Sport + Mobilität mit Rollstuhl 12/2018
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes
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G 30 80 | Informationsschrift des Deutschen <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verbandes e.V.<br />
37. Jahrgang | Nr. <strong>12</strong> | DEZEMBER <strong>2018</strong><br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong><br />
MIT ROLLSTUHL<br />
• Rückblick in Bildern<br />
Was für ein <strong>Sport</strong>jahr <strong>2018</strong><br />
TRAUMZIEL<br />
EISMEER<br />
• Fecht-Weltcup in Tiflis<br />
Schmidt glänzt <strong>mit</strong> Bronze<br />
TEIL I: EINMAL FÄRÖER<br />
UND ZURÜCK
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20<br />
16<br />
28<br />
Jürgen Becher erfüllte sich <strong>mit</strong><br />
seiner Reise zum Eismeer einen<br />
langgehegten Wunsch.<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
6 DRS-INTERN<br />
Verbandsstrukturen effizienter<br />
gestalten<br />
6 PROJEKTE<br />
Jahresabschluss für<br />
›Gemeinsam mobil‹<br />
MENSCHEN<br />
8 DBS-WAHL PARA SPORTLER<br />
Die Helden von PyeongChang<br />
trumpfen auf<br />
26 NACHRUF<br />
Ein Pionier geht von Bord!<br />
Zum Tod von Dietmar Schlegel<br />
TITEL<br />
<strong>12</strong> RÜCKBLICK<br />
Was für ein <strong>Sport</strong>jahr <strong>2018</strong>! –<br />
Auswahl sportlicher Highlights<br />
in Bildern<br />
20 FECHT-WELTCUP IN TIFLIS<br />
Schmidt glänzt <strong>mit</strong> Bronze<br />
22 REISE + FREIZEIT<br />
Traumziel Eismeer – Teil 1:<br />
Einmal Färöer und zurück<br />
SPORT VOR ORT<br />
14 BERND-BEST-TURNIER<br />
Erfolg auf Rädern<br />
16 TRANSALP<br />
Das Team ›ROL IT‹<br />
rockt die Berge<br />
FACHBEREICHE + AG<br />
10 ROLLIKIDS<br />
Theorie und Praxis zum Thema<br />
<strong>Rollstuhl</strong>versorgung<br />
28 CURLING<br />
›Schnuppercurling‹ für<br />
Rollifahrer<br />
4<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
INHALT<br />
IMPRESSUM<br />
Foto: Karin & Uwe Annas (stock.adobe.com)<br />
Unseren Leserinnen und Lesern,<br />
den Partnern und Sponsoren des DRS sowie<br />
allen Förderern des <strong>Rollstuhl</strong>sports<br />
wünschen wir ein besinnliches Weihnachtsfest<br />
und einen guten Rutsch in neue Jahr<br />
2019!<br />
DEZEMBER <strong>2018</strong>I<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong><br />
Informationsschrift des DRS e. V.<br />
37. Jahrgang, Heft <strong>12</strong>/<strong>2018</strong> –<br />
Dezember <strong>2018</strong><br />
Herausgeber<br />
Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verband e. V.<br />
Friedrich-Alfred-Str. 10<br />
47055 Duisburg<br />
www.rollstuhlsport.de<br />
www.facebook.com/rollstuhlsport<br />
Redaktion und Layout<br />
Pleßmann Design<br />
Gregor Pleßmann, g.p. (verantw.)<br />
Lambertus-Kirchplatz 7<br />
59387 Ascheberg<br />
redaktion@rollstuhlsport.de<br />
Anzeigen<br />
Pleßmann Kommunikations Design<br />
Es gilt die Preisliste Nr. 17/2017<br />
Mit Beiträgen von<br />
Ulf Mehrens, Alexander Groth, Henning<br />
Schulze, Kevin Müller, Ute Herzog,<br />
Hannah Hofer, Andrea Szabadi Heine,<br />
Ira Ziegler, Jürgen Becher, Martin Schlitt<br />
Druck<br />
Burlage Druck + Einband, Freckenhorst<br />
Erscheinungsweise<br />
monatlich<br />
Foto: Ralf Kuckuck/DBS<br />
DRS SERVICE<br />
28 SPORTKALENDER<br />
Januar 2019<br />
29 DRS-ANSPRECHPARTNER<br />
30 AUSSCHREIBUNGEN<br />
UND ERGEBNISSE<br />
Mannschaft des Jahres: Para Ski<br />
nordisch-Staffel (Ralf Rombach,<br />
Alexander Ehler, Steffen Lehmker<br />
und Andrea Eskau).<br />
Foto: Privat<br />
Trauer um Johann<br />
›Hans‹ Bayer<br />
n Der SKV Ravensburg trauert um Hans<br />
Bayer, der während eines Basketballspieltages<br />
verstorben ist. Er war nicht nur<br />
Spieler, sondern auch Busfahrer bei Auswärtsspielen<br />
und ›Mädchen für alles‹ bei<br />
Heimspielen. Hans war immer hilfsbereit.<br />
Nichts war ihm zu viel. Und dabei war er<br />
stets gut gelaunt.<br />
Hans war uns ein Vorbild in vielerlei<br />
Hinsicht. Sowohl als Mensch als auch als<br />
<strong>Sport</strong>smann auf und neben dem Spielfeld.<br />
Wir haben <strong>mit</strong> Hans einen wahren Freund<br />
verloren. Wir werden ihn schmerzlich vermissen<br />
und ihn in bester Erinnerung behalten.<br />
Unser besonderes Mitgefühl gilt<br />
seiner Familie.<br />
Verkaufspreis<br />
ist durch den DRS-Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />
Nicht<strong>mit</strong>glieder können ›<strong>Sport</strong><br />
+ <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong>‹ über die DRS-<br />
Ge schäfts stelle beziehen.<br />
Einzelheft: 2,00 € – Jahresabo: 20,00 €<br />
(Inland, Ausland zzgl. Porto)<br />
Redaktionsschluss<br />
Redaktionsschluss ist jeweils der 5. des<br />
Vormonats. Digitale Daten für Artikel/<br />
Fotos senden Sie bitte an<br />
redaktion@rollstuhlsport.de.<br />
Hinweis<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte<br />
Manu skripte und Fotos wird<br />
keine Haftung übernommen.<br />
Titelfoto<br />
Jürgen Becher auf Grönland<br />
Foto: Privat<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 5
KURZ + BÜNDIG<br />
Fotos: DRS<br />
Arbeitstreffen in Hamburg (v. l. n. r.):<br />
Daniel Jakel und Henning Schulze<br />
(Duisburg) sowie die Hamburger<br />
Mitarbeiter*innen Tatjana Sieck,<br />
Peter Richarz, Andreas Escher und<br />
Alexander Groth (nicht auf dem Foto).<br />
DRS INTERNI<br />
Verbandsstrukturen<br />
effizienter gestalten<br />
Klausurtagung der hauptamtlichen Mitarbeiter*innen<br />
des DRS in Hamburg<br />
n Die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen<br />
des DRS aus den beiden Standorten<br />
Duisburg und Hamburg kamen zu einem<br />
Arbeitstreffen in die Hansestadt. Unter<br />
der Fragestellung »Wie kann man bestehende<br />
Strukturen aufbrechen und effizienter<br />
gestalten?« erarbeiteten sie unter<br />
der Leitung des DRS‐Vorsitzenden Ulf<br />
Mehrens Lösungsansätze für die praktische<br />
Verbandsarbeit.<br />
Nach außen hin sichtbar zeigt sich das<br />
künftig an der teilweise neuen Namensgebung<br />
der drei Referate des DRS: In der<br />
Hamburger Bundeszentrale werden die<br />
Kräfte in den Bereichen ›<strong>Mobilität</strong> & Inklusion‹<br />
sowie ›<strong>Sport</strong> & Kommunikation‹ gebündelt<br />
werden. In der Duisburger Geschäftsstelle<br />
liegt der Schwerpunkt weiterhin<br />
bei ›Vereinsservice & Beratung‹.<br />
Gesellschaftliche Veränderungen wirken<br />
sich auch auf den organisierten <strong>Sport</strong><br />
– auf Leistungs‐ wie auf Breitensportebene<br />
– aus. Hieraus resultieren sich stetig<br />
wandelnde Anforderungen vonseiten der<br />
aktiven Mitglieder, der Vereine und nicht<br />
zuletzt der ehrenamtlich Engagierten. Die<br />
Hauptamtlichkeit des DRS sieht hier einen<br />
Schwerpunkt seiner Arbeit, indem die Basis<br />
dafür geschaffen wird, um die ehrenamtlichen<br />
Mitstreiter soweit zu unterstützen,<br />
dass diese den <strong>Rollstuhl</strong>sport in eigenverantwortlicher<br />
Arbeit nicht nur in<br />
den Städten, sondern auch in der Region<br />
voranbringen.<br />
Alexander Groth<br />
PROJEKTEI<br />
Jahresabschluss<br />
für ›Gemeinsam<br />
mobil‹<br />
Vier Seminare und ein<br />
Aktionstag in Kooperation<br />
<strong>mit</strong> der BG ETEM<br />
n Mit dem Seminarteil ›Räumungsübung<br />
<strong>mit</strong> Handicap‹ im Rahmen der bundesweiten<br />
Weiterbildungsreihe für Brandschutzbeauftragte<br />
aus den Betrieben der<br />
Berufsgenossenschaft Energie, Textil,<br />
Elektro, Medienerzeugnisse (BG ETEM) in<br />
Eppstein fand das Projekt ›Gemeinsam<br />
mobil‹ seinen diesjährigen Abschluss. Zuvor<br />
gab es bereits drei Termine in dieser<br />
Form in Lübeck. Die Teilnehmer*innen<br />
wurden dabei für den <strong>Rollstuhl</strong> sensibilisiert,<br />
konnten eigene Erfahrungen in der<br />
Nutzung machen und wurden außerdem<br />
im Treppentransport geschult.<br />
Neben diesen Seminareinheiten war<br />
der DRS im Juni auch beim Gesundheitstag<br />
der BG ETEM in der Bildungsstätte Linowsee<br />
in Brandenburg vor Ort. Knapp<br />
150 Teilnehmer konnten den ganzen Tag<br />
über verschiedene <strong>Sport</strong>arten ausprobieren<br />
und Vorträgen zu Gesundheitsthemen<br />
beiwohnen.<br />
ÜBER DAS PROJEKT<br />
Die BG ETEM hat es sich zum Ziel gesetzt,<br />
Inklusion für die eigenen Beschäftigten<br />
und die der Mitgliedsbetriebe erlebbar zu<br />
machen und so zur Bewusstseinsbildung<br />
beizutragen. Begleitend dazu ist es das gemeinsame<br />
Anliegen, die Öffentlichkeit zu<br />
informieren. Die Umsetzung des Projekts<br />
erfolgt bundesweit dezentral in Seminaren<br />
und Workshops, die von Referenten<br />
des DRS in den Mitgliedsbetrieben der BG<br />
ETEM durchgeführt werden. Das Projekt<br />
wird im kommenden Jahr in dieser Form<br />
fortgesetzt.<br />
Henning Schulze<br />
6<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
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Fahrhilfen. Voraussetzung: Grad der Behinderung mind. 50. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis. Stand <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
Fotos: Ralkf Kuckuck/DBS<br />
DBS-EHRENPREIS<br />
Heinrich Popow (35)<br />
n Heinrich Popow hat nach 18 Jahren<br />
seine großartige Karriere <strong>mit</strong> zwei<br />
Paralympics‐Siegen sowie unzähligen<br />
Medaillen bei Welt‐ und Europameisterschaften<br />
beendet. Doch den DBS‐<br />
Ehrenpreis erhielt der 35‐Jährige nicht<br />
wegen seiner Erfolge oder der zum<br />
Teil noch bestehenden Weltrekorde,<br />
sondern als herausragender Botschafter<br />
und Kämpfer für den <strong>Sport</strong> von<br />
Menschen <strong>mit</strong> Behinderung, der zugleich<br />
eine Inspiration und ein Kümmerer<br />
für den Nachwuchs ist. »Er begeistert<br />
Menschen auf der ganzen Welt<br />
für den Behindertensport, lernt ihnen<br />
das Laufen <strong>mit</strong> der <strong>Sport</strong>prothese und<br />
sorgt dabei für leuchtende Augen und<br />
glückliche Gesichter. Heinrich kann<br />
Menschen emotional <strong>mit</strong>reißen und<br />
anstecken <strong>mit</strong> seiner Leidenschaft für<br />
den <strong>Sport</strong> wie kaum ein Zweiter«, betonte<br />
Friedhelm Julius Beucher in seiner<br />
Laudatio. Der Name Popow werde<br />
immer untrennbar <strong>mit</strong> dem Para <strong>Sport</strong><br />
