<br />

ZÜRICH<br />

305 KM<br />

MÜNCHEN<br />

DAVOS KLOSTERS<br />

240 KM<br />

MAILAND<br />

2<br />

» ES GEHT NICHT UM DIE SCHNELLSTE ABFAHRT, UM DAS GRÖSSTE<br />

KÖNNEN, SONDERN UM EINE GUTE ZEIT AM BERG, UM DAS STAUNEN<br />

UND ERLEBEN UND DAS GENIESSEN DANACH. «<br />

Davos ist umgeben von den großen Alpenpässen der<br />

Schweiz. Ob es an dieser besonderen Lage oder an den<br />

Menschen liegt, dass der Austausch mit dem Rest der<br />

Schweiz, Europas und der Welt so innig ist, wissen wir<br />

nicht. Spannend ist es allemal zu sehen, dass in Davos<br />

Ideen und Innovationen geboren werden, die ausstrahlen.<br />

MTB-Innovationen made in Davos<br />

Vor mehreren Jahren schon etablierte die Destination<br />

Davos Klosters in Kooperation mit den Bergbahnen bzw.<br />

die Gemeinde eine eigene Trail-Crew. Sie baut, pflegt oder<br />

renaturiert Wander- und Bikewege und sorgt so für Akzeptanz<br />

und Verständnis auf beiden Seiten. Das Schweizer<br />

Ride Magazin hat seine Wurzeln und seinen Standort noch<br />

immer in Davos – ebenso wie die Schweizer Singletrailmaps<br />

und der Schweizer Ride-Kongress, der einmal im Jahr die<br />

gesamte Szene, Politik und Tourismus vernetzt. Innovative<br />

und einfach erlebnisreiche Touren wie die Bahnentour<br />

entstanden in Davos. Es scheint eine Wechselwirkung aus<br />

Mensch und Landschaft zu sein, die für diese Form von<br />

Innovation und Inspiration sorgt.<br />

Ein Grund mehr für uns, erneut auf die Davoser<br />

Berge aufzusteigen, um neue Wege zu finden – abenteuerliche<br />

und erlebnisreiche.<br />

Auf den Spuren vom Swiss Epic<br />

Bei unseren letzten beiden Besuchen entdeckten wir<br />

schon die Weitläufigkeit des Gebietes. Vor allem dank<br />

Bergbahnen, Rhätischer Bahn und Bike Shuttle-Taxi kann<br />

man sich als Planungsenthusiast stundenlang mit der perfekten<br />

Tour auseinandersetzen – für mich ein Traum. Alle<br />

anderen können aber auch einfach auf die fantastisch ausgearbeiteten<br />

Touren der Regionen zurückgreifen. Bei unserem<br />

ersten Besuch fuhren wir den Alps Epic Trail – einen<br />

von nur drei von der IMBA (International Mountain Bike<br />

Association) ausgezeichneten Epic Trails der Alpen. 40 Kilometer<br />

Trailvergnügen auf dem Höhenweg im Landwassertal<br />

– ein absolutes Muss, wenn man noch nie in Davos war.<br />

Diesmal haben wir eine Zwei Tages-Tour zur Grialetschhütte<br />

hoch am ersten, und hinunter über den Scaletta- und<br />

Sertigpass nach Davos am zweiten Tag geplant: alles mögliche<br />

Strecken des Swiss Epic-Mehretappenrennen ab<br />

<strong>2019</strong>. Die Stimmung ist mystisch und so starten wir erwartungsfroh<br />

in unser kleines Bike&Hike-Abenteuer. Auf dem<br />

Parkplatz vom Berggasthaus Dürrboden im Dischmatal lassen<br />

wir den Blick über die Karte schweifen, auch wenn die<br />

dramatisch in den Bergflanken hängenden Wolken unsere<br />

Aufmerksamkeit auf sich ziehen.<br />

Der Aufstieg vergeht wie im Flug. Haben wir uns<br />

doch, solange es die Luft hergibt, Geschichten zu erzählen.<br />

Geschichten wie die von meinem letzten Besuch, als wir<br />

am Nachmittag noch mit der letzten Bahn aufs Jakobshorn<br />

fuhren. Wir platzierten uns auf einem Nebengipfel, um das<br />

Panorama noch ein wenig zu genießen, da sprachen uns<br />

zwei Locals an. Sie erzählten uns von ihren Lieblingstrails<br />

und den Skitourenmöglichkeiten im Winter. Bei diesen<br />

SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />

91


3<br />

Themen war das Eis schnell gebrochen und sie boten uns<br />

an, mit ihnen gemeinsam ins Tal zu fahren – sie könnten uns<br />

noch Trails zeigen. Im Talboden angekommen rollten wir gemeinsam<br />

ans Bad am See und ließen den Tag mit ihnen und<br />

ihren Freunden gemütlich beim Bier ausklingen. Es geht nicht<br />

um die schnellste Abfahrt, um das größte Können, sondern<br />

um eine gute Zeit am Berg, um das Staunen und Erleben und<br />

das Genießen danach.<br />

Die Grialetschhütte empfängt uns warmherzig mit einem<br />

tollen „Znacht“ und warmen, dicken Decken in unserem<br />

Schlafgemach. Es ist und bleibt ein einmaliges Erlebnis, auf<br />

einer Berghütte zu übernachten – es hat etwas Puristisches<br />

und Abenteuerliches und vor allem kommt man wohl selten<br />

so leicht mit anderen Menschen ins Gespräch.<br />

Einer für alle…<br />

Der folgende Tag soll nicht weniger abenteuerlich werden.<br />

Eine knackige Abfahrt zurück Richtung Dürrboden und hinauf<br />

zum Scalettapass stehen an. Pünktlich zum Sonnenaufgang<br />

starten wir gut gestärkt ins Abenteuer. Wir passieren<br />

den Furggasee, aus dem heraus sich der Furggabach seinen<br />

Weg hinab ins Tal sucht. Der See liegt blauschimmernd in<br />

der Morgensonne zwischen schroffem Gestein. Doch selbst<br />

dieses schimmert in unterschiedlichsten Tönen, wenn man<br />

sich die Zeit nimmt, genauer hinzuschauen. Hier auf 2.500<br />

Meter sind es nicht so sehr die großen Kontraste, sondern<br />

eher die feinen Nuancen, die uns in ihren Bann ziehen. Wir<br />

folgen dem Furggabach bis hinab nach Dürrboden.<br />

Nun folgt der Anstieg zum Scalettapass. Wir sind ganz<br />

bei uns, in einer gefühlt anderen Welt. Von Zivilisationsresten<br />

ist nicht mehr viel zu sehen – der Weg, einige kleine Hütten,<br />

mehr nicht. Vom Scalettapass traversieren wir hinüber<br />

zum Sertigpass. Die Bikes haben wir uns mittlerweile auf die<br />

Schultern gepackt. Ich mag diesen Belastungswechsel und<br />

auch das damit verbundene meditative Gehen – bringt es<br />

doch gerade in solche hochalpinen Abenteuer noch einmal<br />

einen anderen Fokus. Am Sertigpass angekommen rasten wir<br />

noch einmal, nehmen uns Zeit für Ausblick, Jause und einen<br />

Blick in die Karte. Doch schon der Blick auf den Weg und in<br />

die Weite zeigt uns, dass es im wahrsten Sinne des Wortes<br />

episch wird. Vorfreude macht sich breit.<br />

Nach Vorfreude kommt Flow<br />

Der Weg ist alpin und technisch und wartet immer wieder mit<br />

kleinen Herausforderungen auf. Genau das, was man in dieser<br />

Höhe eben erwarten kann und genau das, was wir wollten.<br />

Wir sind glücklich. In Sertig-Dörfli angekommen verschnaufen<br />

wir kurz und überlegen, wie es weitergeht. Wir könnten linker<br />

Hand dem Alps Epic Trail folgen, doch für heute ist es genug.<br />

Wir rollen das Tal hinab bis nach Davos und weiter zum See.<br />

Wo sonst sollten wir dieses Abenteuer beenden? Und so finden<br />

wir uns mit den Füßen im Wasser und einem Bier in der<br />

Hand mit neuen Bekanntem beim Erzählen. Gut, wenn manches<br />

so bleibt, wie es war und man dennoch immer wieder<br />

Neues entdecken kann.<br />

Text Norman Bielig Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Morgendliche Aufbruchsstimmung an der Grialetsch-Hütte. 2. Es<br />

ist und bleibt ein einmaliges Erlebnis, auf einer Berghütte zu übernachten.<br />

3. Die Abfahrt vom Sertigpass. Ein hochalpines Trail-Abenteuer in<br />

zwei Tagen verbindet die Dürrbodenhütte mit der Grialetschhütte über den<br />

Scalettapass zum Sertigpass zurück über das Sertig-Dörfli nach Davos. 4.<br />

Tradition und Moderne sind in Davos eng verbunden. Urige, von Wind und<br />

Wetter gegerbte Gebäude wie in Monstein sind typisch um Davos. 5. Die<br />

letzten meditativen Höhenmeter zum Sertigpass.<br />

92<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


HOTELTIPP<br />

» DER WEG IST ALPIN UND TECHNISCH<br />

UND WARTET IMMER WIEDER MIT<br />

KLEINEN HERAUSFORDERUNGEN AUF.<br />

GENAU DAS, WAS MAN IN DIESER<br />

HÖHE EBEN ERWARTEN KANN UND<br />

GENAU DAS, WAS WIR WOLLTEN. «<br />

GRISCHA**** DAS Bikehotel Davos<br />

DAS Bikehotel direkt am Jakobshorn.<br />

Informell, stylisch. Mit cooler Bar.<br />

www.hotelgrischa.ch<br />

Tel.: +41 81414 / 9797<br />

SPORT LODGE KLOSTERS***<br />

Ein einfacher Ort, um einfach zu<br />

SEIN. Heimelig, sportlich, naturnah.<br />

www.sport-lodge.ch<br />

Tel.: +41 81422 / 1256<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Davos Destinations-Organisation<br />

Davos Platz, davos.ch, klosters.ch<br />

Alpine Region<br />

Albula-Alpen, Plessur-Alpen,<br />

Silvretta, Rätikon<br />

Badegewässer<br />

Davoser See, diverse Bergseen<br />

24<br />

DAVOS<br />

KLOSTERS<br />

CH<br />

4<br />

Swiss Epic – ab <strong>2019</strong> in Graubünden<br />

Das Swiss Epic steht für ein anspruchsvolles, mehrtägiges<br />

Etappenrennen, umgeben von den atemberaubenden,<br />

schneebedeckten Bündner Alpen. Die jährlich wechselnden<br />

Strecken fordern Ausdauer, Durchhaltevermögen sowie Geschick.<br />

In Zweierteams, egal ob Profi oder passionierter Freizeit-Mountainbiker,<br />

hat man die Möglichkeit, das Biken in<br />

seiner ursprünglichsten Form zu erleben und dabei die schier<br />

unendlichen, magischen Singletrails in Graubünden zwischen<br />

Davos, St. Moritz, Lenzerheide, Flims und Scuol zu entdecken<br />

– Übernachtungen inklusive. Das Swiss Epic ist ab <strong>2019</strong> (für<br />

mindestens fünf Jahre) das europäische Qualifikationsrennen<br />

für das Absa Cape Epic in Südafrika (2020–2025). Das System<br />

funktioniert genau wie bei der Ironman-Serie – über die<br />

weltweiten Qualifikationsrennen gelangt man schlussendlich<br />

nach Hawaii. Weitere Qualifikationsrennen der Epic Series finden<br />

beispielsweise in Amerika oder Neuseeland statt.<br />

www.swiss-epic.com<br />

5<br />

Regionale Küche<br />

Capuns, Maluns, Älpler Maccaronen<br />

Mitbringsel<br />

Monstein-Bier, Nusstorte, Parsennsteine,<br />

Salsiz, Clavadeler Alpkäse<br />

Veranstaltungen<br />

Swiss Epic 20. - 24.08.<strong>2019</strong>, Enduro<br />

2 05. - 07.09.<strong>2019</strong>, Women's Pro<br />

Camp 26. - 29.09.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Seitental Sertig, Dischma und<br />

Flüela, Zügenschlucht, Schatzalp,<br />

Silvrettagletscher, Schlappintal<br />

must-do<br />

10.000 hm Bahnentour, Alps Epic<br />

Trail Davos, Gotschna Freeride,<br />

Pischa, Bikepark Davos Färich,<br />

Wakeboarding am Davoser See<br />

Einzigartig<br />

Kostenlose Bergbahnen inkl.<br />

Biketransport im Bikehotel, Trail<br />

Days – kostenfreie geführte Biketouren,<br />

Last stop before heaven –<br />

Brauerei Biervision Monstein, Danny<br />

MacAskill Trails aufs Jakobshorn,<br />

alljährlich Austragungsort des Weltwirtschaftsforums<br />

(WEF)<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Bike Academy Davos, Davos Dorf,<br />

www.bike-academy.ch<br />

Kartenmaterial<br />

Singletrail Map N°101<br />

"Davos Klosters"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.844 m<br />