in Verbindung bleiben, sagte der DBS‐<br />
Präsident. »Als einer, der die paralympische<br />
Bewegung liebt und lebt. Als einer,<br />
der Begeisterung entfachen kann.<br />
Und der <strong>mit</strong> seiner Leidenschaft auch<br />
künftig noch viele Menschen zum<br />
<strong>Sport</strong> bringen wird – in Deutschland<br />
und weltweit.«<br />
DBS-Wahl ›Para <strong>Sport</strong>ler des Jahres <strong>2018</strong>‹<br />
DIE HELDEN VON<br />
PYEONGCHANG<br />
TRUMPFEN AUF<br />
Andrea Eskau, Martin Fleig, die<br />
Para Ski nordisch-Staffel und<br />
Denise Grahl schnappen sich die<br />
Titel – Mit dem DBS-Ehrenpreis wird<br />
Heinrich Popow als ›Botschafter<br />
und Kümmerer des Para <strong>Sport</strong>s‹<br />
ausgezeichnet<br />
»Er begeistert<br />
Menschen auf der<br />
ganzen Welt für den<br />
Behindertensport.«<br />
FRIEDHELM JULIUS BEUCHER<br />
ÜBER HEINRICH POPOW<br />
Die Helden von PyeongChang haben<br />
auch bei der Wahl der Para<br />
<strong>Sport</strong>ler des Jahres <strong>2018</strong> aufgetrumpft:<br />
Andrea Eskau schnappt sich nach<br />
ihren großen Erfolgen vor allem bei den<br />
Winterspielen den nächsten Titel, Martin<br />
Fleig krönt sein <strong>2018</strong> nach dem historischen<br />
Gold in Südkorea als Para <strong>Sport</strong>ler<br />
des Jahres und die Para Ski nordisch‐Staffel<br />
<strong>mit</strong> Alexander Ehler, Steffen Lehmker<br />
und Eskau wird beste Para Mannschaft.<br />
Die Trophäe der Para Nachwuchssportlerin<br />
geht an Schwimmerin Denise Grahl,<br />
der Ehrenpreis an Heinrich Popow. Ausgezeichnet<br />
wurden die Preisträger vor 450<br />
geladenen Gästen in der Düsseldorfer<br />
Rheinterrasse.<br />
Neue Location und neuer Look – nach<br />
acht Jahren in Köln hat der Deutsche Behindertensportverband<br />
seine erfolgreichsten<br />
Athletinnen und Athleten erstmals<br />
in Düsseldorf in der Rheinterrasse<br />
und <strong>mit</strong> einer festlichen Gala geehrt. Und<br />
die Deutsche Paralympische Mannschaft<br />
blickt auf ein Jahr der Superlative zurück:<br />
19 Medaillen bei den Paralympics in PyeongChang<br />
sowie 31 Titel bei Welt‐ und Europameisterschaften,<br />
dazu die <strong>Rollstuhl</strong>basketball‐WM<br />
in Hamburg sowie die Para<br />
Leichtathletik‐EM in Berlin. »Unsere<br />
<strong>Sport</strong>lerinnen und <strong>Sport</strong>ler sind nicht nur<br />
erfolgreich, sie sind auch Vorbilder und<br />
Mutmacher für die Gesellschaft. Ihre Lebensleistungen<br />
faszinieren Menschen <strong>mit</strong><br />
und ohne Behinderung, ihre sportlichen<br />
Darbietungen animieren den Nachwuchs.<br />
Wir sind glücklich und stolz über solche<br />
Aushängeschilder und Ausnahmeathleten«,<br />
blickte DBS‐Präsident Friedhelm Julius<br />
Beucher auf das Para Super‐Jahr <strong>2018</strong><br />
zurück.<br />
Entsprechend hatten die zehn Mitglieder<br />
der Expertenjury und die Öffentlichkeit<br />
beim Online‐Voting die Qual der Wahl,<br />
sich angesichts der Vielzahl an Top‐Leistungen<br />
auf ihre Favoriten festzulegen. Dabei<br />
wurde die Anzahl der Nominierten für<br />
die öffentliche Wahl bei der Para <strong>Sport</strong>lerin<br />
und beim Para <strong>Sport</strong>ler von drei auf<br />
fünf angehoben. Ins Endergebnis flossen<br />
diesmal gleichermaßen die Resultate des<br />
Expertengremiums und der Öffentlichkeit<br />
– noch eine Veränderung. Neu war zudem,<br />
dass auch über die Para Nachwuchssportler<br />
öffentlich abgestimmt werden konnte.<br />
Weitere Premiere: Erstmals gab es für die<br />
Geehrten auch Prämien – ein zusätzlicher<br />
Lohn für die herausragenden Leistungen.<br />
Der DBS bedankt sich bei all seinen<br />
8<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
MENSCHEN<br />
Partnern und Sponsoren, die die Ehrung<br />
der Para <strong>Sport</strong>ler des Jahres unterstützt<br />
haben. Besonderer Dank gebührt<br />
den Stiftern der Auszeichnungen,<br />
Preise und Prämien.<br />
Kevin Müller<br />
PARA MANNSCHAFT<br />
Para Ski nordisch-Staffel<br />
(Andrea Eskau, Alexander Ehler,<br />
Steffen Lehmker)<br />
Fotos: Ralf Kuckuck/DBS<br />
PARA SPORTLERIN<br />
Andrea Eskau (47)<br />
USC Magdeburg, Para Ski nordisch &<br />
Para Radsport<br />
n Bei den Para <strong>Sport</strong>lerinnen setzte<br />
sich Andrea Eskau durch, die das erfolgreichste<br />
Jahr ihrer beeindruckenden<br />
Karriere erlebte. Erst Fahnenträgerin<br />
bei der Eröffnungsfeier der Paralympics<br />
in PyeongChang, dann in der<br />
Loipe alles abgeräumt: Zweimal Gold,<br />
dreimal Silber und zudem Staffel‐<br />
Bronze. Sechs Medaillen bei sieben<br />
Starts – eine herausragende Bilanz.<br />
Doch satt war die 47‐jährige Vollblut‐<br />
<strong>Sport</strong>lerin danach noch nicht. Bei den<br />
Para Radsport‐Weltmeisterschaften<br />
jubelte Eskau über Gold und Silber. Für<br />
die Athletin des USC Magdeburg war<br />
<strong>2018</strong> wie ein <strong>Sport</strong>märchen. Dabei feierte<br />
auch die weibliche Konkurrenz<br />
fantastische Erfolge. Die zweifache Paralympics‐Siegerin<br />
Anna Schaffelhuber<br />
(Para Ski alpin) wurde Zweite, auf<br />
Rang drei folgte Para Radsportlerin<br />
Denise Schindler, die bei den Weltmeisterschaften<br />
auf der Bahn und auf<br />
der Straße einmal Gold sowie dreimal<br />
Silber gewann. Vierte und Fünfte wurden<br />
Anna‐Lena Forster und Andrea<br />
Rothfuss (Para Ski alpin).<br />
PARA SPORTLER<br />
Martin Fleig (29)<br />
Ring der Körperbehinderten<br />
Freiburg, Para Ski nordisch<br />
n Sein Triumph war historisch:<br />
Nach 29 deutschen Paralympics‐Medaillen<br />
durch Athletinnen in Folge<br />
kämpfte sich Martin Fleig im Para Biathlon<br />
zu Gold, es war der erste deutsche<br />
Herren‐Sieg bei Winterspielen<br />
seit 2010. Der 29‐Jährige vom Ring der<br />
Körperbehinderten Freiburg erfüllte<br />
sich über 15 Kilometer <strong>mit</strong> einem perfekten<br />
Schießen und einer starken<br />
Leistung in der Loipe selbst seinen<br />
großen Traum. Nach Doppel‐Gold bei<br />
der WM 2017 krönte sich Fleig nun<br />
<strong>mit</strong> dem ersehnten Paralympics‐Sieg.<br />
Fest steht: Den 16. März <strong>2018</strong> wird er<br />
nicht so schnell vergessen. Auf den<br />
Plätzen zwei und drei folgten <strong>mit</strong> Weitsprung‐Weltrekordler<br />
Markus Rehm<br />
und Felix Streng, der zu dreimal Gold<br />
sprintete und zu Silber sprang, zwei<br />
<strong>Sport</strong>ler, die bei den Para Leichtathletik‐Europameisterschaften<br />
in Berlin<br />
für Furore sorgten. Zudem schafften es<br />
Para Triathlet Martin Schulz als Vierter<br />
und Para Radsportler Pierre Senska<br />
unter die Top Fünf.<br />
n Es war das Happy End, der perfekte<br />
Abschluss der Winterspiele: Andrea<br />
Eskau, Alexander Ehler und Steffen<br />
Lehmker sprinteten zur ersten<br />
Staffel‐Medaille seit Nagano 1998.<br />
Während Eskau bereits fünf Medaillen<br />
gewonnen hatte, warteten „ihre Buben“<br />
noch auf paralympisches Edelmetall.<br />
Über 4x2,5 Kilometer holte das<br />
Trio noch einmal alles aus sich heraus<br />
– und belohnte sich <strong>mit</strong> Bronze. Ebenso<br />
hart war der Kampf um den Titel<br />
der Para Mannschaft des Jahres. Die<br />
Staffel landete nur knapp vor den<br />
Goalball‐Herren, die bei den Weltmeisterschaften<br />
sensationell Silber holten<br />
und das Ticket für die Paralympics in<br />
Tokio 2020 lösten. Dritte wurden die<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketballerinnen durch ihre<br />
Bronzemedaille bei der Heim‐WM<br />
nach einem dramatischen kleinen Finale<br />
Bronze.<br />
PARA NACHWUCHS-<br />
SPORTLERIN<br />
Denise Grahl (25)<br />
Hanse SV Rostock, Para Schwimmen)<br />
n Nach drei Silbermedaillen bei der<br />
WM 2017 schaffte Denise Grahl diesmal<br />
den Sprung nach ganz oben aufs<br />
Treppchen – und das gleich dreimal.<br />
Die 25‐Jährige vom Hanse SV Rostock<br />
gewann bei den Europameisterschaften<br />
im Para Schwimmen drei Titel<br />
über 50 und 100 Meter Freistil sowie<br />
50 Meter Schmetterling und feierte da<strong>mit</strong><br />
ihre internationale Gold‐Premiere.<br />
Hinzu kam eine weitere Silbermedaille.<br />
Die Plätze zwei und drei gingen an<br />
<strong>Rollstuhl</strong>fechter Julius Haupt und Para<br />
Leichtathlet Phil Grolla.<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 9
Fotos: Ute Herzog<br />
ROLLIKIDSI<br />
Theorie und Praxis zum<br />
Thema <strong>Rollstuhl</strong>versorgung<br />
DRS-Fortbildung <strong>Rollstuhl</strong>versorgung und <strong>Mobilität</strong>sförderung<br />
In diesem Jahr fand die Fortbildung zur<br />
<strong>Rollstuhl</strong>versorgung der DRS rollikids<br />
wieder Anfang November statt. Der<br />
Vorteil: auf der Rehamesse konnten wir<br />
wieder tüchtig Werbung machen für die<br />
Fortbildung, daher waren wir <strong>mit</strong> 25 Teilnehmern<br />
gut ausgebucht. Der Nachteil:<br />
beim Erkunden des <strong>Rollstuhl</strong>fahrens im<br />
Außengelände kann es im November ordentlich<br />
kalt und nass sein. In diesem Jahr<br />
hatten wir Glück. Susanne Bröxkes konnte<br />
<strong>mit</strong> den Teilnehmern die Alltagstechniken<br />
in ›freier Wildbahn‹ üben, ohne zu frieren.<br />
Doch zunächst wurden in der <strong>Sport</strong>halle<br />
der <strong>Sport</strong>hochschule Köln die Grundfahrtechniken<br />
ver<strong>mit</strong>telt, aufgelockert<br />
durch kleine Spiele, bei denen die Fahrtechniken<br />
sogleich angewendet werden<br />
konnten. Zugleich wurden die Teilnehmer<br />
dazu animiert die Rollstühle zu tauschen<br />
und darauf zu achten, wie unterschiedlich<br />
die Rollstühle zu fahren sind. Ebenfalls<br />
sollten sie auch die Unterschiede bezüglich<br />
des Sitzens zu erspüren. Dabei wurden<br />
schon die ersten Zusammenhänge<br />
zwischen den Maßen und Einstellungen<br />
der Rollstühle und der Fahr‐ und Sitzeigenschaften<br />
verdeutlicht und erkannt.<br />
Unter den Teilnehmern waren einige<br />
aktive <strong>Rollstuhl</strong>nutzer, Physio‐ und Ergotherapeuten,<br />
Mitarbeiter im Sanitätsfachandel,<br />
Eltern von Kinder <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong><br />
und Übungsleiter von <strong>Rollstuhl</strong>sportgruppen.<br />
Eine bunt gemischte Gruppe, die sehr<br />
schnell zusammen fand. Besonders als es<br />
um das Erlernen des Balancierens und<br />
Fahrens auf zwei Rädern ging, halfen sich<br />
alle gegenseitig. Die Geübten halfen den<br />
noch Unerfahrenen und ver<strong>mit</strong>telten ihnen<br />
Sicherheit. Deutlich erspürten die<br />
Teilnehmer, dass das Erlernen des Ankippens<br />
der Vorderräder und des Balancierens<br />
auf den Hinterrädern in einem aktiv<br />
eingestellten <strong>Rollstuhl</strong> wesentlich leichter<br />
fällt.<br />
Im Theorieteil wurden vor allem die<br />
Grundmaße und Einstellungen eines <strong>Rollstuhl</strong>s<br />
auf den Nutzer besprochen. Dabei<br />
Teilnehmer*innen der DRS-<br />
Fortbildung ›<strong>Rollstuhl</strong>versorgung<br />
und <strong>Mobilität</strong>sförderung.<br />
stand im Vordergrund, wie der <strong>Rollstuhl</strong><br />
gutes Sitzen und aktives und wendiges<br />
Fahren ermöglicht. Die Auswirkungen einer<br />
frühen und aktiven Versorgung bei<br />
Kindern wurden thematisiert, ebenfalls<br />
die verschiedenen Sitzschalenkonstruktionen<br />
und ihre Auswirkungen auf die<br />
Fahreigenschaften des <strong>Rollstuhl</strong>s. Beeindruckt<br />
waren die Teilnehmer von der Referentin<br />
Hanna Linke, die aus der Sicht einer<br />
<strong>Rollstuhl</strong>nutzerin auf die Kooperation<br />
von Fachleuten <strong>mit</strong> den Eltern und ihr als<br />
Kind einging und von einigen Situationen<br />
aus ihrer Kindheit berichtete.<br />
Neben rechtlichen Grundlagen, Übungen<br />
zu Alltagstechniken und Treppenhilfe,<br />
sowie Informationen zu <strong>Rollstuhl</strong>trainingskursen,<br />
weiteren Angeboten des DRS<br />
und der rollikids, Buchtipps und Tipps zur<br />
Wartung und Pflege, konnten die Teilnehmer<br />
am Schluss noch selbst Hand anlegen<br />
(Foto) und den ein oder anderen <strong>Rollstuhl</strong><br />
durchchecken, säubern und reparieren.<br />
Vielen Dank auch an die fleißigen Teilnehmer,<br />
die meinen <strong>Rollstuhl</strong> wieder fit gemacht<br />
haben. Und herzlichen Dank von<br />
den beiden alten Hasen (Susanne und mir)<br />
an alle Teilnehmer, Gäste, Referenten und<br />
Übungsleiter, die <strong>mit</strong> ihrer Hilfe und Unterstützung<br />
zum Gelingen der Forbtildung<br />
und zu der angenehmen und guten Atmosphäre<br />
beigetragen haben.<br />
Alles in allem war es wieder eine gelungene<br />
Fortbildung, die wir im nächsten<br />
Jahr sicher wieder anbieten werden – derzeit<br />
geplant ist der 9./10.11.2019. Interessierte<br />
können sich jetzt schon mal melden.<br />
Ute Herzog<br />
10<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
AN JEDEM ORT,<br />
ZU JEDER ZEIT<br />
Als Katheteranwender können Sie sich eingeschränkt fühlen<br />
• Die Teilnahme an Aktivitäten außerhalb der Wohnung ist nicht immer möglich<br />
• Sie müssen sich Gedanken machen, ob Sie eine geeignete Toilette finden<br />
• Sie haben Schwierigkeiten das Bett oder den <strong>Rollstuhl</strong> zu verlassen<br />
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• ist einfach anzuwenden<br />
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73155-DE-<strong>2018</strong>-02-21 © <strong>2018</strong> WELLSPECT. All rights reserved.<br />
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ANNA SCHAFFELHUBER<br />
Januar | Februar<br />
Erste Erfolge<br />
feierten die<br />
deutschen Wintersportler*innen<br />
bei<br />
den Weltcup-<br />
Rennen zu Beginn<br />
des Jahres.<br />
ANDREA ESKAU<br />
MARTIN FLEIG<br />
März | Saisonhöhepunkt<br />
Winterparalympics in<br />
PyeongChang: Sieben mal<br />
Gold und insgesamt 19<br />
Medaillen für deutsche<br />
Teilnehmer*innen.<br />
ANNA-LENA FORSTER<br />
Fotos: MSSP, Oliver Kramer/DBS, Ralf Kuckuck/DBS, A. Diekmann, pamdoyle<br />
April | Der Deutsche Meister<br />
im <strong>Rollstuhl</strong>basketball heißt<br />
RSB Thuringia Bulls.<br />
Deutscher Pokalsieger wird<br />
der RSV Lahn-Dill.<br />
Mai | RSB Thuringia Bulls<br />
gewinnen in Hamburg das<br />
Champions League Finale –<br />
den wichtigsten Wettbewerb<br />
für <strong>Rollstuhl</strong>basketball-<br />
Vereinsmannschaften.<br />
<strong>12</strong><br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
Mai | David Lebuser<br />
verteidigt seinen<br />
dritten Platz bei der<br />
WCMX-WM in<br />
Fontana/USA.<br />
DAVID LEBUSER<br />
Juli + September |<br />
Zwei Titel für<br />
Ivo Kilian bei der<br />
Para-Kanu DM in<br />
Hamburg.<br />
Peter Happ<br />
gewinnt WM-Gold<br />
in Montemor/<br />
Portugal.<br />
IVO KILIAN<br />
August | 42 Medaillen bei 39 Athletinnen und<br />
Athleten – eine starkes Ergebnis für das deutsche<br />
Para Leichtathletikteam bei der Heim-EM in<br />
Berlin.<br />
RÜCKBLICKI<br />
Fotos: Hannes Doesseler, Steffie Wunderl, Bing Thruong/DBS, Robert Loeung, Christel Schlisio<br />
Was für<br />
ein <strong>Sport</strong>jahr<br />
<strong>2018</strong>!<br />
Auswahl der sportlichen Highlights in Bildern<br />
THOMAS SCHMIDBERGER<br />
August| Die deutschen Damen gewinnen die Bronzemedaille<br />
bei der <strong>Rollstuhl</strong>basketball-WM in Hamburg.<br />
Oktober | Thomas Schmidberger<br />
gewinnt WM-Silber.<br />
ULRIKE LOTZ-LANGE<br />
September | Ulrike Lotz-Lange<br />
(r.) gewinnt EM-Gold im Degen.<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 13
SPORT VOR ORT<br />
Horst Strohkendl<br />
(l.) beim Bernd-Best-<br />
Turnier 2015.<br />
Foto: DRS-Archiv<br />
Das ›Bernd-Best‹ findet im<br />
nächsten Jahr wieder in Köln<br />
statt. Ursprünglich als <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Turnier<br />
ins Leben<br />
gerufen, wird seit fast zwei<br />
Jahrzehnten <strong>Rollstuhl</strong>rugby<br />
gespielt. 2019 findet es erstmals<br />
ohne Horst Strohkendl statt.<br />
BERND-BEST-TURNIER 2019I<br />
Erfolg auf Rädern<br />
Horst Strohkendl förderte und prägte die Entwicklung des<br />
<strong>Rollstuhl</strong>sport auf nationaler und internationaler Ebene und war<br />
eng <strong>mit</strong> dem Bernd-Best-Turnier verbunden<br />
In diesem Sommer ist ein Pionier des<br />
<strong>Rollstuhl</strong>sports gestorben. Die Überzeugung,<br />
dass jeder im Rahmen seiner<br />
Möglichkeiten erfolgreich sein kann, lebt<br />
weiter. »Die Mitglieder brauchen Erfolgserlebnisse«,<br />
sagte Horst Strohkendl. Er<br />
starb am 19. August <strong>2018</strong> <strong>mit</strong> 76 Jahren<br />
und hinterlässt ein Lebenswerk, das den<br />
<strong>Rollstuhl</strong>sport in Deutschland maßgeblich<br />
vorbrachte.<br />
»Er hat sich für den <strong>Rollstuhl</strong>sport und<br />
für den einzelnen <strong>Rollstuhl</strong>fahrer engagiert«,<br />
erzählt Ümmügül Yilmaz. Die heute<br />
48‐jährige kennt Strohkendl seit ihrem<br />
zehnten Lebensjahr, arbeitete seit 2010<br />
<strong>mit</strong> ihm im Vorstand des <strong>Rollstuhl</strong>clubs<br />
Köln. »Horst gehörte zu den wichtigsten<br />
Persönlichkeiten des Vereins. Er war 1969<br />
Gründungs<strong>mit</strong>glied des RSC und blieb bis<br />
zum Ende aktiv dabei« sagt sie.<br />
FÄHIGKEITEN STATT<br />
SCHWÄCHEN<br />
Der gelernte Pädagoge Strohkendl begann<br />
1967 ein Diplomstudium <strong>mit</strong> Sonderfach<br />
Behindertensport an der Deutschen<br />
<strong>Sport</strong>hochschule Köln. Damals wurden<br />
Menschen <strong>mit</strong> Behinderung oft nicht als<br />
vollwertiges Mitglied der Gesellschaft gesehen.<br />
Strohkendls Mission wurde es, das<br />
zu ändern. Er sagte bereits damals: »Wir<br />
sollten darauf gucken, was Menschen <strong>mit</strong><br />
Behinderung können und nicht darauf,<br />
was sie nicht können.« Als Mittel dafür<br />
entdeckte er den <strong>Sport</strong>. »Er hat gemerkt,<br />
dass frisch Verletzte, die unter ihrem<br />
Schicksal leiden, beim <strong>Sport</strong> ihre verbliebenen<br />
Fähigkeiten einsetzen können«,<br />
sagt Yilmaz. Um den <strong>Sport</strong> zu fördern<br />
gründete er <strong>mit</strong> engagierten Wegbegleitern<br />
1977 den Deutschen <strong>Rollstuhl</strong>sportverband.<br />
SPORT FÜR DIE<br />
ÖFFENTLICHKEIT<br />
Ein Projekt, um den <strong>Rollstuhl</strong>sport bekannter<br />
zu machen, war das Bernd‐Best‐<br />
Turnier. Der 1972 von ihm und anderen<br />
initiierte <strong>Rollstuhl</strong>basketballwettbewerb<br />
machte den <strong>Sport</strong> bekannt. »Horst war immer<br />
im Organisationsteam und hat sich<br />
von der ersten Minute für das Bernd‐Best‐<br />
Turnier engagiert«, sagt Yilmaz.<br />
1999 entschied er <strong>mit</strong> anderen Mitstreitern,<br />
die <strong>Sport</strong>art zum <strong>Rollstuhl</strong>rugby<br />
zu wechseln, um diesem damals jungen<br />
<strong>Sport</strong> mehr Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Seit nun fast zwei Jahrzehnten findet das<br />
Turnier im <strong>Rollstuhl</strong>rugby statt. 2019 zum<br />
ersten Mal ohne Horst Strohkendl.<br />
EXPERTEN IN EIGENER SACHE<br />
»Horst hat sich dafür eingesetzt, dass die<br />
Menschen Experten in eigener Sache wurden«,<br />
sagt Yilmaz. Er entwickelte <strong>mit</strong> anderen<br />
ein Konzept für <strong>Mobilität</strong>skurse und<br />
bildete Nachwuchs in Übungsleiterkursen<br />
aus. Dort lehrte er zuerst das <strong>Rollstuhl</strong>fahren.<br />
Währenddessen brachte er seinen<br />
Schülern auch bei, wie sie Menschen für<br />
den <strong>Rollstuhl</strong>sport begeistern können.<br />
»Keiner soll die Halle ohne ein Erfolgserlebnis<br />
verlassen«, war sein bewährter<br />
Tipp, um Menschen für den <strong>Sport</strong> zu gewinnen.<br />
Dieses Konzept setzte er in seinen<br />
Übungsleiterstunden ein und verbreitete<br />
es weltweit. »<strong>Sport</strong>gruppen aus Uganda,<br />
Brasilien und Japan luden ihn ein, um <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />
zu lehren«, weiß Yilmaz<br />
Nach seinem vierzigjährigen Wirken<br />
muss Strohkendl nun all seine Projekte<br />
seinem Nachwuchs überlassen. »Wir können<br />
nur versuchen, dass was er geschaffen<br />
hat, so gut wie möglich weiterzuführen«,<br />
sagt Yilmaz.<br />
Die Voraussetzungen sind gegeben und<br />
die Motivation bei seinem Nachwuchs<br />
hoch, denn jeder erinnert sich an sein persönliches<br />
Erfolgserlebnis <strong>mit</strong> Horst Strohkendl.<br />
Hannah Hofer<br />
14<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
Risiko Harnwegsinfekt.<br />
Hollister Einmalkatheter schützen zweifach.<br />
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Bakterien im Eingangsbereich der Harnröhre zu schützen<br />