810 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Jun - Okt<br />

1.400 km<br />

35 Routen<br />

917 km<br />

26 Trails<br />

6<br />

<br />

2<br />

<br />

30<br />

SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />

93


205 KM<br />

ZÜRICH<br />

180 KM<br />

MAILAND<br />

280 KM<br />

MÜNCHEN<br />

ENGADIN ST. MORITZ<br />

» EHRWÜRDIG ERHABEN SPÄHT „GUARDIAUN GRISCHUN“, DER IN BRONZE<br />

GEBANNTE STEINBOCK, VON EINEM FELSVORSPRUNG AM PIZ NAIR VON 3.056 METER<br />

HÖHE INS ENGADIN. FÜR VIELE DER PERSÖNLICHE HÖHENREKORD MIT DEM BIKE. «<br />

Kaum einen anderen Ort der Alpen verbindet man mehr<br />

mit Chic und Glamour als St. Moritz. In der Einkaufsmeile<br />

glitzern und glänzen Gucci, Prada und BlingBling… so<br />

meine Vorstellung. Doch schon der erste Eindruck belehrt<br />

mich eines Besseren. Zwar liegen Luxus und Extravaganz<br />

in der Luft des mondänen Kurorts, doch man spürt auch<br />

etwas anderes: „Diese Berge. Diese Seen. Dieses Licht.“<br />

Treffender als der Slogan der Tourismusorganisation<br />

Engadin St. Moritz könnte man es nicht ausdrücken. Seit<br />

Danny MacAskills Bikevideo „Home of Trails“ ist mir bereits<br />

bewusst – hier erleben Mountainbiker mehr als nur<br />

den schönen Schein.<br />

Elegantes St. Moritz – Archaisches Engadin<br />

Mit einem dezenten Rütteln und Rauschen verlassen wir<br />

mit der Standseilbahn Chantarella Corviglia das schicke<br />

St. Moritz und tauchen ein in die Engadiner Bergwelt. In<br />

Minutenschnelle erreichen wir die Bergstation, steigen<br />

um in die Luftseilbahn zum Piz Nair und finden uns kurz<br />

darauf in 3.056 Meter Höhe wieder. Für viele Mountainbiker<br />

wahrscheinlich der persönliche Höhenrekord, den<br />

man jemals mit dem Bike erreicht haben wird. Ehrwürdig<br />

erhaben späht „Guardiaun Grischun“, der in Bronze gebannte<br />

Steinbock, von einem Felsvorsprung ins Engadin,<br />

erblickt die imposanten Albula-Alpen sowie die mit gleißendweißen<br />

Schneegipfeln und mystisch blau schimmernden<br />

Gletschern bedeckte Bernina-Gruppe mit dem 4.049<br />

Meter hohen Piz Bernina; das in den Granit geschnittene<br />

Bergell und die Livigno-Alpen mit ihrer von Nationalparks<br />

überzogenen Wildnis. Atemberaubend! In der breiten<br />

Talsohle präsentieren sich die trinkwassersauberen, tiefblauen<br />

Oberengadiner Seen, Ursprung des Inn. Bei guter<br />

Fernsicht erkennt man den Ortler in Südtirol, die Wildspitze<br />

und den Großvenediger in Österreich; den höchsten Berg<br />

Deutschlands, die Zugspitze und sogar den Monte Rosa<br />

und das Matterhorn im Westen. Noch überwältigender als<br />

das Panorama, sorgen die vor uns liegenden Trails beinahe<br />

für euphorische Schnappatmung. Wir steigen direkt in den<br />

ersten Singletrail ein, queren auf einem schmalen Pfad ein<br />

Geröllfeld, um sogleich rasant bergab über Steinplatten,<br />

technische Passagen und Kurven gen Tal zu rauschen.<br />

Das Ende dieses noch fahrtechnisch fordernden Trails<br />

ist der Anfang des ersten Flowtrails an der Bergstation<br />

Corviglia. Schon nach den ersten Kurven spürt man: Hier<br />

haben Trailbauer die Schaufel geschwungen, die ihr Handwerk<br />

beherrschen. Feinste, sauber angelegte Kurven, kleine<br />

Sprünge, abwechslungsreiche Richtungswechsel auf<br />

480 Tiefenmetern führen auf der ehemaligen Olympiapiste<br />

von 1948 – daher der Beiname Olympia-Flowtrail – über<br />

herrliche Almwiesen und durch schroffes Felsgelände in<br />

wilde, bezaubernd duftenden Arvenwälder.<br />

Feinste Trails und berauschender Flow<br />

Unten angekommen, nehmen wir sogleich die nächste<br />

Bahn zur Corviglia. Wir sind im Bergrausch. Auch der WM<br />

Flowtrail überzeugt mit perfekt gebauten Kurven, sauber<br />

angelegten Anliegern und perfekt inszenierten Sprüngen.<br />

Das garantiert maximalen Fahrspaß beim Pushen, Hüpfen<br />

und Aussicht genießen. Über eine Schotterstraße gelangen<br />

wir vom Trailende über die idyllisch gelegene Alp Suvretta<br />

zum Abschluss der Trail-Trilogie: dem Foppettas Flowtrail.<br />

Die einmalig angelegte Kombination aus Kurven und<br />

Wellen wurde perfekt in den lichten Nadelwald eingebettet.<br />

Elemente aus Holz und kleine Sprünge würzen das<br />

Flowerlebnis. Und plötzlich befinden wir uns zurück im<br />

Tal, ein nur durch die Ohren unterbrochenes Grinsen im<br />

Gesicht, das sonst wohl nur Drogen erzeugen können.<br />

Vielleicht gar nicht so abwegig – Bewusstseinserweiterung<br />

durch Flowtrails. Sicherlich besser als echtes Rauschgift,<br />

jedoch mindestens so addiktiv. In diesem Sinne kurbeln<br />

wir zurück nach St. Moritz. Der Magen beginnt zu knurren.<br />

Mit der Alto Bar finden wir einen Ort mit Flair und guter<br />

Aussicht, direkt am Ausstieg der Standseilbahn Chantarella.<br />

Wir stärken uns mit einer Ladung Koffein, heißer Schoki<br />

und leckeren Snacks. Hier trifft sich die Bikerszene und<br />

man kommt rasch ins Gespräch. Es wird allerlei Bikerlatein<br />

ausgetauscht; Tourentipps, Highlights und mitunter<br />

Lebensgeschichten. Mit neuen Inspirationen und Energie<br />

starten wir zur Nachmittagstour. Alle Trails noch mal – wir<br />

spüren schon Trail-Entzug.<br />

94<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


1<br />

SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />

95


2<br />

Via Engiadina – Panorama E-Biking<br />

Am nächsten Tag begleitet uns Silvan von der Tourismusorganisation<br />

Engadin St. Moritz zu einem der Highlights<br />

abseits der Lifte. Der anspruchsvolle Trail ist Teil der Via<br />

Engiadina, eines Panorama-Weitwanderweges, der als Höhenweg<br />

vom Unterengadin bis zum Malojapass führt. Die<br />

zur Verfügung gestellten E-Bikes erleichtern das Vorankommen<br />

beachtlich, zumindest auf den ersten Kilometern<br />

bergauf zur Alp Suvretta. Schon am Vortag hatten wir die<br />

malerische Alp kennengelernt. Diesmal geht es nicht in den<br />

Foppettas Flowtrail, sondern wir erklimmen den mit kleinen<br />

technischen Challenges gespickten Höhenweg oberhalb der<br />

Oberengadiner Seen. Sogar eine kurze Schiebepassage um<br />

einen Felsen ist dabei. Der Trail ist nichts für Sonntagsradler,<br />

der Ausblick dagegen schon. Mit gutem Balancegefühl<br />

und technischem Geschick versuchen wir die Kollision der<br />

Pedale mit der Wegböschung links und rechts zu vermeiden.<br />

Wir treffen einige Wanderer. Respektvoll und freundlich<br />

grüßt man sich und tauscht sich aus. Unser Guide erwähnt,<br />

dass alle Wege in Graubünden von Wanderern und Bikern<br />

gleichermaßen benutzt werden dürfen, solange keine explizite<br />

Sperrung vorliegt. In der Ferienregion Engadin St. Moritz<br />

wird Mountainbiking nicht auf allen Bergen gefördert. In einigen<br />

Bereichen mit hohem Touristenaufkommen werden Entflechtungen<br />

geprüft, damit Wanderer und Biker jeweils ungestört<br />

reine Wanderwege oder Biketrails genießen können.<br />

Ich beobachte den See und sehe eine Vielzahl von Kitern<br />

und Windsurfern, die gegen Abend die guten Windverhältnisse<br />

ausnutzen. Die Ferienregion Engadin St. Moritz ist<br />

nicht nur ein Paradies für Biker, meint Silvan, hier kommen<br />

die verschiedensten Sportler, Naturliebhaber und Genussmenschen<br />

zusammen. Apropos Genuss: Um den Tag perfekt<br />

zu machen, zeigt uns unser Guide noch das beste Restaurant<br />

für leckere Bündner Capuns und Pizzoccheri della<br />

Valtellina. Nach unserem leider nur kurzen Intermezzo in der<br />

Ferienregion Engadin St. Moritz hat sich mein Bild von der<br />

Region gewandelt: Wenn ich nun von High Society spreche,<br />

dann nur wegen der Höhenlage oder berauschender Trails.<br />

Mountainbike Special<br />

Wer mehr als eine Nacht in einem teilnehmenden<br />

Hotel bucht, kann das Bergbahnticket Oberengadin und das<br />

Mountainbike Transport Ticket für die Bergbahnen auf der<br />

Corviglia kostenlos dazu buchen.<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Stefan Schopf<br />

Bild: 1. Das ist episches Mountainbiken: die Livigno-Alpen im Hintergrund<br />

und der St. Moritzersee in der Talsenke. 2. Die Via Engiadina windet<br />

sich als Höhenweg durch das ganze Engadin – einer der schönsten<br />

ist der finale Abschnitt entlang der Oberengadiner Seen. 3. Die Flowtrails<br />

von St. Moritz sind im nächsten Jahr auch Teil des berühmten Swiss Epic<br />

Rennens. 4. Am Piz Nair beginnt einer der spektakulärsten Trails der<br />

Region. Dort im Sonnenaufgang zu starten ist eines DER Highlights! 5.<br />

Oberhalb der Baumgrenze Biken - ein Gefühl von Freiheit.<br />

96<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


25<br />

HOTELTIPP<br />

CRESTA PALACE HOTEL****<br />

Elegantes Hotel für perfekten Bike-<br />

Urlaub mit Kulinarik und Wellness.<br />

www.crestapalace.ch<br />

Tel.: +41 81836 / 5656<br />

ENGADIN<br />

ST. MORITZ<br />

CH<br />

3<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Engadin St. Moritz Tourismus AG<br />

www.engadin.ch<br />

» ENGADIN ST. MORITZ IST<br />

NICHT NUR EIN PARADIES FÜR<br />

BIKER, HIER KOMMEN DIE<br />

VERSCHIEDENSTEN SPORTLER,<br />

NATURLIEBHABER UND<br />

GENUSSMENSCHEN ZUSAMMEN. «<br />

4<br />

5<br />

Alpine Region<br />

Bernina-, Livigno- & Albula-Alpen<br />

Badegewässer<br />

Lej Marsch, Lej da Staz<br />

Regionale Küche<br />

Capuns, Pizzoccheri<br />

Mitbringsel<br />

Engadiner Nusstorte<br />

Veranstaltungen<br />

Vaude Engadin Bike Giro 28.<br />

- 30.06.<strong>2019</strong>, Swiss Epic 20. -<br />

24.08.<strong>2019</strong>, Nationalpark Bike<br />

Marathon 31.08.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Piz Nair Sunrise (3.056 m.ü.M.)<br />

must-do<br />

Flowtrails auf Corviglia,<br />

Bahnentour Engadin St. Moritz<br />

4.049 m<br />

1450 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Einzigartig<br />

Quelle des Inns auf dem Pass Lunghin<br />

(2.644 m), Schnittpunkt dreier<br />

kontinentaler Wasserscheiden: zum<br />

Atlantik über Julia und Rhein, zum<br />

Mittelmeer über Maira und Po, zum<br />

Schwarzen Meer über Inn und<br />

Donau. Piz Bernina (4.049 m) –<br />

einziger Viertausender der Ostalpen.<br />

Jun - Okt<br />

1.026 km<br />

34 Routen<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Bike School Engadin, Samedan,<br />

www.bikeschool-engadin.ch<br />

400 km<br />

Trails<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°99 "Oberengadin"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

5<br />

<br />

25<br />

<br />

53<br />

SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN<br />

97


Foto: Andy McCandlish<br />

» DER EUROPEAN WOMEN’S<br />

OUTDOOR SUMMIT IN EINEM SATZ?<br />

EINE MISCHUNG AUS<br />

TEDX-KONFERENZ, BERUFLICHER<br />

WEITERBILDUNG UND BADASS<br />

LADIES OUTDOOR CAMP. «<br />

Anna Weiß, Mitgründerin European<br />

Women’s Outdoor Summit<br />

Foto: Rainer Eder<br />

Foto: Esther Suave<br />

Foto: David Schultheiß<br />

Foto: Andrea Gaspar-Klein<br />

Foto: Matt Delome / Red Bull Content Pool<br />

Foto: Hans-Kristian Krogh-Hanssen<br />

Die 65 Teilnehmerinnen des #EWOS2017<br />

98<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong><br />

Foto: Andi Meyer


ZEIT FÜR EINE VERÄNDERUNG?<br />

Der European Women’s Outdoor Summit in Flims richtet sich an alle Frauen, die etwas<br />

bewegen wollen: in ihrem Leben, in ihrem Sport, in ihrer Karriere, in ihrem Umfeld.<br />