• minimiert das Risiko eines Bakterientransfers in die Harnblase<br />
2. Sterile Folienumhüllung:<br />
• ermöglicht die berührungsfreie und<br />
sichere Anwendung und reduziert zudem das<br />
Risiko eines Bakterientransfers in die Blase<br />
• schützt den Katheter signifikant vor<br />
Kontamination <strong>mit</strong> Keimen und Bakterien *<br />
* Hudson, E., Murahata, R. I.: The "no-touch" method of inter<strong>mit</strong>tent urinary catheter insertion:<br />
can it reduce the risk of bacteria entering the bladder? Spinal Cord, 2005; 611–614<br />
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SPORT VOR ORT<br />
DAS TEAM<br />
›ROL IT‹ ROCKT<br />
DIE BERGE<br />
Eine Alpenüberquerung <strong>mit</strong> Handicap<br />
und das auch noch im unwegsamen Gelände?<br />
Ein Traum wird wahr.<br />
Auf dem Weg zur<br />
Blaser Hütte.<br />
16<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> 11/<strong>2018</strong>
D<br />
ie österreichische Alpenvereinsjugend<br />
ist<br />
überzeugt, dass Inklusion<br />
überall möglich<br />
ist. Seit Mai <strong>2018</strong> ist<br />
das Team ›Inklusive<br />
Transalp‹, das sich nun den pfiffigen Namen<br />
›ROL IT – Radeln ohne Li<strong>mit</strong>s Inklusive<br />
Transalp‹ gegeben hat, in den Bergen<br />
unterwegs <strong>mit</strong> dem Ziel, 2019 eine mehrtägige<br />
Alpenüberquerung <strong>mit</strong> Fahrrädern<br />
zu bewältigen.<br />
Schon lange vor dem Inkrafttreten der<br />
UN‐Behindertenrechtskonvention 2008<br />
hat der Alpenverein Österreich eigene<br />
Programme und inklusive Angebote entwickelt.<br />
»Geleitet von der Überzeugung,<br />
dass all unsere Teilnehmer und Teilnehmerinnen<br />
– egal ob <strong>mit</strong> oder ohne Behinderung<br />
– von einem selbstbestimmten<br />
und gleichberechtigten Miteinander profitieren<br />
und voneinander lernen können«,<br />
sagt Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora.<br />
Um das Naturerlebnis für Menschen<br />
<strong>mit</strong> und ohne Behinderung möglich zu<br />
machen, initiierte der Alpenverein im Vorjahr<br />
das Projekt ›Inklusive Transalp‹. Die<br />
Idee dazu wurde von der Alpenvereinsjugend<br />
geboren. Im Januar <strong>2018</strong> fiel der<br />
Startschuss zu dem alpinen Inklusionsprojekt.<br />
Eine der Leiterinnen des Projekts<br />
ist Andrea Szabadi‐Heine. Sie ist selbst<br />
nach einem Unfall querschnittsgelähmt<br />
und dennoch passionierte <strong>Sport</strong>lerin: »Eine<br />
Behinderung sollte kein Grund sein,<br />
sich nicht hinaus in die Natur zu begeben.<br />
Die Berge sind für jeden da. Sie können<br />
unheimlich viel Kraft geben und einem<br />
helfen, das eigene Potenzial zu entdecken.<br />
Und wenn man sie <strong>mit</strong> Menschen erleben<br />
darf, die sich neugierig aufeinander einlassen,<br />
ist das unglaublich bereichernd«,<br />
sagt die 50‐Jährige.<br />
Testfahrt zur<br />
Keserklamm als<br />
Vorberetiung auf<br />
die große Tour.<br />
GEMEINSAM HINDERNISSE<br />
ÜBERWINDEN UND GRENZEN<br />
VERSCHIEBEN<br />
»Wer wenig Kontakt zu Menschen <strong>mit</strong> Behinderung<br />
hat, kann sich wahrscheinlich<br />
nur schwer vorstellen, wie so ein Vorhaben<br />
funktionieren soll. Ich kann aus eigener<br />
Erfahrung sagen, dass man im Team<br />
die größten Hindernisse überwinden und<br />
über sich hinauswachsen kann. Wichtig ist<br />
dabei die Ressourcen und Stärken von jedem<br />
Einzelnen zu nutzen. Es gibt <strong>Rollstuhl</strong>fahrerinnen<br />
und <strong>Rollstuhl</strong>fahrer, die<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> 10/<strong>2018</strong> 17
MENSCHEN<br />
Das Team ›ROL IT‹ in den<br />
Bergen. Die wichtigste Zutat für<br />
eine erfolgreiche Transalp ist<br />
vorhanden: der Teamgeist.<br />
voller Begeisterung über Wurzelwege hinunterradeln,<br />
es gibt Menschen, die vollständig<br />
sehbehindert sind und trotzdem<br />
klettern. Und es gibt Kinder <strong>mit</strong> kognitivem<br />
Unterstützungsbedarf, die die Stars<br />
in ihrem Freundeskreis sind, wenn sie zu<br />
Hause von ihren Abenteuern berichten«,<br />
erzählt Andrea Szabadi‐Heine. »Auch die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer<br />
inklusiven Transalp haben die Chance, ihre<br />
individuellen Grenzen zu verschieben<br />
und gemeinsam im Team die Wege ins<br />
Freie erkunden.«<br />
MOTIVATION PUR BEIM<br />
ERSTEN TREFFEN<br />
Vom 25. bis 29. Mai traf sich das 16‐köpfige<br />
Inklusive Transalp Team auf der Ferienwiese<br />
in Weißbach bei Lofer das erste Mal.<br />
Ziel war es vor allem sich kennen zu lernen<br />
und als Team zusammen zu wachsen.<br />
»Mit dieser Woche sind wir dem Ziel, gemeinsam<br />
eine Transalp durchzuführen, einen<br />
großen Schritt nähergekommen«, sagt<br />
Szabadi‐Heine. In der Leitung des Transalp<br />
Team wird die Sozialpädagogin von<br />
Markus Emprechtinger und Mel Presslaber<br />
unterstützt. Die Team<strong>mit</strong>glieder kommen<br />
aus Deutschland, Österreich und der<br />
Schweiz. Einer davon ist Adrian Wiewiora:<br />
»Unser erstes Treffen war ein voller Erfolg.<br />
Wir haben gemeinsam die Loferer<br />
Steinberge auf zwei oder drei Rädern erkundet.<br />
Zur Alpenquerung ist es zwar<br />
noch ein weiter Weg, aber eins ist jetzt<br />
schon gewiss: Die richtigen Leute, um diesen<br />
zu gehen, haben sich schon gefunden.<br />
Die Begeisterung, die Offenheit und das<br />
gegenseitige Vertrauen, die Solidarität<br />
und der Wille, gemeinsam etwas zu schaffen,<br />
haben diese fünf ersten Tage geprägt<br />
und zu einem besonderen Erlebnis gemacht.<br />
Die wichtigste Zutat für eine erfolgreiche<br />
Transalp ist also auf jeden Fall<br />
vorhanden: Der Teamgeist. Der reicht jetzt<br />
schon für zwei Alpen‐Überquerungen«,<br />
beschreibt Wiewiora die Stimmung bei<br />
der Auftaktveranstaltung in Weißbach.<br />
Auch in der Praxis hat sich das Team als<br />
tauglich erwiesen, so zum Beispiel beim<br />
gemeinsamen Floß‐Bau. Nach einer kurzen<br />
Fahrt auf den Rädern zum nächstgelegenen<br />
Ritzen See entstand dort unter den<br />
fleißigen Händen des Transalp‐Teams aus<br />
Brettern, alten Traktorreifen und Seilen<br />
ein recht ansehnliches Floß, das allen<br />
Platz für eine schiffsbruchfreie Rundfahrt<br />
bot. Längere Biketouren standen ebenfalls<br />
auf dem Programm: Auf der Strecke von<br />
Weißbach über das Hintertal und die Wildenbachklamm<br />
zurück zur Ferienwiese<br />
musste sich die Gruppe den ersten Herausforderungen<br />
stellen. Steile Wegstücke,<br />
die zum Ausfall der Unterstützungsmotoren<br />
der Handbikes geführt haben und umgestürzte<br />
Bäume konnten das Team jedoch<br />
nicht lange aufhalten: Immer waren<br />
helfende Hände da, um zu schieben und zu<br />
heben oder nach dem erfolgreich überwundenen<br />
Hindernis ein paar ›High Fives‹<br />
zu verteilen.<br />
»Während all dieser Aktivitäten sind<br />
Berührungsängste verloren gegangen,<br />
wurden Grenzen ausgelotet und neue Perspektiven<br />
erschlossen. So konnten sich die<br />
›Fußgänger‹ bei einem Handbikerennen<br />
selbst einmal <strong>mit</strong> den Möglichkeiten und<br />
Grenzen der betreffenden Technik vertraut<br />
machen oder die <strong>Rollstuhl</strong>fahrer <strong>mit</strong><br />
Hilfestellung eine Runde auf einem ›normalen‹<br />
Mountainbike drehen«, erzählt<br />
Wiewiora.<br />
Beim ersten Treffen des Transalp‐<br />
Teams wurden auch essentielle Fragen geklärt<br />
geklärt wie: Was ist <strong>mit</strong> unseren Ressourcen<br />
überhaupt möglich? Welche Wege<br />
können wir bewältigen? Wo liegen die Herausforderungen<br />
und wie können wir diese<br />
<strong>mit</strong> vereinten Kräften überwinden? Wo<br />
brauch ich Unterstützung und wie kann<br />
ich andere unterstützen? Erste Überlegungen<br />
zur Zielfindung ergaben eine Alpenüberquerung<br />
<strong>mit</strong> einer coolen Strecke<br />
(möglichst wenig Asphalt) zu machen, die<br />
für alle Team<strong>mit</strong>glieder passt. Alle Entscheidungen<br />
sind geprägt von Rücksicht,<br />
Respekt und Offenheit. Auch möchte das<br />
Team <strong>mit</strong> diesem Projekt einen Beitrag<br />
zur Inklusion leisten, und z. b. die Tour allen<br />
zugänglich machen. Eine tolle Plattform<br />
ist hier alpenvereinaktiv. com<br />
IM ZWEITEN SCHRITT NACH<br />
STEINACH AM BRENNER<br />
Die Wiedersehensfreude war groß beim<br />
zweiten Treffen des ›Team Inklusive<br />
Transalp‹. In Steinach am Brenner ist vom<br />
26. bis zum 31. August so einiges ins Rollen<br />
gekommen, es wurden neue Ideen geboren<br />
und reichlich Zeit auf zwei oder drei<br />
Rädern verbracht. Neben dem Ausloten<br />
der Grenzen bezüglich Kondition, Material<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 19
und Gruppendynamik wurde vor allem an<br />
dem großen Ziel, der Transalp 2019, und<br />
einem passenden Namen für uns getüftelt.<br />
Und wir haben uns folgende Strecke als<br />
Ziel gesteckt: Beginnend in Scharnitz geht<br />
es durch das Karwendel und über das Tuxer<br />
Joch. Von dort aus über den Brenner<br />
Grenzkamm und den Jaufenpass runter<br />
nach Meran und vorbei am Molvenosee<br />
zum phänomenalem Ziel, dem Gardasee.<br />
Von nun an ein konkretes Bild der Transalp<br />
vor Augen zu haben und nicht länger<br />
eine vage Vision, rückt unser großes Ziel<br />
ein bedeutendes Stück näher.<br />
Statt dem eher informativen Titel<br />
›Team Inklusive Transalp‹ trägt das Projekt<br />
von jetzt an den pfiffigen Namen ›Rol<br />
It – Radeln ohne Li<strong>mit</strong>s Inklusive Transalp‹.<br />
Neben einem Filmteam, dass uns bei<br />
step 2 einen Tag begleitete, haben uns<br />
auch noch Hanna Moser und Nici Supletzky<br />
einen Besuch abgestattet. Es war toll,<br />
einigen der Projektinitiatior*nnen aus der<br />
Alpenvereinszentrale einmal danke zu sagen,<br />
ohne die es unser Team schließlich<br />
nicht gäbe.<br />
Ein weiteres Treffen ist dann Anfang<br />
Dezember im Kaunertal geplant. Ziel wird<br />
hier sein, die Arbeitsaufträge abzugleichen<br />
und weitere Schritte zu planen. Außerdem<br />
soll ein gemeinsamer Skitag weiter<br />
zu einem guten Teamspirit beitragen.<br />
Und im Frühjahr 2019 geht es dann<br />
noch mal zu einem letzten Check auf die<br />
Ferienweise und für September 2019 ist<br />
schließlich die zehntägige Alpenüberquerung<br />
angesetzt.<br />