140 KM<br />

ZÜRICH<br />

290 KM<br />

MÜNCHEN<br />

25 KM<br />

CHUR<br />

2017: Die Idee – eine Netzwerkveranstaltung<br />

für Outdoorsportlerinnen in Flims-Laax<br />

Am Anfang stand die Unzufriedenheit: Oftmals<br />

fragwürdige frauenspezifi sche Produkte. Keine<br />

Frauenwertung bei Contests und Wettkämpfen.<br />

Sexistische Werbung. Abwesenheit von<br />

Frauen in der Medienberichterstattung. Blöde<br />

Sprüche. Stereotype, manche davon aus dem<br />

letzten Jahrhundert. Abwesenheit von Frauen<br />

auf der Leinwand, in Werbung und Videos –<br />

und das alles in der Outdoorsport-Branche,<br />

in der es doch von starken, selbstbewussten<br />

Frauen nur so wimmelt! Das alles, obwohl<br />

sich immer mehr Frauen für Outdoor-Sportarten<br />

interessieren! Es war klar: Wir müssen<br />

reden. Und zwar mit möglichst vielen unterschiedlichen<br />

Frauen aus dem Outdoor-Business.<br />

Ein Think Tank musste her, ein Raum für<br />

Austausch, Diskussion und Vernetzung: Der<br />

European Women’s Outdoor Summit war geboren.<br />

Der erste European Womens Outdoor Summit<br />

sollte ganz im Zeichen jener stehen, die<br />

den Sport durch ihr Wirken mitbestimmen,<br />

die für und von ihm leben: Athletinnen, Fotografi<br />

nnen, Filmerinnen, Guides, Trainerinnen,<br />

Abenteurerinnen, Bloggerinnen, Sportwissenschaftlerinnen,<br />

Journalistinnen und Industrie-Insiderinnen.<br />

So kam mit über 60 Frauen<br />

eine Gästeliste zusammen, die einen bunten<br />

Querschnitt aus den verschiedenen Bereichen<br />

der zahlreichen Outdoor-Sportarten darstellte:<br />

die perfekte Ausgangslage für einen fruchtbaren<br />

Dialog! Die Destination Flims Laax im<br />

Schweizer Kanton Graubünden erklärte sich<br />

begeistert bereit, unser Vorhaben zu unterstützen.<br />

Und so konnten die Teilnehmerinnen ihr<br />

Domizil zwischen Weltkulturerbe Tektonikarena<br />

Sardona, den karibisch anmutenden Seen<br />

Laj da Cauma und Laj da Cresta sowie dem<br />

„Swiss Grand Canyon“ aufschlagen.<br />

Das Herzstück des European Women’s<br />

Outdoor Summit 2017 bilden Vorträge von<br />

Expertinnen aus unterschiedlichen Bereichen.<br />

So näherten wir uns dem Genderthema im<br />

Outdoorsport aus verschiedenen Perspektiven.<br />

Unser Fazit nach zweieinhalb Tagen: Wir<br />

müssen diskutieren, uns austauschen, uns<br />

gegenseitig Mut machen, voneinander lernen,<br />

uns vernetzen – denn davon profi tieren wir<br />

zum Schluss alle. Damit wir sichtbarer werden,<br />

damit Stereotype abgebaut werden, damit Vielfalt<br />

gewinnt. Da draußen gibt es so viele unglaublich<br />

starke Frauen mit tollen Ideen, Projekten,<br />

Unternehmen, die unsere Vision eines<br />

bunteren Narrativs des Outdoorsports teilen –<br />

was fehlt, sind oft die passenden Werkzeuge,<br />

um aus Ideen und Visionen Wirklichkeit werden<br />

zu lassen.<br />

Die Berichte von uns und unseren Teilnehmerinnen<br />

zum #EWOS2017 fi ndest du auf<br />

www.bloomers-outdoors.com<br />

<strong>2019</strong>: Schwerpunkt „Tools for change“<br />

Unsere Erkenntnisse aus dem #EWOS2017<br />

haben wir direkt in das Motto des #EWOS<strong>2019</strong><br />

verwandelt: „Tools for change“. Vom 12. –<br />

15.09.<strong>2019</strong> werden Workshops im Mittelpunkt<br />

der viertägigen Konferenz und Netzwerkveranstaltung<br />

in Flims stehen. Unser Ziel ist es,<br />

genau jene Werkzeuge zu vermitteln, die unseren<br />

Erkenntnissen und vieler Studien zufolge<br />

oft fehlen. International anerkannte Expertinnen<br />

werden daher Workshops zu folgenden<br />

Themen leiten:<br />

• Visuelles Storytelling<br />

• Präsentieren & Verhandeln<br />

• Leadership & Design Thinking<br />

• Gendersensititivät<br />

• Aktivismus in und durch Outdoor-Sport<br />

• Visionssuche & Mentale Stärke<br />

Ähnlich wie in den bekannten TED-Talks<br />

werden außerdem wahre Macherinnen ihre<br />

Geschichten von Erfolg & Scheitern teilen.<br />

Auch Netzwerken kommt nicht zu kurz: Nachmittags<br />

ist jeweils freie Zeit für gemeinsamen<br />

Outdoorsport in der wunderbaren Natur rund<br />

um Flims, für Brainstorming – oder einfach für<br />

dich. Ohne Übertreibung: Der #EWOS<strong>2019</strong><br />

wird auf die eine oder andere Art dein Leben<br />

verändern. Denn die Energie, die entsteht,<br />

wenn so viele kreative, engagierte Frauen zusammenkommen<br />

und sich gegenseitig motivieren,<br />

befl ügelt ungemein. Du bist hier also<br />

richtig wenn:<br />

• du deine lange gehegten Pläne endlich mit<br />

Gleichgesinnten besprechen willst.<br />

• du dir mehr zutrauen willst.<br />

• du über den Tellerrand schauen willst.<br />

• du aktiv die Zukunft des Outdoorsports gestalten<br />

willst.<br />

• du weibliche „Partners in Crime“ finden<br />

willst.<br />

• du in dein berufl iches Fortkommen investieren<br />

willst.<br />

• du andere Frauen und Mädchen unterstützen<br />

willst.<br />

• du dein volles Potenzial entfalten willst.<br />

• du Freundschaften mit anderen, ebenso verrückten<br />

Frauen schließen willst.<br />

• du von den Besten lernen willst.<br />

• du potenzielle Businesspartnerinnen kennenlernen<br />

willst.<br />

• du dich mit Infl uencerinnen und Bloggerinnen<br />

vernetzen willst.<br />

• du Bock auf Biken/Klettern/Raften/Trailrunning<br />

etc. in den Schweizer Bergen hast.<br />

• du einfach Lust auf gute Laune, Aufbruchsstimmung,<br />

Gossip und jede Menge Spaß<br />

und Party hast!<br />

Sichere dir einen der 150 Plätze! Alle Informationen<br />

und Leistungen findest du auf<br />

www.european-womens-outdoor-summit.com<br />

Ein Teil des Eintrittsgeldes wird übrigens reinvestiert:<br />

in das Bloomers Magazin – das erste<br />

sportartenübergreifende, hochwertige Outdoor-Magazin,<br />

das ausschließlich über Mädchen<br />

und Frauen berichtet und in einer Auflage<br />

von 100.000 Stück über unsere Partner<br />

verteilt wird.<br />

Text Anna Weiß Portrait Hoshi K. Yoshida<br />

BLOOMERS<br />

99


140 KM<br />

ZÜRICH<br />

290 KM<br />

MÜNCHEN<br />

25 KM<br />

CHUR<br />

FLIMS-LAAX<br />

Im Herbst strahlt die Surselva wie eine riesige<br />

Freiluftkathedrale. Das warme Licht der tief stehenden<br />

Sonne lässt die goldgelben Nadeln der Lärchen<br />

hell leuchten. Die Bergwiesen der Adula- und Glarner-<br />

Alpen erstrahlen in Pastellgrün-, Beige- und Brauntönen,<br />

die fließend ineinander übergehen. Das tiefe<br />

Dunkelgrün der Talsohlen schafft einen beruhigenden<br />

Kontrast. Die Bergspitzen sind vom ersten Neuschnee<br />

eingezuckert und bei ungetrübtem Himmel<br />

ist die Fernsicht hier so grandios wie zu keiner<br />

anderen Jahreszeit.<br />

Surselva E-MTB-Trailtour<br />

Im etwa 40 Kilometer langen Abschnitt des<br />

Vorderrheintals zwischen Disentis und Reichenau<br />

verbirgt sich eines der am besten ausgebauten Bike-Wegenetze,<br />

die ich bislang kennenlernen durfte.<br />

Dass es auch E-Biker bedient, ist Ehrensache! Ein<br />

dichtes Netzwerk aus 30 Ladestationen sorgt für<br />

ausreichend Saft, um sogar bis zur entlegensten Alp<br />

zu gelangen! Schon die letzten zwei Jahre habe ich<br />

mit meiner Familie den Herbst in Flims verbracht.<br />

Wir lieben die hochalpine Natur der Surselva, die<br />

schroffen Berge und zugegebenermaßen auch<br />

den Komfort rund um die Berghotels. In der "Bikeschool<br />

Flims Laax Falera" konnte mein Sohnemann<br />

vor zwei Jahren schon erste Mountainbike-Skills<br />

erwerben. Auch meine Frau genießt die unaufdringliche,<br />

ehrliche Gastfreundschaft der Region in vollen<br />

Zügen.<br />

Die wenigen Wochen geteilter Freizeit im Jahr<br />

möchten wir als Familie natürlich gemeinsam verbringen.<br />

Insofern gibt es dieses Jahr ein Novum<br />

für uns: Für zwei Tage werde ich mich mit Marc<br />

Woodtli, der für die Umsetzung der Mountainbike-<br />

Streckennetze maßgeblich mitverantwortlich ist, und<br />

Lokalreporter Giusep, Bündner MTB-Urgestein und<br />

Mitbegründer des Veloclub Surselva, in dem auch<br />

Nino Schurter aktives Mitglied ist, zu einer Singletrail<br />

E-Bike-Tour absetzen.<br />

Text Stefan Baumgartner Bild Madlaina Walther<br />

Bild: 1. Zum Toureinstieg führt uns schon der erste<br />

flowige Singletrail in die fantastische Ruinaulta, die<br />

Vorderrheinschlucht bei Ilanz. Abwechslungsreich schlängelt<br />

sich der Trail dem Flusslauf folgend durch die Talsohle.<br />

Zahlreiche Kajakfahrer rauschen auf dem glasklaren,<br />

kalt-blauen Wasser des Bergflusses stromabwärts.<br />

2. Die Abfahrt vom 2.412 Meter hohen Tomül in Richtung Vals<br />

auf 1.250 Meter ist großartig. Der anfangs bockige Trail wird<br />

rasch friedlicher, und wir rauschen durch zahllose Kurven und<br />

einige Bachbetten ins Tal. Eisenoxid hat den Tomülbach teils<br />

rostrot gefärbt – ein herrlicher Kontrast zu den goldgelben<br />

Lärchen und den noch tiefgrünen Wiesen, die wir durchqueren.<br />

3. Einst transportierten Säumer Waren über den Tomülpass<br />

im Safiental. Das wildromantische, weit ins Bergmassiv der<br />

Adula-Alpen hineinreichende Tal ist überwiegend rätoromanisch<br />

geprägt, jedoch mit Walser Enklaven. Auf 1.700 Meter übernachten<br />

wir im Berggasthof Turrahus, einem über 300-jährigen Walserhaus.<br />

In der Dämmerung verlassen wir die Hütte zur Passhöhe.<br />

4. Letzter Tag: Sumitschun auf etwa 2.050 Meter – die<br />

Brigelserhörner leuchten in der Morgensonne. Der Trail führt<br />

zur „Plaun da plaids“ der „Ebene der Worte“ und vorbei am<br />

Felsen der Worte „Grep da plaids“ nach Brigels. Tiefenmeter<br />

um Tiefenmeter wird er flowiger. Vor einem gemütlichen Café<br />

in Brigels lassen wir unsere E-Bikes zum letzten Mal an die<br />

Ladestation und uns an die leckeren Bündner Capuns und<br />

Pizokel, bevor wir uns auf den Rückweg nach Flims begeben.<br />

5. Von Giuseps Heimatdorf Darvela führt die Tour zur<br />

Alp Nadèls. 1.200 Höhenmeter Forstweganstieg! Dabei<br />

erfahren wir weitere interessante Fakten: In Truns<br />

wurde 1424 der „Graue Bund“ gegründet, dessen Bezeichnung<br />

sich im historischen Verlauf auf alle Bündner<br />

übertrug und dem Kanton Graubünden seinen Namen gab.<br />

6. Alp Nadèls: Auf etwa 2.000 Meter gelegen bietet sich eine<br />

fantastische 360 Grad-Aussicht. Gen Norden erblickt man den<br />

höchsten Berg der Glarner Alpen, den 3.614 Meter hohen Piz Tödi.<br />

Wer die Glocke der nahen Kapelle St. Brida in die alpine Stille läuten<br />

lässt, kann eine persönliche Bitte formulieren. Für Ortsfremde<br />

wäre diese wohl ein Guide: Der erst kürzlich freigelegte Trail ins<br />

Val Sumvitg – Geheimtipp der Locals – ist nicht leicht zu finden.<br />

7. Vals: ein beeindruckendes Örtchen wie aus einer anderen<br />

Zeit. Die Häuser dürfen per Verordnung nur mit Natursteindächern<br />

gedeckt werden, klärt uns unser wandelndes Lexikon<br />

Giusep auf.<br />

100<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


26<br />

FLIMS<br />

LAAX<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Flims Laax Falera<br />

www.flims.com<br />

CH<br />

Alpine Region<br />

Glarner Alpen<br />

Badegewässer<br />

Caumasee, Crestasee, Laaxsee<br />

1<br />

Regionale Küche<br />

Maluns und Capuns<br />

3<br />

2 4<br />

6<br />

7<br />

Mitbringsel<br />

Flimser oder Laaxer Torte<br />

Veranstaltungen<br />

TrailTrophy 16. - 18.08.<strong>2019</strong>,<br />

Twins Women's Bike Camp, Transa<br />

Outdoorfestival<br />

must-see<br />

Die Rheinschlucht, bekannt als<br />

Swiss Grand Canyon; der Caumasee,<br />

die Karibik der Alpen, und das<br />

UNESCO-Welterbe Tektonikarena<br />

Sardona<br />

must-do<br />

Freeridestrecke Trek Runcatrail oder<br />

der Singeltrail vom Vorab bis Flims<br />

sowie die Rheinschlucht-Tour<br />

Einzigartig<br />

INSIDE LAAX. Mit der interaktiven<br />

App kaufst du in Sekundenschnelle<br />

dein Bike- oder Wanderticket online,<br />

informierst dich über das Wetter<br />

und die besten Bikerouten. INSIDE<br />

LAAX macht dir deinen Aufenthalt so<br />

einfach wie noch nie.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Laax School, Flims und Laax<br />

www.bikeschool-flims-laax-falera.ch<br />

Kartenmaterial<br />

Bike-Explorer, Karte Flims –<br />

Laax BEX-104.130, Inside Laax App,<br />

Flims Laax - Bike Guide, Elektrobike<br />

Guide Surselva<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.800 m<br />

650 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Apr - Nov<br />

330 km<br />

30 Routen<br />

64 km<br />

9 Trails<br />

4<br />

<br />

30<br />

<br />

10<br />

5<br />

SCHWEIZ / GRAUBÜNDEN 101


ASCONA-LOCARNO<br />

260 KM<br />

BASEL<br />

415 KM<br />

MÜNCHEN<br />

120 KM<br />

MAILAND<br />

Verlässt man den Gotthardtunnel Richtung Süden, deutet<br />

nur ein dezentes Schild an der Tunnelwand auf die Grenze<br />

zwischen den Kantonen Uri und Tessin hin. Mehr als<br />

offensichtlich sind wir trotzdem in einer anderen Welt angekommen;<br />

Tannenwälder im dunkelgrünen Einheitskleid<br />

haben sich in strahlend bunte Laubwälder verwandelt.<br />

Im Kontrast zum hellen Grau der umsäumenden Berge<br />

entsteht so ein einzigartiges Farbpanorama, das durch<br />

die Postkartenidylle des landschaftlich prägenden Lago<br />

Maggiore abgerundet wird.<br />

Das Tessin ist ein einzigartiges Fleckchen Schweiz. Locarno<br />

am Lago Maggiore ist die nördlichste Stadt mit mediterranem<br />

Klima, was man sofort sieht: Palmen und Kakteen<br />

zieren die Straßen und überall duftet es nach Blumen und<br />

Früchten. Mitten im Wald wachsen Zitronenbäume und<br />

man vergisst, dass man die Alpen unmittelbar im Rücken<br />

hat. Es ist, als wäre man vom Gotthardtunnel in die Toskana<br />

teleportiert worden.<br />

Aus der Stadt auf den Berg<br />

Aktuell gibt es in der Region Ascona-Locarno drei offizielle<br />

Bike-Trails. Hinzu kommen unzählige Wanderwege, mit<br />

denen man das berühmte Verzascatal und das ebenfalls<br />

wunderschöne Maggiatal auf dem Bike entdecken kann.<br />

Den mit mittlerem Schwierigkeitsgrad gekennzeichneten<br />

Cardada Bike-Trail findet man am Cardada-Cimetta, dem<br />

Hausberg Locarnos. Die Cardada-Bahn fährt jede halbe<br />

Stunde und nimmt für einen geringen Aufpreis Bikes mit.<br />

Die letzten 400 Höhenmeter fährt man mit einem zweiten<br />

Sessellift, in dem man seitlich sitzt, damit man die Aussicht<br />

auf den Lago bestens genießen kann. Einmalig!<br />

Am Start unterhalb der Liftstation wird man mit einer<br />

genialen Aussicht auf den See durch einen Holzbogen begrüßt.<br />

Der obere Teil ist mit Tables und gebauten Anliegern<br />

gespickt, im Wald folgt ein natürlicher Trail mit flowigen<br />

Passagen und Spitzkehren. Wer will, kann vom Trail bis an<br />

die Promenade des Lago Maggiore rollen, die roten Schilder<br />

weisen den Weg.<br />

Alpe di Neggia Bike<br />

Auf der anderen Seite des Sees wartet ein echter Schatz<br />

auf uns, der Singletrail „Alpe di Neggia Bike“. Mit dem<br />

Postbus fährt man direkt zum Start am namensgebenden<br />

Sattel zwischen den beiden spektakulären Aussichtsbergen<br />

Monte Tamaro und Monte Gambarogno mit ihrem 360<br />

Grad-Blick über den Lago Maggiore und das angrenzende<br />

Italien. Die Hiking Tour zu einem der Gipfel steht auf der<br />

Agenda für den nächsten Besuch. Im Herbst fährt der Bus<br />

nur morgens und abends, wovon sich nur wenige beirren<br />

lassen und die 1.400 Höhenmeter auf die Alpe selber treten.<br />

Es lohnt sich: Neun Kilometer Singletrail und 1.300<br />

Tiefenmeter bieten alles, was das Herz begehrt – eine Einkehr<br />

am Start zum Krafttanken und dann flowige Kurven,<br />

natürliche Stein- und Wurzelfelder, ein paar Steilabfahrten<br />

und immer wieder dieser herrliche Blick auf den See.<br />

Mountainbiken verbindet - mal wieder<br />

Der Herbst ist die wohl schönste Reisezeit für das Tessin.<br />

Die dichten Kastanienwälder gehören zum großen Stolz der<br />

Region. Überall werden Kastanienfeste gefeiert, so auch in<br />

Cevio im Maggiatal. Dieses Jahr findet das Dorffest am neuen<br />

Velosolutions-Pumptrack statt, der im Mai 2018 gebaut<br />

wurde. Er ist zum neuen Treffpunkt des Dorfes geworden.<br />

Es gibt frisch geröstete Maronen für alle. Auf dem<br />

Pumptrack herrscht reges Treiben; ringsherum die Berge,<br />

gespickt von buntem Laub – fast zu idyllisch, um wahr zu<br />

sein. Dort treffen wir auf Patric von Ticino Freeride, der<br />

uns von seiner Region erzählt. Er bietet geführte Bike- und<br />

Shuttle-Touren rund um Ascona-Locarno an und ist der<br />

beste Ansprechpartner, wenn man die volle Vielfalt des<br />

Tessin auf dem Mountainbike entdecken will.<br />

Text Jana Zoricic Bild David Schultheiß<br />

Bild: 1. Der Herbst ist die wohl schönste Reisezeit für das Tessin. Die<br />

Temperaturen sind angenehm und die Berge imponieren mit einer einzigartigen<br />

Farbenwelt. 2 Am Cardada-Cimetta beginnt auf 1.670 Meter<br />

Höhe einer der herrlichsten Trails der Region. Vom Gipfel sieht man den<br />

höchsten und niedrigsten Punkt der Schweiz. 3. Brotzeit mit lokalen Käsespezilitäten<br />

4. 1.300 Tiefenmeter: der Singletrail „Alpe di Neggia Bike“<br />

102<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


27<br />

ASCONA<br />

LOCARNO<br />

CH<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Ascona-Locarno Tourism<br />

www.ascona-locarno.com<br />

1<br />

Alpine Region<br />

Alpi Lepontine<br />

Badegewässer<br />

Lago Maggiore, die Flüsse Maggia<br />

und Melezza<br />

3 4<br />

Patric Käslin – Motto „two wheels, one love“:<br />

Wir haben um Ascona-Locarno natürliche, „richtige“ Trails. Hier kommt<br />

das Mountainbike wirklich zum Einsatz. Wir haben keine Flowtrails zu bieten,<br />

sondern man muss ein bisschen Können und Fahrtechnik mitbringen,<br />

aber genau das macht den Spaß erst aus. Und natürlich das mediterrane<br />

Flair! Man kann hier im Tessin noch lange nach der Saison biken gehen,<br />

wenn in den anderen Regionen der Alpen schon Schnee liegt.<br />

2<br />

Regionale Küche<br />

Polenta<br />

Mitbringsel<br />

Panettone, Wein, Farina Bona<br />

must-see<br />

Berg Cardada Cimetta, Botanischer<br />

Garten von Gambarogno, Robiei<br />

und Basòdino Glacier, Val Bavona<br />

und Wasserfall von Foroglio, Dorf<br />

Sonogno und Wasserfall<br />

must-do<br />

Stand Up Paddle in Locarno (Wilson<br />

SUP Center), After Ride Relax in<br />

Termali Salini & Spa, Essen in<br />

einem typischen Grotto, Besuch der<br />

Terreni alla Maggia – Reis u. Whisky<br />

aus dem Tessin<br />

Einzigartig<br />

Von Cardada-Cimetta aus genießt<br />

man die Aussicht über den tiefsten<br />

Punkt der Schweiz (193 m), Ascona<br />

und die Brissago Inseln sowie<br />

den höchsten Punkt, das Monte<br />

Rosa-Massiv mit der Dufourspitze<br />

(4.634 m).<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Ticino Freeride<br />

www.ticinofreeride.ch<br />

Kartenmaterial<br />

Supertrail Map STM-0038<br />

"Lugano"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

3.272 m<br />

193 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

Flow<br />

Kultur<br />

Tradition<br />

Mär - Okt<br />

64 km<br />

4 Routen<br />

16 km<br />

3 Trails<br />

1<br />

<br />

0<br />

<br />

30+<br />

SCHWEIZ / TESSIN 103


»JEDE UND JEDER KANN DURCH SEIN ODER IHR VERHALTEN DAZU BEITRAGEN,<br />

MÖGLICHE KONFLIKTE MIT NATUR UND MITMENSCHEN ZU VERMEIDEN.«<br />

Andreas Boldt, Projektleiter Freizeitaktivitäten & Naturschutz, Pro Natura<br />

104<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


BIKEN UND NATURSCHUTZ<br />

Was kann der einzelne Biker tun?<br />

Mountainbiken boomt! Die Verkaufszahlen von Bikes und Ausrüstung<br />

steigen. Immer mehr Tourismus-Destinationen versuchen durch<br />

MTB-Angebote den stagnierenden Wintertourismus zu kompensieren.<br />

In urbanen Naherholungsräumen sind immer mehr Biker unterwegs<br />

und entsprechende Freizeitangebote werden geschaffen. Seit Kurzem<br />

kommen noch die E-MTB hinzu.<br />

Die Haltung der Naturschutzorganisationen<br />

Auf den ersten Blick ist das eine erfreuliche Entwicklung. Menschen,<br />

die sich in der Natur bewegen, diese genießen und erfahren, ändern<br />

dadurch zumeist auch ihr Verhältnis zu ihr. Pro Natura als große<br />

Schweizer Naturschutzorganisation hat sich deshalb auch explizit zum<br />

Ziel gesetzt, den Menschen die Natur näher zu bringen und sie erlebbar<br />

zu machen.<br />

Andererseits sehen viele Naturschützer die MTB-Entwicklung<br />

auch kritisch. Das hat erst einmal nur wenig mit dem MTB-Sport an<br />

sich zu tun. Sondern einfach mit der Tatsache, dass immer mehr Leute<br />

in immer mehr Gebiete kommen und dies Tag und Nacht und zu allen<br />

Jahreszeiten. Ob das nun Biker, Wanderer, Kletterer, Schneeschuhläufer,<br />

Gleitschirmfl ieger oder andere sind, ist zweitrangig. Im Einzelfall<br />

kann nicht das Eine oder das Andere als „schlimmer“ bezeichnet werden.<br />

Die Entwicklung birgt aber leider ein gewisses Konfl iktpotenzial.<br />

Der Druck auf die Natur nimmt vor allem in bisher ruhigen und wenig<br />

erschlossenen Landschaften ständig zu.<br />

Planung als Lernprozess<br />

Deshalb engagiert sich Pro Natura in der MTB-Thematik. Vieles davon<br />

spielt sich hinter den Kulissen ab und ist für den individuellen Biker<br />

nicht sichtbar. Dabei geht es um die Planung von MTB-Angeboten, die<br />

Bezeichnung von MTB-Routen, den Bau von MTB-Pisten, die Freigabe<br />

oder Sperrung von Wegen für MTB. Im Grunde werden die gleichen<br />

Verfahren angewendet wie bei anderen Infrastrukturvorhaben (z.B.<br />

Wanderwegen, Seilbahnen, Skipisten). Nur war das beim Mountainbiken<br />

bisher für die involvierten Kreise Neuland. Behörden, Planer,<br />

Biker, Touristiker und Naturschützer mussten und müssen erst lernen,<br />

wie eine für alle Seiten optimale Lösung gefunden werden kann. Dieser<br />

Prozess wird gefördert durch eine Professionalisierung auf allen Ebenen<br />

und die zunehmende Erfahrung aller Beteiligten.<br />

Was kann der einzelne Biker tun?<br />

Auf die Planung einer Route oder den Bau eines Trails hat der individuelle<br />

Biker meistens kaum Einfluss. Aber jede und jeder kann durch<br />

sein oder ihr Verhalten dazu beitragen, mögliche Konfl ikte mit Natur<br />

und Mitmenschen zu vermeiden. Verschiedene Organisationen oder<br />

Destinationen haben dazu Verhaltensempfehlungen formuliert. Auch<br />

Pro Natura unterstützt diese Regeln, weil sie auf einfache Art das Naturerlebnis<br />

fördern.<br />

Verhaltensregeln für Mountainbiker:<br />

Schonen, was man liebt!<br />

• Fahre nur auf Wegen, Routen und bezeichneten Pisten<br />

• Abseits von bestehenden Wegen fahren ist für dich tabu<br />

• Respektiere lokale Wegsperrungen und Schutzgebiete<br />

Rücksicht auf Wild- und Nutztiere!<br />

• Begegnest du einem Tier, halte an und warte, bis es sich<br />

zurückgezogen hat<br />

• Schließe Weidezäune, nachdem du sie passiert hast<br />

• Herden und Schutzhunde umgehst du zu Fuß, ruhig und mit<br />

genügend Abstand<br />

• Fahre nicht in der Dämmerung oder<br />

Dunkelheit, da Tiere auch ihre Ruhephase brauchen<br />

Keine Spuren hinterlassen!<br />

• Bremse nicht mit blockierten Rädern – das schadet dem Trail<br />

und deinen Reifen<br />

• Meide unbefestigte Wege nach Regenfällen<br />

• Hinterlasse keinen Abfall<br />

Toleranz und Rücksicht!<br />

• Anderen Wegnutzern lässt du den Vortritt<br />

• Kündige dich frühzeitig an – für einen Gruß bleibt immer Zeit<br />

• Reduziere deine Geschwindigkeit beim Überholen und Kreuzen<br />

oder halte an<br />

• Meide stark frequentierte Wegabschnitte<br />

Beherrschen des Sportgeräts!<br />

• Du kannst immer auf Sichtweite anhalten<br />

• Passe deine Geschwindigkeit der Situation an<br />

• Plane deine Tour, schätze dein Leistungsvermögen und das<br />

Wetter richtig ein<br />

• Informiere dich über die erlaubten Routen und Angebote<br />

www.pronatura.ch<br />

Text Andreas Boldt Bild David Schultheiß<br />

RATGEBER / BIKEN UND NATURSCHUTZ 105


1<br />

390 KM<br />

ZÜRICH<br />

220 KM<br />

VENEDIG<br />

265 KM<br />

MÜNCHEN<br />

KRONPLATZ<br />

Die Region Kronplatz ist geprägt von Kontrast und Vielfältigkeit:<br />

Das Pustertal trennt hier die rauen, unüberwindbar<br />

wirkenden vergletscherten Zentralalpen von den<br />

Dolomiten. So unterschiedlich die Berge, so unterschiedlich<br />

sind die Erlebnisse für Mountainbiker. Vom Kronplatz<br />

ausgehend bieten sich in alle vier Himmelsrichtungen die<br />

vielfältigsten Möglichkeiten, sei es im imposanten Ahrntal,<br />

dem aussichtsreichen Speikboden, dem Zentrum ladinischer<br />

Kultur um St. Vigil, dem Herz der Dolomiten auf der<br />

Fanes oder im malerischen Pustertal rund um Bruneck.<br />

Unterhalten sich unsere Guides über die Mountainbike-Touren,<br />

dann sind die Trails „bärig“ und die Anstiege<br />

„lässig“. Was beim Erzählen so niedlich klingt, hat schon<br />

so manchen Biker vor eine Herausforderung gestellt, wie<br />

wir später noch feststellen dürfen.<br />

Dank des grandiosen Geheimtipps unserer Gastgeber<br />

hatten wir bereits am Morgen das unglaubliche Vergnügen,<br />

am Gipfel des Speikboden (2.517 m) den Sonnenaufgang<br />

genießen zu dürfen und zu erfahren, dass die Region<br />

Kronplatz ein Eldorado für Enduro- und Tourenbiker gleichermaßen<br />

ist. Die Stimmung am Berg in dieser frühen<br />

Stunde ist unglaublich!<br />

Kontrastprogramm<br />

An der Weizgruber Alm hätten wir einen Kaffee nicht ausgeschlagen,<br />

doch in der Hütte ist es noch stockfinster. Wir<br />

sind zu früh dran. Schade! Wo sie bei den Locals doch<br />

so einen guten Ruf genießt. Das Licht des Mondes und<br />

unserer Lampen spiegelt sich in den Fenstern der Hütte.<br />

Langsam beginnt die Dämmerung. Gämsen schauen erschrocken<br />

auf, als wir mit den Bikes am Mühlwälder Jöchl<br />

auftauchen. Ein Stein gerät unter den Hufen einer Gams<br />

ins Rollen und poltert und schlägt den Berg hinab. Dann<br />

ist es wieder ruhig. Es ist leise. Sehr leise. Man hört den<br />

Wind am Felsen vorbeisäuseln. Ein angenehmes leichtes<br />

Frösteln ist auf der Haut zu spüren. Nur noch 180 Höhenmeter,<br />

dann sind wir am Gipfel. Glühend rot steigt<br />

die Sonne hinter den Gipfeln der Rieserfernergruppe<br />

auf. Im Westen reflektieren die bleich-grauen Felsen der<br />

Dolomiten die Farben; innerhalb von Minuten von rot nach<br />

orange nach gelb wechselnd. Der Blick schweift über die<br />

umliegenden Berge, hinab ins Ahrntal bis hinüber nach<br />

Bruneck im Pustertal. Die Liftanlagen, Bergrestaurants und<br />

die Friedensglocke des Kronplatz' sind zu erkennen.<br />

Es wird ein heißer Sommertag. Dunst steigt empor. Trotzdem<br />

erkennt man die Wesensunterschiede zwischen den<br />

106<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


2 3<br />

» VOM KRONPLATZ AUSGE-<br />

HEND BIETEN SICH IN ALLE<br />

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DIE VIELFÄLTIGSTEN MÖG-<br />

LICHKEITEN. EIN ELDORADO<br />

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28<br />

KRONPLATZ<br />

I<br />

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Bikehotels Südtirol<br />

www.bikehotels.it<br />

Tel.: +39 0474 / 830 000<br />

INFORMATIONEN<br />

schroffen Felsen der Dolomiten im Süden, die<br />

von sanften Wiesen- und Waldhängen gesäumt<br />

werden, und den vergletscherten, rauen, wie<br />

eine unüberwindbare Wand wirkenden Ahrntaler<br />

3000ern im Norden. Die Periadriatische<br />

Naht teilt hier die südlichen Kalkalpen von den<br />

Zentralalpen.<br />

Gipfel des Mountainbikens<br />

Unsanft werde ich aus den Gedanken gerissen.<br />

Eine ältere Dame möchte an mir vorbei<br />

und lächelt spröde. Gedankenversunken bin<br />

ich mit den Fingern über das 360 Grad-Panoramarelief<br />

an der „Concordia 2000“,<br />

der Friedensglocke am Gipfelplateau des<br />

Kronplatz' geglitten und musste an unsere<br />

Morning Ride-Tour denken. Meine Freundin<br />

kichert und amüsiert sich über meine geistige<br />

Abwesenheit. Es ist bereits Nachmittag und<br />

wir befinden uns am Kronplatz und entdecken<br />

soeben eine ganz andere Seite der Region.<br />

Am südwestlichen Gipfelplateau befindet sich<br />

eines der sechs außergewöhnlichen Messner<br />

Mountain-Museen. Das MMM Corones befasst<br />

sich mit der Königsdisziplin des Bergsteigens –<br />

dem traditionellen Alpinismus. Mit zahlreichen<br />

Exponaten und Bildern wird die Geschichte<br />

des Alpinismus' erzählt. Reinhold Messner<br />

möchte zur gedanklichen Auseinandersetzung<br />

anregen: „Wo beginnt der Alpinismus, wenn<br />

der Tourismus den Gipfel des Mount Everest<br />

erreicht hat?“ Wir finden zahlreiche Parallelen<br />

zum Mountainbikesport und sind uns schnell<br />

einig, dass wir in unserer ausufernden philosophischen<br />

Diskussion wahrscheinlich nicht<br />

auf einen Punkt kommen werden. Umso mehr<br />

stimmen wir überein, dass wir nun endlich auf<br />

den legendären „Herrnsteig“ kommen sollten;<br />

schließlich sind wir zum Biken hier.<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Sonnenaufgang über der Rieserfernergruppe.<br />