Andrea Szabadi Heine<br />
Teamübungen beim ersten Treffen auf<br />
der ›Ferienwiese‹.<br />
FECHT-WELTCUP IN TIFLISI<br />
Schmidt glänzt<br />
<strong>mit</strong> Bronze<br />
Sylvi Tauber erreicht Platz fünf bei der Weltcup-Premiere<br />
in der georgischen Haupstadt<br />
Mehr als 130 Athleten aus 20<br />
Länder kreuzten beim ersten<br />
IWAS‐Wheelchair Fencing<br />
World Cup in Tiflis (Georgien) die Klingen.<br />
Der Weltcup war zugleich der Start<br />
der <strong>Rollstuhl</strong>fechter in die Qualifikation<br />
für die Paralympics Tokyo 2020.<br />
Highlight aus deutscher Sicht war der<br />
Gewinn der Bronzemedaille im Herrendegenwettbewerb<br />
der Kategorie A<br />
durch Maurice Schmidt (SV Böblingen).<br />
Dabei lief es zunächst gar nicht optimal<br />
für den jungen Fechter. In der Vorrunde<br />
unterlag er gleich drei Mal seinen Gegnern<br />
– wenn auch nur knapp – und landete<br />
da<strong>mit</strong> im Ranking für die Direktausscheidung<br />
bloß im Mittelfeld. Im erster<br />
KO‐Gefecht rang Schmidt zunächst<br />
Damien Tokatlian (FRA), einen der erfahrensten<br />
Fechter im Teilnehmerfeld,<br />
<strong>mit</strong> 15:8 nieder. Nach weiteren Siegen<br />
gegen Norbert Calka (POL), Sechster der<br />
Europameisterschaften <strong>2018</strong> in Terni<br />
(15:11), und gegen den EM‐Dritten Mikhail<br />
Karpov (RUS, 15:14) zog der Württemberger<br />
in das Finale der besten Acht<br />
ein. Betti Matteo (ITA), Florett‐Spezialist<br />
und Florett‐Vize‐Weltmeister, konnte<br />
dem deutschen Degenspezialisten nicht<br />
viel entgegen setzen und unterlag <strong>mit</strong><br />
8:15. Mit diesem Sieg zog Schmidt ins<br />
Semifinale ein. Gegen den Degen‐Weltmeister<br />
Maxim Shaburov (RUS), der<br />
<strong>2018</strong> bereits die U23‐WM und die EM im<br />
Degen gewann, verlor Schmidt <strong>mit</strong> 7:15<br />
und gewann Bronze.<br />
Im Säbelwettbewerb absolvierte<br />
Maurice Schmidt eine glänzende Vorrunde<br />
und belohnte sich <strong>mit</strong> der Qualifikation<br />
für die Direktausscheidung und<br />
Platz 2 auf der Setzrangliste sowie einem<br />
Freilos im 64‐KO. Nach einem Arbeitssieg<br />
gegen Rafal Ziomek (POL) traf<br />
Schmidt im Kampf um den Einzug unter<br />
Foto: Ira Ziegler<br />
20<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
FACHBEREICHE<br />
Sylvi Tauber (l.) im Gefecht (Direktausscheidung<br />
Säbel Kat. B) gegen die<br />
Chinesin Tan Shumei, das sie <strong>mit</strong> 15:11<br />
gewinnen konnte.<br />
die letzten 8 auf Romain Noble (FRA) und<br />
verlor knapp <strong>mit</strong> 13:15. Für ihn bedeutete<br />
das Platz 9.<br />
Ein besonderer Augenmerk lag in Tiflis<br />
auf dem Wettbewerb der Damen in der<br />
Kategorie B. Georgiens ›First Lady‹ im<br />
<strong>Rollstuhl</strong>‐Fechten, Weltmeisterin Irma<br />
Khetsuriani, erfüllte <strong>mit</strong> Gold im Säbel<br />
beim Heimweltcup die Erwartungen ihrer<br />
Landsleute.<br />
Der Rostockerin Sylvi Tauber, einzige<br />
deutsche Starterin in dieser Kategorie, gelang<br />
ein passabler Auftakt im Florett. Sie<br />
qualifizierte sich für die Direktausscheidung,<br />
unterlag dort allerdings im ersten<br />
Gefecht gegen die Russin Viktoria Boykova.<br />
Am Ende platzierte sich Tauber auf<br />
Rang <strong>12</strong>.<br />
Im Degen am Folgetag fand sie nicht<br />
recht in den Wettkampf und scheiterte bereits<br />
am Einzug in die Direktausscheidung.<br />
Mehr als Platz 19 war nicht drin.<br />
Voller Kampfgeist ging Tauber an ihrem<br />
letzten Wettkampftag <strong>mit</strong> ihrer Hauptwaffe<br />
dem Säbel auf die Bahn. Sie wollte es<br />
nun wissen. Nach einer super Vorrunde<br />
startete die Athletin aus Mecklenburg‐<br />
Vorpommern in die Direktausscheidung<br />
und erhielt an Position 2 gesetzt zunächst<br />
ein Freilos. Im Durchgang der letzten 16<br />
setzte sie sich zunächst gegen Tan Shumei<br />
(CHN) <strong>mit</strong> 15:11 durch, ehe sie im Viertelfinale<br />
auf Anastasiya Kastsiuchkova (BLR)<br />
traf. Beide Fechterinnen kennen sich gut<br />
und so wechselte die Führung hin und her.<br />
Das taktische Gefecht forderte nicht nur<br />
die körperliche sondern vor allem die<br />
geistige Fitness. Unter guter Anleitung des<br />
Cheftrainers und Säbelspezialisten Alexander<br />
Bondar gelang es Tauber immer<br />
wieder, sich eine kleine Führung zu erobern.<br />
Am Ende war es jedoch die Chinesin,<br />
die <strong>mit</strong> 15:13 ins Halbfinale einzog.<br />
Tauber blieb so<strong>mit</strong> ohne Medaille und<br />
wird in der Endabrechnung Fünfte.<br />
Im Herrensäbel der Kat. B warteten unter<br />
anderem der amtierende Amerika‐<br />
Meister Pierre Mainville (Kanada) und der<br />
amtierende Europameister Adrian Castro<br />
auf die Herausforderer aus Deutschland.<br />
Während Balwinder Cheema die Qualifikation<br />
für Tokyo 2020 fest im Visier hatte,<br />
ging es für Tim Widmaier (SV Böblingen)<br />
in Tiflis um eine Standortbestimmung.<br />
Widmaier erwischte eine extrem schwere<br />
Vorrunde und kam trotz eines Sieges nicht<br />
über die Vorrunde hinaus, er rangierte am<br />
Ende auf Rang 27. Auch Cheema hatte nur<br />
einen Sieg, durch einen besseren Trefferquotienten<br />
erreichte er dennoch die 32er<br />
Direktausscheidung. Gegen den sehr erfahrener<br />
Franzosen Yannick Ifebe verlor<br />
Cheema <strong>mit</strong> 9:15 und wurde 21.<br />
Auch im Herrendegen Kat. B konnte<br />
sich Cheema für die Direktausscheidung<br />
qualifizieren. Dort war jedoch gegen Anton<br />
Datsko (UKR) Schluss für den Rostocker.<br />
Er wurde am Ende 20., Widmaier<br />
kam auf Rang 29.<br />
Florettspezialist Julius Haupt kämpfte<br />
sich <strong>mit</strong> zwei Siegen in der Vorrunde in die<br />
Direktausscheidung und erhielt für den<br />
ersten Durchgang ein Freilos. In der 32er<br />
Direktausscheidung unterlag er Li Hao<br />
(CHN) <strong>mit</strong> 7:15 und wurde am Ende 27.<br />
Bronzemedaillengewinner Maurice<br />
Schmidt (2. v. r.) bei der Siegerehrung<br />
im Herren Degen Kat. A, eingerahmt<br />
vom Briten Gillivier (Gold) und den<br />
beiden Russen Shaburov (Silber) und<br />
Fedyaev (Bronze).<br />
So ähnlich verlief das Turnier für den Weimarer<br />
auch im Säbel: Gute Vorrunde, Freilos<br />
im ersten Durchgang der Direktausscheidung,<br />
aber dann den amtierenden<br />
Weltmeister und Paralymics‐Sieger Andrej<br />
Demchuk (UKR) vor der Waffe. Eine gute<br />
Lehrstunde, aber leider kein Sieg und am<br />
Ende Platz 27.<br />
Traditionell bilden die Teamwettbewerbe<br />
den Abschluss eine Weltcups im<br />
<strong>Rollstuhl</strong>fechten. Aus deutscher Sicht<br />
stand dieser nicht unter einem guten<br />
Stern. Gleich im ersten Gefecht mussten<br />
die deutschen Degen‐Herren gegen die favorisierten<br />
Fechter aus dem Irak ran. Weder<br />
kampflos noch unerwartet zogen die<br />
Iraker in das Viertelfinale ein. In den Platzierungswettkämpfen<br />
unterlag das deutsche<br />
Team zunächst Großbritannien, ehe<br />
gegen Griechenland ein knapper Sieg gelang.<br />
Nach der Aufgabe des japanischen<br />
Teams wurde die deutsche Mannschaft 13.<br />
Ira Ziegler<br />
Foto: Alexander Bondar<br />
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<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 21
REISE + FREIZEIT<br />
TRAUMZIEL<br />
Jürgen Becher, ehemaliger<br />
Präsident des VBRS Mecklenburg-<br />
Vorpommern, erfüllte sich den<br />
Traum vom Eismeer-Trip.<br />
EISMEER<br />
Ein persönlicher Reisebericht über ein<br />
sportliches Abenteuer<br />
N<br />
ach den Reisen in viele<br />
Länder <strong>mit</strong> Natur,<br />
Wildnis und Tourismus<br />
in Grenzen, lebte<br />
in mir immer noch der große Wunsch, das<br />
Eismeer zu sehen. Zu meinem großen<br />
Glück lernte ich vor einigen Jahren Andreas<br />
und Gabi kennen, die eine kleine Reiseagentur<br />
<strong>mit</strong> Sitz in Schottland betreiben<br />
und Reisen <strong>mit</strong> und ohne Handicap anbieten.<br />
Im Anschluss an meinem Besuch der<br />
Paralympischen Spiele in London 20<strong>12</strong>,<br />
bereiste ich über ihre Agentur ›Schottland<br />
für Alle‹ gemeinsam <strong>mit</strong> meinem Bruder<br />
Schottland und wir durften die beiden bei<br />
Kaffee und Keksen näher kennen lernen.<br />
Drei Jahre später reiste ich erneut über<br />
ihre Agentur. Dieses Mal war Island das<br />
Ziel. Damals gab es bereits die Idee, Grönland<br />
anzuhängen, die aber zunächst verworfen<br />
wurde.<br />
Im September 2017 wendete ich mich<br />
erneut <strong>mit</strong> meinem Wunsch an Andreas,<br />
lehnte eine Reise per Schiff erneut ab und<br />
erinnerte an die Gedanken von 2015.<br />
»Bringe mich nach Grönland an Land und<br />
im Vorfeld gleich noch auf die Färöer Inseln.«<br />
So lautete der Auftrag und weckte<br />
bei Andreas Ehrgeiz und Neugier. Nach<br />
vielen Mails und Gesprächen stand das<br />
Projekt Ende Dezember und war für September<br />
<strong>2018</strong> geplant.<br />
TEIL I: EINMAL FÄRÖER UND ZURÜCK<br />
15 TAGE, NEUN FLÜGE<br />
UND SECHS HOTELS IN VIER<br />
LÄNDERN – DAS WIRD<br />
SPORTLICH!<br />
<strong>12</strong>. September <strong>2018</strong> | Alle Fragen bzgl.<br />
richtiger Kleidung, Koffer, Hilfs<strong>mit</strong>tel, Medikamente<br />
usw. waren erledigt und ich<br />
fuhr <strong>mit</strong> meinem Auto Richtung Hamburg,<br />
um mich am Terminal <strong>mit</strong> meinem<br />
Schwiegersohn Basti zu treffen. Von dort<br />
ging es dann zu einem Hotel ganz in der<br />
Nähe des Flughafens. Basti nahm dann<br />
mein Auto <strong>mit</strong>, ich checkte ein und wartete<br />
gespannt auf meine Reisebegleiterin<br />
Katja. In den letzten neun Monaten hatten<br />
wir mehrmals per Handy und Mail Kontakt.<br />
Nach fast zwei Stunden in der Hotel‐<br />
bar hatte sich der Spruch Andreas’ – »Katja<br />
und Du, das passt, euch kann ich zusammen<br />
los schicken!« – bewahrheitet.<br />
13. September <strong>2018</strong> | Am Morgen um 5.00<br />
Uhr auschecken, Taxi bestellen und ab<br />
zum Airport. Der erste Flug ging um 7.35<br />
Uhr nach Kopenhagen und von dort dann<br />
um 11.00 Uhr auf die Färöer Inseln nach<br />
Vagar, wo wir nach 2.15 Stunden landeten.<br />
Das war der erste von den noch folgenden,<br />
eher übersichtlichen Flughäfen.<br />
Katja übernahm den Leihwagen und<br />
wir starteten in Richtung Thorshavn, der<br />