Am Speikboden hat man einen traumhaften Blick auf<br />

das Ahrntal, den Alpenhauptkamm und die Dolomiten.<br />

2. Gipfelerlebnis N°1 – Einsamkeit und unverfälschter<br />

Blick am Speikboden. 3. Gipfelerlebnis N°2 – der<br />

Kronplatz mit Friedensglocke. 360°-Panorama, Bikepark,<br />

Messner Mountain Museum und Hütten. 4. Am<br />

Gipfelplateau des Kronplatz-Gipfels befindet sich das<br />

MMM Corones.<br />

4<br />

Destination<br />

Region Kronplatz<br />

www.kronplatz.com<br />

Alpine Region<br />

Dolomiten, Rieserfernergruppe<br />

Regionale Küche<br />

Südtiroler Knödeltris: Kas-,<br />

Speck- und Spinatknödel<br />

must-see<br />

MMM Corones auf dem Kronplatz,<br />

Museum Lumen<br />

must-do<br />

Burger im Riverside,<br />

Nachtleben in Bruneck<br />

Einzigartig<br />

Blick auf die Dolomiten –<br />

UNESCO-Welterbe, ladinische<br />

Sprache und Kultur auf der Südseite<br />

vom Kronplatz<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Outdoorcenter Kronplatz, Reischach<br />

www.outdoor-kronplatz.it,<br />

Bikeschool St. Vigil,<br />

www.<strong>mtb</strong>-sanvigilio.it<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°45 "Bruneck, Kronplatz"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

2.275 m<br />

900 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Mai - Nov<br />

> 300 km<br />

29 Routen<br />

26 km<br />

9 Trails<br />

4<br />

<br />

0<br />

<br />

3<br />

ITALIEN / SÜDTIROL 107


220 KM<br />

MÜNCHEN<br />

BRIXEN<br />

300 KM<br />

MAILAND<br />

190 KM<br />

VERONA<br />

1<br />

2 3<br />

108<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


» BRIXEN VERBINDET GEGENSÄTZE.<br />

DIE MOUNTAINBIKE-REGION LEBT NICHT NUR VON EINEM<br />

EREIGNIS, SONDERN DER FÜLLE VON MÖGLICHKEITEN. «<br />

HOTELTIPP<br />

29<br />

Alpenhauptstadt des Jahres 2018, die<br />

südtirolerischste aller Städte oder das Tor zu<br />

den Dolomiten – Brixen hat viele Kosenamen.<br />

Mit dem Hausberg Plose und dem dortigen<br />

Bikepark ist die Kleinstadt aber nicht nur Ausflugsziel<br />

für Kulturinteressierte, sie lockt auch<br />

Mountainbiker auf ihre Trails.<br />

Brixen und sein Hausberg Plose<br />

Bekannt war die Stadt mit knapp 22.000<br />

Einwohnern in der Mountainbike-Szene<br />

einst durch das legendäre Caidom-Race.<br />

Nach dem 17 Kilometer langen Anstieg zur<br />

Plosehütte, nahe dem Plose Gipfel, ging es<br />

am zweiten Renntag vom Gipfelplateau des<br />

2.486 Meter hohen Hausbergs im Massenstart<br />

hinunter zum Domplatz – beinahe 2.000<br />

Tiefenmeter Singletrails kreuz und quer durch<br />

den Wald. Der Begriff Freeride war bei diesem<br />

Rennformat mit Fug und Recht angebracht.<br />

Neun Jahre lang war dieses Spektakel der furiose<br />

Saisonabschluss und ließ die Freeride, Enduro<br />

und Downhill-Szene nach Brixen pilgern.<br />

Und heute? Kleinstadt für Kulturverliebte und<br />

Fans von Gegensätzen? Beim Flanieren durch<br />

die Altstadt mit ihren prunkvollen historischen<br />

Gebäuden liegt das nicht fern und ist de facto<br />

auch ein Grund, sich dem Charme der Stadt<br />

hinzugeben. Hier trifft Barock auf Renaissance,<br />

auf Gotik, auf die typisch mittelalterlichen Südtiroler<br />

Laubengassen und sympathisch-herzliche<br />

Südtiroler Gastlichkeit. Auf dem Domplatz<br />

wachsen im Hauch mediterranen Flairs Palmen<br />

vor sonnigen Weinbergen und Obstgärten,<br />

während direkt dahinter die Flanken der<br />

Dolomiten emporragen und der Taltrog um<br />

Brixen nach Norden von den letzten Ausläufern<br />

der Zillertaler Alpen als Teil des Alpenhauptkamms<br />

abgeschlossen wird. Brixen<br />

verbindet Gegensätze.<br />

Brixen verbindet Gegensätze<br />

Seit 2011 findet das MOUNTAINBIKE Testival<br />

statt und seit 2017 ist Brixen Etappenort<br />

der Shimano E-Mountainbike Experience.<br />

2018 hat der Brixen Bikepark eröffnet. Damit<br />

ist schnell klar, es ist nicht ruhiger geworden.<br />

Brixen verbindet Gegensätze. Die<br />

Mountainbike-Region lebt nicht nur von einem<br />

Ereignis, sondern der Fülle von Möglichkeiten:<br />

weitläufige Touren mit Dolomitenblick für Panoramabiker,<br />

entspannte E-Bike-Runden mit<br />

Kulturprogramm, lange Anstiege für Höhenmeterfresser,<br />

Hüttentouren für Kulinariker und<br />

ein schier endloses Singetrailnetzwerk für die<br />

Abfahrtsorientierten.<br />

Mountainbike oder E-MTB?<br />

Vier Lines von einfach bis anspruchsvoll – das<br />

ist der Brixen Bikepark. Drei der Trails wurden<br />

im Frühjahr 2018 von den Machern des<br />

Whistler Bikeparks Gravity Logic entworfen<br />

und umgesetzt. Diese schlängeln sich rund<br />

um den Palmschloss-Sessellift. Die Sky Line,<br />

vorher bekannt unter dem Namen Plose Single<br />

Trail, ist einer der anspruchsvollsten Lines im<br />

Brixen Bikepark und besticht Pro's durch die<br />

Gesamtlänge von über 6 Kilometern und führt<br />

immer noch von der Bergstation der Gondel<br />

über 1.000 Tiefenmeter ins Tal. Dabei gibt<br />

sie immer wieder Blicke auf die Altstadt von<br />

Brixen frei.<br />

Das Gebiet rund ums Würzjoch wartet<br />

mit einem Tourenrevier auf, wofür eine Akkuladung<br />

des E-Bikes definitiv nicht reicht.<br />

Die Touren um Brixen sind geprägt von<br />

Vielseitigkeit und meist imposanten Blicken<br />

auf die Dolomiten. Und wenn man dann, nach<br />

einem unvergesslichen Tag auf den Trails,<br />

wieder auf dem Domplatz angekommen ist;<br />

vielleicht einen Zwischenstopp in den Hütten<br />

eingelegt hat und sich dort auch mit der genussvollen<br />

Seite der Region vertraut gemacht<br />

hat – dann bekommt man ein Gefühl dafür,<br />

warum Brixen auch als die Seele Südtirols bezeichnet<br />

wird.<br />

Text Lisa Amenda Bild Dennis Stratmann<br />

Bild: 1. Auf der Sonnenseite des Eisacktals finden<br />

sich einige herrliche Trails mit Blick auf Brixen und<br />

die Dolomiten, bis zur vergletscherten Marmolada.<br />

2. Unverzichtbar auf einer Biketour in Südtirol ist die<br />

Einkehr auf einer der zahlreichen urigen Hütten. Neben<br />

Brettl-Jause, sollte man unbedingt Knödeltris probieren<br />

und zum Abschluss Südtiroler Apfelstrudel. 3. Aufregende<br />

Trails in allen Könnerstufen im Brixen Bikepark auf der<br />

Plose. Drei der Trails wurden von den Machern des Whistler<br />

Bikeparks Gravity Logic entworfen und umgesetzt.<br />

Bikehotels Südtirol<br />

www.bikehotels.it<br />

Tel.: +39 0474 / 830 000<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Brixen Tourismus Genossenschaft<br />

www.brixen.org<br />

Alpine Region<br />

Sarntaler Alpen, Dolomiten<br />

Badegewässer<br />

Naturbadeteich Lüsen<br />

Regionale Küche<br />

Schlutzkrapfen<br />

Mitbringsel<br />

Schüttelbrot, Südtiroler Speck,<br />

Eisacktaler Weißwein<br />

Veranstaltungen<br />

MOUNTAINBIKE Testival<br />

19. – 22.09.<strong>2019</strong>, Bike Transalp<br />

Etappenziel 15.07.<strong>2019</strong>, Shimano<br />

E-Bike Experience 24.09.<strong>2019</strong><br />

must-see<br />

Aussicht von der Plose auf die<br />

Dolomiten: UNESCO Welterbe,<br />

Domplatz von Brixen, um das Brixner<br />

Lebensgefühl zu erleben<br />

must-do<br />

Sonnenaufgang am Gabler (Plose),<br />

Sommerabend in der Stadt<br />

Einzigartig<br />

Törggelen-Tradition im Eisacktal.<br />

Nach dem Einbringen der Ernte<br />

bedankten sich die Bauern bei ihren<br />

Erntehelfern mit einem Festmahl;<br />

am zünftigsten in den bäuerlichen<br />

Buschenschänken. Der Begriff wird<br />

vom lateinischen Wort torquere =<br />

„Trauben pressen“ abgeleitet.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Plose Bike, St. Andrä/Plose, Brixen<br />

www.plosebike.com<br />

BrixBike, Brixen, www.brixbike.it<br />

Kartenmaterial<br />

Tabacco N°30 "Brixen -<br />

Villnössertal"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

BRIXEN<br />

<br />

I<br />

2.586 m<br />

512 m<br />

<br />

Bikepark<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Mai - Okt<br />

172 km<br />

7 Routen<br />

15 km<br />

4 Trails<br />

2<br />

<br />

2<br />

<br />

13<br />

ITALIEN / SÜDTIROL 109


MERANER LAND<br />

VINSCHGAU<br />

250 KM<br />

MÜNCHEN<br />

40 KM<br />

BOZEN<br />

170 KM<br />

INNSBRUCK<br />

1<br />

Landschaftliche Vielfalt und außergewöhnliche kulturelle Höhepunkte<br />

machen den Vinschgau einzigartig. Ob mit Rennrad oder Mountainbike,<br />

für beide Disziplinen stellt diese Region wahrscheinlich eine der<br />

beeindruckendsten Destinationen der Alpen dar. Von technisch anspruchsvollen<br />

Downhills über epische Trails bis hin zu gemütlichen<br />

E-Bike-Touren können sich Mountainbiker auf einige der wohl schönsten<br />

Trails im Alpenraum einstellen.<br />

„Griast enk und hobs a hetz af insre Trails“<br />

Wenn das mal keine herzliche Einladung in eines DER beliebtesten<br />

Mountainbikereviere Italiens ist: " Wir grüßen euch, habt Spaß auf unseren<br />

Trails!" Viele Trails im Vinschgau sind ausgezeichnet über Forstwege<br />

oder asphaltierte Bergstraßen erreichbar. Steht der Motivation einmal<br />

die ambitionierte, schiere Länge des Aufstiegs entgegen, bieten sich<br />

Lifte und zahlreiche Shuttleunternehmen zur Unterstützung an. Oder<br />

man löst das Motivationsdilemma wie wir und gibt dem E-Bike den Vorzug.<br />

Was einfach bergauf geht, führt jedoch nicht automatisch einfach<br />

bergab. Der Vinschgau bietet die ganze Bandbreite fahrtechnischer Anforderungen.<br />

Eine gute Recherche ist ratsam; mit den lokalen Guides<br />

die besten Trails erleben ist wohl die angenehmste und sicherste Art,<br />

die Mountainbike-Destination zu entdecken.<br />

Kreuzjoch und Stoanerne Mandln<br />

Ein wahres Highlight ist die Sonnenterrasse Merans. Mit der Bergbahn<br />

Meran 2000, der größten Seilbahn Südtirols, gelangt man in<br />

Nullkommanichts auf das als Mountainbike- und Wanderparadies<br />

geltende Hochplateau. Verschiedene Routen führen von der Bergstation<br />

zur Meraner Hütte. Von dort offenbart sich nicht nur ein<br />

malerischer Blick über die Hochebene mit atemberaubendem<br />

Panorama, sondern man entdeckt ein wahres E-Bike-Paradies. Der<br />

Europäische Fernwanderweg E5 führt uns leicht ansteigend und mit<br />

einigen kurzen, knackigen Anstiegen gespickt über das Kreuzjoch<br />

Richtung Möltner Kaser. Mit unseren E-Bikes lassen sich die kleinen<br />

Stufen und steinigen Passagen problemlos meistern und der Spaßfaktor<br />

schießt in die Höhe. Nach einer kurzen Rast an der Meraner<br />

Hütte erreichen wir nach etwa einer dreiviertel Stunde das Gipfelkreuz<br />

des Schöneck. Oben angekommen erwartet uns eine wahrlich mystische<br />

Atmosphäre. Über 100 auf dem Grund verstreute Steinpyrami-<br />

110<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


2 3<br />

HOTELTIPP<br />

Bikehotels Südtirol<br />

www.bikehotels.it<br />

Tel.: +39 0474 / 830 000<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Regionen Vinschgau und<br />

Meraner Land<br />

www.vinschgau.net<br />

www.merano-suedtirol.it<br />

Alpine Region<br />

Ortler-Cevedale Gruppe mit<br />

Nationalpark Stilfserjoch, Ötztaler<br />

Alpen mit Naturpark Texelgruppe,<br />

Sesvennagruppe, Sarntaler Alpen<br />

Badegewässer<br />

Zahlreiche Bergseen<br />

Regionale Küche<br />

"Biker Brettl" – Kulinarik für Biker,<br />

Regionales und Saisonales zum<br />

Energietanken<br />

30<br />

MERANER LAND<br />

VINSCHGAU<br />

I<br />

den prägen das Gipfelumfeld und erzeugen ein einmaliges Fotomotiv. Instinktiv<br />

geht der Griff zur Kamera. Solche Formationen finden sich nicht selten im Hochgebirge:<br />

Einst dienten die „Steinernen Männer“ als Wegemarkierungen in Hohen<br />

Lagen, früher vor allem von Hirten, heute durch Wanderer und Biker errichtet. Was<br />

hier in den Sarntaler Alpen aber besonders ist, sind die Eingravierungen im Felsen<br />

und Werkzeuge aus Feuerstein, die in dem Gebiet gefunden wurden. Das macht die<br />

„Stoanernen Mandln“ des Sarntals, deren Ursprünge mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

bis in die Steinzeit zurückreichen, zu etwas Besonderem. So wunderschön und<br />

mysteriös wie diese Steinskulpturen wirken, so furchteinflößend ist eine der zahlreichen<br />

Sagen um sie. Es wird erzählt, dass der Teufel sich an diesem Ort mit Hexen<br />

traf, um kannibalische Rituale abzuhalten, Orgien zu feiern oder gewaltige Unwetter<br />

auszulösen. Zum Glück treffen wir nur die eine oder andere verirrte Ziege an. Wir<br />

genießen unterdessen die wunderschöne Aussicht, bevor wir uns auf einem der unzähligen<br />