Hauptstadt des kleinen Archipels aus 18<br />
Inseln. Auf den 40 Kilometern bekamen<br />
wir schon ein gutes Bild von den einzigartigen<br />
rauen klimatischen Verhältnissen.<br />
Bis zum Hotel sahen wir beispielsweise<br />
keinen einzigen Baum oder Strauch!?<br />
Das Hotel Foroyar kann ich nur als<br />
traumhaft bezeichnen. Hoch über der<br />
Stadt malerisch in einen Hang gebaut, bietet<br />
sich aus allen Zimmern ein fantastischer<br />
Blick auf den Hafen, die gegenüberliegende<br />
Insel Nölsoy und den südlichen<br />
Teil der Stadt. Thorshayn ist eine sehr<br />
weitläufige moderne Metropole in der immerhin<br />
20.000 der knapp 50.000 Einwoh‐<br />
Fotos: Cachaco, pixs:sell (stock.adobe.com)<br />
22<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
Klaksvík<br />
Angekommen: Jürgen Becher<br />
auf den Färöer Inseln, der ersten<br />
Station auf seiner Eismeer-Reise.<br />
ner des Archipels leben. Nach einem äußerst<br />
leckeren Dinner und einer kleinen<br />
Erkundung um das Hotel, ließ ich den erste<br />
Abend auf den Spuren der Wikinger<br />
langsam ausklingen – angekommen!<br />
14. September <strong>2018</strong> | Nach einem ausgiebigen<br />
Frühstück war für 9.30 Uhr der Start<br />
angesagt. Um besser in das Auto zu kommen,<br />
nutzten wir ab jetzt die Bordsteinkante,<br />
das erleichterte Katja etwas die Hilfe,<br />
die ich zum Einsteigen benötigte. Katja<br />
hatte sich natürlich vorbereitet und schlug<br />
vor, dieses Mal die obere alte Straße zu<br />
nutzen und auf der größten Insel Streymoy<br />
zu bleiben. Neben den überall frei<br />
laufenden 80.000 Schafen begegneten wir<br />
auch immer wieder ebenso frei laufenden<br />
Gänsen. Mit meinem Einwurf »Die warten<br />
auf Weihnachten«, konnte ich bei der Vegetarierin<br />
Katja natürlich nicht punkten.<br />
Aber es ist mir gelungen, Katja davon zu<br />
überzeugen, dass sie – nach dreimaligen<br />
Luftdruck prüfen und nachfüllen – die Störungsanzeige<br />
in unserem Opel ruhig ignorieren<br />
kann.<br />
Als wir die Hauptstraße verließen,<br />
wurde die Straße sehr<br />
schmal <strong>mit</strong> den berühmten<br />
Ausweich‐<br />
Mykines<br />
Mykines<br />
Mykineshólmur<br />
Tindhólmur<br />
buchten. Unser Zielort<br />
hieß Saksum, an dessen<br />
Ende sich ein kleiner Friedhof <strong>mit</strong><br />
Kirche befand, hinter der drei Ponys etwas<br />
Schutz vor dem Regen erhofften.<br />
Nun sollten sich meine Neuanschaffungen<br />
– Beinschutz und Regenjacke – erstmals<br />
bewähren. Also raus aus dem Auto und<br />
Zunächst führte die 15-tägige<br />
Reise auf die Färöer Inseln.<br />
das Stück runter<br />
zur Kirche und dem<br />
Aussichtspunkt gerollt.<br />
Die Entschädigung<br />
für den Regen<br />
war eine, trotz des<br />
Wasserfalls, herrliche<br />
Stille und raue, steile, terrassenförmige<br />
<strong>mit</strong> Moosen und kärglichem Gras bedeckte<br />
Hänge, in denen erstaunlicherweise<br />
auch noch Schafe kletterten und das<br />
Fjord. Den Zugang zum kleinen Museumsdorf<br />
entdeckten wir nicht, das war aber<br />
auch nur zu Fuß, und wirklich zu Fuß erreichbar.<br />
Dafür trafen wir den einzelnen<br />
Radfahrer, den wir vorher überholt hatten.<br />
Mit dem Rad die Färöer zu erkunden ist sicher<br />
ein tolles Erlebnis, auch wenn es mal<br />
regnet.<br />
Wir fuhren wieder zurück zur Hauptstraße,<br />
entlang eines<br />
langen<br />
Sørvágur<br />
Fuglafjørður<br />
Oyrarbakki<br />
Streymoy Eysturoy<br />
Vágar<br />
Vestmanna<br />
Miðvágur<br />
Eiði<br />
Kvívík<br />
Vágafjørður<br />
Koltur<br />
Trøllhøvdi<br />
Hestur<br />
Hvalba<br />
Djúpini Kunoy<br />
Kalsoy<br />
Kunoy<br />
Strendur<br />
TÓRSHAVN<br />
Skopunarfjørður<br />
Skopun<br />
Sandoy<br />
Skúvoy<br />
Fámjin<br />
Vágur<br />
Leirvík<br />
Nes<br />
Sandur<br />
Suðuroy<br />
Skúvoy<br />
Húsar<br />
Tvøroyri<br />
Hov<br />
Runavík<br />
Húsavík<br />
Dimunarfjørður<br />
Suðuðuroyarfjørður<br />
Porkeri<br />
Nólsoy<br />
Skálavík<br />
Viðareiði<br />
Viðoy<br />
Hvannasund<br />
Borðoy<br />
Nólsoy<br />
Stóra Dímun<br />
Lítla Dímun<br />
Kirkja<br />
Fugloy<br />
Svínoy<br />
Svínoy<br />
Grafik: lesniewski (stock.adobe.com)<br />
Fjordes <strong>mit</strong> vielen Lachskäfigen<br />
und dann wurde nach dem nächsten<br />
Ort die Straße erneut sehr schmal. Es<br />
ging hoch an der Küste eine lange Linkskurve<br />
entlang und dann öffnete sich eine<br />
grandiose Bucht, an deren Ende ein kleiner<br />
idyllischer Ort zu sehen war. Es ging<br />
recht steil hinunter und wir waren in Tjörnuvik.<br />
Wieder Regen, aber in solch einer<br />
Situation einfach zu ignorieren. Also raus<br />
aus dem Auto und in Ruhe erst einmal um<br />
360 Grad drehen und staunen! Nach vorn<br />
eine herrlich seichte Bucht <strong>mit</strong> Sand und<br />
der Blick auf die berühmten zwei Felssplitter.<br />
Ansonsten rundum eine hohe<br />
Felswand, wie schon beschrieben <strong>mit</strong> Gräsern<br />
und Moos bedeckt und mehrere Wasserfälle.<br />
Auf zur Dorferkundung, das erste Kartoffelbeet<br />
von 4 x 6 Metern an der Bucht!<br />
Es geht durch enge Gassen <strong>mit</strong> hauptsächlich<br />
recht alten und <strong>mit</strong> Grasdach bedeckten<br />
Holz‐ und Steinhäusern, alles sehr gepflegt.<br />
An einer kleinen Freifläche, ich neige<br />
mal dazu es Markt zu nennen, an kleinen<br />
Tischen der Hinweis auf Kaffee & Waffeln,<br />
aber zu. In einem Gässchen von zwei<br />
Metern Breite der gleiche Hinweis und<br />
›OPEN‹ an einer Tür. Da zwei Stufen in das<br />
Haus führten, bat ich Katja, mir etwas raus<br />
zu holen und sie möge gern drinnen essen.<br />
Logisch – leichte Diskussion und ich sagte<br />
ihr, es sei für mich völlig okay, sonst würde<br />
ich es nicht sagen. Ich war einfach klasse<br />
drauf und hatte Bock auf Käffchen und<br />
Waffel, war ja auch Mittagszeit. Also klopfte<br />
Katja an und es erschienen sehr nette<br />
ältere Leutchen, denen sie die Situation<br />
Foto: Privat<br />
Sumba<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong> 23
REISE + FREIZEIT<br />
Fotos: Florian Gurtner (stock.adobe.com), Privat<br />
erklärte. Erneut musste ich erklären, dass<br />
es für mich okay sei und so bekam ich meinen<br />
Wunsch erfüllt! Katja wollte mich natürlich<br />
nicht im Regen alleine lassen und<br />
<strong>mit</strong> draußen speisen. Daraufhin brachte<br />
der Hausherr noch einen Stuhl und Regenschirm.<br />
Zwischendurch verließen noch<br />
junge Gäste das Haus, die in der kleinen<br />
Küche gesessen hatten und das ganze<br />
wurde noch eine herzliche Unterhaltung!<br />
Das nenne ich Abenteuer und so etwas<br />
steht in keinem Katalog!<br />
Ab zum Auto und zurück. Nach einer<br />
kurzen Pause im Hotel ging es in die City<br />
von Thorshavn <strong>mit</strong> dem Ziel, einen schönen<br />
warmen Wollpullover zu kaufen. Wir<br />
wurden fündig und ich ließ das gute Stück<br />
zurücklegen. Dann war erst einmal am<br />
Zimmerfenster entspannen angesagt, <strong>mit</strong><br />
dem bereits erwähnen Ausblick, einem<br />
Wodka und Dosenbier. Anschließend wieder<br />
lecker Dinner <strong>mit</strong> natürlich viel Fisch<br />
und Seafood, danach sponserte ich noch<br />
einen Ardberg und wir quatschten, denn<br />
der Ausblick im Restaurant war der gleiche<br />
wie vom Zimmer. Das war vielleicht<br />
ein toller Tag, so viele Eindrücke und Erlebnisse,<br />
klasse!<br />
TRAUMZIEL<br />
EISMEER<br />
15. September <strong>2018</strong> | Da ich wusste, dass<br />
Katja den Tag wieder geplant hatte, stellte<br />
ich noch vor dem Frühstück den Antrag<br />
auf die Insel Sandoy zu fahren. Und der<br />
Antrag wurde spontan genehmigt! Und so<br />
starteten wir nach erneut üppigem Frühstück<br />
wieder um 9.30 Uhr. Nachdem Katja<br />
meinen Pullover abgeholt hatte, ging es<br />
gen Süden. Da die Fähre erst um 11.20 Uhr<br />
fuhr, hatten wir noch Zeit für Erkundungen.<br />
Und da waren wir voll auf einer Wellenlänge,<br />
solange ein Auto auf die Straße<br />
passt, wird sie auch erkundet. Aber genau<br />
so werden die tollsten Ecken entdeckt, genau<br />
wie in dieser Stunde. Das erste Örtchen<br />
war schon beeindruckend, aber als<br />
wir danach ein Auto überholen ließen, das<br />
auch zügig weiterfuhr und ab und an wieder<br />
vor uns auftauchte, hieß es einfach<br />
hinterherfahren. Und wieder diese relativ<br />
steilen, bis oben bewachsenen Hänge und<br />
frei laufende Schafe und Gänse. Am Ende<br />
ein wirklich abgelegener, aber verhältnismäßig<br />
großer Hof <strong>mit</strong> bewirtschafteten<br />
Wiesen, auf denen Silage gewonnen wurde.<br />
Wir drehten und fuhren zur Fähre.<br />
Sandoy ist zunächst recht flach und ich<br />
entdeckte Kartoffel‐ und Gemüseacker.<br />
Eher bescheiden, aber immerhin eigen!<br />
Nach den zwei abgelegenen Dörfchen ging<br />
es wieder eine fantastische, direkt in den<br />
Fels gearbeitete Küstenstraße entlang bis<br />
zum nächsten, idyllisch in einer seichten<br />
Bucht gelegenen Ort Namens Dalur.<br />
Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher,<br />
dass dort auch immer Ferienhäuser dabei<br />
Jürgen Becher erfüllte sich<br />
<strong>mit</strong> der Reise zum Eismeer einen<br />
lang gehegten Wunsch.<br />
sind. 1. Können die Bewohner der abgelegenen<br />
Dörfchen nicht alle von den paar<br />
Schafen oder Fischfang leben und 2. Werden<br />
sicher auch Leute aus der Hauptstadt<br />
flüchten wollen und von Dänemark ist es<br />
ja auch nicht so weit.<br />
14.30 Uhr ging die Fähre zurück und<br />
Katja brachte mir Käffchen und Käsebrot<br />
ins Auto, DANKE! Ich genoss es und legte<br />
fest, dass für mich an dem Tag nix mehr<br />
laufen sollte, wenn wir zurück sind. Erstmal<br />
sacken lassen und <strong>mit</strong> den Kräften<br />
haushalten, es lagen noch zehn Tage vor<br />
uns. Als ich es Katja <strong>mit</strong>zuteilen versuchte,<br />
sprudelten natürlich noch viele Ideen für<br />
den Rest des Tages heraus, aber ich konnte<br />
alles abblocken und sie akzeptierte, bis<br />
auf das gemeinsame Abendbrot ›frei‹ zu<br />
haben.<br />
16. September <strong>2018</strong> | Wegen Regen und<br />
Dunst konnten wir nicht wie gewohnt<br />
nach dem Frühstück los, sondern starteten<br />
erst um 11.00 Uhr. Unser Ziel war die<br />
Insel Eysturoy. Zunächst ging es die bekannten<br />
Straßen entlang bis zur Brücke<br />