Trails zurück nach Meran begeben.<br />

Text Benjamin Bente Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Meran 2000 – Sonnenterrasse oberhalb der alpin-mediterranen Kurstadt an der Passer. Dem<br />

urbanen Flair der Meraner Altstadt, von mittelalterlichen Laubengängen und historischen Prunkbauten<br />

geprägt, steht das landschaftlich eindrucksvolle Kontrastprogramm des Hochplateaus gegenüber.<br />

2. Zahlreiche urige Hütten und die köstliche Südtiroler Küche laden im Vinschgau zum Einkehren<br />

ein. 3. Die „Stoanernen Mandln“ des Sarntals: Über 100 prägen das Gipfelumfeld des Schöneck und<br />

erzeugen ein einmaliges Fotomotiv. 4. Die Bergfahrt mit der größten Gondel Südtirols nach Meran<br />

2000 bietet eine imposante Aussicht ins Etschtal und die Texelgruppe bis hin zum Ortler.<br />

4<br />

Veranstaltungen<br />

Ötzi Alpin Marathon 27.04.<strong>2019</strong>,<br />

Ortler Bikemarathon 01.06.<strong>2019</strong>,<br />

SpringBike Schlanders (neu ab<br />

<strong>2019</strong>) 11. - 14.04.<strong>2019</strong><br />

Mitbringsel<br />

Speck und Almkäse<br />

must-see<br />

Das Knottnkino in Vöran,<br />

Turm im Reschensee bei Graun<br />

must-do<br />

Die Bike Highline Meran,<br />

Aussicht auf den Reschensee<br />

genießen – nahe der alten<br />

Panzersperre am Plamort<br />

Einzigartig<br />

Törggelen, eine köstliche<br />

Erntedank-Tradition in Südtirol.<br />

"König" Ortler – höchster Berg<br />

Südtirols mit 3.905 Meter – im<br />

Nationalpark Stilfserjoch<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Ötzi Bike Academy<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°53 "Meran<br />

und Umgebung"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

3.905 m<br />

300 m<br />

<br />

Hohe Gipfel<br />

Epic Trails<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Mär - Nov<br />

2.000 km<br />

93 Routen<br />

ca. 200 km<br />

40 Trails<br />

7<br />

<br />

22<br />

<br />

150<br />

ITALIEN / SÜDTIROL 111


BIKEN MIT KINDERN<br />

Von A bis Z<br />

„MAMAAA, WANN SIND WIR DENN ENDLICH DA?“ ... „WIE WEIT IST ES DENN NOCH?“ ... „ICH KANN NICHT MEHR…“<br />

ODER „WANN KOMMT WIEDER EINE SCHANZE?“ ... „DIE ABFAHRT WAR COOL, FAHREN WIR DAS NOCHMAL?<br />

Ob Kinder zur ersten oder zweiten Gruppe gehören, haben<br />

wir als Eltern größtenteils selbst in der Hand. Freilich ist es<br />

immer wieder eine Gratwanderung, aber es geht. Und zwar<br />

gut. Unsere beiden Kinder, Emil, 10 Jahre, und Leo, 7 Jahre,<br />

gehören eher zur zweiten Gruppe, obwohl auch uns Jammern<br />

und Schimpfen durchaus bekannt sind.<br />

A wie angepasst<br />

Viele Kinder sitzen auf einem viel zu großen und schweren<br />

Bike. Muss ja lange halten und der Kleine wächst ja noch.<br />

Ein fataler Fehler. Bei einem Rad, proportional umgerechnet<br />

zum Erwachsenen auf Größe und Gewicht, müsste ich ein 30<br />

Kilogramm schweres Riesenrad fahren. Da würde niemand<br />

gerne drauf sitzen und Kinder verlieren sofort das Interesse<br />

am Radfahren. Verständlich.<br />

B wie Bikepark<br />

Ein besonderes Highlight ist natürlich der Besuch in einem<br />

Bikepark. Schanzen und enge Kurven, Singletrails – ein echtes<br />

Eldorado. Wenn man klein und wendig ist, fährt sich so<br />

was noch viel leichter. Und das Denken, was denn alles passieren<br />

könnte, überlässt man ruhig den Eltern.<br />

D wie Dorf<br />

Unser Dorf in einem Tal hat eine fünf Kilometer lange, ebene<br />

Runde, die wir mit drei Pausen begonnen haben. Inzwischen<br />

haben wir sie über das Tal und die Berghänge hinaus<br />

mountainbikemäßig erweitert. Auch Wege zu Freunden kann<br />

man mehr und mehr mit dem Bike zurücklegen. Gibt‘s was<br />

Schöneres, als mit einer ganzen Bande Trails auszukundschaften?<br />

112<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


E wie Erlebnis<br />

Am Meer mit Rückenwind und Vollgas am Strand düsen,<br />

Möwen starten sehen, die über unsere Köpfe wegfl iegen, die<br />

salzige Luft schmecken. Ein einmaliges Erlebnis, von dem<br />

unsere Kinder immer wieder gerne erzählen.<br />

F wie Freunde<br />

Letztes Jahr haben wir mit Freunden zusammen sogar einen<br />

viertägigen Fahrradurlaub gemacht; eine Erfahrung, die nach<br />

einer Wiederholung schreit. Wir sind von der Haustür weg gestartet.<br />

Beim Schnattern mit den Freunden und den kurzen<br />

Ausfl üchten in den Wald, um ein paar Wurzelpassagen mitzunehmen,<br />

sind die Kilometer und Höhenmeter schnell vergessen.<br />

G wie Goodie<br />

In jede Tour Schmankerl einbauen ist enorm wichtig. Das<br />

kann ein Badestopp bei der Fahrt um den Chiemsee und am<br />

Schluss ein großes Eis sein, oder die Schifffahrt zurück zum<br />

Ausgangspunkt.<br />

H wie Highlights<br />

Als Emil fünf war, ist er ganz allein eine 38 Kilometer lange<br />

Tour gefahren, die auch durch ein Militärgebiet führte. Wir,<br />

mit vor Stolz geschwellter Brust, fragten ihn, was er denn da<br />

im Kindergarten erzählen würde, worauf er nur meinte: „Na,<br />

dass ich einen Panzer gesehen habe“ ...<br />

K wie kinderfreundlich<br />

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass „kinderfreundlich“,<br />

genau wie bei Wanderwegen, meist gleichbedeutend mit<br />

„stinklangweilig“ ist, und dass hier meist schnurgerade, asphaltierte<br />

Wege gemeint sind, die Kindern das Fahrradfahren<br />

eher verderben als schmackhaft machen.<br />

M wie Mut<br />

„Schaut euch die Abfahrt an, traut ihr euch?“ „Warum nicht?“<br />

kommt von den beiden zurück. Na dann los. Wir schließen<br />

die Augen und hoffen, dass nichts passiert. Unten dann: „Das<br />

war ja Baby“.<br />

N wie Natur<br />

Im Frühjahr mit Dosensuchen das Taschengeld aufbessern:<br />

An Straßenrändern liegen oft eine Menge Pfanddosen von<br />

Umweltsündern. Die wiegen nichts und bringen 25 Cent das<br />

Stück. Und nebenbei säubert man die Natur.<br />

P wie Pause<br />

Das Gute bei Kindern ist, das Sie nicht „überpacen“ können.<br />

Das heißt, man braucht sich keine Sorgen zu machen, dass<br />

sie sich bis zum „Erbrechen“ auspowern. Ist die Energie zu<br />

Ende, machen sie automatisch eine Pause.<br />

R wie reden<br />

Eine komplette Tour kann nicht nur aus Highlights bestehen.<br />

Ein monotones Teilstück wird mit unseren selbstausgedachten<br />

„Willi“-Geschichten sehr gut überbrückt.<br />

S wie Sicherheit<br />

Ein gut sitzender Helm ist das A und O für eine sichere Tour.<br />

Mit Helm sollte man von Anfang an fahren. Die Kinder gewöhnen<br />

sich schnell daran und wenn man so sieht, welche Berge<br />

sie sich schon mit dem Bike hinunterstürzen ...<br />

T wie Training<br />

Viel Freude haben unsere Kinder nach wie vor beim Mountainbiketraining<br />

im Verein. Hier fahren sie wilde Runden und<br />

machen Techniktraining. Als sie kleiner waren, haben sie<br />

auch gerne an diversen Radrennen teilgenommen, inzwischen<br />

aber festgestellt, dass hier nur die Leistung zählt und<br />

übereifrige Eltern den Spaß verderben.<br />

U wie Urlaub<br />

Nachdem wir beide selbst sehr gerne auf dem Bike unterwegs<br />

sind, ist es uns immer wichtig, das Rad im Urlaub dabei zu<br />

haben. Und im Urlaub, da bringen wir die Kinder richtig auf<br />

den Geschmack.<br />

V wie Verpflegung<br />

Wenn unsere Kinder Durst oder Hunger bekommen, sind sie<br />

– wie viele andere Kinder auch – nicht mehr auszuhalten. Eine<br />

gefüllte Trinkflasche und ein kleiner Snack müssen immer mit,<br />

auch wenn‘s nur eine für uns vermeintlich winzige Tour ist.<br />

W wie wichtig<br />

Das Wichtigste ist Spaß, und zwar für alle. Auch wenn sich der<br />

Spaß in den ersten Jahren, wenn man hinter dem Laufrad her<br />

tuckert, für uns Eltern in Grenzen hält. Doch so schnell kann<br />

man kaum schauen, da sitzen die Kleinen besser auf dem<br />

Bike als man selbst.<br />

Z wie Zeit zusammen<br />

Viel zu schnell ist diese schöne Zeit, in der die Kinder es genießen<br />

zusammen mit der Familie etwas zu unternehmen,<br />

vorbei. Also raus und nutzen!<br />

Alles in allem kennzeichnet eine Mischung aus Alltagsradeln<br />

und Highlights das Radalter zwischen sechs und zehn. Es<br />

lässt Vorfreude aufkommen auf das, was da noch kommen<br />

mag, wenn die Kids im Teenageralter so richtig Gas geben.<br />

Wahrscheinlich werden wir ihnen dann nur noch neidisch<br />

hinterherblicken können und sagen: “Wir können nicht mehr,<br />

fahrt bitte ein bisschen langsamer!“<br />

Text Doris und Josef Stadler Bild Andreas Meyer<br />

RATGEBER / BIKEN MIT KINDERN 113


175 KM<br />

MÜNCHEN<br />

340 KM<br />

STUTTGART<br />

500 KM<br />

BERLIN<br />

TRANS BAYERWALD<br />

Der Woid – der Bayerische Wald ganz im Osten des Bayerischen<br />

Freistaats an der Grenze zum Böhmerwald, eine der vielfältigsten<br />

Mountainbikeregionen Deutschlands und Heimat des <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazins<br />

– lockt zu einem einmaligen Mountainbike-Erlebnis: der Trans<br />

Bayerwald. Sie verbindet als lückenlos ausgeschilderte Mountainbike-Etappentour<br />

die facettenreichen Gesichter dieser Mittelgebirgsregion<br />

im Südosten Deutschlands zu einer spannenden Synthese von<br />

Erlebnissen; für Abenteurer und Wagemutige, für ehrgeizige Sportler<br />

und entspannte Genießer, für Marathonspezialisten und Naturfreunde,<br />

für Familien, Kumpels und Einzelkämpfer; mit E-Bike oder aus eigener<br />

Kraft. Egal welche Motivation dich antreibt, die Trans Bayerwald weiß<br />

zu begeistern. Nicht von ungefähr entstehen in dieser Region unzählige<br />

Seiten gefüllt mit spannenden Mountainbike-Themen. Die Quelle der<br />

Inspiration liegt vor unserer Haustür.<br />

Südroute – Von der Oberpfalz nach Niederbayern<br />

Eine abwechslungsreiche Mischung aus moderaten, aber auch sportlichen<br />

Anstiegen, grandiosen Panoramablicken und anspruchsvollen<br />

Singletrails charakterisieren die Südroute.<br />

Von der Drachenstadt Furth im Wald führt die Route von der Oberpfalz<br />

bis in die Drei Flüsse-Stadt Passau nach Niederbayern, wo sich<br />

von der Veste Oberhaus ein genialer Blick über die Altstadt und das<br />

nahe Österreich bietet. Der Donaukamm, wie die östlich von der Donau<br />

aufstrebende Bergkette genannt wird, bestimmt den Verlauf der Tour.<br />

Ausblicke wie vom Aussichtspunkt Reiseck in die Talsenke mit Furth,<br />

dem Drachensee und dem Grenzkamm nach Tschechien im Hintergrund<br />

sind beispielhaft für die Südroute. Anstiege werden mit viel Weitblick<br />

in die Donauebene oder die nach Osten hineinanderlaufenden<br />

grünen Hügelketten belohnt. Ein stetiges Auf und Ab; der Wechsel von<br />

Trails, Schotterwegen und interessanten Orten sorgt für abwechslungsreiche<br />

Spannung. Das Verhältnis von Aktivität, Abenteuer, Kultur und<br />

Erholung ist ausgeglichen – Burgruinen, Klöster, historische Dörfer und<br />

Städtchen säumen den Weg; Badeseen laden zum beherzten Sprung<br />

ins kühle Nass ein.<br />

Bei Sankt Englmar werden die Uphills länger und Fernsichten bis<br />

in die Alpen klarer. Vom Singletrail-Parcours am Predigtstuhl über die<br />

Hirschenstein-Trails nach Bernried, die steilen Flanken des Graflinger<br />

Tals hinauf ins Ruselgebiet zwischen Deggendorf und Bischofsmais bis<br />

zum Geißkopf, wo sich die Hometrails der <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Redaktion befinden.<br />

Hier ist unsere Mountainbike-Heimat. Über Eging am See sowie<br />

weitere spektakuläre Aussichtsberge wie den Büchelstein und den<br />

Brotjacklriegel gelangt man schließlich ins „Bayerische Venedig“.<br />

Nordroute – Von Passau zum Nationalpark Bayerischer Wald<br />

Der Grenzkamm vom Bayerischen Wald, dem ältesten Nationalpark<br />

Deutschlands, zum Böhmerwald prägt die Nordroute. Ursprünglichkeit,<br />

114<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


Eixendorfer See<br />

RÖTZ<br />

Perlsee<br />

WALDMUNCHEN<br />

GIBACHT<br />

FURTH IM WALD<br />

Drachensee<br />

ARNSCHWANG<br />

STAMSRIED<br />

HOHENBOGEN LAM OSSER<br />

CHAM<br />

ARRACH GROßER<br />

BAD KÖTZTING<br />

BAYERISCH<br />

ARBER EISENSTEIN<br />

BLAIBACH<br />

Großer<br />

Arbersee<br />

ZWIESLER-<br />

HADRIWA<br />

WALDHAUS<br />

GROßER FALKENSTEIN<br />

PRÖLLER<br />

FALKENSTEIN<br />

BODENMAIS<br />

SANKT<br />

NATIONALPARK<br />

ENGLMAR<br />

ZWIESEL RACHEL BAYERISCHER WALD<br />

REGEN<br />

LUSEN<br />

GEIßKOPF<br />

MITTERFELS<br />

SPIEGELAU<br />

BISCHOFSMAIS<br />

BERNRIED<br />

RUSEL<br />

STRAUBING<br />

SCHÖNBERG GRAFENAU<br />

Neubäuer<br />

See<br />

TRANS BAYERWALD<br />

SüDROUTE<br />

10 km<br />

Etappenort<br />

Routenstart/-ziel<br />

N<br />

Ort an der Strecke<br />

Luftkurort<br />

OW<br />

Erholungsort<br />

Aussichtspunkt<br />

S<br />

See/Gewässer<br />

VIECHTACH<br />

DEGGENDORF<br />

EGING<br />

AM SEE<br />

THURMANSBANG<br />

Eginger See<br />

TRANS BAYERWALD<br />

NORDROUTE<br />

FREYUNG<br />

WALDKIRCHEN<br />

THYRNAU/KELLBERG<br />

HAUZENBERG<br />

PASSAU<br />

Donau<br />

PHILIPPSREUT<br />

DREISESSEL<br />

WEGSCHEID<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Tourismusverband Ostbayern e.V.<br />