bei Oyrarbakki wo auch Fischindustrie erkennbar<br />
ist. Dann den Fjord entlang gen<br />
Norden bis nach Glasholan. Auch hier gab<br />
es einen kleiner Hafen, von dem sich der<br />
Ort spiralförmig am Berg empor schlängelt<br />
bis zum obersten Punkt, an dem die<br />
Schule steht. Eine Mischung aus sehr alten<br />
und auch neu gebauten, sauber gepflegten<br />
Häusern, eine hübsche Kirche und – wie<br />
schon oft gesehen – ein Kunstrasen‐Fußballplatz!<br />
<br />
Kunterbunte Häuser in grüner<br />
Landsschaft: Das Städtchen<br />
Gjógv auf den Färöer Inseln.<br />
24<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
29. – 30. April 2019<br />
Akademie des <strong>Sport</strong>s, Hannover<br />
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Weiter ging es auf einer traumhaften,<br />
am Fels klebenden Küstenstraße entlang<br />
über ein Hochplateau <strong>mit</strong> einem Stausee.<br />
Und wieder bis weit in die Landschaft verteilt<br />
viele Schafe. Vor uns dann plötzlich<br />
die fantastische Sicht auf ein tieferliegenden<br />
Fjord und die im Zick‐Zack verlaufende<br />
Straße, die wir später befuhren und bis<br />
zum Horizont Berge! Wir blieben aber<br />
weiter auf der Straße. Da auf den Färöern<br />
kein Punkt weiter als fünf Kilometer von<br />
der Küste entfernt ist, dauerte es nicht lange<br />
und es ging abwärts. Wir landeten in<br />
Gjöv, einer malerischen Idylle <strong>mit</strong> tollen<br />
gepflegte Häuschen und einem Minihafen,<br />
wo Boote zu Wasser gelassen wurden. Ich<br />
entdeckte poröses Lavagestein, ähnlich<br />
wie auf Island, in der Nähe von Reykjavik<br />
Richtung Flughafen. Wir stiegen natürlich<br />
aus und ich wurde gedanklich zu einem<br />
Mitstreiter des berühmten ›Roten Erik‹,<br />
indem ich mich <strong>mit</strong> dem auf dem Trailer<br />
stehenden Boot ablichten ließ und dann<br />
an der Wasserkante die Arme weit von<br />
mir streckte, um abzuheben. Da träumt er<br />
nun, der alte Rollifahrer aus dem Ostseebad<br />
Rerik …<br />
Wir entdeckten auch ein bescheidenes<br />
modernes Hotel inklusive Handicap‐Toilette!<br />
Das zeugte schon auch von Tourismus.<br />
Da es bei der Weiterfahrt regnete, ließen<br />
wir den nächsten Ort im Tal links liegen<br />
und fuhren direkt nach Thorshavn zurück.<br />
Hier stand dann das Nationalmuseum<br />
auf dem Plan. Dort wird sehr schön<br />
dokumentiert, wie entbehrungsreich das<br />
Leben hier bis vor noch nicht allzu langer<br />
Zeit war. Auf direkte Nachfrage erfuhren<br />
wir, dass wirklich alles Holz auf die Inseln<br />
gebracht werden musste bzw. strandete.<br />
Danach haben wir uns noch das Regierungsviertel<br />
angesehen und bei herrlichem<br />
Sonnenschein im Hafen ein Bier<br />
bzw. Tee getrunken. Nach dem gemütlichen<br />
Abendbrot, aktivierte ich den Room‐<br />
Sevice und ließ bei einem Whiskey und einem<br />
Bierchen die vier Tage an meinem<br />
Fenster <strong>mit</strong> dem herrlichen Ausblick Revue<br />
passieren. Mein Resümee: So viel gesehen,<br />
dass es nicht überladen war, überall<br />
frei laufende Schafe und, wo<strong>mit</strong> ich<br />
nicht gerechnet hatte, auch Gänse. Karge<br />
Flora, die nicht viel Landwirtschaft zulässt,<br />
lediglich in geschützten Buchten etwas<br />
Wiesen zur Gewinnung von Silage.<br />
Wetter für die Färöer Mitte September:<br />
top! Hotel: top! Und Andreas bekommt<br />
den bisher von mir zurück gehaltenen halben<br />
Punkt und so<strong>mit</strong> für die erste Stadion<br />
der Reise volle zehn Punkte. DANKE!<br />
Am kommenden Morgen um 8.30 Uhr<br />
hoben wir in Vagar ab, Richtung Kopenhagen.<br />
HADDE Färöer, es war TOLL!<br />
Jürgen Becher<br />
Fortsetzung folgt!<br />
Wir trauern um unseren<br />
Vereinskameraden,<br />
1. Vorsitzenden und Mitbegründer<br />
des RSC Ibbenbüren<br />
Dietmar Schlegel<br />
Wir danken ihm für seinen unermüdlichen<br />
Einsatz über all die Jahre,<br />
in denen er Vereinsgeschichte geschrieben<br />
hat.<br />
Er war die Seele und das Herz des<br />
Vereins.<br />
Für den Vorstand<br />
Rüdiger Koch, Schriftführer<br />
DRSI<br />
Ein Pionier<br />
geht von Bord!<br />
Zum Tod von<br />
Dietmar Schlegel<br />
n Im Alter von 65 Jahren ist <strong>mit</strong> Dietmar<br />
Schlegel ein Vorreiter des deutschen<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketballs verstorben.<br />
Vor über 25 Jahren galt er als einer<br />
der Mitbegründer der Inklusion von<br />
Nichtbehinderten im <strong>Rollstuhl</strong>‐Basketball.<br />
Davor war er bereits selbst als Spieler<br />
beim RSC Ibbenbüren, wo er über<br />
viele Jahre hinweg das Amt des 1. Vorsitzenden<br />
inne hatte, in den <strong>Sport</strong>hallen<br />
unterwegs.<br />
Seit nun mehr 20 Jahren fungierte<br />
Schlegel als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft<br />
<strong>Rollstuhl</strong>‐Basketball von<br />
Nordrhein‐Westfalen (AG NRW) und engagierte<br />
sich zudem über viele Jahre hinweg<br />
als <strong>Sport</strong>wart im Behinderten‐ und<br />
Rehabilitationssportverband Nordrhein‐Westfalen<br />
(BRSNW).<br />
Als Kassenprüfer des Deutschen <strong>Rollstuhl</strong>‐<strong>Sport</strong>verbandes<br />
kümmerte er sich<br />
um die ordnungsgemäße Kassenführung<br />
und zeichnete darüberhinaus bis<br />
zum Sommer diesen Jahres als Spielleiter<br />
der 2. Bundesliga‐Nord, der Regionalliga,<br />
der Oberliga sowie der Landesliga<br />
in Nordrhein‐Westfalen verantwortlich.<br />
Unter den Spielern war Schlegel zudem<br />
durch sein Fachwissen als Klassifizierer<br />
geschätzt, zeigte er dabei auch immer<br />
ein offenes Ohr für die Sorgen und<br />
Nöte der Athleten.<br />
Nicht nur Privat sondern auch in den<br />
Reihen des DRS‐Fachbereichs <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
hinterlässt er eine große Lücke.<br />
Unser herzliches Beileid gilt seiner<br />
Familie und seinen Freunden.<br />
Wir sagen: Mach’s gut Dietmar und<br />
Danke für Alles!<br />
Quelle: rbbl.de<br />
Foto: Privat<br />
26<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
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<strong>Sport</strong>kalender<br />
JANUAR 2019<br />
01.01.19 DRS-Mono-/Bi-Skikurs für Anfänger und Geübte Haidmühle<br />
06.01.19 ›MOBI 2020‹ –<strong>Mobilität</strong>straining, Kiel Teil 2/2 Kiel<br />
11.01.19 Rehability <strong>Rollstuhl</strong>trainingskurs Schönau<br />
<strong>12</strong>.01. – 19.01.19 Weltcup Para Ski nordisch Ostersund/Schweden<br />
<strong>12</strong>.01.19 ›MOBI 2020‹ –<strong>Mobilität</strong>straining, Ingolstadt Teil 1/2 Ingolstadt<br />
<strong>12</strong>.01.19 DRS-Fortbildung ›<strong>Mobilität</strong>s-/<strong>Rollstuhl</strong>trainingskurse‹ Köln<br />
<strong>12</strong>.01.19 RBBL, <strong>12</strong>. Spieltag bundesweit<br />
16./17.01.19 Weltcup Para Ski alpin Zagreb/Kroatien<br />
19.01.19 RBBL 13. Spieltag bundesweit<br />
20.01.19 ›MOBI 2020‹ –<strong>Mobilität</strong>straining, Berlin Teil 1/2 Berlin<br />
21.01. – 02.02.19 WM Para Ski alpin Kranjska Gora/Slowenien<br />
26.01.19 DRS Para-Badminton-Turnier Dortmund<br />
26.01.19 RBBl 14. Spieltag - bundesweit<br />
26./27.01.19 DM Ski nordisch und Para Biathlon Isny<br />
27.01.19 ›MOBI 2020‹ –<strong>Mobilität</strong>straining, Göttingen Teil 1/2 Göttingen<br />
Stand: 03.<strong>12</strong>.<strong>2018</strong> | Quelle: www.rollstuhlsport.de/termine<br />
CURLINGI<br />
›Schnuppercurling‹<br />
für<br />
Rollifahrer<br />
n Auf Einladung der Abteilung Eissport/Curling<br />
der Eintracht Frankfurt und<br />
Martin Schlitt, Fachbereichsleiter <strong>Rollstuhl</strong>curling<br />
im DRS fand Ende Oktober<br />
ein ›Schnuppercurling‹ für <strong>Rollstuhl</strong>fahrer<br />
statt. Martin Schlitt und Wolf Meißner<br />
(Fachwart des RSC Frankfurt), Teilnehmer<br />
bei den Paralympics in PyeongChang,<br />
freuten sich über insgesamt neun Interessenten.<br />
Einige der Teilnehmer*innen hatten<br />
schon einige Spiele im Fernsehen verfolgt<br />
und freuten sich darauf, diesen <strong>Sport</strong><br />
einmal selbst auszuprobieren.<br />
Mit viel Geduld erklärten die beiden<br />
Paralympioniken die Abläufe auf dem Eis,<br />
wie beispielsweise die Abgabe des fast 20<br />
Kilogramm schweren Curlingsteins <strong>mit</strong><br />
dem Extender, die richtige Art, Schwung<br />
zu holen und die Regeln dieses spannenden<br />
<strong>Sport</strong>s. Zum Abschluss konnten die<br />
Teilnehmer*innen sogar schon gegeneinander<br />
spielen und sich einen spannenden<br />
Wettkampf liefern.<br />
Martin Schlitt war begeistert: »So viele<br />
Interessenten hatten wir noch nie. Das<br />
verdanken wir auch der guten Berichterstattung<br />
über die Paralympics. Einige der<br />
Teilnehmer*innen haben sich schon fest<br />
für die nächsten Trainings angemeldet.«<br />
Und Wolf Meißner meinte: »Das wird den<br />
So viele Interessenten wie noch<br />
nie fanden sich in Frankfurt zum<br />
›Schnuppercurling‹ ein.<br />
Bundestrainer freuen, denn Nachwuchs<br />
ist für das <strong>Rollstuhl</strong>curling in Deutschland<br />
besonders wichtig.«<br />
Martin Schlitt<br />
Foto: Petra Schlitt<br />
28<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>12</strong>/<strong>2018</strong>
Ihre DRS-Ansprechpartner<br />
SERVICE<br />
Ehrenpräsidenten<br />
Dr. Klaus Kinkel und Willi Lemke<br />
Vorstand<br />
Vorsitzender<br />
➜ Ulf Mehrens<br />
c/o BG Klinikum Hamburg<br />
Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg<br />
Fon 040 / 7306 –1382, Fax 040 / 7306 –1390<br />
Mobil 0170 / 7957495<br />
u.mehrens@bgk-hamburg.de<br />
1. stellv. Vorsitzender<br />
➜ Jean-Marc Clément<br />
Rheinstr. 37, 63225 Langen<br />
Mobil 0172 / 6733210<br />
Fax 06103 / 9605309<br />
Jean-Marc.Clement@t-online.de<br />
2. stellv. Vorsitzender<br />
➜ Uwe Bartmann<br />
Georg-Schumann-Weg 11, 07747 Jena<br />
Fon 036 41 / 4737 44<br />
Uwe.Bartmann@rollstuhlsport.de<br />
Beisitzer<br />
➜ Peter Richarz<br />
(Adresse s. DRS-Referat Klinik,<br />
Lehre + Breitensport<br />
Beisitzerin<br />
➜ Ann-Kathrin Gesellnsetter<br />
Thingstr. 9, 45527 Hattingen<br />
Fon 023 24 / 6 2520<br />
Ann-Kathrin.gesellnsetter@t-online.de<br />
DRS-Kontaktstellen<br />
BUNDESZENTRALE HAMBURG<br />
c/o BG Klinikum Hamburg,<br />
Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg<br />
Fax 040 / 7306 – 1390<br />
➜ Ulf Mehrens<br />
(Leitung & Steuerung)<br />
Fon 040 / 7306 - 1382<br />