Regensburg<br />

www.bayerischer-wald.de<br />

Gebirge<br />

Bayerischer Wald, mit dem<br />

tschechischen Šumava das größte<br />

zusammenhängende Waldgebirge<br />

Mitteleuropas. 130 Berge sind höher<br />

als 1.000 Meter, höchster Berg:<br />

Großer Arber mit 1.456 Metern.<br />

Badegewässer<br />

Zahlreiche Badeseen entlang der<br />

Route<br />

Regionale Küche<br />

Schweinebraten, Obazda und Brezn<br />

Mitbringsel<br />

Bärwurz, Blutwurz, Glas,<br />

handgemacht im Bayerischen Wald<br />

31<br />

TRANS BAYERWALD<br />

D<br />

2<br />

3<br />

Veranstaltungen<br />

Rock the Hill vom 14. - 16.06.<strong>2019</strong><br />

Wildnis und Ruhe erwarten Trans<br />

Bayerwald-Biker auf dem zweiten Teil der Tour.<br />

Eine weitläufige, sanfte Hügellandschaft, Aussichtspunkte<br />

und historische Weiler sorgen für<br />

einen moderat sportlichen Einstieg, bevor sich<br />

die imposanten Züge der Nordroute zeigen.<br />

Am 1.333 Meter hohem Dreisessel offenbart<br />

sich eine mystisch anmutende Felskulisse aus<br />

Granit. Naturgewalten haben die Landschaft<br />

geformt; umgestürzte Bäume und bleiche<br />

Baumskelette sorgen für eine geheimnisvolle<br />

Atmosphäre. Mit Blick auf den markanten<br />

Gipfel des sagenumwobenen Lusen erreicht<br />

man Finsterau und das faszinierende Freilichtmuseum,<br />

das hier alte Bauernhäuser aus<br />

der ganzen Region in ihrem Originalzustand<br />

bewahrt. Der spektakuläre Baumwipfelpfad<br />

und das weitläufige, artenreiche Tierfreigelände<br />

im Nationalparkzentrum bei Neuschönau<br />

offenbaren einzigartige Einblicke in Flora und<br />

Fauna des Bayerischen Waldes.<br />

Mit dem Großen Arber, dem höchstem<br />

Gipfel des Bayerischen Waldes, erreicht<br />

man das Dach der Tour. Vom Gipfelkreuz auf<br />

1.456 Meter Höhe bietet sich ein herrliches<br />

360 Grad-Panorama. Durch das Tal des Weißen<br />

Regen gelangt man in den Lamer Winkl<br />

und, überragt vom Osser und Hohenbogen,<br />

zurück ins Oberpfälzer Hügelland nach Furth<br />

im Wald.<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />

Karte Mountainbike-Abenteuer Bayerischer Wald: 700<br />

Kilometer, 17.000 Höhenmeter, 2 Routen, 14 Etappen<br />

Bild: 1. Am Dreisessel – eine mystische Felskulisse<br />

aus Granit und tolle Trails. Vor Jahren haben Borkenkäfer<br />

für ein Waldsterben gesorgt. Heute grünt<br />

und sprießt die Natur wieder, nur einzelne Baumskelette<br />

ragen wie Mahnmale aus der Landschaft.<br />

2. Im Freilichtmuseum Finsterau erfährt man so einiges<br />

zur Kultur und Tradition im Bayerischen Wald 3. Ausblick<br />

vom Großen Falkenstein nach Zwiesel – ein empfehlenswerter<br />

Umweg! Am Gipfel lockt eine zünftige Einkehr,<br />

auf dem Weg das Naturjuwel Ruckowitzschachten<br />

– Schachten nennt man die einstigen Almen im Bayrischen<br />

Wald.<br />

must-see<br />

Nationalpark Bayerischer Wald,<br />

Festspiel und Brauchtum (Further<br />

Drachenstich, Rauhnachtstreiben,<br />

Wolfauslassen usw.)<br />

must-do<br />

MTB ZONE – Bikepark Geisskopf<br />

Einzigartig<br />

Der Bayerische Wald ist Heimat des<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazins. Hier entstehen<br />

außerdem die Magazine world of<br />

<strong>mtb</strong>, Procycling und Fahrrad News.<br />

Unsere Teststrecken liegen vor der<br />

Haustür, ebenso wie die Quelle der<br />

Inspirationen.<br />

Guiding-Unternehmen<br />

www.trans-bayerwald.de<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°198, "Bayerischer Wald"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

1.456 m<br />

312 m<br />

<br />

XC Race<br />

Flow<br />

E-Bike<br />

Kultur<br />

Apr - Okt<br />

700 km<br />

2 Routen<br />

DEUTSCHLAND / BAYERN 115


270 KM<br />

KÖLN<br />

150 KM<br />

STUTTGART<br />

350 KM<br />

MÜNCHEN<br />

MOUNTAINBIKEPARK<br />

PFÄLZERWALD<br />

Wald. Eine Handvoll Burgen und Aussichtstürme, die uns<br />

einen Blick über das Blätterdach gewähren, ragen aus<br />

dem dichten Grün. In weiten Kurven schlängelt sich der<br />

Trail durch den lichten, von Buchen, Kiefern und unzähligen<br />

Grüntönen dominierten Mischwald. Erlebnisse wie<br />

diese sind an der Tagesordnung, wenn man im Mountainbikepark<br />

Pfälzerwald unterwegs ist.<br />

Mehr als 900 Kilometer umfasst das vielverzweigte Streckennetz,<br />

das nicht nur „typisch Pfalz“ ist, sondern auch<br />

das Herz eines jeden Mountainbikers höherschlagen<br />

lässt – das ganze Jahr. Artenreiche Mischwälder, sonnige<br />

Wiesentäler, verschlungene Pfade, der schnelle Wechsel<br />

von Anstiegen und flowigen Abfahrten, Bikeparks für die<br />

Gravity-Fraktion sowie entspannte Touren für E-Biker und<br />

Familien zeichnen die Vielfalt des riesigen Bikereviers im<br />

Pfälzerwald aus, das im Bundesland Rheinland-Pfalz in<br />

einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete<br />

Deutschlands liegt und seit 1992 sogar ein von der<br />

UNESCO anerkanntes Biosphärenreservat ist.<br />

Wege für Pfadfinder – Südliche Weinstraße<br />

Wie vielfältig das Biken im Mountainbikepark Pfälzerwald<br />

ist, zeigt bereits ein Ausflug an die Südliche Weinstraße.<br />

Grenznah zu Frankreich und am Übergang zu den<br />

Vogesen gelegen prägen Burgen, Weinbau und Kulinarik<br />

die Szenerie. In einer der sonnenreichsten Regionen<br />

Deutschlands lässt sich südliches Flair wie fast nirgendwo<br />

sonst in der Bundesrepublik genießen. Dazu gibt es<br />

abwechslungsreiche Strecken: Auf dem Grenz-Trail zum<br />

französischen Elsass etwa reichen sich lange, schnelle Abfahrten<br />

und anspruchsvolle Anstiege die Hand. Und die<br />

Burg Landeck bietet, so sagt man, den schönsten Weitblick<br />

über die Südliche Weinstraße, der über die Vorderpfalz bis<br />

zum Odenwald und zum Schwarzwald reicht.<br />

Von entspannten E-Bike Touren bis zu technischen<br />

Singletrails mit Wurzeln und verblockten Felspassagen<br />

für sportlich Ambitionierte gibt es die volle Bandbreite<br />

Mountainbike-Terrain mit einem Hauch französischem<br />

Flair.<br />

Wege für Pfadfinder – Felsenland Wasgau<br />

Geniale Trails sind auch das Motto des nicht weit entfernt<br />

liegenden felsenreichen Wasgaus. Hier, in der<br />

Südwestpfalz, dominieren Trockenwälder mit urigen<br />

Eichen die Szenerie, sowie Buntsandsteinfelsen, spektakuläre<br />

Burgruinen und urige Hütten. Dabei ist etwas für<br />

alle Leistungsklassen: Die Lemberg-Tour etwa ist für Einsteiger<br />

wie gemacht – egal ob mit oder ohne E-Antrieb. In<br />

Bundenthal gibt es in der Nähe der berühmten<br />

Fladensteine eine waschechte CrossCountry-Strecke – integriert<br />

in die felsige Natur. Und das Dahner Felsenland<br />

lockt als Singletrail-Hotspot alle Trailbiker.<br />

Wege für Pfadfinder – Zentrum Pfälzerwald<br />

Ein hoher Singletrailanteil ist auch das Motto des Zentrums<br />

des Pfälzerwalds in der Region rund um Johanniskreuz.<br />

Die Gegend ist dünn besiedelt und ruhig, hier findet man<br />

viele dichte Buchenmischwälder. Eine Runde rund um<br />

Hochspeyer beispielsweise eröffnet einen interessanten<br />

Technikparcours, mit schnellen und spritzig fahrbaren<br />

Passagen. Dazu gibt es fotogene Burgruinen und Ausflugslokale.<br />

Denn auch das ist der Pfälzerwald: Das Erlebnis,<br />

in die Natur einzutauchen, trifft auf die Gastfreundlichkeit<br />

der Pfälzer und ihre lokale Kulinarik. Typisch Pfalz eben.<br />

Text Werner Müller-Schell Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Morgenstimmung an der Burg Lemberg im Südwesten der Pfalz.<br />

2. Im Dahner Felsenland dominieren Trockenwälder mit urigen Eichen die<br />

Szenerie. Buntsandsteinfelsen, spektakuläre Burgruinen und urige Hütten<br />

locken auch andere . 4. Die Hüttenkultur ist tief verwurzelt im Pfälzerwald<br />

und wird mit viel Engagement von Vereinen gepflegt. Das Essen<br />

ist günstig und vor allem lecker! Doch auch Gourmets kommen besonders<br />

an der Weinstraße auf ihre Kosten. 5. Vom Luitpoldturm hat man<br />

einen sagenhaften Blick von Johanniskreuz bis ins Dahner Felsenland.<br />

6. 20 abwechslungsreiche Routen sind im Mountainbikepark Pfälzerwald<br />

perfekt ausgeschildert. Mit ein wenig Glück trifft man unterwegs<br />

einen der zahlreichen Streckenpfleger, wie den ehemaligen Profi-Rennrad-Fahrer<br />

Udo Bölts – auf dem Bike oder mit Rasentrimmer und Kettensäge.<br />

116<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Mountainbikepark Pfälzerwald e. V.<br />

Kaiserslautern<br />

www.mountainbikeparkpfaelzerwald.de<br />

Gebirge<br />

Biosphärenreservat Pfälzerwald<br />

Badegewässer<br />

Sägmühlweiher, Clausensee,<br />

Gelterswoog, Helmbachweiher,<br />

Schöntalweiher, Bärenlochweiher,<br />

Neudahner Weiher, Saarbacher<br />

Hammer, Weidenthaler Weiher u.v.m.<br />

32<br />

MOUNTAINBIKEPARK<br />

PFÄLZERWALD<br />

D<br />

1<br />

Regionale Küche<br />

Saumagen und Wurstsalat<br />

Mitbringsel<br />

Pfälzer Wein<br />

Veranstaltungen<br />

Gäsbock-Marathon Lambrecht,<br />

Wasgau Bikemarathon Lemberg,<br />

MTB Frauencamp Kloster Esthal,<br />

Schlaflos im Sattel Weidenthal, Steel<br />

rides the forest Clausen, Höllenberg<br />

Trailtrophy Spirkelbach, Rock The<br />

Castle Burg Landeck<br />

3<br />

must-see<br />

Blick vom Luitpoldturm auf den<br />

Pfälzerwald<br />

600 m<br />

150 m<br />

2<br />

4<br />

must-do<br />

Sonnenaufgang oder -untergang auf<br />

einer der zahlreichen Burgruinen<br />

Einzigartig<br />

Der Pfälzerwald, seit 1992 ein<br />

Biosphärenreservat, ist das größte<br />

zusammenhängende Waldgebiet<br />

Deutschlands. Hier leben die<br />

sagenhaften Elwetritschen, ein<br />

vogelähnliches Fabelwesen.<br />

<br />

XC Race<br />

Flow<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Jan - Dez<br />

6<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Ortskundige qualifizierte Guides mit<br />

ihren vielfältigen Angeboten in jeder<br />

der drei Regionen findest du hier:<br />

www.mountainbikeparkpfaelzerwald.de/guiding<br />

Kartenmaterial<br />

Mountainbikepark Pfälzerwald e. V.<br />

Tourenkarte online bestellen:<br />

www.mountainbikeparkpfaelzerwald.de<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

948 km<br />

20 Routen<br />

140 km<br />

> 20 Trails<br />

0<br />

<br />

> 25<br />

<br />

> 25<br />

5 6<br />

DEUTSCHLAND / RHEINLAND-PFALZ 117


100 KM<br />

STUTTGART<br />

310 KM<br />

MÜNCHEN<br />

SCHWARZWALD<br />

70 KM<br />

BASEL<br />

1<br />

Wälder, idyllisch gelegene Täler, Moore, schroffe Felsen und freie Bergrücken<br />

mit überwältigender Fernsicht prägen den Schwarzwald. Doch<br />

macht dieses größte deutsche Mittelgebirge noch viel mehr aus als die<br />

eindrucksvoll vielfältige Landschaft. Es sind die besonderen Menschen,<br />

die ihn auszeichnen. Der Leidenschaft Mountainbiken verbunden, machen<br />

sie ihre Heimatregion für sich und radsportbegeisterte Gäste zu<br />

einem lohnenswerten Ziel – mit Enthusiasmus, Engagement und viel<br />

ehrenamtlichem Einsatz.<br />

Baiersbronn – trotzig und aufgeschlossen.<br />

Mit leuchtenden Augen und vor Begeisterung für seine heimatlichen<br />

Trails übersprudelnd, empfängt uns Jörg Möhrle, der wohl einzige<br />

Hotelier, der sich seinen Kindheitstraum eines Baumhauses in Form<br />

einer Baumhaussauna erfüllt hat. Wir sind, von Gerüchten über die<br />

Zwei Meter-Regel in BaWü vorurteilsbehaftet, ungläubig, als er uns von<br />

den zahlreichen Trails um Baiersbronn berichtet – übrigens mit nur<br />

14.000 Einwohnern die flächengrößte Gemeinde des Bundeslandes<br />

nach Stuttgart und in der Zahl an Sterneköchen der Landeshauptstadt<br />

sogar überlegen. Jörg sowie Patrick Schreib, Tourismusdirektor und<br />

ebenfalls Überzeugungstäter in Sachen Mountainbiken, begleiten uns<br />

zur „Steile Hänge Tour“, bei der uns die sprichwörtlichen Tomaten in<br />

Form von Tannenzapfen von den Augen fallen: Singletrails ohne Ende!<br />

Wie eine Achterbahn schwingen sich die Forstwege die Hänge hinauf,<br />

geben hier und da den Blick ins Murgtal frei, um sogleich als astreine<br />

Trails in herrlichen Kurven und anspruchsvollen Steilstücken den<br />

Adrenalinspiegel ansteigen zu lassen – und kurz darauf auf feinstem<br />

Nadelteppich dem Talgrund entgegenzustreben.<br />

Hochschwarzwald – Panoramareich.<br />

Auf 140 Kilometern und 4.000 Höhenmetern verbindet der panoramaverwöhnte<br />

„Gipfeltrail Hochschwarzwald“ die schönsten<br />

Plätze des Hochschwarzwalds, gekennzeichnet durch lange Anstiege,<br />

tolle Abfahrten und ursprüngliche Wälder: den Feldberg mit Titisee<br />

und Schluchsee, den Bikepark von Todtnau mit dem Aussichtsberg<br />

Stübenwasen und der längsten Bank, der Hochfirstschanze, und diese<br />

wiederum, wenn man so will, mit Schwarzwälder Kirschtorte und brennenden<br />

Waden. Denn die Tour ist nicht für Profis, von denen es in der<br />

Region zwar einige gibt – etwa Sabine Spitz, Markus Bauer oder Moritz<br />

Milatz – sondern als flexibel planbare Mehrtagesroute konzipiert, die<br />

Fahrspaß für jedermann bietet. Auch für E-Biker ist die Tour durchaus<br />

attraktiv. Die Strecken verlaufen größtenteils auf befestigten Forstwegen<br />

und netten Trailabschnitten.<br />

Sasbachwalden – Wein und Trails.<br />

Monatelang haben die Mitglieder des Vereins Bikesport Sasbachwalden<br />

e. V. in mehr als 3.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit den zweiten<br />

Teil – „Pfad Zwo“ – aus dem Waldboden gezaubert. Dieser erweitert<br />

den vorhandenen Alpirsbacher Klosterbräu Schwarzwaldtrail, der<br />

seinerseits schon 4.000 Stunden und ungezählte Schaufelschwünge<br />

kostete, auf eine derzeitige Gesamtlänge von fast sieben Kilometern<br />

und 600 Tiefenmetern. In zahlreichen Wellen, Anliegern, Sprüngen<br />

und sogar Northshore-Elementen zirkelt der flowige Singletrail durch<br />

die Wälder an der Westseite der Hornisgrinde. Vergleichbar lange Trails<br />

kennt man sonst nur aus den Alpen. Hat man das Ende des Trails<br />

am Rand der Weinberge erreicht, kann man sich bei Rudolf Spinner,<br />

118<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


Brandmeister, Gastwirt und lokale Ikone, deftig stärken,<br />

bevor man mit dem Shuttlebus entspannt zurück zum Start<br />

gelangt. Sportlich Ambitionierte sollten einen Abstecher<br />

zur 1.163 Meter hohen Hornisgrinde mit sensationellem<br />

Panoramablick und den nahen Mummelsee nicht<br />

verpassen.<br />

33<br />

Freiburg – pulsierende Mountainbike-Metropole.<br />

Über so regen Zulauf in so kurzer Zeit würde sich wohl so<br />

manche Partei freuen: 2011 gegründet zählt der mountainbike<br />

freiburg e. V. mittlerweile mehr als 1.300 Mitglieder.<br />

Eine Gruppe Locals rief ihn ursprünglich ins Leben, um<br />

den „Borderline“-Trail vom Rosskopf in die Stadt zu bewahren.<br />

Seitdem sind weitere Singletrails entstanden, die<br />

einen Vergleich mit alpinen Trails nicht scheuen müssen:<br />

Zwar gebaut, aber dennoch naturbelassen; mit eigenem<br />

Charakter und hier und da mit Sprüngen oder Gegenanstiegen<br />

schlängeln sich die Pfade über herrlichen Waldboden<br />

lichter Buchen-Mischwälder. Mein persönliches<br />

Highlight: der „Badish Moon Rising“, der vom Schauinsland<br />

– der Gipfel heißt tatsächlich so und das nicht zu Unrecht<br />

– über den Kybfelsen mit seiner herrlichen Aussicht<br />

auf Freiburg und die Oberrheinische Tiefebene führt und<br />

schließlich in der Sternwaldwiese endet, wo man am Waldsee<br />

idyllisch und lecker futtern kann. Das Käffchen gibt's<br />

schließlich am Biosk, dem (Bike)Szenetreff und der Drehscheibe<br />

für die weiteren Touren um die Bike-Metropole.<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />

Bild: 1. Ausblick auf den Titisee vom Hochfirst. Der "Gipfeltrail<br />

Hochschwarzwald" bietet auf 140 km zahlreiche Panoramablicke.<br />

2. Baiersbronn: Singletrails ohne Ende. Die Gemeinde war die erste<br />

mit ausgewiesenen Single-Trails. Die Beschilderung ist beispielhaft!<br />

3. Sasbachwalden: In zahlreichen Wellen, Anliegern und Sprüngen<br />

zirkelt der flowige Singletrail durch die Wälder an der Westseite der<br />

Hornisgrinde. 4. Freiburg: Singletrails, die einen Vergleich mit Trails in<br />

British Columbia oder den Alpen nicht scheuen müssen!<br />

2 3<br />

» DER SCHWARZWALD BIETET<br />

KEINE HOCHALPINEN GIPFEL,<br />

DAFÜR ABER UMSO SCHÖNERE<br />

MITTELGEBIRGTRAILS. ZUDEM<br />

HABEN WIR UM FREIBURG UND MIT<br />

DEM LOKALEN MTB-VEREIN EINE<br />

SO LEBENDIGE BIKESZENE WIE<br />

VERMUTLICH NIRGENDWO SONST IN<br />

DEUTSCHLAND. DAS LEGALE<br />

STRECKENNETZ WÄCHST STÄNDIG<br />

UND BIETET GENUG SPASS, UM<br />

MEHRERE TAGE BIKEN ZU GEHEN «<br />

Jakob Breitwieser, in natura und bei<br />

youtube durch besonders lässige<br />

Fahrweise auffallend. Jugendtrainer des<br />

<strong>mtb</strong>-freiburg e.V.<br />

INFORMATIONEN<br />

Destination<br />

Schwarzwald Tourismus GmbH<br />

www.schwarzwald-tourismus.info<br />

www.mountainbike-schwarzwald.<br />

info<br />

Gebirge<br />

Schwarzwald<br />

Badegewässer<br />

Schluchsee, Titisee, zahlreiche<br />

weiter kleinere Seen<br />

Regionale Küche<br />

Schwarzwälder Kirschtorte<br />

Mitbringsel<br />

Schwarzwälder Trailglöckle, Kirschwasser,<br />

Schinken, Kuckucksuhr<br />

Veranstaltungen<br />

Black Forest Ultra Bike, Kirchzarten,<br />

www.ultra-bike.de<br />

Schwarzwald Bike Marathon, www.<br />

schwarzwald-bike-marathon.de<br />

Rothaus Bike Giro Hochschwarzwald,<br />

rothaus-bike-giro.de<br />

must-see<br />

Mindestens...1 Gipfel über 1.000m,<br />

1 Berghütte von innen, 1 Laden<br />

voller Kuckucksuhren.<br />

Freiburg und seine Trails, Sasbachwaldener<br />

Trail, Baiersbronner Trails.<br />

must-do<br />

Schwarzwälder Kirschtorte essen.<br />

Vom Trail direkt in den Biergarten.<br />

SCHWARZWALD<br />

<br />

D<br />

1.493 m<br />

110 m<br />

<br />

Bikepark<br />

XC Race<br />

Flow<br />

Kinder<br />

E-Bike<br />

Kulinarik<br />

Kultur<br />

Après Bike<br />

Einzigartig<br />

Das perfekt beschilderte Wegenetz.<br />

Die Initiative Gemeinsam Natur<br />

erleben: Offiziell gilt in Baden-Württemberg<br />

die 2m-Regel. Im richtigen<br />

Leben gilt: Seid nett zueinander und<br />

lasst Fußgängern den Vortritt.<br />

Mär - Nov<br />

8.500 km<br />

Routen<br />

4<br />

Guiding-Unternehmen<br />

Beitune, www.beitune.de, Hirschsprung,<br />

www.hirsch-sprung.com und<br />

weitere lokale Guiding-Anbieter<br />

250 km<br />

30 Trails<br />

Kartenmaterial<br />

Kompass N°888<br />

"Schwarzwald Gesamt"<br />

Weitere Infos zur Region,<br />

zu Hotels und Touren:<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de<br />

3<br />

<br />

> 250<br />

<br />

> 100<br />

DEUTSCHLAND / BADEN-WÜRTTEMBERG 119


ABENTEUERSTIMMUNG<br />

Alles eine Frage des Equipments, oder?<br />

WAS SOLLTE DABEI SEIN AUF DER TAGESTOUR MIT DEM MOUNTAINBIKE?<br />

IDEALERWEISE BEGLEITET DICH EIN GUT AUSGEBILDETER GUIDE, DER NICHT NUR DIE STRECKE KENNT, SONDERN DIR AUCH<br />

IN TECHNISCHEN FRAGEN UND NOTFALLSITUATIONEN ZUR SEITE STEHT. DOCH WENN DU MAL ALLEIN UNTERWEGS BIST,<br />

SICHERT DIR FOLGENDE LISTE DIE MATERIELLE UNTERSTÜTZUNG.<br />

Packliste zum Abhaken für die Mehrtagestour<br />

Hier findest du alles Obligatorische und das safty<br />

first-Packgut – besser dabeihaben statt später<br />

dumm dazustehen!<br />

Auf Tour<br />

Helm<br />

Sonnenbrille mit UV-Schutz<br />

Bike-Handschuhe<br />

Radhose kurz<br />

Kurzarm-Trikot<br />

Beinlinge/Armlinge<br />

Schlauch-Tuch (für Hals o. Kopf)<br />

Radschuhe<br />

Radsocken<br />

Rucksack, bis 20 l + Regenhülle<br />

Erste Hilfe-Set, mindestens 1 pro Gruppe<br />

2 Trinkflaschen oder Trinksystem<br />

Handy + Ladegerät<br />

Verpflegung: Nüsse, Studentenfutter,<br />

Obst oder Sportnahrung<br />

Fahrradschloss: 1 Kabelschloss pro Gruppe<br />

Geldbeutel: alle wichtigen Dokumente<br />

dabeihaben, besonders Personalausweis<br />

Minitool<br />

Luftpumpe<br />

(auch wenn du Kartuschen dabei hast)<br />

Dämpferpumpe (1 pro Gruppe)<br />

Taschenmesser<br />

2 Ersatzschläuche<br />

Flickzeug (tubeless und/oder normal)<br />

Kettenschloss (je nach Antrieb)<br />

Bremsbeläge (1 Paar)<br />

Kabelbinder (verschieden Länge und Stärke,<br />

u.U. kleiner Spanngurt)<br />

Ersatz-Schaltauge (nicht belächeln…<br />

wenn man‘s braucht, dann braucht man‘s!)<br />

Schaltzug<br />

Je nach Wetterlage und Tourlänge<br />

Langarm-Trikot/Windweste<br />

Regenjacke<br />

Regenhose<br />

Wasserdichte Socken (Gore-Tex-Socken)<br />

Licht (vorn/hinten) + Warnweste<br />

(Pflicht in Italien… from dusk till dawn!)<br />

Text Holger Schaarschmidt Bild Andreas Meyer<br />

RATGEBER / PACKLISTE 121


WWW.MTB-TRAVEL.DE<br />

So geht Bikeurlaub!<br />

Wenn du Inspirationen oder Tipps für deinen nächsten Bike Urlaub suchst, dann bist du auf<br />

www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de genau richtig. Unser Magazin <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> wird in Kürze durch eine umfassende<br />

Website ergänzt.<br />

Auf www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de wirst du alle wichtigen Informationen zu den besten Bike Regionen,<br />

den erlebnisreichsten Touren, atemberaubendsten Trails und den bikerfreundlichsten Unterkünften<br />

finden. Wie auch beim <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin ist bei www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de das Einzigartige: Alle<br />

Informationen sind so authentisch wie nur möglich. Wir waren persönlich für dich unterwegs, damit<br />

du aus erster Hand erfährst, wo du den für dich perfekten Urlaub mit dem Bike erleben kannst. In<br />

diesem Sinne freuen wir uns schon jetzt, dich Anfang <strong>2019</strong> auf unserer neuen Website zu begrüßen.<br />

Du möchtest den Startschuss der <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Homepage nicht verpassen?<br />

Registriere dich auf <strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de oder folge uns auf Instagram oder Facebook – <strong>mtb</strong>_<strong>travel</strong>.<br />

122<br />

<strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>


VORSCHAU<br />

Das <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin 2020 erscheint am 18. Dezember <strong>2019</strong><br />

Wie selbstverständlich nutzen wir mit unsern Bikes Gebirgspfade, Trails und Straßen in teils spektakulären Gebirgslandschaften.<br />

Hast du dich je gefragt, wie sie entstanden sind? Wir sind auf interessante Hintergründe, überraschende<br />

Erkenntnisse und interessante Anekdoten gestoßen. Tauche ein in die Geschichte der Wege im <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin 2020!<br />

Impressum Das <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> Magazin erscheint einmal jährlich bei WOM Medien GmbH, Auwiesenstraße 1, 94469 Deggendorf, info@<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de • Das <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong>-Team: Geschäftsführer<br />

Dieter Steiner • Projektleitung Holger Schaarschmidt • Text Lisa Amenda, Jana Zoricic, Anna Weiß, Harriet Rücknagel, Diana Schmid, Benjamin Bente, Norman Bielig, Holger<br />

Schaarschmidt, Maximilian Seidl, Stefan Schopf, Nicolas Gareis, Fiola Foley, Dr. Armin Kaltenegger, Andreas Boldt, Johannes Haidn, Werner Müller-Schell • Fotofahrer/Fotofahrerinnen<br />

Jana Zoricic, Franziska Stolz, Nick Rabe, Roman Wilhelmer, Kevin Engelhofer, Kevin Tews, Lena Koller, Harriet Rücknagel, Diana Schmid, Holger Schaarschmidt, Sebastian Vogel, Kerstin<br />

Schipfl inger, Moritz Aiblinger, Bastian Höfgen, Maximilian Seidl, Stefan Baumgartner, Sebastian Meindl, Anki Luh, Sönke Wegner, Benjamin Bente • Bild Andreas Meyer, Stefan Schopf,<br />

David Schultheiß, Madlaina Walther, Moritz Aiblinger, Dannis Stratmann, Manuel Kottersteger • Layout: WHYEX Freiburg: Tobias Guidone (Art Direction), Lena Wehrle, Laura Willibald, Anne<br />

Herr • Lektorat Karoline Walter • Kooperation Maximilian Seidl m.seidl@wom-medien.de, Sascha Twardy s.twardy@wom-medien.de • Druck Mayr-Miesbach, Miesbach • Abonnement Hotline<br />

0049 (0) 991-991 380 19 • Der Preis für ein Einzelheft beträgt 6,90 Euro (D), 7,50 Euro (A), 9,90 CHF (CH), 7,50 Euro (Lux). © 2018 WOM Medien GmbH • Geschäftsführer: Dieter<br />

Steiner • Das Magazin <strong>mtb</strong> <strong>travel</strong> und die Internetseite www.<strong>mtb</strong>-<strong>travel</strong>.de sowie deren Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Die Inhalte dürfen weder in Teilen noch im Ganzen ohne<br />

schriftliche Genehmigung durch den Verlag WOM Medien GmbH reproduziert oder anderweitig außerhalb der Grenzen des Urheberrechts verwendet werden. Gerichtsstand ist Deggendorf.<br />

VORSCHAU 123


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