u.mehrens@bgk-hamburg.de<br />
DRS-Referat <strong>Sport</strong> & Öffentlichkeitsarbeit<br />
➜ Andreas Escher<br />
(Referatsleitung/<strong>Sport</strong>koordination<br />
und Kommunikation)<br />
Fon 040 / 7306 - 1369<br />
a.escher@bgk-hamburg.de<br />
➜ Alexander Groth<br />
(Projektkoordinator/Öffentlichkeitsarbeit)<br />
Fon 040 / 7306 - 1650<br />
Alexander.Groth@rollstuhlsport.de<br />
DRS-Referat Klinik,<br />
Lehre & Breitensport<br />
c/o BGK Hamburg, s.o.<br />
➜ Peter Richarz<br />
(Leitung des Referats)<br />
Fon 040 / 7306 - 3814, Mobil 0171 / 2293466<br />
p.richarz@bgk-hamburg.de<br />
➜ Tatjana Sieck<br />
(Organisation <strong>Rollstuhl</strong>- und<br />
<strong>Mobilität</strong>straining, Lehrgangsverwaltung)<br />
Fon 040 / 7306 - 1991<br />
t.sieck@bgk-hamburg.de<br />
BUNDESGESCHÄFTSSTELLE DUISBURG<br />
Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>sportverband e.V.<br />
Friedrich-Alfred-Str. 10, 47055 Duisburg<br />
Fax 02 03 / 71 74 - 181<br />
info@rollstuhlsport.de<br />
www.rollstuhlsport.de, www.drs.org<br />
www.facebook.com/rollstuhlsport<br />
DRS-Referat Service & Beratung<br />
➜ Henning Schulze<br />
(Projektkoordinator<br />
›Gemeinsam zum Korberfolg‹)<br />
Fon 0203 / 7174 - 191<br />
Fax 0203 / 7174 - 181<br />
Henning.Schulze@rollstuhlsport.de<br />
➜ Daniel Jakel<br />
(Vereins service + Verwaltung)<br />
Fon 0203 / 7174 - 182<br />
Fax 0203 / 7174 - 181<br />
Daniel.Jakel@rollstuhlsport.de<br />
Kinder- und Jugendsport<br />
DRS-Rollikids<br />
➜ Ute Herzog<br />
Altenbödinger Str 40, 53773 Hennef<br />
Fon 02242 / 7266, Fax 02242 / 901488<br />
ute.herzog@rollikids.de<br />
www.rollikids.de<br />
Verbandsärzteteam<br />
➜ Dr. med. Klaus Röhl<br />
BG Kliniken Bergmannstrost<br />
Direktor Zentrum für Rückenmarkverletzte<br />
und Klinik für Orthopädie<br />
Fon 0345 / 1326311<br />
Fax 0345 / 1326313<br />
verbandsarzt@rollstuhlsport.de<br />
➜ Sabine Drisch<br />
BG Unfallklinik Murnau, LOÄ BG Reha<br />
Sabine Drisch@bgu-murnau.de<br />
verbandsarzt@rollstuhlsport.de<br />
Rechtsberatungsteam<br />
Allgemeine und<br />
behindertenspezifische Beratung<br />
Rechtsanwalt Jörg Albers<br />
Fachanwalt für Sozialrecht<br />
Gubener Str. 50, 10243 Berlin<br />
Fon 030 / 7973028<br />
Fax 030 / 889<strong>12</strong>894<br />
mail@joerg-albers.de<br />
www.joerg-albers.de<br />
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht<br />
Christian Au LL.M.<br />
Hauptsitz: Bahnhofstraße 28,<br />
21614 Buxtehude<br />
Fon 04161 / 866511-0<br />
Fax 04161 / 866511-2<br />
Zweigstelle: Buxtehuder Str. 68 A, 21635 Jork<br />
Fon 04162 / 9<strong>12</strong>9282<br />
Fax 04162 / 9<strong>12</strong>9206<br />
rechtsanwalt@rechtsanwalt-au.de<br />
www.rechtsanwalt-au.de<br />
Rechtsanwalt Jochen Link<br />
Fachanwalt für Arbeitsrecht, Mediator<br />
Hauptstelle: Niedere Straße 63<br />
78050 Villingen-Schwenningen<br />
Fon 07721 / 33166, Fax 07721 / 33197<br />
Zweigstelle: Ekkehard-Str. 20, 78224 Singen<br />
Fon 07731 / 82280-30<br />
Fax 07731 / 82280-333<br />
info@anwaltskanzlei-vs.de<br />
www.anwaltskanzlei-vs.de<br />
Rechtsanwalt Thomas Reiche LL.M.oec<br />
Fachanwalt für Versicherungsrecht<br />
Fachanwalt für Strafrecht<br />
Kanzlei Düren: Oberstr. 113, 52349 Düren<br />
Fon 02421 / 500654, Fax 02421 / 500959<br />
tr@reiche-ra.de, www.reiche-ra.de<br />
Zweigstelle Köln:<br />
Dürener Str. 189, 50931 Köln<br />
Fon 0221 / 28275477<br />
Fax 0221 / 29780949<br />
DRS-Kontoverbindung<br />
DRS-Konto<br />
Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />
IBAN DE73 3806 0186 5333 3330 17<br />
BIC GENODED1BRS<br />
DRS Spendenkonto<br />
Volksbank Bonn Rhein-Sieg<br />
IBAN DE29 3806 0186 5333 3330 33<br />
BIC GENODED1BRS<br />
Mehr Infos unter www.rollstuhlsport.de<br />
Stand: 28.11.<strong>2018</strong><br />
Stiftung Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />
Friedrich-Alfred-Str. 10, 47055 Duisburg<br />
Fon 02 03 / 71 74 - 190<br />
Fax 02 03 / 71 74 - 181<br />
stiftungdr@gmx.de<br />
www.stiftung-deutscher-rollstuhlsport.de<br />
<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> 11/<strong>2018</strong> 29
SERVICE<br />
FAIR PLAY PREISI<br />
Wer sind die<br />
fairen Vorbilder<br />
des Jahres?<br />
Bis 31. Dezember <strong>2018</strong> online<br />
Nominierung einreichen<br />
n Anerkennung für verdiente Sieger<br />
selbst im Angesicht der eigenen Niederlage,<br />
Respekt vor der Konkurrenz und dem<br />
Regelwerk, ehrliche Begeisterung über die<br />
beste sportliche Leistung auch über Ländergrenzen<br />
hinweg: Darin zeigt sich Fair<br />
Play, wie es nur der <strong>Sport</strong> ver<strong>mit</strong>teln kann.<br />
Und zwar nicht nur auf der großen Wettkampfbühne<br />
vor Millionen Zuschauern<br />
weltweit, sondern auch in jeder <strong>Sport</strong>halle<br />
vor Ort. Athletinnen und Athleten, Trainerinnen<br />
und Trainer, Schiedsrichterinnen<br />
und Schiedsrichter sowie unzählige<br />
ehrenamtlich Engagierte leben Fair Play in<br />
ihrem sportlichen Alltag. Sie sind Vorbilder<br />
für die gesamte Gesellschaft.<br />
Beispiele für besonders vorbildliches<br />
Verhalten sind nun wieder gefragt, denn<br />
der Deutsche Olympische <strong>Sport</strong>bund<br />
(DOSB) und der Verband Deutscher <strong>Sport</strong>journalisten<br />
(VDS) nehmen noch bis Ende<br />
des Jahres Nominierungen für den Fair<br />
Play Preis des Deutschen <strong>Sport</strong>s <strong>2018</strong> entgegen.<br />
Mit dem Preis werden sowohl Einzelaktionen<br />
als auch dauerhaftes Engagement<br />
ausgezeichnet, Personen und Mannschaften<br />
können ebenso nominiert werden<br />
wie Vereine oder Initiativen.<br />
Alle <strong>Sport</strong>begeisterten sind daher aufgerufen,<br />
ihre Favoriten für den Fair Play<br />
Preis des Deutschen <strong>Sport</strong>s <strong>2018</strong> online<br />
unter www.fairplaypreis.de oder über info@fairplaypreis.de<br />
vorzuschlagen. Über<br />
die Preisträger in den beiden Kategorien<br />
›<strong>Sport</strong>‹ und ›Sonderpreis‹ entscheidet anschließend<br />
eine Fachjury. Die Verleihung<br />
des Fair Play Preises <strong>2018</strong> wird im Rahmen<br />
des Biebricher Schlossgesprächs am<br />
28. März 2019 in Wiesbaden stattfinden.<br />
Wer zuerst einen der Gewinner vorschlägt,<br />
wird zur Preisverleihung eingeladen<br />
und darf sich auf einen festlichen<br />
Abend im Schloss Biebrich freuen.<br />
Kontakt:<br />
Deutsche Olympische Akademie, Isabel Flory,<br />
info@fairplaypreis.de, Fon 0 69 / 670 02 31<br />
ERGEBNISSE<br />
<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />
1. Bundesliga<br />
7. Spieltag<br />
Lahn-Dill – Ostbelgien 90:36<br />
München – Thuringia Bulls 62:94<br />
Wiesbaden – Hamburg 59:69<br />
Hannover – Köln 77:32<br />
Trier – Thuringia 75:66<br />
8. Spieltag<br />
Hamburg – Hannover 66:62<br />
Thuringia Bulls – München 55:65<br />
Köln – Trier 54:66<br />
Lahn-Dill – Thuringia 58:67<br />
Ostbelgien – Wiesbaden 49:50<br />
9. Spieltag<br />
München – Köln 67:54<br />
Wiesbaden – Lahn-Dill 51:69<br />
Hannover – Ostbelgien 79:40<br />
Trier – Hamburg 82:88<br />
Thuringia – Thuringia Bulls 87:56<br />
Tabelle<br />
1. RSB Thuringia Bulls 18 849:430<br />
2. RSV Lahn-Dill 16 663:423<br />
3. BG Baskets Hamburg 14 613:590<br />
4. Doneck Dolphins Trier <strong>12</strong> 646:617<br />
5. Hannover United 10 551:518<br />
6. RBB Iguanas München 8 593:604<br />
7. BSC Rollers Zwickau 6 561:638<br />
8. RRR Wiesbaden 4 471:603<br />
9. Roller Bulls Ostbelgien 2 435:691<br />
10. RBC Köln 99ers 0 380:648<br />
2. Bundesliga Nord<br />
1. Spieltag<br />
Rahden – Paderborn 82:35<br />
Hamburg II – Osnabrück 61:74<br />
Warendorf – Hannover II 81:60<br />
Alba Berlin – Hot Rolling Bears 15.<strong>12</strong>.<br />
2. Spieltag<br />
Hannover II – Rahden 41:87<br />
Paderborn – Warendorf 40:64<br />
Osnabrück – Alba Berlin 69:46<br />
Hot Rolling Bears – Hamburg II 68:36<br />
3. Spieltag<br />
Hannover II – Alba Berlin 49:43<br />
Hamburg II – Paderborn 76:57<br />
Warendorf – Rahden 44:66<br />
Osnabrück – Hot Rolling Bears 48:56<br />
4. Spieltag<br />
Alba Berlin – Hamburg II 59:67<br />
Paderborn – Hannover II 64:44<br />
Rahden – Osnabrück 91:42<br />
Hot Rolling Bears – Warendorf 54:52<br />
5. Spieltag<br />
Hannover II – Hot Rolling Bears 43:51<br />
Hamburg II – Rahden 43:101<br />
Paderborn – Alba Berlin 63:47<br />
Warendorf – Osnabrück<br />
6. Spieltag<br />
Hot Rolling Bears – Paderborn 62:43<br />
Hamburg II – Warendorf 58:53<br />
Osnabrück – Hannover II 69:60<br />
Alba Berlin – Rahden 41:87<br />
Tabelle<br />
1. Baskets 96 Rahden 10 427:205<br />
2. Hot Rolling Bears 10 291:222<br />
3. RSC Osnabrück 6 302:314<br />
4. BG Baskets Hamburg II 6 341 : 4<strong>12</strong><br />
5. BBC Warendorf 4 294 : 278<br />
6. Ahorn Panther Paderborn 4 302 : 375<br />
7. Hannover United II 2 297 : 395<br />
8. Alba Berlin 0 195 : 248<br />
2. Bundesliga Süd<br />
1. Spieltag<br />
LUX Rollers – Ulm 48:72<br />
Salzburg – Tirol 61:75<br />
Tübingen – Skywheelers 31:82<br />
2. Spieltag<br />
Skywheelers – LUX Rollers 69:36<br />
Rolling Chocolate – Tübingen 67:72<br />
Ulm – Salzburg 74:61<br />
3. Spieltag<br />
Salzburg – Rolling Chocolate 44:66<br />
Tübingen – Ulm 62:69<br />
Tirol – LUX Rollers 70:55<br />
4. Spieltag<br />
Skywheelers – Rolling Chocolate 75:58<br />
Ulm – Tirol 59:60<br />
LUX Rollers – Salzburg 09.03.19<br />
5. Spieltag<br />
Tirol – Rolling Chocolate 54:61<br />
Skywheelers – Salzburg 57:51<br />
LUX Rollers – Tübingen 39:61<br />
6. Spieltag<br />
Rolling Chocolate – LUX Rollers 96:40<br />
Ulm – Skywheelers 61:79<br />
Tübingen – Tirol 17.02.19<br />
Tabelle<br />
1. Lahn-Dill Skywheelers 10 362:237<br />
2. RSC Tirol 6 259:236<br />
3. SGK Rolling Chocolate 6 348:285<br />
4. Sabres Ulm 6 335:310<br />
5. RSVK Tübingen 4 226:257<br />
6. RSV Salzburg 0 217:272<br />
7. LUX Rollers 0 218:368<br />
Stand: 04.<strong>12</strong>.<strong>2018</strong><br />
Angaben ohne Gewähr | www.rollstuhlsport.de<br />
30<br />
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zu Kraftstoffverbrauch und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.<br />
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Bitte beachten Sie: Die Systeme arbeiten nur innerhalb von Systemgrenzen und unterstützen den Fahrer.<br />
Die Verantwortlichkeit und notwendige Aufmerksamkeit im Straßenverkehr verbleiben beim Fahrer.